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Autor: Betreff: sueddeutsche.de: Kriegsbeil auf Geschmacksknospen
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cyme
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red_folder.gif erstellt am: 15.10.2014 um 12:40  

Zitat von Corvus, am 15.10.2014 um 11:35

Ach ja, Riedenburger Doldensud ist in allen alnatura-Filialen bundesweit zu bekommen. Ich kenne viele, die das schon probiert haben und denen es schmeckt. Das ist jetzt kein Hype, aber man sollte das auch nicht herunterspielen. Von verlorenen Flaschen kann man bei dem flächendeckendem Auftritt, den Alnatura mittlerweile hat, meiner Meinung nach nicht sprechen.

Ich wollte das auch nicht herunterspielen, ich wollte nur sagen, dass es für mich einen himmelweiten Unterschied gibt zwischen einer langfristigen Tendenzund einem kurzlebigen Hype. Es ist ja nicht so, als würde Deutschland seit dem Mittelalter nur Pils trinken, wie das Weizenbier wurde es so, wie wir es jetzt kennen auch erst weit nach dem 2. WK populär. Die eine, traditionelle Biersorte gab's nie. Vor 150 Jahren galt obergärig als altmodisch und untergärig und hell war das neumodische Gesöff. Heute ist man schon Rebell, wenn man ein Münchner Dunkles nach historischem Rezept anbietet (Zitat mein Vater: "so dunklel und trüb war's, wenn ich eine Maß für meinen Papa geholt hab").

Das, was wir gerade sehen, ist kein Hype und auch keine "Craft Bier Revolution", sondern ein ganz normaler Wandel.


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GutGrut
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red_folder.gif erstellt am: 15.10.2014 um 13:37  
Das lustige ist ja auch, das man in den USA durchaus gutes Craftbeer
nach Deutscher Brauart bekommt. Ich war zwar nur im Süden, aber da gab es lecker Dortmunder Export, Hefeweizen und Mumme( wohl nicht mehr Deutsch für einige Leute ist) neben Gurken-Saison und Stout aus dem Rotweinfass. Da das Ziel des Artikels aber ist, die kulturellen Eigenheiten der USA zu verunglimpfen(Siehe die restlichen Beiträge unserer Autorin über die USA).


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Gruß, Jan

Abgefüllt: Biere de Garde,
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Dale
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red_folder.gif erstellt am: 15.10.2014 um 13:47  

Zitat von GutGrut, am 15.10.2014 um 13:37
Da das Ziel des Artikels aber ist, die kulturellen Eigenheiten der USA zu verunglimpfen(Siehe die restlichen Beiträge unserer Autorin über die USA).


kulturelle Eigenheiten.. soso..
In diesem Artikel http://www.sueddeutsche.de/reise/usa-land-der-fettnaepfchen -von-wegen-pruede-1.2112530 z.B. empfand ich die Verunglimpfung eigentlich eher andersherum.

Es ist eine Kolumne, die nicht jedem gefallen muss.

Grüße,
Dale.
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GutGrut
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red_folder.gif erstellt am: 15.10.2014 um 14:34  
Dale,

Das ist aber nur eine Kolumne von vielen.
Die anderen umschreiben Teile der USA mit "lustigen" Stereotypen.
Fressen halt meistens Fleisch, sind weltfremd, unfreundlich und oberflächlich. Oder Hipster. Ich hör jetzt mal auf und hoffe das du mich verstehst. Und natürlich mögen die Kolumnen manchen gefallen, mir nicht. Ist für mich eben keine Comedyshow, so eine Zeitung.


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giggls
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red_folder.gif erstellt am: 15.10.2014 um 17:16  

Zitat von luther, am 14.10.2014 um 17:56


OMG. Bayrisches Helles ist IMO so ziemlich das langweiligste Bier, dass es auf dieser Welt gibt, wenn es nicht gerade mit Dekoktion gebraut wurde.

Vielleicht hätte sie einfach amerikanische Standardplörre in Form von Miller oder Budweiser trinken sollen.

Sven


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giggls
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red_folder.gif erstellt am: 15.10.2014 um 17:21  

Zitat von Gambrinus zu Borbetomagus, am 14.10.2014 um 18:45
I

Auswahl gibt es hierzulande mehr als genug. Man muss nur mal in einen gut sortierten Getränkemarkt.


Das finde ich nicht. Da bekommt man zumindest hier in Karlsruhe dann 50 verschiedene Sorten Pils und 20 Sorten Weizenbier.

Mit etwas Glück auch noch 1-2 Sorten Altbier oder Kölsch, das wars dann.

Schon ein fränkisches Landbier sucht man in der Regel vergeblich.

Von neumodischen kaltgehopften Sorten braucht man dann gleich gar nicht zu träumen.

Sven


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Gambrinus zu Borbetomagus
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red_folder.gif erstellt am: 15.10.2014 um 18:07  

Zitat von giggls, am 15.10.2014 um 17:21

Zitat von Gambrinus zu Borbetomagus, am 14.10.2014 um 18:45
I

Auswahl gibt es hierzulande mehr als genug. Man muss nur mal in einen gut sortierten Getränkemarkt.


Das finde ich nicht. Da bekommt man zumindest hier in Karlsruhe dann 50 verschiedene Sorten Pils und 20 Sorten Weizenbier.

Mit etwas Glück auch noch 1-2 Sorten Altbier oder Kölsch, das wars dann.

Schon ein fränkisches Landbier sucht man in der Regel vergeblich.

Von neumodischen kaltgehopften Sorten braucht man dann gleich gar nicht zu träumen.

Sven


Dann solltest du deinen Getränkemarkt wechseln, ich wohne nicht all zu weit weg von Karlsruhe.

Ich frage mal den Badener, der kommt aus der Ecke.

Trotzdem: Franken=Bayern=Deutschland=nicht langweilig oder Einheitsbier

Deutschland, kann zu recht auf eine sehr lange Tradition in der Bierherstellung zurückblicken. Auch unsere Biere haben sich ständig verändert und werden das auch in Zukunft noch. Nur so radikal wird das hoffentlich nicht gehen. Auch dieses Craftbeer wird nicht an uns vorbeigehen. Gebrüder Mayer aus Oggersheim stopfen ihr Helles standartmäßig. Das gab es früher nicht.

Das was man unter Craftbeer versteht ist was ganz anderes als was der deutsche Biertrinker so gewohnt ist. Das dann aus seiner Sicht als Kriegsbeil auf die Geschmacksnerven zu beurteilen ist mehr als verständlich und das gute Recht eines Kolumnist.

Diese schreiben nicht über die breite Meinung der Masse. Sie wollen und müssen polarisieren, um ihre Leser an sich zu binden. Ob das nun jemand liest um zu schauen welch ignorantes Zeug der wieder geschrieben hat, oder aus Sympathie ist völlig wurscht. "Sie haben ihr Ziel erreicht"

Nicht umsonst haben diese Damen oder Herren ein recht sympathisch Äußeres.

Das die Kommentarfunktion deaktiviert wurde kann ich sehr gut verstehen, bei manchen Leuten muss man sich fremdschämen, was so an Kommentaren einher gehen.


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cyme
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red_folder.gif erstellt am: 15.10.2014 um 18:13  

Zitat von giggls, am 15.10.2014 um 17:21
Von neumodischen kaltgehopften Sorten braucht man dann gleich gar nicht zu träumen.

Ist ja auch klar - in Deutschland muss man das erst mit Fördergeldern in einer Studie erforschen, Ergebnisse werden bis 2016 erwartet.
http://www.fei-bonn.de/gefoerderte-projekte/projekte-des-mona ts/2014-05-mai
Wo kämen wir sonst auch hin, in Deutschland muss das seine Ordnung haben!

;)


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DerDennis
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:thumbup: dann warte ich geduldig bis 2016 hier die IPA-Bombe explodiert... oder so. :D


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Ist doch alles ein alter Hut was die Amis da treiben!
Für das traditionelle König Ludwig Dunkel wird schon immer Hopfen im Lagertank vorgelegt.
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Hopf
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Zitat von giggls, am 15.10.2014 um 17:21

Zitat von Gambrinus zu Borbetomagus, am 14.10.2014 um 18:45
I

Auswahl gibt es hierzulande mehr als genug. Man muss nur mal in einen gut sortierten Getränkemarkt.


Das finde ich nicht. Da bekommt man zumindest hier in Karlsruhe dann 50 verschiedene Sorten Pils und 20 Sorten Weizenbier.

Mit etwas Glück auch noch 1-2 Sorten Altbier oder Kölsch, das wars dann.

Schon ein fränkisches Landbier sucht man in der Regel vergeblich.

Von neumodischen kaltgehopften Sorten braucht man dann gleich gar nicht zu träumen.

Sven

Aber Karlsruhe hat immerhin das Oxford Pub mit gut sortierter Bierkarte.


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Grüße
Gerald

Andere sehen Malzbier - ich sehe einen Hefestarter.
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Cb-KF
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red_folder.gif erstellt am: 15.10.2014 um 20:01  

Zitat von Licca Ale, am 15.10.2014 um 11:28

Zitat:
Ich bin nun mal groß geworden mit bayerischem Bier, das weltweit gelobt wird.

Das hat sie doch wirklich schön gesagt.
Mir schmeckt, nach viele Craftbeer-Proben, gut gebrautes Bier ohne Schnörkel immer noch am besten.

Bernd


Genau so ist es.
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 15.10.2014 um 20:22  

Zitat von maxifranke, am 15.10.2014 um 19:07
Ist doch alles ein alter Hut was die Amis da treiben!
Für das traditionelle König Ludwig Dunkel wird schon immer Hopfen im Lagertank vorgelegt.


Seit wann das?

Unabhängig davon ist Hopfenstopfen wirklich ein alter Hut. Nur haben wir diese alte Technik (wie so viel) im Geschmacks- Gleichmachungs- Wahn einfach vergessen....


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red_folder.gif erstellt am: 15.10.2014 um 20:57  

Zitat:
Aber Karlsruhe hat immerhin das Oxford Pub mit gut sortierter Bierkarte.

So eine Bierkarte ist was Feines, obwohl mich die dort aufgeführten Craftbiere (die ich durch die Bank kenne) nicht unbedingt vom Hocker hauen. Der Abend würde dann wohl doch mit einem Augustiner Hell, einem Kilkenny oder einem Gutmann Hefeweizen ausgehen.

Immerhin gut, wenn man die Wahl hat.

Ist eben auch die Frage, was man will - einen Durstlöscher oder einen Gaumenkitzler.

Für einen Junggesellenabschied nimmt man nun mal keine Trockenbeerenauslese.


Cheers, Ruthard


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red_folder.gif erstellt am: 15.10.2014 um 21:20  

Zitat von JanBr, am 15.10.2014 um 20:22

Zitat von maxifranke, am 15.10.2014 um 19:07
Ist doch alles ein alter Hut was die Amis da treiben!
Für das traditionelle König Ludwig Dunkel wird schon immer Hopfen im Lagertank vorgelegt.


Seit wann das?

Unabhängig davon ist Hopfenstopfen wirklich ein alter Hut. Nur haben wir diese alte Technik (wie so viel) im Geschmacks- Gleichmachungs- Wahn einfach vergessen....


Wie gesagt schon seit Jahzehnten. Hat mich auch ein bisschen gewundert, als ichs gesehen habe. Aber ich finde es passt so wie es gemacht wird schon zum Bier.
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Bierjunge
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red_folder.gif erstellt am: 16.10.2014 um 05:09  
Mit eigenen Augen gesehen?

Wieso ist auf dem König Ludwig Dunkel dann nur Hopfenextrakt angegeben? Hopfenextrakt darf im Kaltbereich nicht verwendet werden.
Wieso ist das KLD dann -sorry- eines der geschmacksärmsten Dunklen auf dem Markt?
Wieso musste dann Drexler bei der Hopfenweisse erst mühsam klären, ob Stopfen in Deutschland überhaupt legal ist?
Irgendwie passt da doch Hinten und Vorne nicht zusammen. :gruebel:

Moritz


[Editiert am 16.10.2014 um 06:46 von Bierjunge]



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Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren werden.
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red_folder.gif erstellt am: 16.10.2014 um 06:43  
Daß das König Ludwig Dunkel hopfengestopft ist kann ich mir nicht vorstellen. Da muß eine Fehlinformation vorliegen. Das würde auch gar nicht zu dem Biertyp passen.
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red_folder.gif erstellt am: 16.10.2014 um 06:57  
Vielleicht mal am Rande.

Der Text von Frau Will ist als Kolumne erschienen, also eine persönliche Meinungsäußerung, kein Bericht oder eine Reportage, die zur Objektivität verpflichtet sind. Genau genommen ist er eigentloich eine Glosse, die ja überspitzt und übertrieben formuliert.

Wolfram Siebeck, der in seinen Texten auch gerne mal über das Ziel hinaus schießt, bemerkte einmal:" Ich will ja nicht nur zielen, sondern auch treffen. Wenn ich nicht zu meiner Kolumne ein, oder zwei wütende Leserbriefe erhalte, habe ich etwas falsch gemacht!"

Wenn Frau Will ähnliche Prämissen hat, ist ihr der Text wirklich gelungen ... wie der kundige Biertrinker zum Inhalt steht, ist ja ausführlich im Thread zu lesen.
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BerndH
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red_folder.gif erstellt am: 16.10.2014 um 07:48  

Zitat:
Wenn ich nicht zu meiner Kolumne ein, oder zwei wütende Leserbriefe erhalte, habe ich etwas falsch gemacht!"

Unsinn reden als Zielvorgabe, na klasse. :)


Grüsse

Bernd
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 16.10.2014 um 07:58  
Hehehe. Wenn ich eure Reaktionen hier so lese würde ich bei Frau Will auch sagen, sie hat nicht nur gezielt sondern auch getroffen. Es scheint ja einige hier genau am richtigen Nerv zu kitzeln.

Aber mal ehrlich. Wir haben hier in Deutschland eine sagenhafte Brautradition. Wir haben Brauereien die seit fast 1000 Jahren urkundlich erwähnt sind (oder das von sich behaupten). Das bestreitet glaube ich niemand. Glaubt man den Brauerbund stellen wir in 1300 Brauerein 5000 verschiedene Sorten Bier her. Aber hier liegt der Hund begraben. Wir stellen keine 5000 Sorten Bier her, wir füllen 5000 verschiedene Marken ab. Das ist ein gewaltiger Unterschied. In 2010 hatte Pils einen Marktanteil von 55%. Gefolgt von Export mit knappen 10%. Das heisst die zweitstärkste Sorte hat gerade mal 1/5 vom Pils. 75% der gesamten Marktanteil fallen auf gerade mal 3 Sorten(!). Selbst das hier so oft zitierte Helle spielt da keine Rolle mit gerade einmal 4,5%, könnte man es gerade zu als Spezialität verkaufen. Zieht man Biermix, Alkoholfreie, light und Malzbier in der Statisitik ab, besteht sie eigentlich nur aus 10 Sorten und einer Rubrik "Alle Anderen". Hier fallen die ganzen traditionellen Sorten wie Porter, Gose, Dampfbier mit rein auf die wir so stolz sind. Allerdings haben all diese Biere gerade mal 3,8% Marktanteil. (erschreckenderweise ist das die Hälfte vom Marktanteil der Biermixgetränke)

Was uns fehlt ist also nicht Tradition, was uns fehlt ist Sortenvielfalt. Diese hatten wir mal. Ich habe unlängst eine Studie gelesen die davon ausgeht das es vor 300 - 500 Jahren noch etwas 1000 lokal geprägte Biersorten/ Bierstile in Deutschland gab. Jede Region hatte eigene Stile entwickelt die auf die Besonderheiten der Region zugeschnitten waren.

"Deutschland ist eine Bierwüste!" Es gibt so viele Biere wie Sandkörner in der Wüste. Nur leider sind sie sich so ähnlich wie ein Sandkorn dem anderen.

Es scheint gearde zu so als würde mancheiner einen Angriff auf unsere Bierkultur vermuten (wenn wir denn eine Gesamtdeutsche Bierkultur hätten). Gemach. Entspannt euch. Selbst in den USA, die uns 15 Jahre Entwicklung voraus sind, mach der Craftbeeranteil 8% vom Biermarkt aus, der mit 230 Mio. hl Gesamtaussoß ganz ordentlich ist.

IPA wird also mitnichten das neue Pils. Was es aber bringt ist Vielfalt. Entscheidungsmöglichkeiten was ich trinken will. Für mich sind "ungewöhnliche Bierstile" (gefällt mir besser als Craftbeer) eine reine Ergänzung. Es gibt Bier als Durstlöscher und es gibt eben auch Bier als Genussmittel. Ich weiss nicht ob Weintrinker zu jedem Essen eine Flasche Rothschild aufreissen? Wohl kaum. Auch hier trinkt man einfachere Weine zum täglichen Essen und ab und an gönnt man sich was. Genau das gilt für mich bei Bier auch.

Und noch was. Wir können heute sehr, sehr froh sein das wir in einem freien und demokratischen Land wohnen. Das tolle daran, man darf kaufen und trinken was man will. Toll auch an solchen freien Märkten, man kann sie als Konsument nicht unerheblich beeinflussen. Es gibt eine allgemein gültige Weiheit:" Nur wenn der kunde mein Produkt auch kauft, kann ich erfolgreich sein".

In diesem Sinne: Enspannt euch. Niemand will die einfachen, schnörkellosen Biere vom Markt haben. Trinkt was euch schmeckt und gesteht anderen das selbe Recht zu.

Prost

Jan


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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 16.10.2014 um 09:04  
Stimmt alles, was Du sagst, Jan.
Du musst allerdings zugeben, dass Du früher selber ganz anders über deutsches und amerikanisches Bier gesprochen hast.
Und jetzt braust Du in Deutschland IPA und verkaufst es.
Find ich klasse!

Ich habe übrigens einen Kollegen, der war 3 Monate in USA und weigert sich seither beharrlich, deutsches Bier zu trinken ;)

Stefan
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Obwohl ich gerne auch "einfaches" Bier trinke, bin ich als Hobbybrauer natürlich für alle möglichen Bierstile offen - und probieren die auch.
IPAs sind in jedem Fall eine geschmackliche Bereicherung.

Zitat:
So eine Bierkarte ist was Feines, obwohl mich die dort aufgeführten Craftbiere (die ich durch die Bank kenne) nicht unbedingt vom Hocker hauen.

Als Neuling bin ich jetzt natürlich neugierig, welche Craftbiere eine von Hocker hauen können.

Als UPS in Deutschland das Netz aufgebaut hat, habe ich dort gearbeitet. Mein Trainer war Amerikaner. Dem schmeckte das bayrische Bier derart gut, dass er Mönch bei den Benediktinern wurde und seitdem in Andechs Bier braut. (kleines Späßle)
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Zitat von JanBr, am 16.10.2014 um 07:58
In 2010 hatte Pils einen Marktanteil von 55%.


In den Niederlanden ist das 80%. In Belgien 70% (~5% wit, ~4% Speciale Belge, ~6% Abdij) wobei ~55% von InBev kommt.

Ingo


[Editiert am 16.10.2014 um 11:41 von Seed7]



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Zitat von Boludo, am 16.10.2014 um 09:04
Stimmt alles, was Du sagst, Jan.
Du musst allerdings zugeben, dass Du früher selber ganz anders über deutsches und amerikanisches Bier gesprochen hast.
Und jetzt braust Du in Deutschland IPA und verkaufst es.
Find ich klasse!

Ich habe übrigens einen Kollegen, der war 3 Monate in USA und weigert sich seither beharrlich, deutsches Bier zu trinken ;)

Stefan


Allerdings. Nur eins musst du auch zugeben. Ich hatte und habe schon immr ein Problem damit wenn Geschmack verpostuliert wird. Mir gehen Aussagen wie:" Wenn dir dieses und jenes Bier nicht schmecken dann musst du dir den komplexen Geschmack erst erarbeiten" oder "Du kapierst das Bier nicht" gehen mir einfach zu weit. Bier ist Genussmittel und damit muss es zu vor allem eins, schmecken.

Gegen was ich mich gewehrt habe war damals die Aussage IPAs müssten mir schmecken, sonst hätte ich ein Geschmacksproblem. Ich finde manche IPAs immer noch grottig, allerdings hat sich mein Geschmack und meine Vorlieben geändert, aber das soll ja auch alterbedingt sein ;)

Um es auf den Punkt zu bringen, ich mag nicht missioniert werden. Entweder schmeckt mir Bier oder nicht. Das merke ich auch ohne "Erklärung" warum das Bier so schmeckt.

Gruß

Jan


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Missonieren ist blöd und Geschmäcker vorschreiben auch, aber ich finde durchaus, dass das eine oder andere Bier ein wenig Erklärung bedarf, vor allem bei Leuten, die nicht wissen, dass es solche Biere überhaupt gibt.
Die denken sonst, das Bier sei mißraten oder gepanscht, das ist natürlich was anderes wie bei Dir Jan.
Oft sehe ich, dass z.B. Leute in der Kneipe von unserem IPA überfordert sind oder denken, dass da Grapefruitsaft drinnen sei.
Ich frag dann manchmal freundlich, ob ich ihnen etwas über das Bier erklären darf.
Die meisten hören sehr gespannt zu und finden es dann auf einmal interessant und lassen sich drauf ein.
Vor allem nachdem sie kapiert haben, dass es eben auch Bier gibt, das man nicht einfach so in großen Mengen säuft, sondern das man ganz bewußt in kleineren Mengen genießt.
(Ok, es gibt natürlich auch die, die IPA in großen Mengen saufen).
Vor allem Frauen sind da sehr dankbare Ansprechpartner.


Stefan


[Editiert am 16.10.2014 um 12:30 von Boludo]
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