Senior Member Beiträge: 144 Registriert: 9.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.2.2006 um 23:38 |
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Hallo zusammen!
Ich habe gestern mal wieder Guinnes getrunken und dachte mir:
Das musst du auch mal brauen!
Ich habe mir also gleich das Rezept von hier angesehen und mir fiel als
erstes auf, dass es 7,9% ergeben soll, Guinness hat aber ja nur 4,1%vol,
wie bekomme ich denn ein Guinness hin, dass zwar so dunkel und so kräftig
ist wie Guinness, aber nicht gleich 7,9%vol hat?
Könnt ihr mir da weiterhelfen?
Gruß,
Stephan
____________________ -Carpe noctem-
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Senior Member Beiträge: 176 Registriert: 16.8.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.2.2006 um 11:00 |
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Hi,
Wichtig halte ich den Einsatz von 10% Röstgerste (nicht Röstmalz !) und
10-20% Gerstenflocken, sowie einer (Irish-)Ale Hefe. Das Maischververfahren
kann man, muß man aber nicht, british machen, also nur eine Rast bei
66-67°. Eine ordentliche Hopfung nicht zu vergessen.
Wenn Du auf Deine 4% Alkohol kommen willst solltest Du die Parameter Deines
Rezeptes so modifizieren, das Du mit einem fiktiven Restextrakt etwa auf
diesen Wert kommst. Nur den Anteil Röstgerste solltest Du in Relation recht
hoch halten. Ich habe bei meinen 20-23 Liter Suden immer 500 Gramm
Röstgerste, die ich normal geschrotet von Anfang an mit-maische.
Das Rezept hier habe ich mal von einem netten Forum-Kollegen bekommen, das
sollte recht gut für Dich passen, und bis auf die Röstgerste kannst Du Dir
das ja modifizieren:
Schüttung:
> 10% Münchner
> 60% Pilsner
> 10% Röstgerste
> 20% Gerstenflocken
>
> Stammwürze: 9,5-10°P
> Bittereinheiten: 35-40 IBU
> 1 Hopfengabe Goldings, 70-80min kochen
>
> Maische: Wasser/Schüttung = 1/2,5 bis 1/3
> 1 Rast 90 min bei 66-67°C
> Aufheizen auf 78 und sofort abläutern
>
> Gärung mit Wyeast Irish-Ale bei 18°C.
Viele englisch-amerikanische Stout Rezepte findest Du in
http://www.brewery.org/brewery/cm3/CatsMeow3.html
und
http://www.brewery.org/brewery/gambmug/gambmug.shtml
Gruß
Christian
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 144 Registriert: 9.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.2.2006 um 11:04 |
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Ah!
Vielen Dank für deine Hilfe!
Das bringt mich schonmal weiter.
Hier wurde ausserdem noch irgenwo geschriben, dass man die Röstgerste erst
später zugeben und nicht mit einmaischen soll, was hälst du davon?
Gruß,
Stephan
____________________ -Carpe noctem-
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 176 Registriert: 16.8.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.2.2006 um 11:36 |
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Hallo Stephan,
die späte Zugabe bezieht sich meistens auf nicht entbitterte Röstmalze, da
sonst das Bier sehr "verbrannt" schmecken soll. Bin da auch kein Experte,
ist auch nur das was ich hier und da gelesen habe.
Natürlich kommt es immer drauf an was man mit der
Röst(-malz)(-rohfrucht)-gabe erreichen will, also in Hinsicht Farbe und
Aroma, dadurch die unterschiedliche "Kontaktzeit" mit der Maische.
Von meinen bisherigen Stout-Experimenten kann ich nur sagen das 500gr
Röstgerste, ab Beginn Maischvorgang, auf einen normalen ~20Liter
Ausschlagsmenge-Sud einen recht "originalen" Guinness-Geschmack geben und
es keinesfalls verbrannt oder zu röstig schmeckt.
Ich habe auch mal gelesen (frag mich nicht wo) das beim original Guinness
die Röstgerste gar nicht gemaischt wird, sondern anschließend mitgekocht
wird. Da fehlen mir aber verlässliche Rezepte oder Praxisberichte, daher
werde ich es nicht einfach ausprobieren.
Gruß
Christian
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.2.2006 um 16:55 |
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Hallo Stephan, hallo Christian!
Ich arbeite grade an einem Guinness-Rezept, was dem Original nachher recht
nahe kommen soll. Ich hab nur jetzt erst mein Altbier praktisch vorgezogen,
weil die "Irish-Ale" Hefe noch nicht da war.
Um den Originalgeschmack zu treffen habe ich Guinness-Draught mal im Labor
untersucht. Ergebnisse sind hier:
http://www.hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=view
thread&tid=2483#pid23036
Für sehr wichtig halte ich die Farbe, die WESENDLICH heller ist als in den
meisten Rezepten angegeben. Man muss also nicht so extrem viel geröstete
Produkte einsetzen. Die Bittere ist natürlich auch sehr überraschend.
Guinness wirkt wesendlich herber durch die Bitterstoffe der
Röstprodukte.
Laut der Internetseite von Guinness wird beim Maischen Röstmalz verwendet
und beim Kochen ungeschrotete Röstgerste. Versuche dazu habe ich auch schon
gemacht. Ergebnisse auch in o.g. Link zu finden.
Wenn ich das Rezept fertig hab und gebraut habe werde ich natürlich
berichten.
Gruß Malte ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 499 Registriert: 5.8.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.2.2006 um 18:10 |
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Hallo,
also bei Guiness denke ich eigentlich an ne fallende Infusion(oder war das
beim Ale?) - glaub wird aber nicht mehr praktiziert.
Alternativ würde ich mit 57°C Einmaischen, auf 67°C aufheizen und dann nur
eine aber sehr lange Rast (ca 90 min) bei 67°C halten. Auf jodnormalität
achten. DAnn auf 77°C aufheizen zum Abmaischen.
Schüttung würde ich zum jeweiligen basismalz(würde Pima nehmen) 10% (ich
persöhnlich würde eher weniger nehmen, vielleicht mal mit 5% versuchen...)
Röstmalz gleich zum Einmaischen geben.
Bei der anschließenden Kochung von ca. 90 min die Röstgerste(1%) erst kurz
vor dem Kochende geben.
Hopfung würde ich nur mit 25-30 BE berechnen, da wie Malte schon sagte
durch die Röstaromen sowieso genug durchschlägt.
Ideal wäre alter überlagerter, oxidierter Hopfen(oder ist das schinwieder
beim Ale?) auf jedenfall muss auf die Hopfenaromaqualität nicht ganz so
geachtet werden. Die verwendeten Englischen Hopfen sind Aromamäßig alle
eher mau - nach meinem empfinden.
Guiness ist traditionell eigentlich nicht so stark eingebraut. Alles von
einer Ausschlagwürzekonzentration von 10,0% - 11,99% würde ich als
sortentypisch bezeichnen.
Das ergiebt bei einer guten Endvergärung dann auch den von Dir gewünschten
Vol% alk.
Wenn möglich mit stickstoff zapfen - wegen dem Schaum...
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 144 Registriert: 9.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.2.2006 um 18:28 |
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Hallo Malte!
Danke für den Link und die viele Arbeit die du dir gemacht hast um ein
Rezept für ein echtes Guinness schreiben zu können, ich denke ich werde das
dann abwarten, vorher werde ich erstmal ein Alt brauen...
Gruß,
Stephan
____________________ -Carpe noctem-
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.2.2006 um 18:48 |
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Zitat: | vorher werde ich erstmal
ein Alt brauen... |
Das ist auch nicht so umständlich von wegen Röstgerste und Röstmalz und
Gerstenflocken und wann den kram zugeben u.s.w.
Das von Thrawn angegebene Maischverfahren ist genau richtig. Da man viele
Aromastoffe im Bier hat, die sehr intensiv wirken kann die Endvergärung
ruhig ziemlich hoch sein. Ist ja beim Original über 82% scheinbar gewesen
(über 66% wirklich).
Ich glaube der nächste Sud wird dann das Guinness. Mein starkes "Strong
Gold" Pilsener kann ich auch danach noch einbrauen...
Gruß Malte ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.3.2006 um 19:52 |
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Halle Freunde der Nacht(farbigen Hopfenelixiere)!
Die Schrotmühle ist schon wieder sauber, hinter mir steht das in
gefühlvoller (Bohrmaschinen-)Handarbeit geschrotete Malzschrot für ein
prächtiges, dunkles Bier!
Mein Guinness-Style Rezept werde ich also morgen das erste mal einbrauen
und werde dann am Abend schonmal erste Ergebnisse angeben. Das Rezept habe
ich stark an Guinness Draught angelehnt, aber natürlich nicht ohne eine
eigene "Signatur" zu hinterlassen. So soll mein Stout z.B. eine
ausgeprägtere Hopfenbittere bekommen und ein klitzekleinen Hauch
vollmundiger sein.
Mal abwarten wie es wird...
____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 176 Registriert: 16.8.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.3.2006 um 21:05 |
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<IchmitgroßerSpannungabwarte>
Zitat: | Halle Freunde der
Nacht(farbigen Hopfenelixiere)!
Die Schrotmühle ist schon wieder sauber, hinter mir steht das in
gefühlvoller (Bohrmaschinen-)Handarbeit geschrotete Malzschrot für ein
prächtiges, dunkles Bier!
Mein Guinness-Style Rezept werde ich also morgen das erste mal einbrauen
und werde dann am Abend schonmal erste Ergebnisse angeben. Das Rezept habe
ich stark an Guinness Draught angelehnt, aber natürlich nicht ohne eine
eigene "Signatur" zu hinterlassen. So soll mein Stout z.B. eine
ausgeprägtere Hopfenbittere bekommen und ein klitzekleinen Hauch
vollmundiger sein.
Mal abwarten wie es wird... |
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 144 Registriert: 9.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.3.2006 um 10:47 |
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Oh super!
*freu*
*indenfingernjuck*
____________________ -Carpe noctem-
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.3.2006 um 18:47 |
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Soooo...
Da ich grade bei den Nachgüssen bin hab ich etwas Zeit schonmal ein paar
Zeilen zu schreiben.
Zeit hatte ich vorhin herzlich wenig, denn nach dem Abmaischen wurde es
eng...
... wer kann auch ahnen, dass Gerstenflocken einen derart positiven Effekt
auf das Läutern haben. Anstatt der sonst kaum reichenden 30 Minuten langen
Läuterruhe lief die Würze nach weniger als 20 Minuten schon absolut blank!
Da musste ich die Nachgüsse etwas hastig vorbereiten.
Ich hatte eher mit dem Gegenteil gerechnet, da sich die Flocken ja so
ziemlich zersetzen. Deshalb bin ich von Trübungen ausgegangen, da kleine
Partikel sich eher durch den Treberkuchen schleichen können. Aber die
kleinen Stückchen haben sich so gut im Kuchen festgesetzt, dass die Würze
absolut blank und recht flott läuft.
Der Hauptguss war nach ca. 25 Minuten durch, die Nachgüsse laufen schon 40
Minuten und sind bald durch.
Würzefarbe ist wie gewünscht, um die 50 EBC.
[Editiert am 4/3/2006 von Malte]
____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.3.2006 um 20:25 |
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Jetzt bin ich beim Kochen angelangt.
Hier gibt es erste Schwierigkeiten:
Wieviel Röstgerste reinkippen???
Meine erprobten 1,2-1,4g je Liter dürften viel zu wenig sein. Schließlich
hab ich bei meinem Test einen Liter Wasser mit dem Zeug quasi komplett
verdampft (musste nachher über einen halbe Liter wieder auffüllen). Die
Kochung war also wesendlich intensiver als meine Würzekochung.
Hab am Anfang also 40g genommen und nach 30 Minuten nochmal 120g. Jezt
lasse ih's erstmal kochen und beurteile die Farbe nach 60 Minuten. Wenn es
viel zu hell sein wird - gib ihm! ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.3.2006 um 01:09 |
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Feddich...
Um 23:15 war die Würze angestellt im Keller, schön mit 18°C. Die kalte
Jahreszeit hat eben auch Vorteile!
Also der Sud war quasi wie jeder andere, nur die sch... Farbe!
Da ich Anfangs nur 40g, nach 30 Minuten 120g und nach 60 Minuten nochmal
200g Röstgerste gegeben habe hatte ich nach 130 Minuten Kochen auch so
grade die gewünschte Farbe erreicht.
Also:
Die komplette Menge Röstgerste am Anfang geben und 90 Minuten mitkochen.
Dann dürften allerdings so 200g reichen, das macht zwischen 6 und 10%
bezogen auf die Gesamtschüttung.
Allerdings gefällt mir die Farbe nicht wirklich. Dunkel genug ist sie, aber
es ist (bis jetzt) noch nicht das feuer-rot-tiefschwarz wie man es von
Guinness kennt. U.U. ist meine Röstgerste zu wenig geröstet. Aber erstmal
abwarten.
Der Geschmack der Würze ist recht bitter Süß. Im Antrunk etwas unangenehm
brenzlig, aber der Nachtrunk ist sehr angenehm. Da ich aber die Würze von
Guinness noch nicht verkosten konnte kann ich keinen Vergleich dazu
machen.
Jetzt erstmal abwarten und die Gärung ordentlich führen. In einer Woche
kann ich dann mehr dazu sagen. Bis jetzt bin ich recht zufrieden. Nur hab
ich am Ende einen Fehler gemacht. Wegen der übermäßigen Nachkocherei hab
ich das Verdünnungswasser aus dem bauch her dosiert... ein Liter zuviel.
Aber 9,2% werden bei einem hohen Vergärungsgrad auch auf über 4 vol %
Alkohol kommen!
So, jetzt ersma ne Dose Guinness Draught! Ahhhh...
[Editiert am 5/3/2006 von Malte] ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
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Antwort 13 |
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Senior Member Beiträge: 176 Registriert: 16.8.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.3.2006 um 12:12 |
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Danke schonmal für den Bericht, Malte !!!!
Ich werde das Röstgerste-Kochen definitiv bei meinem nächste Stout
ausprobieren, bin dann gespannt wie groß der Unterschied zu meinen
bisherigen Stouts sein wird.
Danke !
Gruß
Christian
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Antwort 14 |
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Senior Member Beiträge: 144 Registriert: 9.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.3.2006 um 16:14 |
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Hallo Malte!
Vielen Dank für deine Beschreibung!
Wie sieht dein Grundrezept denn aus?
Viele Grüße,
Stephan
____________________ -Carpe noctem-
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.3.2006 um 17:46 |
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Zitat: | Wie sieht dein
Grundrezept denn aus? |
Werde ich hier im Topic angeben, sobald ich das Bier als genießbar
einstufen kann.
Ich will hier ja keinen Müll veröffentlichen! ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.3.2006 um 16:01 |
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Erste Verkostung nach einer Woche Hauptgärung, einer Woche Nachgärung und
einer Woche Kaltlagerung.
Also erstmal ist mir die Gärung mal wieder verreckt. Soweit so schlecht,
aber davon lasse ich mich ja nicht aus der Ruhe bringen. Spindeln werde ich
gleich noch.
Der Geruch und Geschmack sind ideal wie man es von Stout kennt, aber leider
mit einem zu brenzlichen Off-Flavour.
Das war es also nicht wirklich, grade weil die Farbe zwar schön
(samtschwarz-rubinrot) aber noch zu hell ist. Es müssen also noch mehr
färbende Rohstoffe eingesetzt werden, die diesen Off-Flavour weiterhin
verstärken. Da dieser aber eindeutig von der Röstgerste kommt ist eine
höhere Gabe an Röstmalz zu empfehlen.
Damit gebe ich aber auch noch nicht auf, schließlich kenne ich mich sehr
gut mit allen möglichen Filterhilfsmitteln aus. Ich werde das Bier mit
Aktivkohle behandeln.
Für diejenigen, die das Zeug nicht kennen: Durch eine riesengroße innere
Oberfläche kann Aktivkohle nahezu ALLE Geschmacks- und Geruchskomponenten
binden und so aus dem Bier entfernen. Daher muss es auch sehr sehr
vorsichtig dosiert werden, sonst schmeckt das Bier nach der Behandlung nach
garnichts mehr
Wenn es mir also gelingt, nur den Off-Flavour zu entfernen, dann dürfte das
Bier einen sehr angenehmen Geschmack aufweisen, weil bis auf das brenzlige
Aroma ist das Bier genauso geworden, wie ich es geplant hatte. Sehr
dominante, aber dennoch angenehme Bittere, creamig zarter Körper...
Edit:
Farbe dürfte so um die 100EBC liegen, Es hab ich grad mit 2,4% gespindelt.
Das ergibt dann einen Vergärungsgrad von knapp 74%. Na ja, hätte schlimmer
sein können...
Da das Rezept also doch noch kleinere Macken hat (vielleicht hab ich ja
auch nur die Gerste nicht sonderlich gut geröstet, sollte nächstes mal
vielleicht Röstgerste kaufen...) werde ich den Spieß jetzt umdrehen und
alle Register der Biernachbehandlung ziehen: Geschmackskorrektur mit
Aktivkohle, Farbkorrektur mit Röstmalzbier (Aktivkohle vermindert die Farbe
noch weiter) u.s.w.
Ist eigentlich auch mal interessant, fehlerhafte Parameter später an die
Sollparameter anzupassen
[Editiert am 26/3/2006 von Malte] ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 17 |
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Senior Member Beiträge: 144 Registriert: 9.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.3.2006 um 16:46 |
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Danke für den Zwischenbericht!
Sag Bescheid wenn du ein Rezept fertig hast!
Gruß,
Stephan
____________________ -Carpe noctem-
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Antwort 18 |
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Senior Member Beiträge: 144 Registriert: 9.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.4.2006 um 21:52 |
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Undundund?
*neigierigsei*
Hast du schon eine Einkaufsliste für uns?
Oder sollte ich doch lieber erst nochmal was anderes brauen?
Ich weiß ich bin schrecklich...^^
Gruß,
Stephan
[Editiert am 13/4/2006 von Tybald]
____________________ -Carpe noctem-
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Antwort 19 |
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Posting Freak Beiträge: 813 Registriert: 21.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.4.2006 um 22:25 |
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Zitat: | Ist eigentlich auch mal
interessant, fehlerhafte Parameter später an die Sollparameter
anzupassen |
Man merkt irgendwie... nennen wir's mal deine geographische Nähe zu
Holland! ____________________ Interpunktion und Orthographie des Postings ist frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein
zufällig und ist nicht beabsichtigt.
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Antwort 20 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.4.2006 um 22:45 |
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Zitat: | Oder sollte ich doch
lieber erst nochmal was anderes brauen? |
Brau nochmal was anderes!
Ich bin ja Brauer genug, in diesem Fall das Rezept nicht weiter zu
empfehlen. Das Ergebnis war zwar trinkbar, aber hat nicht meinen Vorgaben
entsprochen.
Ich werde wohl die Röstgerste rausnehmen. Leider. Das Ärgert mich ja so
sehr. Der Biercharakter war PERFEKT! Aber dieser scheiß abartige
Röstgeschmack! Die Aktivkohle hätte ich mir auch sparen können, glaub ich.
In einer Woche werde ich den Rest des Sudes (hab ihn entsorgt, bis auf ein
paar Flaschen, aufgespeißt mit Zucker) mit den vorher entnommenen Proben
vergleichen:
1. bringt Aktivkohle etwas (in der Form, die ich angewendet hab)?
2. wo sind die Schwächen des Sudes (nur brenzliger Geschmack oder noch
mehr?)?
Ich hoffe ich komme schnell dazu, wieder ein Stout zu brauen. Es könnten
nur zwei Sude noch davor kommen. Ich muss mein misslungenes Alt
wiederbeleben und zwischendurch vielleicht noch ein Weizen brauen. Aber
dann werde ich das Rezept ohne Röstgerste fahren.
Sorry an alle, die schon länger warten, aber ich geb nur Rezepte weiter,
die ich wirklich für gut befinde.
Dafür stehe ich mit meinem Nick!
Scheiße gehört ins Klo, und nicht in die Sudpfanne!
[Editiert am 13/4/2006 von Malte] ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 21 |
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Senior Member Beiträge: 144 Registriert: 9.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.4.2006 um 08:17 |
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na gut.
Ich freu mich dann ma auf deinen Bericht!
Als nächstes brau ich dann nochmal was anderes, oder sind die anderen
Guinnessrezepte die es hier gibt geschmacklich auch in Ordnung, dann könnte
ich ja schonmal Erfahrungen sammeln...
Gruß,
Stephan ____________________ -Carpe noctem-
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Antwort 22 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.4.2006 um 14:03 |
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Zitat: | oder sind die anderen
Guinnessrezepte die es hier gibt geschmacklich auch in
Ordnung |
Da haben schon einige gute Erfahrungen mit gemacht, soweit ich weiß!
Ich werd heut mal eines der Biere verkosten. Mal schaun was draus geworden
ist... ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 23 |
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Posting Freak Beiträge: 813 Registriert: 21.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.4.2006 um 15:03 |
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Zitat: | Da haben schon einige
gute Erfahrungen mit gemacht, soweit ich weiß! |
Kann ich bestätigen - war echt lecker!
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=News&file=article&sid=
196____________________ Interpunktion und Orthographie des Postings ist frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein
zufällig und ist nicht beabsichtigt.
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Antwort 24 |
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