Junior Member Beiträge: 14 Registriert: 10.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.5.2011 um 08:32 |
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Guten Tag zusammen, ich bin schon seit November angemeldet, aber hab bisher
nur viel gelesen und recherchiert. Nachdem mir aber wiedermal ein
Weizenbiersud reingebrannt ist, dass ich den kompletten Sud wegkippen
musste, bin ich etwas frustriert.
Bei reinen Pilsnersuden hatte ich zwar auch leicht eingebrannte Maische,
diese hatte aber geschmacklich keine Auswirkungen, beim Weizenbier wars
aber jedesmal sehr heftig. Ich rühre durchgehend mit dem Rührwerk oder mit
dem Braupaddel, wobei ich mit dem Paddel den Boden bessere Ergebnisse
erzielen kann.
Ich habe nun gelesen dass Schleppketten hilfreich sind, kann mir aber nicht
vorstellen, dass eine sanft gezogene abgerundete Kette die hartnäckigen
Verkrustungen verhindert.
Ich weiß auch dass Edelstahl sehr viel anfälliger ist für "einbrennen" als
andere Materialien.
Meine Frage an die Expertenrunde ist nun:
Reicht mir die Schleppkette wirklich, oder muss ich zusätztlich noch den
Topfboden beschichten, bzw. behandeln.
Ich Maische mit einem 2kW Edelstahleinmachtopf und einer Regelelektronik
die voll heizt und bei erreichen der Solltemp. über einen Schütz die
Stromzufuhr unterbricht.
Vielen Dank im voraus!
Felix Neumann
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.5.2011 um 10:36 |
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Hm, das die die Maische im Einkocher anbrennt, finde ich sehr
verwunderlich! Du hast schon einen mit Bodenheizung oder? Es gibt wohl auch
welche mit offenliegendem Heizwendel, die sind aber Mist.
Ich würde versuchen dünner einzumaischen und wenn die Heizung eingeschaltet
ist ständig zu rühren.
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Antwort 1 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 25.5.2011 um 10:59 |
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Hallo,
trotz Rührwerk ist bei mir immer mal wieder die Maische angebrannt (trotz
stetem und durchaus heftigem Rühren), da die Heizwendel unter dem
(Edelstahl-) Boden auf zu kleiner Fläche angebracht ist.
Also, es muss keine offenliegende Heizwendel sein, um sich die Maische
anzubrennen.
Das war der Grund auf eine externe Heizquelle in Verbindung mit einem
Thermo-Sandwichboden umzusteigen. Selbst dicke Doppelbockpampen brennen nun
nicht mehr an.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.5.2011 um 11:52 |
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Interessant! Mein emaillierter Einkocher zeigt hier absolut keine Schwäche.
Das wäre ja ein erheblicher Grund gegen die Verwendung von
Edelstahleinkochern!
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 1206 Registriert: 26.5.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.5.2011 um 12:11 |
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.5.2011 um 13:40 |
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Wahrscheinlich macht es auch Sinn, den Rührflügel "propellerartig"
abzuwinkeln. So dass die grade erhitzte Maische vom Topfboden abgesaugt
wird.
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Antwort 5 |
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Junior Member Beiträge: 14 Registriert: 10.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.5.2011 um 14:15 |
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Hallo, erstmal vielen Dank für die vielen Antworten!
Ja die Heizquelle ist nicht innen sondern an der Topfunterseite angebracht.
Es sind drei Wickelungen oder Wendeln spiralförmig sehr eng gewickelt.
Verstehe ich das richtig, unter den Topf einen z.B. Aluboden Packen, der
die Hitze gleichmäßig veteilt und darin die Heizwendeln einbetten?
Mein Rührer hat solche " Propelleranstellungen" und dreht sich
"saugend".
Ich habe mal von einem Pfannenverkäufer gehört, dass in Edelstahl
eingebranntes Eiweiß sehr schnell wieder zu Anhaftungen führt und dieses
sehr gut mit Ceranfeldreinigern zu beseitigen ist.
Die Maische waren 4600 Gramm Malz auf 15 Liter Wasser, das sollte
eigentlich gehen.
Ich werde die Schleppkette ausprobieren und auch mal den Topfboden
anschauen.
@ Tauroplu: Wie hast du die externe Heizquelle angebracht? Heizpatronen
oder so´n Induktionskochfeld?
Da ich aus dem Versuch komme, hab ich ja Erfahrung in Misserfolgen, aber
privat ists schon ärgerlich. Ich bin mal gespannt, was die Schleppkette
bringt.
Vielen Dank an alle Poster schonmal!
Grüße,
Felix
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Antwort 6 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 25.5.2011 um 14:24 |
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Hallo, Felix,
ja, ich habe diese Hendi 3,5 kW Induktionsplatte, die heizt schnell und
optimal, da sie eben nicht diese unglaublich große thermische Masse der
üblichen Heizplatten besitzt.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 283 Registriert: 15.5.2010 Status: Offline
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erstellt am: 25.5.2011 um 17:02 |
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Tag zusammen,
Hallo Felix,
wie exakt läuft denn dein Rührer über den Topfboden?
Damit die am Boden erhitzte Maische richtig umgewälzt wird, darf da nur ein
enger Spalt sein. Ansonsten bleibt die heisse Pampe direkt auf der Heizung
unbeeindruckt liegen.
Bei einem glatten (sprich: rotationssymetrischen) Boden kriegt man das mit
ein bisschen exakter Arbeit schon recht gut hin. Ich hab im Bereich der
Gasflammenringe ca. 2mm, da brennt dann nix an.
Die Schleppketten werden m.E. in grossen (handgedengelten, alten,
geflickten) Sudpfannen verwendet, weil deren Böden alles andere als eben
sind. Das kann man in alten Pfannen in div. Brauereimuseen gut sehen.
PS: Das mit dem "saugenden" Rührer halte ich für ein Gerücht. Ein (fast)
vollflächiger Rührer am Boden eines Kessels ist und bleibt eine Art
"gehäuselose Radialpumpe". Wenn der Rührer saugen soll: Wo soll denn dann
die Maische nachströmen? Von unten?
Gruss Braufux / Markus
____________________ Was wäre, wenn dein bester Kumpel dir sagen würde, sie wäre lieber
deine beste Freundin?
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Antwort 8 |
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Member Beiträge: 62 Registriert: 12.5.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.5.2011 um 19:01 |
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Hallo
Hatte auch öfter angebrannte Maische.Problem war dass das Rührwerk beim
einmaischen zu langsam drehte.
Seit ich die Drehzahl beim einmaischen erhöht hab ist auch nix mehr
angebrannt.
Evtl ist das auch bei dir der Fall?
Gruss
Andre
____________________ Ich habe keine Lösung aber ich bewundere das Problem.
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 679 Registriert: 22.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.5.2011 um 19:32 |
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Zitat: | Ja die Heizquelle ist
nicht innen sondern an der Topfunterseite angebracht. Es sind drei
Wickelungen oder Wendeln spiralförmig sehr eng
gewickelt. |
Hallo, Felix!
ich ahne böses. Heißt das, die Maische liegt direkt auf/neben/unter den
Heizspiralen???
Kannst Du mal bitte ein Foto davon machen?
Gruß
der andre André ____________________ Lobe kein Bier vor dem Kater.
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 2828 Registriert: 30.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.5.2011 um 21:35 |
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Zitat von Kurt, am 25.5.2011 um
11:52 | Interessant! Mein emaillierter
Einkocher zeigt hier absolut keine Schwäche. Das wäre ja ein erheblicher
Grund gegen die Verwendung von Edelstahleinkochern!
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Ja, ein emaille Topf ist hier definitv besser geeigent als Edelstahl.
Edelstahl hat so einen schlechten Wärmeleitwert das die Wärme sich nicht im
Boden verteilen kann. Deswegen brennt es an.
Deswegen habe ich mich gegen Edelstahl entschieden und nun gibts den
Praxisbeweis :-)
Wärmeleitfähigkeit λ von Stahl ~50 W / (m · K)
Wärmeleitfähigkeit λ von (Edel)Stahl (V2A) ~15 W / (m · K)
Zwischen Stahl und Edelstahl liegt mehr als Faktor 3.
Kirk
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Antwort 11 |
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Senior Member Beiträge: 283 Registriert: 15.5.2010 Status: Offline
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erstellt am: 25.5.2011 um 22:30 |
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Nabend zusammen,
Nabend Kirk,
Zitat: | Deswegen habe ich mich
gegen Edelstahl entschieden und nun gibts den Praxisbeweis :-)
Wärmeleitfähigkeit λ von Stahl ~50 W / (m · K)
Wärmeleitfähigkeit λ von (Edel)Stahl (V2A) ~15 W / (m · K)
Zwischen Stahl und Edelstahl liegt mehr als Faktor
3. |
So weit, so richtig; Obendrein hat Email eine eher niedrige
Wärmeleitfähigkeit von nur ca. 0,6 W/mK, womit sich die Wärme im Stahlblech
unter der Emailschicht noch besser verteilt. Gut, aber.....
Der Hase liegt woanders im Pfeffer:
Einfluss eines jeden Teilwiderstandes auf den Wärmedurchgang .....:
• Wärmeübergangswiderstand vom Dampf an die Heizzarge 12 %,
• Wärmeleitungswiderstand der Heizzarge 13 %,
• Wärmeleitungswiderstand des Belages 21 % und
• Wärmeübergangswiderstand vom Belag in die Maische 54 %.
(Guttenberg-Hinweis; kopiert aus:
http://opus.kobv.de/tuberlin/volltexte/2009/2495/pdf/schneid_ralph.pdf)
Der Wärmeübergang vom Pfannenboden auf die Maische und die Weiterleitung
der Wärme in der Maische sind das eigentliche Problem, nicht der
Wärmedurchgang durch den Pfannenboden.
Das heisst, dass die Bewegung der Maische bzw. der zügige "Abtransport" der
erhitzten Grenzschicht am Boden die entscheidende Grösse bei der Frage des
Anbrennens ist.
Die Maische selbst hat fast genau die gleiche Wärmeleitfähigkeit wie Email,
nämlich 0,6 W/mK. Eine "ruhende" Maischeschicht über dem beheizten
Pfannenboden kann die von der Heizung eingebrachte Wärme gar nicht
ableiten. Sie muss dann immer heisser werden und schliesslich anbrennen.
Deswegen hilft letztlich nur effektives Rühren gegen anbrennen, auch wenn
ein "wärmeverteilender" Boden natürlich unbestritten hilfreich ist.
..........
Beim nochmaligen lesen, auf der Suche nach Rechtschreibfehlern, ist mir
aufgefallen, dass das nach Klugscheisserei klingt. Das ist mit peinlich,
aber das obige ist halt "mein" Thema; sorry for that
Braufux / Markus ____________________ Was wäre, wenn dein bester Kumpel dir sagen würde, sie wäre lieber
deine beste Freundin?
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 2828 Registriert: 30.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.5.2011 um 22:42 |
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Zitat von Braufux, am 25.5.2011 um
22:30 | Nabend zusammen,
Nabend Kirk,
Zitat: | Deswegen habe ich mich
gegen Edelstahl entschieden und nun gibts den Praxisbeweis :-)
Wärmeleitfähigkeit λ von Stahl ~50 W / (m · K)
Wärmeleitfähigkeit λ von (Edel)Stahl (V2A) ~15 W / (m · K)
Zwischen Stahl und Edelstahl liegt mehr als Faktor
3. |
Der Wärmeübergang vom Pfannenboden auf die Maische und die Weiterleitung
der Wärme in der Maische sind das eigentliche Problem, nicht der
Wärmedurchgang durch den Pfannenboden.
Braufux / Markus |
Na Braufux,
ich meine nicht den Wärmedurchgangskoeffizient sondern schon die
Wärmeleitfähigkeit.
Edelstahl verteilt die Wärme schlecht. Weil Edelstahl eben eben schlecht
Wärme leitet. Der Wärmeeintrag bleibt somit punktuell.
Folge --> Maische brennt an.
Bei Stahl wird die Wärme besser abgeleitet, verteilt im Boden.
Es gibt weniger/keine Hotspots --> Maische brennt auch bei wenige rühren
nicht an.
Kirk
[Editiert am 25.5.2011 um 22:43 von Kirk1701]
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Antwort 13 |
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Senior Member Beiträge: 283 Registriert: 15.5.2010 Status: Offline
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erstellt am: 25.5.2011 um 22:53 |
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Nabend Kirk,
nix anderes habe ich ja geschrieben. Ein emaillierter Stahlboden IST besser
als ein Edelstahlboden. Ein Kupferboden mit Email wäre noch besser. Aber
egal welcher Boden; Ohne effektives rühren brennt es an, weil die
Schwachpunkte in der Wärmeleitungskette der Übergang in die Maische und die
Wärme (Weiter-) leitung in der Maische sind.
Die "Hotspots" werden zwar auch durch das Bodenmaterial verursacht, im
wesentlichen aber durch die darüberliegende Maische. Die benimmt sich
nämlich wie Wärmedämmung wenn sie nicht bewegt wird.
Braufux
____________________ Was wäre, wenn dein bester Kumpel dir sagen würde, sie wäre lieber
deine beste Freundin?
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Antwort 14 |
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Junior Member Beiträge: 14 Registriert: 10.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.5.2011 um 08:18 |
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Hallo leute,
vielen Dank für die schöne Diskussion:
Ich fass mal zusammen:
Edelstahl ist ein sehr ungünstiges Material aufgrunf der schlechten
Wärmeleitfähigeit von 15 w/mk!
Die sehr punktuell einwirkende Hitze sollte durch schnellere Querbewegung
des zu erhitzenden Materials unterbunden werden!
Am Edelstahl kann und will ich momentan nix ändern, da der Topf heftig
umgebaut wurde. Ich habe den um ca. 15 cm verlängern lassen, damit mehr
reinpasst, bzw. nich so leich überschwappt.
Der abstand vom Rührer zum Boden beträgt etwa 8cm, weil ich einen
Läutereinsatz gebaut habe, der saugend in die Maischepfanne reinpasst und
zum Abmaischen herausgezogen wird. Wegen der Anbrennproblematik funzt das
aber leider nicht bei jedem Bier!
Ich werde den Rührer verlängern und die Schaufeln vergrößern, damit mehr
umgewälzt wird, die nachströmende Masse kommt von der Mitte und wird zur
Seite hingeschoben, das Saugend war nicht ganz ernst gemeint.
Ich denke dank eurer Anregungen bin ich schon etwas weiter und hoffe auf
weiter Erfolge ohne Brandgeschmack!
Ich stell bei Gelegenheit noch Bilder der Brauanlage ein, ich bin hier auf
Arbeit und kann das grad nich machen!
Vielen Dank!
Grüße,
Felix
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Antwort 15 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 26.5.2011 um 09:17 |
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Ich denke, 8cm sich evt. mehr oder weniger nur auf der Stelle drehende
Maische ist zu viel, das muß eigentlich anbrennen.
...das hast Du in Deinem Anfangsbeitrag ein bißchen unterschlagen!
Bei meinem Rommelsbacher Edelstahltopf gehe ich mit dem Braupaddel bis ganz
runter auf den Grund und habe so nur bei Rührfaulheit und/oder
Doppelbockmaischen eine Anbrenngefahr.
...die Heizspirale ist bei meinem Topf recht großflächig verlegt.
Der größte Anbrennfleck hatte vielleicht mal die Größe von einer Euro-Münze
und keinen erkennbaren geschmacklichen Einfluß auf Maische und Bier.
Mal eine Frage zu Edelstahl/Stahl+Emaille: das Blech meines Topfs ist
vielleicht 0,5mm dick, die Hitze des Heizwendels sollte wegen der geringen
Dicke trotz der schlechteren Wärmeleitfähigkeit
ziemlich unmittelbar auf der Innenseite des Topfboden zur Verfügung stehen.
Bei einem emaillierten Topf ist über der gut wärmeleitenden Stahl- oder
Eisenschicht die schlecht leitende Emailleschicht.
Die schlechte Wärmeleitfähigkeit der Emaille sorgt für eine gleichmäßig
heiße Stahlfläche darunter, aber doch eigentlich auch zu einem Hitzestau,
oder positiver "Hitzereservoir".
Ich könnte mir vorstellen, daß bei einem emaillierten Topf der Effekt des
Nachheizens also deutlich größer ist, als bei einem vergleichsweise
dünnwandigen Edelstahltopf.
Bei meinem Topf habe ich eine "Nachrührzeit" (also nach Abschalten der
Heizung) von 2min als ausreichend ermittelt. Am besten bei den hohen 70er
Rasten zu "erhören".
Stoppe ich das Nachrühren zu früh, hört man das bekannte "ziehen" oder
"simmern" unten im Topf. Nach den 2min ist das nicht mehr so.
Nun meine ich im Forum gelesen zu haben, daß manche Hobbybrauer von
Nachheizzeiten im Bereich um 5min oder länger berichten.
Könnte das nicht auf den Effekt zurückgehen, daß der emaillierte Topf seine
gespeicherte Wärme länger "hält" bzw. langsamer an die Maische abgibt.
Wäre da nicht ein dünnwandiger Edestahltopf sogar die bessere Wahl?
Uwe
Edit: ein Vorteil des Handbetriebs mit dem Braupaddel ist, daß man
"erfühlen" kann, wie die Gegebenheiten am Topfboden sind. Man spürt
deutlich, ob es beginnt anzuhängen oder alles gut ist.
[Editiert am 26.5.2011 um 09:20 von Uwe12]
____________________
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Antwort 16 |
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Senior Member Beiträge: 283 Registriert: 15.5.2010 Status: Offline
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erstellt am: 26.5.2011 um 09:36 |
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Moin zusammen,
Moin Felix,
ich bin grad etwas irritiert; Du hast in deiner Pfanne beim Maischen den
Läuterboden drin? Hast du dann auch eine Pumpe für die Maischeumwälzung, so
wie die Malzrohr-Brauer?
Mal angenommen du hast da keine Pumpe (hast ja noch nix von Pumpe
geschrieben); Dann wird der Einfluss des Rührwerks auf die Dünnmaische
unter dem Läuterboden sehr (seeeeeehr) klein sein. Die Dünnmaische unter
dem Boden kann die Wärme wohl fast nur durch thermisch angetriebene
Konvektion ableiten. Ich würde vermuten, dass du da sogar
Dampfblasenbildung am Pfannenboden hast.
Oben hast du geschrieben, dass das Anbrennen bei Suden mit Weizenmalz
vorkommt. Das ergibt m.E. dann auch Sinn. Durch den geringeren
Spelzenanteil in der Gesamtmaische hast du einen relativ höheren
Mehlschrotanteil. Wenn der dann durch den Läuterboden sickert und
sedimentiert wird er wohl fast zwangsläufig anbrennen.
Schreib doch bitte nochmal wie das nun genau aussieht in deiner Pfanne, das
würd mich interessieren. Ich bin nämlich grad etwas verwundert, dass das
Maischen mit eingelegtem Läuterboden aber ohne Pumpe zumindest bei PiMa
überhaupt geht. Kannst du was über die Temperaturverteilung in der Pfanne
sagen? Über die Ausbeute?
edit:
@Uwe:
Ich denke nicht dass das BodenMATERIAL dabei den entscheidenden Einfluss
hat. Das Nachheizen wird durch gespeicherte Wärme in dem Boden UND den
Heizelementen verursacht., die beim Abschalten noch heisser sind als die
Würze darüber. Die Wärmespeicherkapazität der ganzen Materialien
unterscheidet sich nicht soooo wesentlich (unleg. Stahl 490J/KgK, V2A
477J/kgK, Emaille find ich grad nicht). Den wesentlichen Unterschied machen
m.E. aber die Massen (in kg) der beteiligten Teile, also Boden und
Heizelemente. Dicker Boden + schwere Heizelemente = lange Nachheizzeit;
dünner Boden + leichte Elemente = kurze Nachheizzeit
Gruß
Braufux
[Editiert am 26.5.2011 um 10:15 von Braufux]
____________________ Was wäre, wenn dein bester Kumpel dir sagen würde, sie wäre lieber
deine beste Freundin?
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 505 Registriert: 30.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.5.2011 um 10:03 |
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hi flecs,
ich arbeite zwar nicht in einem einkocher, aber auch in einem
edelstahlbehälter. dieser wird im moment von einem 9,5 Kw hockerkocher
beheizt. also eine menge holz...
auch ich arbeite mit einem rührwerk mit schleppkette. damit hatte ich noch
nie probleme das was anbrennt. ein bild davon findest du hier:
5. Bild von oben
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre
ad&tid=8640#pid____________________ gruss
frank
____________________________
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 611 Registriert: 5.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.5.2011 um 10:14 |
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Bei einem Läuterboden im aktiv beheizten Maischkessel dürfte eine
Schleppkette am normalen Rührwerk auch nix bringen, denn die würde ja nur
oberhalb des Läuterbodens laufen wo eh nix anbrennt.
Irgendwo hatte ich mal Bilder von einem ähnlichen Aufbau gesehen, wo aber
auch unterhalb des Läuterbodens noch ein zusätzlicher Rührflügel angebracht
war. Der war irgendwie unten am Läuterboden befestigt und von oben wurde
die Achse des normalen Rührwerks zum Antrieb eingesteckt.
Gruß
Karl
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Antwort 19 |
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Junior Member Beiträge: 14 Registriert: 10.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.5.2011 um 11:59 |
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Hallo Leute,
oha, das mit dem Läüterboden in der Maischepfanne hat ja ganzschöne Wellen
geworfen!
Mir war von anfan an bekannt, dass der Siebboden (1mm Perforation) einen
Schuz der darunterliegenden Dünnmaische bedeutet und die gefahr des
anbrennens höher ist.
Ich habe dann mit Rührwerk und normalem Braupaddel, mit stärker
geschrotetem Malz und weniger geschrotetem malz experimentiert und bin zu
dem Schluss gekommen, dass ich extern Läutern muss. Nachdem ich einen
60Liter Alutopf mit 7,5 kW Gasbrenner zum Hopfenkochen nehm, ist das auch
kein Thema mehr. Den Läuteraufsatz stell ich auf den Kochtopf und läuter da
rein!
Jetzt wider zum Thema,
@ Uwe, ich habe wahrscheinlich den selben Tpof aus 0,5mm 1.4301 mit einer
sehr geringen thermischen Masse, die zu keinen messbaren Nachheizeffekten
führt (Wenn ich extern läutere). Bei uns heizen die Heizwendeln etwas nach,
das ist aber vom Masseverhältnis zu gering, als dass es Messbar wäre.
Ein 5mm Alutopf heizt sich auf und gibt diese hitze natürlich auch deutlich
länger noch ab!
@ Braufux Du hast das bestätigt, was ich mir schon gedacht hab, denn bei
reinen Pilsnersuden hatte ich wenn dann sehr geringe Anbrennefekte!
Ich bin gerade aus einer sehr langweiligen Besprechung herausgekommen, in
der ich einige Ideen zu Papier gebracht hab. Ich werde in das Läuterrohr
unten ein Rührwerk anbringen, das sehr nahe des Topfbodens verläuft und
herausgenommen werden kann. Darüber über dem Läuterboden verläuft das
zweite Braupaddel, da mit einem Springfederring gehalten wird und als
Lagerbock dient. Der Rührwerksmotor sitz im Deckel ist das obere Lager und
hat einen Mitnehmerbolzen, der nur eingeschoben wird!
Somit hab ich die volle Rührleistung, kann immernoch in der Maischepfanne
läutern und trozdem Vollautomatisch bleiben!
Voiel Bla bla, ich weiß, aber die Ideen sprudeln gerade so.
Ich versuch mal Bilder über Imageshack hochzuladen, die Bilder hier direkt
hochzuladen macht wenig Sinn, die werden zu pixelig.
Grüße,
Felix
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Antwort 20 |
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Junior Member Beiträge: 14 Registriert: 10.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.5.2011 um 20:57 |
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Sodele, jetzt hab ich Feierabend unk hab die Bilder komprimiert.
Ist nicht mehr ganz aktuell, aber die Schemaskizze zeigt mein Vorhaben. Ich
hoffe das klappt.
Vielen Dank Allen!
Grüße,
Flecs
EDIT: Ich habe mal ein paar Änderungen vorgenommen, damit die Bilder
angezeigt werden.
Gruß
Michael
[Editiert am 26.5.2011 um 21:00 von tauroplu]
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Antwort 21 |
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Senior Member Beiträge: 283 Registriert: 15.5.2010 Status: Offline
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erstellt am: 26.5.2011 um 23:18 |
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Nabend zusammen,
Nabend Felix,
guuut das es hier den Michael gibt
Dangge!
@Felix: Mich würde wirklich noch interessieren, wie das mit deiner
bisherigen Konstruktion funktioniert hat. Das Maischen im
"Läuterbottich" wäre ein erheblicher Schritt für die weitergehende
Automatisierung meines Bier-Kochers; Nur mag
ich kaum glauben (sorry for that) das das wirklich ohne Qualitätseinbußen
oder mindestens eine nicht grade formidable
Ausbeute funktioniert. Es läuft einfach vielem zuwider, was ich dachte vom
Maischen verstanden zu haben.
Andererseits hast du vielleicht ein neues Verfahren eingeführt: Das
"Ein-Kessel-Dauer-Dünnmaischen-Dekoktionsverfahren"
Wäre nett, wenn du vorhandene Erkenntnisse hier reinstellst.
Ach ja: Das Anbrennen kannst du mit dem skizzierten Rührer sicherlich
unterbinden; Das ist höchstens noch eine Frage der
Drehzahl, dann funktioniert das.
Gruss Braufux ____________________ Was wäre, wenn dein bester Kumpel dir sagen würde, sie wäre lieber
deine beste Freundin?
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Antwort 22 |
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Posting Freak Beiträge: 679 Registriert: 22.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.5.2011 um 17:14 |
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also, isch weeees nischt so recht.....
Meiner Einschätzung nach staut sich die Hitze in der Dünnmaische unterhalb
des 'Maischekorbes'. Ob da wohl wirklich ein zügiger Wärmeaustausch
zwischen "oben" und "unten" trotz der Rührflügel stattfindet...? hmmmm....
Weiterhin sehe ich ein Problem mit dem relativ großen Volumen, welches sich
unterhalb des Maischekorbes befindet. Wenn Du abläutern willst, wird es
ewig dauern, bis die Würze da einigermaßen klar abläuft. Die anderen Loch-
oder Schlitzblech-Läuterbottiche, die ich hier so bei den Forumsmitgliedern
gesehen habe, haben einen nur sehr geringen Abstand zwischen Lochblech und
Bottichboden (wenige mm). Gemäß Deiner Skizze kommen da aber rd. 7-8 cm
Abstand heraus.
Ist es denn wirklich so schlimm, die (gefühlten) 35-40 Liter Maische in
einen externen Läuterbottich umschöpfen zu müssen?
-alles nur Vermutungen-
Gruß
André ____________________ Lobe kein Bier vor dem Kater.
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Antwort 23 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 27.5.2011 um 17:30 |
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Antwort 24 |
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