Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.10.2011 um 18:07 |
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Hi Renè,
"Erlebniss-Bier", sollten wir erstmal definieren, ich glaube, wir werden es
anders definieren wie Otto-normal-Trinker!
Volco
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Antwort 25 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.10.2011 um 18:12 |
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Hi Volco,
wenn ich vor 10 Jahren ein Bier getrunken hätte, wie es mir heute
(teilweise) schmeckt, so hätte ich es in den Gulli gespuckt...
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 26 |
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.10.2011 um 18:15 |
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Bei mir sind es erst 2-3 Jahre her, alles klar.
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Antwort 27 |
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Posting Freak Beiträge: 678 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.10.2011 um 18:56 |
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Abend,
also ich glaub um Helles/Weißbier/Pils kommst du als Brauer in
Deutschland/Bayern nich rum.
Ich würde auch gern ausgefallene Sachen kreieren und den Leuten die
Bierkultur und v.a. die Biervielfalt näher bringen. Das Problem ist
einfach, dass wie hoepfli/flying schon sagt "otto-normal-Trinker" ein
hopfengestopftes Ale, Fruchtbier, was auch immer als nicht trinkbar
einstuft.
Diese Konsumenten kann man auch nicht bekehren. Wenn die dann von einer
Brauerei mal ein ich nenn es jetzt mal Extrembier in die Finger bekommen
und sie es als Plörre bezeichnen, dann ist der Ruf erst mal ruiniert. Auch
wenn das Bier rein objektiv betrachtet in Ordnung ist. Das spricht sich
dann rum und dann gehts Berg ab. Vielleicht erfährt ein Hobbybrauer, dass
hier ein geiles IPA etc. gebraut wird, aber der Konsum reicht dann einfach
nicht aus.
Und man kann auch nicht damit rechnen, dass der "Biergrieskram" auf einmal
zum total offenen Biertrinker wird, der plötzlichl sagt "oh, heute trinke
ich mal ein gepflegtes Stout, oder ein gestopftes Pale Ale...das ist mal
was neues. Von meinem Markenpils, dass ich jetzt schon seit 20 Jahren
trinke hab ich eigtl. eh schon genug". Der fühlt sich doch dann nur in
seiner Einstellung bestätigt, dass alles was nach Hellem und Pils kommt
nicht genießbar ist.
Klar gibts Ausnahmen, aber die sind nicht die Regel.
Ein gutes Bier zu brauen ist eigtl. das kleinste Problem. V.a. wenn man
schon jahrelange Erfahrung darin hat. Und die werde ich auch haben, wenn
ich das Projekt dann wirklich starte. Die Kunst ist es, die Präsentation
deines Unternehmens nach außen hin, sprich Marketing vernünftig zu
gestalten. Will ich als "alternative" Brauerei auftreten, die
internationale Biere braut, die es in der Produktionsgegend nicht zu kaufen
gibt. Oder will man das ganze traditionell anpacken.
Macht man vorletzteres denke ich, ist man in Bayern/Deutschland eher
falsch. Das Ausland käme dann in Frage und ich meine jetzt nicht Österreich
oder die Schweiz ;-)
Der Erfolg eines Unternehmens steht und fällt mit dem Marketing und der
Authentizität, die es nach außen hin projeziert. Ich mag nicht
ausschließen, dass man auch mit der alternativen Variante in Deutschland
Erfolg haben kann, aber es wird schwierig.
Schaut euch doch die ganzen Gasthausbrauereien an. Alle haben das Gleiche
im Sortiment. Helles, Dunkles, Weißbier, Pils, Bock, natürlich unfiltriert.
Ob alles gleich schmeckt wie Flying sagt, kann ich jetzt nicht bestätigen,
aber ich war auch noch nicht in so vielen Gasthausbrauerein.
Und alle werben mit dem selben: Unfiltriert, nach dem RHG, besonders rein,
Rohstoffe aus der Region, gemütlich/urig. Eben das "traditionelle"
Konzept.
Die Gashausbrauereien verfallen doch auch schon dem Einheitsbrei. Klar ist
die Geschmacksvielfalt deutlich größer als bei den Industriebieren, keine
Frage. Aber vom Konzept und den Sorten her ist doch alles das Selbe. Und
alle passen sich auch immer mehr an (sie Flyings w34/70)
Den Mut aufzubringen in die genau entgegengesetzte Richtung zu gehen ist
schwer und riskant. Die Gefahr zu scheitern ist m.M.n. höher als wenn man
mit dem Strom schwimmt. Macht man dies nicht und hat aber dann Erfolg, dann
kann ich mir vorstellen kanns schnell sehr steil Berg auf gehen. Das weiß
man halt am Anfang noch nicht.
Dazu müsste man sich sehr detailliert mit dem Markt auseinandersetzen und
v.a. mit dem Konsumverhalten der einzelnen Bevölkerungsgruppen und Länder.
Die Beschaffung der Anlagen zur Bierherstellung und die Herstellung eines
guten Produkt ist nur die Spitze des Eisberges. Das Unternehmen steht und
fällt mit anderen Faktoren.
Gut Sud
Matthias
[Editiert am 23.10.2011 um 21:05 von Bierhias]
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Antwort 28 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.10.2011 um 19:26 |
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Matthias, les ich das richtig raus das du in Weihenstephan studiertst und
zwar Brauewesen? Nachdem du von der Bachlorarbeit redest ist das der
Nachfolger vom kleinen Brauer, oder?
Wenn de so ist, dann gibt es da auch einige Moeglichkeiten sich mit Infos
zu versorgen.
Gruss
Jan
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Antwort 29 |
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Posting Freak Beiträge: 527 Registriert: 31.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.10.2011 um 20:07 |
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moin,
wenn man heutzutage erfolg mit einer brauerei haben will, muss man meiner
ansicht nach anders sein. langweilige gasthausbiere gibts massenhaft. ich
führe als positive beispiele da ja immer gern vogelbräu in karlsruhe und
baustelle köln an.
auch denke ich, das konzept mit "traditionell, konservativ, altbacken,
hell, dunkel, weizen" wird mit der immer älter werdenden kundschaft
aussterben. hier verweise ich gerne mal auf brewdog, die mit einem
rebellischen, frechen erscheinungsbild die junge kundschaft ansprechen und
am rückgängigen englischen markt zweistellige zuwachsraten haben.
mich selbst kann ich hier nicht als beispiel nehmen, denn ich will ja nicht
von meiner brauerei leben. und bei den mengen, die ich produziere, kann die
nische "exclusiv, besonders etc" prima bedient werden.
würd ich die gelegenheit haben, eine brauerei in der 500-l-klasse
aufzumachen, dann würde ich das in dänemark tun. dort sind sie am
aufgeschlossensten und interessiertesten. und mit 20.000 mitgliedern der
"danske øl-enthusiaster" hat man schon einen großen potentiellen
kundenstamm. deutsch-, ösiland und schweiz sind dagegen noch
entwicklungsländer.
prost
jevers zeuge
www.zeugenbraeu.de
[Editiert am 23.10.2011 um 20:08 von Jevers Zeuge]
____________________
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Antwort 30 |
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Posting Freak Beiträge: 678 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.10.2011 um 20:34 |
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Zitat von JanBr, am 23.10.2011 um
19:26 | Matthias, les ich das richtig raus das
du in Weihenstephan studiertst und zwar Brauewesen? Nachdem du von der
Bachlorarbeit redest ist das der Nachfolger vom kleinen Brauer, oder?
Wenn de so ist, dann gibt es da auch einige Moeglichkeiten sich mit Infos
zu versorgen.
Gruss
Jan |
Hi Jan,
nicht ganz. Der Bachelor/Master ist der Nachfolger vom früheren Dipl. Ing..
Ich bin im ersten Bachelorstudium von Brauwesen/Getänketech. Den kleinen
Brauer gibt es immer noch, aber ist nach wie vor der alternative
Studiengang zum Ingenieur.
Wollte eh mal mit dem Krottenthaler (kennst du den?) über das Thema
reden.
Zitat von Jevers Zeuge, am 23.10.2011 um
20:07 | moin,
wenn man heutzutage erfolg mit einer brauerei haben will, muss man meiner
ansicht nach anders sein. langweilige gasthausbiere gibts massenhaft. ich
führe als positive beispiele da ja immer gern vogelbräu in karlsruhe und
baustelle köln an.
auch denke ich, das konzept mit "traditionell, konservativ, altbacken,
hell, dunkel, weizen" wird mit der immer älter werdenden kundschaft
aussterben. hier verweise ich gerne mal auf brewdog, die mit einem
rebellischen, frechen erscheinungsbild die junge kundschaft ansprechen und
am rückgängigen englischen markt zweistellige zuwachsraten haben.
mich selbst kann ich hier nicht als beispiel nehmen, denn ich will ja nicht
von meiner brauerei leben. und bei den mengen, die ich produziere, kann die
nische "exclusiv, besonders etc" prima bedient werden.
würd ich die gelegenheit haben, eine brauerei in der 500-l-klasse
aufzumachen, dann würde ich das in dänemark tun. dort sind sie am
aufgeschlossensten und interessiertesten. und mit 20.000 mitgliedern der
"danske øl-enthusiaster" hat man schon einen großen potentiellen
kundenstamm. deutsch-, ösiland und schweiz sind dagegen noch
entwicklungsländer.
prost
jevers zeuge
www.zeugenbraeu.de
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Jep, wie ich schon gesagt habe. Wir stehen da noch in den Startlöchern. Ich
hätte an USA, Australien gedacht, doch ist das natürlich nochmal ein
größerer Schritt als sich "nur" selbstständig zu machen.
Edit: Um evtl Missverständnisse zu klären. Ich will eigtl keine
Gasthausbrauerei von null aufbauen, sondern eine reine Bierproduktion. Für
eine Gasthausbrauerei reichen ja auch keine 100k oder 200k. Da darfs dann
schon mal 1Mio und mehr sein. Vorausgesetzt man will was Gescheites machen.
[Editiert am 23.10.2011 um 21:05 von Bierhias]
____________________
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Antwort 31 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.10.2011 um 20:38 |
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jepp..Matthias. Das wird wohl eine Grundsatzentscheidung von Dir! Eine
weitere Gastwirtschaft nach dem bekannten Muster..oder eben das Risiko mit
den unorthodoxen Bieren..
Den Koch solltest Du nicht vergessen...bei einem scheiß Essen hilft das
beste Bier nichts ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 32 |
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Posting Freak Beiträge: 2828 Registriert: 30.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.10.2011 um 21:06 |
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Antwort 33 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.10.2011 um 21:45 |
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Zitat: | Ein Rosmarinweizen im
Sommer, ein Kürbisbier im Oktober, Glühbier im Winter, usw...die
Möglichkeiten sind vielfältig... |
ein Maibock, ein Holunderbier, ein Kirschbier... So was täte mich freuen! ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 34 |
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Senior Member Beiträge: 130 Registriert: 5.10.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.10.2011 um 23:10 |
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Hallo,
@ jevers zeuge,
Du kennst den Vogel in Karlsruhe ?
Kommst Du nicht aus dem hohen Norden ?
Wahrscheinlich wirst Du als Funktion des Biertesters schon mal damit zu tun
gehabt haben....
Viele Grüße
Uwe
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Antwort 35 |
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Newbie Beiträge: 6 Registriert: 11.5.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.10.2011 um 23:41 |
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Das passt jetzt nur bedingt hier rein, aber bei deinem eher "kleinen"
Budget wäre vielleicht eine Insolvenzversteigerung ne ganz gute
Anlaufstelle für de erste Profiausrüstung. Wenn du keine Gasthausbrauerei
eröffnen willst muss die Anlage ja nicht zwingend schön aussehen. Bei der
insolventen Schwelmer Brauerei (nahe Wuppertal) ist demnächst Ausverkauf
(15.11.2011):
http://www.venta-com.de/ --> Auktionen
Ein paar Gerätschaften sind für den Start deutlich überdimensionert, das
210hl Sudhaus z.B. Aber gerade im Bereich Fässer, Flaschen, Gärtanks und
dem "Sonstigem" wird man vielleicht günstg fündig. Ich bin mir nicht
sicher, aber ich denke aufgrund des doch potenziell eher geringem
Interessentenkreises könnte man da echt Glück haben. Viele der
Gerätschaften sind gemäß Auktionskatalog sogar sehr neu.
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Antwort 36 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.10.2011 um 02:27 |
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Zitat: | Wollte eh mal mit dem
Krottenthaler (kennst du den?) über das Thema
reden. |
Latuernich kenn ich den. Allerdings war er zu meiner Zeit eher der richtige
Ansprechpartner wenn es um Malz und Gerstenqualitaet ging. Zu meiner Zeit
gab es auch immerwieder Vortraege zu diesem Thema. Ich kann mich an einen
sehr guten von Beraplan ereinnern, die sind aber glaub ich Pleite.
Ich denke auch du solltes nicht vergessen das du der zukuenftige Kunde
bist, also ruhig mal auf die Anlagenbauer zugehen.
Meiner Erfahrung nach (die ist jetzt aber eher aus zweiter Hand von so
einigen Freunden die in diese Richtung gegangen sind) ist ein guter und
solider Businessplan das A und O. Ich denke auch du solltest dich hier mal
Beraten lassen, da du als Existenzgruender durchaus einiges an Zuschuessen
bekommen kannst wenn du dich auskennst.
Ich denke wirklich der beste Schritt ist es mal Kontake zu Kollegen
aufzunehmen die diesen Schritt gewagt haben. Denn eines ist sicher, einfach
ist es nicht und Erfolg alles andere als garantiert.
Ich sehe auch den Schritt einer Brauereigruendung (im Gegensatz zur
Gasthausbrauerei) als viel schwieriger an. Du musst deine Kunden erstmal
erreichen. Normale Supermaerkete oder Getraenkemaerkte? Vergiss es, da
musst du nochmal einige Tausend aufbringen um gelistet zu werden. Ausserdem
unterschaetz die Investitionen fuer eine Flaschenfuellerei nicht (das ist
jezt wieder der Bereich wo ich mich auskenne). Wuerde Fassbier bleiben,
aber hier ist das riessen Problem das es nur sehr wenige freie Gaststaetten
gibt.
Mein ehrlicher Tipp, lass diech professionell beraten welche Moeglichkeiten
dir bleiben den Schritt in Richtung Gasthausbrauerei zu gehen.
Weitere Tipp, mach das Ganze irgendwo wo du dich auskennst und wo man dich
kennt.
Viel Erfolg
Jan
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Antwort 37 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.10.2011 um 02:35 |
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Nochmal ich, hab einiges vergesseb:
Zitat: | Jep, wie ich schon
gesagt habe. Wir stehen da noch in den Startlöchern. Ich hätte an USA,
Australien gedacht, doch ist das natürlich nochmal ein größerer Schritt als
sich "nur" selbstständig zu machen.
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Unterschaetze hier die ganze Buerokratie und die Visaregelungen nicht. Das
kann zum einen kosten und ewig dauern (auch da kann ich ein Lied davon
singen).
Ausserdem, das hab ich immer wieder gehoert, ist es umso schwerer irgendwo
in der Fremde so was aufzuziehen. Es kennt dich keiner und du musst die
Leute nicht nur von deinem Produkt sondern auch von dir ueberzeugen. Du
kennst niemanden und musst dir alles erarbeiten und du kennst die
oertlichen Regeln und Gesetze nicht.
Wenn du diesen Schritt gehen willst, dann rate ich dir dringend zu einem
lokalen Partner oder "Lehrjahre" in einer bestehenden Brauerei (wenn du
z.B. einen Job hier brauchst, sag bescheid, es gibt hier derzeit sogar
freie Stellen)
Und noch was, warum studierst du dazu Brauwesen und Getraenketechnologie?
Der Meisterzwang ist abgeschafft, Bier brauen in der Praxis lernst du in
Weihenstephan auch nicht und dein Wissen das du danach hast wird dir in
einer Kleinbrauerei auch nicht helfen. Mach ne Lehre und Arbeite in einer
kleinen Brauerei um Erfahrung zu sammeln.
Gruss
Jan
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Antwort 38 |
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Posting Freak Beiträge: 954 Registriert: 1.5.2011 Status: Offline
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erstellt am: 24.10.2011 um 09:34 |
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Die Leichenfledderei bei Schwelmer ist ein echtes Trauerspiel.
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Antwort 39 |
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Posting Freak Beiträge: 580 Registriert: 20.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.10.2011 um 12:10 |
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Hallo hoepfli,
wir können gerne mal über das Thema telefonieren. Ich habe da keine Lust 20
Seiten im Forum drüber zu schreiben, ohne deine exakten Vorstellungen zu
kennen. Gehen tut es mit Sicherheit, die Frage ist nur wie man es anstellt
und ob man den Biss dazu hat. Es ist nicht unbedingt garantiert dass man
damit reich wird, aber zu sagen es ist unmöglich, weil ein paar gescheitert
sind es genau so ein Blödsinn. Wichtig ist eben, ein gutes Konzept (am
besten einen Businessplan) zu haben. Wenn du dir die Zahlen dann mal
gegenüberstellst, merkst du gleich wo der Hase lang läuft.
Wenn du in Nürnberg auf der Messe bist, kannst du mich gerne mal anrufen!
Grüße
Ralf
____________________ Es Grüßt Famulus Praxatorius (der Brauknecht)
In vino veritas -
In beer we trust
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Posting Freak Beiträge: 611 Registriert: 5.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.10.2011 um 15:21 |
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Eine kleine Brauerei zusammen mit einem Kumpel aber kein Braugasthof?
Das erinnert mich sehr stark an die Rollberger Brauerei in Berlin.
rollberger.de
Ich hatte mich da mal vor einem Jahr mit dem Braumeister unterhalten, der
das auch zusammen mit einem Kumpel betreibt.
Die haben einen Keller in der ehemaligen Kindel Brauerei gemietet und dort
an dem historischen Ort ihre Brauanlage, Gärkeller usw. aufgebaut. An der
Decke des Kellers sind noch Böden der alten riesigen Sudkessel zu sehen. Im
Keller war früher dafür die Befeuerung untergebracht.
Der Vertrieb ihres Bieres erfolgt vor allem über Kneipen in Berlin.
In einem Teilbereich des Kellers haben sie ein Bierlokal für ein paar Tage
pro Woche aufgemacht, damit man ihr Bier auch vor Ort trinken kann. Die
Bierpreise liegen dort mit Absicht aber höher als in den Kneipen. Essen
kann man dort normalerweise nicht, es sei denn man mietet gleich den ganzen
Bereich für eine Feier und nimmt einen Caterer.
Hier ein paar Videos auf Youtube:
Das sind zwar eher Scherzvideos, aber man sieht doch etwas von der Halle
und den Gerätschaften.
youtube.com/watch?v=K4x_89xeeCw
youtube.com/watch?v=s3UjkzRQpLQ
Hier noch ein Zeitungsartikel über die Brauei:
herrenblatt.de/zeitgenossen/wilko-bereit-braumeister/
Demnach brauen die 2x die Woche 1500 Liter, also pro Monat ca. 12.000 Liter
Absatz.
Gruß
Karl
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Antwort 41 |
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Posting Freak Beiträge: 678 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.10.2011 um 17:42 |
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Servus,
Zitat von JanBr, am 24.10.2011 um
02:27 |
Meiner Erfahrung nach (die ist jetzt aber eher aus zweiter Hand von so
einigen Freunden die in diese Richtung gegangen sind) ist ein guter und
solider Businessplan das A und O. Ich denke auch du solltest dich hier mal
Beraten lassen, da du als Existenzgruender durchaus einiges an Zuschuessen
bekommen kannst wenn du dich auskennst.
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Sehe ich genau so.
Zitat von JanBr, am 24.10.2011 um
02:27 |
Ich denke wirklich der beste Schritt ist es mal Kontake zu Kollegen
aufzunehmen die diesen Schritt gewagt haben. Denn eines ist sicher, einfach
ist es nicht und Erfolg alles andere als
garantiert
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Das werde ich demnächst in Angriff nehmen
Zitat von JanBr, am 24.10.2011 um
02:35 |
Und noch was, warum studierst du dazu Brauwesen und Getraenketechnologie?
Der Meisterzwang ist abgeschafft, Bier brauen in der Praxis lernst du in
Weihenstephan auch nicht und dein Wissen das du danach hast wird dir in
einer Kleinbrauerei auch nicht helfen. Mach ne Lehre und Arbeite in einer
kleinen Brauerei um Erfahrung zu sammeln.
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Ich wollte auf jeden Fall studieren und den Gedanken einer eigenen Brauerei
habe ich vor drei Jahren auch noch nicht gehabt.
Zitat von JanBr, am 24.10.2011 um
02:35 | Nochmal ich,
Wenn du diesen Schritt gehen willst, dann rate ich dir dringend zu einem
lokalen Partner oder "Lehrjahre" in einer bestehenden Brauerei (wenn du
z.B. einen Job hier brauchst, sag bescheid, es gibt hier derzeit sogar
freie Stellen) |
Sie haben Post!
Danke für die Tips!!
Gut Sud
Matthias ____________________
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Antwort 42 |
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Posting Freak Beiträge: 954 Registriert: 1.5.2011 Status: Offline
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erstellt am: 24.10.2011 um 18:16 |
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Ja, bei den Rollbergern war ich auch schon. Tendenziell ja nicht doof, sich
schon mal eine schöne alte Brauerei mit großen Pfannen unter den Nagel zu
reißen, so für das perspektivische Wachstum. Leider ist auch da das
Bierangebot nicht sehr vielfältig. Es gibt Helles, Weizen und ein rotes
untergäriges, und das war es dann auch schon.
Dabei sehe ich gerade in Berlin einen großen Markt für alternative Biere.
Es gibt erstens jede Menge Einwohner und Touristen aus Ländern mit anderer
Bierkultur, zweitens eine generelle Aufgeschlossenheit für Neues. Und
drittens niemanden mehr, der ordentliche Berliner Weiße herstellt. Nicht
umsonst denkt ja Stone Brewing drüber nach, nach Berlin zu kommen.
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Antwort 43 |
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Posting Freak Beiträge: 678 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.3.2012 um 13:27 |
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Hallo Braugemeinde,
es hat sich was getan. Ich habe mich entschieden jetzt erst mal das ganze
als Nebengewerbe laufen zu lassen um zu schauen wie das überhaupt ankommt.
Dazu muss ich auch keine großen Investitionen tätigen, da ich das Meiste an
Equipment ja schon habe. Verkaufsplattform wird das Inet und zwei
Getränkemärkte sein. Der Eigentümer ist von meinem Selbstgebrauten
begeistert und auch die Kunden, denen ich mal was angeboten habe fandens
super.
Wir werden in naher Zukunft eine Halle bauen um unsere Gerätschaften, Holz
etc. einlagern zu können. Geplant ist eine Halle 10*30m. Jetzt habe ich die
Möglichkeit mir dort Brauräume nach meinen Wünschen zu gestalten.
Es wird wahrscheinlich einen ersten Stock geben. Ob ein Keller gegraben
wird ist noch nicht sicher. Von Vorteil wäre das schon (Lagerkeller!).
Geplant habe ich:
- Sudhaus ca. 60L Ausschlag (50L Maischepfanne, 70L Würzepfanne, LB,
Nachguss mit Einkocher)
zumindest die Maischarbeit soll automatisiert werden
(Hendi-Platte)
Ob ich die Kochung mit Gas oder auch Induktion bewerkstellige weiß ich noch
nicht.
- Gären in 60L ZKGs (wie die von Thomas – Samba und Bier), für ug und
Ales, in 120L Maischefässer für Weißbier
- Reifen und Lagern in 50L Kegs, Weißbier natürlich Flaschengärung
- Gärraum
- Lagerraum
- Kleines Labor in dem ich meine Analysen, die Qualitätssicherung und das
Hefemanagement mache
Pro Brautag jeweils einen Doppelsud in zwei ZKGs vergären lassen und
Lauterschlauchen, sprich sehr lange ausgären lassen, dass sich das Bier
vorklärt und dann mit der zurückgelegten Speise in die Kegs umfüllen.
Ich habe mir das so vorgestellt, dass ich im ersten Stock das Sudhaus und
das Labor habe (in einem abgetrennten Bereich), Im EG die Gärräume und
evtl. im Keller die Lagerräume. Wird dieser nicht gegraben dann auch im EG
lagern.
Für das Gären und Lagern steht mir ein Kühlaggregat zur Verfügung, welches
ich geschenkt bekommen habe. Ka. Wie viel Leistung es hat, aber mir wurde
gesagt, dass es wohl ausreicht um einen 4*4m² Raum auf gut unter Null zu
kühlen.
Ich kann alles ausfliesen lassen und auch die Anschlüsse für Wasser und
Abwassergullys, Strom etc. frei gestalten.
Meine größte Sorge ist wie ich das mit dem Gär und Lagerkeller mache und ob
das Aggregat ausreicht um z.B. den Lagerraum auf 0°C zu kühlen, einen
Nebenraum durch den Motor mit Hilfe eines Heizstrahlers auf 20-25°C zu
halten und einen Zusätzlichen Nebenraum auf 9°C zu kühlen. Vorgestellt habe
ich mir das so, indem evtl. Gär und Lagerraum über einen Wärmeleitbereich
verbunden ist (Fenster) und so die Kälte vom Lagerraum auch noch zum Kühlen
des Gärraums verwendet werden kann. Oder sollte ich evtl. schauen, dass ich
beide Räume im Keller anlege? So kann ich im Winter ohne Aufwand Lagern,
den Gärraum mit Wärme auf 9°C einstellen und im Sommer mit dem Aggregat
arbeiten. Wir haben in unserem Haus einen unbeheizten Keller in dem es
heuer im Winter im kältesten Bereich auf 2°C mit der Temperatur
herunterging.
Ist das so zu realisieren?
Mit Gefriertruhen möchte ich eher nicht arbeiten. Höchstens für meine
Hefebank und die Hopfenlagerung im Rohstoffraum. Der sollte ja dann auch
möglichst kühl sein, also eher nicht im ersten Stock, wo sich im Sommer die
Hitze staut.
Hefemäßig werde ich wahrscheinlich frische Brauereihefe verwenden (für
einige ugs und fürs Weißbier) die „exotischen“ Stämme werde ich mir selbst
herziehen.
Wie ich das mit der Reinigung und Desinfektion machen werde weiß ich
ehrlich gesagt noch nicht so genau. Evtl. fest eingemauerte Wannen?
Als zusätzliche Luxusvariante hätte ich an einen kleinen offenen Aufzug
gedacht, mit dem man Rohstoffe, Fässer, ZKGs über die einzelnen Etagen
transportieren könnte.
Im Lagerraum dann auch einen Bereich für die Abfüllung integrieren. Und im
Gärraum ebenfalls aber eben für die Flaschengärungen. Abgefüllt wird mit
einem Gegendruckabfüller und die Weißbiere mit so einem Abfüller wie er zur
Zeit in der Diskussion ist.
Ich möchte die Geschichte hier mal hier reinstellen um von euch Anregungen
zu bekommen, an die ich vielleicht gar nicht denke. Denn sobald alles
fertig ist und ich was vergessen habe bzw. etwas nicht optimal gestaltet
ist, ists auch blöd. Das möchte ich natürlich vermeiden.
Also, Anregungen, Ideen, Vorschläge?
Gut Sud
Matthias
____________________
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Antwort 44 |
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Posting Freak Beiträge: 958 Registriert: 9.6.2007 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 26.3.2012 um 13:37 |
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Wieso planst du nicht gleich ein Sudhaus mit 1 hL Ausschlag? Dann brauchst
du keine Doppelsude fahren.
Und fürs Anschwänzen würde ich mir überlegen, ob du das nicht evtl. mit
einem Durchlauferhitzer oder größeren Boiler machen willst.
Bedenke, für das Gesundheitsamt brauchst du sowieso fließend Warmwasser. ____________________ Mehr vom Bier wissen, heißt: Mehr vom Bier haben!
---
Eigene
Homepage
BIER-BRAU-PROjekt
der Uni Erlangen
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Antwort 45 |
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Posting Freak Beiträge: 678 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.3.2012 um 13:47 |
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Hab ich mir auch schon überlegt, aber dann müsste ich mein Komplettes
Equipment umschmeißen und das möchte ich ehrlichgesagt erst mal nicht
machen.
Das mit dem warmen Wasser ist mir klar, doch werde ich Osmosewasser als
Basiswasser verwenden und je nachdem was gebraut wird mit unserem "Beton"
verschneiden.
Unser Brunnenwasser ist absolut ungeeignet fürs Brauen.
____________________
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Antwort 46 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.3.2012 um 14:02 |
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Zitat: | Der Erfolg eines
Unternehmens steht und fällt mit dem Marketing und der Authentizität, die
es nach außen hin projeziert. |
Hi,
vor vier Wochen hatte ich das Vergnügen einer Brauereiführung - zu zweit.
Der mittelständige Betrieb im Rhein-Neckar-Raum besteht aus 70
Mitarbeitern.
Noch ganze VIER Leute beschäftigen sich mit der Herstellung von Bier. Dafür
sind 40 Mitarbeiter in Vertrieb und Marketing beschäftigt. Der Rest wird
Fuhrpark und Sonstigem zugeordnet.
Das oben angeführte Zitat ist eine essentielle Erkenntnis, um im Markt
langfristig zu bestehen. Ein natürlich fehlerfreies und
massenkompatibles Bier herzustellen ist heutzutage selbstverständlich. Wenn
das vorhanden ist, dann kannst du alternativ mit deinen
Sortenwünschen "erzieherisch" tätig werden.
Das Umfeld muss stimmen, Restauration ist zwingend und auch hier,
kostengünstig und mindestens gut muss es sein. Nur Bier, das reicht schon
lange nicht mehr.
Grüße
Hans ____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 47 |
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Posting Freak Beiträge: 3313 Registriert: 19.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.3.2012 um 14:05 |
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What part of Germany are you in?
Zitat von Bierhias, am 26.3.2012 um
13:47 | Hab ich mir auch schon überlegt, aber
dann müsste ich mein Komplettes Equipment umschmeißen und das möchte ich
ehrlichgesagt erst mal nicht machen.
Das mit dem warmen Wasser ist mir klar, doch werde ich Osmosewasser als
Basiswasser verwenden und je nachdem was gebraut wird mit unserem "Beton"
verschneiden.
Unser Brunnenwasser ist absolut ungeeignet fürs Brauen.
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____________________ http://www.AmiHopfen.com
Hopfen vom Ami, aus Amiland und anderswo
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Posting Freak Beiträge: 568 Registriert: 11.8.2011 Status: Offline
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erstellt am: 26.3.2012 um 15:56 |
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Braucht man? Wieso? Würde mich mal interessieren.
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Antwort 49 |
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