Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 6.4.2012 um 10:00 |
|
|
Hi Leute,
im Oster-Fred schrieb Samuel (kerosin) von seinem Flanders Red-
Versuch...
Zitat: | Zitat von flying, am
5/4/2012 um 19:18
Hi Samuel,
off topic...ein Flanders Red interessiert mich. So was hab ich auch vor.
Kannst Du mal Deine Planung posten. Gerne auch als neuen Thread...
Cool, dass sich noch andere Brauer für Sauerbiere interessieren.
Nur kurz (will hier keine Ostergrüsse unterbrechen...), ein erstes Flanders
hab ich schon gemacht (gepostet auf meiner Page). Dieser Batch ist noch
immer im Glasballon... Jetzt werde ich etwas neues probieren und zwar
ähnlich folgende Rezeptur.
Schüttung (40 L): 8 kg Pale malt, 1 kg MüMa1, 0.8 kg CaraMü2, 0.4 kg
CaraMü3 und 0.4 kg Haferflocken. Dann 70 g Williamette (5% Alpha) und 60
min kochen. Danach kommt ein Package 3763 Roeselare Blend dazu (ich weiss,
dass ist eigentlich zuwenig auf 40 L). Werde aber wahrscheinlich noch etwas
1581 Belgian Stout Hefe nachschmeissen damit die Primärgärung richtig
abgeht. Dann kommt der lustige Teil: Für die Sekundärgärungen werden 10 L
in einem Kunststofffermenter bleiben und die restlichen Liter auf drei 10 L
Glasballone verteilt. Zu zwei der drei Glasballone kommen dann noch dregs
aus meiner Sammlung (3 Fonteinen, Girardin, Cantillon, Jolly Pumpkin etc.)
um zu schauen, ob so die Komplexität im Vergleich zum reinen Roeselare
Blend steigt. Der letzte Glasballon dient als Referenz (ohne dregs). Mit
dem Kunsstofffermenter will ich herausfinden, wie es mit dem
Sauerstofftransfer ist. Ich werde die genaue Rezeptur etc. ebenfalls zu
einem späteren Zeitpunkt auf meiner Page veröffentlichen.
Cheers!
Samuel |
Hui..ist ein Flanders Red eine Art Geuze? Da war ich wohl bisher aus dem
komplett falschen Dampfer. Ich wollte mich an dem "La Rouge Flamande" der
Brasserie Thiriez orientieren.
http://beeradvocate.com/beer/profile/4315/20239
Hauptsächlich, weil es die Originalhefe der Brasserie als Wyeast 3711
"French Saison" zu kaufen gibt...Gut dass ich nochmal nachgelesen haben.
Ein Flanders Red ist eine Geuze!
http://www.byo.com/stories/beer-styles/article/indices/11-bee
r-styles/659-flanders-red-ale
Wohl sogar so was wie die Königin der Geuze. Die rote Farbe kommt durch
Karamellmalze und die lange Lagerung in Eichenholzfässern. Es wird auch als
"Burgunder von Belgien" bezeichnet.
Die größe Schwierigkeit ist wohl, einen gewissen Körper im Bier zu
erhalten. Die Mikrorganismen verputzen fast alle Restzucker...
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Senior Member Beiträge: 132 Registriert: 23.5.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 6.4.2012 um 10:48 |
|
|
ich kann mich irgendwie mit der Gleichstellung von Flanders red und Gueuze
nicht anfreunden, das Geschmacksprofil ist doch sehr verschieden.
Wenn ich eine Gueuze von Cantillon/3Fonteinen mit einem Rodenbach/Rodenbach
Grand Cru vergleiche hat das für meinen Geschmack relativ wenig miteinander
zu tun, auch wenn beide einen erhöhten Säureanteil haben. Ausserdem handelt
es sich bei Lambic um eine Spontangärung ohne die Zugabe von Hefen o.ä.
wärend das Flanders Red mit der Zugabe von Hefen und Bakterien vergoren
wird wenn ich das richtig verstanden habe.
Die Bezeichnung Burgunder von Belgien find ich allerdings passend, das
Rodenbach Grand Cru ist eines der leckersten Biere die ich kenne und hat
wirklich was von einem guten Glas Wein.
____________________ Manchmal trinke ich um zu vergessen, aber ich vergesse nie zu trinken
|
|
Antwort 1 |
|
Posting Freak Beiträge: 954 Registriert: 1.5.2011 Status: Offline
|
|
erstellt am: 6.4.2012 um 10:50 |
|
|
Ich mag das Rodenbach auch sehr (ha, und ich hab noch ein paar Flaschen im
Keller!).
Und ja, außer daß es sauer ist, erinnert es sonst wenig an Gueuze. Dafür
gibt es tolle Kirscharomen.
|
|
Antwort 2 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 6.4.2012 um 11:43 |
|
|
Zitat: | ich kann mich irgendwie
mit der Gleichstellung von Flanders red und Gueuze nicht anfreunden, das
Geschmacksprofil ist doch sehr verschieden. |
Ja, so richtig passt das nicht. Ich kannte die Bezeichnung Flanders Red
bisher auch gar nicht, bzw. nicht in dem Zusammenhang.. Was ist eigentlich
der Unterschied zum Oud Bruin?
Es wird ja immer nur das Rodenbach Grand Cru genannt.
http://en.wikipedia.org/wiki/Rodenbach_Brewery
Kann mir mal einer diesen Satz im Wikipedia-Artikel übersetzen.
"From 1980 until 2000, Rodenbach supplied the yeast and bacteria culture
that provided their distinctive taste profile and sourness to De Dolle
Brouwers in nearby Esen for use in some of their beers. They had
historically also sometimes supplied yeast to Westvleteren Brewery and
Brouwerij Felix in Oudenaarde."
Heißt das, sie haben die Hefen von dort bekommen oder sie hin geliefert...? ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 3 |
|
Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 6.4.2012 um 11:52 |
|
|
|
|
Antwort 4 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 6.4.2012 um 11:55 |
|
|
Ah..interessant. Also ist die bekannte Westvleteren/Westmalle-Hefe Wyeast
3787, mit der ich schon häufig gearbeitet habe, eigentlich eine
Rodenbach-Hefe..?
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 5 |
|
Senior Member Beiträge: 207 Registriert: 2.6.2010 Status: Offline
|
|
erstellt am: 6.4.2012 um 11:58 |
|
|
in dem Fall geliefert.
Die 3711macht zwar kein Flanders Red, aber die kann ich nur empfehlen.
Hab grade ein Saison damit vergoren und das ist eins meiner Besten
geworden,
fest, fruchtig und würzig und knochentrocken.
Braucht aber auch ca. 2 Wochen zum Durchgären, bei 21+°C.
Gruß
Joachim
edit:zu langsam und grußlos
[Editiert am 6.4.2012 um 11:59 von Rippchen]
|
|
Antwort 6 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 6.4.2012 um 13:10 |
|
|
Hi Joachim,
ihr macht immer so tolle Biere aber wenn ich das Forum oder
Rezeptdatenbanken nach French Saison oder so was durchsuche, finde ich
nix...
Bitte Rezept!!
P.S.
Könntest Du mir ein WLP- PETling von der Hefe schicken...Ich würde mich mit
einer geernteten "Cry-Havok" revanchieren... ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 7 |
|
Senior Member Beiträge: 207 Registriert: 2.6.2010 Status: Offline
|
|
erstellt am: 6.4.2012 um 17:02 |
|
|
Ist ja auch das Erste, und das ist seit einer Woche erst ausgereift.
Aaber: Rezept natürlich sehr gerne:
20Liter
12,7°P
26IBU
2,5kg Pilsener
1,5kg Wiener
2 Handvoll Münchener
HG=17,5l/NG=12,5l
Einmaischen bei 63°C
10min bei 57°
45min bei 63°
10min bei 68°
25min bei 72°
Abmaischen
Hopfen: 100% Mittelfrüh
11g Mittelfrüh 4,8% VWH
6,5g Pacific Gem 15,9% 70min
13g Mittelfrüh 15min
17g Mittelfrüh 2min
vergoren mit 3711 bei min. 21° 2 Wochen
2Wochen Warmreifung und auch 2 kalt.
hoch karbonisieren, habe auf 5,5g/L CO2 aufgezuckert, normal mache ich
4,3-4,5.
Ist ja ein recht simples Rezept, aber die Hefe macht was echt leckeres
draus.
Die Hefe kann ich Dir gerne schicken, die ist aber grade schon wieder bei
der Arbeit, schätze mal nächstes Wochenende
könnte ich ernten. Habe zwar kein PETling, aber kleines Gläschen nimmst du
sicher auch.
MfG
Joachim
edit: falsches Rezept erwischt, geändert, hätte aber wahrscheinlich auch so
funktioniert
[Editiert am 6.4.2012 um 17:19 von Rippchen]
|
|
Antwort 8 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 6.4.2012 um 17:30 |
|
|
Hi Joachim,
das hört sich super an! Ich fülle morgen ab und ernte die Cry Havok. Ich
kann Dir dann nach Ostern einen PETling mit der Hefe per günstiger
Warensendung (1,65 €) zuschicken.
Den kannst Du ja dann wieder mit der French Saison zurückschicken...Ein
kleines Gläschen geht natürlich auch aber die Hefesupension kann ganz schön
Druck aufbauen...?
Schick mir mal Deine Adresse per PM.
m.f.g
René
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 9 |
|
Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
|
|
erstellt am: 6.4.2012 um 18:34 |
|
|
Rene, Flanders Red und Oud Bruin sind zwei unterschiedliche Kategorien. Der BJCP
sagt zu Flanders Red:
Zitat: | Ein komplexes, saures,
rotweinartiges belgisches Ale. [...] Das Flanders Red ist herber und hat
mehr und stärkere fruchtige, an Rotwein erinnernde Geschmacksnoten als ein
Oud Bruin. |
und zum Oud Bruin:
Zitat: | Ein malziges,
fruchtiges, gut abgelagertes, etwas säuerliches belgisches braunes Ale.
[...] Oud Bruin ist weniger sauer und malziger als Flanders Red, und die
fruchtigen Geschmacksnoten sind mehr malzorientiert. [...] Während das
Flanders Red in Eichenfässern gelagert wird, altern die braunen Biere warm
in Edelstahlfässern. |
Die kompletten BJCP-Beschreibungen findest Du in deutsch unter den Links
oben.
[Editiert am 6.4.2012 um 18:40 von Berliner]
____________________ Gruß vom Berliner
|
|
Antwort 10 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 7.4.2012 um 13:03 |
|
|
Danke Jörg. Der Unterschied besteht also in der Schüttung und in der
Eichenholzlagerung des Flanders Red. Den Stil hat wohl erst die
Rodenbach-Brauerei erfunden oder populär gemacht...Ohne Eiche, kein Red
Flandern!
Ein Rezept könnte also wie folgt aussehen.
55% MüMa
30% WieMa
15% Carared
P 14
Hauptgärung mit der Roselare-Ale-Blend im normalen Fermenter.
Medium getoastete Eichenholzchip vorher mindesten 4 Wochen in
(guten)Rotwein einlegen. Rotwein abgiessen, die Chips auf einem Küchenkrepp
kurz trocknen/abtropfen lassen. Chips in einen Weinballon geben und das
Bier draufschlauchen. Min. 8 Wochen Reifung bei 15°. (Bis Vergärungsgrad
min. 95%)
Abfüllen in Flaschen unter Zugabe von Traubenzucker und frischer Hefe.
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 11 |
|
Senior Member Beiträge: 391 Registriert: 3.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 7.4.2012 um 16:43 |
|
|
Guten Tag allerseits,
hab soeben meinen Flanders Brautag abgeschlossen...
Degustation in zwei bis drei Jahren...
Ich geb jetzt auch noch etwas Senf dazu. Es gibt grundsätzlich zwei
verschiedene Flanders Stile, einmal das West Flanders Red, und das East
Flanders Brown (aka oud bruin). Und die unterschieden sich folgendermassen
(zusammengefasst aus J. Sparow, Wild Brews: Beer beyond the influence of
brewer's yeast):
- West Flanders Red (12-14°P, Schüttung: Wienermalz, Münchner, Caramalze,
Special B und Mais, 10-25 IBU mit Belgischem, Tschechischen oder Deutschem
Hopfen, mit Saccharomyces, Lactobacillus, Pediococcus, Acetobacter und
Brett vergoren, 1 Woche Primärgärung und dann bis 3 Jahre in
Eichenfässern)
- East Flanders Brown (10-18°P, Pilsner, CaraVienna, Cara Münch, Mais, 25
IBU mit Belgischem, Tschechischen oder Deutschem Hopfen, mit Saccharomyces,
Lactobacillus und Pediococcus vergoren, 1 Woche Primärgärung und dann bis 2
Jahre in Edelstahl)
Ein Unterschied zwischen den beiden ist, wie von flying richtig erkannt,
die Schüttung und die Eichenholzlagerung. Ein weiterer Unterschied sind die
Mikroorganismen, die in der Gärung aktiv sind. So ist beim Flanders Red
u.a. auch Acetobacter beteiligt. Also beim Flanders Red eine Essignote
durchaus erwünscht. Beim East Flanders Brown nicht. Ich empfehle auch an
dieser Stelle das oben genannte Buch für alle die ins Sauerbrauen
einsteigen möchten.
@flying: Ich muss zuerst anmerken, dass ich bisher nur geringe Erfahrungen
mit Brauen von Sauerbieren habe. Aber ich weiss nicht so recht, ob 8 Wochen
Sekundärgärung reichen. Ich habe ein Flanders Red im Keller, welches ich im
September 2011 gebraut habe. Das ist jetzt schon knapp über ein halbes Jahr
im Glasballon (bei 15°C) und nun langsam zeigt sich eine leichte
Säureentwicklung. Ich könnte mir vorstellen, dass sich die Säure auch in
den Flaschen entwicklen würde. Dann ist aber das Holz nicht mehr da... und
kein Sauerstoff. Ein weiteres Problem könnte dann die Flaschengärung geben
bezüglich der Karbonisierung. Die Bretts werden den Rest verstoffwechseln,
ev. könnte dann der Druck zu hoch werden. Wenn du bei 95% abfüllen
möchtest, sicher keinen Traubenzucker beigeben.
Mein Tipp, lass dein Flanders im Glasballon stehen. Am Besten für einige
Monate bis Jahr(e). Lass dem ganzen Zeit sich zu entwickeln. Und Abfüllen,
wenn es vom Geschmack her passt (Säure, Charakter, Aromen etc.) Flanders
Red brauchen einfach Zeit sich zu entwickeln. Ein weiterer Tipp, um nicht
solange auf ein Flanders zu warten, einfach öfters eines brauen... und die
Menge erhöhen. Das gäbe dann auch die Möglichkeit zum verschneiden, falls
etwas schief geht.
Aber bitte berichten, wenn es zu einem Flanders Red kommt.
Cheers!
Samuel
|
|
Antwort 12 |
|
Posting Freak Beiträge: 1307 Registriert: 1.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 7.4.2012 um 16:59 |
|
|
Kurz Frage die mir gerade auf kommt: Wenn das Bier so lange in
Eichenholzfässern lagert, wie steht es dann mit der Kohlensäure?
Wird das eher schal getrunken oder später "zwangscarbonisiert" oder was
wären da die Optionen?
Weiter, warum brauchen die Säureproduzenten solange um das Geschmacksprofil
zu erzeugen? Wenn ich an Berliner Weisse denke dauert das ja auch nur ein
paar Wochen.
Danke vorab für Antworten
VG
Chris
____________________
|
|
Antwort 13 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 7.4.2012 um 17:04 |
|
|
Hi Samuel,
ich hab leider keine Möglichkeit einen Weinballon irgendwo 2 Jahre stehen
zu lassen..(beheizter Keller). Bei dem Eichenholz wird auch immer wieder
erwähnt, dass man da vorsichtig sein muss, weil es einen sonst
erschlägt.
Es gäbe also nur die Sparversion eines Flanders Red. So richtig original
werden ich das nicht hinkriegen und 2 Jahre warten will ich auch nicht.
Ich werde mir demnächst erst mal den Rodenbach Grand Cru zur Verkostung
bestellen und dann entscheiden, ob ich zuviel Essig im Bier überhaupt mag..
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 14 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 7.4.2012 um 17:13 |
|
|
Hi Chris,
Zugabe von frischer Hefe und Zucker! Ist bei Lambics wohl üblich, weil da
nach 2 Jahren Hauptgärung keine CO2-erzeugenden Organismen mehr übrig sind.
Bei einem Flanders Red weiß ich auch noch nicht so recht...
@Samuel,
um die Essigsäurebildung zu beschleunigen könnte man per Sterilfilter etwas
Luft einblasen (Mikrooxigenase)...
[Editiert am 7.4.2012 um 17:16 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 15 |
|
Senior Member Beiträge: 391 Registriert: 3.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 7.4.2012 um 17:22 |
|
|
Hy flying,
es gibt noch eine "schnelle Version". J. Sparrow erwähnt eine 8 wöchige
Gärung bei 27°C. Das führt dann zu einem schnelleren Entwickeln der Säure.
Hier wird dann wahrscheinlich einfach die Komplexität auf der Strecke
bleiben... Ausprobiert habe ich es selber so noch nie. Und zum Holz, das
verschwindet auch wieder. Ich habe einen Russian Imperial Stout gebraut,
und dann eine Menge Holz rein gemacht. Die Note war am Anfang einfach zu
extrem. Nun nach über einem halben Jahr in der Flasche, eines der Besten
Biere die ich bisher gemacht habe. Eine wunderschöne, milde Holznote mit
viel Vanille etc. (verwendet habe ich Medium toasted French oak chips).
Und zur Essignote. Wenn du nur mit dem Roeselare Blend vergärst, sollte da
keine Acetobacter drin sein (beim Lambic Blend übrigens auch). Vielleicht
könnte schonwas Essig auftauchen, weil z.T. Bretts und Co. auch etwas
Essigsäure machen. Ich mag selber keine dominante Essignote im Bier (ich
mag Essig eigentlich überhaupt nicht). Beim Gueuze passt das für mich
wunderbar, komischerweise... An die Essignote müsste man irgendwie anders
kommen. Wie ist mir ja eigentlich egal, ich will keine Essignote...
Viel Spass mit dem Grand Cru, wirklich tolles Teil. Wenn mein Flanders nur
ansatzweise so rauskommt wie das Grand Cru... wäre ich vollends
zufrieden.
@tazzyminator: Das Bier aus einem Holzfass ist beinahe flat (nur die
Kohlensäure, die sich aufgrund der Temperatur löst). Hier würde entweder
mit frischer Würze verschnitten, oder mit Zucker nachgeholfen. Und
natürlich frischer Hefe (z.T. mit Weinhefen). Und die Säure entwickelt sich
womöglich aufgrund des langsamen Wachstums der säurebildenden
Mikroorganismen so langsam. Bei der BW wird mit Lactobacillus gearbeitet,
und Lactos wachsen sehr schnell im Vergleich zu Brettanomycen oder
Pediococcus.
Cheers!
Samuel
|
|
Antwort 16 |
|
Posting Freak Beiträge: 1307 Registriert: 1.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 7.4.2012 um 17:45 |
|
|
Hmm ok, also Platz und Keller hätte ich. Habe auch noch fünf oder sechs 5
Liter Ballons, fehlen noch die Hefe und die Chips. Und davor der
Geschmackstest ob ich das will. Aber zwei Jahre, wenn ich so anfange habe
ich bald keinen Platz mehr. Kann man so etwas nicht noch mit einer Cider
Hefe blenden während der HG um schonmal Säure zu produzieren?
Meinte nicht Cider Hefe sondern sowas hier: http://www.manufactum.de/essigbakterien-p1448474/
[Editiert am 7.4.2012 um 17:50 von tazzyminator]
____________________
|
|
Antwort 17 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 7.4.2012 um 18:36 |
|
|
Hi Chris,
Essigbakterien brauchen Sauerstoff! Das kann durch die Mikooxidation in
Holzfässern geschehen, weil winzige Mengen Luft durch das Holz
diffundieren. In einem Glasballon dürfte nicht viel passieren.
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 18 |
|
Posting Freak Beiträge: 1307 Registriert: 1.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 7.4.2012 um 18:42 |
|
|
Das Belüften wäre doch durch ein umschlauchen gegeben oder? Mir geht es ja
auch nur darum den natürlichen Prozeß beschleunigt zu wissen . (schlagt
mich ruhig wenn ich da was Schlimmes sage)
Bin halt nur versucht es den Anfängern in der Stilart vielleicht etwas
angenehmer zu gestalten.
VG
Chris
PS: bin ein Freund des (belgischen) Bieres also nicht falsch verstehen.
____________________
|
|
Antwort 19 |
|
Senior Member Beiträge: 391 Registriert: 3.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 7.4.2012 um 18:56 |
|
|
Ich kann mich mit der Idee, Luft einzublasen nicht wirklich anfreunden. Da
ist zum Beispiel Pediococcus der überhaupt kein Sauerstoff mag.
Vielleicht verliert man durch ein Einblasen diese Bakterien?!? Um genügend
Sauerstoff für die Brettanomycen und anderen Mikroorganismen im
Flanders zu haben, habe ich einen Holzpflock in den Glasballonhals
gesteckt. Nach ein paar Wochen war dann ein Pellicle sichtbar... Und wie
schon erwähnt, ich will keine Acetobacter in meinem Bier, einfach
weil ich es nicht wirklich mag. Ich habe mich deshalb auch nicht wirklich
schlau gemacht, wie man Acetobacter ins Flanders bringt.
Ich hab mal in einem anderen Forum gelesen, dass es Brauer gibt, die beim
Abfüllen dem Bier etwas Essig zugeben. Vielleicht eine einfache Methode um
dennoch die Essignote im Bier zu haben?!?
Cheers!
Samuel, ein weiterer Freund des Belgischen Bieres...
|
|
Antwort 20 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 7.4.2012 um 21:44 |
|
|
Bei der Mikrooxigenase wird der minimale Sauerstoffeintrag, wie er in
Holzfässern geschieht simuliert.
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthread
&tid=10239
Das mit den Essigsäurebakterien sehe ich genau so. Ich will sie nicht
unbedingt im Bier. Das muss man halt geschmacklich austesten...Eventuell
einen Schluck guten Balsamico zusetzen...wegduck.. ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 21 |
|
Posting Freak Beiträge: 1442 Registriert: 10.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 20.7.2012 um 18:38 |
|
|
|
|
Antwort 22 |
|
Senior Member Beiträge: 391 Registriert: 3.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 20.7.2012 um 18:54 |
|
|
Die Duchesse de Bourgogne
wäre auch noch ein Flanders.
Cheers, Samuel
|
|
Antwort 23 |
|
Posting Freak Beiträge: 1442 Registriert: 10.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 20.7.2012 um 19:06 |
|
|
|
|
Antwort 24 |
|