Senior Member Beiträge: 396 Registriert: 6.11.2012 Status: Offline
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erstellt am: 14.3.2013 um 12:11 |
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Die beiden Beispiele sind nicht vergleichbar.
Beim Abfüllen steht der Flüssigkeit kein nenneswerter Strömungswiederstand
entgegen, damit wirkt die volle Wassersäule bis zum Abfüllpunkt.
Beim Läutern ist das aber was Anderes, denn hier bildet die Treberschicht
den größten Teil des Strömungswiderstandes. Und wenn der Treber mal
zusammengezogen ist geht es auch nicht schneller, wenn man unten einen
längeren Schlauch dranmacht.
Und die erwähnte Schwanenhalskonstruktion dient IMO nicht dazu, irgendwo
einen Druck zu erhöhen, sondern um als Siphon zu verhindern, dass über den
Ablauf Luft gezogen wird und der Läuterbottich unterhalb des Trebers
trockenläuft.
[Editiert am 14.3.2013 um 12:54 von Kuchlbraeu]
____________________
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Antwort 25 |
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Posting Freak Beiträge: 3548 Registriert: 26.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.3.2013 um 12:51 |
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Die Beispiele sind in der Tat nicht vergleichbar. Deine Frage mit dem See
hätte lauten müssen: "Wie groß ist der Wasserdruck auf dem Grunde
des Sees, wenn er
a) 11m tief ist (mein Beispiel mit dem Eimer)
b) 200m tief ist (mein Beispiel mit dem Keg)"
und das mit dem zusammengezogenen Treber und dem längeren Schlauch hast du
falsch verstanden. Ich habe den längeren Schlauch dran gemacht,
bevor sich der Treber zusammengezogen hat und der Treber hat sich
zusammengezogen weil ich den längeren Schlauch dran gemacht habe.
Grundsätzliches: Jeder hat das Recht auf Irrtum, das gilt für mich genauso
wie für jeden anderen hier. Die Frage ist, wie man aus so einer Nummer
wieder rauskommt ohne sein Gesicht zu verlieren - auch wieviel
diplomatisches Geschick die 'Besserwissenden' aufbringen, jemanden
unbeschadet aus der Sache rauszulassen.
Die beiden kritischen Beiträge haben wir editiert, soweit ist das vom
Tisch.
Cheers, Ruthard
[Editiert am 14.3.2013 um 14:44 von Brauwolf]
____________________ Mein Blog: Brew24.com
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Antwort 26 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.3.2013 um 13:01 |
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Bei der 400 Liter Anlage, auf der ich manchmal braue, schließt man unten am
Läuterbottich eine Pumpe an. Die wird natürlich stark gedrosselt.
Der Treber wird furztrocken, man braucht auch erstaunlich wenig Nachguß
Stefan
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Antwort 27 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 14.3.2013 um 13:06 |
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Ich freue mich, dass wieder Konstruktivität und Sachlichkeit eingekehrt
ist!
Zitat von Kuchlbraeu, am 14.3.2013 um
12:11 | Und die erwähnte
Schwanenhalskonstruktion dient IMO nicht dazu, irgendwo einen Druck zu
erhöhen, sondern um als Siphon zu verhindern, dass über den Ablauf Luft
gezogen wird und der Läuterbottich unterhalb des Trebers
trockenläuft. |
Beides, ganz klar beides: Läuterhahn zitiert bei L. Narziss
"Dieser sollte beim Nachlassen des Volumenstroms durch den sich
aufbauenden Widerstand der Treberschicht das Eintreten von Luft in das
System vermeiden. (...) Die Führung der Würze über den Schwanenhals
sollte die Saugwirkung der ablaufenden Würze vermindern, weswegen
der Scheitel 20-50 mm über Senkboden-Niveau liegen sollte."
(Hervorhebungen durch mich)
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 28 |
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Senior Member Beiträge: 396 Registriert: 6.11.2012 Status: Offline
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erstellt am: 14.3.2013 um 13:22 |
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Zitat von Brauwolf, am 14.3.2013 um
12:51 | Die Beispiele sind in der Tat nicht
vergleichbar. Deine Frage mit dem See hätte lauten müssen: "Wie groß ist
der Wasserdruck auf dem Grunde des Sees, wenn er
a) 11m tief ist (mein Beispiel mit dem Eimer)
b) 200m tief ist (mein Beispiel mit dem Keg)" |
Da
bin ich anderer Meinung, denn ....
Die Treberschicht ist der limitierende Faktor für unsere
Strömungsgeschwindigkeit und die treibende Komponente ist der
hydrostatische Druck, welcher auf dieser Treberschicht lastet. Diese
Schicht ist aber in jedem Fall gleich weit unter der Würzeoberfläche egal,
was hinten nach kommt. Desshalb "in 10 Metern Tiefe".
Dies bezieht sich nach meinem Dafürhalten
auf die Saugwirkung entgegen dem Würzestrom, welche dazu führen würde, dass
durch das Leerlaufen des Ablaufes Luft eingesaugt wird.
Zitat von Kubus, am 14.3.2013 um
12:10 | Probier es doch mal aus.... fülle
einen ca ein Meter langen Schlauch mit Wasser, lass ihn oben geschlossen
nach unten hängen und beobachte was mit dem Schlauch passiert! Vielleicht
kommt dann die Erkenntnis. |
Danke, denn das ist
eigentlich das beste Beispiel für meine Argumentation.
Das was den Schlauch am oberen Ende "zusammen zieht" ist nämlich nicht der
"Sog" der Wassersäule sondern es ist der umgebende Luftdruck, der in
zusammen drückt.
Im Grunde gibt es nämlich "den Sog" eigentlich gar nicht. Würde man dieses
Experiment bspw. auf dem Mond durchführen, dann würde gar nichts passieren,
denn dort fehlt die umgebende Atmosphäre, welche einen Druck ausüben
könnte.
[Editiert am 14.3.2013 um 13:35 von Kuchlbraeu]
____________________
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Antwort 29 |
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Senior Member Beiträge: 410 Registriert: 31.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.3.2013 um 13:51 |
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Die treibende Komponente ist der hydrostatische Druck, welcher von der
Maischoberfläche bis zum Ende der Leitung unterhalb des Senkbodens
resultiert. Der Widerstand bildet sich aus der Reibung der Flüssigkeit in
den Leitungen und vor allem in den Poren des Treberkuchens während des
Fließvorganges. Der Widerstand wächst, da sich durch Zusammenziehen des
Treberkuchens die Porendurchmesser verkleinern. Die Folge: Es fließt
weniger, da der treibende hydrostatische Druck gleich bleibt. Theoretisch
könnte man bei bereits zusammengezogenen Kuchen durch Anschluss an eine
Pume den Fluss erhöhen, dann gehen allerdings zu viele feine Komponenten
mit in die Würze. Ein großer Druckunterschied fördert das Zusammenziehen
des Kuchens, daher wird auch der Fluss wieder kleiner. Die Forderung ist:
Es soll nur so viel durch den Senkboden laufen, wie von selbst durch den
Senkboden fließen würde... also muss der hydrostatische Druck unterhalb des
Senkbodens kompensiert werden. Bei den Nachgüssen darf ruhig mehr
"Unterdruck" unterhalb des Senkbodens erzeugt werden, da der Kuchen bereits
nicht mehr in Schwebe ist.
Kuchlbräu, woher nimmst du denn deine falschen Annahmen?
Zum Schlauchbeispiel: Der Umgebungsdruck liegt auch am unteren Ende des
Schlauches an..... dämmerts?
Gruß, Ludwig
[Editiert am 14.3.2013 um 13:57 von Kubus]
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Antwort 30 |
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Senior Member Beiträge: 396 Registriert: 6.11.2012 Status: Offline
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erstellt am: 14.3.2013 um 14:02 |
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edit: tut nichts zur Sache
[Editiert am 14.3.2013 um 14:28 von Kuchlbraeu]
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Antwort 31 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 14.3.2013 um 14:22 |
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Ich bin da auch raus, es bringt nichts.
Um wieder konstruktiv zu werden:
So könnte dann eine Adaption dieser Überlegungen im Hobbymaßstab aussehen.
Vielleicht löte ich alsbald so etwas zusammen:
A ist ein Syphon/Wassersack. Hier wird immer Würze stehen, auch wenn
der Treber fast dicht und der Hahn voll geöffnet wäre. Somit kann selbst in
diesem Fall keine Luft zurück unter den Senkboden gelangen.
B ist eine Atemöffnung. Daher herrscht am Punkt C immer
atmosphärischer Druck, egal wie weit der Schlauch herabreicht. Damit ist
immer nur die Höhendifferenz zwischen der Maischeoberfläche im Bottich und
dem T-Stück C maßgeblich.
Das Röhrchen B ist wohlgemerkt kein Läutermanometer, das müsste ja
vor dem Hahn angreifen. Damit könnte dann aber auch wieder Luft dorthin
gelangen, weshalb ich eher wenig von diesen Läutermanometern halte.
Ich erwarte dennoch keinen starken Sauerstoffeintrag, weil die Würze nicht
frei in den Eimer plätschert, sondern laminar an der Wandung des Schlauches
herabrinnen würde.
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 32 |
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Senior Member Beiträge: 396 Registriert: 6.11.2012 Status: Offline
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erstellt am: 14.3.2013 um 14:31 |
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Irgendwie bin ich gerade zu der Erkenntnis gekommen (auf Grund Deiner
Zeichnung, wollte selber gerade eine anfertigen), dass wir im Grunde, im
Sinne des Endergebnisses, alle das selbe meinen aber, im Sinne der
Wirkungskomponenten, aneinander vorbeireden.
In diesem Sinne
Ich bin hier raus
Martin
____________________
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Antwort 33 |
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Senior Member Beiträge: 410 Registriert: 31.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.3.2013 um 14:40 |
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Sehr schön! Das Läutermanometer nach Jakob funktioniert im Prinzip genau
wie Bierjunges Ausführung! Ich verwende es im Prinzip genau so wie
Bierjunge es beschrieben hat. Eine Erweiterung, um Sauerstoffeintrag zu
ersparen: Eine Schlauchklemme, mit der man den Fluss so reguliert, dass der
Flüssigkeitsspiegel im Schlauch auf Höhe des Senkbodens bleibt. Dann
erspart man der Würze die Oxidation nahezu vollständig.
@ Kuchlbauer: Denk noch mal in Ruhe darüber nach. Du solltest die
Fähigkeiten haben, das ganze sachlich noch mal durch den Kopf gehen zu
lassen. Oder probiers einfach aus.
Gruß, Ludwig
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Antwort 34 |
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Senior Member Beiträge: 396 Registriert: 6.11.2012 Status: Offline
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erstellt am: 14.3.2013 um 14:47 |
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Zitat von Kubus, am 14.3.2013 um
14:40 | @ Kuchlbauer: Denk noch mal in Ruhe
darüber nach. Du solltest die Fähigkeiten haben, das ganze sachlich noch
mal durch den Kopf gehen zu lassen. Oder probiers einfach
aus. |
Eigentlich hab ich's schon kommentiert,
aber im Sinne einer respektvollen Diskussion dann doch weg editiert.
Aber jetzt, auch auf die Gefahr hin, dass ich mir eine Verwarnung, Sperre
oder sonstiges einhandle:
Du kannst Dir Deine jovialen Herablassungen ruhig sparen. ____________________
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Antwort 35 |
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Posting Freak Beiträge: 3548 Registriert: 26.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.3.2013 um 14:56 |
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Zur Erkenntnis, dass wir im Grunde das Gleiche meinen, bin ich schon vor
einer ganzen Weile gekommen.
Zu Bierjunges Zeichnung muss ich aber anmerken, dass das so auch nicht
lange funktioniert. Mit dem aufgesetzten und sogar verschlossenen
Thermoportdeckel wird man keine Freude an der geringen Ausbeute haben -
eigene praktische Erfahrung
Die wissenschaftliche Erklärung wird Kuchlbraeu sicher liefern können - es
ist der gleiche Grund, warum man auf dem Mond und auf der Raumstation ISS
kein Bier brauen kann.
Die Frage bleibt jetzt nur, welche praxisgerechte Empfehlung können wir dem
Unterhopften geben - vielleicht können wir uns da auf was Gemeinsames
einigen.
Cheers, Ruthard ____________________ Mein Blog: Brew24.com
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Antwort 36 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.3.2013 um 15:00 |
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Zitat: | vielleicht können wir
uns da auf was Gemeinsames einigen. |
Deckel runter nehmen wäre schon mal ein Anfang.
Peter, duck und wech.... ____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 37 |
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Posting Freak Beiträge: 679 Registriert: 9.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.3.2013 um 15:01 |
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Das wäre schön...
Nunja, wenn die Aussage immer noch gültig ist, das so flach wie möglich
abgeläutert werden soll, werde ich maximal 10 cm vom Auslass des Hahns bis
zum Eimerrand konstrulieren und dann mittels Silikomschlach (mache ich eh
immer) langsam gegen die Eimerwand läutern?
Lg
Alex
ps. wir reden im Schnitt über 7-10 Kg Schüttung aus einem 70 Liter
Maischebottich.
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Antwort 38 |
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Senior Member Beiträge: 396 Registriert: 6.11.2012 Status: Offline
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erstellt am: 14.3.2013 um 15:13 |
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Zitat: | Die wissenschaftliche
Erklärung wird Kuchlbraeu sicher liefern können - es ist der gleiche Grund,
warum man auf dem Mond und auf der Raumstation ISS kein Bier brauen
kann. |
Auf dem Mond ginge es schon, Schwerkraft
ist ja vorhanden, dauert halt nur länger.
Für die ISS würde ich dann sowas in der Art empfehlen http://www.heinkel.de/de/produkte/detailseiten/V_800-1250_BP.
php
Zitat: | Die Frage bleibt jetzt
nur, welche praxisgerechte Empfehlung können wir dem Unterhopften geben -
vielleicht können wir uns da auf was Gemeinsames
einigen. |
Immer den Schlauch in die Vorderwürze
stecken, damit er keine Luft zieht.
Was jetzt wieder am eigentlichen Thema des Threads scheitert, weil er ja in
Tranchen abläutern will ____________________
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Antwort 39 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 14.3.2013 um 18:53 |
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Hallo,
Hm - wenn ich beim Läutern "den Schlauch in die Vorderwürze stecke", dann
dauert es nicht lange und der komplette Silikonschlauch steht voller Würze,
die dann - dank der Schwerkraft - einen Unterdruck im Schlauch und damit
eine zu hohe Durchflußgeschwindigkeit erzeugt, was mir dann Mehl und
Körnergrütze in den Schlauch mitzieht. Und evtl. zu Verdichtung des
Treberkuchens führt.
Wenn ich langsam abläutere und die Würze an der Innenwand des Schlauchs
herunter rinnt, dann habe ich dieses Problem nicht.
P.S. ich bin mittlerweile ja immer mehr für "batch sparging" (erst
Abläutern, dann je zweimal mit Nachguss aufgießen und erneut abläutern),
ist irgendwie trotz der dreifach ausgeführten Läuterruhe schneller als das
fortwährende manuelle Berieseln mit Nachgüssen... und ich hab damit
durchschnittlich 1% höhere Sudhausausbeute
Grüße
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Antwort 40 |
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Posting Freak Beiträge: 893 Registriert: 25.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.3.2013 um 23:04 |
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Zitat von Brauwolf, am 14.3.2013 um
09:37 |
Mir war das irgendwann zu blöd und ich habe zwischen Hahn und
Abfüllröhrchen einen 1m langen Silikonschlauch geklemmt. Jetzt steht der
Kasten mit den leeren Flaschen auf dem Kellerboden und der volle
Abfülleimer entsprechend höher auf der Werkbank auf einem zusätzlichen
Hobbock. Das Abfüllen geht jetzt sowas von flott, dass ich mit der freien
Hand kaum nachkomme die Plöppflaschen zu
schließen.
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Danke Ruthard! Ich habe das heute gleich mal ausprobiert. Funktioniert
erste Sahne. Man muss nur aufpassen, daß der Silkonschlauch nicht dauernd
irgendwo knickt, weil es sich dann arg verwirbelt. Aber das Abfüllen ging
heute deutlich stressfreier.
Nachdem ich auch durch einen Schlauch in einen direkt auf dem Boden
stehenden Eimer ablasse, muss ich nur aufpassen, daß es langsam genug
läuft, daß sich der Schlauch nicht komplett füllt, sondern daß es nur an
den innenwänden entlangrinnt. Und dann klappt das auch sehr geschmeidig
langsam mit ca. 1m Höhenunterschied.
Möge der Sud mit euch sein, Harry ____________________ Ich kann allem widerstehen, außer der Versuchung (Oscar Wilde)
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Antwort 41 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 18.3.2013 um 12:29 |
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Zitat von Bierjunge, am 14.3.2013 um
14:22 | I
So könnte dann eine Adaption dieser Überlegungen im Hobbymaßstab aussehen.
Vielleicht löte ich alsbald so etwas zusammen:
A ist ein Syphon/Wassersack. Hier wird immer Würze stehen, auch wenn
der Treber fast dicht und der Hahn voll geöffnet wäre. Somit kann selbst in
diesem Fall keine Luft zurück unter den Senkboden gelangen.
B ist eine Atemöffnung. Daher herrscht am Punkt C immer
atmosphärischer Druck, egal wie weit der Schlauch herabreicht. Damit ist
immer nur die Höhendifferenz zwischen der Maischeoberfläche im Bottich und
dem T-Stück C maßgeblich.
Das Röhrchen B ist wohlgemerkt kein Läutermanometer, das müsste ja
vor dem Hahn angreifen. Damit könnte dann aber auch wieder Luft dorthin
gelangen, weshalb ich eher wenig von diesen Läutermanometern halte.
Ich erwarte dennoch keinen starken Sauerstoffeintrag, weil die Würze nicht
frei in den Eimer plätschert, sondern laminar an der Wandung des Schlauches
herabrinnen würde. |
Und da ist er nun in Hardware, der Flachläutersiphon. Sieht zwar noch etwas
steampunk aus, aber egal. Wie oben geschrieben, erwarte ich mir zwei
Dinge davon: - Verhindern, dass Luft unter den
Läuterboden gerät, egal was man mit dem Hahn und/oder Schlauchende auch
anstellt.
- Konstanthalten des Gegendrucks, insbes. Verhinderung des Aufbaus einer
saugenden Flüssigkeitssäule im Schlauch, wiederum egal was man mit dem Hahn
und/oder Schlauchende auch anstellt.
Ein erster Test mit Wasser (zur Würzesimulation) und einem Badehandtuch
(als Treber-Simulator) verlief in jeder Hinsicht erwartungsgemäß und
vielversprechend:
Das Wasser lief bei normaler Läuetergeschwindigkeit wie gewünscht als Film
an der Schlauchwand herab, selbst wenn das Schlauchende unter Wasser lag.
Eine ziehende Flüssigkeitssäule konnte sich nie aufbauen. Zu Gluckern und
somit Luft durchs Atemrohr einzuziehen (die dann natürlich durch den
Schlauch abgefördert wird und eh nicht unter den Läuterboden geraten
könnte!) begann die Konstruktion nur bei Hahn voll offen und ohne
Treber-Simulator, also weit oberhalb eines fürs normale Läutern relevanten
Volumenstroms.
Das Atemrohr habe ich bis zur Oberkante des Bottichs ausgeführt. Damit kann
man zum Wechsel der Eimer-Vorlage einfach den Schlauch zuhalten, ohne dass
oben etwas überlaufen kann.
Ein nächster Test unter realen Bedingungen erfolgt beim nächsten Brautag.
Zitat von Bierjunge, am 11.8.2013 um
21:11 | dabei habe ich eine weitere
Eigenschaft des Flachläutersiphons entdeckt, die ich zunächst gar nicht auf
dem Schirm gehabt hatte:
Mit dem Ding kann man erstklassig den Durchfluss messen!
Normalerweise, wenn man den Durchfluss durch den Läuterhahn einregulieren
will (oder wissen will, wieviel überhaupt noch durchkommt...) muss man den
Abfall des Flüssigkeitsspiegels im Bottich messen und kann bestenfalls nach
einer Minute reagieren, oder zwischendurch in einen Messbecher läutern,
oder dgl.
Nun geht das quasi in Echtzeit: Im Schlauch läuft ja die Würze nur an der
Wandung herunter, und oben ist der Schlauch gewissermaßen offen.
Wenn man jetzt den Schlauch unten abkneift, füllt er sich mit Würze: Es
steigt ein Würzespiegel im sichtbaren Teil des Schlauchs empor. Wenn man
jetzt einfach abschätzt, wieviel Zentimeter des Schlauchs sich z.B. in
einer Sekunde ("Einundzwanzig") füllen, hat man ein erstklassiges Maß für
den Volumenstrom.
Geht halt nur mit dem Läutersiphon, weil da die Luft ungehindert und ohne
Unheil anzurichten oben rauskann. Warum komm ich da erst jetzt
drauf? |
Grüße, Moritz
[Editiert am 20.10.2014 um 18:31 von Bierjunge]
____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 42 |
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Posting Freak Beiträge: 2512 Registriert: 11.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 18.3.2013 um 13:22 |
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Antwort 43 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 19.3.2013 um 00:10 |
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In der Zwischenzeit wurde ich gefragt, ob es nicht sinnvoll wäre, das
Steigrohr transparent (z.B. als Schlauch) zu gestalten. Um
Missverständnisse zu vermeiden, möchte ich einen m.E. ganz wesentlichen
Unterschied hervorheben:
Auch wenn es so ähnlich aussehen mag - Das ist kein Läutermanometer
(frei nach Magritte: "Ceci n'est pas un manomètre à filtration").
Selbst wenn ich das Steigrohr transparent ausführen würde, würde man darin
nie etwas sehen. Denn es ist ja genau die Aufgabe dieses Rohres, dass am
T-Stück (Punkt C) stets atmosphärischer Druck herrscht. Damit ist
das Steigrohr immer leer, egal wie der Hahn auch steht (außer ich halte den
Schlauch unten zu).
Im Unterschied dazu ist das wesentliche Merkmal eines Läutermanometers, dass es innerhalb des
Läuterhahnes angreift, um den unverfälschten Druck unterhalb des Senkbodens
messen zu können und so auf den Widerstand des Trebers schließen zu können.
Das kann und will meine Konstruktion, die außerhalb des Hahns
angreift, gar nicht leisten!
Umgekehrt habe ich bei Läutermanometern immer gewisse Bedenken, dass bei
hohem Treberwiderstand, wenn aufgrund des Saugzugs der ablaufenden Würze
ein Unterdruck unter dem Senkboden entsteht, Luft durch das Manometer unter
den Senkboden gezogen wird, sofern man nicht schnell genug am Läuterhahn
reagiert.
Daher könnte sich mein Flachläutersiphon wahrscheinlich bestens mit einem
Läutermanometer ergänzen, da er zuverlässig verhindert, dass ein solcher
Unterdruck überhaupt entstehen kann.
Wenn es kein Läutermanometer ist, so ist es vielmehr ein im T-Stück aufs
Mikroskopische geschrumpfter Läutergrant.
Liebe Grüße, Moritz
[Editiert am 19.3.2013 um 00:21 von Bierjunge]
____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 44 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 8.4.2013 um 09:21 |
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Antwort 45 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 11.8.2013 um 21:11 |
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Weil gerade erst in einem anderen Thread wieder nach meinem
Flachläutersiphon gefragt wurde:
Wenn's dem Esel zu wohl wird...
Diese Wochen habe ich mal wieder mein Grätzer gebraut, und habe den blanken
Horror gewagt, nämlich 100% Weizen diesmal ohne zusätzliche Spelzen zu läutern.
Was soll ich sagen? Es ging! Zwar alles andere als schön, und den Nachguss
habe ich mir irgendwann auch geschenkt, so dass es ein Vorderwürzebier
blieb (auch kein Fehler), aber dass es überhaupt funktionierte...
Halt gaaanz vorsichtig, wie die Igel, und dabei habe ich eine weitere
Eigenschaft des Flachläutersiphons entdeckt, die ich zunächst gar nicht auf
dem Schirm gehabt hatte:
Mit dem Ding kann man erstklassig den Durchfluss messen!
Normalerweise, wenn man den Durchfluss durch den Läuterhahn einregulieren
will (oder wissen will, wieviel überhaupt noch durchkommt...) muss man den
Abfall des Flüssigkeitsspiegels im Bottich messen und kann bestenfalls nach
einer Minute reagieren, oder zwischendurch in einen Messbecher läutern,
oder dgl.
Nun geht das quasi in Echtzeit: Im Schlauch läuft ja die Würze nur an der
Wandung herunter, und oben ist der Schlauch gewissermaßen offen.
Wenn man jetzt den Schlauch unten abkneift, füllt er sich mit Würze: Es
steigt ein Würzespiegel im sichtbaren Teil des Schlauchs empor. Wenn man
jetzt einfach abschätzt, wieviel Zentimeter des Schlauchs sich z.B. in
einer Sekunde ("Einundzwanzig") füllen, hat man ein erstklassiges Maß für
den Volumenstrom.
Geht halt nur mit dem Läutersiphon, weil da die Luft ungehindert und ohne
Unheil anzurichten oben rauskann. Warum komm ich da erst jetzt drauf?
Moritz
[Editiert am 11.8.2013 um 21:24 von Bierjunge]
____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
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Antwort 46 |
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Senior Member Beiträge: 189 Registriert: 18.11.2012 Status: Offline
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erstellt am: 9.4.2014 um 08:51 |
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Ich hole den Uralt-Thread mal wieder hervor.
Ich denke gerade über eine ähnliche Umsetzung in Edelstahl nach. Da der
Bogen des Siphons in Edelstahl schwer umsetzbar wird wäre die Idee eine
"einfache" Variante nur aus einem Hahn und einem T-Stück mit Rohr nach oben
und Schlauchtülle nach unten zu konstruieren.
Nur damit ich das richtig verstehe: Das Siphon (A) ist nur eine zusätzliche
Sicherung die verhindert, dass Luft unter den Läuterboden gezogen wird,
richtig?
Funktionieren müsste das Prinzip doch auch gänzlich ohne, oder?
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Antwort 47 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 9.4.2014 um 10:28 |
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Zitat von Krappi, am 9.4.2014 um
08:51 | Nur damit ich das richtig verstehe:
Das Siphon (A) ist nur eine zusätzliche Sicherung die verhindert, dass Luft
unter den Läuterboden gezogen wird, richtig? |
Ja
genau, aber eine zumindest für mich ganz essentielle Sicherung. Es gibt nur
wenig, was mich mehr ärgert als Luft unter dem Senkboden.
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 48 |
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Senior Member Beiträge: 210 Registriert: 25.12.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.4.2014 um 17:49 |
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Eine ähnliche Diskussion hatten wir vor kurzem schon mal.
Mir hat sich daraus als einfachste Lösung folgendes ins Gedächtnis
gebrannt:
Trichter auf Schlauch aufstecken, Trichter direkt unter den Auslaufhahn,
läutern.
Ohne Bastelprobleme durch jedermann realisierbar und optische Kontrolle
über den Durchfluss ist jederzeit gegeben.
Sauerstoffeintrag dürfte sich in engen Grenzen halten.
____________________ Havana
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Antwort 49 |
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