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Autor: Betreff: (Bock)Bierwürze besonders vergärlich maischen
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Uwe12
Beiträge: 4922
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2014 um 11:56  
Das hatte ich auch schon überlegt, etwas Maische beiseite zu geben um damit nach Rückkühlung noch mal Maltoserast zu fahren.
Allerdings ist die "Haltbarkeit" der Enzyme bei unseren Rasttemperaturen recht begrenzt.

...unter Nadines Link im Beitrag #2 findet sich das Diagramm aus dem Kunze zur Aktivität der β-Amylase über die Rasttemperatur und die Zeit.
Man sieht daran, daß die Aktivität nach einem Maximum mit der Zeit abnimmt, da das Enzym eben bei den (eher "unphysiologisch") hohen Einsatztemperaturen mit der Zeit deaktiviert wird.
Das Zurückbehalten von Maische war aber auch mein erster Vorschlag an Torsten, bis mir die "nicht beliebige Haltbarkeit" des Enzyms einfiel.

Natürlich müßte man die Aufheizzeiten eigentlich berücksichtigen - schon deshalb wird dasselbe Rezept bei unterschiedlicher Ausrüstung zu unterschiedlichen Ergebnissen führen.
Allgemein gelten ja Rastzeiten immer ohne Aufheizzeit.
Um also von den 62°C (speziell und einmalig an dieser Stelle für Gert: 335,25K - sieht irgednwie "handlich" aus, gell?;)) auf 72°C zu kommen,
brauche ich beim Einkocher in etwa 2min (Totzeit, bis es überhaupt meßbar aufheizt) + 12min.
...der Einkocher packt die 1°C/min nicht - zumindest nicht bei kühler Umgebung. Die 12min sind jetzt auch nur geschätzt. ;)
Ah, zu den Kelvinen noch: ich erlaube mir dabei, auf meinen ehrlich verdienten Altersstarrsinn zu verweisen und bleibe bei den "alten" Einheiten.
Mein Auto hat schließlich auch "glatte" PS und keine "krummen" Kilowätter. ;)

Experiment
Ich werde am Wochenende mal meinen Maibock mit halbierter Schüttung - also 10ltr Würze als Ziel - als Probesud machen und dabei frisches Pilsener - oder Diastasemalz, sollte mir das Braupartner rechtzeitig liefern - "nachmaischen".
Dieselbe Schüttung aber ohne zweite Maltoserast kommt in den zweiten Vergleichssud. Ich bin gespannt, ob ich Unterschiede im Vergärgrad messen werde.
Um gleiche Startbedingungen zu haben, eignet sich Erntehefe nicht so gut, einfach weil es dann unsicher ist, mit wieviel Hefezellen ich überhaupt anstelle.
Aber ich habe noch ein 500g-Päckchen Mauribrew Lager hier und werde davon zwei gleiche Portionen her nehmen.


Ah, Nadine: das wäre natürlich auch eine Option. Zunächst mache ich aber einfach mal ein "qualitatives" Experiment.
Anhand der unterschiedlichen Vergärgrade könnte ich dann die Rastzeiten variieren oder ein Mischungsverhältnis überlegen. :)

Uwe
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2014 um 11:58  
es ist eine Frage der Zeit, aber bei meinem "Lehrlingsbier" habe ich folgende Mischung gemacht:

3kg PIMA, 2kg PIMA red, 800g Diastasemalz und 800g Carared.

Das ganze habe ich mit 20l Wasser gemaischt und eine sehr lange Matoserast gefahren (60 min bei 60°C) Dann das ganze bei 70°C bis Jodnormal (getestet hatte ich aber erst nach 30 min) und dann abgemaischt. Der Nachguss war mit 18 l vieleicht überdimensioniert, aber der Rest der Raus kam war immerhin noch mit 6°P.
Den Treber verfüttere ich an unsere Hühner, dabei verkoste ich den auch selbst. Und dieses mal hat er nach nichts geschmeckt. Also gehe ich davon aus, das so gut wie kein Zucker mehr drin war. Mit 14°P und 27l Anstellwürze spechen doch für sich. Wobei, wenn ich nicht so großzügig den Hopfen geseiht hätte, wären noch wenigstens 2 l dazu gekommen.
Also könnte ich mir vorstellen, dass eine lange Maltoserast und einer kurzen Verzuckerungsrast mit anschließendem Kochen der Maische und wieder herunterkühlen und nochmalige Malzzugabe mit enzymstarkem Malz und nochmaligem Rasten den gewünschten Erfolg bringt.
Den Rest macht die entsprechende Hefe die hohe Endvergärungsraten bringt.


juno


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Lieber ein Bauch vom Bier trinken, als einen Buckel von der Arbeit!
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2014 um 12:07  
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre ad&tid=20032 Antwort Nr. 2 von Birk. Dürfte mit Ausnhame des Eichenholzes geschmacklich in die gesuchte Richtung gehen. 80% trocknes Pils mit 20% süßem malzigem Prager Fleku .... Gut Sud!
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2014 um 12:26  

Zitat:
(* Kelvin: *Klugscheißermodus on* Die SI-Einheit für Temperaturdifferenzen ist nun mal das Kelvin ! http://de.wikipedia.org/wiki/Kelvin nur die deutschsprachigen Länder werden hier mit 'Nachsicht' behandelt und dürfen noch °C verwenden *Klugscheißermodus off* :D )


Zitat Wikipedia:

Die DIN ergänzt dazu „Nach dem Beschluss der 13. Generalkonferenz für Maß und Gewicht (1967–1968) darf die Differenz zweier Celsius-Temperaturen auch in der Einheit Grad Celsius (°C) angegeben werden.“


http://de.wikipedia.org/wiki/Grad_Celsius


Wat is nun mit einer langen tiefen Kombirast bei 64,5° C? Wäre die nicht effektiver als 62°, weil da die Grenzdextrinase + Betaamylase noch halbwegs scharf sind und die Alpha schon die Kettensäge angesetzt hat. Als bildlichen Vergleich: Hier arbeiten Kettensäge, Heckenschere und Häcksler noch gemeinsam... ;)


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(John Ciardi)
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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2014 um 14:12  
Eine vorläufige Planung:

Schüttung 1: 1kg Pilsener + 1,5kg Münchner + 50g Cara Aroma
Hauptguß (3:1): 7,5ltr
Einmaischen: 62°C, fällt auf 57°C, 10min
Maltoserast: 62°C, 30min
Verzuckerung: 72°C 30min
Abkühlen: Kaltwasser bis die Maische wieder bei 59°C ist

Schüttung 2: 0,5kg Diastasemalz oder Pilsener
ggf. auf 57°C aufheizen, 20min (Eiweiß und Grenzdextrinase)
Maltoserast2a: 64,5°C, 30min ("flying"-Rast <kicher!> ;) )
Maltoserast2b: 67°C, 10min (so eine höhere Maltoserast soll auch günstig für die Vergärlichkeit sein)
Verzuckerung2: 72°C, 30min
Abmaischen: 76°C

Zur einfacheren Vergleichbarkeit mache ich eine reine Bitterhopfung (habe noch fetten Taurus hier) auf etwa 36EBU.
...normalerweise mache ich meinen (Mai)Bock mit 100% Vorderwürzehopfung, naturgemäß kann man davon aber nichts mehr "heraus nehmen" sollte der Extraktwert sich anders entwickeln, als gedacht.


Der Sud 2 durchläuft dann vereinfacht: 57°C 10min, 62°C 60min, 67°C 10min, 72°C 30min, 76°C abmaischen
Die Schüttung ist natürlich die gesamte Schüttung aus Sud 1 und Hauptguß nehme ich die gesamte Hauptgußmenge (also incl. Abkühlwasser) aus Sud 1.
Ich werde so viel Nachguß geben, bis ich denselben Extraktwert zu "pfannevoll" aus Sud 1 habe.
...das zeigt sich vielleicht schon an der Vorderwürze.
Ich vermute aber, daß da eigentlich nur wenig Unterschied sein wir, es kommt ja nicht mehr Malz hinein und ich denke nicht, daß die Ausbeuten sich deutlich unterscheiden.

Jeder Sud wird mit je 25g Mauribrew Lager nach vorsichtiger Rehydratisierung angestellt.
Ich möchte nicht zu kalt vergären, denn mir ist diese Hefe vor Jahren schon mal überhaupt nicht gestartet, weil die Temperatur zu niedrig war.

Uwe
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2014 um 15:38  
Wobei ich gern wissen würde, ob bei der 2. Maltoserast mit frischem Malz auch die bei der 1. Verzuckerrungsrast entstanden Zucker auch umgebaut werden.

juno


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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2014 um 15:49  
Die "einfachen" Zucker, also Glukose, Fruktose, Maltose, Saccharose und Maltotriose sicher nicht mehr, die Amylasen bauen da nichts mehr ab.
Allerdings können langkettige Dextrine noch (oder wieder) von der β-Amylase angegriffen werden - das ist ja auch das Ziel der Zumaischung von frischem Malz.
Die Affinitat der Amylase ist dabei zu großen Dextrinketten deutlich höher, als zu kleineren. Vielleicht sollte ich die erste Verzuckerung also gar nicht so lange machen...

Eingangs habe ich auch schon die Maltase erwähnt, die Maltose zu Glukose abbaut. Die wird aber bei der Temperatur der Maltoserast sehr schnell deaktiviert.

Uwe
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aegir
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2014 um 16:09  
Ich will dir nicht den Spass an einer komplizierten Maischefuehrung verderben, aber mit einer hoeher vergaerenden Hefe in 2. Fuehrung kommst du auch mit einer normalen Kombirast auf einen EVG von 80%. Hohe Vergaergrade hab ich OG mit der Nottingham, WLP029 oder Wyeast 1007, UG mit der W34/70 oder Wyeast 2124.
Ich ersetze da gerne Caramalze durch andere Malze mit aehnlichem EBC-Wert.

Gruss Hotte
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Rudiratlos
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2014 um 17:21  
Irgendwie versteh ich das ganze nicht so richtig?!
Warum ein "Enzymbooster" oder nochmal frisches Malz dazu???

Warum nicht einfach eine Dekoktion nach "Bierjunge-Rezept": Tief einmaischen und quellen lassen, 1/2 Dickmaische ziehen, die verzuckern und kochen. Dann die zurückgehaltene Dünnmaische dazu, so dass sich 63°C ergeben. Die Beta-Amylase in der Dünnmaische sollte dann doch
a) ausreichend vorhanden sein (Enzyme sind nach meinem Wissen eh mehr in der Dünn- als in der Dickmaische) und auch fit sein, da sie ja noch keine hohen Temperaturen gesehen haben
b) sich voll Freude auf die verkleistere Stärke und langkettigen Zucker stürzen und in vergärbares zerhacken.

Oder denk ich da zu einfach???
Letztendlich könnte man sogar soviel kalte Dünnmaische ziehen oder nach dem Kochem zusätzlich mit soviel kaltem Wasser verdünnen, dass man sogar wieder in den für die Glukanase interessanten Temperaturbereich kommt (in der Dünnmaische sollte ja auch noch aktive Glukanase sein)...

EDIT: so hab ich mein letztes UG-Bier gebraut: am Vorabend kalt (10°C) eingemaischt. Am Brautag die Hälfte als Dünnmaische zur Seite gestellt, die Dickmaische geheizt bis zum Kochen, dabei zwischen 60 und 75°C etwas langsamer geheizt aber keine Rast gemacht. Nach der Kochzeit die Dünnamsiche dazu, wieder aufgeheizt bis 63°C und gerastet bis jodnormal. Dann langsam bis 78°C aufgeheizt und abgemaischt.


[Editiert am 28.1.2014 um 17:27 von Rudiratlos]
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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2014 um 18:08  
Na ja, im Endeffekt machst Du damit eigentlich genau das Gleiche, was ich auch vorhabe.
Du fährst Deine Dickmaische rauf durch die Verzuckerungen (und kochst).
Dann kühlst Du mit der kalten Dünnmaische wieder ab und fährst die Rasten wieder hoch.

Da ich kein guter Dekoktierer vor dem Herrn bin, mache ich es halt mit "anwärmen" und dann abkühlen und Neugabe von frischem Malz. :)

Uwe


[Editiert am 28.1.2014 um 18:09 von Uwe12]
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Thommy1980
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2014 um 22:27  
Nur mal so eingeworfen...

Kommt Turbohefe in frage?

Das benutzen doch die Schnapsbrenner. Die Hefen sind recht Alkoholresistent und gehen recht schnell ab, wie der Name schon sagt.
Könnte man doch so in der Hinterhand behalten, falls die Gärung einschläft.
Leider weiß ich nicht, was die für einen Geschmack bringt...


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Gut Sud und beste Grüße

Thommy
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uli74
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2014 um 22:48  
Wenn Turbohefe dann würde ich erst damit anstellen wenn die Bierhefe den Betrieb eingestellt hat. Auf besondere "Geschmackserlebnisse" würde ich da schon lieber verzichten.


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Gruss Uli
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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2014 um 22:55  
Nein, es soll (wie es der Betreff andeutet) mit Variationen beim Maischen eine besser vergärliche Bockbierwürze entstehen.
Die anderen Parameter sollen "normal" bleiben, also auch eine "normale" untergärige Hefe. :)

Eine Turbohefe (Alcotec 48) hatte ich mal in einer "Zuckermaische".
Die Turbohefe besteht zu vielleicht 50% aus Additiven...die man dann zu gewissen Teilen auch mittrinken wird. ;)
...jedenfalls war die vergorene Zuckermaische alkoholisch, aber kein Genuß...allenfalls mit Cola oder Saft gemischt wars halbwegs genießbar.

Irgendwie habe für die W-34/70 respektive die Wyeast 2124 (die ja dieselbe sein soll) kein "Händchen".
Ein Maibock vor Jahren mit der W-34/70 war (für mich) brutal zu süß, ich war ziemlich enttäuscht, wenn's den Kumpels auch geschmeckt hat.
Da bin ich endgültig von der W-34/70 weg und habe mit Diamond (Doemens #308) und der S-189 angefangen.
Die machten schon deutlich angenehmere Biere mit weniger Restsüße. Allerdings ist die Diamond eine echte Mimose, ohne ausgeprägte Starterei zu unsicher.
Die S-189 ist angenehm gärfreudig und ich nehme die auch in jeder ug-Saison her.

Sicherlich ist die W-34/70 als gierige Brauereihefe auch zu höheren Vergärgraden tauglich, aber "ich habe fertig" mit dieser Hefe! ;)

Für mein Experiment nehme ich jetzt mal die Mauribrew Lager her, weil ich wegen des günstigen Preises sehr üppig anstellen kann.
Da ich den Bock ja in Sud 2 auch in meinem "üblichen" Verfahren mache, hoffe ich, diese beiden Biere trotz der noch unbekannten Hefe vergleichen zu können.

Uwe
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Thommy1980
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red_folder.gif erstellt am: 29.1.2014 um 09:13  

Zitat von Uwe12, am 28.1.2014 um 22:55
Nein, es soll (wie es der Betreff andeutet) mit Variationen beim Maischen eine besser vergärliche Bockbierwürze entstehen.
Die anderen Parameter sollen "normal" bleiben, also auch eine "normale" untergärige Hefe. :)

Eine Turbohefe (Alcotec 48) hatte ich mal in einer "Zuckermaische".
Die Turbohefe besteht zu vielleicht 50% aus Additiven...die man dann zu gewissen Teilen auch mittrinken wird. ;)
...jedenfalls war die vergorene Zuckermaische alkoholisch, aber kein Genuß...allenfalls mit Cola oder Saft gemischt wars halbwegs genießbar.

Irgendwie habe für die W-34/70 respektive die Wyeast 2124 (die ja dieselbe sein soll) kein "Händchen".
Ein Maibock vor Jahren mit der W-34/70 war (für mich) brutal zu süß, ich war ziemlich enttäuscht, wenn's den Kumpels auch geschmeckt hat.
Da bin ich endgültig von der W-34/70 weg und habe mit Diamond (Doemens #308) und der S-189 angefangen.
Die machten schon deutlich angenehmere Biere mit weniger Restsüße. Allerdings ist die Diamond eine echte Mimose, ohne ausgeprägte Starterei zu unsicher.
Die S-189 ist angenehm gärfreudig und ich nehme die auch in jeder ug-Saison her.

Sicherlich ist die W-34/70 als gierige Brauereihefe auch zu höheren Vergärgraden tauglich, aber "ich habe fertig" mit dieser Hefe! ;)

Für mein Experiment nehme ich jetzt mal die Mauribrew Lager her, weil ich wegen des günstigen Preises sehr üppig anstellen kann.
Da ich den Bock ja in Sud 2 auch in meinem "üblichen" Verfahren mache, hoffe ich, diese beiden Biere trotz der noch unbekannten Hefe vergleichen zu können.

Uwe


Sehr interessant und aufschlussreich. Also brauch ich mir bei meinem Doppelbockversuch über Turbohefe keinen Gedanken zu verschwenden. Danke


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Gut Sud und beste Grüße

Thommy
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ggansde
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red_folder.gif erstellt am: 29.1.2014 um 09:28  
Moin,
Zitat:
Sicherlich ist die W-34/70 als gierige Brauereihefe auch zu höheren Vergärgraden tauglich, aber "ich habe fertig" mit dieser Hefe!

Du brauchst halt brutal viel von der Hefe und möglichst aus zweiter Führung. Ich habe sie gerade wieder am Start in einem Sud "Helles" (Gärtemperatur 10 °C). Der Sud ist jetzt in 1.5 Wochen von 13 °P auf 4,5 °P runter und braucht noch mindestens eine weitere Woche. Das ist sozusagen der Hefe-Starter. Für meinen Maibock plane ich sie dann in 5. Führung zu verwenden. Ich kenne halt keine andere Hefe, die so super untergärige "Kelleraromen" erzeugt.
VG, Markus


[Editiert am 29.1.2014 um 09:28 von ggansde]



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red_folder.gif erstellt am: 29.1.2014 um 09:29  

Zitat von Uwe12, am 28.1.2014 um 22:55
Nein, es soll (wie es der Betreff andeutet) mit Variationen beim Maischen eine besser vergärliche Bockbierwürze entstehen.
Uwe



Uwe möchte ein Bockbier brauen, dass sich beim trinken wie ein Pils verhält, nur das es mehr Alkohol hat.

So, nun direkt zu Dir Uwe,

Die Malzausbeute wird nicht unbedingt signifikannt steigen. Du wirst nach wie vor zwischen 60-70% liegen. Um die Restsüße zu reduzieren, wirst Du lange eine Matoserast fahren müssen, um die Stärke in vergärbare Zucker unzuwandeln. Leider erreicht man mit der Maltoserast keine Jodnormalität.
Auch die Rechenprogramme wie Müggelland berücksichtigen Variationen in den Rastzeiten nicht mit.

Als Vergleich würde ich sagen, eine Maische mit langer Maltoserast und eine mit standartrastzeiten. Anstellen mit der selben Hefe im selben Raum, und wenn Bier fertig verkosten bzw. wenn möglich den Alk. messen

juno


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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 29.1.2014 um 09:48  
Hallo Thommy!

Ich will Dich von Experimenten mit Turbohefen nicht abhalten, meine Beobachtung gilt so ja nur für die genannte Hefe und eine starke Zuckerlösung.
Von der "Vodka Star" etwa hört man von sehr reintönigen Vergärungen. Wobei das so eine Sache ist...

Ein Bier versuchsweise mit einer Kornbrandhefe vergoren, war "nix besonderes".
Die Hefe brachte keinen "Charakter" mit - was man von einer Kornbrandhefe ja auch eigentlich gar nicht will. ;)

Lustig: am Ende der Zuckerwassergärung (Turbohefe) lag ein "rosa" Geläger im Faß, die Flüssigkeit selbst war klar und nur ein wenig gelblich gefärbt.

Kurz: ich würde Turbohefen nicht für Biervergärungen nehmen. Man weiß nicht, was neben der Hefe noch drin ist und wieviel davon in der Lösung bleibt und man mittrinkt.


Ah, Markus: das wird es sicher sein. Wenn W-34/70 dann wohl am besten gleich ordentlich aus der Brauerei.


Juno: hmm, ja, lange Maltoserast. Bringt mir die wohl mehr in der ersten oder in der zweiten Maische? Oder beide Maltoserasten ausdehnen?
Die Vergärung habe ich auch so geplant, daß die Fäßchen im selben Raum stehen und mit derselben Menge Hefe angestellt werden.
Da die Herstellung der Würze Zeit beansprucht (ist ja kein "geteilter Sud"), haben die Fäßchen dann 1 Tag Versatz (möchte nicht hudeln).

Uwe
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red_folder.gif erstellt am: 29.1.2014 um 09:52  
Hallo Uwe,
entscheidend ist ja letztendlich, dass Dein Geschmack getroffen wird. Ob das über Schüttung, Maischeplan, Hefe oder Bitterung geregelt wird ist m.E. zweitrangig. Ich lasse Dir dann im Mai eine Kostprobe zukommen und wenn es Deinen Geschmack trifft, sage ich Dir wie Du es hinbekommst. :)
VG, Markus


[Editiert am 29.1.2014 um 09:53 von ggansde]



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red_folder.gif erstellt am: 29.1.2014 um 09:58  
Hallo,

wäre eine andere Möglichkeit vll die Maische nach der Maltoserast sofort mit 72°C (oder 78°C ?) warmen Wasser abzumaischen. Die Vorderwürze hätte dann noch 62°C. Der warme Nachguss würde den Treber weiter verzuckern (bzw. Stärke rauslösen), aber die Enzyme in der Vorderwürze würden dann die Zuckerketten aufspalten. Klar, die Ausbeute wird darunter leiden.

Oder einfach nach der Maltoserast mit 62°C warmen Wasser abmaischen. So würden doch überhaupt keine langkettigen Zucker entstehen, oder denke ich da falsch?


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Fermentation: -
Nachgärung: -
Reifung: Baltic Porter / Barley Wine
Konsum: Cooper's Sparkling Ale Klon
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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 29.1.2014 um 10:09  
Die β-Amylase (wie wahrscheinlich auch alle anderen Enzyme im Malz) leidet sicherlich mit der Zeit bei den hohen Temperaturne, wie man am erwähnten Diagramm auch sehen kann.

Gegen ein Abmaischen bei "Maltoserasttemperaturen" spricht meine Erfahrung mit einem Bockbier, das ich mal so machen wollte. Die Läuterwürze war sehr trüb.
Erst mit nochmaligem Aufheizen auf 72°C wurde die Würze klar, da es vermutlich noch nicht verkleisterte Stärke war.
...das wäre aber vielleicht auch kein Problem gewesen, da die Würze beim Aufheizen zum Kochen ja zwangsläufig auch in die "Verzuckerung" geht.
Damals hatte ich aus Frust nicht dran gedacht und halt alles noch mal in die Maischepfanne geschöpft. :)
Edit: ich hatte damals das Läutern abgebrochen, als es einfach nicht klar laufen wollte, die komplette Maische in den Einkocher zurückgeschöpft und "ganz normal" zuende gerastet.
...das kommt im obigen Text vielleicht nicht so raus.

Uwe


[Editiert am 29.1.2014 um 10:12 von Uwe12]
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