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Autor: Betreff: Erster Sud: dunkles Weissbier
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knutole
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Registriert: 3.3.2013
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red_folder.gif erstellt am: 11.3.2013 um 20:38  
Liebe Forengemeinde,

letztes Wochenende haben wir - nach wochenlanger Planung - endlich unseren ersten Sud erstellt. Der Brauvorgang fand am 09.03.2013 in der Garage von einem Mitglied unseres vierköpfigen Brauteams statt. Unser Equipment bestand aus:
1x Maische- und Sudkessel von Bielmeier
1x Läuter- und Gärbottich von Bielmeier
1x Bierspindel
1x selbstgebaute Kühlschlange
1x 30L Gäreimer (der zum Auffangen der Flüssigkeit nach dem Läutern u.a. diente)
1x Einkochtopf (zum Erhitzen des Nachgusses)
1x Digitalthermometer
1x Fleischthermometer (doppelt hält besser :D )
1x Handtuch (zum Filtern nach dem Würzekochen)
1x Suppenkelle
und bestimmt noch Sachen, die ich jetzt einfach vergessen habe!

Unser Rezept für ein bananiges, dunkles Weissbier sah wie folgt aus:
Schüttung:
ca. 58% Weizenmalz dunkel
ca. 36% Münchener Malz
ca. 6% CaraWHEAT

dazu Tettnanger Hopfen und die klassische Wyeast 3068

So sah die Garage bei Ankunft aus. Im Hintergrund lief später die Bundesliga-Konferenz. Leider mit einer BVB-Niederlage im Derby :( Hoffentlich hat sich das nicht auf den Geschmack des Bieres ausgewirkt...



Hier haben wir mal das Equipment etwas ausgerichtet. Waren uns nicht ganz sicher, wie wir es platzieren sollen. War ja unser erster Sud... :puzz:



Unsere erste Eiweißrast! Bis hierhin lief es mit dem Maischen noch perfekt, aber bei der Maltoserast zeigte das Digitalthermometer (wie sich später rausstellte fälschlicherweise) völlig diffuse Werte an. Ergebnis: wir trauten dem Maischekessel nicht so ganz, spielten etwas an der Hitze rum und hatten bei der Maltoserast eine recht große Temperaturdifferenz von 6°C. Die letzten 20 Minuten bekamen wir es aber auf den gewünschten Wert eingependelt.



Umschöpfen des Trebers in den Läuterbottich. Lief gut, gibt es wenig zu verbessern.



Das Abläutern lief (in meinen Augen) besser als erwartet. Im Braubuch, welches ich gelesen hatte, wurde vor dem Läutern als schwerstem Schritt gewarnt und auch hier im Forum erschien es mir so, als wäre es der schwerste Teilbereich. Der Einkochtopf lieferte eine ziemlich genaue Temperatur von 78°C für den Nachguss und unsere selbst gebaute Anschwänzbrause verteilte das Wasser solide. Nach Haupt- und Nachguss hatten wir eine Gesamtwürze von 17 Litern mit einem Stammwürzegehalt von 15,8°P (finde ich ganz in Ordnung?). Haben die Würze dann mit abgekochtem Wasser auf 20 Liter Gesamtmenge gestreckt.



Der Tettnanger brodelt in dem Würzekochtopf. Zum ersten Mal roch ich intensive Hopfenaromen. Die ganze Garage duftete nach Hopfen. Kurios: Später nach getaner Abend tranken wir ein König Ludwig Weißbier. Der "leckere Antrunk" des König Ludwigs entpuppte sich nun als extrem hopfiger Antrunk. Ha! Vorher hatte ich das so intensiv nicht herausgeschmeckt...



Die Kühlschlange im Einsatz! Mittels Leitungswasser wurde die Würze von ca. 100°C binnen 13 Minuten auf 20°C heruntergekühlt. Lief super!



Nun kam der Whirlpool dran. Hätte nicht gedacht, dass er uns so gut gelang. Der Hopfen und der Eiweißtrub setzte sich schön in der Mitte ab...



... sodass wir das Filterhandtuch im Endeffekt fast gar nicht gebraucht hätten. Verbesserung für das nächste Mal: ein Bettlaken verwenden! Das Handtuch hatte eine viel zu hohe Saugkraft und so verplemperten wir kostbare Zeit und es setzte sich mehr Würze im Tuch fest.



Nach 11 Stunden Gesamtzeit (das wird beim nächsten Mal aber hoffentlich schon erheblich schneller gehen, wenn sich "etwas" Routine einstellt :D ) stand unser erster Sud endlich im Keller. Temperatur des Raumes: ca. 20°C



Zunächst ploppte unser Gärspund nur selten (die ersten zwei, drei Stunden alle zwei Minuten?), am nächsten Morgen war die Frequenz aber auf beachtliche "alle drei Sekunden ein Plopp" gestiegen. Der Inhalt sah gestern wie folgt aus:



Der gärende Sud versprüht extreme Bananenaromen. Köstlich! Da möchte man die Nase gar nicht vom Gärspund nehmen. :D (eine gute Prise CO2 kann ja nicht schaden!) So sah die Gärung heute aus:



Ploppfrequenz betrug heute nur noch ca. "ein Plopp alle dreißig Sekunden", aber das ist denke ich normal, oder? Sieht die Gärung bis jetzt vernünftig aus?

Hoffe auf ein - zumindest - trinkbares Bier. Im Idealfall wird es verdammt lecker. :)

Bis dann,
Carsten


[Editiert am 11.3.2013 um 20:38 von knutole]
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DerDennis
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red_folder.gif erstellt am: 11.3.2013 um 21:29  
Wie lange war denn die Maltoserast?

Die Gärung sieht schon mal solide aus... :)
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red_folder.gif erstellt am: 11.3.2013 um 21:53  
Sieht doch gut aus.
Manchmal schmeckt das Selbstgebraute es was exotischer als Kaufbier. Wenn das gewollt ist, dann ist das sehr gut. Wen das ungewollt so ist, dann ist das auch nicht schlimm. Denn eins ist sicher: Bier wird es immer! :D

Grüße Jörg
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Gambrinus zu Borbetomagus
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red_folder.gif erstellt am: 11.3.2013 um 21:56  
Sehe ixh das richtig, du/ihr vergärt im Thermoport? Ich würde das nicht machen. Wohin soll die Wärme die bei der Gärung entsteht ?


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fg100
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red_folder.gif erstellt am: 11.3.2013 um 22:06  

Zitat von Gambrinus zu Borbetomagus, am 11.3.2013 um 21:56
Sehe ixh das richtig, du/ihr vergärt im Thermoport? Ich würde das nicht machen. Wohin soll die Wärme die bei der Gärung entsteht ?

Das ist doch kein Thermoport.
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Gambrinus zu Borbetomagus
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red_folder.gif erstellt am: 11.3.2013 um 22:29  
Aller gut :D


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Basti_H
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red_folder.gif erstellt am: 11.3.2013 um 22:46  
Hallo!
Sieht doch schon sehr gut aus! Allerdings solltet ihr versuchen, das plätschern der Würze nach dem Läutern und Hopfenkochen zu verringern. Dadurch kann es passieren, dass die Würze oxidiert und man sich am Ende dann einen Pappdeckel Geschmack einfängt. Aber das sind dann schon Detailverbesserung.

Ciao Basti


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Wetterauer Hausbräu
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vitivory
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red_folder.gif erstellt am: 11.3.2013 um 22:48  
@knutole,

Ihr könnt noch mehr Nachgus machen bis es ca. 23-25L Würze gibt bis Pfane Voll (Würzekochtopf), mit dem Glattwasser zu verdünnen ist besser als nur mit Waaser.
Im Läuterbottig war bestimmt noch war zur Auswaschen da.

Aber trotzdem ein Tolles Bericht

VG BB Vit


[Editiert am 11.3.2013 um 22:48 von vitivory]



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Viele Grüsse Braubruder Vit.

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Nicht das Bier ruiniert die Menschen, es ist das Wasser...
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knutole
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red_folder.gif erstellt am: 11.3.2013 um 22:57  

Zitat von vitivory, am 11.3.2013 um 22:48
@knutole,

Ihr könnt noch mehr Nachgus machen bis es ca. 23-25L Würze gibt bis Pfane Voll (Würzekochtopf), mit dem Glattwasser zu verdünnen ist besser als nur mit Waaser.
Im Läuterbottig war bestimmt noch war zur Auswaschen da.

Aber trotzdem ein Tolles Bericht

VG BB Vit


Genau so hatten wir es auch vorgehabt! Wir hatten noch ungefähr 4 Liter Würze gesammelt, die zum Auffüllen am Ende gedacht war. Leider stand diese Würze unter dem Läuterbottich, welchen wir zu dem Zeitpunkt mit Desinfektionsmittel gefüllt hatten (für die Gärung) und einer unseres Brauteams öffnete irgendwann reflexartig den Ablasshahn... und zack war etwas Desinfektionsmittel in der gesammelten Würze. Es war aber ein dummer Fehler, die Würze unter dem Läuterbottich stehen zu lassen. Anfängerfehler!

@Gambrinus: Nein, das ist kein Thermoport.

@DerDennis: Maltoserast dauerte insgesamt 40 Minuten, die ersten 15-20 Minuten hatten wir - wie gesagt - Temperaturschwankungen. Das Digitalthermometer zeigte plötzlich einen Wert von 69°C an (gewollt waren 64°C), dann sprang es zwischen 67°C und 69°C hin- und her. Das Fleischthermometer zeigte zwar knappe 65°C an, aber wir reduzierten die Hitzezufuhr etwas, wobei wir uns - wie gesagt - letztlich wieder auf 64°C ca. einpendelten. Vielleicht gibt das ja besondere Aromen :D

@locke74: Wie gesagt, es ist unser erster Sud. Ich bin verdammt gespannt, was mich nachher erwartet. Nach dem Würzekochen spindelten wir wie gesagt einen Wert von ungefähr 15,8°P. Das wollten wir wegen potenzieller Infektionsgefahr nicht mehr zurückkippen, verköstigten es also zu dritt und der Geschmack war, hm, etwas gewöhnungsbedürftig :D Es schmeckte nach Malzbier mit sehr ausgeprägter Hopfennote.

@Basti_H: Danke für den Tipp, dann werde ich es mal als Verbesserungsvorschlag in unsere Gruppe posten. Jetzt schmecke ich beim ersten Testen bestimmt automatisch einen "Pappdeckelgeschmack" :(


[Editiert am 11.3.2013 um 23:03 von knutole]
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knutole
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red_folder.gif erstellt am: 15.3.2013 um 13:45  
Hallo,

anstatt einen eigenen Thread aufzumachen, versuche ich es hier noch einmal - und zwar geht es um die nun anstehende Flaschen- bzw. Nachgärung:

unser dunkles Weissbier wurde gestern (am 5. Tag nach dem Ansetzen der Hauptgärung mit Wyeast 3068) testweise mal gespindelt, da sich augenscheinlich seit Mittwochmorgen bei der Gärung kaum noch was tut (das Gärröhrchen hat schon lange nicht mehr geploppt). Die ursprüngliche Stammwürze betrug 13°P, beim Spindeln wurde gestern ein Wert zwischen 4°P und 4,5°P gemessen (nehmen wir als Zwischenwert mal 4,3°P an). Beträgt der Alkoholgehalt der Würze nun ca. 4,3% ( (13 - 4,3) / 2) oder muss ich anstelle des scheinbaren Restextraktgehalts den tatsächlichen Restextraktgehalt nehmen? Der scheinbare beträgt ja 4,3°P, der tatsächliche würde nach fabier dann ca. 7°P betrage. Dementsprechend hätte das Bier ja nur einen Alkoholgehalt von 3% aktuell :o Das wäre natürlich viel zu wenig.

Ferner: Wir werden wohl vier der vermutlich 40 Flaschen ohne Speisung abfüllen (ein Braukollege will das unbedingt probieren, ich bin eher dagegen, da dies zu keiner nennenswerten CO2-Bildung mehr führen kann - meiner Meinung nach) und die restlichen 36 Flaschen mit Haushaltszucker karbonisieren. Wird im Laufe der Nachgärung auch noch - neben CO2 - weiterer Alkohl gebildet? Theoretisch müsste das bei der Umsetzung von Zucker in CO2 und Ethanol der Fall sein. Gibt es hier einen Richtwert, inwiefern sich der Alkoholgehalt da noch verändern wird oder muss man, um den Wert wirklich feststellen zu können, letztlich etwas fertiges Bier spindeln müssen?

Mit besten Grüßen,
Carsten

Edit:
Ach ja, vor dem Flaschenabfüllen wird natürlich nochmal gespindelt, ob sich an dem Restextraktgehalt noch was getan hat. Wenn dies der Fall sein sollte, werden wir nicht abfüllen.

Haben gestern natürlich auch den Geschmack des Bieres getestet, indem wir die gespindelte Flüssigkeit verköstigt haben. Es hat viel besser geschmeckt als angenommen! Habe ja zum Teil richtige Horrorberichte vom Jungbier gelesen, dass der Geschmack extrem säuerlich und ungenießbar sei. Zwar war das Jungbier tatsächlich etwas säuerlich, aber nicht wirklich unangenehm. Im Mittelteil kam eine Hopfennote zum Vorschein, insgesamt erschien das Bier etwas unausgewogen, aber wahrlich nicht schlecht. Die Bananen-Noten waren noch sehr zurückhaltend, aber ich hoffe, dass durch Nachgärung und Reifung das alles etwas runder wird. Aber selbst in dem Stadium wäre es gekühlt und mit etwas mehr Kohlensäure sehr genießbar gewesen :) War richtig überrascht!


[Editiert am 15.3.2013 um 13:49 von knutole]
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kvendlar
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red_folder.gif erstellt am: 15.3.2013 um 13:56  

Zitat von knutole, am 15.3.2013 um 13:45
Beträgt der Alkoholgehalt der Würze nun ca. 4,3% ( (13 - 4,3) / 2) oder muss ich anstelle des scheinbaren Restextraktgehalts den tatsächlichen Restextraktgehalt nehmen?

http://brauerei.mueggelland.de/vergaerungsgrad.html hilft Dir. Wenn ich Dich richtig verstehe.

Zitat:
Wir werden wohl vier der vermutlich 40 Flaschen ohne Speisung abfüllen (ein Braukollege will das unbedingt probieren, ich bin eher dagegen, da dies zu keiner nennenswerten CO2-Bildung mehr führen kann - meiner Meinung nach) und die restlichen 36 Flaschen mit Haushaltszucker karbonisieren. Wird im Laufe der Nachgärung auch noch - neben CO2 - weiterer Alkohl gebildet?

Ja, es wird mehr Alkohol gebildet. Ich habe leider die Formel vergessen, die wird aber jemand gleich posten :) Ich glaube mich daran zu erinnern, dass es sich um 0,1-0,2% Volumenalkohol handelt.

Gruß - kvendlar


[Editiert am 15.3.2013 um 13:56 von kvendlar]
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knutole
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red_folder.gif erstellt am: 15.3.2013 um 14:00  

Zitat von kvendlar, am 15.3.2013 um 13:56

Zitat von knutole, am 15.3.2013 um 13:45
Beträgt der Alkoholgehalt der Würze nun ca. 4,3% ( (13 - 4,3) / 2) oder muss ich anstelle des scheinbaren Restextraktgehalts den tatsächlichen Restextraktgehalt nehmen?

http://brauerei.mueggelland.de/vergaerungsgrad.html hilft Dir. Wenn ich Dich richtig verstehe.

Zitat:
Wir werden wohl vier der vermutlich 40 Flaschen ohne Speisung abfüllen (ein Braukollege will das unbedingt probieren, ich bin eher dagegen, da dies zu keiner nennenswerten CO2-Bildung mehr führen kann - meiner Meinung nach) und die restlichen 36 Flaschen mit Haushaltszucker karbonisieren. Wird im Laufe der Nachgärung auch noch - neben CO2 - weiterer Alkohl gebildet?

Ja, es wird mehr Alkohol gebildet. Ich habe leider die Formel vergessen, die wird aber jemand gleich posten :) Ich glaube mich daran zu erinnern, dass es sich um 0,1-0,2% Volumenalkohol handelt.

Gruß - kvendlar


Vielen Dank für die erste Seite!
Laut dieser hätten wir bei 13°P Stammwürze und 4,3°P scheinbarem Restextraktgehalt einen soliden Alkoholwert von 4,7%. Falls sich dieser noch um 0,1 - 0,2% während der Nachgärung erhöhen sollte, hätten wir ja die angepeilten 5% fast erreicht. Super! :)
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ggansde
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red_folder.gif erstellt am: 15.3.2013 um 14:16  
Hi,
Zitat:
Sieht doch schon sehr gut aus! Allerdings solltet ihr versuchen, das plätschern der Würze nach dem Läutern und Hopfenkochen zu verringern. Dadurch kann es passieren, dass die Würze oxidiert und man sich am Ende dann einen Pappdeckel Geschmack einfängt. Aber das sind dann schon Detailverbesserung.

Hierzu mal eine Frage. Nach dem Hopfenkochen lasse ich über einen Schwanenhals in das Gärgefäß ab. Über dem Gefäß hängt sicherheitshalber noch ein Baumwolltuch. Von dem plätschert es munter in den Bottich. Je nach Bottichhöhe ist die Fallhöhe bei z.B. einem 60 L Bottich schon recht hoch. Möglicherweise fange ich mir dadurch auch einen Oxidationsgeschmack ein. Mein Bier schmeckt aber definitiv nicht nach Pappe. Möglicherweise ordne ich einen eventuellen (anderen) Fehlgeschmack aber auch der Hefe zu. Ist das wirklich so gravierend? Was war denn früher mit den senkrechten kupfernen Rieselkühlern über die das Bier abwärts plätscherte? gab es da auch die Gefahr einer Oxidation?
VG, Markus


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kvendlar
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red_folder.gif erstellt am: 15.3.2013 um 14:31  
Ich habe eben mal Euren Brauprozess gelesen. Was ich interessant finde ist folgendes: Ihr kühlt erst mit dem Eintauchkühler ab und macht denn den Whirlpool, ich kenne es andersrum, also Kochende, Whirlpool, 10min warten, Hopfenseihen und Filtern, erst dann aktiv kühlen oder abkühlen lassen). Das heisst nicht dass es so wie ihr es macht nicht auch geht. Wie kamt Ihr auf diese Reihenfolge?

Es ist ja wünschenswert viel Sauerstoff in der Würze zu haben. Wenn die Würze mit 20ºC aus dem Whirlpool kommt, sich beim Plätschern Sauerstoff einfängt und dann zeitnah die Hefe begegeben wird wäre das doch im Prinzip super! Auf jeder Hefe steht drauf "Pitch in well oxigenated wort".
Ich versuche bei mir (die Würze hat beim Hopfenseihen etwa 80ºC) Plätschern zu vermeiden, da die Würze erstmal ~10h steht bevor die Hefe dazu kommt. Vor dem Hefegeben rühre ich mit einem desinfizierten Schneebesen Sauerstoff in die Würze.
In jedem Fall wüsste ich nicht wie ich Sauerstoff in die Würze kriege ohne Oxidationsgefahr. Wenn es eine bessere Lösung gibt wäre ich ganz Ohr!

Gruß - kvendlar


[Editiert am 15.3.2013 um 14:36 von kvendlar]
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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 15.3.2013 um 14:54  
> In jedem Fall wüsste ich nicht wie ich Sauerstoff in die Würze kriege ohne Oxidationsgefahr.
Nur ist die Reaktionfeudigkeit vom Sauerstoff bei höheren Temperaturen (viel) größer, als bei niedrigen.
Der Sauerstoff soll ja eigentlich physikalisch gelöst im der kalten Würze vorliegen. In der Hitze oxidiert er rasch die Würzebestandteile.
Zwar bemächtigt sich die Hefe auch wieder des Sauerstoffs in den Oxidationsprodukten, ob dabei aber der oxidative Schaden komplett wieder "repariert" wird?

...ich habe einen dicken Silikonschlauch mit dem ich heiß ins Gärfaß schlauche - ich versuche dabei den Schlauch möglichst frühzeitig komplett mit Würze gefüllt zu haben.
Wenn innen am Einkocher der Flüssigkeitsstand den Auslauf erreicht, zieht es zwansgläufig relativ feinperlig Luft.
Ich versuche diesen Moment zu erwischen und drehe dann sofort ab.
Die Würze, die am Schlauchinneren anhaftet hat einen deutlichen Pappegeruch!

...da es sich nicht anders machen läßt, kippe ich den Rest vom Topf in einen Filtersack, den ich in meinen 3l-Meßbecher geknautscht habe.
Auch dabei ein wenig Pappegeruch. Da ich aber zu geizig bin, kommt dieses "Filtrat" natürlich trotzdem zur Würze und das kühlt alles über Nacht draußen ab.

Uwe
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knutole
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red_folder.gif erstellt am: 15.3.2013 um 19:05  
Eben wurde nochmals gespindelt, heute zeigt die Bierspindel einen Restextrakt von ziemlich genau 4°P an. Morgen wird abermals gespindelt und dann gegebenfalls abgefüllt. Falls mit Speisezucker karbonisiert wird, würden wir gerne einen CO2-Gehalt von ca. 6,5 - 7 g/L erzielen, laut fabier müsste demnach ungefähr 10g Haushaltszucker pro 1 Liter hinzugegeben werden. Müssen die Flaschen dann während der Nachgärung ab und zu aufgemacht werden? Wir besitzen leider (noch) kein Flaschenmanometer zur Kontrolle des Drucks.
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saarmoench
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red_folder.gif erstellt am: 15.3.2013 um 19:10  
Wenn du dir die Zuckermenge ausrechnest, brauchst du nicht zu Entlüften.

Im Prinzip ist das Entlüften von Flaschen eine Notfallmaßnahme, wenn sich (warum auch immer) zu viel Druck aufbaut. (Falsch oder gar nicht berechnet, zu früh abgefüllt usw..).

Grüße, der saarmoench


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Wer selbst braut, trinkt bewusster. (saarmoench)
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Ladeberger
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red_folder.gif erstellt am: 15.3.2013 um 19:12  
Nein. Wenn die Zuckermenge korrekt auf Basis der Gärtemperatur ausgerechnet wurde und das Bier wirklich endvergoren ist muss nicht belüftet werden.


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knutole
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red_folder.gif erstellt am: 15.3.2013 um 19:15  
Alles klar, danke.

Wenn sich innerhalb von 16 Stunden keine Änderung des Spindelwerts zeigt, kann man doch von einer "abgeschlossenen" Hauptgärung bei einem obergärigen Weißbier ausgehen, oder?
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kvendlar
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red_folder.gif erstellt am: 15.3.2013 um 20:07  

Zitat von knutole, am 15.3.2013 um 19:15
Wenn sich innerhalb von 16 Stunden keine Änderung des Spindelwerts zeigt, kann man doch von einer "abgeschlossenen" Hauptgärung bei einem obergärigen Weißbier ausgehen, oder?

Nein!
Faustregel: 3 Tage ohne Änderung.

Es tut mir leid Euch da zu bremsen, aber tut Euch den Gefallen und wartet lieber ein paar Tage mehr. Das Bier steht im Eimer, dem passiert nichts. Ihr wollt ein Weizen haben, tendentiell mit 6-6,5g/L CO2. Wenn ihr Speise/Zucker zusetzt und es ist noch zu viel vergärbarer Restzucker im Bier dann geht ihr auf Flaschenbömbchen zu.

Ein grosses Problem sind Temperaturschwankungen, die schnell mal 0,2-0,3ºP auf der Spindel ausmachen können. Das Messen der Aussentemperatur bringt da auch nichts, da die Würze ein hervorragendes Heizkissen ist und Wärme speichern kann. Wenn Du morgens misst und Mittags nochmal und die Ergebnisse sind gleich kann das einfach an Wärmeausdehnung gelegen haben. Kurzum: warte 3 Tage (wenigstens 2...) um das Risiko von Messfehlern auszuschliessen. Viele Leute machen einfach 14 Tage Hauptgärung - auch wenn sich nach 5 Tagen fast nichts mehr tut.

k
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DerDennis
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red_folder.gif erstellt am: 15.3.2013 um 20:30  
Hallo,

Hefeweizen schmeckt ja frisch besser und ist nicht so lange haltbar wie z.B. Lagerbiere, daher prinzipiell so schnell wie möglich abfüllen.

ABER: "schnell" bedeutet frühestens nach 36-48h ohne Veränderung des Restextrakts, NICHT früher.

Flaschenbomben wird es bei "0.6 - 1° Plato zu früh" plus Speise nicht geben, das wären dann ca 5+7=12 g/L CO2 also pi mal Daumen 6-7 bar. Das halten intakte Bierflaschen aus, eher bläst der Verschluss ab als dass die Glasflasche platzt. Siehe http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre ad&fid=4&tid=17346&page=3&orderdate=ASC

Edith sagt: das Problematische ist bei zu hoher Carbonisierung m.M. nach nicht das Explodieren, sondern man bekommt das Bier dann so schwer eingeschenkt, da es innerhalb von Sekunden strahlförmig in Richtung Decke wandert. ;)

Grüße


[Editiert am 15.3.2013 um 20:33 von DerDennis]
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knutole
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red_folder.gif erstellt am: 15.3.2013 um 20:52  
Oh, ok. Das war mir nicht bewusst. Danke für die Tipps.
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kvendlar
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red_folder.gif erstellt am: 15.3.2013 um 21:31  
ok, vielleicht gibt es keine Flaschenbomben, auch lädierte Flaschen sollten 5bar aushalten.
Aber die 2 Tage mehr lohnt es sich wirklich zu warten. Gerade bei Weizen würde ich ohnehin vorschlagen die ersten Flaschen über der Spühle zu öffnen - und das Glas bereit stehen zu haben, hoch karbonisiertes Bier kann sehr entgegenkommend sein.

Gruß - kvendlar
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knutole
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red_folder.gif erstellt am: 5.4.2013 um 12:11  
Das Bier unseres ersten Sudes: ein Weissbier.
Verdammt war ich stolz, als sich das Bier seinen Weg in das Glas bahnte.



Geschmacklich war der erste Schluck ziemlich bitter (hab die Hefe in das Glas mit reingeschüttet, hatte das damit zu tun?), danach legte sich der Geschmack etwas.

Farbe: eher dunkel, Richtung Maisel's Weisse
Schaumkrone: recht feinporig, stabil, zufriedenstellend
Geruch: hopfenbetont (den Tettnanger riecht man heraus)
Geschmack: im Antrunk klares Hopfenaroma, später würzig, Malzsüße schmeckt man heraus, etwas herb (aber nicht so stark wie ein Pils / IPA oder so), leider keine Bananennote. Wenn die sich noch dazu gemischt hätte, wäre es sehr, sehr, sehr gut gewesen!

So bin ich immerhin sehr, sehr zufrieden für den ersten Sud :D Es ist ein etwas untypisches Weissbier, wenn man die Karbonisierung noch etwas nach oben schraubt, ist es ein herrlich erfrischendes Bier (kann ich mir durch die leicht herbe Note wunderbar im Sommer vorstellen). Es ist trotzdem - meiner Meinung nach - nicht sehr süffig, da es dafür einfach zu würzig und zu "intensiv" schmeckt. Kein Bier zum Runterkippen, aber das muss / soll es ja auch nicht sein!

Die nicht vorhandene Bananennote hat mich etwas enttäuscht. Als Hefe wurde die Wyeast 3068 verwendet. Zwar hat das Bier während der Gärung extrem nach Banane gerochen, geschmacklich merkt man davon aber nichts. Kann es sein, dass der Hopfen die Hefe geschmacklich überlagert? (30g Tettnanger 75 Mins Kochzeit, 20g Tettnanger 15 Mins Kochzeit auf ~18L)

Wie gesagt, bin aber äußerst glücklich und zufrieden mit dem ersten Bier. So ein tolles Ergebnis habe ich bei Leibe nicht erwartet!
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manny15
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red_folder.gif erstellt am: 5.4.2013 um 12:47  
Hallo
Da bin ich so ein Weichei mit der Hopfenmenge hätte ich 40 Liter Gebraut ;)
An der Hefe liegt das bittere nicht die 3068 würde ich als mild bezeichnen.
Aber für das erste kein schlechter Anfang. :thumbup:


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Gruß
Manny
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Das, wobei unsere Berechnungen versagen, nennen wir Zufall.
Albert Einstein
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