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Autor: Betreff: Grundsätzliches zur Giftigkeit
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Beiträge: 4
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red_folder.gif erstellt am: 12.6.2012 um 14:20  
Liebe Hobbybrauer,
entschuldigung vorerst, falls ich den einen oder anderen Beitrag übersehen habe, doch eine Antwort auf die folgenden Fragen habe ich noch nicht gefunden und hoffe nun auf eures Wissen und Erfahrung.

Als Hobbybrauer noch neu, habe ich bis jetzt 2 Versuche gestartet und habe vor 2 weitere zu starten. Da ich aber über Methanol gehört habe, wollte ich zuerst fragen, wann ich mir überhaupt sorgen machen muss. Es geht mir hier nicht um den Geschmack, sondern nur um die Giftigkeit der vergorenen Flüssigkeit.

Und nun zu meinen Versuchen:



1. Die ersten beiden haben noch nicht viel mit Bierbrauen zu tun, aber da ich noch neu bin, wollte ich etwas ganz einfaches ausprobieren und habe mit gewöhnlicher, trockener "Dr. Oetker Hefe" Zuckerwasser vergoren:

a) einmal (da mein Braueimer noch nicht angekommen war) habe ich es im kleinen Maßstab probiert und in einem 3Liter Topf mit Deckel ca. 2L Wasser mit 0.4kg Zucker aufgekocht, mit draufgesetztem Deckel abkühlen lassen und die Hefe zugegeben. Danach stand dieser Gemisch in der Küche bis sich der trübe ausfall auf dem Boden abgesetzt hat (ca. 2Wochen). Diese Gärung war nicht ganz anaerob, da der Deckel nicht ganz dicht war und ich zur Überprüfung ab und zu reingeschaut habe wie weit die Mischung ist und wie sie riecht. Nun, der Geruch war immer Hefig/Alkoholig, aber nicht unangenehm. Heute habe ich auch eine kleine Kostprobe genommen und 2Flaschen "exFlensburger" abgefüllt um zu sehen was weiter passiert...

b) nachdem ein paar Tage später mein Braueimer und das Gärrörchen angekommen ist habe ich im gleichen maßstab ein größeres Versuch gestartet, das aber noch fröhlich vor sich hin blubbert...

FRAGE: unabhängig von dem Geschmack, ist das Zeug giftig? Vor allem bei dem Versuch, der nicht ganz anaerob verlaufen ist, da ich schonmal gelesen habe, dass man mit Zuckerwasser nicht viel falsch machen kann.




2. Bei den kommenden Versuchen möchte ich ein bisschen experimentierfreudiger werden und folgendes ausprobieren:

a) Statt gewöhnlichem Wasser möchte ich ca. 2Liter Bio Pfefferminztee aufkochen mit 0.4kg Zucker vermischen, abkühlen lassen und mit Hefe vergären. Noch später, das ganze mit einer Anis-Fenchel-Kümmel Mischung und evtl. mit Zugabe von Früchten (Apfelsaft passt ganz gut zum Pfefferminztee)

b) und NUN, noch mutiger und dem Forum gerechter: ein echtes Bier nach den Anleitungen. Doch auch hier möchte ich experimentieren und mich an Sachen wagen, die in eurer Kräuterbier Kategorie gelistet sind. Vllt auch etwas saisonales, wie mit selbst (Soxhlet) gemachtem Fliederextrakt?

FRAGE: und auch hier wieder: Wann muss ich mir wegen Methanol Sogen machen, oder wann muss ich mir überhaupt Sorgen machen?




Ich danke euch allen für eure Beiträge im Voraus und wünsche ein fröhliches Bierbrauen!
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 12.6.2012 um 14:48  
Hallo,

kuck mal da.
Bei der alkoholischen Gärung von Bier entsteht kein gar kein Methanol.

Reines Zuckerwasser ist sehr schwer zu vergären, da solltest Du zumindest Hefenärsalze zugeben (Hefe braucht mehr als nur Zucker für den Stoffwechsel).

Stefan


[Editiert am 12.6.2012 um 14:49 von Boludo]
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red_folder.gif erstellt am: 12.6.2012 um 14:59  
Hallo,
wenn auch deine Gärungsversuche einen kleinen Anteil an Methanol zur Folge hätten, dann wäre die Menge vollig unbedenklich. Um irgendeine giftige Wirkung zu merken mußt du entweder:

- die Flüssigkeit destillieren und den konzentrierten Methanol nicht richtig abtrennen und entsorgen (deswegen ist Destillieren im Amateurbereich strengtens verboten!)
- so viel vom Getränk saufen dass es dir schon viel früher vom Ethanol schlecht wird, Stichwort "Komasaufen". :puzz:

Ciao,

Vale


[Editiert am 12.6.2012 um 15:12 von Vale71]
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red_folder.gif erstellt am: 12.6.2012 um 15:12  
Danke soweit! :)

Heißt: wenn ich nicht Destiliere, muss ich mir keine Sorgen um Methanol machen, auch wenn ich in späteren Versuchen zu meinen Gemischen pektinhaltige Früchte (Äpfel) hinzufüge, oder statt frischen Früchten einen Bio Apfelsaft (Bio - wegen der Hefen). Richtig?

Was ist aber mit dem Unterschied aerob/anaerob? In meinem ersten Versuch, war der Topf nicht ganz luftdicht (ohne Gärrörchen) verschlossen, trotzdem scheint es aber, dass die Gärung stattgefunden hat, scheinbar nicht schlecht geworden ist (obwohl der Vergleich zu dem anaerob - mit Gärrörchen - vergorenen noch aussteht, da das Zeug immer noch gärt), und alkohol produziert wurde. Könnte es sein, dass an der Gärung in diesem Zustand auch andere Pilze/Bakterien teilgenommen haben, über die ich mir Sorgen machen muss?
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red_folder.gif erstellt am: 12.6.2012 um 15:21  
Genau! Was den Sauerstoff angeht solltest du auch dir nicht so viele Sorgen machen. Die meisten Gärbehälter sind nicht 100% luftdicht und in einigen Großbrauereien wird es sogar noch heute
in offenen Behälter vergoren. So lange die Gärung in Gang ist wird jede Spur von Sauerstoff von der Hefe aufgenommen und verbracht ohne dass zur Oxidierung des Bieres kommt.
Hauptsache ist das keine Ungeziefer (insbesonders Fruchtliegen) in den Behälter geräten, da in dem Fall eine Infektion fast garantiert ist. Der anaerobe Stoffwechsel der Hefe hört nicht sofort auf sobald ein bisschen Sauerstoff in die Würze gelingt, nicht umsonst müssen wir uns so viel Mühe beim Belüften derselben geben um eine kräftige Vermehrung der Hefe zu ermöglichen.

Ciao und viel Glück bei deinen Versuchen,

Vale


[Editiert am 12.6.2012 um 15:22 von Vale71]
Antwort 4
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red_folder.gif erstellt am: 12.6.2012 um 15:56  
Danke nochmal euch Beiden! :)

Hab noch wegen den Hefenährsalzen nachgeschaut... Dachte, dass die Menge der Hefen, die man dazugibt nicht so wichtig ist, da sich die Hefen bis zum Absterben ab einem bestimmten Alkoholgehalt sowieso ständig vermehren. Heißt: mehr Hefe, oder zusätzliche Wachstum fördernde Zutaten, wie die Hefenährsalze, würden nur die Gwschwindigkeit der Gärung ändern, dann aber auch nur soweit arbeiten, bis der Alkoholgehalt (je nach Hefesorte) zu hoch ist, ganz unabhängig davon, wieviel restzucker im Gemisch noch übrig ist. Oder?

Außerdem dachte ich bei dem Zuckerwasser, dass es das am leichtesten zu vergären ist. Da der Alkohol bei der Gärung ja direkt aus dem Zucker durch die Hefen gewonnen wird, ohne - wie beim Maischen - zuerst stärke in Zucker umwandeln zu müssen.
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 12.6.2012 um 15:59  

Zitat:
die Flüssigkeit destillieren und den konzentrierten Methanol nicht richtig abtrennen und entsorgen (deswegen ist Destillieren im Amateurbereich strengtens verboten!)


Nein, der Grund warum es Verboten ist, ist der das der Staat seine Brandweinsteuer haben will.

Du hast doch schon selbst diesen Widerspruch aufgezeigt. Bei der alkoholischen Gaerung entsteht mehr oder weniger Methanol (kommt vorallem auf das Substrat an). Destilation ist ein rein physikalischer Vorgang, der ein Stoffgemisch auf Grund der verschiedenen Siedpunkte trennt. Mit anderen Worten Destilation vermag lediglich das zu konzentrieren was vorher schon vorhanden war. So weit ist das klar hoffe ich.

So jetzt machen wir, sagen wir mal, eine Zwetschgenmaische und vergaeren diese bis zu einem Alkoholgehalt von 15%. Danach brennen wir diese Maische. D.h. ein Liter Maische enthaelt 150 ml reinen Alkohol. Allerdings kommt der Brand mit ca. 75% Alc aus dem Geistrohr (zumindest bei mir) D.h. rein rechnerisch werden aus 1 Liter Maische ca. 0.2 Liter Brand mit 75% Alc. Gehen wir von einem normalen 'Schnaps' aus, verduennen wir diesen Brand auf ca. 40% Alc. D.h. es kommen grob (mit Verlusten) 350ml Schnaps aus 1 Liter Maische. Wenn du nun eine Pulle dieses Schnaps trinkst entspricht das 2 Liter der Maische. So weit so gut.

Nun erklaer mir warum man von einer Pulle Selbstgebrannt blind wird auf grund des Methanolgehalts aber von 2 Litern Fruchtwein nicht?

Gruss

Jan
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red_folder.gif erstellt am: 12.6.2012 um 16:29  
Dein beschissene Erklärung kannst du dir selbst raussuchen. Wenn du mich mit diesem Ton ansprichst bekommst du sicher keine Zeit von mir verschenkt.
Erkläre du mir wieso die Behörden das Heimdestillieren gar nicht zulassen, egal ob man sich bereit erklärt, die entsprechende Steuer in Volle zu bezhalen? Bier wird auch besteuert, das Brauen ist aber nicht pauschal verboten, oder?
Antwort 7
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red_folder.gif erstellt am: 12.6.2012 um 16:36  

Zitat von Vale71, am 12.6.2012 um 16:29
Dein beschissene Erklärung kannst du dir selbst raussuchen. Wenn du mich mit diesem Ton ansprichst bekommst du sicher keine Zeit von mir verschenkt.
Erkläre du mir wieso die Behörden das Heimdestillieren gar nicht zulassen, egal ob man sich bereit erklärt, die entsprechende Steuer in Volle zu bezhalen? Bier wird auch besteuert, das Brauen ist aber nicht pauschal verboten, oder?


Muß dieser Tonfall wirklich sein ?
Jan hat lediglich eine Erklärung dafür geliefert, warum er anderer Meinung ist und Dich gebeten, Ihm eine Erklärung für Deinen Standpunkt zu liefern.
Von einem verfehlten Tonfall in seinem Beitrag kann ich Nichts sehen, in Deiner Antwort hingegen schon.

Ist Dir irgend eine Laus über die Leber gelaufen ?


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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 12.6.2012 um 16:37  
Dann lass es bleiben. Wenn's dich nicht interessiert oder dir irgendwas quer sitzt, dann liess doch nicht mit. Was ich aber nicht leiden kann wenn jemand Unwahrheiten hier postet. Die Gefaehrlichkeit des Brennens ist nun mal nicht der Grund warum es in Deutschland einer Genehmigung bedarf.

Kleiner Tipp: Red mal mit deinem Therapeuten drueber....


Jan
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red_folder.gif erstellt am: 12.6.2012 um 16:37  
ja, das ist auch was zum Nachdenken :)

Nachdem ich mir diesen Artikel: http://www.ua-bw.de/pub/beitrag.asp?subid=1&Thema_ID=2&ID=124 4&Pdf=No vom Boludo durchgelesen habe, mache ich mir wegen dem Methanol nicht mehr soo viele Gedanken, vor allem da es bei der giftigkeit der Sache scheinbar um höhere Konzentrationen und vor allem in Fällen wo das Verhälniss von Methanol zu Ethanol unzulässig ist - beides in meinem Fall unwichtig.

Hier aus dem Artikel:

Zitat:
Wie wirkt Methanol?

Methanol wird im Körper anders als Ethanol abgebaut und weist daher eine deutlich höhere Toxizität (Giftigkeit) auf. Die für den Menschen eigentlichen toxischen Umwandlungsprodukte des Methanols sind Formaldehyd und Ameisensäure.


Zitat:
Während es für Wein, weinhaltige Getränke und Likörwein keine gesetzlichen Höchstmengen für Methanol gibt, sind diese für den Bereich der Spirituosen gesetzlich geregelt. So darf z.B. Wodka nicht mehr als 10 mg Methanol pro 100 ml reinen Alkohol haben. Das entspricht bei einem Wodka mit 40 % vol Alkohol einem Methanolgehalt von 40 mg/L. In den letzen Jahren lag am CVUA Stuttgart kein Wodka vor, dessen Methanolgehalt auffällig erhöht war.

Im Gegensatz zu Wodka kann ein Obstbrand wie z.B. Williamsbirnenbrand bis zu 1350 mg Methanol pro 100 ml reinen Alkohol enthalten. Das entspricht bei einem Erzeugnis mit 40 % vol Alkohol 5400 mg/L. Ohne Ethanol sind solche Mengen Methanol kritisch zu sehen. Da in Obstbränden jedoch reichlich Ethanol enthalten ist, sind diese Mengen unbedenklich. Diese Tatsache ist darauf zurückzuführen, dass bei gleichzeitiger Aufnahme von Ethanol das Methanol nicht zu den eigentlich toxisch wirkenden Substanzen Ameisensäure und Formaldehyd umgewandelt wird. Das dafür verantwortliche Enzym ist bei der Aufnahme von Spirituosen in erster Linie mit dem Abbau von Ethanol ausgelastet.


Demnach wäre aber der Methanolgehalt in Destilaten aufgrund des niedrigeren Siedepunkts viel leichter zu kontrollieren als beim Ausgangsprodukt...
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 12.6.2012 um 16:42  
Es liegt wohl viel eher daran das die Branntweinsteuer 7 mal hoeher ist als z.B. die Biersteuer, gerechnet auf Absolutalkohol. Nochdazu kommt das brennen eben recht einfach zu bewerkstelligen ist, d.h. auch das Schwarzbrennen.

Gruss

Jan
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red_folder.gif erstellt am: 12.6.2012 um 16:47  
Exact. Genau so ist es.
Beim Verbot selber zu brennen geht es ausschließlich um die finanzielle Beteiligung des Staates.

Denn:
Wenn Jemand bereit ist, die nicht unerheblichen Gebühren für die Erteilung einer Brenner-Lizenz zu bezahlen und dann auch brav auf jedes Quentschen produzierten Alkohols seine Brandweinsteuer zahlt, ist es dem Staat absolut egal, ob Du 100ml oder 1.000 Liter Alkohol erzeugst.

Wären seinerzeit nicht die Heim-Winzer auf die Barrikaden gegangen und Sturm gelaufen, dann gäbe es auch eine Weinsteuer ähnlich der Biersteuer.

In diesem Staat geht es bezüglich Steuern NIEMALS um die Gesundheit der Menschen, sondern nur um die Beute für den Staat. Und da der Staat weiß, wie gerne der Mensch dem Alkohol in Form von Gebranntem zuspricht, hat er bezüglich des Brennens ein sehr enges Korsett gestrickt.

Zahl für Deine Brennerlizenz und Du kannst brennen soviel Du möchtest.... solange Du auch die dann fällig werdende Brandweinsteuer zahlst.


[Editiert am 12.6.2012 um 16:48 von TrashHunter]



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red_folder.gif erstellt am: 12.6.2012 um 17:23  
Na ja Trashi,

Zitat:
In diesem Staat geht es bezüglich Steuern NIEMALS um die Gesundheit der Menschen ...


das NIEMALS ist ein klein wenig zu korrigieren, da die deutliche Anhebung der Tabaksteuer in den letzten Jahren zu einer widerum deutlich verminderten Zahl an Neurauchern geführt hat. Die Politik hatte hier ein unmißverständliches Signal gesetzt, auch was das Rauchen in der Öffentlichkeit anbelangt.

Grüße

Hans


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kerosin
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red_folder.gif erstellt am: 12.6.2012 um 17:26  
Naja, so abwegig ist das gesundheitliche Risiko auch nicht. Wenn man der Quelle von oben Glauben schenkt, so hat ein 40% Obstbrand ungefähr 5.4 g Methanol pro Liter. 10 mL (oder 7.9 g Methanol) führen zur Blindheit. So würden theoretisch 1.5 L Obstbrand reichen um zu erblinden (abgesehen von anderen Problemen die beim Konsum von 1.5 L Obstbrand auftreten könnten... :D ).

Ich meinte, das Brennen sei verboten, weil durch die spontane Gärung von Früchten vermehrt Methanol durch den Abbau der Zellwände der Früchte auftritt. Wenn man dann dieses Methanol beim Brennen nicht entsorgt und durchs Brennen aufkonzentriert, könnte es ja dann schon relativ schnell ein Problem werden. Ich nehme an, die 5.4 g Methanol je Liter Obstbrand sind bei einem professionellen Brenner gemessen worden (die hoffentlich den Methanolvorlauf entsorgen). Bei einem selbstgebrannten wird dieser Wert sicher höher sein.

Würde man jedoch selber Vodka oder Whiskey brennen, sollte man eigentlich keine Probleme mit Methanol haben weil hier keine Zellwände abgebaut werden. Das sieht man ja dann auch in den Methanolwerten von Vodka (Höchstwert von 40 mg je Liter). Also 135x weniger Methanol als in einem Obstbrand. Dieser fehlende Zellwandabbau ist dann auch der Grund, weshalb bei Bier das Methanol nur eine geringe Rolle spielt.

Es kommt ja in Indien immer wieder vor, dass an Hochzeiten selbstgebranntes ausgeschenkt wird, und dann einige der Gäste erblinden.

Ob der Methanol "der" Grund für die Besteuerung ist, weiss ich nicht. Meiner Meinung nach liegt schon ein gewisses Risiko beim schwarzbrennen vor. Ich würde mich also nicht getrauen, einen Obstbrand selber zu brennen...

Cheers, Samuel
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Kraeusenpils
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red_folder.gif erstellt am: 12.6.2012 um 17:31  
moin,

jo, im europäischen ausland ist das destillieren ja erlaubt und todesfälle gibt´s
dort wohl nicht. es geht ums geld (der staat sind wir aber alle!) und vielleicht
muss in den kommenden jahren in D eine anpassung erfolgen, so dass man
privat auch eine destille betreiben darf.

die berichte über methanolvergiftungen mit erblindung oder todefall sind meiner
meinung nach teil einer "medienpropaganda", so lassen sicher viele die finger vom
schwarzbrennen. die ursachen der todesfälle hatten weniger mit falsch betrieben
destillen als mit illegalen und vorsätzlichen panschereien zu tun. methanol ist eine
billige industriechemikalie...

und nach allem, was ich bescheidenerweise weiss, lassen sich methanol und ethanol
destillativ nicht vollständig trennen. das problem sind somit methanollastige maischen,
die es zu vermeiden gilt. trotzdem kommt ottonormaltrinker kaum auf die "nötige"
masse methanol, zumal ethanol auch das antidot ist.

also hoch die tassen... :D
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 12.6.2012 um 17:31  

Zitat von kerosin, am 12.6.2012 um 17:26
Naja, so abwegig ist das gesundheitliche Risiko auch nicht. Wenn man der Quelle von oben Glauben schenkt, so hat ein 40% Obstbrand ungefähr 5.4 g Methanol pro Liter. 10 mL (oder 7.9 g Methanol) führen zur Blindheit. So würden theoretisch 1.5 L Obstbrand reichen um zu erblinden (abgesehen von anderen Problemen die beim Konsum von 1.5 L Obstbrand auftreten könnten... :D ).


Es ist ein Unterschied, ob man 10mL Methanol trinkt oder im Gemisch mit einer viel größeren Menge Ethanol.
Der Körper baut immer in erster Linie zuerst Ethanol ab und nur nebenher das Methanol.
Dadurch gelangen die giftigen Abbauprodukte des Methanols (Formaldehyd und Ameisensäure) in viel geringeren Konzentrationen ins Blut wie beim Konsum von Methanol alleine.
Dies ist auch der Grund, warum man bei einer Methanolvergiftung möglichst hohe Dosen an Ethanol zu sich nehmen sollte (kurz vor der Alkoholvergiftung), das kann einen wirklich retten.

Stefan
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red_folder.gif erstellt am: 12.6.2012 um 17:42  

Zitat von Erlenmeyer, am 12.6.2012 um 17:23
Na ja Trashi,

Zitat:
In diesem Staat geht es bezüglich Steuern NIEMALS um die Gesundheit der Menschen ...


das NIEMALS ist ein klein wenig zu korrigieren, da die deutliche Anhebung der Tabaksteuer in den letzten Jahren zu einer widerum deutlich verminderten Zahl an Neurauchern geführt hat. Die Politik hatte hier ein unmißverständliches Signal gesetzt, auch was das Rauchen in der Öffentlichkeit anbelangt.

Grüße

Hans


Es ist sicher richtig, Hans, daß man meine Aussage bis zu einem gewissen Grund relativieren muß.
Allerdings - und ich fürchte, wir gehen hier arg weit "off Topic" - muß man die Hintergründe besser beleuchten.
An der Brandweinsteuer und der Handhabung der Lizenzvergabe hat sich seit gefühlten Urzeiten Nichts geändert. Die Brandweinsteuer als sogennante Verbrauchssteuer existiert schon ewig.
Gleichfalls existierte die Tabaksteuer als Verbrauchssteuer schon ewig.
Erst als der Staat erkannte, daß durch das Rauchen ein nicht unerheblicher volkswirtschaftlicher Schaden entsteht, begann er an der Steuerschraube für Tabak zu drehen.
Als er dann erkennen mußte, daß der höhere Preis für die Zigarette die Süchtigen nicht abhielt und die volskwirtschaftlichen Schäden durch das Rauchen den aus der Tabaksteuer gezogenen Nutzen wieterhin überstiegen, vollzog der Staat unter dem Deckmantel des Gesundheitsschutzes eine Kehrtwende.
Jetzt erst wurde das auf dem Tabak lastende Steuerpaket wirklich ein Schweres. Und weil der Staat das Recht zu Rauchen nicht plötzlich durch ein Verbot gegen den Willen der mündigen Bevölkerung durchsetzen konnte, begann er, das Rauchen zu diskreditieren und wo er eine Möglichkeit sieht, das Rauchen zu verbieten. Der - mit offenen Augen betrachtete - einzig plausible Grund, mit der Tabaksteuererhöhung von zB. 2004 rund 850 Millionen Euro Verlust an Steuereinnahmen wissentlich in Kauf zu nehmen, ist die Tatsache, daß der durch das Rauchen entstehende Schaden teurer ist als der durch die Tabaksteuererhöhung erlittene Verlust in Form von Mindereinnahmen.

Der Staat wählt also grundsätzlich das für ihn wirtschaftlich geringere Übel.


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kerosin
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red_folder.gif erstellt am: 12.6.2012 um 17:47  

Zitat von Boludo, am 12.6.2012 um 17:31
Es ist ein Unterschied, ob man 10mL Methanol trinkt oder im Gemisch mit einer viel größeren Menge Ethanol.

Das stimmt, an das hab ich nicht gedacht. Man würde also vorher an einer Alkoholvergiftung als an einer Methanolvergiftung sterben...

Cheers, Samuel
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red_folder.gif erstellt am: 12.6.2012 um 17:52  

Zitat von Erlenmeyer, am 12.6.2012 um 17:23


...da die deutliche Anhebung der Tabaksteuer in den letzten Jahren zu einer widerum deutlich verminderten Zahl an Neurauchern geführt hat...



Naja Hans, dafür gibts eine steigende Zahl von Neuraucherinnen.


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Gruss Uli
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 12.6.2012 um 17:53  
Und vor der Ethanolvergiftung hat die Natur so einige 'Notentleerungsprogramme' vorgesehen :hallucine:

Jan
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Kurt
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red_folder.gif erstellt am: 13.6.2012 um 09:18  
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 13.6.2012 um 09:33  
@Vale71: Noch so ein post und ich schmeiße Dich aus dem Forum!

@JanBr: Dich würde ich bitten nicht auch noch "herauszufordern" durch so überflüssige statements wie "kleiner Tipp: Red mal mit deinem Therapeuten drueber...." !

Gruß
Michael


[Editiert am 13.6.2012 um 09:33 von tauroplu]



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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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red_folder.gif erstellt am: 13.6.2012 um 09:49  

Zitat von tauroplu, am 13.6.2012 um 09:33
@Vale71: Noch so ein post und ich schmeiße Dich aus dem Forum!

Gruß
Michael


Ich bitte dich, meinen Benutzername und meine bisherigen Postings aus dem Forum unmittelbar zu löschen.

Danke.

Vale
Antwort 23
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Rosebud
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red_folder.gif erstellt am: 13.6.2012 um 09:59  
Es wurde alles gesagt, dann kann der Thread ja geschlossen werden.


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Haus- und Hobbybrauertage 2014 in Willich
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