Newbie Beiträge: 4 Registriert: 12.6.2012 Status: Offline
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erstellt am: 12.6.2012 um 14:20 |
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Liebe Hobbybrauer,
entschuldigung vorerst, falls ich den einen oder anderen Beitrag übersehen
habe, doch eine Antwort auf die folgenden Fragen habe ich noch nicht
gefunden und hoffe nun auf eures Wissen und Erfahrung.
Als Hobbybrauer noch neu, habe ich bis jetzt 2 Versuche gestartet und
habe vor 2 weitere zu starten. Da ich aber über Methanol gehört habe,
wollte ich zuerst fragen, wann ich mir überhaupt sorgen machen muss. Es
geht mir hier nicht um den Geschmack, sondern nur um die Giftigkeit der vergorenen
Flüssigkeit.
Und nun zu meinen Versuchen:
1. Die ersten beiden haben noch nicht viel mit Bierbrauen zu tun,
aber da ich noch neu bin, wollte ich etwas ganz einfaches ausprobieren und
habe mit gewöhnlicher, trockener "Dr. Oetker Hefe" Zuckerwasser
vergoren:
a) einmal (da mein Braueimer noch nicht angekommen war) habe ich
es im kleinen Maßstab probiert und in einem 3Liter Topf mit Deckel ca. 2L
Wasser mit 0.4kg Zucker aufgekocht, mit draufgesetztem Deckel abkühlen
lassen und die Hefe zugegeben. Danach stand dieser Gemisch in der Küche bis
sich der trübe ausfall auf dem Boden abgesetzt hat (ca. 2Wochen). Diese
Gärung war nicht ganz anaerob, da der Deckel nicht ganz dicht war und ich
zur Überprüfung ab und zu reingeschaut habe wie weit die Mischung ist und
wie sie riecht. Nun, der Geruch war immer Hefig/Alkoholig, aber nicht
unangenehm. Heute habe ich auch eine kleine Kostprobe genommen und
2Flaschen "exFlensburger" abgefüllt um zu sehen was weiter passiert...
b) nachdem ein paar Tage später mein Braueimer und das
Gärrörchen angekommen ist habe ich im gleichen maßstab ein größeres Versuch
gestartet, das aber noch fröhlich vor sich hin blubbert...
FRAGE: unabhängig von dem Geschmack, ist das Zeug giftig? Vor allem
bei dem Versuch, der nicht ganz anaerob verlaufen ist, da ich schonmal
gelesen habe, dass man mit Zuckerwasser nicht viel falsch machen kann.
2. Bei den kommenden Versuchen möchte ich ein bisschen
experimentierfreudiger werden und folgendes ausprobieren:
a) Statt gewöhnlichem Wasser möchte ich ca. 2Liter Bio
Pfefferminztee aufkochen mit 0.4kg Zucker vermischen, abkühlen lassen und
mit Hefe vergären. Noch später, das ganze mit einer Anis-Fenchel-Kümmel
Mischung und evtl. mit Zugabe von Früchten (Apfelsaft passt ganz gut zum
Pfefferminztee)
b) und NUN, noch mutiger und dem Forum gerechter: ein echtes
Bier nach den Anleitungen. Doch auch hier möchte ich experimentieren und
mich an Sachen wagen, die in eurer Kräuterbier Kategorie gelistet sind.
Vllt auch etwas saisonales, wie mit selbst (Soxhlet) gemachtem
Fliederextrakt?
FRAGE: und auch hier wieder: Wann muss ich mir wegen Methanol Sogen
machen, oder wann muss ich mir überhaupt Sorgen machen?
Ich danke euch allen für eure Beiträge im Voraus und wünsche ein
fröhliches Bierbrauen!
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.6.2012 um 14:48 |
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Hallo,
kuck mal da.
Bei der alkoholischen Gärung von Bier entsteht kein gar kein Methanol.
Reines Zuckerwasser ist sehr schwer zu vergären, da solltest Du zumindest
Hefenärsalze zugeben (Hefe braucht mehr als nur Zucker für den
Stoffwechsel).
Stefan
[Editiert am 12.6.2012 um 14:49 von Boludo]
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Antwort 1 |
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Gast
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erstellt am: 12.6.2012 um 14:59 |
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Hallo,
wenn auch deine Gärungsversuche einen kleinen Anteil an Methanol zur Folge
hätten, dann wäre die Menge vollig unbedenklich. Um irgendeine giftige
Wirkung zu merken mußt du entweder:
- die Flüssigkeit destillieren und den konzentrierten Methanol nicht
richtig abtrennen und entsorgen (deswegen ist Destillieren im
Amateurbereich strengtens verboten!)
- so viel vom Getränk saufen dass es dir schon viel früher vom Ethanol
schlecht wird, Stichwort "Komasaufen".
Ciao,
Vale
[Editiert am 12.6.2012 um 15:12 von Vale71]
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Newbie Beiträge: 4 Registriert: 12.6.2012 Status: Offline
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erstellt am: 12.6.2012 um 15:12 |
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Danke soweit!
Heißt: wenn ich nicht Destiliere, muss ich mir keine Sorgen um Methanol
machen, auch wenn ich in späteren Versuchen zu meinen Gemischen
pektinhaltige Früchte (Äpfel) hinzufüge, oder statt frischen Früchten einen
Bio Apfelsaft (Bio - wegen der Hefen). Richtig?
Was ist aber mit dem Unterschied aerob/anaerob? In meinem ersten Versuch,
war der Topf nicht ganz luftdicht (ohne Gärrörchen) verschlossen, trotzdem
scheint es aber, dass die Gärung stattgefunden hat, scheinbar nicht
schlecht geworden ist (obwohl der Vergleich zu dem anaerob - mit Gärrörchen
- vergorenen noch aussteht, da das Zeug immer noch gärt), und alkohol
produziert wurde. Könnte es sein, dass an der Gärung in diesem Zustand auch
andere Pilze/Bakterien teilgenommen haben, über die ich mir Sorgen machen
muss?
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Antwort 3 |
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Gast
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erstellt am: 12.6.2012 um 15:21 |
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Genau! Was den Sauerstoff angeht solltest du auch dir nicht so viele Sorgen
machen. Die meisten Gärbehälter sind nicht 100% luftdicht und in einigen
Großbrauereien wird es sogar noch heute
in offenen Behälter vergoren. So lange die Gärung in Gang ist wird jede
Spur von Sauerstoff von der Hefe aufgenommen und verbracht ohne dass zur
Oxidierung des Bieres kommt.
Hauptsache ist das keine Ungeziefer (insbesonders Fruchtliegen) in den
Behälter geräten, da in dem Fall eine Infektion fast garantiert ist. Der
anaerobe Stoffwechsel der Hefe hört nicht sofort auf sobald ein bisschen
Sauerstoff in die Würze gelingt, nicht umsonst müssen wir uns so viel Mühe
beim Belüften derselben geben um eine kräftige Vermehrung der Hefe zu
ermöglichen.
Ciao und viel Glück bei deinen Versuchen,
Vale
[Editiert am 12.6.2012 um 15:22 von Vale71]
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Newbie Beiträge: 4 Registriert: 12.6.2012 Status: Offline
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erstellt am: 12.6.2012 um 15:56 |
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Danke nochmal euch Beiden!
Hab noch wegen den Hefenährsalzen nachgeschaut... Dachte, dass die Menge
der Hefen, die man dazugibt nicht so wichtig ist, da sich die Hefen bis zum
Absterben ab einem bestimmten Alkoholgehalt sowieso ständig vermehren.
Heißt: mehr Hefe, oder zusätzliche Wachstum fördernde Zutaten, wie die
Hefenährsalze, würden nur die Gwschwindigkeit der Gärung ändern, dann aber
auch nur soweit arbeiten, bis der Alkoholgehalt (je nach Hefesorte) zu hoch
ist, ganz unabhängig davon, wieviel restzucker im Gemisch noch übrig ist.
Oder?
Außerdem dachte ich bei dem Zuckerwasser, dass es das am leichtesten zu
vergären ist. Da der Alkohol bei der Gärung ja direkt aus dem Zucker durch
die Hefen gewonnen wird, ohne - wie beim Maischen - zuerst stärke in Zucker
umwandeln zu müssen.
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.6.2012 um 15:59 |
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Zitat: | die Flüssigkeit
destillieren und den konzentrierten Methanol nicht richtig abtrennen und
entsorgen (deswegen ist Destillieren im Amateurbereich strengtens
verboten!) |
Nein, der Grund warum es Verboten ist, ist der das der Staat seine
Brandweinsteuer haben will.
Du hast doch schon selbst diesen Widerspruch aufgezeigt. Bei der
alkoholischen Gaerung entsteht mehr oder weniger Methanol (kommt vorallem
auf das Substrat an). Destilation ist ein rein physikalischer Vorgang, der
ein Stoffgemisch auf Grund der verschiedenen Siedpunkte trennt. Mit anderen
Worten Destilation vermag lediglich das zu konzentrieren was vorher schon
vorhanden war. So weit ist das klar hoffe ich.
So jetzt machen wir, sagen wir mal, eine Zwetschgenmaische und vergaeren
diese bis zu einem Alkoholgehalt von 15%. Danach brennen wir diese Maische.
D.h. ein Liter Maische enthaelt 150 ml reinen Alkohol. Allerdings kommt
der Brand mit ca. 75% Alc aus dem Geistrohr (zumindest bei mir) D.h. rein
rechnerisch werden aus 1 Liter Maische ca. 0.2 Liter Brand mit 75% Alc.
Gehen wir von einem normalen 'Schnaps' aus, verduennen wir diesen Brand auf
ca. 40% Alc. D.h. es kommen grob (mit Verlusten) 350ml Schnaps aus 1 Liter
Maische. Wenn du nun eine Pulle dieses Schnaps trinkst entspricht das 2
Liter der Maische. So weit so gut.
Nun erklaer mir warum man von einer Pulle Selbstgebrannt blind wird auf
grund des Methanolgehalts aber von 2 Litern Fruchtwein nicht?
Gruss
Jan
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Antwort 6 |
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Gast
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erstellt am: 12.6.2012 um 16:29 |
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Dein beschissene Erklärung kannst du dir selbst raussuchen. Wenn du mich
mit diesem Ton ansprichst bekommst du sicher keine Zeit von mir
verschenkt.
Erkläre du mir wieso die Behörden das Heimdestillieren gar nicht zulassen,
egal ob man sich bereit erklärt, die entsprechende Steuer in Volle zu
bezhalen? Bier wird auch besteuert, das Brauen ist aber nicht pauschal
verboten, oder?
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.6.2012 um 16:36 |
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Zitat von Vale71, am 12.6.2012 um
16:29 | Dein beschissene Erklärung kannst du
dir selbst raussuchen. Wenn du mich mit diesem Ton ansprichst bekommst du
sicher keine Zeit von mir verschenkt.
Erkläre du mir wieso die Behörden das Heimdestillieren gar nicht zulassen,
egal ob man sich bereit erklärt, die entsprechende Steuer in Volle zu
bezhalen? Bier wird auch besteuert, das Brauen ist aber nicht pauschal
verboten, oder? |
Muß dieser Tonfall wirklich sein ?
Jan hat lediglich eine Erklärung dafür geliefert, warum er anderer Meinung
ist und Dich gebeten, Ihm eine Erklärung für Deinen Standpunkt zu
liefern.
Von einem verfehlten Tonfall in seinem Beitrag kann ich Nichts sehen, in
Deiner Antwort hingegen schon.
Ist Dir irgend eine Laus über die Leber gelaufen ? ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.6.2012 um 16:37 |
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Dann lass es bleiben. Wenn's dich nicht interessiert oder dir irgendwas
quer sitzt, dann liess doch nicht mit. Was ich aber nicht leiden kann wenn
jemand Unwahrheiten hier postet. Die Gefaehrlichkeit des Brennens ist nun
mal nicht der Grund warum es in Deutschland einer Genehmigung bedarf.
Kleiner Tipp: Red mal mit deinem Therapeuten drueber....
Jan
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Antwort 9 |
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Newbie Beiträge: 4 Registriert: 12.6.2012 Status: Offline
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erstellt am: 12.6.2012 um 16:37 |
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ja, das ist auch was zum Nachdenken
Nachdem ich mir diesen Artikel: http://www.ua-bw.de/pub/beitrag.asp?subid=1&Thema_ID=2&ID=124
4&Pdf=No vom Boludo durchgelesen habe, mache ich mir wegen dem Methanol
nicht mehr soo viele Gedanken, vor allem da es bei der giftigkeit der Sache
scheinbar um höhere Konzentrationen und vor allem in Fällen wo das
Verhälniss von Methanol zu Ethanol unzulässig ist - beides in meinem Fall
unwichtig.
Hier aus dem Artikel:
Zitat: | Wie wirkt Methanol?
Methanol wird im Körper anders als Ethanol abgebaut und weist daher eine
deutlich höhere Toxizität (Giftigkeit) auf. Die für den Menschen
eigentlichen toxischen Umwandlungsprodukte des Methanols sind Formaldehyd
und Ameisensäure. |
Zitat: | Während es für Wein,
weinhaltige Getränke und Likörwein keine gesetzlichen Höchstmengen für
Methanol gibt, sind diese für den Bereich der Spirituosen gesetzlich
geregelt. So darf z.B. Wodka nicht mehr als 10 mg Methanol pro 100 ml
reinen Alkohol haben. Das entspricht bei einem Wodka mit 40 % vol Alkohol
einem Methanolgehalt von 40 mg/L. In den letzen Jahren lag am CVUA
Stuttgart kein Wodka vor, dessen Methanolgehalt auffällig erhöht war.
Im Gegensatz zu Wodka kann ein Obstbrand wie z.B. Williamsbirnenbrand bis
zu 1350 mg Methanol pro 100 ml reinen Alkohol enthalten. Das entspricht bei
einem Erzeugnis mit 40 % vol Alkohol 5400 mg/L. Ohne Ethanol sind solche
Mengen Methanol kritisch zu sehen. Da in Obstbränden jedoch reichlich
Ethanol enthalten ist, sind diese Mengen unbedenklich. Diese Tatsache ist
darauf zurückzuführen, dass bei gleichzeitiger Aufnahme von Ethanol das
Methanol nicht zu den eigentlich toxisch wirkenden Substanzen Ameisensäure
und Formaldehyd umgewandelt wird. Das dafür verantwortliche Enzym ist bei
der Aufnahme von Spirituosen in erster Linie mit dem Abbau von Ethanol
ausgelastet. |
Demnach wäre aber der Methanolgehalt in Destilaten aufgrund des niedrigeren
Siedepunkts viel leichter zu kontrollieren als beim Ausgangsprodukt...
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.6.2012 um 16:42 |
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Es liegt wohl viel eher daran das die Branntweinsteuer 7 mal hoeher ist als
z.B. die Biersteuer, gerechnet auf Absolutalkohol. Nochdazu kommt das
brennen eben recht einfach zu bewerkstelligen ist, d.h. auch das
Schwarzbrennen.
Gruss
Jan
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.6.2012 um 16:47 |
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Exact. Genau so ist es.
Beim Verbot selber zu brennen geht es ausschließlich um die finanzielle
Beteiligung des Staates.
Denn:
Wenn Jemand bereit ist, die nicht unerheblichen Gebühren für die Erteilung
einer Brenner-Lizenz zu bezahlen und dann auch brav auf jedes Quentschen
produzierten Alkohols seine Brandweinsteuer zahlt, ist es dem Staat absolut
egal, ob Du 100ml oder 1.000 Liter Alkohol erzeugst.
Wären seinerzeit nicht die Heim-Winzer auf die Barrikaden gegangen und
Sturm gelaufen, dann gäbe es auch eine Weinsteuer ähnlich der
Biersteuer.
In diesem Staat geht es bezüglich Steuern NIEMALS um die Gesundheit der
Menschen, sondern nur um die Beute für den Staat. Und da der Staat weiß,
wie gerne der Mensch dem Alkohol in Form von Gebranntem zuspricht, hat er
bezüglich des Brennens ein sehr enges Korsett gestrickt.
Zahl für Deine Brennerlizenz und Du kannst brennen soviel Du möchtest....
solange Du auch die dann fällig werdende Brandweinsteuer zahlst.
[Editiert am 12.6.2012 um 16:48 von TrashHunter]
____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 12 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.6.2012 um 17:23 |
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Na ja Trashi,
Zitat: | In diesem Staat geht es
bezüglich Steuern NIEMALS um die Gesundheit der Menschen
... |
das NIEMALS ist ein klein wenig zu korrigieren, da die deutliche Anhebung
der Tabaksteuer in den letzten Jahren zu einer widerum deutlich
verminderten Zahl an Neurauchern geführt hat. Die Politik hatte hier ein
unmißverständliches Signal gesetzt, auch was das Rauchen in der
Öffentlichkeit anbelangt.
Grüße
Hans ____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 13 |
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Senior Member Beiträge: 391 Registriert: 3.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.6.2012 um 17:26 |
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Naja, so abwegig ist das gesundheitliche Risiko auch nicht. Wenn man der
Quelle von oben Glauben schenkt, so hat ein 40% Obstbrand ungefähr 5.4 g
Methanol pro Liter. 10 mL (oder 7.9 g Methanol) führen zur Blindheit. So
würden theoretisch 1.5 L Obstbrand reichen um zu erblinden (abgesehen von
anderen Problemen die beim Konsum von 1.5 L Obstbrand auftreten könnten...
).
Ich meinte, das Brennen sei verboten, weil durch die spontane Gärung von
Früchten vermehrt Methanol durch den Abbau der Zellwände der Früchte
auftritt. Wenn man dann dieses Methanol beim Brennen nicht entsorgt und
durchs Brennen aufkonzentriert, könnte es ja dann schon relativ schnell ein
Problem werden. Ich nehme an, die 5.4 g Methanol je Liter Obstbrand sind
bei einem professionellen Brenner gemessen worden (die hoffentlich den
Methanolvorlauf entsorgen). Bei einem selbstgebrannten wird dieser Wert
sicher höher sein.
Würde man jedoch selber Vodka oder Whiskey brennen, sollte man eigentlich
keine Probleme mit Methanol haben weil hier keine Zellwände abgebaut
werden. Das sieht man ja dann auch in den Methanolwerten von Vodka
(Höchstwert von 40 mg je Liter). Also 135x weniger Methanol als in einem
Obstbrand. Dieser fehlende Zellwandabbau ist dann auch der Grund, weshalb
bei Bier das Methanol nur eine geringe Rolle spielt.
Es kommt ja in Indien immer wieder vor, dass an Hochzeiten selbstgebranntes
ausgeschenkt wird, und dann einige der Gäste erblinden.
Ob der Methanol "der" Grund für die Besteuerung ist, weiss ich nicht.
Meiner Meinung nach liegt schon ein gewisses Risiko beim schwarzbrennen
vor. Ich würde mich also nicht getrauen, einen Obstbrand selber zu
brennen...
Cheers, Samuel
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Antwort 14 |
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Senior Member Beiträge: 403 Registriert: 8.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.6.2012 um 17:31 |
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moin,
jo, im europäischen ausland ist das destillieren ja erlaubt und todesfälle
gibt´s
dort wohl nicht. es geht ums geld (der staat sind wir aber alle!) und
vielleicht
muss in den kommenden jahren in D eine anpassung erfolgen, so dass man
privat auch eine destille betreiben darf.
die berichte über methanolvergiftungen mit erblindung oder todefall sind
meiner
meinung nach teil einer "medienpropaganda", so lassen sicher viele die
finger vom
schwarzbrennen. die ursachen der todesfälle hatten weniger mit falsch
betrieben
destillen als mit illegalen und vorsätzlichen panschereien zu tun. methanol
ist eine
billige industriechemikalie...
und nach allem, was ich bescheidenerweise weiss, lassen sich methanol und
ethanol
destillativ nicht vollständig trennen. das problem sind somit
methanollastige maischen,
die es zu vermeiden gilt. trotzdem kommt ottonormaltrinker kaum auf die
"nötige"
masse methanol, zumal ethanol auch das antidot ist.
also hoch die tassen...
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Antwort 15 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.6.2012 um 17:31 |
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Zitat von kerosin, am 12.6.2012 um
17:26 | Naja, so abwegig ist das
gesundheitliche Risiko auch nicht. Wenn man der Quelle von oben Glauben
schenkt, so hat ein 40% Obstbrand ungefähr 5.4 g Methanol pro Liter. 10 mL
(oder 7.9 g Methanol) führen zur Blindheit. So würden theoretisch 1.5 L
Obstbrand reichen um zu erblinden (abgesehen von anderen Problemen die beim
Konsum von 1.5 L Obstbrand auftreten könnten...
). |
Es ist ein Unterschied, ob man 10mL Methanol trinkt oder im Gemisch mit
einer viel größeren Menge Ethanol.
Der Körper baut immer in erster Linie zuerst Ethanol ab und nur nebenher
das Methanol.
Dadurch gelangen die giftigen Abbauprodukte des Methanols (Formaldehyd und
Ameisensäure) in viel geringeren Konzentrationen ins Blut wie beim Konsum
von Methanol alleine.
Dies ist auch der Grund, warum man bei einer Methanolvergiftung möglichst
hohe Dosen an Ethanol zu sich nehmen sollte (kurz vor der
Alkoholvergiftung), das kann einen wirklich retten.
Stefan
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.6.2012 um 17:42 |
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Zitat von Erlenmeyer, am 12.6.2012 um
17:23 | Na ja Trashi,
Zitat: | In diesem Staat geht es
bezüglich Steuern NIEMALS um die Gesundheit der Menschen
... |
das NIEMALS ist ein klein wenig zu korrigieren, da die deutliche Anhebung
der Tabaksteuer in den letzten Jahren zu einer widerum deutlich
verminderten Zahl an Neurauchern geführt hat. Die Politik hatte hier ein
unmißverständliches Signal gesetzt, auch was das Rauchen in der
Öffentlichkeit anbelangt.
Grüße
Hans |
Es ist sicher richtig, Hans, daß man meine Aussage bis zu einem gewissen
Grund relativieren muß.
Allerdings - und ich fürchte, wir gehen hier arg weit "off Topic" - muß man
die Hintergründe besser beleuchten.
An der Brandweinsteuer und der Handhabung der Lizenzvergabe hat sich seit
gefühlten Urzeiten Nichts geändert. Die Brandweinsteuer als sogennante
Verbrauchssteuer existiert schon ewig.
Gleichfalls existierte die Tabaksteuer als Verbrauchssteuer schon ewig.
Erst als der Staat erkannte, daß durch das Rauchen ein nicht unerheblicher
volkswirtschaftlicher Schaden entsteht, begann er an der Steuerschraube für
Tabak zu drehen.
Als er dann erkennen mußte, daß der höhere Preis für die Zigarette die
Süchtigen nicht abhielt und die volskwirtschaftlichen Schäden durch das
Rauchen den aus der Tabaksteuer gezogenen Nutzen wieterhin überstiegen,
vollzog der Staat unter dem Deckmantel des Gesundheitsschutzes eine
Kehrtwende.
Jetzt erst wurde das auf dem Tabak lastende Steuerpaket wirklich ein
Schweres. Und weil der Staat das Recht zu Rauchen nicht plötzlich durch ein
Verbot gegen den Willen der mündigen Bevölkerung durchsetzen konnte, begann
er, das Rauchen zu diskreditieren und wo er eine Möglichkeit sieht, das
Rauchen zu verbieten. Der - mit offenen Augen betrachtete - einzig
plausible Grund, mit der Tabaksteuererhöhung von zB. 2004 rund 850
Millionen Euro Verlust an Steuereinnahmen wissentlich in Kauf zu nehmen,
ist die Tatsache, daß der durch das Rauchen entstehende Schaden teurer ist
als der durch die Tabaksteuererhöhung erlittene Verlust in Form von
Mindereinnahmen.
Der Staat wählt also grundsätzlich das für ihn wirtschaftlich geringere
Übel. ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 17 |
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Senior Member Beiträge: 391 Registriert: 3.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.6.2012 um 17:47 |
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Das stimmt, an das hab ich nicht
gedacht. Man würde also vorher an einer Alkoholvergiftung als an einer
Methanolvergiftung sterben...
Cheers, Samuel
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 12.6.2012 um 17:52 |
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Naja Hans, dafür gibts eine steigende Zahl von Neuraucher innen. ____________________ Gruss Uli
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Antwort 19 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.6.2012 um 17:53 |
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Und vor der Ethanolvergiftung hat die Natur so einige
'Notentleerungsprogramme' vorgesehen
Jan
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Antwort 20 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.6.2012 um 09:18 |
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Antwort 21 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 13.6.2012 um 09:33 |
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@Vale71: Noch so ein post und ich schmeiße Dich aus dem Forum!
@JanBr: Dich würde ich bitten nicht auch noch "herauszufordern" durch so
überflüssige statements wie "kleiner Tipp: Red mal mit deinem Therapeuten
drueber...." !
Gruß
Michael
[Editiert am 13.6.2012 um 09:33 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Gast
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erstellt am: 13.6.2012 um 09:49 |
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Ich bitte dich, meinen Benutzername und meine bisherigen Postings aus dem
Forum unmittelbar zu löschen.
Danke.
Vale
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Posting Freak Beiträge: 658 Registriert: 3.2.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.6.2012 um 09:59 |
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Es wurde alles gesagt, dann kann der Thread ja geschlossen werden. ____________________ Haus- und Hobbybrauertage 2014 in Willich
http://www.hhbt2014.de
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Antwort 24 |
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