Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.4.2013 um 16:29 |
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Tyrion, ich glaube eher dass der Denkfehler bei dir liegt
Viele Rechner und auch deine Links mit Oechsle werden unvergärbare Extrakte
berücksichtigen, also den Praxisfall bei Mosten/Würzen.
Rechnen wir das doch mal durch, ich bitte um Korrektur:
Die Invertase der Hefe baut:
C12H22O11 (Saccharose) + H2O → 2 C6H12O6 (Glucose)
Alkoholische Gärung aus Glucose:
C6H12O6 (Glucose) + 2 ADP + 2 P -> 2 C2H5OH (Ethanol) + 2 ATP + 2 CO2 +
2 H20
Jetzt brauchen wir noch die Massen:
Glucose: 180,16g/mol
Ethanol: 46,06844g/mol
CO2: 44,01g/mol
2g Glucose = 0,00556 mol * 2 = 0,0111 mol
Werden also nach obiger Summenformel zu 0,0222 mol Ethanol mit Masse
1,0227g und 0,0222 mol CO2 mit der Masse 0,977g
Oder eben: 2g Saccharose -> 1,02g Ethanol + 0,98g CO2
Was in Anbetracht anderer geringfügiger Ungenauigkeiten beim
Hobbybrauen wohl guten Gewissens zu 2 = 1 + 1 gerundet werden darf. ____________________
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Antwort 25 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.4.2013 um 16:46 |
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Rein von der Summenformel mag das stimmen. Es fehlen:
- Verbrauch durch Atmung
- Erzeugung höherer Alkohole und Ester
- Vermehrung der Hefe selbst
Diese Faktoren werden wohl in der großen Ballingschen Formel (teilweise?)
berücksichtigt aber die habe ich gerade nich im Kopp...
EDIT:
Laut der Balling-Formel entstehen aus 2,0665 g Extrakt bei der Gärung 1
g Alkohol, 0,11 g Hefe und 0,9565 g CO2
Wobei unter "Alkohol" wohl alle Alkohole sowie ihre Ester zusammengefasst
sind..?
[Editiert am 10.4.2013 um 16:51 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 26 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.4.2013 um 17:11 |
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Zitat von Tyrion, am 10.4.2013 um
16:20 | Du hast doch gesagt, dass "2g Sacc.
--> 1g EtOH" dabei ist es doch egal ob 2g/0,5L-->1g/0,5L oder eben
auf den ganzen Liter oder welche Menge auch immer hoch- oder
runtergerchnet.
Ich behaupte aber, dass 2,6 g Sacc. --> 1g Ethanol ergibt und stütze
mich auf:
http://www.fruchtweinkeller.de/Wine/zucker.html
obwohl ich mittlerweile festgestellt habe, dass
die Umrechnung von Oechsle in Zuckerkonzentration wohl nicht so linear ist
und somit 1°Oe = 2,6g Zucker/Liter nur eine Faustformel ist.
Gruss
Matthias |
Zitat: | Grob gerechnet
1,5 - 2,5g Alkohol, warum? |
Zitat: | Übern Daumen werden
2g Zucker zu 1g Alkohol. Also werden 2g Zucker je 0,5 Liter Flasche zu
1g Alkohol je 0,5 liter Flasche. Das sind grob gerechnet (mit einer Dichte
von 789g/ l für EtOH) 1,26 ml in einer 0,5 liter Flasche oder 0,252 ml in
100ml, was 0,26 v/v% entspricht. |
Also nicht genau.
Ausserdem wird laut Balling aus 2,06g Zucker in etwa 1g Alkohol. Und dem
trau ich als Brauer mehr als einer Hausweinseite.
Jan
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Antwort 27 |
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Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.4.2013 um 17:13 |
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Hier scheiden sich natürlich die Wege von Wissenschaft und Praxis.
Im Forum wurden ja schon häufig die unterschiedlichen Online-Rechner mit
ihren Abweichungen im Alkoholgehalt diskutiert. In der Regel lief es auf
die Unwägbarkeit der "Störfaktoren" hinaus, die eine exakte Berechnung
quasi unmöglich machen.
Da ich nun zwar 2 Quellen habe, welche die von mir vertretene Meinung:
2g/L Zucker --> 0,1 % vol. ALk. stützen, sind eben auch dies nur
ungenaue Abschätzungen.
Da ich aber in der Praxis der Fruchtweinherstellung mit den 20g/L Zucker
für 1 % vol. Alkohol immer gut gefahren bin (und bei vielen Fruchtweinen
wird im Laufe der Gärung ordentlich aufgezuckert, oft mit > 200g/L)
schien mir diese "Faustformel" sehr brauchbar. Zumal man bei einem
durchgegorenen Wein den Alkoholgehalt (obwohl auch nur ungenau) messen kann
und das passte bei mir immer schön mit der Menge der Aufzuckerung zusammen.
Im Grossen und Ganzen ist es aber auch wurscht, ob durch 6g Zucker pro
Liter am Ende der Nachgärung noch 0,3% vol. oder 0,4%vol. Alkohol
entstehen, denn keiner von uns weiss, ob vorher schon 5,2 oder 5,4 % vol.
nach der Hauptgärung drin waren.
Gruss
Matthias
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Antwort 28 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.4.2013 um 17:19 |
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Zitat: | Hier scheiden sich
natürlich die Wege von Wissenschaft und Praxis.
Im Forum wurden ja schon häufig die unterschiedlichen Online-Rechner mit
ihren Abweichungen im Alkoholgehalt diskutiert. In der Regel lief es auf
die Unwägbarkeit der "Störfaktoren" hinaus, die eine exakte Berechnung
quasi unmöglich machen. |
Das betrifft aber nur die Refraktometer-Rechner. Unterschiede in der
Berechnung bei Spindelwerten sind mir nicht bekannt..? ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 29 |
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Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.4.2013 um 17:29 |
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Refraktometer ist natürlich eine Sache für sich. Da fängt es ja schon mit
der Berechnung des scheinbaren Restextrakts an. (klar, wenn man den
Alk.-Fehler rausrechnen muss).
Aber wenn du deine Spindelwerte in 2 Rechner eingibst, bekommst du auch
meist unterschiedliche Alkohol-Ergebnisse berechnet.
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Antwort 30 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.4.2013 um 17:52 |
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Zitat: | Da ich nun zwar 2
Quellen habe, welche die von mir vertretene Meinung:
2g/L Zucker --> 0,1 % vol. ALk. stützen, sind eben auch dies nur
ungenaue Abschätzungen. |
Ok, jetzt bist du kurz davor. Wieviel vol% ergeben dann 4g/l?
Und wieviel g/l ergiebt es wenn man, wie im Anfangsbeispiel 2g Zucker in
0,5 Litern löst?
Jan
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Antwort 31 |
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Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.4.2013 um 18:12 |
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@ Jan: du willst mich doch jetzt verar...en, oder?
Ich sagte: 2g/L Zucker -->0,1% vol. Alkohol
Du sagtest (sinngemäss) : 2g/L Zucker --> 0,1% gew. Alkohol
(jetzt mal völlig losgelöst von 0,5 Liter Flaschen)
edit: hatte das "0," beim Alk. vergessen
[Editiert am 10.4.2013 um 18:15 von Tyrion]
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Antwort 32 |
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Junior Member Beiträge: 32 Registriert: 10.11.2012 Status: Offline
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erstellt am: 10.4.2013 um 18:16 |
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Nunja, da habe ich ja eine Diskussion angestoßen.
Mir wurde auf jeden Fall geholfen, hierfür vielen Dank!
Ich bin raus.
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Antwort 33 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.4.2013 um 18:30 |
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Zitat von Tyrion, am 10.4.2013 um
18:12 | @ Jan: du willst mich doch jetzt
verar...en, oder?
Ich sagte: 2g/L Zucker -->0,1% vol. Alkohol
Du sagtest (sinngemäss) : 2g/L Zucker --> 0,1% gew. Alkohol
(jetzt mal völlig losgelöst von 0,5 Liter Flaschen)
edit: hatte das "0," beim Alk. vergessen
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Entweder ich steh gerade komplett auf dem Schlauch oder ich versteh nicht
was du willst.
Du sagst doch selbst 2g/l Zucker ergeben 0,1 vol % Alkohol,
oder, so weit sind wir uns doch einig?
Aber wenn ich 2g Zucker in einem halben Liter löse ergibt das eine
ZuckerKonzentration von 4 g/l Zucker, oder?
Aber 4 g Zucker je Liter ergeben demnach 0,2 vol% Alkohol. Doppelte
Zuckerkonzentration --> doppelte Alkoholkonzentration, oder?
Jan
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Antwort 34 |
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Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.4.2013 um 18:30 |
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Warte, ich komm mit.
Bin theoretisch ohnehin überfordert mit dem Thema und der "Streitwert" ist
ja viel zu gering, als dass ich mich jetzt noch Tiefer in die Materie
einwühlen möchte, um letztlich wohl auch noch festzustellen, dass meine
Quellen unrecht haben
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Antwort 35 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.4.2013 um 18:32 |
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Zitat von Tyrion, am 10.4.2013 um
18:30 |
Warte, ich komm mit.
Bin theoretisch ohnehin überfordert mit dem Thema und der "Streitwert" ist
ja viel zu gering, als dass ich mich jetzt noch Tiefer in die Materie
einwühlen möchte, um letztlich wohl auch noch festzustellen, dass meine
Quellen unrecht haben |
Ich will ja auch überhaupt nicht streiten, ich bin mir nur nicht sicher ob
ich gerade total auf dem Schlauch stehe oder du....
Jan
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Antwort 36 |
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Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.4.2013 um 18:35 |
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So hatte ich es gesagt (bzw. korrigieren wollen).
Deine Meinung war aber (umgerechnet) 4 g Zucker je Liter = 0,26
vol.% Alkohol.
Was letztlich richtig ist, weiss ich nicht. Ich war eben der Annahme es
seien 0,2 vol %.
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Antwort 37 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.4.2013 um 18:39 |
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Zitat von Tyrion, am 10.4.2013 um
18:35 |
So hatte ich es gesagt (bzw. korrigieren wollen).
Deine Meinung war aber (umgerechnet) 4 g Zucker je Liter = 0,26
vol.% Alkohol.
Was letztlich richtig ist, weiss ich nicht. Ich war eben der Annahme es
seien 0,2 vol %. |
Dann ist der "Streitwert" ja noch geringer. Wenn wir uns im Prinzip einig
sein, bin ich wenigstens jetzt nicht total verblödet und steh nicht auf dem
Schlauch.
Ich hab doch von Anfang an gesagt das meine Rechnung eine reine,
grobe Überschlagsrechnung darstellt.
0,2 und 0,26 sind praktisch das Gleiche
und bei weitem im Rahmen der Unschärfe zu sehen.
Jan
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Antwort 38 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.4.2013 um 18:41 |
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Das ist doch mal wieder typisch Dipl-Ing.
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Antwort 39 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.4.2013 um 18:44 |
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Ich würde jetzt mal sagen das ich froh wäre wenn ich eine Spindel so genau
ablesen könnte das sich daraus ein 0,06 vol% Fehler ableiten ließe.
Jan
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Antwort 40 |
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