Senior Member Beiträge: 387 Registriert: 12.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.4.2013 um 14:38 |
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Zitat von Ladeberger, am 22.4.2013 um
14:33 | Ich zitiere mich mal aus einem älteren
Thread:
"Die Hefe reduziert ständig schwefelhaltige Würzebestandteile zu diesem
nach faulen Eiern riechenden Schwefelwasserstoff (H2S). Damit bastelt sie
sich dann zusammen mit Aminosäuren der Würze neue, schwefelhaltige
Aminosäuren, die sie für ihre Zellmembrane braucht. Wenn nun die gut
assimilierbaren Aminosäuren ausgegangen sind, läuft die Reduktion zu H2S
trotzdem weiter, kann aber nicht mehr zu schwefelhaltigen Aminosäuren
umgebaut werden. Daher reichert sich H2S an und muss letzlich ausgeschieden
werden. Das riecht man dann, weil es mit dem CO2 ausgetrieben wird."
Weizen hat einen niedrigen Gehalt an freiem assimilierbarem Stickstoff, mit
dem die Würze schon bei reinen Gerstensuden gerne mal unterversorgt ist.
Ich würde daher bei Weizen eine Eiweissrast bei ca. 55°C machen, um die
Würze mit zusätzlichen Aminosäuren zu versorgen. Schaden tut es auf jeden
Fall nicht und ich hatte in bisher 8 Suden mit der 3068 noch keine faulen
Eier.
Ich würde jetzt auf jeden Fall nicht abfüllen, denn dann konservierst du
das für eine ganze Weile. Lieber stehen lassen damit es durch das CO2
ausgetrieben wird.
Alles was in der Bude stinkt, ist schließlich nicht mehr in der Würze
|
Eine Eiweissrast bei 55°C ist ab jetzt bei jedem Weizen notiert. Danke.
Mir war bisher noch nicht klar, dass eine Eiweissrast auch noch andere
Dinge als nur den Schaum beeinflusst. ____________________ "Unverhopft kommt oft."
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Antwort 25 |
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Junior Member Beiträge: 46 Registriert: 13.1.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.4.2013 um 15:03 |
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Zitat: | Bei welchen Temperaturen
vergärst du?
Bei mir sind durch stürmige Gärung die Gärtemperaturen im Gäreimer oft
5-6°C oberhalb der Raumtemperaturen. Das macht es mir schwer nicht über die
24°C zu rutschen (vorallem über Nacht, wenn man sie nicht kontrollieren
kann). |
Bei mir liegt die Raumtemperatur bei ca. 19 Grad. Im Gärfass habe ich noch
nicht über 23 Grad gemessen (das auch nur kurzzeitig), wobei die Messung
sicherlich nicht genau ist (Klebethermometer). Einzige Ausnahme war halt
der (komplett ekelhafte) Sud, bei dem ich aus Versehen die Heizung im
Keller angelassen hatte. Ich war nicht zu Hause, um die Temperatur
abzulesen, aber da die Raumtemperatur bei ca. 25 Grad lag, dürfte die im
Gärfass schon heftig hoch gewesen sein ...
Edit: Die 2. und 3. Führung der 3068 vergären bei mir übrigens immer
wesentlich "ruhiger" als die 1. - ich weiß aber nicht, ob das normal ist
...
[Editiert am 22.4.2013 um 15:08 von AxelK]
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Antwort 26 |
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Senior Member Beiträge: 387 Registriert: 12.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.4.2013 um 15:33 |
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Ich bin mir noch unschlüssig ob ich die Hefe ernten soll oder nicht.
Vielleicht sollte ich doch einfach die Hefe wechseln und hoffen, dass sich
das Problem damit erledigt hat.
____________________ "Unverhopft kommt oft."
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Antwort 27 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.4.2013 um 16:24 |
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Ja gibt´s das? Ich habe auch grade ein Weizen mit dem 68er Stamm in der
Lagerung, dass stark "schwefelt" - zum ersten Mal! WYeast schreibt ja, dass
sich der Geruch abbaut ... ich hoffe schnell genug, denn in gut 3 Wochen
soll das Bier verschenkt werden
Eine Eiweißrast habe ich gemacht, allerdings war die Gärung recht warm. ____________________
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Antwort 28 |
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Senior Member Beiträge: 387 Registriert: 12.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.4.2013 um 16:29 |
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Zitat von Kurt, am 22.4.2013 um
16:24 | Ja gibt´s das? Ich habe auch grade ein
Weizen mit dem 68er Stamm in der Lagerung, dass stark "schwefelt" - zum
ersten Mal! WYeast schreibt ja, dass sich der Geruch abbaut ... ich hoffe
schnell genug, denn in gut 3 Wochen soll das Bier verschenkt werden
Eine Eiweißrast habe ich gemacht, allerdings war die Gärung recht warm.
|
Also scheint es doch ein Problem der Temperatur zu sein. Werde das nächste
mal bei niedrigeren Temperaturen anstellen und die Gärtemperatur besser
überwachen.
Was war denn dein Temperaturmaximum während der Gärung? (also im
Gäreimer)
Verschenken kannst du es sicher, ist nur die Frage ob man es bald trinken
kann. Meiner Erfahrung nach hält sich der Geruch je nach Anfangsmenge
relativ lange. Das beste wäre, wenn du sagst das Bier muss noch 12 Wochen
reifen. Dann bist du auf der sicheren Seite.
Aber schade ist es schon, weil keine Ester mehr drin sind. Und die machen
für mich ein gutes Weizen aus.
[Editiert am 22.4.2013 um 16:34 von Dave1987]
____________________ "Unverhopft kommt oft."
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Antwort 29 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.4.2013 um 16:47 |
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Ich würde sagen die Temperatur ging bei der Hitze vor zwei Wochen auf
locher 25°C hoch. Das war aber sonst nie ein Problem bei der 3068 - im
Gegenteil! In Amerikanischen Foren wird sich auch recht ausgiebig über die
Schwefelneigung der 3068 ausgelassen. Mitunter wird hier auch eine HÖHERE
Gärtemperatur als Lösungsansatz genannt ... seltsam.
Wie lager ich denn jetzt am besten? Warm oder kalt?
____________________
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Antwort 30 |
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Senior Member Beiträge: 387 Registriert: 12.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.4.2013 um 18:02 |
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Zitat von Kurt, am 22.4.2013 um
16:47 | Ich würde sagen die Temperatur ging
bei der Hitze vor zwei Wochen auf locher 25°C hoch. Das war aber sonst nie
ein Problem bei der 3068 - im Gegenteil! In Amerikanischen Foren wird sich
auch recht ausgiebig über die Schwefelneigung der 3068 ausgelassen.
Mitunter wird hier auch eine HÖHERE Gärtemperatur als Lösungsansatz genannt
... seltsam.
Wie lager ich denn jetzt am besten? Warm oder kalt?
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Sehr interessant die ganze Geschichte. Da es bei mir immer kurz nach einer
hohen Gärtemperatur aufgetreten ist, werde ich diese eher nicht erzwingen.
Kann mir nicht vorstellen, dass das helfen soll.
Mit der Lagerung kann ich dir leider nicht helfen. Hatte mein erstes
"Schwefel-Weizen" bei etwa 10°C im Keller und der Abbau war eher langsam
(mehrere Monate). Ich werde den Gärbehälter jetzt noch eine Woche stehen
lassen und hoffe, dass der Schwefel sich von allein verflüchtigt und nicht
mit in die Flaschen kommt.
Meine Idee wäre eventuell noch das Jungbier im Gärbehälter richtig zu
rühren, damit der Schwefelwasserstoff den Weg nach draußen findet. Und
danach wieder ein paar Tage warten um die Hefe setzen zu lassen. Bin mir
nur nicht sicher ob der Sauerstoffeintrag das Ganze wert ist. ____________________ "Unverhopft kommt oft."
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Antwort 31 |
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Senior Member Beiträge: 178 Registriert: 30.1.2013 Status: Offline
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erstellt am: 22.4.2013 um 21:06 |
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Ich schließe mich Ladeberger an.
Wenn die Versorgung mit FAN nicht gegeben ist kommt es zu ungewollten
Nebenprodukten.
Gerade bei Weizen ist es wichtig, da dieser einen höheren Proteingehalt hat
als Gerste.
50- 55° C, 10- 20 Minuten. Da sollte es auch keine Probleme mit dem Schaum
geben.
Aber was kann Dave 1987 jetzt machen?
Ausstinken lassen.
Sofern möglich in ein Keg schlauchen und fallend spunden, zusätzlich mit
CO2 spülen.
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Antwort 32 |
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Posting Freak Beiträge: 1585 Registriert: 24.8.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.4.2013 um 21:27 |
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Ich habe erst den 2, Sud mit der 3068 hinter mir und hatte keine
unangenehmen Gerüche.
Ich finde es eher angenehm
30min. bei 50 Grad ____________________ Gruß
Manny
-----------------------------------------------------------
Das, wobei unsere Berechnungen versagen, nennen wir Zufall.
Albert Einstein
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Antwort 33 |
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Senior Member Beiträge: 387 Registriert: 12.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.4.2013 um 11:47 |
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Zitat von helderup, am 22.4.2013 um
21:06 | Ich schließe mich Ladeberger an.
Wenn die Versorgung mit FAN nicht gegeben ist kommt es zu ungewollten
Nebenprodukten.
Gerade bei Weizen ist es wichtig, da dieser einen höheren Proteingehalt hat
als Gerste.
50- 55° C, 10- 20 Minuten. Da sollte es auch keine Probleme mit dem Schaum
geben.
Aber was kann Dave 1987 jetzt machen?
Ausstinken lassen.
Sofern möglich in ein Keg schlauchen und fallend spunden, zusätzlich mit
CO2 spülen. |
Mir bleibt nur das Ausstinken übrig. Kegs sind noch in ferner Zukunft, hab
bis jetzt nur Flaschengärung/-reifung.
Ich werde berichten wie sich die ganze Sache entwickelt und bei dem
nächsten Sud eine Eiweißrast einlegen.
Was mich eben bei der ganzen Geschichte wundert ist die Tatsache, dass bei
vielen Weizenrezepten die Eiweißrast weggelassen wird (siehe MMUM). Da hat
anscheinend keiner das Problem gehabt, also kann es nicht nur an der Rast
liegen. Meine Meinung.
[Editiert am 23.4.2013 um 12:05 von Dave1987]
____________________ "Unverhopft kommt oft."
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Antwort 34 |
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Junior Member Beiträge: 47 Registriert: 11.2.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.4.2013 um 14:24 |
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Ich hab am Wochenende auch ein Weizen mit der gleichen Hefe gebraut und
folgenden Eckdaten
Schüttung: 4,85 kg Maischeführung:
Weizenmalz (hell) 2400g Einmaischen: 47°C
Wienermalz 1450g Ferulasäurerast: 44°C 15 min
Melanoidinmalz 500g Eiweißrast: 57°C 10 min
Cara Hell 250g Maltoserast: 62°C 35 min
Pilsener Malz 250g Verzuckerung: 72°C 30 min
Habe in der Nacht Samstag – Sonntag angestellt und vergäre halb offen,
Deckel geschlossen kleines Loch in der Mitte mit dem Handtuch abgedeckt bei
20° plus/minus 1°C.
Im Raum roch es nicht sonderlich streng nach Schwefel o.ä.
Als ich den Deckel vorhin öffnete um die Stammwürze zu messen, allerdings
extrem aufdringlich im ganzen Raum. Als ich eben noch einmal daran roch,
war es nicht mehr deutlich wahrzunehmen, eher im Hintergrund. Es riecht
jetzt säuerlich, wie Sauerteig, durch die Hefe eben und nach reifen
Bananen.
Natürlich mach ich mir jetzt auch Sorgen, dass der Geruch wieder
auftritt...? Ich bin jetzt bei knapp unter 5°P und will auch lieber bis
Sonntag mit dem Abfüllen warten, ggf. noch länger? Ich hab
3,5 L Speise abgefüllt und 21L im Bottich. Entstehen dann Probleme wenn ich
zu lange mit dem Abfüllen warte? Ich wollte die Hefe eigentlich auch
ernten, aber wenn ich dass hier so lese?!
Wollte nach dem Abfüllen die Kisten 1 Woche warm stehen lassen (20°C) und
dann versuchen ein kaltes Eckchen zufinden, hab leider keinen Keller
draussen wird es auch endlich wärmer und keinen Kühlschrank über. Meint ihr
das könnte ein großen Problem werden, wenn die Kaltreifung nicht 100%
vonstattengeht auch im Bezug auf das Aroma?
Mit bestem Gruß
Lukas
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Antwort 35 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.4.2013 um 16:20 |
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Update: Nach einer Woche im Kühlschrank ist kaum noch Schwefel-Muff
wahrnehmbar. Es wird also besser.
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Antwort 36 |
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Senior Member Beiträge: 387 Registriert: 12.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.4.2013 um 16:32 |
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Bin aktuell leider nicht in der Nähe meines Bieres, werde aber am
Wochenende wieder davon berichten. Dann werde ich entscheiden ob ich
abfülle oder doch noch 1-2 Wochen warte.
Ich habe heute auch nochmal den Narziß durchforstet, aber werde nicht
komplett schlau daraus. Aber wie hier schon mehrfach gesagt wurde ist die
Aminosäure, die bei der Eiweißrast erzeugt wird, eine wichtige Komponente
für die Hefe. Ohne diese wird die Qualität des Bieres beeinträchtigt, mehr
Fuselöle erzeugt und und und. Ob dies nun unmittelbar mit der Menge und
Erzeugung des Schwefelwasserstoffs zu tun hat, ist mir noch nicht ganz
klar.
Auf jedenfall hab ich gelernt, dass man die Eiweißrast nicht weglassen
sollte, da sie nicht nur das Schaumverhalten beeinflusst sondern auch den
Geschmack und die Arbeit der Hefe.
@FrauFuchs:
Ich finde es interessant das du eine Eiweißrast gemacht hast (wenn auch
relativ kurz), aber trotzdem wahrnehmbare Schwefelerzeugung hast. Und laut
deinen Angaben waren die Temperaturen nicht im Ansatz an meinen erhöhten
Werten dran.
Also ist es doch noch eine andere Komponente die entscheidend ist?
Ich würde an deiner Stelle mit dem Abfüllen warten, bis du gar keinen
Schwefelgeruch mehr wahrnimmst. Hatte damals den Fehler gemacht und hab zu
zeitig abgefüllt. Was daraus geworden ist weißt du ja.
Fast vergessen:
Ich habe außerdem gelesen, dass sich die leicht flüchtigen
Schwefelwasserstoffe auch durch Rühren entfernen lassen. Das bedeutet aber,
dass man sein Bier aufoxidiert. Finde ich persönlich aber nicht so
tragisch, da ich es sowieso jung trinken will. Ansonsten würde auch eine
metallische Reaktion mit Kupfer (Kupferkessel oder Kupferlöffel) den
Bösewicht vertreiben. Leider habe ich weder das eine, noch das andere.^^
[Editiert am 25.4.2013 um 16:35 von Dave1987]
____________________ "Unverhopft kommt oft."
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Antwort 37 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.4.2013 um 16:54 |
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Also meine Pils schwefeln auch wie Sau.... was normal ist. Das Jungbier
schmeckt meistens auch nach Schwefelwasser... aber in der Reifung
verschwindet das komplett.
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 38 |
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Junior Member Beiträge: 46 Registriert: 13.1.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.4.2013 um 16:54 |
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Hallo,
Zitat: | Wollte nach dem Abfüllen
die Kisten 1 Woche warm stehen lassen (20°C) und dann versuchen ein kaltes
Eckchen zufinden, hab leider keinen Keller draussen wird es auch endlich
wärmer und keinen Kühlschrank über. Meint ihr das könnte ein großen Problem
werden, wenn die Kaltreifung nicht 100% vonstattengeht auch im Bezug auf
das Aroma? |
Meiner Meinung nach macht das beim Hefeweizen keinen großen Unterschied.
Ich trinke meine Weizen normalerweise immer nach ca. 1 Woche Hauptgärung
und ca. 1 Woche Nachgärung. Danach kommen die Flaschen zum Kühlen noch 1
bis 2 Tage in den Kühlschrank und - es schmeckt.
Eine echte Kaltreifung mache ich beim Hefeweizen also gar nicht mehr ...
Viele Grüße
Axel
[Editiert am 25.4.2013 um 16:54 von AxelK]
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Antwort 39 |
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Senior Member Beiträge: 387 Registriert: 12.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.4.2013 um 18:10 |
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Zitat von AxelK, am 25.4.2013 um
16:54 | Hallo,
Zitat: | Wollte nach dem Abfüllen
die Kisten 1 Woche warm stehen lassen (20°C) und dann versuchen ein kaltes
Eckchen zufinden, hab leider keinen Keller draussen wird es auch endlich
wärmer und keinen Kühlschrank über. Meint ihr das könnte ein großen Problem
werden, wenn die Kaltreifung nicht 100% vonstattengeht auch im Bezug auf
das Aroma? |
Meiner Meinung nach macht das beim Hefeweizen keinen großen Unterschied.
Ich trinke meine Weizen normalerweise immer nach ca. 1 Woche Hauptgärung
und ca. 1 Woche Nachgärung. Danach kommen die Flaschen zum Kühlen noch 1
bis 2 Tage in den Kühlschrank und - es schmeckt.
Eine echte Kaltreifung mache ich beim Hefeweizen also gar nicht mehr ...
Viele Grüße
Axel
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Das kannst du aber eben nur, wenn es nicht nach Schwefelwasserstoff stinkt.
Das Zeug muss vorher komplett raus sein, ich weiß wovon ich rede.
Zum Pils: Da ist eine lange Reifedauer ja sowieso gewünscht (außer man hat
es gestopft). Da interessiert einen das Warten nicht. Würde man beim Weizen
solange warten, wären keine Ester mehr vorhanden und dann ist es für mich
kein gutes Weizen mehr. Dann kann man auch eins kaufen. ____________________ "Unverhopft kommt oft."
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Antwort 40 |
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Senior Member Beiträge: 387 Registriert: 12.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.4.2013 um 15:47 |
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Heutiges Update (seit 6 Tagen in der Hauptgärung):
Endlich konnte ich heute meine Weizen, dass immernoch in der bei 22°C im
Gäreimer im Zimmer steht, begutachten. Der Schwefelgeruch hat nachgelassen,
ist aber noch nicht verschwunden. Darauf hin habe ich mit einem
desinfizierten Schneebesen und später mit einem Stück Kupfer behutsam
gerührt. Der Schwefelgeruch wurde sofort stärker. Es steckt also noch eine
Menge H2S im Bier, dass seinen Weg nach draußen noch finden muss. Ich werde
den Vorgang die nächsten Tage noch mehrmals wiederholen. Immerhin ist alles
was man dabei riecht nicht mehr im Bier. Ich gebe die Hoffnung noch nicht
auf.
Eine Idee für alle mit Kegs:
Um den Schwefelwasserstoff weiter abzubauen, bevor man in die Falschen
abfüllt ist, ist mir heute eine Idee gekommen. Alle die das Problem auch
haben und eine Flasche CO2 rumstehen haben, könnten eine Badspülung machen.
Am einfachsten wäre der Anschluss am Auslaufhahn vom Gärfass oder ein
dünner Schlauch den man auf den Grund des Gäreimers legt. Dann einfach mit
CO2 spülen. Durch die Durchgasung wird der Schwefelwasserstoff
rausgetrieben und findet seinen Weg nach draußen. Durch die Aufsteigenden
Blasen kommt es zur einer erzwungenen Konvektion und ihr müsst nicht
rühren. Außerdem kommt kein schädlicher Sauerstoff an das Bier.
Wenn es jemand mal versucht, dann schreibt bitte ob es geholfen hat. Würde
mich freuen.
[Editiert am 26.4.2013 um 16:00 von Dave1987]
____________________ "Unverhopft kommt oft."
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Antwort 41 |
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Senior Member Beiträge: 178 Registriert: 30.1.2013 Status: Offline
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erstellt am: 26.4.2013 um 21:39 |
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Hallo Dave 1987,
das war ungefähr auch mein Gedankengang beim CO2- Spülen.
Fallende Spundung ist ein ähnliches Verfahren.
Natürlich nur bei geschlossenen "Lagertanks". Da startet man mit einem
hohen Spundungsdruck und lässt diesen auf den gewünschten Wert fallen.
Vorteil ist, man erreicht die gewünschte Carbonisierung und hat auch ein
austreiben von ungewünschten "Aromen".
LG helderup
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Antwort 42 |
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Senior Member Beiträge: 178 Registriert: 30.1.2013 Status: Offline
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erstellt am: 26.4.2013 um 21:45 |
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So lange das Jungbier noch im einem "Bottich" liegt, könnte man auch mit
einem Stechdegen/ Belüfterstein arbeiten.
Wichtig ist ja nur "steril" und kontrolliert zu arbeiten.
Natürlich muss man dann das erneute Sedimentieren der Hefe abwarten.
Und sich vielleicht Gedanken zur "Speisung" machen.
Alles nicht einfach.
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Antwort 43 |
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Senior Member Beiträge: 387 Registriert: 12.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.5.2013 um 19:01 |
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Update meines Weizen Bieres:
Hier wie versprochen die Neuigkeiten zu meinem "Schwefel-Weizen". Ich hatte
das Bier nach einer Woche Hauptgärung abgefüllt, wobei die Gärung in den
ersten 4 Tagen durch war. Das Bier durfte dann 3 Tage in den Flaschen
nachgären (bei rund 22°C Zimmertemperatur). Danach kam es bei 6°C in den
Kühlschrank, indem es jetzt seit ungefähr 5 Tagen ist.
Ich hatte gerade eine Kostprobe genommen, weil ich hoffte das Bier könnte
Donnerstag trinkbar sein. Lieder ist es das nicht.
Der schweflige Geruch ist zwar etwas zu riechen, aber auszuhalten. Viele
würden ihn wahrscheinlich nicht mal bemerken. Jedoch gibt es andere
Untertöne im Geschmack, die das Bier nicht wirklich trinkbar machen. Ich
kann sie nicht beschreiben, könnten Jungbieraromen sein. Was aber richtig
schade ist, ist die Tatsache das keinerlei Bananenaroma drin ist. Weder im
Geruch noch im Geschmack. Das ist wirklich enttäuschend. Hatte wirklich
fast alle Tipps befolgt um Banane zu kriegen (Wyeast #3068, 13°P, hohe
Gärtemperaturen, kein Hopfenaroma).
Fazit:
Man sollte etwas Geduld mitbringen, wenn die Hefe während der Gärung
Schwefelwasserstoff produziert. Dann einfach ein paar Tage länger im Raum
stehen lassen, bis es kaum noch zu riechen ist. Je später man abfüllt,
desto eher ist es später trinkbar. Eventuell spülen mit CO2. Danach heißt
es Geduld haben bei der Lagerung.
Ich werde mir wohl in Zukunft eine andere Weizen-Hefe suchen müssen, oder
ich versuch mein Glück nochmal mit einer Eiweißrast. Aber ehrlich gesagt
bin ich es leid schlechte Weizenbiere zu brauen. Da vergeht mir irgendwie
die Lust...
Ich hoffe ich konnte vielleicht dem einen oder anderen damit helfen. Ich
werde den Geschmack auch weiter im Auge behalten und berichten, ob es doch
irgendwann noch lecker wird. ____________________ "Unverhopft kommt oft."
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Antwort 44 |
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Posting Freak Beiträge: 1585 Registriert: 24.8.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.5.2013 um 19:33 |
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Hallo
Gib der Hefe nicht die schuld, überarbeite deine Rastenzeiten, die kommen
mir etwas kurz vor.
Ja sie ist etwas nach Banane, aber stell dir nicht vor das du Banane kaust
und dazu Weizenbier trinkst.
Die Hefe macht das Bier, aber dann muss die Würze stimmen.
Gib nicht auf und versuche es noch mal .
Probiere mal
Einmaischen bei 45°C
1.Rast bei 50°C für 30 min
2.Rast bei 60°C für 50 min
3.Rast bei 70°C für 40 min
Abmaischen bei 78°C ____________________ Gruß
Manny
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Das, wobei unsere Berechnungen versagen, nennen wir Zufall.
Albert Einstein
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Antwort 45 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.5.2013 um 08:34 |
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Also ich habe gestern eine Probe aus meinem 10L Stichfass (wird ein
Mitbringsel) mit dem 3068er Weizen gezogen. Der Schwefelgeruch ist
mittlerweile unter der Wahrnehmungsgrenze. Banane ist trotzdem noch
reichlich vorhanden. WYeast´s Beschreibung, das sich der Schwefelgeruch bei
der Lagerung abbaut stimmt also.
____________________
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Antwort 46 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.5.2013 um 09:30 |
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Servus Dave, also ich benutze nur den W68 ob nun die WLP300 oder die 3068.
Aktuell habe ich die 3068 in der NG. Ich will jetzt nicht sagen deine
Sensorik ist schlecht. Es ist nur so und ich kenne das zu gut man hat was
in der Nase und man schmeckt es deutlich. Später geht dieser Geschmack
deutlich zurück und gehört schlussendlich zum Geschmacksprofil des Bieres.
Ich wirke dem ganzen etwas entgegen in dem ich auch mal ein gekauftes
trinke. Man ist mit den eigenen Bier kritischer.
Zu dem Bananenaroma ich kann es nur immer wieder sagen es ist eine Nuance
und erinnert an Banane. Gegenfrage wer möchte ein Bier das wie Bananensaft
schmeckt. Der Geschmacksinn ist sehr komplex und viele Daktoren können die
Wahrnehmung beeinträchtigen. Medikamente, Erkrankungen, Rauchen und andere
Genussmittel ja sogar Geschmacksverstärker. Die Trinktemperatur und die
Karbonisierung spielen noch eine der größeren Rollen. Wenn ich Gärfehler
erkennen möchte trinke ich über 10 grad. Dann ist das Spektrum der
einzelnen Geschmacksauszüge größer und sie lassen sich leichter zuordnen.
Das ein Bier unrund schmeckt im Groben das heißt gallig, mastig, malzig
kann zum einen an der Lagerzeit/Reifung liegen oder im Sudhaus wurde Mist
gebaut. Die Rohstoffe taugen nix oder Das Rezept muss überarbeitet
werden....
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 47 |
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Senior Member Beiträge: 188 Registriert: 26.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.5.2013 um 10:11 |
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Hoi,
ich habe mir nicht alles durchgelesen, aber doch das Meiste..
Vorweg, die 68iger ist nicht mein Lieblingshefestamm und ich hatte meinen
einzigen sauren Sud mit der Hefe. Ich bin aber heute sicher, dass dies
damals genauso wenig mit der Hefe zu tun hatte, wie der angenommene
Umstand, diese Hefe könne "Schuld" sein, an schlechten Weizenbieren.
Derzeit ist ein Sud in der Nachgärung, welcher null - absolut nichts - an
Schwefelton entwickelt hat, während der Hauptgärung. Angestellt mit der
WLP300 - was aber der selbe Stamm ist. Ich hatte diese Schwefeltöne schon,
aber noch nicht bei einer Flüssighefe der 38er oder 68er Stämme. Aber es
wird auch bei diesen Hefen enstehen könnne, bei mir ist das vorwiegend bei
Trockenhefen der Fall.
Zur Sensorik: schon in der Gärung des oben erwähntes Sudes, war eindeutig
Banane zu riechen und zu schmecken. (Ich koste den Sud fast täglich, auch
während der Hauptgärung)
Interessant wäre, eines deiner Weissen zu verkosten - ob da deinem Urteil
eine unerfüllbare Erwartungshaltung zu Grunde liegt (wie Gambrinus
vielleicht zur Recht? vermutet) - oder ob es wirklich irgendwo anders
hakt. Diese Hefe ist sicherlich nicht jedermanns Lieblingshefe, aber sie
macht ohne jeden Zweifel mit die besten Hefeweissen der Welt.
[Editiert am 8.5.2013 um 10:15 von Radin]
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Antwort 48 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.5.2013 um 12:53 |
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Radin ich gebe dir recht, bei mir riecht es auch immer nach überreifen
Bananen. Aber eben auch nach Alkohol/Hefe und ein Laie riecht meist eher
letzteres. Ich hatte schon Leute da die sagten hier riecht es nach
überreifen Bananen andere rochen da gar nix. Ich habe das erste mal einen
Aktivator am Start also 3068 sonst hatte ich die WLP300 (
Naja ich habe eine Bank und besorge mir nur einmal im Jahr neue Reinzucht)
Ich vernahm ebenfalls deutlich Schwefelwasserstoff, was ich aber
zumindestens meine auch bei der WLP300 hatte. Am WE verkoste ich und hänge
mich mit an den Thread. ____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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