Moin
Es sieht so aus, als ob hinsichtlich meines Tabec 73050/BA Entwarnung
bezüglich Rost gegeben werden kann.
(Vorsichtig ausgedrückt
)
Am gestrigen Abend wurden im Rahmen des HBST Rhein-Main meine
"Rostkandidaten":
Iron Comet
Der alte Bahnschrauber 1.Auflage
Der alte Bahnschrauber 2.Auflage
von den Teilnehmern des HBST verkostet und auf meine Bitte hin vor Allen
hinsichtlich der Eisen-Sensorik geprüft.
Dabei wurde der Iron Comet unzweifelhaft als stark metallisch und im
Prinzip ungenießbar klassifiziert. Lediglich Leif (King Tazzy) befand, dass
er den Iron Comet mag und zog sich einige Gläser davon rein.
Der zweite von mir als metallisch bewertete Sud, die erste Auflage des
alten Bahnschraubers, wurde hingegen von allen Verkostern als metallisch
neutral bewertet. Der Tenor der Aussagen war, dass das 90%-Weizen gelungen
sei und kein metallisches Fehlaroma aufweist.
Anscheinend hat meine Erwartungshaltung bei mir unbewusst zu einer
Verfälschung meiner Sensorik geführt. Meine eigene sensorische Kalibrierung
scheint bezüglich meiner eigenen Biere verstellt zu sein.
Letztlich wurde dann auch der dritte Sud der Rostkandidaten, die zweite
Auflage des alten Bahnschraubers (95% Weizen) als gelungenes Weizen ohne
metallischen Fehlgeschmack - was sich mit meiner eigenen Beurteilung deckt
- bezeichnet.
Aus diesem Feldversuch - ich danke den Versuchskaninchen - leite ich ab,
dass das Problem nur ein Temporäres war, dessen Ursache anscheinend doch
meine selbst gebaute Innenhahn-Verlängerung war.
Die Theorie lautet, dass der Stahl des BA und der der Innehahn-Verlängerung
in der elektrischen Reihe weit genug voneinander entfernt sind um unter
Einwirkung eines Elektrolyts (Würze in Gärung) einen Ionenaustausch
anzuregen.
Dabei hat einer der beiden Stähle Material abgegeben und an den Anderen
abgesandt. Durch diesen Prozess wurde das Bier mit Eisen angereichert.
Das ist die für mich einzig schlüssige Theorie. Fakt ist, dass die
Verlängerung ja nur beim Comet im Tabec steckte.
Eine andere Theorie, welche aber noch überprüft werden muss, ist die, dass
der Fehler durch die Dichtung aus Sika-Flex, welche ich in die Sicke des
Deckels am Tabec gegossen hatte, erzeugt wurde.
Um diesbezüglich Sicherheit zu erhalten, werde ich erneut eine Dichtung aus
Sika-Flex in den Deckel gießen und dann sicher merken, ob dies die Ursache
ist.
Der alte Bahnschrauber 2.Auflage und das danach gebraute Victorias
Geheimnis wurden beide im Tabec mit lose aufgelegtem Deckel ohne Dichtung
vergoren und weisen keinen Metallfehler auf.
Da ich schon vor dem Iron Comet Bier mit der Dichtung aus Sika-Flex im
Deckel vergoren habe und dies keinen Metallfehler hatte, bin ich geneigt
anzunehmen, dass die Dichtung diesbezüglich keine Relevanz hat. Das aber
bleibt noch zu beweisen.
Ungeachtet der augenscheinlich positiven Entwicklung und Klärung der
Symptomatik bleibt aber bestehen, dass ein in der Lebenmittelindustrie
tätiger Schlosser die Nähte im Tapec als wenig gut gelungen bezeichnete und
die Bildung von Rost nicht ausschließen wollte.
Es wird ergo noch ein paar Sude benötigen, bis endgültig Klarheit
besteht.
Immerhin.... ich werde Hermann Löhr sein Bier (die zweite Auflage) in drei
1-Liter-Buddeln ruhigen Gewissens übergeben können
Greets Udo
Edit: Nachtrag....
ich gebe den Iron Comet noch nicht verloren. Flying's Anregung folgend
werde ich demnächst den Inhalt der beiden CCs in einen Hobbock umfüllen und
mit Chitosan impfen.
Nach der benötigten Einwirkzeit werde ich das Bier durch meinen
Hopfenfilter seihen, zurück in die gründlichst gereinigten CCs geben und
aus der Flasche zwangscarbonisieren.
Dies erscheint mir nach reiflicher Überlegung und Prüfung der Angaben zu
diesem Bio-Polymer die geeigneste Lösung zu sein um das Eisen aus dem Iron
Comet zu holen.