So das Teil ist fertig. Nachdem wir den Steuerschrank montiert hatten und
alles verkabelt war wollten wir das Ding natürlich auch testen. Bis auf
zwei kleine Fehler war aber nichts zu bemängeln. Zum einen war der Fühler
ein Problem (digitemp) was wir aber in der Zwischenzeit lösen konnten und
zum anderen wars die Ionisationselektrode die uns immer noch zu schaffen
macht.
Aber auch das werden wir noch lösen.
Nichtsdesotrotz haben wir uns beschlossen ein lecker Alt zu brauen. Hier
hat sich die Überlegung gelohnt das man die ganze Anlage auch manuell
bedienen kann, wenn doch mal der Computer nicht mehr will. Ebenfalls wars
ne super Entscheidung einen zusätzlichen Fühler zu montieren der unabhängig
vom PC läuft.
Habt ihr den Steuerschrank schon fertig gesehen? Hier paar Bilder:
Jede Menge Kabel :-)
Auf der Vorderseite des Schrankes kann man oben das Schema der Anlage
erkennen wo mit LED anzeigen was in Betreib ist. Genauer grün gleich
bereit, rot in Betrieb. So haben wir ganz oben die 2 x 2 Magentventile für
warm und kaltwasser. Das Wasser läuft über einen Zähler. Dort kann man die
gewünschte Menge eintippen und schon läufts auf 6 cl genau in den
Maischetank.
Also nun aber los mit Malz mahlen. Da meine Frau eine richtige HobbyBäkerin
ist kann ich da natürlich auf eine Luxusmaschine zurück greifen mit einem
richtigen Mahlstein drin. Kurz die Körnung einstellen und im Nu sind die 10
kg malz durch.
Nachdem das Wasser die richtige Temperatur hat wurde eingemaischt. Grosses
bangenn kam auf ob das Rührwerk auch so richtig tut. Wow siehe da, perfekt.
Der Rührwerksmotor ist ein Getriebemotor der via Drehzahlwandler gesteuert
wird. Also stufenlose Drehzahlregulierung sowie links rechts lauf und
vorallem langsames Anfahren.
Mit dem zweiten Fühler konnten wir so manuell alle Rasten durchlaufen, ging
problemlos da beim externen Fühler die End Temperatur eingestellt werden
kann bzw. die Max temp. wo das Gasventil automatisch abstellt. Also doch
ein klein wenig automation.
Das Rührwerk stellte kurz vor Ende durch Überhitzschutz ab! Muss also noch
ein kleines Gebläse ran damit auch dies funktioniert.
Beim abläutern hatten wir trotz 1 1/2" Ablasshahn etwas mit Verstopfung zu
kämpfen. Ok, wir hatten auch einen kleinen Hauptguss, 22 liter Wasser mit
10 kg Malz. Nachguss 44 liter. Müssen wir anpassen.
Die Vorrichtung mit dem Panzerschlauch funktionierte Problemlos.
In der Zwischenzeit wurde das Anschwänzwasser erhitzt. Was erstaunlich ist
wieviel Power der 9 kW Kocher hat.
So jetzt gehts zum Hopfenkochen. Schnell die ganze Suppe via Pumpe wieder
rauf in den Maischekessel. Pumpe läuft einwandfrei und der Auffangbehälter
leert sich bis auf ein paar wenige Deziliter.
Das Hopfenkochen lief ohne Probleme.
So jetzt kommt die Stunde der Wahrheit. Funkioniert unser Plattenkühler? ja
und wie, innerhalb einer halben Stunde haben wir die knapp 60 liter von 98
auf 20 Grad runtergekühlt. In dieser Zeit haben wir ca. 150 liter kaltes
Wasser verbraucht. Dies wurde natürlich nicht einfach in die Kanalisation
gelassen sondern in den Maischekessel umgeleitet um diesen in der
Zwischenzeit zu reinigen.
Nach dem kühlen via Pumpe in den Gärbehälter, S-04 rein und das blubbert
seit heute Mittag, es ist ein wahre Freude.
Fazit: Wir haben bei manchem Bier über unsere zukünftige Anlage gesprochen,
Pläne gemacht wieder verworfen. Aber zum Glück haben wir irgendwann einfach
mal angefangen zu bauen, den da kommen die genialen Ideen wie man was
umsetzten kann. Ok es gibt paar Sachen die brauchts nicht wirklich wie zb.
den Stundenzähler. Aber der ist halt schon mal rum gelegen, also wieso
nicht gleich einbauen.
WIchtig finde ich aber die richtige Materialwähl der Töpfe. So wollte ich
als ersten en unteren Auffangbehälter als Maischetopf nehmen. Nunja, das
Dünnwandige Zeug ist wirklich nur Schrott. Mehr als alles Auffangen darf
das Ding wirklich nicht. Unser Maischetopf ist an den Wänden aus 3 mm
Chromstahl und der Boden hat satte 5 mm. Der Boden hat eine unglaubliche
Wärmeverteilung. Wenn die Flamme abstellt fährt das ganze noch knapp 0.3
Grad höher.
So aber unser Highlight kommt jetzt. Da wir natürlich immer sehr durstig
sind haben wir auch einen schönen Tisch zum sitzen etc. Nur von da sieht
man die Anlage nicht. So haben wir dies montiert.
Eine grad ausserhalb der Brauerei und die zweite an unserem Stammtisch :-)
Grün, Anlage in Betrieb, orange, Braumeisterruf und rot wenn eine Störung
vorliegt.
Wenn jemand Pläne, Elektroschema etc. benötigt, meldet euch einfach.
In diesem Sinne ......PROST
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Gruss Hermann
Keiner ist unnütz,
er kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen.