Posting Freak Beiträge: 1442 Registriert: 10.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.7.2012 um 16:42 |
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Ich gebe meinen Hopfen gleich dazu und läuter darauf ab. Ich glaube nicht,
dass die Zeit eine Auswirkung hat. Bei der VWH gehts um Oxidation, und die
findet über diese Zeit eben vollständig statt. Die Isomerisierung findet
ebenfalls im darauffolgenden Kochen vollständig statt.
Dementsprechend ist es egal ob der Hopfen da 30Minuten oder 2h drinneliegt.
(Meine Ansicht ohne recherchierte Richtigkeit)
Was du machen kannst ist folgendes. Berechne die Zeit, die du nach
vollständigem Läutern benötigst, damit die Würze kocht. Das kannst du in
Abhängigkeit von der Flüssigkeitsmenge in eine Formel einpflegen. Außerdem
musst du in die Formel nch deine Läutertemperatur einpflegen sowie den
Volumenabhängigen Temperaturabfall.
Meiner Meinung nach hat das ganze zwar keinen Einfluss auf die Sensorik,
allerdings könntest du so die Zeit der Oxidation gleichhalten. Vllt. ist es
aber so, dass die Oxidation etwas dauert.. dementsprechend ist ein
Aufläutern auf den Hopfen nur von Vorteil - denn dann schaffst du
Reproduzierbarkeit durch vollständige Oxidation.
Was die Isomerisierung angeht - berechne mal die Isomerisierung einer
Hopfengabe für 90 Minuten und 270 Minuten. Der Unterschied ist Nichtig. ____________________ Mein Blog rund ums Bierbrauen!
http://freubreu.wordpress.com/
Besucht uns doch mal im Hobbybrauerchat, mittlerweile regelmäßig
besucht!
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Antwort 25 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.7.2012 um 18:50 |
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Hier wird ja immer wieder mal geschrieben, dass die Vorderwürzehopfung eine
etwa 10 % geringere Bitterstoffausbeute hat. Dieser Artikel sieht das anders. Seite 3
rechts.
BeerSmith geht übrigens
von einer 10 % besseren Bitterstoffausbeute aus. Ich bin damit bisher gut
gefahren.
Gruß
Peter
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Antwort 26 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 21.7.2012 um 00:43 |
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Hmm, die Dissertation von Kaltner beschreibt in Kap. 3.4.2
Kochen der Würze, daß die Temperatur der Würze während des
Abläuterns auf 95°C angehoben wird. Ein Zugabe des Voderwürzehopfens zu
dieser Temperatur entspräche nicht dem, was wir gemeinhin als VWH machen,
da wird der Hopfen mit Würze um 70°C und darunter übergossen.
Leider finde ich in der umfangreichen Dissertation von Kaltner nicht, bei
welcher Temperatur exakt der VWH zugegeben wurde.
Ich könnte mir vorstellen, daß ein Anwärmen der ungehopften Würze auf 95°C
bereits einige Eiweißkomponenten denaturiert und so das "Wegfangen" von
α-Säuren durch die Eiweiße geringer ist, als bei Gabe des VWHs um
70°C, was bis zum Läuterende bei mir auch noch leicht auf etwa Mitte 50er
Grade abfällt.
Der Verlust von 10% bei Vorderwürzehopfung wurde von Hanghofer ins Spiel
gebracht. Ich glaube, Michael (tauroplu) hat ihn mal dazu angemailt.
Ein längeres Verweilen des VWHs in der Würze hat bei einem Stehenlassen
über Nacht (war mir zu spät zum Hopfenkochen geworden) mehr Hopfengeschmack
bereitet, als die sonst übliche Vorderwürzehopfung. Allerdings habe ich da
mit Dolden gearbeitet, wo die Lupullindrüsen ja noch weitgehend intakt
sind, die Hopfenöle so also auch vielleicht langsamer freigesetzt
werden.
Uwe ____________________
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Antwort 27 |
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Posting Freak Beiträge: 2828 Registriert: 30.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.7.2012 um 00:54 |
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Danke Uwe,
das ist ja schon mal ein Anhaltspunkt.
Ich läutere also 30min oder 3h je nachdem wie lange es dauert.
Dann gebe ich die gesamte Würze in die Würzepfanne und heize auf 70°C. Nun
gebe ich den Hopfen bei und lasse alles 15min so stehen.
Dann wird ganz normal auf 100°C hochgeheizt und gekocht.
Somit hatte ich den Prozess fähig da die Dauer des läuterns egal ist.
Spricht etwas gegen 70°C oder 15min?
Kirk ____________________
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Antwort 28 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 21.7.2012 um 08:57 |
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Oh je, über Reproduzierbarkeit darfst Du mit mir nicht reden, da ich das
nicht anstrebe, jeder Sud ist bei mir halt wie er ist.
Ich weiß daß mein Citra-Bock mit 100% VWH letztes und dieses Jahr "gleich
gut" geschmeckt haben, ohne natürlich direkt vergleichen zu können.
Im Endeffekt läuft das bei derselben Schüttungs- und Nachgußmenge auch in
etwa auf denselben Temperaturverlauf der Würze hinaus, was ich aber nicht
kontrolliere.
Bei Meister Hanghofer finde ich zum Vorderwürzehopfung (S. 51 meiner
älteren Ausgabe): "...wird im leerer Kessel vorgelegt und dient der
Vorderwürzehopfung."
Wobei er bei den Rezepten eher "gängiger" Biere zur Vorderwürzehopfung
immer auch eine Bittergabe zu Kochbeginn macht.
Ich denke, daß die Oxidation der Hopfenöle zu Hopfenalkoholen schon eine
gewisse Zeit braucht und auch abhängig sein wird, ob beim Abläutern
weiterer Sauerstoff eingebracht wird.
Weiß nicht, wo ich es mal gelesen habe, aber die Oxidation des VWH erfolgt
vor allem an der Würzeoberfläche, insofern dürfte eine Bewegung der
Oberfläche bei der weiteren Zugabe der Läuterwürze den Vorgang
beeinflussen.
Es sollte ein Unterschied zu merken sein, ob der VWH während des gesamten
Läutervorgangs Zeit hat, zu oxidieren, oder man ihn erst quasi bei
pfannevoll für eine gewisse Restzeit zugibt.
Da ich auf möglichst viel Hopfengeschmack erpicht bin, bevorzuge ich eine
lange Verweilzeit - und die Reproduzierbarkeit ist für mich halt nicht
wichtig.
Uwe ____________________
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Antwort 29 |
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Posting Freak Beiträge: 2828 Registriert: 30.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.7.2012 um 09:08 |
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ok,
dann werde ich mal den Hopfen bei Pfanne voll zugeben und die 70°C erstmal
nur 30min halten.
Sollte also keinen Unterschied geben ob ich drauf läutere oder den Hopfen
einfach vor dem Kochen zugebe.
Kirk ____________________
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Antwort 30 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.7.2012 um 14:21 |
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Hallo Uwe, interessante Dissertation,
Zitat: | Hmm, die Dissertation
von Kaltner beschreibt in Kap. 3.4.2 Kochen der Würze, daß die Temperatur
der Würze während des Abläuterns auf 95°C angehoben
wird. |
Da steht nicht wann die Hopfengabe erfolgt
ist.
Zitat: | Die Hopfung der Würze
erfolgt auf unterschiedliche Weise |
Kann genau so
gut vorgelegt worden sein. Eben "vor der Würze."
Oder erhitzen die die Vorderwürze auf 95°, geben
den Hopfen zu und schütten dann die Nachgüsse darauf, wodurch die
Temperatur wieder fällt?
Meister Narziß (die Technologie der Würzebereitung, S 166) sagt dazu, dass
eine Hopfenzugabe (nur bester Aromahopfen) beim Aufheizen der Würze
vermehrte Oxidation bringen müßte...
Kaltner:
Ab hier wird das interessant: Zitat: | 4.4.3.1 Beschreibung des
Versuchsaufbaus |
Unterm Strich ist die Ausnutzung der Iso-α-Säure bei Vorderwürzhopfung
besser als bei der Hopfenzugabe zu Kochbeginn und späte Hopfengaben bringen
ein besseres Hopfenaroma.
Reproduzierbarkeit von Suden ist mir auch nicht wichtig. Schleißlich
arbeiten wir mit Naturprodukten bei denen die Qualität von Jahr zu Jahr
schwankt. Außerdem wechsle ich schon mal den Malzlieferanten wenns wo was
günstiger gibt.
@ Kirk: Eine 30 min (Vorderwürze)Rast bei 70° halte ich für
Zeitverschwendung.
Gruß
Peter, der den Hopfen in der Sudpfanne vorlegt, be vor die
Würze dazukommt.
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Antwort 31 |
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Posting Freak Beiträge: 2828 Registriert: 30.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.7.2012 um 00:57 |
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Peter,
dann versuch doch mal zu erklären wo denn der Unterschied sein soll ob ich
die Würze auf den Hopfen pladdern lasse oder ihn einfach nach dem Läutern
dazu gebe?
VWH ist doch nichts anderes als Hopfen vor dem Kochen in die Würze zu
geben, mit den Parametern Temperatur und Zeit.
Oder meinst du der Hopfen merkt es ob er mit Vorderwürze übergossen wird
oder ob er in der Würzepfanne schwimmt?
Kirk ____________________
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Antwort 32 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 22.7.2012 um 08:48 |
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Beim Draufschlauchen wird wohl der Hopfen durchmischt und es wird
Sauerstoff eingebracht.
Ob das Resultat dabei anders wird, als bei Zugabe zu Pfannevoll, weiß ich
nicht, weil ich es immer so mache, daß ich die anfallende Läuterwürze
portionsweise (ich läutere in einen 3l-Meßbecher) zum VWH zugebe.
Ich weiß nur, daß die Geschmacksausbeute bei längerer Verweilzeit vor dem
Kochen größer ist, wie ich ja schon geschrieben habe.
Eine wärmere Würze wird dabei auch die Oxidation der Hopfenöle begünstigen,
da die Reaktivität bei höheren Temperaturen größer ist.
Zu warm sollte es vielleicht nicht sein, wobei ich aber nicht weiß, ob die
Hopfenöle erst durch die Kochung oder schon durch heiße Würze ausgetrieben
werden.
Kirk: vielleicht solltest Du beide Herangehensweisen mal vergleichen, also
Hopfen mit Draufläutern oder Hopfen zu Pfannevoll? Bei gleicher Verweilzeit
natürlich.
Uwe
____________________
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Antwort 33 |
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Posting Freak Beiträge: 2828 Registriert: 30.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.7.2012 um 12:08 |
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Hallo Uwe,
fein das wir objektiv bleiben.
Ich sehe im draufläutern eigentlich keinen Vorteil/Sinn und ich will es
auch nicht praktizieren es sein denn es spricht etwas für.
Wo soll der Unterschied sein ob ich nun irgendwie auf den Hopfen läutere
oder eben den Hopfen vor dem Kochen bei einer bestimmten Temp für eine
bestimmte Zeit in die Würzepfanne dazugebe?
Wenn man letzteres etwas genauer definieren könnte hatte die VWH auch in
Hausbrauereien eine Chance...
Man kann eben Leute idealerweise nur mit Fakten überzeugen und das möchte
ich mit einem, dem RHG treuen Braumeister tuen.
Vorher möchte ich es natürlich selber ausprobieren.
Kirk ____________________
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Antwort 34 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.7.2012 um 14:48 |
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Objektiv gesehen kann man Objektivität gar nicht erreichen.
Also ich läutere auf den Hopfen. Wenn der Sudkessel zu einem Drittel
gefüllt ist wird auf 75° geheizt. Nicht aus irgendwelchen geheimnisvollen
Gründen, weil da bei 75° was passiert, sonndern weil die Läuterspindel nun
mal auf 75° eingestellt ist. Wenn Pfannevoll erreicht ist, wird schleunigst
gekocht.
Warum man bei Pfannevoll 30 min bei 70° rasten sollte, ist mir unklar. Wäre
auch interessant was da ein Braumeister dazu sagt.
Gruß
Peter
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Antwort 35 |
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Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.7.2012 um 15:08 |
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Zitat von Kirk1701, am 22.7.2012 um
12:08 |
Wo soll der Unterschied sein ob ich nun irgendwie auf den Hopfen läutere
oder eben den Hopfen vor dem Kochen bei einer bestimmten Temp für eine
bestimmte Zeit in die Würzepfanne dazugebe?
Wenn man letzteres etwas genauer definieren könnte hatte die VWH auch in
Hausbrauereien eine Chance...
Man kann eben Leute idealerweise nur mit Fakten überzeugen und das möchte
ich mit einem, dem RHG treuen Braumeister tuen.
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Ich kann jetzt auch nicht sagen, ob der
Sauerstoffeintrag beim Läutern etwas ausmacht, aber ein anderer Grund wäre
die Zeitersparniss. Was ja in einer kommerziellen Brauerei auch ein
wichtiger Faktor ist.
Gruß Hotte
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Antwort 36 |
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Posting Freak Beiträge: 2828 Registriert: 30.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.7.2012 um 13:37 |
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Der sag so ein Quatsch, auf den Hopfen zu läutern. Das bekomme ich doch nie
reproduziert. Wenn dann gebe ich den Hopfen vor dem Kochen zu.
Und ich muss ihm leider recht geben. VWH ist doch nichts anderes als Hopfen
vor dem Kochen mit der Würze in Verbindung zu bringen?
Kirk ____________________
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Antwort 37 |
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Moderator Beiträge: 1253 Registriert: 21.12.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.7.2012 um 14:25 |
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Habe mich vor kurzem mal mit dem verantwortlichen für ein Sudhaus
(Braumeister möchte ich dieses Subjekt nicht nennen) unterhalten. Ich
konnte ihm dann zwischen den ganzen geblubber von wegen Hobbybrauer machen
doch kein Bier, sowas kann man nicht saufen usw... entlocken, dass er eine
Hopfengabe nach 10min macht, und dann 60min kocht. Fertig. Alles andere
währe blödsinn und zu teuer und würde nix bringen. Na ja, so schmeckt sein
Bier dann auch.
Der Typ arbeitet übrigens bei der größten Privatbrauerei in Hessen, welche
in Pfungstadt ansässig ist.
Ich schmeiße den Hopfen in die Pfanne und läuter 20L drauf. Dann mach ich
den Brenner an und läuter die restlichen 60L drauf. Wenn ich mit läutern
fertig bin, dauert es dann noch ca. 15min bis die Würze kocht. Dann die
restlichen Gaben nach Rezept. Ich bilde mir auch ein, dass seit dem ich das
so mache, das Hopfenaroma irgendwie reichhaltiger ist.
Bodo
____________________ "Wer kein Bier hat, hat nichts zu trinken"
(M. Luther)
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Antwort 38 |
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Posting Freak Beiträge: 2828 Registriert: 30.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.7.2012 um 14:33 |
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Bodo,
aber wir sind uns doch schon mal einig das VWH nichts anderes ist als
Hopfen für eine bestimmte Zeit und Temperatur vor dem Hopfenkochen in die
Würze zu geben?
Kirk ____________________
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Antwort 39 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.7.2012 um 14:53 |
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Ich hab hier jetzt nicht alles gelesen, aber um die Verwirrung noch zu
vergrößern, möcht ich noch mal die Terpenrast in die Runde werfen
Stefan
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Antwort 40 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.7.2012 um 15:03 |
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Die Vorderwürzehopfung heißt so, weil man die Vorderwürze hopft. Kann man
auch hier nachlesen. Ganz unten.
Zitat: | Der sag so ein Quatsch,
auf den Hopfen zu läutern. Das bekomme ich doch nie reproduziert. Wenn dann
gebe ich den Hopfen vor dem Kochen
zu. |
Beantwortet nicht die Frage was der von
einer 30 minütigen Rast Bei Pfannevoll und 70° hält. Da wird er wohl sagen,
dass er dafür keine Zeit hat. Aber was solls? Mach deine Rast und berichte
uns. Versuch macht kluch!
Gruß
Peter
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Antwort 41 |
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Posting Freak Beiträge: 2828 Registriert: 30.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.7.2012 um 15:09 |
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Peter,
wo ist der Unterschied? Ob ich ich nun die Vorderwürze hopfe oder den
Hopfen vor dem Kochen der Würze bei gebe?
Kirk ____________________
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Antwort 42 |
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Senior Member Beiträge: 101 Registriert: 7.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.7.2012 um 15:35 |
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Servus,
Bei der VWH gehts ja um Reaktionen, welche eben ablaufen bevor der Hopfen
(alpha-Säuren) isomerisiert, also unter 95°C. Bei gleicher Aufheizzeit nach
dem Läutern bis ~95°C und gleicher VWH hat man auch identische Ergebnisse.
Hab vor kurzem einen Artikel zur VWH gelesen (find ihn grad nicht) der
besagte dass eine VWH bis 50% der Gesamtmenge die Ausbeute (durch Vorlösung
der alpha Säuren in diesem Temp.bereich) geringfügig verbessert, ausserdem
eine Verbesserung in der Alterungsstabilität und Harmonie der Bittere
bewirkt. Das Geschmacksprofil soll bei steigender VWH eher die Aromen
fruchtig, hopfenwürzig und vor allem weißweinartig, holzig (>50%)
aufweisen.
Ist das einem vielleicht auch schon aufgefallen?
Viele Grüße
Martin
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Antwort 43 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.7.2012 um 16:40 |
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Es geht halt, wie schon mehrfach erwähnt um die Oxidation. Bei Pfannevoll
und 70° könnte ich mir vorstellen, dass da nicht mehr viel passiert.
Vielleicht nützt dann kräftiges umrühren was, keine Ahnung.
Auf die Frage, was er von Vorderwürzehopfung hält, hat gerade mein Freund,
ein Braumeister in Rente "Dess ham mir nedd gmachd" gesagt.
Gruß
Peter
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Antwort 44 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.7.2012 um 17:45 |
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Wer schon mal mit Dolden die Vorderwürzehopfung gemacht hat...da kann man
den Effekt der Oxidation sogar beobachten. Die Dolden saugen sich voll und
schwimmen auf der Oberfläche. Dabei verfärben sie sich deutlich in
Bräunliche.
Ist vergleichbar mit Tee. Der grüne Tee ist nicht oxidiert und der schwarze
Tee ist oxidiert. Da gibt es schon geschmackliche Unterschiede...
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 45 |
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Posting Freak Beiträge: 2828 Registriert: 30.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.7.2012 um 01:55 |
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Zitat von flying, am 24.7.2012 um
17:45 | Wer schon mal mit Dolden die
Vorderwürzehopfung gemacht hat...da kann man den Effekt der Oxidation sogar
beobachten. Die Dolden saugen sich voll und schwimmen auf der Oberfläche.
Dabei verfärben sie sich deutlich in Bräunliche.
Ist vergleichbar mit Tee. Der grüne Tee ist nicht oxidiert und der schwarze
Tee ist oxidiert. Da gibt es schon geschmackliche Unterschiede...
|
hmm,
willst du uns jetzt damit sagen das die Dolden nur im Läuterbottich
oxidieren und nicht in der Würzepfanne?
Kirk ____________________
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Antwort 46 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.7.2012 um 06:01 |
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Zitat: | hmm,
willst du uns jetzt damit sagen das die Dolden nur im Läuterbottich
oxidieren und nicht in der Würzepfanne?
Kirk |
Mitnichten! Das habe ich mit keiner Silbe erwähnt..? Bei einem üblichen
Brauverfahren bringt die Hopfung bei "pfannevoll" weniger
Vorderwürzehopfungseffekt. Je nach Temperatur ist es eher eine Art
Terpenrast, wie Stephan das schon gesagt hat.
Bei der VWH wird der Hopfen in den leeren Kessel vorgelegt und die
Vorderwürze, also die stärkste und enzym- eiweißreichste Würze mit
Abmaischtemperatur draufgeschlaucht. Hier geschieht eine intensive
Vermischung mit Luft (z. B. durch das Plätschern). Hier geschieht die
Oxidations und die Eiweißbindung. Die Verbindung mit dem Eiweiß soll für
die Stabilität der Hopfenaromen sorgen. Welchen Einfluss die noch aktiven
Enzyme haben kann ich Dir auch nicht sagen...ist vermutlich biochemisch
sehr komplex?
Üblicherweise wird erst bei ~ 1/3 pfannevoll die Heizung eingschaltet.
Irgendwann kommt dann noch die Verdünnung durch den Nachguss dazu.
Deshalb ist dann die Würze...
1. dünner und heißer. Der Dampfdruck treibt den Sauerstoff weitestgehend
aus.
2. enzym und eiweißärmer. Die Enzyme sind durch die höhere Temperatur
vermutlich schon denaturiert.
Allerdings weiß ich immer noch nicht, worauf genau Du hinauswillst..? Was
soll es bringen, den Hopfen erst in den vollen Kessel zu schmeißen (bei
noch relativ niedriger Temperatur) und dann zu warten und Däumchen zu
drehen..
Bei mir kocht es bei pfannevoll schon längst..
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 47 |
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Posting Freak Beiträge: 2828 Registriert: 30.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.7.2012 um 08:46 |
|
|
:-)
Rene´ wie die meisten VWH praktizieren ist schon genug geschrieben
worden.
Ich möchte die VWH einfach etwas genauer definieren, damit man sie auch
reporduzieren kann. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen das die 1-2min
die du die Vorderwürze auf den Hopfen laufen läßt (danach ist er nämlich
mit Würze bedeckt) einen großen Effekt haben kann als wenn ich den Hopfen
bei der gleichen Temperatur wie die VW hat in die Würzespfanne schmeiße.
Daher die 75°C. Wenn ich abmaische wird die VW so 75°C habe, dann wird sie
kälter. Der Hopfen schwimmt nun einige Zeit bei der Temp in der Würze.
Beim einen länger beim anderen kürzer. Daher die Zeit von 30min (bei den
meisten dauert das Läutern länger).
Wie Moebius schreibt ist er auch der Meinung das das Ergebniss Identisch
sein sollte.
Ich möchte die VWH einfach als Prozess Schritt analysieren und repoduziebar
wiederholen können. Wer sagt denn das ich für diesen Effekt unbedingt auf
den Hopfen läutern muss?
Da läufts eigentlich drauf hinaus. Wie lange ist der Hopfen bei welcher
Temperatur bei der VWH in der Würze
Kirk
Kirk ____________________
Dieses Bier ist in Deutschland leider
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Antwort 48 |
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Senior Member Beiträge: 101 Registriert: 7.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.7.2012 um 09:20 |
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Zitat von Kirk1701, am 25.7.2012 um
08:46 |
Ich möchte die VWH einfach etwas genauer definieren, damit man sie auch
reporduzieren kann. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen das die 1-2min
die du die Vorderwürze auf den Hopfen laufen läßt (danach ist er nämlich
mit Würze bedeckt) einen großen Effekt haben kann als wenn ich den Hopfen
bei der gleichen Temperatur wie die VW hat in die Würzespfanne schmeiße.
Daher die 75°C. Wenn ich abmaische wird die VW so 75°C habe, dann wird sie
kälter. Der Hopfen schwimmt nun einige Zeit bei der Temp in der Würze.
Beim einen länger beim anderen kürzer. Daher die Zeit von 30min (bei den
meisten dauert das Läutern länger).
Wie Moebius schreibt ist er auch der Meinung das das Ergebniss Identisch
sein sollte.
Ich möchte die VWH einfach als Prozess Schritt analysieren und repoduziebar
wiederholen können. Wer sagt denn das ich für diesen Effekt unbedingt auf
den Hopfen läutern muss
Kirk
|
Servus,
finde ich als Experiment gut, aber in die Praxis umsetzbar ist das nicht
dauert viel zu lang: normal kocht die würze ja fast schon wenn du mit dem
Läutern fertig bist, d.h. es dauert 30 min Rast + 25 min (1°C/min)
Aufheizzeit länger = fast 1 Stunde!!!
Ausserdem ist die Rast bei 70-75°C für die VWH nicht reprozudierbar und
gewollt, da bei diesen Temperaturen noch Enzyme aktiv sind (alpha-amylase),
die dein bier dann leerer vom Geschmack werden lassen. Also kann man somit
mit und ohne VWH nicht vergleichen. Wenn so eine Rast dann schon über 80°C,
oder Terpenrast: Fände ich auch mal interessant ob Terpenrast und VWH einen
geschmacklichen Unterschied machen.
Aber zur Reproduzierbarkeit muss auf jeden Fall auch die Läuterzeit immer
ähnlich sein, dazu würde ich noch eine gleiche aufheizrate nehmen was dann
schon reproduzierbar wäre (oder evtl. eine kleine Rast von ~10 min bei 85°C
oder so um ungleiche Aufheizraten auszugleichen)
Grüße
Martin
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Antwort 49 |
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