Willkommen bei Hobbybrauer.de Willkommen bei Hobbybrauer.de
Startseite Forumsübersicht Impressum  
Hauptmenü

Suche
archiv.hobbybrauer.de mit Google durchsuchen:

Board Index FAQ
Forum

ACHTUNG: Auf dieses Forum kann nur noch lesend zugegriffen werden. Falls Du hier im alten Forum bereits registriert warst, musst Du Dich im neuen Forum mit dem gleichen Usernamen UND der gleichen E-Mailadresse NEU registrieren, damit Dein Ranking (Anzahl Deiner Posts) aus diesem Forum ins neue mit übernommen wird. Zum neuen Forum geht's hier

Seite 2 von 3   «  1  2  3  »     
Autor: Betreff: Temperatur bei der Vorderwürzehopfung (Edit)
Posting Freak
Posting Freak

Advanced
Beiträge: 1442
Registriert: 10.4.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 20.7.2012 um 16:42  
Ich gebe meinen Hopfen gleich dazu und läuter darauf ab. Ich glaube nicht, dass die Zeit eine Auswirkung hat. Bei der VWH gehts um Oxidation, und die findet über diese Zeit eben vollständig statt. Die Isomerisierung findet ebenfalls im darauffolgenden Kochen vollständig statt.
Dementsprechend ist es egal ob der Hopfen da 30Minuten oder 2h drinneliegt. (Meine Ansicht ohne recherchierte Richtigkeit)

Was du machen kannst ist folgendes. Berechne die Zeit, die du nach vollständigem Läutern benötigst, damit die Würze kocht. Das kannst du in Abhängigkeit von der Flüssigkeitsmenge in eine Formel einpflegen. Außerdem musst du in die Formel nch deine Läutertemperatur einpflegen sowie den Volumenabhängigen Temperaturabfall.
Meiner Meinung nach hat das ganze zwar keinen Einfluss auf die Sensorik, allerdings könntest du so die Zeit der Oxidation gleichhalten. Vllt. ist es aber so, dass die Oxidation etwas dauert.. dementsprechend ist ein Aufläutern auf den Hopfen nur von Vorteil - denn dann schaffst du Reproduzierbarkeit durch vollständige Oxidation.

Was die Isomerisierung angeht - berechne mal die Isomerisierung einer Hopfengabe für 90 Minuten und 270 Minuten. Der Unterschied ist Nichtig.


____________________
Mein Blog rund ums Bierbrauen!
http://freubreu.wordpress.com/

Besucht uns doch mal im Hobbybrauerchat, mittlerweile regelmäßig besucht!
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre ad&tid=10577
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 25
Posting Freak
Posting Freak

gulp
Beiträge: 3937
Registriert: 20.7.2009
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 20.7.2012 um 18:50  
Hier wird ja immer wieder mal geschrieben, dass die Vorderwürzehopfung eine etwa 10 % geringere Bitterstoffausbeute hat. Dieser Artikel sieht das anders. Seite 3 rechts.

BeerSmith geht übrigens von einer 10 % besseren Bitterstoffausbeute aus. Ich bin damit bisher gut gefahren.

Gruß
Peter
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 26
Moderator
Posting Freak

Uwe12
Beiträge: 4922
Registriert: 5.4.2005
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 21.7.2012 um 00:43  
Hmm, die Dissertation von Kaltner beschreibt in Kap. 3.4.2 Kochen der Würze, daß die Temperatur der Würze während des Abläuterns auf 95°C angehoben wird. Ein Zugabe des Voderwürzehopfens zu dieser Temperatur entspräche nicht dem, was wir gemeinhin als VWH machen, da wird der Hopfen mit Würze um 70°C und darunter übergossen.
Leider finde ich in der umfangreichen Dissertation von Kaltner nicht, bei welcher Temperatur exakt der VWH zugegeben wurde.

Ich könnte mir vorstellen, daß ein Anwärmen der ungehopften Würze auf 95°C bereits einige Eiweißkomponenten denaturiert und so das "Wegfangen" von α-Säuren durch die Eiweiße geringer ist, als bei Gabe des VWHs um 70°C, was bis zum Läuterende bei mir auch noch leicht auf etwa Mitte 50er Grade abfällt.

Der Verlust von 10% bei Vorderwürzehopfung wurde von Hanghofer ins Spiel gebracht. Ich glaube, Michael (tauroplu) hat ihn mal dazu angemailt.

Ein längeres Verweilen des VWHs in der Würze hat bei einem Stehenlassen über Nacht (war mir zu spät zum Hopfenkochen geworden) mehr Hopfengeschmack bereitet, als die sonst übliche Vorderwürzehopfung. Allerdings habe ich da mit Dolden gearbeitet, wo die Lupullindrüsen ja noch weitgehend intakt sind, die Hopfenöle so also auch vielleicht langsamer freigesetzt werden.

Uwe


____________________
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 27
Posting Freak
Posting Freak

Kirk1701
Beiträge: 2828
Registriert: 30.11.2009
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 21.7.2012 um 00:54  
Danke Uwe,

das ist ja schon mal ein Anhaltspunkt.

Ich läutere also 30min oder 3h je nachdem wie lange es dauert.

Dann gebe ich die gesamte Würze in die Würzepfanne und heize auf 70°C. Nun gebe ich den Hopfen bei und lasse alles 15min so stehen.

Dann wird ganz normal auf 100°C hochgeheizt und gekocht.

Somit hatte ich den Prozess fähig da die Dauer des läuterns egal ist.

Spricht etwas gegen 70°C oder 15min?

Kirk


____________________

Dieses Bier ist in Deutschland leider
nicht verfügbar, da es möglicherweise
Hopfen enthält, für die die erforderlichen
Geschmacksrechte von der GMEA nicht
eingeräumt wurden
Profil anzeigen Antwort 28
Moderator
Posting Freak

Uwe12
Beiträge: 4922
Registriert: 5.4.2005
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 21.7.2012 um 08:57  
Oh je, über Reproduzierbarkeit darfst Du mit mir nicht reden, da ich das nicht anstrebe, jeder Sud ist bei mir halt wie er ist. :redhead:
Ich weiß daß mein Citra-Bock mit 100% VWH letztes und dieses Jahr "gleich gut" geschmeckt haben, ohne natürlich direkt vergleichen zu können.
Im Endeffekt läuft das bei derselben Schüttungs- und Nachgußmenge auch in etwa auf denselben Temperaturverlauf der Würze hinaus, was ich aber nicht kontrolliere.

Bei Meister Hanghofer finde ich zum Vorderwürzehopfung (S. 51 meiner älteren Ausgabe): "...wird im leerer Kessel vorgelegt und dient der Vorderwürzehopfung."
Wobei er bei den Rezepten eher "gängiger" Biere zur Vorderwürzehopfung immer auch eine Bittergabe zu Kochbeginn macht.

Ich denke, daß die Oxidation der Hopfenöle zu Hopfenalkoholen schon eine gewisse Zeit braucht und auch abhängig sein wird, ob beim Abläutern weiterer Sauerstoff eingebracht wird.
Weiß nicht, wo ich es mal gelesen habe, aber die Oxidation des VWH erfolgt vor allem an der Würzeoberfläche, insofern dürfte eine Bewegung der Oberfläche bei der weiteren Zugabe der Läuterwürze den Vorgang beeinflussen.
Es sollte ein Unterschied zu merken sein, ob der VWH während des gesamten Läutervorgangs Zeit hat, zu oxidieren, oder man ihn erst quasi bei pfannevoll für eine gewisse Restzeit zugibt.
Da ich auf möglichst viel Hopfengeschmack erpicht bin, bevorzuge ich eine lange Verweilzeit - und die Reproduzierbarkeit ist für mich halt nicht wichtig. :)

Uwe


____________________
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 29
Posting Freak
Posting Freak

Kirk1701
Beiträge: 2828
Registriert: 30.11.2009
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 21.7.2012 um 09:08  
ok,

dann werde ich mal den Hopfen bei Pfanne voll zugeben und die 70°C erstmal nur 30min halten.

Sollte also keinen Unterschied geben ob ich drauf läutere oder den Hopfen einfach vor dem Kochen zugebe.

Kirk


____________________

Dieses Bier ist in Deutschland leider
nicht verfügbar, da es möglicherweise
Hopfen enthält, für die die erforderlichen
Geschmacksrechte von der GMEA nicht
eingeräumt wurden
Profil anzeigen Antwort 30
Posting Freak
Posting Freak

gulp
Beiträge: 3937
Registriert: 20.7.2009
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 21.7.2012 um 14:21  
Hallo Uwe, interessante Dissertation,

Zitat:
Hmm, die Dissertation von Kaltner beschreibt in Kap. 3.4.2 Kochen der Würze, daß die Temperatur der Würze während des Abläuterns auf 95°C angehoben wird.

Da steht nicht wann die Hopfengabe erfolgt ist.

Zitat:
Die Hopfung der Würze erfolgt auf unterschiedliche Weise

Kann genau so gut vorgelegt worden sein. Eben "vor der Würze."

:gruebel: Oder erhitzen die die Vorderwürze auf 95°, geben den Hopfen zu und schütten dann die Nachgüsse darauf, wodurch die Temperatur wieder fällt? :puzz:

Meister Narziß (die Technologie der Würzebereitung, S 166) sagt dazu, dass eine Hopfenzugabe (nur bester Aromahopfen) beim Aufheizen der Würze vermehrte Oxidation bringen müßte...

Kaltner:
Ab hier wird das interessant:
Zitat:
4.4.3.1 Beschreibung des Versuchsaufbaus


Unterm Strich ist die Ausnutzung der Iso-α-Säure bei Vorderwürzhopfung besser als bei der Hopfenzugabe zu Kochbeginn und späte Hopfengaben bringen ein besseres Hopfenaroma.

Reproduzierbarkeit von Suden ist mir auch nicht wichtig. Schleißlich arbeiten wir mit Naturprodukten bei denen die Qualität von Jahr zu Jahr schwankt. Außerdem wechsle ich schon mal den Malzlieferanten wenns wo was günstiger gibt.

@ Kirk: Eine 30 min (Vorderwürze)Rast bei 70° halte ich für Zeitverschwendung.

Gruß
Peter, der den Hopfen in der Sudpfanne vorlegt, bevor die Würze dazukommt.
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 31
Posting Freak
Posting Freak

Kirk1701
Beiträge: 2828
Registriert: 30.11.2009
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 22.7.2012 um 00:57  
Peter,

dann versuch doch mal zu erklären wo denn der Unterschied sein soll ob ich die Würze auf den Hopfen pladdern lasse oder ihn einfach nach dem Läutern dazu gebe?

VWH ist doch nichts anderes als Hopfen vor dem Kochen in die Würze zu geben, mit den Parametern Temperatur und Zeit.

Oder meinst du der Hopfen merkt es ob er mit Vorderwürze übergossen wird oder ob er in der Würzepfanne schwimmt?

Kirk


____________________

Dieses Bier ist in Deutschland leider
nicht verfügbar, da es möglicherweise
Hopfen enthält, für die die erforderlichen
Geschmacksrechte von der GMEA nicht
eingeräumt wurden
Profil anzeigen Antwort 32
Moderator
Posting Freak

Uwe12
Beiträge: 4922
Registriert: 5.4.2005
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 22.7.2012 um 08:48  
Beim Draufschlauchen wird wohl der Hopfen durchmischt und es wird Sauerstoff eingebracht.
Ob das Resultat dabei anders wird, als bei Zugabe zu Pfannevoll, weiß ich nicht, weil ich es immer so mache, daß ich die anfallende Läuterwürze portionsweise (ich läutere in einen 3l-Meßbecher) zum VWH zugebe.
Ich weiß nur, daß die Geschmacksausbeute bei längerer Verweilzeit vor dem Kochen größer ist, wie ich ja schon geschrieben habe.

Eine wärmere Würze wird dabei auch die Oxidation der Hopfenöle begünstigen, da die Reaktivität bei höheren Temperaturen größer ist.
Zu warm sollte es vielleicht nicht sein, wobei ich aber nicht weiß, ob die Hopfenöle erst durch die Kochung oder schon durch heiße Würze ausgetrieben werden.

Kirk: vielleicht solltest Du beide Herangehensweisen mal vergleichen, also Hopfen mit Draufläutern oder Hopfen zu Pfannevoll? Bei gleicher Verweilzeit natürlich.

Uwe


____________________
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 33
Posting Freak
Posting Freak

Kirk1701
Beiträge: 2828
Registriert: 30.11.2009
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 22.7.2012 um 12:08  
Hallo Uwe,

fein das wir objektiv bleiben.

Ich sehe im draufläutern eigentlich keinen Vorteil/Sinn und ich will es auch nicht praktizieren es sein denn es spricht etwas für.

Wo soll der Unterschied sein ob ich nun irgendwie auf den Hopfen läutere oder eben den Hopfen vor dem Kochen bei einer bestimmten Temp für eine bestimmte Zeit in die Würzepfanne dazugebe?

Wenn man letzteres etwas genauer definieren könnte hatte die VWH auch in Hausbrauereien eine Chance...

Man kann eben Leute idealerweise nur mit Fakten überzeugen und das möchte ich mit einem, dem RHG treuen Braumeister tuen.

Vorher möchte ich es natürlich selber ausprobieren.

Kirk


____________________

Dieses Bier ist in Deutschland leider
nicht verfügbar, da es möglicherweise
Hopfen enthält, für die die erforderlichen
Geschmacksrechte von der GMEA nicht
eingeräumt wurden
Profil anzeigen Antwort 34
Posting Freak
Posting Freak

gulp
Beiträge: 3937
Registriert: 20.7.2009
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 22.7.2012 um 14:48  
Objektiv gesehen kann man Objektivität gar nicht erreichen. :D

Also ich läutere auf den Hopfen. Wenn der Sudkessel zu einem Drittel gefüllt ist wird auf 75° geheizt. Nicht aus irgendwelchen geheimnisvollen Gründen, weil da bei 75° was passiert, sonndern weil die Läuterspindel nun mal auf 75° eingestellt ist. Wenn Pfannevoll erreicht ist, wird schleunigst gekocht.

Warum man bei Pfannevoll 30 min bei 70° rasten sollte, ist mir unklar. Wäre auch interessant was da ein Braumeister dazu sagt.

Gruß
Peter
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 35
Posting Freak
Posting Freak

aegir
Beiträge: 2153
Registriert: 8.2.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 22.7.2012 um 15:08  

Zitat von Kirk1701, am 22.7.2012 um 12:08


Wo soll der Unterschied sein ob ich nun irgendwie auf den Hopfen läutere oder eben den Hopfen vor dem Kochen bei einer bestimmten Temp für eine bestimmte Zeit in die Würzepfanne dazugebe?

Wenn man letzteres etwas genauer definieren könnte hatte die VWH auch in Hausbrauereien eine Chance...

Man kann eben Leute idealerweise nur mit Fakten überzeugen und das möchte ich mit einem, dem RHG treuen Braumeister tuen.

Ich kann jetzt auch nicht sagen, ob der Sauerstoffeintrag beim Läutern etwas ausmacht, aber ein anderer Grund wäre die Zeitersparniss. Was ja in einer kommerziellen Brauerei auch ein wichtiger Faktor ist.

Gruß Hotte
Profil anzeigen Antwort 36
Posting Freak
Posting Freak

Kirk1701
Beiträge: 2828
Registriert: 30.11.2009
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 24.7.2012 um 13:37  

Zitat von gulp, am 22.7.2012 um 14:48

Warum man bei Pfannevoll 30 min bei 70° rasten sollte, ist mir unklar. Wäre auch interessant was da ein Braumeister dazu sagt.

Gruß
Peter


Der sag so ein Quatsch, auf den Hopfen zu läutern. Das bekomme ich doch nie reproduziert. Wenn dann gebe ich den Hopfen vor dem Kochen zu.

Und ich muss ihm leider recht geben. VWH ist doch nichts anderes als Hopfen vor dem Kochen mit der Würze in Verbindung zu bringen?

Kirk


____________________

Dieses Bier ist in Deutschland leider
nicht verfügbar, da es möglicherweise
Hopfen enthält, für die die erforderlichen
Geschmacksrechte von der GMEA nicht
eingeräumt wurden
Profil anzeigen Antwort 37
Moderator
Posting Freak


Beiträge: 1253
Registriert: 21.12.2005
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 24.7.2012 um 14:25  
Habe mich vor kurzem mal mit dem verantwortlichen für ein Sudhaus (Braumeister möchte ich dieses Subjekt nicht nennen) unterhalten. Ich konnte ihm dann zwischen den ganzen geblubber von wegen Hobbybrauer machen doch kein Bier, sowas kann man nicht saufen usw... entlocken, dass er eine Hopfengabe nach 10min macht, und dann 60min kocht. Fertig. Alles andere währe blödsinn und zu teuer und würde nix bringen. Na ja, so schmeckt sein Bier dann auch.
Der Typ arbeitet übrigens bei der größten Privatbrauerei in Hessen, welche in Pfungstadt ansässig ist.

Ich schmeiße den Hopfen in die Pfanne und läuter 20L drauf. Dann mach ich den Brenner an und läuter die restlichen 60L drauf. Wenn ich mit läutern fertig bin, dauert es dann noch ca. 15min bis die Würze kocht. Dann die restlichen Gaben nach Rezept. Ich bilde mir auch ein, dass seit dem ich das so mache, das Hopfenaroma irgendwie reichhaltiger ist.

Bodo


____________________
"Wer kein Bier hat, hat nichts zu trinken"
(M. Luther)
Profil anzeigen Antwort 38
Posting Freak
Posting Freak

Kirk1701
Beiträge: 2828
Registriert: 30.11.2009
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 24.7.2012 um 14:33  
Bodo,

aber wir sind uns doch schon mal einig das VWH nichts anderes ist als Hopfen für eine bestimmte Zeit und Temperatur vor dem Hopfenkochen in die Würze zu geben?

Kirk


____________________

Dieses Bier ist in Deutschland leider
nicht verfügbar, da es möglicherweise
Hopfen enthält, für die die erforderlichen
Geschmacksrechte von der GMEA nicht
eingeräumt wurden
Profil anzeigen Antwort 39
Moderator
Posting Freak

Boludo
Beiträge: 9432
Registriert: 12.11.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 24.7.2012 um 14:53  
Ich hab hier jetzt nicht alles gelesen, aber um die Verwirrung noch zu vergrößern, möcht ich noch mal die Terpenrast in die Runde werfen :P

Stefan
Profil anzeigen Antwort 40
Posting Freak
Posting Freak

gulp
Beiträge: 3937
Registriert: 20.7.2009
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 24.7.2012 um 15:03  
Die Vorderwürzehopfung heißt so, weil man die Vorderwürze hopft. Kann man auch hier nachlesen. Ganz unten.

Zitat:
Der sag so ein Quatsch, auf den Hopfen zu läutern. Das bekomme ich doch nie reproduziert. Wenn dann gebe ich den Hopfen vor dem Kochen zu.

Beantwortet nicht die Frage was der von einer 30 minütigen Rast Bei Pfannevoll und 70° hält. Da wird er wohl sagen, dass er dafür keine Zeit hat. Aber was solls? Mach deine Rast und berichte uns. Versuch macht kluch!

Gruß
Peter
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 41
Posting Freak
Posting Freak

Kirk1701
Beiträge: 2828
Registriert: 30.11.2009
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 24.7.2012 um 15:09  

Zitat von gulp, am 24.7.2012 um 15:03
Die Vorderwürzehopfung heißt so, weil man die Vorderwürze hopft.


Peter,
wo ist der Unterschied? Ob ich ich nun die Vorderwürze hopfe oder den Hopfen vor dem Kochen der Würze bei gebe?

Kirk


____________________

Dieses Bier ist in Deutschland leider
nicht verfügbar, da es möglicherweise
Hopfen enthält, für die die erforderlichen
Geschmacksrechte von der GMEA nicht
eingeräumt wurden
Profil anzeigen Antwort 42
Senior Member
Senior Member


Beiträge: 101
Registriert: 7.2.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 24.7.2012 um 15:35  
Servus,
Bei der VWH gehts ja um Reaktionen, welche eben ablaufen bevor der Hopfen (alpha-Säuren) isomerisiert, also unter 95°C. Bei gleicher Aufheizzeit nach dem Läutern bis ~95°C und gleicher VWH hat man auch identische Ergebnisse.
Hab vor kurzem einen Artikel zur VWH gelesen (find ihn grad nicht) der besagte dass eine VWH bis 50% der Gesamtmenge die Ausbeute (durch Vorlösung der alpha Säuren in diesem Temp.bereich) geringfügig verbessert, ausserdem eine Verbesserung in der Alterungsstabilität und Harmonie der Bittere bewirkt. Das Geschmacksprofil soll bei steigender VWH eher die Aromen fruchtig, hopfenwürzig und vor allem weißweinartig, holzig (>50%) aufweisen.
Ist das einem vielleicht auch schon aufgefallen?
Viele Grüße
Martin
Profil anzeigen Antwort 43
Posting Freak
Posting Freak

gulp
Beiträge: 3937
Registriert: 20.7.2009
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 24.7.2012 um 16:40  
Es geht halt, wie schon mehrfach erwähnt um die Oxidation. Bei Pfannevoll und 70° könnte ich mir vorstellen, dass da nicht mehr viel passiert. Vielleicht nützt dann kräftiges umrühren was, keine Ahnung.
Auf die Frage, was er von Vorderwürzehopfung hält, hat gerade mein Freund, ein Braumeister in Rente "Dess ham mir nedd gmachd" gesagt. :)

Gruß
Peter
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 44
Moderator
Posting Freak

flying
Beiträge: 9088
Registriert: 14.8.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 24.7.2012 um 17:45  
Wer schon mal mit Dolden die Vorderwürzehopfung gemacht hat...da kann man den Effekt der Oxidation sogar beobachten. Die Dolden saugen sich voll und schwimmen auf der Oberfläche. Dabei verfärben sie sich deutlich in Bräunliche.

Ist vergleichbar mit Tee. Der grüne Tee ist nicht oxidiert und der schwarze Tee ist oxidiert. Da gibt es schon geschmackliche Unterschiede...


____________________
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
Profil anzeigen Antwort 45
Posting Freak
Posting Freak

Kirk1701
Beiträge: 2828
Registriert: 30.11.2009
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 25.7.2012 um 01:55  

Zitat von flying, am 24.7.2012 um 17:45
Wer schon mal mit Dolden die Vorderwürzehopfung gemacht hat...da kann man den Effekt der Oxidation sogar beobachten. Die Dolden saugen sich voll und schwimmen auf der Oberfläche. Dabei verfärben sie sich deutlich in Bräunliche.

Ist vergleichbar mit Tee. Der grüne Tee ist nicht oxidiert und der schwarze Tee ist oxidiert. Da gibt es schon geschmackliche Unterschiede...


hmm,

willst du uns jetzt damit sagen das die Dolden nur im Läuterbottich oxidieren und nicht in der Würzepfanne? :D

Kirk


____________________

Dieses Bier ist in Deutschland leider
nicht verfügbar, da es möglicherweise
Hopfen enthält, für die die erforderlichen
Geschmacksrechte von der GMEA nicht
eingeräumt wurden
Profil anzeigen Antwort 46
Moderator
Posting Freak

flying
Beiträge: 9088
Registriert: 14.8.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 25.7.2012 um 06:01  

Zitat:
hmm,

willst du uns jetzt damit sagen das die Dolden nur im Läuterbottich oxidieren und nicht in der Würzepfanne? :D

Kirk


Mitnichten! Das habe ich mit keiner Silbe erwähnt..? Bei einem üblichen Brauverfahren bringt die Hopfung bei "pfannevoll" weniger Vorderwürzehopfungseffekt. Je nach Temperatur ist es eher eine Art Terpenrast, wie Stephan das schon gesagt hat.

Bei der VWH wird der Hopfen in den leeren Kessel vorgelegt und die Vorderwürze, also die stärkste und enzym- eiweißreichste Würze mit Abmaischtemperatur draufgeschlaucht. Hier geschieht eine intensive Vermischung mit Luft (z. B. durch das Plätschern). Hier geschieht die Oxidations und die Eiweißbindung. Die Verbindung mit dem Eiweiß soll für die Stabilität der Hopfenaromen sorgen. Welchen Einfluss die noch aktiven Enzyme haben kann ich Dir auch nicht sagen...ist vermutlich biochemisch sehr komplex?

Üblicherweise wird erst bei ~ 1/3 pfannevoll die Heizung eingschaltet. Irgendwann kommt dann noch die Verdünnung durch den Nachguss dazu.

Deshalb ist dann die Würze...

1. dünner und heißer. Der Dampfdruck treibt den Sauerstoff weitestgehend aus.
2. enzym und eiweißärmer. Die Enzyme sind durch die höhere Temperatur vermutlich schon denaturiert.

Allerdings weiß ich immer noch nicht, worauf genau Du hinauswillst..? Was soll es bringen, den Hopfen erst in den vollen Kessel zu schmeißen (bei noch relativ niedriger Temperatur) und dann zu warten und Däumchen zu drehen..
Bei mir kocht es bei pfannevoll schon längst.. :)

m.f.g
René


____________________
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
Profil anzeigen Antwort 47
Posting Freak
Posting Freak

Kirk1701
Beiträge: 2828
Registriert: 30.11.2009
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 25.7.2012 um 08:46  

Zitat von flying, am 25.7.2012 um 06:01

Allerdings weiß ich immer noch nicht, worauf genau Du hinauswillst..?


:-)

Rene´ wie die meisten VWH praktizieren ist schon genug geschrieben worden.

Ich möchte die VWH einfach etwas genauer definieren, damit man sie auch reporduzieren kann. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen das die 1-2min die du die Vorderwürze auf den Hopfen laufen läßt (danach ist er nämlich mit Würze bedeckt) einen großen Effekt haben kann als wenn ich den Hopfen bei der gleichen Temperatur wie die VW hat in die Würzespfanne schmeiße.

Daher die 75°C. Wenn ich abmaische wird die VW so 75°C habe, dann wird sie kälter. Der Hopfen schwimmt nun einige Zeit bei der Temp in der Würze.

Beim einen länger beim anderen kürzer. Daher die Zeit von 30min (bei den meisten dauert das Läutern länger).

Wie Moebius schreibt ist er auch der Meinung das das Ergebniss Identisch sein sollte.

Ich möchte die VWH einfach als Prozess Schritt analysieren und repoduziebar wiederholen können. Wer sagt denn das ich für diesen Effekt unbedingt auf den Hopfen läutern muss?

Da läufts eigentlich drauf hinaus. Wie lange ist der Hopfen bei welcher Temperatur bei der VWH in der Würze :D

Kirk

Kirk


____________________

Dieses Bier ist in Deutschland leider
nicht verfügbar, da es möglicherweise
Hopfen enthält, für die die erforderlichen
Geschmacksrechte von der GMEA nicht
eingeräumt wurden
Profil anzeigen Antwort 48
Senior Member
Senior Member


Beiträge: 101
Registriert: 7.2.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 25.7.2012 um 09:20  

Zitat von Kirk1701, am 25.7.2012 um 08:46


Ich möchte die VWH einfach etwas genauer definieren, damit man sie auch reporduzieren kann. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen das die 1-2min die du die Vorderwürze auf den Hopfen laufen läßt (danach ist er nämlich mit Würze bedeckt) einen großen Effekt haben kann als wenn ich den Hopfen bei der gleichen Temperatur wie die VW hat in die Würzespfanne schmeiße.

Daher die 75°C. Wenn ich abmaische wird die VW so 75°C habe, dann wird sie kälter. Der Hopfen schwimmt nun einige Zeit bei der Temp in der Würze.

Beim einen länger beim anderen kürzer. Daher die Zeit von 30min (bei den meisten dauert das Läutern länger).

Wie Moebius schreibt ist er auch der Meinung das das Ergebniss Identisch sein sollte.

Ich möchte die VWH einfach als Prozess Schritt analysieren und repoduziebar wiederholen können. Wer sagt denn das ich für diesen Effekt unbedingt auf den Hopfen läutern muss

Kirk


Servus,
finde ich als Experiment gut, aber in die Praxis umsetzbar ist das nicht dauert viel zu lang: normal kocht die würze ja fast schon wenn du mit dem Läutern fertig bist, d.h. es dauert 30 min Rast + 25 min (1°C/min) Aufheizzeit länger = fast 1 Stunde!!!
Ausserdem ist die Rast bei 70-75°C für die VWH nicht reprozudierbar und gewollt, da bei diesen Temperaturen noch Enzyme aktiv sind (alpha-amylase), die dein bier dann leerer vom Geschmack werden lassen. Also kann man somit mit und ohne VWH nicht vergleichen. Wenn so eine Rast dann schon über 80°C, oder Terpenrast: Fände ich auch mal interessant ob Terpenrast und VWH einen geschmacklichen Unterschied machen.
Aber zur Reproduzierbarkeit muss auf jeden Fall auch die Läuterzeit immer ähnlich sein, dazu würde ich noch eine gleiche aufheizrate nehmen was dann schon reproduzierbar wäre (oder evtl. eine kleine Rast von ~10 min bei 85°C oder so um ungleiche Aufheizraten auszugleichen)
Grüße
Martin
Profil anzeigen Antwort 49
  Seite 2 von 3   «  1  2  3  »     

 
  
 

Alle Logos und Warenzeichen auf dieser Seite sind Eigentum der jeweiligen Besitzer und Lizenzhalter.
Im übrigen gilt Haftungsausschluss. Weitere Details findest Du im Impressum.
Die Artikel sind geistiges Eigentum des/der jeweiligen Autoren,
alles andere © 1998 - 2022 by Hobbybrauer.de
Die Inhalte dieser Seite sind als RSS/RDF-Quelle verfügbar.
Die Website oder Teile daraus dürfen nicht ohne ausdrückliche Zustimmung von Michael Plum weiterverwendet werden.
© 2014 Michael Plum