|
Suche
|
archiv.hobbybrauer.de mit Google durchsuchen:
|
|
| |
Board Index > > Gärung / Abfüllung / Reifung > Bier relativ trüb :( |
|
ACHTUNG: Auf dieses Forum kann nur noch lesend zugegriffen werden. Falls Du hier im alten Forum bereits registriert warst, musst Du Dich im neuen Forum mit dem gleichen Usernamen UND der gleichen E-Mailadresse NEU registrieren, damit Dein Ranking (Anzahl Deiner Posts) aus diesem Forum ins neue mit übernommen wird. Zum neuen Forum geht's hier
Senior Member Beiträge: 278 Registriert: 1.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 10.3.2011 um 05:14 |
|
|
Hi Leute,
mein letzter Sud war leider relativ trüb, soll heißen er beeinhaltete
teilweise freischwebende Trubartikel.
Es handelt sich um ein helles Hefeweizen - habs aber auch nur ca. 1 Woche
reifen lassen...
Da ich ein Brauanfänger bin, fände ich es interessant mal ganz systematisch
alle Einflußfaktoren für Trübungen aufzulisten.
Ich fange einfach mal an und würde mich freuen, wenn die Fortgeschrittenen
und Experten mich ggf. korrigieren und vor allem meine Liste erweitern
könnten:
1. Lagerzeit
Logisch, umso länger ein Bier "steht" umso mehr sollte sich der "Schnodder"
auf dem Boden absetzen.
2. Hefedosierung
Nimmt man zuviel Hefe, befindet sich noch mehr in der Schwebe oder im
Sediment.
3. Mangelhaftes Abschöpfen des Schaums und der Kräusen beim Kochen
Frage: sollte man stets darauf bedacht sein so gut wie jeden Schaum und
jede "Verunreinigung", die beim Kochen hochsteigt abzuschöpfen?
4. Zu schnell geläuert
Man liest ja immer von Läuterprozessen, die zu lange dauern. Meiner geht
irgendwie erstaunlich schnell .
Was könnten die Gründe dafür sein?
Ich maische und läutere in einem Gefäß. Habe in der Maischepfanne ein
Stahlsieb und einen Abflusshahn. Nach dem Abmaischen (meist eine 20 Minuten
Rast bei ca. 78°) öffne ich diesen Hahn unter dem Sieb und pumpe die
Vorderwürze vom Abflusshahn durch einen Schlauch wieder in die
Maischepfanne. Dieses Zirkulieren führe ich solange durch, bis die Würze
relativ klar abläuft. Was meist schon nach ca. 10 Minuten der Fall ist
5. Wirlpool mangelhaft
Meine Kochpfanne funktioniert ähnlich wie die Maischpfanne/Läuterbottisch.
Das heißt, in der gleichen Pfanne in der ich koche, wirlpoole ich auch und
das funktioniert so:
Am Boden der Pfanne ist ein Abflusshahn, vor diesem Abflusshahn ist am
Boden ein gebogener Auffangschutz installiert. Wenn ich nun den Hahn öffne,
fließt die Stammwürze durch einen Schlauch wieder zurück in die Kochpfanne.
Sie tritt auf etwa mittlerer Höhe seitlich ein! Dadurch gerät die
Flüssigkeit in eine Kreisbewegung und der Wirlpooleffekt wird erzielt. Das
wiederhole ich eine Weile. Dabei wird der Trub immer mehr im Auffangschutz
festgehalten.
6. Kalttrub
Davon habe ich mal was gelesen. Erinnere mich aber nicht mehr genau ....
wie kommt der nochmal zustande bzw. wie kann man ihn vermeiden?
Kann man Trub minimieren, wenn man nach der Hauptgärung viel Sediment
ablässt? Also wenn ich beispielsweise im Gärtank komplett durchvergären
lassen würde. Dann Sedimente abziehen und in einen nächsten Behälter
füllen. Diesen Behälter dann zur Lagerung kalt stellen. Nach einer Weile
auch hier wieder Sedimente abfließen lassen. Danach dem Bier seine Ruhe
geben, je nach Typ 2-X Wochen. Anschließend amerikanisch Aufkarbonisieren.
So dürfte doch recht wenig Sediment übrigbleiben...
Wie gesagt, ich würde mich sehr über Hinweise und Korrigierungen von
Denkfehlern freuen
Sorry übrigens für meine vielen Fragen in letzter Zeit in diesem
Forum....es macht mir einfach tierisch Spaß zu brauen und es immer weiter
zu erforschen und da will ich es eben ganz genau wissen!
|
|
Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 10.3.2011 um 08:37 |
|
|
Na ja, ein Weizenbier soll normalerweise "hefetrüb" sein, außer
Kristallweizen natürlich!
Wegen des i.A. raschen Abbaus der weizenbiertypischen Aromen, ist eine
lange Lagerung nicht sinnvoll.
Die Hefemenge beim Anstellen sollte beim Weizen "knapper" bemessen sein, da
der so ausgeübte Stress bei der Hefe wiederum die typischen Aromen fördern
soll.
Beim Kochen schöpfe ich vielleicht 1-2x ab (meistens wegen älterem Hopfen,
da gibt es gerne mal so eine leicht ölige Schicht beim Kochen).
Wenn die Läuterei unbefriedigend wurde und die Würze Trub enthält, wird das
beim Kochen z.T. "abgeschäumt", da ist es sinnvoll, den "braunen" Schaum zu
entfernen.
Auch bei der Gärung wird so noch Trub in die Kräusen abgesondert (sieht
anders aus, als die üblichen Hopfenharze).
Zum Läutern kann ich nicht so viel sagen, da ich das nicht so automatisiert
habe. Du kannst ja selber sehen, ob die Würze schon relativ klar ist, oder
noch rezykliert werden muß.
Im Zweifel einfach mal ein Glas mit der Würze füllen und begutachten, im
Topf sieht man es nicht so gut.
Punkt 5 ebenso: wie klar war die Ausschlagwürze? nach dem Whirlpool ist es
wichtig, die Würze "seitlich" an der Würzepfanne abzuziehen.
Das mit dem "Auffangschutz" kann ich mir schlecht vorstellen, ist der
zentral in Topfmitte? Also da, wo sich der Trubkegel bildet?
Manche Hobbybrauer arbeiten lieber mit einem Kupferring mit Schwanenhals
und ziehen von oben ab, oder mit einem Kupferdegen mit Edelstahlknäuel
unten dran.
Wenn es bei tlw. geöffnetem Deckel nicht viel aufwallt, ist das nicht
schlecht, aber Vorsicht: heiß!
Kalttrub kannst Du mit geringem Aufwand nicht vermeiden und der ist auch
gar nicht schlimm, da er zur Hefeernährung beiträgt.
Weizenbierhefe ist oft schlecht sedimentierend. Wenn man wenig Hefe in der
Flasche haben will, kann man nach Ausgärung das Gärfaß 1-2 Tage kalt
stellen um die Sedimentierung zu begünstigen, und erst dann abfüllen. Und
wenn die Gärung noch gar nicht ganz beendet war, bekommst Du recht viel
Hefe in die Flasche.
Von der Umschlaucherei halte ich nicht viel, weil ich es gerne simpel und
keimarm handhaben möchte. Beim Umschlauchen muß ich das Zielgefäß
desinfizieren und es kann auch wieder Luft ans Jungbier.
Uwe ____________________
|
|
Antwort 1 |
|
Posting Freak Beiträge: 1163 Registriert: 25.6.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 10.3.2011 um 08:47 |
|
|
Zitat von Hechtlein, am 10.3.2011 um
05:14 | Hi Leute,
mein letzter Sud war leider relativ trüb, soll heißen er beeinhaltete
teilweise freischwebende Trubartikel.
Es handelt sich um ein helles Hefeweizen - habs aber auch nur ca. 1 Woche
reifen lassen...
Da ich ein Brauanfänger bin, fände ich es interessant mal ganz systematisch
alle Einflußfaktoren für Trübungen aufzulisten.
Ich fange einfach mal an und würde mich freuen, wenn die Fortgeschrittenen
und Experten mich ggf. korrigieren und vor allem meine Liste erweitern
könnten:
1. Lagerzeit
Logisch, umso länger ein Bier "steht" umso mehr sollte sich der "Schnodder"
auf dem Boden absetzen.
..................................... |
ich denke
hier ist schon der erste fehler, lagerzeit. ich bin der meinung dass ein
bier nach 1 woche lagerung noch nicht fertig ist. ich weiss dass viele hier
im forum ihre biere schon nach 1-3 wochen trinken, habt geduld, das bier
wird besser (und klarer) mit einer vernünftigen lagerzeit.
hier wieder einmal die berühmte 8er reihe des bierbrauen:
8 std brauen
8 tage vergären
8 wochen lagern (selbstverständlich darf man schon nach 4 / 6 wochen eine
flasche probieren auch um den unterschied zwischen "unreifen" und "reifem"
bier zu erschmecken)
ps: da es sich um ein weizenbier handelt würde ich es "nur" 4 wochen
lagern, aber stell ein paar flaschen auf die seite um die
geschmacksveränderungen mit der lagerdauer zu erschmecken.
matthias hat zu diesem thema gerade etwas geschrieben, siehe hier.____________________ Gruss aus der Schweiz, Dave aka Vade
meine 50l Anlage Biersektenmitglied 697 Schweizer
Brauereien
|
|
Antwort 2 |
|
Senior Member Beiträge: 311 Registriert: 5.1.2009 Status: Offline
|
|
erstellt am: 10.3.2011 um 11:33 |
|
|
Ich würde sagen, die Hefedosierung spielt keine Rolle. Auch das Läutern
nicht unbedingt, solange man die Würze zuerst klar laufen lässt. Natürlich
sollte man die Heisstrubabscheidung möglichst gut machen.
Aber meine persönliche Erfahrung und von mir aus gesehen das Beste Mittel,
klares Bier zu bekommen, ist, dem Jungbier einfach Zeit für die Klärung zu
lassen. Ich fülle inzwischen kein Bier vor 4 Wochen Gärung und Klärung ab.
Kühles Lagern und gut sedimentierende Hefen tun den Rest.
Weizen ist natürlich gerade ein sehr schlechtes Beispiel. Gut
sedimentierende, authentische Weizenhefen kenne ich keine, aber das braucht
man ja auch nicht.
____________________ www.brauerei-dagmersellen.ch
|
|
Antwort 3 |
|
Senior Member Beiträge: 278 Registriert: 1.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 10.3.2011 um 16:11 |
|
|
Hallo Leute,
hab jetzt nicht viel Zeit um auf Details einzugehen, das mache ich heute
abend - ich wohne auf nem anderen Kontinent, bei mir is jetzt gerade morgen
Aber wollte mal kurz loswerden, dass dieses Forum echt klasse ist, einmalig
wie schnell und nett hier immer geantwortet wird - Ihr seid SUPER
|
|
Antwort 4 |
|
Senior Member Beiträge: 278 Registriert: 1.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 11.3.2011 um 05:46 |
|
|
@Uwe
Wie lange lässt Du denn Dein Weizen so lagern?
Ich vergäre bei ziemlich hohen Temperaturen, ca. 21-26°, Fermentis WB-06.
Da ist die Hauptgärung meist schon nach 2-3 Tagen durch. Danach nachgäre
ich bei rund 4°.
Das mit der Hefedosierung interessiert mich auch! Auf der Fermentis Packung
wird ziemlich viel angegenen, nämlich 50-80g/hl. Ein guter Freund hatte mir
zu DEUTLICH weniger geraten. Am Ende haben wir umgerechnet ca. 30g/hl
benutzt....und wie gesagt, die Gärung hat ruckizucki eingesetzt und war
auch nach 2-3 Tagen durch - kein Blubbern war mehr zu hören
Kann man da eventuell sogar noch weniger als die 30g/hl nehmen? Wird auf
der Inhaltsangabe des Herstellers von Trockenhefe "immer" so übertrieben
bei der Dosierungsanleitung?
@vade
Ein guter Tipp mit dem "Flaschen zur Seite stellen". Das werde ich mal
versuchen
|
|
Antwort 5 |
|
Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 11.3.2011 um 09:13 |
|
|
Öh...vielleicht nach einer Woche (Lagerung) fange ich es an zu trinken, bis
es halt alle ist.
Auch "normale" Biere beginne ich "wochenendweise" zu verkosten im
Bewußtsein, daß es Jungbier ist und die Bittere abnehmen wird.
Mit der WB-06 bin ich nicht "warm" geworden, bei Weizenbieren bleiben mir
so nur Flüssighefen. Lieblinge sind die Wyeasts 3068 und 3638.
Von Braupartner (ist jetzt für den anderskontinentalen Hechtlein weniger
interessant) gibts aber jetzt auch die Zymoferm Hefen.
Da habe ich mal die 033 = W68 ausprobiert, die der 3068 entspricht.
Bei Trockenhefen gebe ich einen Beutel auf 20l Würze, das wären wohl so
60g/hl.
Untergärige habe ich mir aber angewöhnt, erst zu starten und mit einer
kleineren Würzemenge herzuführen.
Allerdings habe ich es öfter auch mit abgelagerter Hefe zu tun, da ich
nicht so oft bestellen will.
Uwe ____________________
|
|
Antwort 6 |
|
|
|
Board Index > > Gärung / Abfüllung / Reifung > Bier relativ trüb :( |
|
|
|
Alle Logos und Warenzeichen auf dieser Seite sind Eigentum der jeweiligen Besitzer und Lizenzhalter. Im übrigen gilt Haftungsausschluss. Weitere Details findest Du im Impressum. |
Die Artikel sind geistiges Eigentum des/der jeweiligen Autoren, alles andere © 1998 - 2022 by Hobbybrauer.de |
|
|
|