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Autor: Betreff: Tipps für's Schaubrauen
Posting Freak
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Moorschwein
Beiträge: 679
Registriert: 22.2.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 30.5.2011 um 22:32  
Wie kürzlich erwähnt, hatte ich ebenso kürzlich mein erstes Schaubrauen. Das brachte eine Menge Erfahrung mit sich, die ich gerne weitergeben möchte. Gleichzeitig plant der ein oder andere von Euch, ein Schaubrauen vorzuführen. Mit diesem Thread bitte ich alle, Eure Tipps (oder auch „Anti-Tipps“) für die künftigen Schaubrauer zu hinterlassen.

Ich fange mal mit was Grundsätzlichem an:

Ihr seid nur ein kleiner Teil einer Veranstaltung! Findet Euch damit ab, das jeder, der Euch besucht, nur 2-3 Minuten Zeit für Euch hat, und dann weitereilen möchte. In dieser kurzen Zeit sollten Braukenntnisse, aber vor allem Seriösität herüberkommen. Man steht doch tatsächlich wie jemand da, der zu blöd ist, sich eine Kiste Bier aus dem Supermarkt zu holen. Die Zeit, die Besucher eines Besseren zu belehren, ist kurz. Erwartet nicht, dass die Leute Euch ansprechen (Hemmschwelle). Sprecht die Leute an: Sobald jemand neugierig zu sein scheint: einen kleinen Probierschluck im Willybecher anbieten. Und schon verweilt der Besucher noch eine Weile.



1. Sehr schön angekommen ist die Geschichte vom „Pyrprew Herttel“. Macht Euch mit ein paar Fakten aus der Hintergrundgeschichte vertraut. So vermittelt Ihr den Eindruck, auch historische Brauverfahren auf dem Kasten zu haben. Dazu ein paar Infos zu historischen Zutaten aus jener Zeit. (Kräuter, Gagel etc.)

hier ist ein schönes Abbild vom Bruder Herttel zum Ausdrucken:
http://www.schlenkerla.de/biergeschichte/brauerstern/bilder /herttel.jpg

Wenn Ihr zuhause mit Gas braut, dann laßt Euch doch mal mit Eurem Kessel ablichten. Dazu posiert Ihr ähnlich wie der Herttel. Das druckt Ihr dann nebeneinander aus - mit der Überschrift „Bierbrauen vor 600 Jahren - und heute“.

Und hier das Geschichtliche dazu:
http://www.schlenkerla.de/biergeschichte/brauerstern/html/bra uerdarstellungen.html

Außerdem behaupten, dass der Zoigl in diesem Falle kein Judenstern, sondern ein Schutzsymbol gegen Feuer war, welches manche frühzeitliche Brauhaus vernichtete.


2. Wenn es einen Zeitungsausschnitt oder sonst irgendeinen Artikel über Euch gibt: Kopie davon mitnehmen und auf den Tisch legen. Das vermittelt eine gewisse Seriösität. Ich hatte den Eindruck, dass manche Leute mich für einen (zumindest) harmlosen Irren hielten - bis sie den Zeitungsartikel entdeckten - …und plötzlich war man der derjenige, der ja sogar in die Zeitung gekommen ist, wegen seines Hobbys!!!!


3. Küchenuhr mitnehmen!
Beim Sabbeln mit den Leuten vergißt man die Zeit! Das rasseln der Uhr ruft Euch zu Eurem Brauplan zurück. („oh…Moment mal, ich muß eben den Sudkessel einschalten“). Und schon steht auch das nächste Gesprächsthema parat („Rasten erklären“).


4. Zum Üben vorher einmal noch ohne Publikum brauen - mit der Vorgabe, den Wasserhahn nicht benutzen zu dürfen und mit kleinstem Platzbedarf auszukommen. Und mit der Vorstellung, ständig abgelenkt zu werden. Alles was Ihr braucht, muß schon vorher bereitstehen. Macht Euch Notizen, was Ihr alles benötigt habt und -ähem- doch noch aus der Küche holen musstet (z.B. Kochlöffel, Sieb, Eieruhr,3fachSteckdose,Untertasse u.Löffel für die Jodprobe). Das ist dann gleichzeitig die Einpack-Checkliste für’s öffentliche Brauen.


5. nicht zuviel Krimskrams ausstellen! Die Bierspindeln, die verschiedenen Hefetüten, das Flaschenmanometer, die fünf verschieden Hopfensorten… bleiben zuhause! Es wäre schade, wenn etwas davon kaputt oder verloren ginge.


6. noch ein Tipp:
Es kommt gut an, wenn da irgendwo was dampft oder raucht!
Auch wenn man den gesamten Brauprozeß nicht öffentlich vorführen kann, so sieht es wenigstens beeindruckend aus, wenn man eine Maische oder Bierwürze über offenem Feuer (zer-)kocht und riechen kann.


7. Eine Mappe mit Bildern und Übersichten anfertigen. Die Ausdrucke in Prospekthüllen einlegen. Meine Mappe enthielt:
- den Zeitungsartikel
- den Pyrprew Herttel
- die Sudanmeldung
- die Bestätigung vom Zoll
- die Hobbybrauer-Jahresmeldung
- einen Prospekt von Speidel’s Braumeistern - nur um mal zu zeigen, daß es auch ungebastelte Anlagen gibt.
- die Periodic Table of Beerstyles
Quelle z.B.:
microbier.com/wp-content/uploads/2012/11/periodic-table-of-be er-styles1.jpg


8. Es gibt für die 2-Liter-Syphons Zapfhähne, bei denen man mit einem kleinen Blasebalg einen Luftdruck in der Flasche aufbaut.Kostet ca. 30,- €. Sieht gut aus, und man kann nach Bedarf ausschänken (Probierschluck oder volles Glas).


9. Würze kühlen, Sauerstoffeinbringung und Hefebeigabe: das ist was für Zuhause!


10.: Atmosphäre mit kecken Sprüchen lockern:
Hier können Sie mal ein Bier genießen. SAUFEN ist übrigens an der Theke dahinten.“ ***dahingestikulier***


11. Für Open-Air-Vorführungen: Wie Regenfest ist Eure Anlage? Braucht der Einkocher eine Isolierung?
Für In-Door-Vorführung: Feuchtigkeitsentwicklung beachten. Stellt Euch vor, Ihr seid im Winter in einem Ausstellungszelt. Spätestens beim Hopfenkochen regnet's vom Zeltdach. Das finden die anderen Aussteller (z.B. Handarbeiten) bestimmt nicht witzig.

12. (Edit) ein paar Bilder vom Schaubrauen mit der 70-L-Anlage.
hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthread&tid=12 256#pid

sooo, biddeschön…
Führt diese Liste weiter mit Euren Tipps!
Bitte keine Diskussionen anfangen. Schreibt einfach auf, was bei Euren Schaubrautagen besonders gut ankam (oder auch was völlig daneben war). (Sprüche, Verfahren, Zubehör….)
Es möge sich jeder zukünftige Schaubrauer sein eigenes Konzept daraus zusammenstellen.

Gruß
André
Edit: Link für die "Periodic Table of Beer Styles" aktualisiert + Nr. 12 hinzugefügt.


[Editiert am 18.7.2013 um 21:28 von Moorschwein]



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red_folder.gif erstellt am: 31.5.2011 um 10:27  
Was ich noch an Erfahrung zusteuern kann.

Es gibt bei Weyermann für umme so ein Set mit ewig vielen Malzsorten in kleinen Plastikbeuteln. Davon habe ich ca. 5 von ganz hell nach ganz dunkel in Petrischalen umgefüllt, zugeklebt und ausgestellt. Damit kann man den Leuten wunderbar die Färbung des Bieres erklären. Dazu eine Schüssel mit Caramalz zum Probieren und daneben eine Schüssel mit Pellets zum Riechen und natürlich selbstgebrautes zum Trinken.
Halsbonbons sollte man auch auf Tasche haben, denn "Mann" ist es nicht gewöhnt stundenlang ohne Pause zu reden ;) Ich brachte am nächsten Tag kaum noch ein Wort raus.

Gruß
Bodo


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"Wer kein Bier hat, hat nichts zu trinken"
(M. Luther)
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Anton
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red_folder.gif erstellt am: 31.5.2011 um 12:52  
Hi!
Da kann ich Bodo nur zustimmen. Halsbonbons sind empfehlenswert. Bei mir geht Schaubrauen eh nur zuzweit. Da wird einem dann das Erklären doch immer mal abgenommen. Ich hatte keine Probleme, dass die Leute nur geschaut haben. Da kamen jede Menge, die wissen wollten, was ich da mach und wie es funktioniert.

Allerdings hab ich mir geschworen, das nächste Mal eine große Tafel zu bauen, auf dem der gesamte Prozess einfach nur aufgelistet ist. Evtl so, dass man immer die Uhrzeit dazuschreiben kann. Erklären, warum und wie, kann man dann ja selbst! Davor kann man einen Tisch stellen, auf dem die Zutaten liegen.
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Moorschwein
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red_folder.gif erstellt am: 31.5.2011 um 19:57  
Bei Schaubrauen mit Einkochern:
Weist den Veranstalter darauf hin, daß Ihr (nicht bloß eine eigene Steckdose, sondern) einen eigenen Sicherungskreis mit 16 A beansprucht. Der Einkocher mit 2000W schnubbelt schon mal die ersten 9,1 Ampere weg. Der zusätzliche Tauchsieder mit 1500W, der zum Sterilisieren, zur Nachgußerwärmung oder zur Würzeaufkochhilfe benötigt wird, reizt die 16 Ampere voll aus.

Wäre doch peinlich, wenn der DJ nebenan im Partyzelt selber singen muß :redhead:


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hoepfli
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red_folder.gif erstellt am: 31.5.2011 um 20:00  
Genau, das ist wichtig, war mir auch passiert, bei 2,9kw flog die Sicherung.
Nehmt genügend Leitung mit und wickelt diese unbedingt von der Rolle ab!!!

Volco
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Hankelbier
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red_folder.gif erstellt am: 1.6.2011 um 13:47  
Wichtig ist auch die Anmeldung beim Hauptzollamt,da man außerhalb seiner Räume braut. Bei 60 Liter Bier fallen 3,17 Euro an.

Am besten zu zweit brauen, da man laufend mit den Leuten ins Gespräch kommt und dann auf die Temperatur bei den Rasten nicht so achten kann. So ist mir beim letzten Mal eine kleine Menge Malz angebrannt.

Das erste Mal war ich mit mehreren Bierfeunden zusammen, beim zweiten Mal an zwei hintereinanderfolgenden Tagen allein auf historischem Kopfsteinpflaster. Schön wars, aber am Abend war ich froh, daß die Schlacht geschlagen war.
Außer diversen Zeitungausschnitten brachten diese Auftritte für mich mehrere Neubrauer in den umlegenden Dörfer.
Möglicherweise bin ich im August und im September wieder in Aktion
Ich lege immer außer einer Kurzanleitung zum Brauen auch das Rezept des Bieres, das ich momentan braue in eier 50 Stückauflage aus.
Herzlichst
Rolf


[Editiert am 1.6.2011 um 13:50 von Hankelbier]



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Allseits Gut Sud. Und wer rastet der rostet noch lange nicht.
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hoepfli
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red_folder.gif erstellt am: 1.6.2011 um 14:21  
Einspruch, Euer Ehren, ich braue nicht ausserhalb meiner Räume. Ich stelle Zuckerwasser ausserhalb meiner Räume her, die Kühlung erfolgt über Nacht und die Hefezugabe erst am folgenden Tag in meinen Räumen und erst ab da interessiert es das Zollamt.
Also Brauanmeldung für den darauffolgenden Tag und trotzdem auf das Schaubrauen ohne Hefezugabe hinweisen.

Volco
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Bierjunge
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red_folder.gif erstellt am: 1.6.2011 um 14:43  

Zitat von hoepfli, am 1.6.2011 um 14:21
Einspruch, Euer Ehren, ich braue nicht ausserhalb meiner Räume. Ich stelle Zuckerwasser ausserhalb meiner Räume her, die Kühlung erfolgt über Nacht und die Hefezugabe erst am folgenden Tag in meinen Räumen und erst ab da interessiert es das Zollamt.

Das hatten wir u.a. in http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthread &tid=9842 (Seite 4) schon mal durchaus kontrovers diskutiert.

Kontrovers deswegen, weil § 3 Abs. 3 BierStG i.V.m. § 2 BierStV ausdrücklich besagt
Die Herstellung von Bier zu Demonstrationszwecken (z.B. bei Messeauftritten, Dorffesten etc.) ist nicht steuerfrei. Der Hersteller hat dem Hauptzollamt Zeitpunkt, Ort und voraussichtliche Menge vor der Bierherstellung anzuzeigen. Unverzüglich nach Abschluss der Veranstaltung hat der Hersteller eine Biersteueranmeldung (Vordruck 2074) über die Menge und den Stammwürzegehalt des erzeugten Bieres abzugeben und die Steuer sofort zu entrichten. Mit Zustimmung des Hauptzollamtes kann bei kleinen Biermengen und hohem Aufwand für die Ermittlung des Stammwürzegehaltes pauschal ein Stammwürzegehalt von 12 Grad Plato angemeldet werden.

Da ist jedenfalls ausdrücklich vom Abschluss der Veranstaltung und nicht von der Hefezugabe die Rede.

Meine vollkommen subjektive Meinung hierzu:
Wenn ich mich schon bewusst dermaßen in die Öffentlichkeit stelle wie bei einem Schaubrauen, möchte ich mich nicht angreifbar machen! Wer weiß schon, wer vorbeiläuft und Dir Übles will.
Ob nun eigentlich notwendig oder nicht, ich zahle halt korrekt meine 3 Euro nochwas, und muss mich nicht ggf. auf Spitzfindigkeiten einlassen. Das ist mir persönlich meine Ruhe wert, insbesondere wenn man die paar Kröten ins Verhältnis zu den sonstigen Auslagen setzt, die ich bei einem Schaubrauen habe (Anfahrt, Fotokopien, Kostproben, ...).

Moritz
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vade
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red_folder.gif erstellt am: 6.6.2011 um 07:18  
ich hatte bei meinen schaubrauen immer auch noch "fachliteratur" dabei, d.h. hobbybraubücher wie der hanghofer, lehr oder andere. ausserdem hatte ich aus meiner bibliothek auch weitere bücher über das bierbrauen und verwandte themen dabei, z.b. "geschichte der brau- und gaststätten in basel", urbock, bier jenseits von hopfen und malz (rätsch), buch¨ über hopfen etc.


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Gruss aus der Schweiz, Dave aka Vade

meine 50l Anlage Biersektenmitglied 697 Schweizer Brauereien
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red_folder.gif erstellt am: 6.6.2011 um 20:51  
Hey Moorschwein,
das war lustig,habe mir einen gegrinst.
Danke und Gruß
Martin


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Pils instead of Pills!!!!
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maischman
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red_folder.gif erstellt am: 7.6.2011 um 12:27  
........auf alle Fälle genug Bier zum Verkosten mitnehmen. Kaum einer glaubt sonst, das man aus "Hühnerfutter" so was leckeres machen kann. LOL ;-)

Danke für die guten Hinweise.
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Anton
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red_folder.gif erstellt am: 7.6.2011 um 13:27  
Naja, das hab ich mich nicht getraut... :(
Alsooooo, ich hatte schoooon paar Fläschchen im Kühlschrank vom benachbarten Stand versteckt :redhead: . Aber halt nur für ausgewählte Gäste, die ich gut kenne...
Wie war das nochmal mit in Verkehr bringen von selbstgebrautem ... so weit ich weiß, darf es ja nur in dem Haushalt verbraucht werden, in dem es hergestellt wurde. Wenn man es so nichtmal verschenken darf, dann doch erst recht nicht mitten in der Öffentlichkeit, oder lieg ich da irgendwie falsch?

LG
Anton
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hb9cjs
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red_folder.gif erstellt am: 6.7.2011 um 12:41  
Hallo Bierfreunde

An diversen Mittelalterspektakel mache ich ein Schaubrauen als Mönch eingekleidet. mit einem Kupferkessel
an einem Dreibein auf dem offenen Feuer. Wassermenge, Malzmenge, Hopfengaben werden nur nach Gefühl
definiert, eine Uhr wird nicht verwendet. Der Zeigefinger ist mein Thermometer, abläutern durch ein Sacktuch,
zur Sudkühlung schwenke ich den Sudkessel im Bach oder Brunnen. Das einzige nicht Mittelalterliche Vorgehen
ist einerseits die Sterilisation des Gärkessels und die Verwendung von Hefe andererseits.

Beim erstem mal war ich selber überrascht, dass das so gut funktioniert und das ein trinkbares Bier ergibt.
Das einzig unschöne ist, dass ein auf diese Weise gut gelungenes Bier nicht reproduziert werden kann.

Es brauch auch einige Übung bis man die Temperaturregelung einigermassen im Griff hat.

Gruss Üelu

PS. Sobald ich ein schlaues Foto habe, werde ich es nachliefern
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Holger-Pohl
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red_folder.gif erstellt am: 6.7.2011 um 21:12  
Ich hatte ein Mal Schaubrauen im obersten Frankenwalde,

gesamte Anlage wurde vom dortigen Bauhof mit zwei Unimogs abgeholt, aufgebaut im Feuerwehrhaus - haben extra ein Feuerauto außenseits geparkt.

Ergebnis: Positiv: Das ganze Dorf war auf den Beinen, um das Ereignis mal mit zu erleben

Negativ: Die Helfer waren nach drei Stunden gedudigen Maischen angenervt. "Kann man das immer noch nicht trinken?" und waren dann nach dem Kochen knülle. Musste alles alleine machen, Sauber machen, und als ich dann entnervt auch mein Feierabendbier genießen wollte, war das Fass Hausbräu schon längst leergesoffen und ich bekam irgendwelche Plörre. Sch.... :mad:

RiesenAufstand gemacht, dann sind sie gespreiselt. Jeder brachte irgendwelche Sorten von zuhause und so bekam ich noch eine ausführlich Bierprobe. Rüllpss. war dann ein schöner Abend und alles war wieder im Lot

Aber Moral: Bei solchen großen Aufträgen, die ein Soloakt sind und nicht Teil irgendeiner Veranstaltung muss Biermenge und Helferschar wohl diszipliniert sein.

Brauen wollen viele, sauber machen dann am Ende keiner mehr!!!

Grüße
Holger


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hoepfli
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red_folder.gif erstellt am: 6.7.2011 um 21:15  
He, Holger, wie groß war den der Sud, das du so ins Schwitzen gekommen bist?


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Holger-Pohl
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red_folder.gif erstellt am: 6.7.2011 um 21:37  
Es war nicht einer, sondern drei verschiedene.

Und das an einem Tag.


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hoepfli
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red_folder.gif erstellt am: 6.7.2011 um 21:39  
Respekt!!


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Holger-Pohl
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red_folder.gif erstellt am: 6.7.2011 um 21:58  
Mache ich nie mehr!!

Arbeitsbeginn: 03.00 Uhr

8! Geräte-Sudwerk (das meiste für die Bereitung von Warmwasser) plus mein alter und mein neuer Läuterbottich

Ende: 23.30 Uhr

Ende Säuberung: 00.45 Uhr

Umgebungstemperatur: 9 Grad plus

Aber: Der Rum zum Aufwärmen war gut :D


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Moorschwein
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red_folder.gif erstellt am: 6.7.2011 um 22:00  


rührend, oder?
Das dürfte so in die Richtung gehen, die Üelu (s.o.) angesprochen hat. - @Üelu: Foto trotzdem nachreichen, bitte.

Ich weiß nicht, ob es den Herren recht ist, wenn ich dieses Bild hier veröffentliche - daher hab' ich (bis auf weiteres) die Antlitze verpixelt. (EDIT: Ich bin nicht dabei, aber ich kenne die drei Braumeister auf der linken Seite)
Alle lächeln übrigens ;)


[Editiert am 6.7.2011 um 22:12 von Moorschwein]



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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 6.7.2011 um 22:06  
...sieht aus wie Gulaschsuppe...


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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Yeffie
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red_folder.gif erstellt am: 18.7.2013 um 19:27  
Oje-Freu, übermorgen hab ich mein erstes Schaubrauen für ein Restaurant.
Hier meine Checkliste (vielleicht nützt's ja jemandem):

Malz
Schrotmühle
Brett zum Schroten
Mörtelrührer
2 Gastropfannen
Eimer
Maischescheit
Messlatte
Gasbrenner
Gasflasche
Ziegelsteine
Steinplatte
Feuerzeug
2 Thermometer
Waage
Plastikbecher
Messbecher
Haushaltspapier
Jod
Pipetten
Kaffeetassenunterteller
Läuterrohr
Wasserkocher
Nudelsieb
Tortenheber
Kupferkessel
Glasdeckel
Silikonschlauch
Putzlappen
Flaschenreinigungsmittel
Handschuhe
Verkorker
5x 60cl-Flaschen
Suppenkelle
Refraktometer
Spindel
Glaszylinder
Schnapsfläschchen
Glasballon
Hopfen
Messer
Rezept
Kugelschreiber
Glasballonbürste
Fachbücher
Hefebriefchen
Teflonband
Uhr
Zeitplan
Chemipro Oxi
Malzextrakt
Suppenlöffel
Stopfen für Glasballon
Gärröhrchen
Trichter
Kabelrolle

puh, ist ja einiges zusammengekommen. Werde berichten wie's war..
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Moorschwein
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red_folder.gif erstellt am: 18.7.2013 um 21:06  
:D Hey, wofür das Schnapsfläschen und der Tortenheber?

Ich rate mal:
-Tortenheber: für das Aufhacken des Trebers
-Schnapsfläschen: für Dich, wenn keiner guckt... *g

Wieviel Liter peilst Du an? + Bist Du alleine oder hast Du noch ein Helferlein?

Gruß - André
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vade
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red_folder.gif erstellt am: 19.7.2013 um 10:01  
hier ein paar fotos von schaubrauen welche ich veranstalltet habe:
schaubrauen 2006
schaubrauen 2003
schaubrauen 2006


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Brunnenbraeu
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red_folder.gif erstellt am: 20.7.2013 um 07:56  
Und hier einige Berichte und Fotostrecken von meinen Schaubrauveranstaltungen der letzten Jahre: http://www.brunnenbraeu.de/schaubrauen.htm.

Aber die kennt Ihr ja alle schon, weil Ihr ja ständig auf meiner Homepage http://www.brunnenbraeu.deunterwegs seid... :P

Volker
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