Senior Member Beiträge: 373 Registriert: 26.11.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.5.2011 um 12:25 |
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Folgende Idee:
Ein Bier aus 60% Pima, Rest Weizen hell Ma, Dinkel Ma, Roggen Ma zu
gleichen Anteilen. Ca. 5% Alkohol, ca. 15 EBU
Ich habe keine Vorstellung ob das überhaupt machtbar ist, ob ober- oder
untergärig Hopfensorte sowie Rastzeiten und Zeiten der Hopfengabe. Kochzeit
der Würze. Welche Hefe?
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.5.2011 um 12:29 |
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Ausprobieren und fototechnisch berichten!!!
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Antwort 1 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 31.5.2011 um 12:38 |
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Hi,
ganz sicher ist das machbar und da es ja – neben dem Pima – ausschließlich
Weizensorten sind, würde ich es auch als Weizen einbrauen mit der
entsprechenden guten Weißbierhefe, der 3068 von Wyeast. Die Rasten dann
entsprechend einem Weizenbier (Ferulsäurerast usw.) angehen.
Hopfen würde ich mit Tettnanger oder Mittelfrüh, also einem nicht zu
kräftigen Hopfen, damit die Weißbieraromen bzw. die Malzschüttung schön
durchkommt.
Kochzeit 90 Min. und den Hopfen in einer Gabe 20 Min. nach Kochbeginn
zugeben.
Nur ein Vorschlag von mir, der ich kein Weizenbierbrauer bin, also alles
nur Theorie.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 1163 Registriert: 25.6.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.5.2011 um 12:41 |
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 576 Registriert: 8.5.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.5.2011 um 12:54 |
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Um vielleicht auch Dinkel und Roggen schmecken zu können würde ich eher
neutral vergären. Schon obergärig, aber nicht gleich eine
Weizenbierhefe-Geschmacksbombe
Gruß, Gerald
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Antwort 4 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 31.5.2011 um 12:56 |
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Hallo, Gerald,
stimmt, da hast Du Recht, dann bleibt ja nur noch die....Danstar
Nottingham, gelle?
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 311 Registriert: 5.1.2009 Status: Offline
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erstellt am: 31.5.2011 um 13:29 |
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Oder vielleicht German Ale? Ginge sicher auch gut.
Und bräucht's dann eine Gummirast?
____________________ www.brauerei-dagmersellen.ch
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Antwort 6 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 31.5.2011 um 13:51 |
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Mmmh, soweit ich weiß hat die Gummirast ja nicht viel mit Geschmack zu tun,
sondern dient dazu, die ß-Glucane abzubauen, die u.U. später zu
Läuterproblemen führen können, wenn man diese Rast weglässt. Ob das bei 30
– 40% Weizenmalzanteil allerdings ins Gewicht fällt, kann ich nicht
sagen.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.5.2011 um 14:07 |
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Man kann die Gummirast doch mit der Ferularast kombinieren, oder?
Ich hab letztend ein sehr leckeres untergäriges mit Amarillo gestopftes
Roggenbier geschenkt bekommen.
Das ging wohl dank 1h Gummirast noch gerade so zu Läutern, man merkt dem
Bier aber schon eine gewisse Viskosität an.
Man hört auch von fehlgeschlagenen sirupartigen Roggenbieren, ich hätte da
Respekt und würde auf jeden Fall eine kurze Gummirast machen, zumal dann
noch das Nelkenaroma umsonst dazu kommt (vielleicht 20 Minuten bei
42°C).
Stefan
[Editiert am 31.5.2011 um 14:08 von Boludo]
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Antwort 8 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 31.5.2011 um 15:03 |
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Hi, Stefan, ja das wird ja auch wohl oft kombiniert, aber gerade diese
Aromen wollte Pippen ja 'raushaben und wenn Pilsener die auch nicht haben
will, dann wäre eine reine Gummirast ja ausreichend. Aber ich denke mal,
dass das eine ohne das andere nicht geht, da die Temperaturen ziemlich nah
beieinander liegen.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.5.2011 um 15:17 |
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Für die Decarboxylierung der Ferulasäure zu 4-Vinylguajakol braucht es aber
noch die geeignete Hefe, vielleicht hat man mit der Nottingham ja Glück und
die hat kein Interesse an der Ferulasäure?
Um den Nelkengeschmack sicher zu vermeiden, müsste man halt höher (61°C)
einmaischen und die Gefahr einer viskoseren Maische eingehen.
Da ich aber noch nie ein Roggenbier gebraut habe, halt ich mich da mal
raus, da ich nicht abschätzen kann, wie stark sich der geringe
Schüttungsanteil auswirkt.
Stefan
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Antwort 10 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 31.5.2011 um 15:21 |
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Ah, Stefan war schneller, dabei hatte ich es jetzt so schön formuliert:
Ist es nicht eigentlich so, daß erst die Hefe aus der Ferulasäure das
beliebte 4-Vinylguajakol und 4-Vinylphenol (cut & paste muß ich gestehen)
erzeugt.
Die meisten Weizenbierhefen machen das und bei einer obergärigen Ale-Hefe
(von Fermentis?) war auch mal die Rede davon.
Mit der Auswahl der richtigen Hefe wäre das also vielleicht kein
Problem.
Ich fand damals die US-05 ganz passend für das Vielkornbier und die
Gummirast hatte ich wegen des hohen Anteils an Rohfrucht gefahren.
Der geringe Anteil von etwa 13% Roggenmalz würde mir noch kein großes
Kopfzerbrechen bereiten, die Viskositätsprobleme gehen erst bei höherem
Schüttungsanteil los.
Uwe ____________________
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Antwort 11 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.5.2011 um 15:38 |
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Das wird der S-04 nachgesagt.
Ich benutz die eigentlich kaum noch, hab da aber nie was festgestellt. Dann
berichten aber andere (ich glaube der Earl war´s) von massiven
Nelkenaromen, die das Bier beinahe ungenießbar machen. Da gehen die
Meinungen sehr auseinander.
Stefan
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Antwort 12 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 31.5.2011 um 16:31 |
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Hi, Stefan,
ja, aber genau das haben ja einige mit der Notty hier schon festgestellt,
dass sie Nelkenaromen entwickelt. Meine Vermutung, dass es an der niedrigen
Einmaischtemperatur liegt, scheint sich zumindest im einen oder anderen
Fall bestätigt zu haben.
Ich hatte noch nie Nelkenprobleme mit der von mir sehr häufig eingesetzten
Notty, da ich ja immer so um die 60°C einmaische.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
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Senior Member Beiträge: 428 Registriert: 16.11.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.5.2011 um 22:34 |
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Also erst einmal:
Zitat: | Mmmh, soweit ich weiß
hat die Gummirast ja nicht viel mit Geschmack zu tun, sondern dient dazu,
die ß-Glucane abzubauen, die u.U. später zu Läuterproblemen führen können,
wenn man diese Rast weglässt. |
ß-Glucane führen nicht zu Läuterproblemen, sondern zu Filtrationsproblemen
wenn Scherkräfte im Kaltbereich auftreten. Pentosane, Prolamine sind hier
die Übeltäter! Durch Rogen und Dinkel hast du eine schöne viskose Suppe
sage ich dir, das wird dauern beim läutern.
Ein Kollege hat mal ein 7 Kornbier gemacht, 6Std. Läuterzeit und richtige
Gärprobleme weil die Hefe nicht richtig adaptiert war, ist mitten in der
Gärung stehen geblieben, also sollte hier die richtige gewählt werden. Du
hast halt durch die vielen vers. Malze eine andere Zuckerzusammensetznug,
was der Hefe nicht so gefällt. Würde dir zu einer obergärigen Hefe raten,
wenn nicht sogar zu einer Hardcore Hefe, sprich übervergärer wie die
Schizosaccharomyces pombe. Hatte er damals dann auch genommen die ist durch
maschiert. Allerdings mußt du diese dann raus filtrieren, sonst geht die zu
weit, was wieder auf den Geschmack geht.
Aber ich sag mal probieren geht über studieren!
Allerdings Schade wenn du einen ganzen Tag verschenkst und die Brühe dann
in den Canal Grande geht.
gruß al
[Editiert am 31.5.2011 um 22:36 von alcorrado]
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Antwort 14 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.5.2011 um 22:53 |
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Zitat: | wie die
Schizosaccharomyces pombe... |
wie soll er die wohl rausfiltrieren mit Hobbybrauer-Equipment? Wie kommt
man überhaupt an so eine Hefe? Stammt die nicht aus afrikanischen
Hirsebier? ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 15 |
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Senior Member Beiträge: 428 Registriert: 16.11.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.5.2011 um 23:05 |
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Zitat: | wie soll er die wohl
rausfiltrieren mit Hobbybrauer-Equipment? Wie kommt man überhaupt an so
eine Hefe? Stammt die nicht aus afrikanischen
Hirsebier? |
upps, vergessen zu erwähnen das mein Kollege wie ich Braumeister ist und
das es ein 15hl Sud war, und er es dann über 3 Ecken bei einer benachtbaren
Brauerei mit Kieselgur rausfiltrieren lassen hat, der dortige Braumeister
hat sich natürlich gewehrt und wollte nicht da du danach alles richtig
reinigen mußt und so weiter, weil sie sonst später beim filtrierten Bier
einen richtigen Schaden anrichten könnte. Aber man hilft sich in der
Braubranche genau so wie hier.
Also ich habe so meine Quellen um so was zu bekommen aber hier müßte sie
auch geordert werden können.
http://www.dsmz.de/
edit: da ist sie http://www.dsmz.de/microorganisms/html/yeast.genus/schizosacc
haromyces.html
[Editiert am 31.5.2011 um 23:06 von alcorrado]
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.5.2011 um 23:17 |
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Was soll man dazu sagen: Nach Mitternacht werden die Fakten ins Netz
gestellt (auf den Tisch gelegt - ist die alte Version).
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Antwort 17 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.5.2011 um 23:22 |
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Das ist ja interessant! Da gibt es einen stecken gebliebenen Sud..und was
macht da ein deutscher Braumeister! Er holt sich z. B. von der DSMZ eine
Kultur afrikanischer Hirsebierhefen. Pombe ist afrikanisches Hirsebier. Die
Herstellung ist sehr lecker...das wollt ihr garnicht wissen
Nun er vermehrt die Kultur und impft den Sud über. Dann karrt er das Bier
in eine benachbarte Brauerei, und filtriert die Allesfresser-Hefen wieder
raus, wobei der Braumeister der benachbarten Brauerei natürlich einen
Schreikrampf kriegt..
Das ist eine schöne Geschichte ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 18 |
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Senior Member Beiträge: 428 Registriert: 16.11.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.5.2011 um 23:32 |
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Nicht Deutschland aber EU! Warum nicht immer mal was neues !
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Antwort 19 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.6.2011 um 07:05 |
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Ich bekenne:
Bis zum Beitrag mit dem echten Link auf die Mikrobensammler habe ich
gedacht, dass eine Hefe, die wie verrückt Alles vergärt und sich dabei
klangvoll "Schizosaccharomyces pombe" nennt, ein Ulk ist....
Eine sehr schöne Geschichte - und wieder was gelernt, Danke! ____________________
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Antwort 20 |
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