Senior Member Beiträge: 178 Registriert: 7.9.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 13.9.2011 um 11:58 |
|
|
Hallo,
ich bastel grad an einem frisierten Einkocher. Dieser war ursprünglich als
Sous Vide Kocher und Wurstkessel gedacht. Dank Internet kam ich auf den
Trichter das man da drin auch Bier brauen kann. Mein bisheriges Konzept sah
vor, den Kochtopf mit einem PID Regler zu versehen und eine kleine
Spülmaschinenpumpe zur Umwälzung einzubauen.
Nun ist die originale Heizspirale aber durch, also kommt eine neue
(stärkere) Heizung rein und in der Hoffnung über die Maische Herr zu werden
eine 100 Watt Pumpe. Beim Maischen soll dann der Läuterboden die ganze Zeit
installiert sein damit die Pumpe darunter mehr oder weniger nur Flüssigkeit
ansaugt. Den Auslass will ich über dem Läuterboden tangential zur Wand
machen so dass ein kleiner Strudel entsteht und hoffetlich die ganze Pampe
in Bewegung bleibt. Nur bin ich mir grad nicht so sicher ob der Läuterboden
(1,5mm Lochblech) dabei genügend Flüssigkeit durchlässt oder sich dermassen
zusetzt, dass die Pumpe nix mehr ansaugt.
so ungefähr hab ich mir das vorgestellt:
Kann das gehen? Hab ich irgendwelche groben Denkfehler? Oder geht ohne
Rührwerk gar nix?
Plan B ist ein Rohr senkrecht in den Ansaugstuzen der Pumpe zu Stecken und
bis relativ weit oben mit vielen Löchern zu versehen. Find ich aber doof
weil die Länge eigentlich immer an die Füllmenge angepasst werden muss
damit die Pumpe keine Luft ziehen kann.
Gruß
Jörg
|
|
Moderator Beiträge: 1253 Registriert: 21.12.2005 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 13.9.2011 um 13:54 |
|
|
Hi,
also die Idee finde ich toll. Es ist nur zu Befürchten, dass sich das
Lochlech zu setzt, da Du ja praktisch die ganze Zeit läuterst, und wenn Du
dann wirklich läutern willst, kommt es wie beim Ochs die Milch
Es könnte funktionieren wenn Du so eine Art Rückspülfunktion
implementierst, das heist nach eine paar Minuten pumpen, die Würze wieder
umgekehrt von unten durch das Lochblech zu drücken um den sich gebildeten
Treberkuchen wieder auf zu lockern. Machen wir bei unserem Sandfilter fürs
Schwimmbad im Garten auch so. Wenns funktioniert gibts bestimmt traumhafte
Ausbeuten ____________________ "Wer kein Bier hat, hat nichts zu trinken"
(M. Luther)
|
|
Antwort 1 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 13.9.2011 um 14:10 |
|
|
Hi,
es ist genau wie Bodo es sagt. Du kannst nicht die ganze Zeit durch das
Läuterblech saugen, ohne das es sich zusetzt. Deshalb wurde das
Malzrohrprinzip erfunden. Da wird die Maische genau anders herum
durchgepumpt.
Ich habe mal Deine Zeichnung entsprechend ergänzt...
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 2 |
|
Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 13.9.2011 um 14:11 |
|
|
|
|
Antwort 3 |
|
Senior Member Beiträge: 178 Registriert: 7.9.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 13.9.2011 um 15:08 |
|
|
Sowas hab ich schon befürchtet. Funktionsumkehr ist immer gut wenn man so
nicht weiterkommt. Die Pumpe kann leider nur in eine Richtung pumpen, die
Malzrohrgeschichte ist jedoch vielversprechend. Wenn ich das Prinzip
richtig verstanden hab kommts ja nur drauf an den Läuterboden von unten
nach oben zu durchströmen damit Schwerkraft und Strömung entgegengesetzt
wirken. Ein überlaufender Topf ist da nicht wirklich nötig, Hauptsache die
Würze kommt von oberhalb des "Bodens" in die Pumpe. Das könnte ich aber
auch folgendermaßen erreichen:
Höhenverstellung und Malzeinfüllöffnung müssten sich auch irgendwie
integrieren lassen. Der Siebboden unten zum Abläutern und als Anbrennschutz
ist wohl nicht verkehrt. Die größere Filteroberfläche im vergleich zum
eingesetzen Rohr kann ja eigentlich nur positiv sein.
@hoepfli
den werd ich mir mal in ruhe bei nem Bierchen durchlesen...
|
|
Antwort 4 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 13.9.2011 um 15:23 |
|
|
Hi Jörg,
was Du da gezeichnet hast ist genau ein Malzrohr ohne den Außentopf...aber
was bringt das? Der Vorteil beim Malzrohrbrauen ist ja, dass man nach dem
Maischen das Malzrohr einfach aus dem Topf hebt und direkt kochen kann.
Die gleichmässige Auswaschung ist schon beim Speidel-Braumeister manchmal
problematisch.
m.f.g
René
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 5 |
|
Posting Freak Beiträge: 958 Registriert: 9.6.2007 Status: OnlineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 13.9.2011 um 17:19 |
|
|
Das wäre eigentlich schon möglich. Der Vorteil darin ist, ähnlich wie beim
Panzerschlauch-direkt-Maischen, dass man keinen Läuterbottich mehr
nachschalten muss. Die Frage bezog sich ja nicht auf den praktischen
Vorteil des Malzrohrbrauens, sondern ob das Umwälzprinzip im Einkocher
funktioniert.
Edit: Natürlich ist der Einwand berechtigt, denn wenn man sowieso am
Basteln ist, kann man auch gleich was vernünftiges machen.
Andererseits wäre es natürlich interessant, ob dieses Prinzip gegenüber dem
Malzrohr irgendeinen Vorteil haben könnte...
Daher mein Tipp: Panzerschlauch rein und Rührwerk. Dann bist du auch
preislich voll im Rahmen der 100-W-Pumpe.
[Editiert am 13.9.2011 um 17:21 von hiasl]
____________________ Mehr vom Bier wissen, heißt: Mehr vom Bier haben!
---
Eigene
Homepage
BIER-BRAU-PROjekt
der Uni Erlangen
|
|
Antwort 6 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 13.9.2011 um 18:05 |
|
|
Hi hiasl,
da hast Du recht! Prinzipiell funktioniert es schon. Ich will auch
niemanden davon abhalten seiner Kreativität freien Lauf zu lassen! Deshalb
noch mal zurück zur ursprünglichen Idee von Jörg...
Wäre es möglich den Läuterboden so zu konstruieren, dass ein ständiges
"durchsaugen" möglich ist? Ich denke da an senkrechte Bleche, die ein
Festsetzen des Trebers verhindern.
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 7 |
|
Senior Member Beiträge: 178 Registriert: 7.9.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 13.9.2011 um 18:36 |
|
|
Das ständige ansaugen durch den Läuterboden stetzt voraus, dass das Malz
ständig in Schwebe gehalten werden kann. Zumindest teilweise, beim läutern
wartet man ja auch erst mal ne weile bis sich alles schön abgesetzt hat.
Dazu würde ich tangential in den Topf einströmen lassen und auf einen
Whirlpooleffekt wie beim Hopfenkochen hoffen. Da ich aber noch nicht
gebraut hab und in den Videos die Maischekonsistenzen sehr unterschiedlich
aussehen kann ich das auch nur schwer einschätzen.
Das Malzrohrprinzip erscheint mir aber auch immer attraktiver. Ein 15L Topf
von ebay kostet nicht mehr als das Lochblech. Schlitze in den Boden
flexen/dremeln, ein wenig klemptnern und was siebartiges oben drauf, schon
wäre der Maisch/Läutereinsatz fertig.
@hiasl
Den Topf mit der Pumpe bau ich ja eh, davon ausgehend suche ich nun einen
Weg wie ich den am geschicktesten als Brauanlage verwenden kann. Das
schliesst die Verwendung von Rührer und Panzerschlauch nicht aus, aber erst
wenn ich die anderen Varianten aufgegeben hab.
|
|
Antwort 8 |
|
Member Beiträge: 94 Registriert: 7.1.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 13.9.2011 um 18:51 |
|
|
Hallo,
ich habe genau das was Du vor hast probiert, leider existieren die Bilder
nicht mehr, habe meine HP umgebaut / umgezogen...
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre
ad&tid=6380#pid62483
Was soll ich sagen - das war nix! Im Malzrohr hat sich immer so ein enormer
Druck aufgebaut, daß mir das obere Läuterblech fast um die Ohren geflogen
ist - trotz Abstützung. Bei reduzierter Pumpenleistung gab es dann immer
Probleme mit der Ausbeute.
Was ich mittlerweile seit 8 Suden aber sehr erfolgreich betreibe ist ein
Läuterboden 1,5mm Lochdurchesser im Maischekessel - oberhalb gerührt,
unterhalb mittel Pumpe umgewälzt. Da brennt nix an (10KW Brenner) und der
Temperaturunterschied zwischen umgewälzter Würze und umgerührter Maische
liegt bei einem Grad.
Das Läutern klappt prima, ich habe aber etwas länger Trüblauf als üblich
weil sich unter dem Blech etwas ansammelt.
Ich baue gerade weiter aus, erstens auf Induktion damit ich alles schön
isolieren kann, zweitens auf einen zusätzlichen Kessel zum Hopfenkochen ich
läutere dann von den einen in den anderen Kessel und kann während des
Läutern schon heizen.
Habe leider kein Bild des Kessels ohne Boden parat. Ich sauge unter dem
Boden an und lasse tangential wieder einströmen - so habe ich eine
Kreisbewegung unter dem Boden. Pumpe läuft immer wenn geheizt wird und nach
Abschalten der Heizung noch eine Minute nach!
Lg, Manu
|
|
Antwort 9 |
|
Posting Freak Beiträge: 1206 Registriert: 26.5.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 13.9.2011 um 22:03 |
|
|
Hallo Manu, sehe ich das richtig....betreibst du dein Hockerkocher mit zwei
Ventile? Oder wofür ist die 2 Gasleitung?
mfg
Marco
|
|
Antwort 10 |
|
Senior Member Beiträge: 178 Registriert: 7.9.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 14.9.2011 um 12:26 |
|
|
Hallo nochmal,
nach ein wenig viel Lesen hab ich die Malzrohrgeschichte erst mal wieder
verworfen, das ist mir mit den Schüttungs- und Gesamtmengen irgendwie zu
unflexibel und mit dem geschlitzen Topfboden hab ich auch einen Denkfehler
gemacht. Der muss ja zu sein damit das Wasser auch wirklich oben raus
geht.
Hier http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthread
&tid=9261 hat schon mal jemand was ähnliches realisiert wie mein
ursprünglicher Plan. Deshalb werde ich das auch einfach mal versuchen. Wenn
sich der Boden zusetzt benutz ich halt das Braupaddel das eh schon bestellt
ist und lockere die Geschichte wieder auf. Danach werd ich anhand der
Frustbier/Freudenbier Quote entscheiden ob ein Zusatzrührwerk wie bei
Fahrtwind oder andere Maßnahmen erforderlich sind.
Gruß Jörg
|
|
Antwort 11 |
|
Member Beiträge: 94 Registriert: 7.1.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 14.9.2011 um 21:21 |
|
|
Hallo Biertrinker (sind wir das nicht alle? ;-)
Ich habe jeweils eine separate Zuleitung vom Doppeldruckminderer für die
Lockflamme und die Paellaflamme. Beide laufe über eine eigene
Zündsicherung!
Lg, Manu
|
|
Antwort 12 |
|
Senior Member Beiträge: 178 Registriert: 7.9.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 3.10.2011 um 21:48 |
|
|
Sooo, heute war der erst Brauversuch mit der Kiste. Hat natürlich nicht
geklappt wie erhofft. Der Boden hat sich beim Einmaischen quasi sofort
zugesetzt. Also ham wir zu zweit ca 2,5 Stunden gerührt/den Boden
freigekratzt. Trotzdem hat die Pumpe ordentlich Lärm gemacht um ihre
Unzufriedenheit auszudrücken. Da hatte ich schon ein wenig Angst es könnte
unten was anbrennen. Als dann die Jodprobe planmässig in Ordnung war und
kein verbrannter Geschmack feststellbar stieg dann auch meine Laune wieder.
Abläutern war ein Traum. Ich habs eher langsam laufen lassen und musste die
ersten 1,5 Liter nochmal durchlassen bis es klar lief. Nach dem entfernen
des Bodens samt Treber waren null Anbrennspuren im Kessel. Der
Ceranfeldheizer mach scheinbar ne schön homogene Hitze.
Zum Kochen ham wir erst die Pumpe laufen lassen und dann bei der ersten
Hofengabe aus und zum Whirlpoolen nochmal kurz an. Ging alles porblemlos,
nur der Trubkegel hat sich nicht so richtig ausgebildet. Ging trotzdem.
Nun stehen 23 Liter Hopfengold mit einer Stammwürze von 12,5 °P zum Kühlen
draussen, quasi genau im Soll, nur waren 25 Liter geplant. Mit einem
Feinfilter hätte man am Ende noch nen Liter rausquetschen können aber ich
hab die Suppe dann lieber dringelassen. MAcht eine Ausbeute von knappen
60%.
Fazit: fürs nächste mal gibts ein Rührwerk oder ein Malzrohr. Nachdem ich
aber jetzt mal gesehen hab was das für ne Pampe im Kessel ist hab ich so
meine Zweifel ob das Waschmaschinenpümpchen da genug Power liefert.
Gescheitert ist die Sache aber keineswegs denn als Sous Vide Kocher läuft
die Maschine astrein. Ich konnte mit klarem Wasser und auch beim Brauen
oberhalb des Läuterbodens keinerlei Temperaturunterschiede messen.
|
|
Antwort 13 |
|