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Autor: Betreff: Einkocher mit Umwälzung - kann das funktionieren?
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mcgyver2k
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red_folder.gif erstellt am: 13.9.2011 um 11:58  
Hallo,

ich bastel grad an einem frisierten Einkocher. Dieser war ursprünglich als Sous Vide Kocher und Wurstkessel gedacht. Dank Internet kam ich auf den Trichter das man da drin auch Bier brauen kann. Mein bisheriges Konzept sah vor, den Kochtopf mit einem PID Regler zu versehen und eine kleine Spülmaschinenpumpe zur Umwälzung einzubauen.

Nun ist die originale Heizspirale aber durch, also kommt eine neue (stärkere) Heizung rein und in der Hoffnung über die Maische Herr zu werden eine 100 Watt Pumpe. Beim Maischen soll dann der Läuterboden die ganze Zeit installiert sein damit die Pumpe darunter mehr oder weniger nur Flüssigkeit ansaugt. Den Auslass will ich über dem Läuterboden tangential zur Wand machen so dass ein kleiner Strudel entsteht und hoffetlich die ganze Pampe in Bewegung bleibt. Nur bin ich mir grad nicht so sicher ob der Läuterboden (1,5mm Lochblech) dabei genügend Flüssigkeit durchlässt oder sich dermassen zusetzt, dass die Pumpe nix mehr ansaugt.

so ungefähr hab ich mir das vorgestellt:


Kann das gehen? Hab ich irgendwelche groben Denkfehler? Oder geht ohne Rührwerk gar nix?

Plan B ist ein Rohr senkrecht in den Ansaugstuzen der Pumpe zu Stecken und bis relativ weit oben mit vielen Löchern zu versehen. Find ich aber doof weil die Länge eigentlich immer an die Füllmenge angepasst werden muss damit die Pumpe keine Luft ziehen kann.

Gruß
Jörg
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red_folder.gif erstellt am: 13.9.2011 um 13:54  
Hi,
also die Idee finde ich toll. Es ist nur zu Befürchten, dass sich das Lochlech zu setzt, da Du ja praktisch die ganze Zeit läuterst, und wenn Du dann wirklich läutern willst, kommt es wie beim Ochs die Milch ;)

Es könnte funktionieren wenn Du so eine Art Rückspülfunktion implementierst, das heist nach eine paar Minuten pumpen, die Würze wieder umgekehrt von unten durch das Lochblech zu drücken um den sich gebildeten Treberkuchen wieder auf zu lockern. Machen wir bei unserem Sandfilter fürs Schwimmbad im Garten auch so. Wenns funktioniert gibts bestimmt traumhafte Ausbeuten :)


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flying
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red_folder.gif erstellt am: 13.9.2011 um 14:10  
Hi,

es ist genau wie Bodo es sagt. Du kannst nicht die ganze Zeit durch das Läuterblech saugen, ohne das es sich zusetzt. Deshalb wurde das Malzrohrprinzip erfunden. Da wird die Maische genau anders herum durchgepumpt.
Ich habe mal Deine Zeichnung entsprechend ergänzt...





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hoepfli
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red_folder.gif erstellt am: 13.9.2011 um 14:11  
Hallo Jörg, eventuell kennst du diesen thread nicht, einer der besten hier im Forum, durch welchen ich zum Hobbybrauer wurde.
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre ad&tid=4639#pid
Volco
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mcgyver2k
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red_folder.gif erstellt am: 13.9.2011 um 15:08  
Sowas hab ich schon befürchtet. Funktionsumkehr ist immer gut wenn man so nicht weiterkommt. Die Pumpe kann leider nur in eine Richtung pumpen, die Malzrohrgeschichte ist jedoch vielversprechend. Wenn ich das Prinzip richtig verstanden hab kommts ja nur drauf an den Läuterboden von unten nach oben zu durchströmen damit Schwerkraft und Strömung entgegengesetzt wirken. Ein überlaufender Topf ist da nicht wirklich nötig, Hauptsache die Würze kommt von oberhalb des "Bodens" in die Pumpe. Das könnte ich aber auch folgendermaßen erreichen:



Höhenverstellung und Malzeinfüllöffnung müssten sich auch irgendwie integrieren lassen. Der Siebboden unten zum Abläutern und als Anbrennschutz ist wohl nicht verkehrt. Die größere Filteroberfläche im vergleich zum eingesetzen Rohr kann ja eigentlich nur positiv sein.


@hoepfli
den werd ich mir mal in ruhe bei nem Bierchen durchlesen...
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 13.9.2011 um 15:23  
Hi Jörg,

was Du da gezeichnet hast ist genau ein Malzrohr ohne den Außentopf...aber was bringt das? Der Vorteil beim Malzrohrbrauen ist ja, dass man nach dem Maischen das Malzrohr einfach aus dem Topf hebt und direkt kochen kann.
Die gleichmässige Auswaschung ist schon beim Speidel-Braumeister manchmal problematisch.

m.f.g
René


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hiasl
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red_folder.gif erstellt am: 13.9.2011 um 17:19  
Das wäre eigentlich schon möglich. Der Vorteil darin ist, ähnlich wie beim Panzerschlauch-direkt-Maischen, dass man keinen Läuterbottich mehr nachschalten muss. Die Frage bezog sich ja nicht auf den praktischen Vorteil des Malzrohrbrauens, sondern ob das Umwälzprinzip im Einkocher funktioniert.

Edit: Natürlich ist der Einwand berechtigt, denn wenn man sowieso am Basteln ist, kann man auch gleich was vernünftiges machen.
Andererseits wäre es natürlich interessant, ob dieses Prinzip gegenüber dem Malzrohr irgendeinen Vorteil haben könnte...

Daher mein Tipp: Panzerschlauch rein und Rührwerk. Dann bist du auch preislich voll im Rahmen der 100-W-Pumpe.


[Editiert am 13.9.2011 um 17:21 von hiasl]



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flying
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red_folder.gif erstellt am: 13.9.2011 um 18:05  
Hi hiasl,

da hast Du recht! Prinzipiell funktioniert es schon. Ich will auch niemanden davon abhalten seiner Kreativität freien Lauf zu lassen! Deshalb noch mal zurück zur ursprünglichen Idee von Jörg...

Wäre es möglich den Läuterboden so zu konstruieren, dass ein ständiges "durchsaugen" möglich ist? Ich denke da an senkrechte Bleche, die ein Festsetzen des Trebers verhindern.


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mcgyver2k
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red_folder.gif erstellt am: 13.9.2011 um 18:36  
Das ständige ansaugen durch den Läuterboden stetzt voraus, dass das Malz ständig in Schwebe gehalten werden kann. Zumindest teilweise, beim läutern wartet man ja auch erst mal ne weile bis sich alles schön abgesetzt hat. Dazu würde ich tangential in den Topf einströmen lassen und auf einen Whirlpooleffekt wie beim Hopfenkochen hoffen. Da ich aber noch nicht gebraut hab und in den Videos die Maischekonsistenzen sehr unterschiedlich aussehen kann ich das auch nur schwer einschätzen.

Das Malzrohrprinzip erscheint mir aber auch immer attraktiver. Ein 15L Topf von ebay kostet nicht mehr als das Lochblech. Schlitze in den Boden flexen/dremeln, ein wenig klemptnern und was siebartiges oben drauf, schon wäre der Maisch/Läutereinsatz fertig.

@hiasl
Den Topf mit der Pumpe bau ich ja eh, davon ausgehend suche ich nun einen Weg wie ich den am geschicktesten als Brauanlage verwenden kann. Das schliesst die Verwendung von Rührer und Panzerschlauch nicht aus, aber erst wenn ich die anderen Varianten aufgegeben hab.
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Fahrtwind
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red_folder.gif erstellt am: 13.9.2011 um 18:51  
Hallo,
ich habe genau das was Du vor hast probiert, leider existieren die Bilder nicht mehr, habe meine HP umgebaut / umgezogen...
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre ad&tid=6380#pid62483

Was soll ich sagen - das war nix! Im Malzrohr hat sich immer so ein enormer Druck aufgebaut, daß mir das obere Läuterblech fast um die Ohren geflogen ist - trotz Abstützung. Bei reduzierter Pumpenleistung gab es dann immer Probleme mit der Ausbeute.

Was ich mittlerweile seit 8 Suden aber sehr erfolgreich betreibe ist ein Läuterboden 1,5mm Lochdurchesser im Maischekessel - oberhalb gerührt, unterhalb mittel Pumpe umgewälzt. Da brennt nix an (10KW Brenner) und der Temperaturunterschied zwischen umgewälzter Würze und umgerührter Maische liegt bei einem Grad.

Das Läutern klappt prima, ich habe aber etwas länger Trüblauf als üblich weil sich unter dem Blech etwas ansammelt.

Ich baue gerade weiter aus, erstens auf Induktion damit ich alles schön isolieren kann, zweitens auf einen zusätzlichen Kessel zum Hopfenkochen ich läutere dann von den einen in den anderen Kessel und kann während des Läutern schon heizen.
Habe leider kein Bild des Kessels ohne Boden parat. Ich sauge unter dem Boden an und lasse tangential wieder einströmen - so habe ich eine Kreisbewegung unter dem Boden. Pumpe läuft immer wenn geheizt wird und nach Abschalten der Heizung noch eine Minute nach!

Lg, Manu
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Biertrinker
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red_folder.gif erstellt am: 13.9.2011 um 22:03  
Hallo Manu, sehe ich das richtig....betreibst du dein Hockerkocher mit zwei Ventile? Oder wofür ist die 2 Gasleitung?

mfg
Marco
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mcgyver2k
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red_folder.gif erstellt am: 14.9.2011 um 12:26  
Hallo nochmal,

nach ein wenig viel Lesen hab ich die Malzrohrgeschichte erst mal wieder verworfen, das ist mir mit den Schüttungs- und Gesamtmengen irgendwie zu unflexibel und mit dem geschlitzen Topfboden hab ich auch einen Denkfehler gemacht. Der muss ja zu sein damit das Wasser auch wirklich oben raus geht.

Hier http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthread &tid=9261 hat schon mal jemand was ähnliches realisiert wie mein ursprünglicher Plan. Deshalb werde ich das auch einfach mal versuchen. Wenn sich der Boden zusetzt benutz ich halt das Braupaddel das eh schon bestellt ist und lockere die Geschichte wieder auf. Danach werd ich anhand der Frustbier/Freudenbier Quote entscheiden ob ein Zusatzrührwerk wie bei Fahrtwind oder andere Maßnahmen erforderlich sind.

Gruß Jörg
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Fahrtwind
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red_folder.gif erstellt am: 14.9.2011 um 21:21  
Hallo Biertrinker (sind wir das nicht alle? ;-)
Ich habe jeweils eine separate Zuleitung vom Doppeldruckminderer für die Lockflamme und die Paellaflamme. Beide laufe über eine eigene Zündsicherung!

Lg, Manu
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mcgyver2k
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red_folder.gif erstellt am: 3.10.2011 um 21:48  
Sooo, heute war der erst Brauversuch mit der Kiste. Hat natürlich nicht geklappt wie erhofft. Der Boden hat sich beim Einmaischen quasi sofort zugesetzt. Also ham wir zu zweit ca 2,5 Stunden gerührt/den Boden freigekratzt. Trotzdem hat die Pumpe ordentlich Lärm gemacht um ihre Unzufriedenheit auszudrücken. Da hatte ich schon ein wenig Angst es könnte unten was anbrennen. Als dann die Jodprobe planmässig in Ordnung war und kein verbrannter Geschmack feststellbar stieg dann auch meine Laune wieder. Abläutern war ein Traum. Ich habs eher langsam laufen lassen und musste die ersten 1,5 Liter nochmal durchlassen bis es klar lief. Nach dem entfernen des Bodens samt Treber waren null Anbrennspuren im Kessel. Der Ceranfeldheizer mach scheinbar ne schön homogene Hitze.
Zum Kochen ham wir erst die Pumpe laufen lassen und dann bei der ersten Hofengabe aus und zum Whirlpoolen nochmal kurz an. Ging alles porblemlos, nur der Trubkegel hat sich nicht so richtig ausgebildet. Ging trotzdem.

Nun stehen 23 Liter Hopfengold mit einer Stammwürze von 12,5 °P zum Kühlen draussen, quasi genau im Soll, nur waren 25 Liter geplant. Mit einem Feinfilter hätte man am Ende noch nen Liter rausquetschen können aber ich hab die Suppe dann lieber dringelassen. MAcht eine Ausbeute von knappen 60%.

Fazit: fürs nächste mal gibts ein Rührwerk oder ein Malzrohr. Nachdem ich aber jetzt mal gesehen hab was das für ne Pampe im Kessel ist hab ich so meine Zweifel ob das Waschmaschinenpümpchen da genug Power liefert. Gescheitert ist die Sache aber keineswegs denn als Sous Vide Kocher läuft die Maschine astrein. Ich konnte mit klarem Wasser und auch beim Brauen oberhalb des Läuterbodens keinerlei Temperaturunterschiede messen.
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