Posting Freak Beiträge: 1905 Registriert: 7.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.9.2011 um 13:31 |
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Hallo liebe Braufreunde,
wie schon anderswo beschrieben will ich mich an einen doppelwandigen
Würzkessel geben.
Frage ist nun wie. Meine Würzmenge ist Ausschlag ca. 57L. Die Pfanne soll
die doppelte Menge aufnehmen können, mir schweben hier ein Durchmesser von
etwa 60 cm und eine Höhe von 76 cm vor. Das ist dann mehr wie ich brauche,
als Sicherheit gegen das Überkochen.
So etwa, nur ohne Rührwerk, natürlich:
Nun die Frage: welches Material? Der Kessel soll doppelwandig sein, mit Öl
als Wärmeträger, aufgeheizt elektrisch.
Ich habe gesehen das Edelstahl nur eine Wärmeleitzahl von 15 W hat, während
Alu auf 236 und Kupfer auf 240-380 kommt.
Was soll man nehmen? Edelstahl ist sauber und teuer, Alu ist leicht zu
verarbeiten, aber läuft arg an, Kupfer ist hier schwer zu verarbeiten und
teuer.
Ideen werden gesucht.
Mit besten Grüßen, Jörg ____________________ Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von
AD512 (Dokument ging leider verloren).
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Posting Freak Beiträge: 558 Registriert: 28.8.2009 Status: Offline
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erstellt am: 21.9.2011 um 16:29 |
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Hallo Jörg,
ich würde Edelstahl nehmen. Auch wenn dieser reuer ist als andere
Materialen. Auch wenn die Verarbeitung relativ schwierig ist, überwiegen
die Vorteile.
Nachteile Edelstahl:
-Teuer
-Schwierig in der Bearbeitung (Bohren, Sägen), da braucht du gutes
Werkzeug
Vorteile:
- Lässt sich gut schweißen
- Du kannst ihn gut mit diversen Mitteln reinigen (schlecht bei Alu)
- Wenn du Gewinde in Edelstahl bohrst halte diese besser als wie in Alu
oder Kupfer
Bei Alu kannst du Lochfras bekommen.
Ich denke bei Edelstahl hast du was für die Ewigkeit. Bei Alu ärgerst du
dich in der Zukunft. Kupfer wird in der Industrie meistens nur als
Verkleidung des Edelstahl eingesetzt. Bezüglich der Wärmeleitfähigkeit wird
Kupfer wohl nicht eingesetzt.
Die Wärmeübertragung sollte bei der großen Fläche kein Problemm sein. Du
hast ja nicht nur den Boden zur Wärmeübertragung, sondern auch noch die
Seitenwände.
Ich hoffe ich kann dir deine entscheidung etwas erleichtern.
Gruß Globe
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 1478 Registriert: 3.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.9.2011 um 16:45 |
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Zitat: | Die Wärmeübertragung
sollte bei der großen Fläche kein Problemm sein. Du hast ja nicht nur den
Boden zur Wärmeübertragung, sondern auch noch die
Seitenwände. |
Vorallem bei den "niedrigen" Temperaturen, die wir beim Bierbrauen haben,
ist die Wärmeleitfähigkeit eigentlich vollkommen ausreichend. Ich benutze
einen Eintauchkühler aus Edelstahl bspw. zur Würzekühlung, das geht auch
super.
(Hatte mir das auch mal ausgerechnet, grad leider nicht wiederfindbar )
Kupfer wäre sicher schön anzuschauen, aber doch auch wesentlich teurer als
"Stahl".
Vorteil Alu wäre noch: Enorm leicht. ____________________ Viele Grüße
Dominic
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 902 Registriert: 11.6.2006 Status: Offline
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erstellt am: 22.9.2011 um 08:05 |
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Hallo,
ich braue in einem so ähnlichen Kessel (sowas:
http://www.ebay.de/itm/1-Kochkessel-Glyzerinbad-Kessel-120-Liter-Elektro-/1
50664178518?pt=Koch_Grill_Imbisstechnik&hash=item231448eb56), hab ich
damals mit 150ltr Inhalt geschossen.
Die genaue Steuerung ist ein wenig schwierig, ist der Fühler in der Würze,
wird das Wärmemedium heißer und heizt nach, bei mir bei tiefen Temperaturen
ca 2-3 °C, bei hohen Temperaturen ca 1-2°C. Ist der Fühler im Öl/ Glyzerin,
wird die Würzezieltemperatur nur langsam erreicht. Das könnte man
vielleicht durch 2 Fühler in den Griff bekommen.
Viel Spaß beim Bauen
Gruß hufpfleger ____________________ Gruß hufpfleger,
der immer noch einen Pächter sucht!
Infos unter dem button "Bierbrauer werden?" in der Navigationleiste
http://hämmscher-bier.de
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 130 Registriert: 5.10.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.9.2011 um 08:36 |
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Hallo,
@ hufpfleger:
Wäre das mit dem Nachheizen so schlimm ?
Können wir uns (für die jeweilgen Rasten) nicht eh in einem
gewissen Temperaturbereich aufhalten ?
Gruß
Uwe
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Antwort 4 |
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Member Beiträge: 94 Registriert: 7.1.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.9.2011 um 08:44 |
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@Hutpfleger
Richtig, ich arbeite als Laborant mit einem 10 L Büchi Doppelmantelreaktor,
hier sind Temperaturfühler im Mantel und innen. Die Temperaturregelung
findet über einen PID Regler statt der erst für die Wärmekapazität des
Reaktionsmediums angepasst werden muß. Bei Wasser ist der
Proportionalitätsfaktor recht hoch, so ergibt sich bei Aufheizen auf eine
Zieltemperatur locker ein Delta T von 20 Kelvin und mehr. Klingt für mich
nach einem deutlichen Programmieraufwand...
Off Tonic: Die Arbeit mit dem Büchi macht schon Spaß. Ich glaube ich habe
Beruf zum Hobby gemacht. http://www.aktiv-online.info/Home/tabid/36/ArticleID/2392/l
anguage/de-DE/Default.aspx , oberstes Bild!
[Editiert am 22.9.2011 um 08:45 von Fahrtwind]
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 1905 Registriert: 7.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.9.2011 um 12:49 |
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Hallo,
nun, die Entscheidung ist getroffen, wir bauen mit V2A.
@Woluwe, dies wird ein Würzekessel, für die Maische hab ich das schon als
Doppelmantelkessel mit Fühler in der Masiche. Der PLC tastet hier bei 2°
unter Soll langsam an die Solltemperarur ran, das läuft A1.
@Fahrtwind und Hutpfleger, ich arbeite noch an der genauen Auslegung des
Kessels, damit ich nicht zu viel Verschnitt am V2A habe und rechne mal mit
ca. 50 L Medium, Rapsöl (das ich habe) oder Glyzerin (das ich irgendwie
kaufen müßte). Frage: kann das Öl oder Glyzerin schaden nehmen wenn die
beiden 4500 Watt Elektroelemente das voll heizen?
Der Gedanke mit zwei Fühlern ist schon gut, nur recht aufwendig von der
Steuerung, bin leider kein Programmierer.
Ich werde Euch auf dem Laufenden halten.
Wird wohl eine Herbstarbeit werden und ich braue erst mal mit meinem alten
Kessel weiter.
Beste Grüße, Jörg
____________________ Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von
AD512 (Dokument ging leider verloren).
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 178 Registriert: 26.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.9.2011 um 13:12 |
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Hallo,
von meiner beruflichen Seite kenne ich einige Thermoöl-Heizsystem. Wir
fahren mit mineralischem Wärmeträger, daher weiß ich nicht, ob das
vergleichbar ist, aber: Die Öle gasen beim Erwärmen gerne auch schon im
Temperaturbereich unter 100 °C aus, daher würde ich noch auf jeden Fall
eine Überdrucksicherung (Sicherheitsventil) oder Zwangsentlüftung
anbringen. Keine Ahnung, wie hoch der Wassergehalt von Rapsöl ist, daher
vielleicht auch unnötig.
Ein Entleerventil am Heizmantel würde ich auf jeden Fall noch vorsehen, um
den Wärmeträger kontrolliert ablassen zu können (konnte ich auf der
Zeichnung nicht erkennen, ist vielleicht ja schon geplant).
Noch eine Frage aus Unwissenheit. Wird Rapsöl eigentlich irgendwann ranzig
oder bleibt das chemisch stabil? Musst Du das dann öfters austauschen?
Gruß HAdemer
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 1905 Registriert: 7.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.9.2011 um 14:32 |
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Hallo Hademer,
Danke für Deine Info.
Oben kommt ein 1" Anschluß in den Mantel um das Öl (oder was auch immer)
einfüllen zu können. Unten natürlich ein Ablaßhahn um es wechseln zu
können.
Rapsöl wird sicher nach einer Weile ranzig, das ist aber mit 1-2 Jahren
anzurechnen und da ich genug von dem Zeug habe wird es wohl normal nach
jedem Brauen abgelassen, muß ich mal sehen.
Wir benutzen das Öl zum frittieren in Mengen und gehen bis 165°.
Alles Gute, Jörg
____________________ Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von
AD512 (Dokument ging leider verloren).
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Antwort 8 |
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Member Beiträge: 94 Registriert: 7.1.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.9.2011 um 22:31 |
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Also das Öl wird sicher gammeln, aber das dauert. Öl ist nicht gleich Öl,
die gesättigten Fette sind hier ausnahmsweise mal besser weil haltbarer und
wärmebelastbar. Die sind bei Raumtemperatur aber meistens schon fest, siehe
Frittierfett als Block.
Die mineralischen Wärmeträgeröle wie zB. Marlotherm sind meistens nicht
gesundheitsförderlich - in Verbindung mit Lebensmittel und in Räumen ohne
Lüftung (wie schon geschrieben wurden wegen Ausgasung) wäre ich vorsichtig.
Schönes Wochenende!
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.9.2011 um 23:49 |
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Preis hin Preis her, was haltet ihr von synth. Motorenöl? Hält Jahre und es
kommt doch nichts und niemals was mit dem Öl in Verbindung, ist doch alles
gekapselt.
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Antwort 10 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2011 um 10:39 |
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2011 um 13:20 |
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Hallo Biermann,
auch wenn deine Entscheidung schon getroffen ist, wollte ich doch kurz
meine Variante vorschlagen, die einfach ist und seit Jahren optimal
funktioniert.
Wenn du mal hier schaust, findest du meine Anlage und den
Würzekocher.
Ich habe ein Fassungsvermögen von 150 Liter bis zum Rand und verarbeite so
ca. 120 Liter Würzemenge vor Kochbeginn.
Der Kessel wird beheizt mit einer 6000 Watt Heizspirale und wird betrieben
mit Kraft. Er hat ein Thermostat, das bis 120 Grad (=Dauerlauf)
funktioniert. Der Kessel war damals über Westfalia und hat dort die
Bezeichnung Brühkessel.
Da ja nur im Prinzip "Wasser" erhitzt wird, brennt nichts an, genaue
Steuerung und vor allem eine gute wallende Kochung. Alles perfekt. Ich
denke, wenn du diesen kessel noch etwas isolierst - habe ich nicht - dann
kannst du dir das alles sparen, denn billiger glaube ich wird es auch nicht
viel werden.
Viele Grüße
Holger ____________________
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 1905 Registriert: 7.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2011 um 15:19 |
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Hallo,
@Öl, das ist glaube ich geklärt, das Rapsöl habe ich und kann es bis ohne
Bedenken bis 180° erhitzen,
Holger, ich habe wie Du für ca. 20 Jahe beheizt, mit 2 x 4500 Watt für
meine 56 L Ausschlagmenge und stimme Deiner Meinung das da nichts anbrennt
da man ja nur Wasser erhitzt nicht zu. Im Wasser ist ja Zucker und der
Brennt an den Stäben an. M.M. verändert sich damit die Zusammensetzung der
Würze und ich habe immer Probleme mit dem Entvergärungsgrad, auch nach
vielen Experimenten mit Rastzeiten. Ein Kleinsud von 20 L auf einem
Hockerkocher mit Gasfeuerung hatten ein total anderes, besseres
Ergebniss.
Daher steht mein Entschluß fest, es wird indirekt beheizt für meinen neuen
Kessel.
Die Schnittpläne für meinen Eisenlieferanten sind schon fertig und die
Materialkosten werden wohl auf $450 kommen.
Die Steuerung werde ich mal mit meinem Brauereielektriker besprechen und
ich sehe nicht ein warum wir das nich in den Griff bekommen sollten.
Mit besten Grüßen, Jörg
____________________ Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von
AD512 (Dokument ging leider verloren).
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 893 Registriert: 25.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.10.2012 um 00:17 |
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Hallo Biermann,
Nachdem ich grade über einen ähnlichen Kessel nachdenke:
Gibt es diesen kessel mittlerweile? Wie sind denn die Erfahrungen damit?
Und wie sieht das ganze kostenmässig aus?
Mein Ansatz war eher, Wasser als nachgusswasser als äusseres Medium zu
verwenden, wie würde das damit aussehen?
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 1905 Registriert: 7.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.10.2012 um 02:24 |
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Hallo Harry,
nein, habe mich da anders entschieden und bin aus Kostengründen bei meinem
alten Konzept geblieben. Als Medium geht für die Würzekochung Wasser nicht,
da es (das Medium) über die Würzkochtemperatur erhitzbar sein muß.
Cheers, Jörg
[Editiert am 30.10.2012 um 02:29 von Biermann]
____________________ Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von
AD512 (Dokument ging leider verloren).
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 893 Registriert: 25.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.10.2012 um 18:38 |
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Hi,
geplant war es von mir ja auch nicht zum Kochen, sondern nur zum Maischen
und Läutern.
Gut Sud,
Harry
P.S. Was man nicht alles wegeditieren kann ...
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 1905 Registriert: 7.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.10.2012 um 22:28 |
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Hallo Harry,
weiß nicht genau was Du meinst mit 'wegeditieren', hat Dir lediglich
geantworted als wäre dieser Threat bzgl. Maischekessel, bis ich sah das es
meine Gedanken waren zum Würzekochen, daher nahm ich an das Du daran
interessiert warst (Würzekochen). Meine Gedanken zum Maischen sind hier http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthread
&tid=7049#pid
Cheers, Jörg ____________________ Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von
AD512 (Dokument ging leider verloren).
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 893 Registriert: 25.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.10.2012 um 23:25 |
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OK. Ich bin von der Zeichnung ausgegangen und dachte, es wäre ein
Maischkessel wg. dem Rührwerk und dem Filterboden.
[Editiert am 31.10.2012 um 23:25 von HarryHdf]
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Antwort 18 |
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