Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2011 um 18:05 |
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Hi Leute,
heute plane ich einen Sud, der in 3 -4 Stunden im Pott sein soll!
Einmaischen ist so gegen 21:00 Uhr geplant. Spätestens um eins will ich
dann in der Kiste liegen . Es handelt sich um ein Belgisches Blondes
mit Trappistenhefe. Ziel sind 13 L mit ~14° P.
Schüttung
2550 g PiMa
450 g MüMa Typ II
500 g Grafschafter Karamell Sirup
Einmaischen mit 10 L Wasser im Läuterbottich bei 73° C. Absteigende
Infusion ( 1,5 h einfach stehen lassen).
Jodprobe und abläutern.
1 x Batch Sparging mit 10 L Wasser 80° C.
geschätzt 15 L im Kessel. Dann Zugabe von 500 g Grafschafter Karamellsirup.
Kochzeit 70 min.
9 g Hallertauer Tradition 8% - 60 min kochen
18 g Saazer 3,1% 20 min kochen
6 g frisch geschroteter Koriander - 10 min
BE: ~ 22
EBC: ~ 11
Kein Whirpool! Wird gleich nach dem Kochen durch einen 200 Mikron
Filterbeutel geschüttet.
Vergärung mit einer gestrippten Wyeast 3787 "Trappist High Gravity"
(Westvleteren/ Westmalle- Hefe)
Ich werde euch über den Schnellbrauversuch auf dem Laufenden halten. Mal
schauen, wann das "Bruder Spülwasser" fertig ist...
m.f.g
René
[Editiert am 8.11.2011 um 01:23 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Posting Freak Beiträge: 678 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2011 um 18:10 |
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Klingt spannend. Viel Erfolg und
Gut Sud
Matthias
____________________
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 615 Registriert: 26.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2011 um 19:07 |
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Moin Rene,
magst du mir - einem Unwissenden - mal das Maischverfahren erläutern?
Normalerweise fängt man doch bei einer niedrigeren Temperatur an und fährt
die Temperatur hoch um nacheinander verschiedene Enzyme zu aktivieren. Als
letztes geschieht ja die Verzuckerung. Geht das also auch anders herum oder
wie funktioniert das?
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 7.11.2011 um 19:11 |
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Rene, Du Feigling
Was ist denn da aus den 41 IBU des Westvleteren Blond geworden ____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2011 um 19:13 |
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Zitat: | Kein Whirpool! Wird
gleich nach dem Kochen durch einen 200 Mikron Filterbeutel geschüttet.
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Hallo René,
ich glaub das wird dich um den Schlaf bringen, der Filter wird nach 1 Liter
zu sein und dann? Mach mal lieber den Whirlpool und dann noch den
Filtertrick. Investiere in diese 30 Minuten!
Gruß Volco
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2011 um 19:23 |
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@Horsti,
jepp! Es funktioniert auch andersherum. Die absteigende Infusion ist sogar
das ursprünglichere Maischverfahren. Beheizbare Maischebottiche sind eine
Erfindung der Neuzeit...
@Jörg,
Ich kenne das Westvleteren ja nicht... Ich kenn von den Belgischen Blonden nur das Leffe Blond
und das hat mir sehr gut geschmeckt. Also richte ich mich mit den
Bittereinheiten erst mal danach...
So einen kleinen 13 L Zwischentest wird man ja noch mal machen dürfen....
@ Hoepfli,
ja klar. Ich werden es absetzen lassen und von oben abschöpfen
m.f.g
René
[Editiert am 7.11.2011 um 19:25 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2011 um 20:41 |
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Also ich hab jetzt die 3 Kilo mit 10 L Wasser und 74° C eingemaischt. Ich
kam dann auf 69° C raus...nur zur Info. Bildbericht folgt später
[Editiert am 7.11.2011 um 20:46 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2011 um 21:28 |
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Laaaaangweililig!!!!
Läuterbottich mit Decke...fast expressionistisch
die Geheimzutat...
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2011 um 22:14 |
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Nach 1,5 Stunden hat die Maische 61° C. Jodprobe ist (wie zu erwarten)
negativ....gäääähn.
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 615 Registriert: 26.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2011 um 22:33 |
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Zitat von flying, am 7.11.2011 um
19:23 | @Horsti,
jepp! Es funktioniert auch andersherum. Die absteigende Infusion ist sogar
das ursprünglichere Maischverfahren. Beheizbare Maischebottiche sind eine
Erfindung der Neuzeit...
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Was ist dann der Vorteil einer aufsteigenden Infusion? Ist ja vom
Arbeitsaufwand her wesentlich stressiger...
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Antwort 9 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2011 um 22:48 |
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Hi Horsti,
der Vorteil ist die Steuerbarkeit. Durch die alpha-Amylase und beta-Amylase
Rasten lassen sich (ungefähr) die Zuckerarten berechnen, die beim Maischen
entstehen... so auch eben die Vergärbarkeit.
EDIT: Batch Sparg läuft gerade durch...ganz schöne Schaumentwicklung bei
Batch 1 in der Maische?
[Editiert am 8.11.2011 um 20:25 von flying]
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Antwort 10 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2011 um 23:54 |
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Würze kocht seit 23:30 Uhr....
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 568 Registriert: 11.8.2011 Status: Offline
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erstellt am: 8.11.2011 um 00:20 |
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Also seit 50 Minuten. Klasse Projekt, muss ich gestehen.
Hast du mal geguckt, ob du auf die 14 P kommen wirst? Seit dem
Weihnachts-Gemeinschaftsbock mach ich mir darum schon meine Gedanken...
Weiterhin alles Gute für den Sud. Würde mich freuen, wenn das klappt.
[Editiert am 8.11.2011 um 00:21 von zoomer]
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Antwort 12 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.11.2011 um 00:57 |
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Koch-Ende 0:50 Uhr. Die Hendi- Platte ist echt ein Monster
...StW. 14,8° Brix. Noch 10 min bis Buffalo...?
[Editiert am 8.11.2011 um 11:55 von flying]
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Antwort 13 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.11.2011 um 01:07 |
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Es ist im Pott Geschafft!!!! ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 14 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.11.2011 um 01:18 |
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Juhuhu...der 200 micron Filter hat den Schmodder komplett zurückgehalten.
Anfangs habe ich noch geschöpft, aber dann ging der Kessel direkt
durch...
Eigentlich wollte ich ja um Eins im Bette liegen aber jetzt mach ich mir
noch Eine auf... ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 15 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.11.2011 um 11:52 |
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Hi Leute,
es sind dann doch 29 BE geworden (weil der Berliner mich so gefoppt hat...
). Stammwürze kam 14,8 Brix raus.
12 g Hallertauer Tradition 8% - 60 min kochen
21 g Saazer 3,1% - 20 min kochen
6 g frisch geschroteter Koriander -10 min kochen
Unter 4 h bin ich leider nicht geblieben aber 4 h 20 min ist ja auch nicht
schlecht..... Durch kleinere Optimierungen ist die 4 h Grenze aber zu
knacken!
m.f.g
René
[Editiert am 8.11.2011 um 11:57 von flying]
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 901 Registriert: 9.5.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.11.2011 um 12:21 |
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Hallo,
Super sportliches Experiment, find ich klasse, und prima dokumentiert!
Ich gestalte meine Brautage auch immer straff, aber unter 4:30h bin ich
noch nicht gekommen mit Saubermachen und Kühlen bis zum Ansetzen. Am
meisten stören mich die Leerlauf- und Wartezeiten z.B. beim Aufheizen.
Whirlpool hab ich nie gemacht, sondern eigentlich schon immer gleich durch
den "Sputnikfilter", oder früher Windel und Kissenbezug. Wenn man nach dem
Hopfenkochen etwas absetzen lässt, geht das meiste vollkommen reibungslos
und zügig durch. M.E. ist der Trick an den Filterbeuteln, dass sie durch
die innen raue Struktur Schmodder zurückhalten, ohne gleich zuzusetzen,
oder? Die Windel oder der Kissenbezug war immer sehr schnell verstopft.
Vorteilhaft ist hier auch die Verwendung von ganzen Dolden statt
Pellets.
Mit etwas Routine und Erfahrung kann man auch mal kurzfristig Brautage
ansetzen.
Die tricky Kür mit ausgefeilten Maischverfahren und so darf und wird
natürlich mehr Zeit beanspruchen.
Bin mal gespannt, wie Dein Ergebnis wird, ob Du einen Unterschied bemerkst.
Glückwunsch!
[Editiert am 8.11.2011 um 12:22 von Matthias H]
____________________ Viele Grüße
Matthias H
"..was lange gärt, wird endlich gut!"
"..und immer schön ausgären lassen!"
Hausbräu seit 1986
.de seit 2006
Servicefragen zu MattMill bitte per E-Mail!
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.11.2011 um 18:26 |
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Hi Leute,
für Horsti noch mal was zur absteigenden Infusion.
Narziss schreibt...
Infusionsverfahren mit fallender oder konstanter Temperatur
Die „abwärtsmaischende“ Infusion besteht darin, dass Malzschrot,
welches in
einem intensiv arbeitenden Vormaischer mit kaltem oder lauwarmem
Wasser
vermischt wurde, in heißes Wasser von 75 C einspringt. Im Laufe
des Ein-
maischvorganges ergibt sich dann eine auf ca. 65 C fallende
Temperaturkurve.
Der Eiweißabbau und die Verzuckerung werden somit von oben her begonnen
und damit die Wirkung der -Amylase und der Peptidasen abgeschwächt
sowie
die der Endo- -Glucanasen praktisch ausgeschaltet, so dass im Wesentlichen
die
-Amylase auf die verkleisterte Maische wirken kann.
Das Verfahren ist für sehr stark gelöste Malze und hier wiederum
für be-
stimmte obergärige Biere geeignet. Außerdem wird für diese Art der
Obergä-
rung (Ale) nur ein geringerer Gehalt an freiem Aminostickstoff
benötigt bzw.
wegen der biologischen Stabilität der Biere gewünscht ...
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 1206 Registriert: 26.5.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.11.2011 um 22:48 |
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Tolle Arbeit René, bin schon auf das Resultat gespannt.
Aber eine Frage habe ich noch. Warum beginnst du um 21:00 Uhr mit dem
brauen?
mfg
Marco
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Antwort 19 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.11.2011 um 07:37 |
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Ja, das finde ich auch eisenhart. Aber es ist eine reale Chance, auch mal
'unter der Woche' einen Sud zu fahren. In unserem hellhörigen Haus wäre das
zwar ziemlich Familien - Inkompatibel, trotzdem finde ich diese Aktion
Spitze!
Auf dass es lecker wird!
Tino ____________________
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Antwort 20 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 9.11.2011 um 07:57 |
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Zitat: | es sind dann doch 29 BE
geworden (weil der Berliner mich so gefoppt hat...
) |
Ich liebe ja diese unterschwellige Bitterkeit bei den Belgiern. Da
überdecken die Hefearomen im Antrunk die Bittere komplett, man erwartet,
dass es am Ende pappesüß wird, und dann kommts hinten doch noch ganz deftig
trocken und herb. Nur so werden diese Hammerbiere überhaupt trinkbar.
Hast Du beide Hopfengaben erhöht?
Ich bin auch gespannt, wie sich der Rübensirup macht. ____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 21 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.11.2011 um 09:18 |
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Hi Leute,
ja der Versuch sollte mir zeigen, ob man auch spätabends noch in
akzeptabler Zeit einen Braugang absolvieren kann. Ohne das es eine
komplette Nachtschicht wird. Als Vollkonti-Schichter habe ich mehr
innerhalb der Woche frei, wie an den Wochenenden.
Vor 20:30 Uhr ist die Küche aber definitiv belegt. Ich muss aber noch das
Brüdenproblem lösen...selbst die 15 L waren schon grenzwertig Siehe auch den...
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthread
&tid=11762&page=1#pid126122
@Berliner,
das ist kein Rübensirup. Grafschafter Karamell besteht aus
Invertzuckersirup, Glukosesirup, natürliches Aroma. Ich hoffe, dass passt
zu einem belgischen Blonden. Beide Hopfengaben?..Jo, siehe Antwort 16..
m.f.g
René
[Editiert am 9.11.2011 um 09:19 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 22 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 9.11.2011 um 10:05 |
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Zitat: | Ich hoffe, dass passt zu
einem belgischen Blonden. |
Ja, das passt bestimmt.
Ich dachte ja bisher auch, dass da ausschließlich Kandiszucker verwendet
wird. Aber Hieronymous schreibt, dass es jede belgische Brauerei anders
hält, da wird von Haushaltszucker über Invertzucker und verschiedene
Sirup-Arten bis Traubenzucker alles eingesetzt. Nur den Kandiszucker, wie
wir ihn kennen (also die hellen oder dunklen Klumpen für den friesischen
Tee) nimmt wohl kaum jemand. ____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 23 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.11.2011 um 10:20 |
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Hi Jörg,
hast Du den Text vom Narziss gelesen. Der schreibt zur absteigenden
"englischen" Infusion, dass der Gehalt an freien Aminostickstoff dabei
deutlich verringert wird und dadurch die mikrobiologische Stabilität sich
erhöht...wusste ich bisher nicht und finde das gut ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 24 |
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