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Autor: Betreff: Braubericht: Bier mit Maronenmehl
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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 11.12.2011 um 01:58  
Da ich nicht Fabians (Advanced) Diskussion für meinen Braubericht kapern wollte, hier ein eigenständiger Beitrag.

Bei Maroni.de habe ich mir für dieses Projekt insgesamt 2kg Maronenmehl bestellt, da ich in der Gegend nicht so gut und einfach an Maroni herankomme.
Das Mehl hat interessanterweise bereits einen leicht süßlichen Geschmack. Ich hatte eigentlich vor, das komplette Mehl etwas im Backofen zu rösten, bin aber davon abgerückt.
Wenn ich 500g des Mehls auf meinem normalen Backblech flach verteile, ist das Blech bereits voll. Ich bin mit dem Backofen mal nur auf 200°C gegangen und habe nach 20min
die schon leicht gebräunte Oberfläche des Mehls mit einem Holzlöffel etwas untergehoben. Die Temperatur habe ich da auf 175°C gesenkt.
Nach insgesamt 30min roch es zwar noch nicht brenzlig, ich habe aber die Röstung abgebrochen und werden jetzt nur 500g geröstet plus 1500g Mehl direkt aus der Tüte verwenden.
...von (ganzen) Rohfruchten bin ich höhere Rösttemperaturen und längere "Backzeiten" gewohnt, vielleicht bräunt Maronimehl schneller.

1 Pfund Mehl auf das Blech gekippt:


Nach dem Rösten:


Wie geplant, ist die Malzschüttung auf 2,5kg Wiener und 250g hellem Cara, wobei ich dabei etwa 150g übriggebliebenes Cara pils mit verbraucht habe.
Da ich nicht weiß, ob das Maronimehl klumpt, habe ich es mit dem geschroteten Malz vermischt.
"Trockenmaische" im Mattmill-Schrotbehälter:


Eingerührt habe ich die Schüttung in 17l Hauptguß von 61°C. Das Wasser habe ich mit meiner Tropflösung CaCl2 im Chlorid:Sulfat auf 1:1 ausgeglichen.
Natürlich hat es geklumpt und fiel mir auf 56°C runter. Also wieder auf rd. 58°C aufgeheizt.
Die Maische wirkt einiges trüber, als eine reine Malzmaische, was ja auch nicht wundert. Vom Maronimehl deutet sich mir ein nicht unerheblicher Beitrag zur Bierfarbe an,
was wohl auch auf die 500g geröstetes Mehl zurückzuführen ist.

Bild von der Maische bei 58°C:


Allerdings braue ich selten mit Wiener Malz, weil ich mir das liefern lassen muß und es nicht günstig über Naheland beziehen kann.
Ich weiß also nicht, wie dunkel eine frische Wiener-Maische aussehen sollte. Da ich die Bierfarbe einfach so nehme, wie es kommt, ist mir das aber egal. :)

Rasten im Überblick
  • 57-58°C 25min, ich weiß nicht, wie eiweißreich Maronimehl ist, daher sieherheitshalber eine Eiweißrast
  • 67°C 60min Maltoserast
  • 72°C 30min bzw. bis jodneutral
  • 76°C abmaischen

Die Zufärbung zum Maischende ist schon deutlich. Leider deutet sich eine sehr langsame Läuterung an...
...wie nett: eine Läuterkatastrophe! :) Der Mehlschlamm setzt den Treber zu. Habe jetzt mehr Nachguß "aufgetürmt" um etwas mehr Druck zu haben.

Letztlich sind es doch 27l Pfannevoll geworden. Bei Kochbeginn baut sich ein recht stabiler Schaum auf, habe ich so bei anderen Würzen noch nicht gesehen.
Nach 10min konnte ich aber den Hopfen zugeben: 24g Tettnanger P45 8% auf 23 EBU.

Dichtewerte:
  • Vorderwürze 18,7% 7,5l
  • Glattwasser 2%
  • Pfannevoll 11,7%
  • Stammwürze kalt: 14,2
Alle Messungen mit Refraktometer, also brix.

Gerade (1:58) habe ich das heiße Gärfaß ins Freie gebracht. Morgen kommt die Nottingham dazu.
Die Farbe der Würze erinnert an eine aus Münchner Malz.

Edit: Stammwürze nachgetragen, es sind um 22l geworden, die ich gerade mit Danstar Nottingham angestellt habe.
...nicht schlecht: etwa 11:30 für den Sud gebraucht! ;)

Uwe


[Editiert am 11.12.2011 um 09:56 von Uwe12]
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red_folder.gif erstellt am: 11.12.2011 um 21:54  
Hey du, danke für deinen Braubericht, schön das ich dich dazu motiviert habe.

Ich habe heute mit den gewolften Maronen gebraut, dabei war der Treber aber genauso schlammig und das Läutern langwierig.


Hast du echt mit 2,9KG Schüttung +1,5Kg Mehl 22L a 14,2°P rausbekommen? Ohne Maronen wäre das ja ne Ausbeute >100%... zählt man die Maronen wie Malz dann ists eine von 74,95%..das ist schon krass.

Ich bin ja mal gespannt wie du es geschmacklich finden wirst, meine Würze hat mich im Geschmack schon sehr überzeugt!

Halt mich/uns auf dem laufenden.


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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 11.12.2011 um 22:28  
Hallo Fabian!

Danke, daß Du diesen Beitrag "belebst"! :)
Hmm, es waren 2,5kg Wiener + 250g Cara "hellmix" + 1,5kg Mehl aus der Tüte + 500g geröstetes Mehl.
Total also 4,75kg, was auch nur wieder 66,7% Ausbeute sind. :)

Interessant, daß Du auch Läuterprobleme hattest! Ich hätte gedacht, daß die gewolften Maroni weniger Probleme bereiten.
Vielleicht "Gummistoffe", mir ist die Maische und Würze aber nicht besonders viskos vorgekommen.

Hast Du auch eine deutliche Zufärbung gemerkt? Du hattest ja eine Schüttung mit etwa ähnlicher Bierfarbe.

Wie Wolf dunnemals schrieb, wird man es vielleicht alsbald trinken müssen.
Daher war ich mit der Bittere etwas zurückhaltend. :)

Leider zeigt die Nottingham noch keine Zeichen des Ankommens, aber ich habe noch ein Beutelchen in der Hinterhand! ;)

Ich plane etwa 4l nach Gärende in eine 5l-Pennerglückflasche abzufüllen und dort mit Kastanienhonig ordentlich zu mästen! Bin mal gespannt!

Uwe
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red_folder.gif erstellt am: 11.12.2011 um 22:38  
Hey UWE,

Na sicher - dafür schreibst du doch einen ausführlicheren Bericht. Mir gefällt sowas ja sehr.
Wenn ich bei mir die Maronen wie Malz hinzuaddiere, komme ich auf ne Ausbeute von ~60%...nunja nix gut- hätte sicher noch was mehr ausm Treber rausholen können. Wie dem auch sei, 33L sind ja jetzt auch nicht so schlecht.

Die IBUS haben wir denk ich ähnlich gewählt. Mein Ansatz ist aber schon nen gut ausgereiftes Lagerbier mit der untergärigen Hefe. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass es so schnell die Maronenaromen verliert- aber warten wir mal ab.

Eine deutliche Zufärbung ist mir definitiv aufgefallen.

Berechnet kam ich ja auf 13 EBC, ich glaub ich bin da eher bei 23-25EBC. Aufjedenfall ist es fast dunkler wie das 50/50 Pima/Müma.. aber das kann ich erst genauer beurteilen wenn ich es im Glas sehe.

Ich wollte heute auch 10L mit der Notti vergären, allerdings ging die nicht so an wie ich das wollte (wollte die Hefe verwenden die seit 3 Monaten in ner 1%- Kochsalzlösung aufbewart wurde. Die hätt eich dann wohl schon vor ein paar Tagen wiederbeleben sollen.

was solls..... ich wünsch uns beiden weiterhin gutes gelingen - dein Sud wird schon noch anlaufen ;)


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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 11.12.2011 um 22:53  
Hallo Fabian!

> wollte die Hefe verwenden die seit 3 Monaten in ner 1%- Kochsalzlösung aufbewart wurde. Die hätt eich dann wohl schon vor ein paar Tagen wiederbeleben sollen.
Da ich kein so begnadeter Mikrobiologe vor dem Herrn bin, habe ich mich mit "Kochsalzhefe" noch nicht beschäftigt.
Ich weiß von meinen Gläschenagars, daß diese schon mal ein paar Tage brauchen, bis sie Reaktion zeigen. Für einen Starter würde ich min. 1 Woche einplanen.

Wird bestimmt interessant mit Deiner W-34/70 - da habe ich mich nicht rangetraut. Bin zwar kein Jünger der RHG, aber UG und Maronistärke? ;)
Vielleicht ist das aber genau der Treffer! Die W-34/70 vergärt mir einfach viel zu süß, ist aber bei einem Maronibier vielleicht genau der "Bringer"! :)

Na, schaunmermal!

Uwe
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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 12.12.2011 um 20:52  
Nachdem ich heute Morgen noch ein (aber schon abgelaufenes) Päckchen Danstar Nottingham nachgeschoben habe, gärt es jetzt heute Abend.
Es ist nicht die "wilde Jagd" im Gäreimer, aber etwas zwischen Überweißelung und Kräusen.
Fabian berichtete mir per PN auch von Angärschwierigkeiten bei seinem Maronenbier.
Hat sonst noch jemand Erfahrung mit der Zugabe von Maronen bei der Maische? Vielleicht wirken Maronen ja gärhemmend, oder es ist auch nur Einbildung. ;)

Uwe
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hoepfli
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red_folder.gif erstellt am: 12.12.2011 um 20:56  
Jungs macht mal langsam, die Hefe ist gerade 24 Stunden in dem Sud, gebt ihr eine Chance.

Volco
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gillemann
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red_folder.gif erstellt am: 12.12.2011 um 22:20  
aber ehrlich... ;)

hab letztes Jahr um die Zeit einen hellen Winterbock gemacht mit 7% Schüttung Edelkastanien (geröstet, gepult, geschrotet), Rest PiMa. Die habe ich erst am Ende der Maltoserast (letzte 15 min der insges. 60 min) als aufgekochten Brei zugegeben. Der Brei wurde beim Kochen übrigens lila (?!) ist aber nicht verkleistert. Vielleicht auch daher eure Farbvertiefung?

Läutern war kein Problem (naja, war ja auch nicht so viel), 66 % Ausbeute und die Saflager S-04 hat mir 88% vergoren! Vielleicht lag es an den 7,7 %Vol Alkohol, dass dieses oberleckere Zeugs kaum Schaum hatte. Jedenfalls gibt es nur noch eine Flasche davon (1 Jahr alt, juchuh, ich habs geschaft!) und die ist Weihnachten dran...!

Wäre die Pulerei nicht so nervig, würde ich gerne mal mehr Maronen ausprobieren.

Gut Sud noch weiterhin - ich bin gespannt!

gillemann.
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morpheus_muc
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red_folder.gif erstellt am: 13.12.2011 um 03:25  
Die Popelei mit den Maronen kannst Dir sparen, wenn Du vakumierte nimmst, die sind geschält und vorgegart, sehr lecker und keine Arbeit...

LG Michael
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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 22.1.2012 um 23:34  
Im Zuge der Aktion "ich brauche Gärfässer für meinen Maibock" wurde nun endlich dieses Bier abgefüllt.
Bei (temperaturkorrigiert, zuletzt 13°C) 4,3°P ist die Gärung stehen geblieben. Das Bier schmeckt, als hätte man ein bißchen in eine Eichel (die aus dem Wald <hüstel>;)) gebissen.
Bin jetzt auf das Bier nach der Nachgärung und Reifung gespannt!

Der Hauptteil kam in ein normales NC-Keg und wurde mit Traubenzucker auf etwa 4,5g/l CO2 "gespeist".

Eine kleine Menge wird jetzt aber noch gequält! Ich habe 500g Kastanienhonig in der Mikrowelle erwärmt und zu Maronibier in mein kleines Gärfaß (15l) gegeben und versucht, die Sache ein wenig aufzulösen - mit mäßigem Erfolg!
Das Gärfaß habe ich dann auf 5l aufgefüllt und obendrauf noch den größten Teil vom Nottingham-Geläger des großen Gärfasses gegeben.
Grob gerechnet sind 500g Honig ca. 400g Zucker, was auf 5l etwa 80g/l also +8°P sind. So viel ist es sicher nicht geworden, da noch einiges im Honigglas hängen blieb, aber egal! :)

Bin gespannt, ob die Nottingham das noch packt, wären gesamt gesehen knapp 22°, wobei das per "Nachzuckerung" üblich kein so großes Problem ist.

Vermutlich wird das wieder ein "Lagerbier", weil ich mit Honigzugabe meistens Biere bekommen, die erst nach 1+ Jahr gut schmecken. :)

Uwe
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