Posting Freak Beiträge: 868 Registriert: 17.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.1.2012 um 17:54 |
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Nach dem Hopfenkochen lasse ich den Kessel so lange stehen, bis etwa 70 °C
erreicht sind. Dies mach ich ohne Kühlung, so dass der Trub genügend Zeit
hat, sich schön abzusetzen und das Filtern problemlos geht. Das ganze geht
dann etwa 2 h.
Die Isomerisierung des Hopfens fängt ja erst bei ca. 93 °C an. Wenn der
Kessel jetzt zum Abkühlen steht, welche Zeitspanne ist denn dann für die
Nachisomerisierung relevant.
Anders ausgedrückt : hört diese bei ca. 93 °C wieder auf oder geht sie
weiter? Also welche Nachisomerisierungsdauer muss ich da
berücksichtigen?
Frank
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Posting Freak Beiträge: 678 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.1.2012 um 18:00 |
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Hi,
edit...hab nicht richtig gelesen. (ich glaub bis 95°C wird noch
isomerisiert.) du schreibst 93°C, kann auch sein, weiß ich jetzt nicht zu
100%. Welche Zeit dabei vergeht? Mess doch einfach nach wie lange die
Abkühlung bis 93°C dauert.
Ich hab eine Frage zu deinem Vorgehen.
1) Wie lange kochst du?
2) Hast du schonmal Probleme mit Fehlgeschmäckern gehabt (v.a. nach
Sellerie/gekochtem Gemüse...so in die Richtung)
Die Theorie besagt nämlich, dass ein langsames Abkühlen eben nicht optimal
ist, da dadurch der DMS Precursor zwar noch in DMS (eben dieses gekochte
Gemüse Aroma) umgewandelt wird, das DMS aber nicht mehr ausgedampft werden
kann. D.h. dadurch könnte der Schwellenwert von DMS überschritten werden.
Wird aber lange genug gekocht wird eben shcon während der Kochung alles
DMS-P zu DMS umgewandelt und dann auch noch ausgedampft.
Gut Sud
Matthias
[Editiert am 7.1.2012 um 18:02 von Bierhias]
____________________
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.1.2012 um 18:11 |
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Hi Frank,
die Isomerisierung nimmt mit fallender Temperatur nicht linear ab (eher
logarithmisch). Deshalb ist eine genaue Berechnung schwierig. Bei Deinem
Verfahren würde ich empfehlen, eine Nachisomerisierungszeit von 30 - 40 min
in den Hopfenrechner einzugeben.
Besonders bei Bieren mit hohen Aromagaben (speziell amerikanische
Hochalpha-Aromasorten) könnte es sonst schnell zu einer bitteren
Überraschung kommen. Ab 75 IBU ist es allerdings wieder weitestgehend egal,
weil man den Unterschied in der Bittere kaum noch spürt....
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 868 Registriert: 17.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.1.2012 um 23:18 |
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Fehlgeschmäcker - noch nie!
Des Pudels Kern ist doch, bei 93 oder 95 °C ist man doch sehr schnell,
innerhalb weniger Minuten. Abfiltern tue ich dann ETWA bei 70°C.
Wenn nun unter 95 °C aber nix mehr isomerisiert, warum hat man dann eine
deutliche Nachisomerisierung?
WENN nix mehr passiert, spielt diese Nachisomerisierun doch keine Rolle?
Oder bin ich jetzt völlig daneben?
Frank
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 675 Registriert: 25.10.2010 Status: Offline
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erstellt am: 8.1.2012 um 08:01 |
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Hi Bergbock,
ich glaube Nachisomerisierung findet auch noch weit unt 95°C statt, aber
langsamer und der Geschwindigkeit nimmt - wie von flying gesagt - nicht
linear nach unten ab. Eher so Richtung Halbierung der Isomerisierung alle
10°C unter 100°C. Ich habe das mal mit einer Regression formelmässig
umgesetzt und in meinen Hopfenrechner eingebaut. Dabei spielt die Zeit der Nachisomerisirung
natürlich eine Rolle, aber auch der Temperaturabfall nach Abschalten des
Kochers.
Viele Grüße
Sandro ____________________
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.1.2012 um 10:57 |
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Ich bin der Überzeugung, dass die Nachisomerisierung hier viel zu
überbewertet wird. Beim meinem Weizen ohne Bitterhopfung, sondern nur einer
Aromagabe bei Kochende, 30min warten und dann abziehen kommt das sehr
weizentypisch mild. Das würde bei dem eingesetzten Hopfen (11,8% und
1,7g/L) ungefähr eine Nachisomerisierung von 7min !! bedeuten.
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 675 Registriert: 25.10.2010 Status: Offline
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erstellt am: 8.1.2012 um 11:25 |
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Hi aegir,
warum überbewertet? Dein Bier ist ja sogar ein extremes Beispiel für den
Einfluss der Nachisomerisierung. Ohne Nachisomerisierung hätte Dein Bier 0
(!) IBU, mit kommst Du auf Deine "weizentypische" Bittere, also
wahrscheinlich irgendwo zwischen 10-20 IBU.
Gruss
Sandro
____________________
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.1.2012 um 12:46 |
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Ja genau, bei 7min Nachisomerisierung in der Stärke einer Kochung wären das
14 IBU. Bei 15min spukt mein Programm (ProMash) schon 25 IBU aus und nach
30min (bis ich anfange abzuziehen) wäre ich bei 39 IBU.
Wenn ich hier manchmal was lese von 30min und mehr, kommt mir das sehr viel
vor, auch wenn der Isomerisierungsgrad beim Abkühlen zurückgeht.
Gruß Hotte
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 1307 Registriert: 1.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.1.2012 um 13:06 |
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Zitat von aegir, am 8.1.2012 um
10:57 | Ich bin der Überzeugung, dass die
Nachisomerisierung hier viel zu überbewertet wird. Beim meinem Weizen ohne
Bitterhopfung, sondern nur einer Aromagabe bei Kochende, 30min warten und
dann abziehen kommt das sehr weizentypisch mild. Das würde bei dem
eingesetzten Hopfen (11,8% und 1,7g/L) ungefähr eine Nachisomerisierung
von 7min !! bedeuten. |
Du nimmst halt auch ordentlich Bitterhopfen, ich denke da löst sich auch
mehr, da konzentrierter als bei einem schwächeren Aromahopfen.
Zumindest ist das mein Eindruck beim Brauen, dass die Bitterhopfen trotz
gleicher Alphasäureumrechnung zu Aromahopfen auch kräftiger bittern. Mag
auch daran liegen, das weniger Aromastoffe die Bittere überlagern.
So ich geh jetzt mein Weizen abfüllen, 18 Liter werden mit Cascade
gestopft, Hmmmmm. ____________________
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Antwort 8 |
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Junior Member Beiträge: 41 Registriert: 31.12.2011 Status: Offline
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erstellt am: 8.1.2012 um 13:08 |
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wie schon gesagt wurde hängt die Nachisomerisierung von mehreren Faktoren
ab, als nur die Zeit und der Temperatur.
Es spielt auch der Stammwürzegehalt und das Hopfenprodukt eine grosse
Rolle.
Einen allgemein gültigen Faktor der Nachisomerisierung wird es
warscheinlich nie geben.
Ausserdem ist es auch nicht relevant, da der Hobbybrauer seine wirklichen
EBU sowieso nicht kennt,
mit anderen Worten, es wird nur eine Bitterstoffausbeute "geschätzt" und
damit die Hopfengabe berechnet.
Dieser EBU Wert des Hobbybrauers gilt nur intern, ist somit nicht mit
anderen Bieren/Brauereien vergleichbar und beinhaltet auch die
unterschiedliche Nachisomerisierung.
Selbst in der Brauerei ist die Nachisomerisierung nicht relevant, da diese
ja in der errechneten (wirklichen)Bitterstoffausbeute enthalten ist und
eine EBU Analyse des fertigen (Test)Bieres genauer ist, als die Änderungen
in der Bitterstoffausbeute durch z.B. veränderte Gärverfahren oder
Filterhilfsmittel bzw. Filtration/Stabilisierung des Bieres vorher zu
berechnen.
Auf die errechneten/geschätzten EBU sollte sich der Hobbybrauer meiner
Meinung nach nicht zu sehr verlassen,
da diese eben von Brauer zu Brauer sehr abweichen können und selbst unter
Brauereien eine Vergleichbarkeit der EBU nur dann Sinn macht wenn auch
gleiche Hopfensorten verwendet werden. Der Eindruck der Bittere von Bieren
lässt sich nicht, oder kaum in EBU vermitteln oder vergleichen, sondern
dient der internen Hopfengabeberechnung.
Sorry, bin ein bisschen vom Thema ab.
Gruß, Achilleas
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 868 Registriert: 17.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.1.2012 um 14:00 |
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@tazzyminator
Bitterhopfen oder Aromahopfen - so what?
Das Problem von Hotte tangiert das nicht direkt (Aromahopfen häte er
einfach mehr nehmen müssen). Wenn seine von ihm erwähnte ProMash-Berechnung
stimmen würde, hätte er scheinbar 39 IBU.
Den Unterschied zwischen 14 und 39 würde man aber doch SEHR deutlich
merken. Da er die 39 IBU nicht hat, kann die Berechnungsgrundlage ja auch
kaum stimmen.
Das ist ja auch meine ursprüngliche Frage. Ab irgendeiner Temperatur ist ja
wohl Schluss mit Isomerisieren, dann ist es hinsichtlich Bittere egal, wie
lange die Würze noch steht.
Tja, es bleibt kompliziert
Frank
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.1.2012 um 14:47 |
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Hallo,
bei meinen Versuchen zur Maischehopfung (Maischen
größerer Mengen von Doldenhopfen (Magnum 17 IBU) in Zuckerwasser, bei
Rasten bis auf 78°C) habe ich festgestellt, dass bis 78°C noch nichts
isomerisiert. Es war nur Aroma, aber so gut wie keine Bittere schmeckbar.
Ich bin daher zu 100% Überzeugt davon, dass Sandros Hopfenrechner, der ja
auch Isomerisierungen bei unter 80°C berechnet, zumindest bei Doldenhopfen
für Nachtabkühler leider falsche Ergebnisse liefert.
Gruß vom Earl
[Editiert am 9.1.2012 um 12:06 von Earl]
____________________ PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer
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Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.1.2012 um 15:01 |
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@tazzyminator
Ich finde aber auch, dass eine Bitterung mit Hochalphahopfen bitterer
macht, wie eine mit Aromahopfen. Aber irgendwie widersprichst du dir
selbst. Durch den höhere Alphasäure müsste ja die Bittere deutlicher
hervortreten. Da ich aber den Nelson Sauvin genommen hab, kommt da fett
Aroma rüber und fast keine Bittere.
@Bergbock
Ein Problem ist das nicht, da ich ja ein aromatisches und kein Bitterweizen
wollte.
Ich stimme mit dir überein, dass die Nachisomerisierung wohl irgendwo
aufhört, ich hab mal was von 92c gelesen, und glaube nach diesem Versuch,
dass man diese (zumindest ich bei meinem System) nur mit einer recht kurzen
Zeit berücksichtigen kann/soll/muss.
Gruß Hotte
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 868 Registriert: 17.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.1.2012 um 15:18 |
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Es geht mir einfach nicht in den Kopf, dass die Isomerisierung bei ca. 93
°C beginnen, am Ende des Kochens aber bei 93 °C nicht wieder aufhören
soll.
Rein vom Gefühl her müsste die Geschwindigkeit mit der Temperatur auch
dermassen schnell absinken, dass spätestens bei 90 °C Schluss mit einer
nennenswerten Nachisomerisierung ist.
Vor vielen, vielen Jahren hab ich über Nacht abkühlen lassen ohne eine
Überhopfung erhalten zu haben.
Frank
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Antwort 13 |
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Junior Member Beiträge: 41 Registriert: 31.12.2011 Status: Offline
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erstellt am: 8.1.2012 um 15:26 |
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Tschuldigung, wenn ich mich nochmal einmische,
ich kann einige Grundsatzfragen zu diesem Thema nicht verstehen.
Hier ist immer von IBU/EBU die Rede, nur wie kommt ihr auf eure IBU?
Wurde der IBU errechnet? Nach wecher Formel?
Ist hier die Rede von IBU in der Ausschlagwürze? Nach der Gärung? Nach der
Filtration/Stabilisierung?
Berücksichtigen die Hopfenberechnungen, die Verluste durch Gärung,
Lagerung,Filtration?
Welche Hopfenausbeute nehmt ihr an?
Z.B.die Tinseth-Tabelle ua. berücksichtigen auch Verluste durch die
Filtration (ca.10%)
Also IBU im fertigen (filtriertes Bier)
Wie gleicht ihr diese Berechnung bei unfiltrierten Bier aus?
Bitterstoffausbeute Tinseth Tabellenwerte + 10 ? (also 40% statt 30%
B.ausbeute)
Ich frag nur mal so in die Runde!
Bin ja auch noch neu hier.
Nix für ungut!
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 1307 Registriert: 1.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.1.2012 um 15:39 |
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Also um das nochmal zu präzisieren wie ich das mit dem Bitterhopfen und dem
Aroma meinte:
Laut meiner subjektiven Meinung, und ich bin nunmal die einzige
Testerschnittmenge meiner Biere, habe ich für mich folgende Erkenntnisse
gewonnen, dass ich mich dabei irren kann mag sein, Geschmack ist ja
subejektiv.
Je mehr Alphasäuren (das heisst ja nicht das diese Hopfen dann auch mehr
"schmeckbare" Aromen haben) desto mehr Bittere je "Kochdauer"
Viel Aroma plus viel Alpha = Bitter aber mit viel Geschmack
Viel Alpha wenig Aroma = Bitter und als bitterer empfunden
wenig Alpha und viel Aroma aber gleiche Alphamenge pro Liter = extrem Aroma
aber kaum geschmeckte Bittere im Vergleich
Achja bevor ich es vergesse, ich koste immer die Würze vor dem Kochen, nach
dem Kochen und ich verkoste auch das Jungbier.
[Editiert am 8.1.2012 um 15:42 von tazzyminator]
____________________
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.1.2012 um 16:45 |
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Hallo Achilleas,
das klingt interessant, ist für mich anhand der Tinseth-Gleichung aber nicht nachvollziehbar. Ich sehe
dort nur "Bigness factor", "Boil Time factor" und "decimal alpha acid
utilization = Bigness factor * Boil Time factor" sowie "IBUs = decimal
alpha acid utilization * mg/l of added alpha acids". Von Filtration
( eigene Anmerkung: und Gärung) keine Rede.
Deine Aussage finde ich sehr wichtig! Daher bitte ich Dich, den Beweis über
die besagten 10% zu erbringen.
Vorab Danke.
Gruß
Earl ____________________ PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer
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Posting Freak Beiträge: 675 Registriert: 25.10.2010 Status: Offline
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erstellt am: 8.1.2012 um 17:02 |
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Hallo Earl,
vielleicht hast Du Recht und ich mache mir die Sach zu einfach. Die Annahme
"Halbierung alle 10°C unter 100°C" habe ich mir allerdings nicht aus den
Fingern gesaugt sondern greife eine Veröffentlichung von Malowicki et al.
von 2005 auf ("Isomerization and degradation kinetics of hop (Humulus
lupulus) acids in a model wort-boiling system", J.Agric.Food Chem, 2005,
53). Ob der Bereich unter 80°C noch zur Isomerisierung beiträgt oder nur
meiner Fantasie entspringt ist durchaus bestreitbar - obwohl ich gehört
habe das Isomerisierung bis zu 65°C stattfindet. Für die Gesamt-IBU am Ende
ist dieser Bereich allerdings von geringer Bedeutung da die
Isomerisierungsrate nur noch sehr gering ist und das wird in meiner Formel
auch so behandelt. Ich würde daher nicht von "Total falsch" sprechen. Ich
denke es ist jedoch genauer als die Nachisomerisierungszeit als Kochzeit zu
rechen, sonst könnte IBU-mässig am Ende Pils statt Weizen rauskommen, wie
in aegir's Fall, auch wenn das zugegeben ein "Extremfall" ist.
Gruss
Sandro ____________________
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.1.2012 um 17:21 |
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Da hast du was falsch verstanden. Bei mir ist
durchaus Weizen wie geplant rausgekommen, da ich nicht mit einer
hohen Nachisomerisierung gerechnet hab. Deswegen auch meine Aussage, dass
die Nachisomerisierung überbewertet wird.
Gruß Hotte
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 675 Registriert: 25.10.2010 Status: Offline
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erstellt am: 8.1.2012 um 17:43 |
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Nein Hotte, ich meine ja auch nicht Dein tatsächliches Bier, sondern die
Berechnung der von Dir genannten Software, welche Dein Weizen in den
Pilsbereich geschoben hätte ____________________
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Antwort 19 |
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Junior Member Beiträge: 41 Registriert: 31.12.2011 Status: Offline
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erstellt am: 8.1.2012 um 18:02 |
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Hallo Earl,
meines Wissens nach beziehen sich die Werte der EBU-Berechnung (ich sage
EBU, weil ich wie in Europa üblich nach EBC analysiere, nicht nach ASBC),
aus Gründen der Vergleichbarkeit immer auf das filtrierte verkaufsfertige
Produkt. Und jede andere Berechnung oder Formel macht auch wenig Sinn, da
kein Hobbybrauer seine
ware EBU bzw. Bitterstoffausbeute kennt. Wirklich anwenden, können also
diese Formeln nur Brauereien, die diese Werte auch kennen. Und in der
Brauerei ist ausschliesslich die EBU im filtrierten Bier interessant.
Als Fausformel gilt grob 1/3 der Bitterstoffe gehen im Sudhaus verloren und
1/3 wärend der Gärung,Reifung,Filtration,Stabilisierung
Natürlich sind 10% nur ein Schätzwert, bin mir aber sicher, dass viele
Brauereien die eine sehr "scharfe" Filtration und Stabilisierung anwenden,
auch weit darüber liegen.
Bei der Filtration werden sehr viele Eiweisstoffe und Gerbstoffe entfernt,
einschliesslich die durch eine Stabilisierung mit Stabilisierungsmittel
ausgefällt werden und dabei natürlich die daran gebundenen alpha-Säuren
ebenso.
Der Bitterstoffgehalt im Bier kann dadurch erheblich reduziert werden.
Ich denke, ich habe zu dem Thema auch entsprechende Fachartikel aus der
BRAUWELTdie ich dir zukommen lassen kann, nur will ich hier die
Urheberrechte nicht verletzen. evtl. aber per e-Mail.
Gruß, Achilleas
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Antwort 20 |
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Posting Freak Beiträge: 678 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.1.2012 um 18:08 |
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Zitat von Achilleas, am 8.1.2012 um
18:02 | Hallo Earl,
meines Wissens nach beziehen sich die Werte der EBU-Berechnung (ich sage
EBU, weil ich wie in Europa üblich nach EBC analysiere, nicht nach ASBC),
aus Gründen der Vergleichbarkeit immer auf das filtrierte verkaufsfertige
Produkt. Und jede andere Berechnung oder Formel macht auch wenig Sinn, da
kein Hobbybrauer seine
ware EBU bzw. Bitterstoffausbeute kennt. Wirklich anwenden, können also
diese Formeln nur Brauereien, die diese Werte auch kennen. Und in der
Brauerei ist ausschliesslich die EBU im filtrierten Bier interessant.
Als Fausformel gilt grob 1/3 der Bitterstoffe gehen im Sudhaus verloren und
1/3 wärend der Gärung,Reifung,Filtration,Stabilisierung
Natürlich sind 10% nur ein Schätzwert, bin mir aber sicher, dass viele
Brauereien die eine sehr "scharfe" Filtration und Stabilisierung anwenden,
auch weit darüber liegen.
Bei der Filtration werden sehr viele Eiweisstoffe und Gerbstoffe entfernt,
einschliesslich die durch eine Stabilisierung mit Stabilisierungsmittel
ausgefällt werden und dabei natürlich die daran gebundenen alpha-Säuren
ebenso.
Der Bitterstoffgehalt im Bier kann dadurch erheblich reduziert werden.
Ich denke, ich habe zu dem Thema auch entsprechende Fachartikel aus der
BRAUWELTdie ich dir zukommen lassen kann, nur will ich hier die
Urheberrechte nicht verletzen. evtl. aber per e-Mail.
Gruß, Achilleas |
hätte ich auch Interesse dran! ____________________
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Antwort 21 |
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Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.1.2012 um 18:09 |
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Zitat von aegir, am 8.1.2012 um
12:46 | ... bei 7min Nachisomerisierung in
der Stärke einer Kochung wären das 14 IBU. Bei 15min spukt mein
Programm (ProMash) schon 25 IBU aus und nach 30min (bis ich anfange
abzuziehen) wäre ich bei 39 IBU.
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Da haben wir aneinander vorbeigeredet. Ich weiß nicht, mit welchen Abschlag
zum Kochen du die Nachisomerisierung berechnest, aber ich hab das schon
darauf bezogen gehabt. Ich habs hier nochmal fett vorgehoben.
Naja, egal. Jeder muß und sollte auch seine eigene Erfahrung machen, aber
ich für mich und mein System werd die Nachisomerisierung jedenfalls
vernachlässigen.
Gruß Hotte
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Antwort 22 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.1.2012 um 18:54 |
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Hi Leute,
wegen der unterschiedlichen Meinungen hier, habe ich mal den Narziss
gewälzt...
Narziss schreibt, dass der Nachisomerisierung eine sehr hohe Bedeutung
zukommt. Besonders bei späten Aromagaben. Ich hab mir mal einige der Werte
in den Tabellen aufgeschrieben.
Kochende =22 mg/L Iso-Alphasäure. Nach 30 min Ausschlagen hat die Würze
32,5 mg/L Iso-Alphasäure. Wobei da kaum Temperaturverluste im Spiel sein
dürften...
Weiterhin gibt er auch Beispiele für die unterschiedlichen BE. Z. B.
Kochende=47 IBU, Ausschlagwürze=54 IBU, fertiges Bier=35 IBU.
Ich selbst habe genau das Gegenteil wie Hotte festgestellt. Meine Biere
wurden immer zu bitter. Ich gebe jetzt immer 40 min Nachisomerisierung ein
und es haut für mich gefühlsmässig hin. Ich bin allerding
"Übernachtabkühler" und brauche 30 min bis zum Whirlpool. Da spielt
vermutlich auch der "Filtrationsverlust" bei Tinseth eine Rolle...?
@Frank,
Dein Kessel kühlt sich in 2 h auf 70° ab..
Das entspricht ja in etwa der Abkühlrate eines Kühlschiffs. Da wird in der
Literatur angegeben, dass die Würze im Kühlschiff innerhalb von 3 h auf ca.
60° abkühlt.
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 23 |
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Posting Freak Beiträge: 868 Registriert: 17.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.1.2012 um 19:58 |
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@René :
Ich würde den Kessel zwar nicht als Kühlschiff bezeichnen aber die Werte
hauen hin.
In 2 h von Kochtemperatur auf etwa 70 ° im kalten Luftzug.
Allerdings ist da der Einfluss des Kaltwassers zum Rückverdünnen mit
dabei...
Je grösser der Kessel, desto langsamer wird es allerdings abkühlen.
Frank
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Antwort 24 |
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