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Autor: Betreff: Nachisomerisierung
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Bergbock
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red_folder.gif erstellt am: 7.1.2012 um 17:54  
Nach dem Hopfenkochen lasse ich den Kessel so lange stehen, bis etwa 70 °C erreicht sind. Dies mach ich ohne Kühlung, so dass der Trub genügend Zeit hat, sich schön abzusetzen und das Filtern problemlos geht. Das ganze geht dann etwa 2 h.

Die Isomerisierung des Hopfens fängt ja erst bei ca. 93 °C an. Wenn der Kessel jetzt zum Abkühlen steht, welche Zeitspanne ist denn dann für die Nachisomerisierung relevant.
Anders ausgedrückt : hört diese bei ca. 93 °C wieder auf oder geht sie weiter? Also welche Nachisomerisierungsdauer muss ich da berücksichtigen?

Frank
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Bierhias
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red_folder.gif erstellt am: 7.1.2012 um 18:00  
Hi,

edit...hab nicht richtig gelesen. (ich glaub bis 95°C wird noch isomerisiert.) du schreibst 93°C, kann auch sein, weiß ich jetzt nicht zu 100%. Welche Zeit dabei vergeht? Mess doch einfach nach wie lange die Abkühlung bis 93°C dauert.

Ich hab eine Frage zu deinem Vorgehen.
1) Wie lange kochst du?
2) Hast du schonmal Probleme mit Fehlgeschmäckern gehabt (v.a. nach Sellerie/gekochtem Gemüse...so in die Richtung)

Die Theorie besagt nämlich, dass ein langsames Abkühlen eben nicht optimal ist, da dadurch der DMS Precursor zwar noch in DMS (eben dieses gekochte Gemüse Aroma) umgewandelt wird, das DMS aber nicht mehr ausgedampft werden kann. D.h. dadurch könnte der Schwellenwert von DMS überschritten werden. Wird aber lange genug gekocht wird eben shcon während der Kochung alles DMS-P zu DMS umgewandelt und dann auch noch ausgedampft.

Gut Sud
Matthias


[Editiert am 7.1.2012 um 18:02 von Bierhias]



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flying
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red_folder.gif erstellt am: 7.1.2012 um 18:11  
Hi Frank,

die Isomerisierung nimmt mit fallender Temperatur nicht linear ab (eher logarithmisch). Deshalb ist eine genaue Berechnung schwierig. Bei Deinem Verfahren würde ich empfehlen, eine Nachisomerisierungszeit von 30 - 40 min in den Hopfenrechner einzugeben.
Besonders bei Bieren mit hohen Aromagaben (speziell amerikanische Hochalpha-Aromasorten) könnte es sonst schnell zu einer bitteren Überraschung kommen. Ab 75 IBU ist es allerdings wieder weitestgehend egal, weil man den Unterschied in der Bittere kaum noch spürt....


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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
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Bergbock
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red_folder.gif erstellt am: 7.1.2012 um 23:18  
Fehlgeschmäcker - noch nie!

Des Pudels Kern ist doch, bei 93 oder 95 °C ist man doch sehr schnell, innerhalb weniger Minuten. Abfiltern tue ich dann ETWA bei 70°C.
Wenn nun unter 95 °C aber nix mehr isomerisiert, warum hat man dann eine deutliche Nachisomerisierung?
WENN nix mehr passiert, spielt diese Nachisomerisierun doch keine Rolle?

Oder bin ich jetzt völlig daneben? :puzz:
Frank
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muldengold
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red_folder.gif erstellt am: 8.1.2012 um 08:01  
Hi Bergbock,

ich glaube Nachisomerisierung findet auch noch weit unt 95°C statt, aber langsamer und der Geschwindigkeit nimmt - wie von flying gesagt - nicht linear nach unten ab. Eher so Richtung Halbierung der Isomerisierung alle 10°C unter 100°C. Ich habe das mal mit einer Regression formelmässig umgesetzt und in meinen Hopfenrechner eingebaut. Dabei spielt die Zeit der Nachisomerisirung natürlich eine Rolle, aber auch der Temperaturabfall nach Abschalten des Kochers.

Viele Grüße
Sandro


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aegir
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red_folder.gif erstellt am: 8.1.2012 um 10:57  
Ich bin der Überzeugung, dass die Nachisomerisierung hier viel zu überbewertet wird. Beim meinem Weizen ohne Bitterhopfung, sondern nur einer Aromagabe bei Kochende, 30min warten und dann abziehen kommt das sehr weizentypisch mild. Das würde bei dem eingesetzten Hopfen (11,8% und 1,7g/L) ungefähr eine Nachisomerisierung von 7min !! bedeuten.
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muldengold
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red_folder.gif erstellt am: 8.1.2012 um 11:25  
Hi aegir,

warum überbewertet? Dein Bier ist ja sogar ein extremes Beispiel für den Einfluss der Nachisomerisierung. Ohne Nachisomerisierung hätte Dein Bier 0 (!) IBU, mit kommst Du auf Deine "weizentypische" Bittere, also wahrscheinlich irgendwo zwischen 10-20 IBU.

Gruss
Sandro


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aegir
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red_folder.gif erstellt am: 8.1.2012 um 12:46  
Ja genau, bei 7min Nachisomerisierung in der Stärke einer Kochung wären das 14 IBU. Bei 15min spukt mein Programm (ProMash) schon 25 IBU aus und nach 30min (bis ich anfange abzuziehen) wäre ich bei 39 IBU.
Wenn ich hier manchmal was lese von 30min und mehr, kommt mir das sehr viel vor, auch wenn der Isomerisierungsgrad beim Abkühlen zurückgeht.

Gruß Hotte
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tazzyminator
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red_folder.gif erstellt am: 8.1.2012 um 13:06  

Zitat von aegir, am 8.1.2012 um 10:57
Ich bin der Überzeugung, dass die Nachisomerisierung hier viel zu überbewertet wird. Beim meinem Weizen ohne Bitterhopfung, sondern nur einer Aromagabe bei Kochende, 30min warten und dann abziehen kommt das sehr weizentypisch mild. Das würde bei dem eingesetzten Hopfen (11,8% und 1,7g/L) ungefähr eine Nachisomerisierung von 7min !! bedeuten.


Du nimmst halt auch ordentlich Bitterhopfen, ich denke da löst sich auch mehr, da konzentrierter als bei einem schwächeren Aromahopfen.
Zumindest ist das mein Eindruck beim Brauen, dass die Bitterhopfen trotz gleicher Alphasäureumrechnung zu Aromahopfen auch kräftiger bittern. Mag auch daran liegen, das weniger Aromastoffe die Bittere überlagern.

So ich geh jetzt mein Weizen abfüllen, 18 Liter werden mit Cascade gestopft, Hmmmmm.


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red_folder.gif erstellt am: 8.1.2012 um 13:08  
wie schon gesagt wurde hängt die Nachisomerisierung von mehreren Faktoren ab, als nur die Zeit und der Temperatur.
Es spielt auch der Stammwürzegehalt und das Hopfenprodukt eine grosse Rolle.
Einen allgemein gültigen Faktor der Nachisomerisierung wird es warscheinlich nie geben.
Ausserdem ist es auch nicht relevant, da der Hobbybrauer seine wirklichen EBU sowieso nicht kennt,
mit anderen Worten, es wird nur eine Bitterstoffausbeute "geschätzt" und damit die Hopfengabe berechnet.
Dieser EBU Wert des Hobbybrauers gilt nur intern, ist somit nicht mit anderen Bieren/Brauereien vergleichbar und beinhaltet auch die unterschiedliche Nachisomerisierung.
Selbst in der Brauerei ist die Nachisomerisierung nicht relevant, da diese ja in der errechneten (wirklichen)Bitterstoffausbeute enthalten ist und eine EBU Analyse des fertigen (Test)Bieres genauer ist, als die Änderungen in der Bitterstoffausbeute durch z.B. veränderte Gärverfahren oder Filterhilfsmittel bzw. Filtration/Stabilisierung des Bieres vorher zu berechnen.
Auf die errechneten/geschätzten EBU sollte sich der Hobbybrauer meiner Meinung nach nicht zu sehr verlassen,
da diese eben von Brauer zu Brauer sehr abweichen können und selbst unter Brauereien eine Vergleichbarkeit der EBU nur dann Sinn macht wenn auch gleiche Hopfensorten verwendet werden. Der Eindruck der Bittere von Bieren lässt sich nicht, oder kaum in EBU vermitteln oder vergleichen, sondern dient der internen Hopfengabeberechnung.

Sorry, bin ein bisschen vom Thema ab.

Gruß, Achilleas
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Bergbock
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red_folder.gif erstellt am: 8.1.2012 um 14:00  
@tazzyminator
Bitterhopfen oder Aromahopfen - so what?
Das Problem von Hotte tangiert das nicht direkt (Aromahopfen häte er einfach mehr nehmen müssen). Wenn seine von ihm erwähnte ProMash-Berechnung stimmen würde, hätte er scheinbar 39 IBU.
Den Unterschied zwischen 14 und 39 würde man aber doch SEHR deutlich merken. Da er die 39 IBU nicht hat, kann die Berechnungsgrundlage ja auch kaum stimmen.

Das ist ja auch meine ursprüngliche Frage. Ab irgendeiner Temperatur ist ja wohl Schluss mit Isomerisieren, dann ist es hinsichtlich Bittere egal, wie lange die Würze noch steht.
Tja, es bleibt kompliziert :(

Frank
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red_folder.gif erstellt am: 8.1.2012 um 14:47  
Hallo,

bei meinen Versuchen zur Maischehopfung (Maischen größerer Mengen von Doldenhopfen (Magnum 17 IBU) in Zuckerwasser, bei Rasten bis auf 78°C) habe ich festgestellt, dass bis 78°C noch nichts isomerisiert. Es war nur Aroma, aber so gut wie keine Bittere schmeckbar. Ich bin daher zu 100% Überzeugt davon, dass Sandros Hopfenrechner, der ja auch Isomerisierungen bei unter 80°C berechnet, zumindest bei Doldenhopfen für Nachtabkühler leider falsche Ergebnisse liefert.

Gruß vom Earl


[Editiert am 9.1.2012 um 12:06 von Earl]



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aegir
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red_folder.gif erstellt am: 8.1.2012 um 15:01  
@tazzyminator
Ich finde aber auch, dass eine Bitterung mit Hochalphahopfen bitterer macht, wie eine mit Aromahopfen. Aber irgendwie widersprichst du dir selbst. Durch den höhere Alphasäure müsste ja die Bittere deutlicher hervortreten. Da ich aber den Nelson Sauvin genommen hab, kommt da fett Aroma rüber und fast keine Bittere.

@Bergbock
Ein Problem ist das nicht, da ich ja ein aromatisches und kein Bitterweizen wollte. :D
Ich stimme mit dir überein, dass die Nachisomerisierung wohl irgendwo aufhört, ich hab mal was von 92c gelesen, und glaube nach diesem Versuch, dass man diese (zumindest ich bei meinem System) nur mit einer recht kurzen Zeit berücksichtigen kann/soll/muss.

Gruß Hotte
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Bergbock
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red_folder.gif erstellt am: 8.1.2012 um 15:18  
Es geht mir einfach nicht in den Kopf, dass die Isomerisierung bei ca. 93 °C beginnen, am Ende des Kochens aber bei 93 °C nicht wieder aufhören soll.
Rein vom Gefühl her müsste die Geschwindigkeit mit der Temperatur auch dermassen schnell absinken, dass spätestens bei 90 °C Schluss mit einer nennenswerten Nachisomerisierung ist.

Vor vielen, vielen Jahren hab ich über Nacht abkühlen lassen ohne eine Überhopfung erhalten zu haben.

Frank
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red_folder.gif erstellt am: 8.1.2012 um 15:26  
Tschuldigung, wenn ich mich nochmal einmische,
ich kann einige Grundsatzfragen zu diesem Thema nicht verstehen.
Hier ist immer von IBU/EBU die Rede, nur wie kommt ihr auf eure IBU?

Wurde der IBU errechnet? Nach wecher Formel?
Ist hier die Rede von IBU in der Ausschlagwürze? Nach der Gärung? Nach der Filtration/Stabilisierung?
Berücksichtigen die Hopfenberechnungen, die Verluste durch Gärung, Lagerung,Filtration?
Welche Hopfenausbeute nehmt ihr an?

Z.B.die Tinseth-Tabelle ua. berücksichtigen auch Verluste durch die Filtration (ca.10%)
Also IBU im fertigen (filtriertes Bier)
Wie gleicht ihr diese Berechnung bei unfiltrierten Bier aus?
Bitterstoffausbeute Tinseth Tabellenwerte + 10 ? (also 40% statt 30% B.ausbeute)

Ich frag nur mal so in die Runde!
Bin ja auch noch neu hier.

Nix für ungut!
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tazzyminator
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red_folder.gif erstellt am: 8.1.2012 um 15:39  
Also um das nochmal zu präzisieren wie ich das mit dem Bitterhopfen und dem Aroma meinte:
Laut meiner subjektiven Meinung, und ich bin nunmal die einzige Testerschnittmenge meiner Biere, habe ich für mich folgende Erkenntnisse gewonnen, dass ich mich dabei irren kann mag sein, Geschmack ist ja subejektiv.

Je mehr Alphasäuren (das heisst ja nicht das diese Hopfen dann auch mehr "schmeckbare" Aromen haben) desto mehr Bittere je "Kochdauer"
Viel Aroma plus viel Alpha = Bitter aber mit viel Geschmack
Viel Alpha wenig Aroma = Bitter und als bitterer empfunden
wenig Alpha und viel Aroma aber gleiche Alphamenge pro Liter = extrem Aroma aber kaum geschmeckte Bittere im Vergleich

Achja bevor ich es vergesse, ich koste immer die Würze vor dem Kochen, nach dem Kochen und ich verkoste auch das Jungbier.


[Editiert am 8.1.2012 um 15:42 von tazzyminator]



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red_folder.gif erstellt am: 8.1.2012 um 16:45  

Zitat von Achilleas, am 8.1.2012 um 15:26


Z.B.die Tinseth-Tabelle ua. berücksichtigen auch Verluste durch die Filtration (ca.10%)
Also IBU im fertigen (filtriertes Bier)


Hallo Achilleas,

das klingt interessant, ist für mich anhand der Tinseth-Gleichung aber nicht nachvollziehbar. Ich sehe dort nur "Bigness factor", "Boil Time factor" und "decimal alpha acid utilization = Bigness factor * Boil Time factor" sowie "IBUs = decimal alpha acid utilization * mg/l of added alpha acids". Von Filtration (eigene Anmerkung: und Gärung) keine Rede.

Deine Aussage finde ich sehr wichtig! Daher bitte ich Dich, den Beweis über die besagten 10% zu erbringen.

Vorab Danke.

Gruß

Earl


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muldengold
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red_folder.gif erstellt am: 8.1.2012 um 17:02  
Hallo Earl,
vielleicht hast Du Recht und ich mache mir die Sach zu einfach. Die Annahme "Halbierung alle 10°C unter 100°C" habe ich mir allerdings nicht aus den Fingern gesaugt sondern greife eine Veröffentlichung von Malowicki et al. von 2005 auf ("Isomerization and degradation kinetics of hop (Humulus lupulus) acids in a model wort-boiling system", J.Agric.Food Chem, 2005, 53). Ob der Bereich unter 80°C noch zur Isomerisierung beiträgt oder nur meiner Fantasie entspringt ist durchaus bestreitbar - obwohl ich gehört habe das Isomerisierung bis zu 65°C stattfindet. Für die Gesamt-IBU am Ende ist dieser Bereich allerdings von geringer Bedeutung da die Isomerisierungsrate nur noch sehr gering ist und das wird in meiner Formel auch so behandelt. Ich würde daher nicht von "Total falsch" sprechen. Ich denke es ist jedoch genauer als die Nachisomerisierungszeit als Kochzeit zu rechen, sonst könnte IBU-mässig am Ende Pils statt Weizen rauskommen, wie in aegir's Fall, auch wenn das zugegeben ein "Extremfall" ist.

;)
Gruss
Sandro


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aegir
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red_folder.gif erstellt am: 8.1.2012 um 17:21  

Zitat von muldengold, am 8.1.2012 um 17:02
... sonst könnte IBU-mässig am Ende Pils statt Weizen rauskommen, wie in aegir's Fall, auch wenn das zugegeben ein "Extremfall" ist.

Da hast du was falsch verstanden. Bei mir ist durchaus Weizen wie geplant rausgekommen, da ich nicht mit einer hohen Nachisomerisierung gerechnet hab. Deswegen auch meine Aussage, dass die Nachisomerisierung überbewertet wird.

Gruß Hotte
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muldengold
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red_folder.gif erstellt am: 8.1.2012 um 17:43  
Nein Hotte, ich meine ja auch nicht Dein tatsächliches Bier, sondern die Berechnung der von Dir genannten Software, welche Dein Weizen in den Pilsbereich geschoben hätte :puzz:


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red_folder.gif erstellt am: 8.1.2012 um 18:02  
Hallo Earl,

meines Wissens nach beziehen sich die Werte der EBU-Berechnung (ich sage EBU, weil ich wie in Europa üblich nach EBC analysiere, nicht nach ASBC), aus Gründen der Vergleichbarkeit immer auf das filtrierte verkaufsfertige Produkt. Und jede andere Berechnung oder Formel macht auch wenig Sinn, da kein Hobbybrauer seine
ware EBU bzw. Bitterstoffausbeute kennt. Wirklich anwenden, können also diese Formeln nur Brauereien, die diese Werte auch kennen. Und in der Brauerei ist ausschliesslich die EBU im filtrierten Bier interessant.

Als Fausformel gilt grob 1/3 der Bitterstoffe gehen im Sudhaus verloren und 1/3 wärend der Gärung,Reifung,Filtration,Stabilisierung
Natürlich sind 10% nur ein Schätzwert, bin mir aber sicher, dass viele Brauereien die eine sehr "scharfe" Filtration und Stabilisierung anwenden, auch weit darüber liegen.
Bei der Filtration werden sehr viele Eiweisstoffe und Gerbstoffe entfernt, einschliesslich die durch eine Stabilisierung mit Stabilisierungsmittel ausgefällt werden und dabei natürlich die daran gebundenen alpha-Säuren ebenso.
Der Bitterstoffgehalt im Bier kann dadurch erheblich reduziert werden.
Ich denke, ich habe zu dem Thema auch entsprechende Fachartikel aus der BRAUWELTdie ich dir zukommen lassen kann, nur will ich hier die Urheberrechte nicht verletzen. evtl. aber per e-Mail.

Gruß, Achilleas
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Bierhias
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red_folder.gif erstellt am: 8.1.2012 um 18:08  

Zitat von Achilleas, am 8.1.2012 um 18:02
Hallo Earl,

meines Wissens nach beziehen sich die Werte der EBU-Berechnung (ich sage EBU, weil ich wie in Europa üblich nach EBC analysiere, nicht nach ASBC), aus Gründen der Vergleichbarkeit immer auf das filtrierte verkaufsfertige Produkt. Und jede andere Berechnung oder Formel macht auch wenig Sinn, da kein Hobbybrauer seine
ware EBU bzw. Bitterstoffausbeute kennt. Wirklich anwenden, können also diese Formeln nur Brauereien, die diese Werte auch kennen. Und in der Brauerei ist ausschliesslich die EBU im filtrierten Bier interessant.

Als Fausformel gilt grob 1/3 der Bitterstoffe gehen im Sudhaus verloren und 1/3 wärend der Gärung,Reifung,Filtration,Stabilisierung
Natürlich sind 10% nur ein Schätzwert, bin mir aber sicher, dass viele Brauereien die eine sehr "scharfe" Filtration und Stabilisierung anwenden, auch weit darüber liegen.
Bei der Filtration werden sehr viele Eiweisstoffe und Gerbstoffe entfernt, einschliesslich die durch eine Stabilisierung mit Stabilisierungsmittel ausgefällt werden und dabei natürlich die daran gebundenen alpha-Säuren ebenso.
Der Bitterstoffgehalt im Bier kann dadurch erheblich reduziert werden.
Ich denke, ich habe zu dem Thema auch entsprechende Fachartikel aus der BRAUWELTdie ich dir zukommen lassen kann, nur will ich hier die Urheberrechte nicht verletzen. evtl. aber per e-Mail.

Gruß, Achilleas


hätte ich auch Interesse dran! :thumbup:


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aegir
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red_folder.gif erstellt am: 8.1.2012 um 18:09  

Zitat von aegir, am 8.1.2012 um 12:46
... bei 7min Nachisomerisierung in der Stärke einer Kochung wären das 14 IBU. Bei 15min spukt mein Programm (ProMash) schon 25 IBU aus und nach 30min (bis ich anfange abzuziehen) wäre ich bei 39 IBU.


Da haben wir aneinander vorbeigeredet. Ich weiß nicht, mit welchen Abschlag zum Kochen du die Nachisomerisierung berechnest, aber ich hab das schon darauf bezogen gehabt. Ich habs hier nochmal fett vorgehoben.
Naja, egal. Jeder muß und sollte auch seine eigene Erfahrung machen, aber ich für mich und mein System werd die Nachisomerisierung jedenfalls vernachlässigen.

Gruß Hotte
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 8.1.2012 um 18:54  
Hi Leute,

wegen der unterschiedlichen Meinungen hier, habe ich mal den Narziss gewälzt...

Narziss schreibt, dass der Nachisomerisierung eine sehr hohe Bedeutung zukommt. Besonders bei späten Aromagaben. Ich hab mir mal einige der Werte in den Tabellen aufgeschrieben.

Kochende =22 mg/L Iso-Alphasäure. Nach 30 min Ausschlagen hat die Würze 32,5 mg/L Iso-Alphasäure. Wobei da kaum Temperaturverluste im Spiel sein dürften...

Weiterhin gibt er auch Beispiele für die unterschiedlichen BE. Z. B. Kochende=47 IBU, Ausschlagwürze=54 IBU, fertiges Bier=35 IBU.

Ich selbst habe genau das Gegenteil wie Hotte festgestellt. Meine Biere wurden immer zu bitter. Ich gebe jetzt immer 40 min Nachisomerisierung ein und es haut für mich gefühlsmässig hin. Ich bin allerding "Übernachtabkühler" und brauche 30 min bis zum Whirlpool. Da spielt vermutlich auch der "Filtrationsverlust" bei Tinseth eine Rolle...?

@Frank,

Dein Kessel kühlt sich in 2 h auf 70° ab.. :o Das entspricht ja in etwa der Abkühlrate eines Kühlschiffs. Da wird in der Literatur angegeben, dass die Würze im Kühlschiff innerhalb von 3 h auf ca. 60° abkühlt.


m.f.g
René


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(John Ciardi)
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@René :
Ich würde den Kessel zwar nicht als Kühlschiff bezeichnen aber die Werte hauen hin.
In 2 h von Kochtemperatur auf etwa 70 ° im kalten Luftzug.
Allerdings ist da der Einfluss des Kaltwassers zum Rückverdünnen mit dabei...

Je grösser der Kessel, desto langsamer wird es allerdings abkühlen.

Frank
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