Newbie Beiträge: 4 Registriert: 3.6.2012 Status: Offline
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erstellt am: 14.6.2012 um 20:18 |
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Hallo zusammen, irgendwo habe ich mal was über die Kühlung nach dem
Hopfenkochen gelesen doch finde die Diskusion darüber nicht. Meine Frage:
Wie schnell sollte die Kühlung auf ca. 25°C nach dem Hopfenkochen erfolgen
und warum sollte die Kühlung in der Zeit sein. gibt es Gründe dafür? Danke
schon mal für eure Infos.
Grüsse Rolf
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Posting Freak Beiträge: 972 Registriert: 18.4.2012 Status: Offline
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erstellt am: 14.6.2012 um 20:30 |
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Der Kritische Bereich für Infektionen ist irgendwo im Bereich 30-45 Grad
oder sowas, eine schnelle Kühlung hat den Sinn diesen Bereich schnell zu
durchschreiten.
Ich weiss nicht ob langsames Abkühlen an sich den Geschmack beeinflusst.
Des Weiteren gibt es manche die glauben, dass das Bier wenn es warm ist
Geschmack vom Gefäß annehmen kann - schnelle Kühlung schaft auch hier
abhilfe.
Und es gibt welche die glauben das nicht (oder ihnen schmeckt das Gefäß)
und kühlen über Nacht oder so ab. Dabei sollte man sich zumindest mal
Gedanken über Sauberkeit machen.
Ich weiss nicht ob ich es glaube und ich weiss nicht ob mir mein Braueimer
schmecken würde, aber ich werde die nächten beiden Sude über Nacht kühlen
lassen, vermutlich mit dem Gärröhrchen obendrauf - das funktioniert ja auch
andersrum und lässt dann nur durch den Alkohol gefilterte Luft rein wenn
sich die Würze "zusammen zieht" beim Abkühlen.
Grüße - kven
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.6.2012 um 20:42 |
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Wie schon gesagt ist zum einen die warme Wuerze, die noch nicht angestellt
ist sehr empfaenglich fuer Infektionen. D.h. es ist weniger der
Temperaturbereich, es ist vielmehr das Problem das die Hefe noch nicht
andere Organismen verdraengen kann wenn sich noch nicht angestellt ist.
Ein weiteres Problem kann Oxidation sein. Meine uebernacht abgekuehlten
Biere sind dunkler und schmecken anders als meine schnell abgekuehlten
Biere. Das Problem ist hier das zum einen waehrend dem Hopfenkochen fast
kein Sauerstoff an die Wuerze gelangt, das sich ein 'Dampfdeckel' ueber ihr
befindet. Zum anderen ist das Hopfenkochen zeitlich relativ beschranekt,
die Wurze benoetigt aber, je nach Aussentemperatur, mehrere Stunden um auf
Anstelltemperatur zu kommen.
Zitat: | das funktioniert ja auch
andersrum und lässt dann nur durch den Alkohol gefilterte Luft rein wenn
sich die Würze "zusammen zieht" beim
Abkühlen. |
Darauf wuerde ich nicht wetten ob Keime, die sich in einer Luftblase
befinden, die durch Alkohol blubbert zuverlaessig abgetoetet werden. Die
andere Frage ist wie schnell sich die Infektion ausbreitet wenn es so weit
kommt.
Gruss
Jan
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1101 Registriert: 2.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.6.2012 um 21:56 |
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Ich hab bisher immer über Nacht abgekühlt und es ist noch nie was
passiert.
Deckel drauf mit Gärröhrchen und dann passts.
Der allerreinlichste bin ich sowieso nicht und mit jedem Braugang werde ich
unreinlicher und sicherer.
Also der Glaube ist alles was zählt
.
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Antwort 3 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 15.6.2012 um 06:29 |
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Ich stecke zum Übernachtabkühlen ein speziell vorbereitetes Gärröhrchen
auf.
War ein Tip vom Frikadellenschmied: im Gärröhrchen befindet sich ein Pfropf
aus zusammengeknülltem Toilettenpapier mit Alkohol (auch Isopropanol)
getränkt.
Die Luft "blubbert" nicht ins Faß, sondern muß "feinporig" durch den Pfropf
und es gibt trotzdem nichts Flüssiges, was ins Faß gesaugt werden
könnte.
Bei Kühlung mit der Kühlschlange bleiben meine Biere zwar heller und ich
kann schneller anstellen, aber ich hatte letztes Jahr wieder mal "Bier mit
Stich", weil ich die Gärfässer halt doch nicht sauber genug bekomme. Das
ist beim Einfüllen der heißen Würze direkt ins Gärfaß und Abkühlen über
Nacht nicht gegeben.
Uwe
[Editiert am 15.6.2012 um 06:30 von Uwe12]
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.6.2012 um 07:57 |
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Moin,
ein Punkt wurde noch nicht erwähnt. Das Hopfenkochen dient ja auch dazu den
für die Bildung von DMS verantwortlichen precursor auszutreiben. Der wird
aber im Bereich zwischen 80-95 °C (aus der Erinnerung) wieder neu gebildet.
Also dient die schnelle Kühlung auch dazu diesen Bereich schnell zu
verlassen.
VG, Markus
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 941 Registriert: 18.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.6.2012 um 08:01 |
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Kühlen im Gärfass würde das Problem lösen,
oder? Ich bin auch kurz davor, mir einen Eintauchkühler zu bauen und wiege
gerade Vor- und Nachteile ab...
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1324 Registriert: 19.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.6.2012 um 09:32 |
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ICh stelle meine Gärbehälter immer in die kalte Badewanne, ist dann auch
schnell runtergekühlt. Das letzte Mal habe ich zweu Sude gebraut, da
dauerte die Kühlung allerdings recht lang. Ich habe mir um die
geschmacklichen Auswirkungen noch wenig Gedanken gemacht, finde es aber
besser noch am gleichen Tag mit Hefe anzustellen. ____________________ ----------------------------------------------
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 704 Registriert: 7.8.2008 Status: Offline
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erstellt am: 15.6.2012 um 09:50 |
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Hallo,
ich hab auch schon öfter mit dem Gedanken gespielt. Letztendlich ist es mir
für den Hobbybereich aber eine zu große Verschwendung. Es tät mir schon
sehr leid um das sinnlos weggelaufene Wasser und die Kosten. Badewanne
füllen und dann nach Kühlung auslaufen lassen würde ich nicht vor mir
verantworten können und als Blumengießwasser ist die Menge auch zu groß.
Ich kühle immer über Nacht ab, bisher hatte ich damit keine Probleme. Mit
20L geht das ganz gut, bei größeren Mengen wird man ums kühlen aber nicht
herum kommen.
Hans
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 1324 Registriert: 19.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.6.2012 um 10:05 |
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Zitat von HansMeiser, am 15.6.2012 um
09:50 | Hallo,
ich hab auch schon öfter mit dem Gedanken gespielt. Letztendlich ist es mir
für den Hobbybereich aber eine zu große Verschwendung. Es tät mir schon
sehr leid um das sinnlos weggelaufene Wasser und die Kosten. Badewanne
füllen und dann nach Kühlung auslaufen lassen würde ich nicht vor mir
verantworten können und als Blumengießwasser ist die Menge auch zu groß.
Ich kühle immer über Nacht ab, bisher hatte ich damit keine Probleme. Mit
20L geht das ganz gut, bei größeren Mengen wird man ums kühlen aber nicht
herum kommen.
Hans |
Naja, da sind wir im Centbereich. Die Wanne braucht ja nicht vollkommen
voll sein und der Gärbehälter nimmt auch noch Volumen weg. Zudem kann das
Wasser dann noch zur Reinigung verwendet werden. ____________________ ----------------------------------------------
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 255 Registriert: 9.5.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.6.2012 um 10:11 |
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Ich bin auch ein Badewannenkühler. Ich benutze dabei aber 2 Gäreimer. Damit
vergrößere ich die Oberfläche und das Kühlen wird beschleunigt. Außerdem
brauche ich die Wanne nicht so hoch mit Wasser zu füllen.
Gruß
JM
____________________ Norderstedter Hobbybräu seit 2011
Ohne Bier wäre das Leben nicht mal halb so schön.
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 1324 Registriert: 19.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.6.2012 um 10:31 |
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Antwort 11 |
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Junior Member Beiträge: 27 Registriert: 3.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.6.2012 um 11:07 |
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Bei mir kommt der heiße Sud in den Gärbehälter mit geschlossenem
Deckel.Diesen stell ich dann entweder in einen größeren Maurerbottich und
lass Bohrlochwasser laufen(bei wärmeren Wetter).Das überlaufende Wasser
fließt in den Teich.Oder bei so einem Wetter wie jetzt,lass ich ihn im Pool
treiben.So oder so,ist der Sud nach eine guten halben Std. kühl!
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Antwort 12 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 15.6.2012 um 12:21 |
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> Der ( DMS-Precursor) wird aber im Bereich zwischen 80-95 °C (aus
der Erinnerung) wieder neu gebildet.
Soweit ich mich erinnere, wird der Precursor nicht neu gebildet, sondern
das DMS aus der Vorläufersubstanz (eben dem Precursor).
Ich braue meistens dunklere Biere und dunkle Malze enthalten von sich aus
schon weniger DMS-Vorläufer
und denen macht eine stärkere Zufärbung durch die lange Abkühlphase auch
nichts aus.
Die wenigen hellen Biere koche ich dann 90min in der Hoffnung das meiste
ausgedampft zu haben.
In meine Gärfässer geht die Kühlspirale (ein Edelstahlteil für 50l von
Braupartner) nicht hinein, die Öffnung oben ist zu klein.
Daher kommt die Würze in meinen "Nachgußeimer" und wird darin mit der
Spirale und einer Tauchpumpe in der Zisterne gekühlt.
Bei dem ganzen Gefummel habe ich mir, wie gesagt, auch schon was
eingefangen, daher laß ich das jetzt komplett.
Ich braue ja auch nur selten besonders hell, insofern ist die
DMS-Problematik nicht so wild.
Uwe ____________________
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Antwort 13 |
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Senior Member Beiträge: 255 Registriert: 9.5.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.6.2012 um 12:22 |
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@uckel, ja in 2 Eimer. Ich teile meine 24L auf beide Eimer auf und habe
dadurch eine größere Kühlfläche, als nur bei einem Eimer. Dadurch kühlt der
Sud auch schneller ab. Wenn die Würze auf Anstelltemperatur ist kommt die
Hefe rein und die Würze wird 3-4 mal umgeschüttet und dann in einem Eimer
vergoren.
Gruß
JM
____________________ Norderstedter Hobbybräu seit 2011
Ohne Bier wäre das Leben nicht mal halb so schön.
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Antwort 14 |
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Senior Member Beiträge: 128 Registriert: 2.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.6.2012 um 13:25 |
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Hallo zusammen,
ich braue in zwei "Klassen" einmal 25L Einkocher und 100L Gas.
Bei beiden Verfahren kühle ich die Würze mittels Eintauckühler
(Edelstahlrohrspirale durch die kaltes Wasser fließt, in zwei Größen,
jeweils ausgelegt um von 100° in ca. 20 min. auf ca. 25° zu kommen)
möglichst schnell auf Anstelltemperatur runder.
Zum einen weil ich die Hefe möglichst schnell zugeben möchte um eben
Infektionen gar keine Change zu geben, hier prsktiziere ich das
"drauflassen", heißt beim Umfüllen in den Gärtank lasse ich die Würze auf
die Hefe, dadurch erhalte ich eine gute Belüftung ohne was dafür machen zu
müssen, das geht natürlich nur mit gekühlter Würze.
Zum anderen ist mein Gärtank für die 100L ein isolierter Edelstahlbehälter
(ehem. Milchkanne) und in dem würde ich Tage brauchen bis ich auf
Raumtemperatur komme. Zusätzlich hab ich dazu noch die ehem. Milchkühlung
(Eintauchkühler mit Kühlagregat) in Gebrauch, mit der kann ich dann auch im
Sommer untergärig brauen.
Klar gebe ich Hans Recht, ich mach mir auch Gedanken um die Wasser und
Enegieverschwendung, allerdings weniger wegen den Kosten (ist ja Hobby) als
wegen der Umwelt. Deshalb sammle ich am Anfang das sehr Warme Wasser zum
Reinigen der Braugeräte und den Rest lass ich in meinen "Gartenwassertank"
laufen und giese damit an trockenen Tagen den Garten.
Ich kenn mich da jetzt nicht sooo aus, aber gegen die Theorie mit dem DMS
bei 80-95° würde die Kühlschiffpraxis sprechen. In meinen Brauseminaren
haben wir damit gearbeitet, da kommt die heiße Würze drauf und kühlt auf
Grund der großen Oberfläche gemütlich runder, erst nach einer guten Stunde
wurde die Würze in den Gärtank gelasen und dort mit einem Eintauckühler auf
Anstelltemperatur runtergekühlt. Hat auch den Vorteil das sich im
Kühlschiff die ganzen Trubstoffe am Boden absetzen.
Viele Grüße aus Fraken
Franz
[Editiert am 15.6.2012 um 13:58 von fipu35]
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 1307 Registriert: 1.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.6.2012 um 13:56 |
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Gibt es eine Kochzeit bei der man sichergehen kann das kein DMS mehr
entsteht?
VG
Chris
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Antwort 16 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 15.6.2012 um 14:16 |
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Antwort 17 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 15.6.2012 um 14:56 |
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Die Ummerstädter Kommunbrauer würden über solche Zeiten nur den Kopf
schütteln; die kochen 5 Stunden.
Grund: es muss sehr dünn gemaischt werden, weil sonst die Maischepumpe
nicht funktioniert. Das überschüssige Wasser muss dann eingekocht werden.
DMS kennen die nicht. Es wird allerdings auch recht preiswert mit Holz
geheizt.
[Editiert am 15.6.2012 um 14:57 von Berliner]
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 1307 Registriert: 1.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.6.2012 um 15:07 |
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Ach das Ummerstädter Bier,ja das war lecker.
____________________
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Antwort 19 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.6.2012 um 16:35 |
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ich träume jede Nacht davon... ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 20 |
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Posting Freak Beiträge: 1324 Registriert: 19.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.6.2012 um 21:11 |
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Zitat von fipu35, am 15.6.2012 um
13:25 |
Klar gebe ich Hans Recht, ich mach mir auch Gedanken um die Wasser und
Enegieverschwendung, allerdings weniger wegen den Kosten (ist ja Hobby) als
wegen der Umwelt. Deshalb sammle ich am Anfang das sehr Warme Wasser zum
Reinigen der Braugeräte und den Rest lass ich in meinen "Gartenwassertank"
laufen und giese damit an trockenen Tagen den Garten.
Franz
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Da brauchst Du dir keine Sorgen machen, in der Ausbildung hat man uns immer
erzählt, dass die Klärwerke aufgrund von der heutigen Wassersparung der
Konsumenten (z.B. Wc-Spülung mit Spartaste oder Brauseköpfe mit
Wassersparung) Trinkwasser zufließen lassen um das die Klärung zu
gewährleisten.
Sicher ist es schlimm, dass wir Europäer Kaltwasser einfach laufen lassen,
während anderen Weltteile ihren Durst mit verseuchtem Wasser stillen, mit
Wassersparen helfen wir jedoch nicht merklich.
ICh mache mir da eher Sorgen um den hohen Warmwasserverbrauch, sowohl
ökonomisch, als auch ökologisch. Andererseits gibt es wesentlich
umweltschädigende Hobbys. ____________________ ----------------------------------------------
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Antwort 21 |
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