Hallo Hobbybrauer,
bei meinen bisherigen Suden habe ich versucht, mich mit den Hopfengaben an
das jeweilige Rezept zu halten. Ein paar Biere waren mir zu schwach und
einige auch zu heftig gehopft.
Bei dem bisher besten Bier (ein leichtes Blonde Ale, Vorderwürzehopfung mit
Cascade) hatte ich kurz nach der Nachgärung einen wunderbaren Hopfenduft
und die Bitterung war sehr schön ausgewogen.
Jetzt, sechs Wochen später, ist vom Cascade nur noch Bittere übrig. Das
Bier ist mittlerweile schön klar und bei einer Blindverkostung würde ich es
irgendwo in die Nähe von Holsten platzieren - dieser Vergleich wäre mir am
Anfang nicht im Geringsten in den Sinn gekommen!
Natürlich habe ich schon mit verschiedenen Hopfenrechnern herumgespielt,
aber es gibt trotzdem noch ein paar Verständnisprobleme:
-durch das Kochen geht bis zu einem gewissen Punkt Alphasäure in die Würze
über - was passiert in dieser Zeit mit dem Aroma?
-Hopfen der nicht mitkocht, gibt praktisch keine Bittere, aber Aroma an die
Würze/Jungbier ab (Hopfenstopfen treibt dieses Prinzip auf die Spitze)
-bei VWH geht trotz langer Kochzeit weniger Alphasäure ins Bier -
warum???
-Bittere und Aroma baut sich mit der Zeit wieder ab - was sind da Eure
Erfahrungswerte?
Da ich nicht jede Woche brauen kann und meine Ausschlagmengen auch nicht
unbegrenzt sind, tue ich mich mit Vergleichen und Experimenten etwas
schwer. Darum bin ich auch versucht, von Eurer Erfahrung zu profitieren -
man muß ja nicht anderer Leute Fehler wiederholen.
Nur leider sind Geschmäcker recht unterschiedlich - es soll Leute geben,
denen das obenerwähnte "Bier" gerade gut gehopft erscheint. Mir ist das
definitiv zu viel und einem zweiten Glas Guinness kann ich auch nichts
abgewinnen.
Für die unter Euch, die diesen Aussagen zustimmen können - was ist für Euch
ein angenehmes Verhältnis zwischen Stammwürze und Hopfung?
Am Mittwoch möchte ich Sambas Pale Ale brauen und hatte vor, den reinen
Bitterhopfen durch einen Aromahopfen (East Kent Golding) zu ersetzen.
Laut Rezept gibt es nur eine sehr lange Kombirast bei 67°, Stammwürze peile
ich bei knapp über 13° an. Vergoren wird mit der Notti. Der Alkoholgehalt
wird bei 5,5% liegen.
Ich kann leider sehr schwer einschätzen, wie vollmundig das Bier wird und
welche Bittere für mich passt.
Lieber spätere Hopfengaben? Oder doch VWH?
Ihr seht, daß ich noch dringend ein bisschen Klärung brauche...
Danke schonmal vorab!
Gruß,
Bierwisch
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Der Klügere kippt nach!