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Autor: Betreff: Hopfenfragen
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Bierwisch
Beiträge: 1512
Registriert: 15.5.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 1.10.2012 um 09:18  
Hallo Hobbybrauer,

bei meinen bisherigen Suden habe ich versucht, mich mit den Hopfengaben an das jeweilige Rezept zu halten. Ein paar Biere waren mir zu schwach und einige auch zu heftig gehopft.

Bei dem bisher besten Bier (ein leichtes Blonde Ale, Vorderwürzehopfung mit Cascade) hatte ich kurz nach der Nachgärung einen wunderbaren Hopfenduft und die Bitterung war sehr schön ausgewogen.

Jetzt, sechs Wochen später, ist vom Cascade nur noch Bittere übrig. Das Bier ist mittlerweile schön klar und bei einer Blindverkostung würde ich es irgendwo in die Nähe von Holsten platzieren - dieser Vergleich wäre mir am Anfang nicht im Geringsten in den Sinn gekommen!

Natürlich habe ich schon mit verschiedenen Hopfenrechnern herumgespielt, aber es gibt trotzdem noch ein paar Verständnisprobleme:

-durch das Kochen geht bis zu einem gewissen Punkt Alphasäure in die Würze über - was passiert in dieser Zeit mit dem Aroma?
-Hopfen der nicht mitkocht, gibt praktisch keine Bittere, aber Aroma an die Würze/Jungbier ab (Hopfenstopfen treibt dieses Prinzip auf die Spitze)
-bei VWH geht trotz langer Kochzeit weniger Alphasäure ins Bier - warum???
-Bittere und Aroma baut sich mit der Zeit wieder ab - was sind da Eure Erfahrungswerte?

Da ich nicht jede Woche brauen kann und meine Ausschlagmengen auch nicht unbegrenzt sind, tue ich mich mit Vergleichen und Experimenten etwas schwer. Darum bin ich auch versucht, von Eurer Erfahrung zu profitieren - man muß ja nicht anderer Leute Fehler wiederholen.

Nur leider sind Geschmäcker recht unterschiedlich - es soll Leute geben, denen das obenerwähnte "Bier" gerade gut gehopft erscheint. Mir ist das definitiv zu viel und einem zweiten Glas Guinness kann ich auch nichts abgewinnen.

Für die unter Euch, die diesen Aussagen zustimmen können - was ist für Euch ein angenehmes Verhältnis zwischen Stammwürze und Hopfung?

Am Mittwoch möchte ich Sambas Pale Ale brauen und hatte vor, den reinen Bitterhopfen durch einen Aromahopfen (East Kent Golding) zu ersetzen.

Laut Rezept gibt es nur eine sehr lange Kombirast bei 67°, Stammwürze peile ich bei knapp über 13° an. Vergoren wird mit der Notti. Der Alkoholgehalt wird bei 5,5% liegen.

Ich kann leider sehr schwer einschätzen, wie vollmundig das Bier wird und welche Bittere für mich passt.

Lieber spätere Hopfengaben? Oder doch VWH?

Ihr seht, daß ich noch dringend ein bisschen Klärung brauche...

Danke schonmal vorab!

Gruß,
Bierwisch


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Der Klügere kippt nach!
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hiasl
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red_folder.gif erstellt am: 1.10.2012 um 09:32  

Zitat von Bierwisch, am 1.10.2012 um 09:18

-durch das Kochen geht bis zu einem gewissen Punkt Alphasäure in die Würze über - was passiert in dieser Zeit mit dem Aroma?

Das verdampft zu einem erheblichen Teil. Aroma besteht eben größtenteils aus leichtflüchtigen Komponenten. Daher Aromagaben am Schluss.
Zitat:
-Hopfen der nicht mitkocht, gibt praktisch keine Bittere, aber Aroma an die Würze/Jungbier ab (Hopfenstopfen treibt dieses Prinzip auf die Spitze)

Ja, wenn späte Aromagabe/Whirlpool, sollte jedoch die Nachisomerisierung nicht vernachlässigt werden.
Zitat:
-bei VWH geht trotz langer Kochzeit weniger Alphasäure ins Bier - warum???

Da beim Würzebruch die ausfallenden Proteinen einen Teil der Alphasäuren binden, welche dann beim Whirlpool abgeschieden werden. Untersuchungen haben gezeigt, dass längere Kochzeiten keine merkliche Verbesserung der Bitterstoffausnutzung bewirken. Sie brauchen nur wesentlich mehr Energie im Vgl. zum Nutzen.


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gulp
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 1.10.2012 um 10:43  

Zitat:
-bei VWH geht trotz langer Kochzeit weniger Alphasäure ins Bier - warum???

Da beim Würzebruch die ausfallenden Proteinen einen Teil der Alphasäuren binden, welche dann beim Whirlpool abgeschieden werden. Untersuchungen haben gezeigt, dass längere Kochzeiten keine merkliche Verbesserung der Bitterstoffausnutzung bewirken. Sie brauchen nur wesentlich mehr Energie im Vgl. zum Nutzen.


Na ja, das stimmt so nicht mehr. Neuere Untersuchungen gehen von einer 10 % besseren Ausnutzung aus. Siehe hier: Ab Antwort 26.

Gruß
Peter
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hiasl
Beiträge: 958
Registriert: 9.6.2007
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red_folder.gif erstellt am: 1.10.2012 um 11:36  
Ja, die Ausnutzung geht hoch. Das hatten wir ja auch schon hier: http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthread &tid=14721#pid170440 (ab AW 8).
Jedoch werden sehr wohl ungelöste Alphasäuren aus dem Hopfen durch den Eiweißbruch gebunden, welche dann quasi die gesamt zugegebene Alphamenge beeinflussen. Wie das mit einer steigenden Ausnutzung wiederum zu verrechnen ist, weiß ich nicht. Die von mir angesprochene Ausnutzung bezog sich lediglich auf die Kochzeit.


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