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Autor: Betreff: Dry Rye Stout
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philthno2
Beiträge: 455
Registriert: 5.9.2012
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red_folder.gif erstellt am: 9.10.2012 um 10:22  
Hallo,

demnächst wollen wir ein Stout brauen. Als Rezeptvorlage dient dieses hier:

http://www.hbd.org/brewery/cm3/recs/05_80.html

Da dort einige Spezialmalze vorkommen, die nicht so einfach erhältlich sind, habe ich mal das wichtigste durch leicht erhältliche Stoffe substituiert und komme auf folgende Schüttung:
  • 72% Pale Ale Malz
  • 10% Roggenschrot (Ersatz für Roggenflocken)
  • 4,5% Caramalz hell
  • 6,6% Röstgerste
  • 4,5% Röstmalz (Ersatz für Chocolate- und Black Patent Malz)
  • 2,4% Caramalz dunkel (Ersatz für Crystal Malt)

Jetzt sind da ja über 10% Dinge drinnen, die schwarz wie die Nacht daherkommen ... wird diese Schüttung ein Aschenbecherbier werden (was wir nicht wollen)? Wurde hier ja schonmal so ähnlich diskutiert:

http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre ad&tid=4200

aber leider ohne Ergebnis bezüglich des Geschmacks ...

Alternativ hab ich mich bei MMuM umgesehen, z.B.

Black Jack http://www.maischemalzundmehr.de/index.php?id=190&inhaltmitte =recipe

Mallorca bei Nacht http://www.maischemalzundmehr.de/index.php?id=240&inhaltmitte =recipe

Diese Rezepte sind zwar ohne Roggen, aber: sollten wir uns lieber daran halten?
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Posting Freak
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Beiträge: 789
Registriert: 3.3.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 9.10.2012 um 10:45  
Zu meinem "Mallorca bei Nacht" (Die Rezeptidee hatte ich im Urlaub auf Mallorca ;) ) kann ich dir als geschmackliche Orientierung noch folgendes bieten:


Zitat von andreas23, am 10.9.2012 um 18:36
Heute ist es soweit, ich habe das Dunkle von cosmophobia im Glas.

Die Schaumbildung ist durchaus zufriedenstellend, der Schaum ist weiß, mittelfein und fällt auch nicht sofort zusammen. Nicht ganz Brüsseler Spitze, die da im Glas kleben bleibt, aber durchaus anständig.

In der Nase deutliche Zitrus-Aromen. Da hat es jemand mit den C-Hopfen gut gemeint. Leichte Röstaromen sind auch schon zu riechen.

Im Antrunk werden die Röstaromen stärker, es geht schon in Richtung schwelendes Lagerfeuer, aber durchaus ausbalanciert und auf einem guten Niveau. Ich vermisse etwas den Körper, das Bier perlt zwar fein und gut carbonisiert auf der Zunge, ist dann aber verglichen mit der Intensität der Röstaromen doch eher leicht.

Im Abgang bleiben die Röstaromen, es kommt aber wieder das Zitrusaroma der C-Hopfen durch. Beide hängen durchaus lange nach.

Insgesamt ein leckeres Bier. Danke für das Paket!

Edith sagt: es schmeckt immer noch. :)

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Beiträge: 79
Registriert: 29.8.2012
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 9.10.2012 um 11:19  
Ich hatte bei meinem letzten Stout ca. 3% Chocolate Malt und 6% Röstgerste.

Das Bier ist schwarz und hat einen ziemlich ausgeprägten Röstgeschmack.
(So wie ich es mag !)

Mit 10% ist das sicher eher die Obergrenze.

http://www.maischemalzundmehr.de/index.php?id=208&inhaltmit te=recipe


____________________
Freizeit ist Brauzeit !
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philthno2
Beiträge: 455
Registriert: 5.9.2012
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red_folder.gif erstellt am: 9.10.2012 um 11:21  
Ah, danke, hatte gar nicht nach dem zum Rezept gehörenden Thread gesucht :)
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Braumeise
Beiträge: 234
Registriert: 19.3.2010
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 9.10.2012 um 11:49  
Hallo,

bei deinem Rezept hätte ich an 2 Stellen leichte Bauchschmerzen: Röstmalz/Röstgerste und Roggen.

1) Röst-
Mit 2 verschiedenen Sorten zu arbeiten ist schon mal gut, die geben nämlich jeweils unterschiedliche Röstbittere ins Bier, was den Eindruch komplexer und weniger harsch macht. Du verstärkst den Effekt, wenn du auch den Zeitpunkt der Gabe differenzierst. Ich würde 1. insgesamt weniger nehmen, 2. nur einen kleinen Teil von beiden Sorten von Anfang an mitmaischen und 3. den Hauptteil erst beim Läutern zugeben (bei Läuterruhe auf den Läuterbottich streuen).

2) Roggen
10 Prozent Roggenrohfrucht als Schrot könnte Läuterprobleme machen (Gummi!). Es gibt Roggenflocken in den meisten Bioläden. Du kannst dein Rohfruchtschrot auch vorher ordentlich aufkochen. Ich würde Roggenrohfrucht zusammen mit Roggenmalz verwenden und eine separate "Vor-Maische" machen: bei ca. 40 °C oder leicht drunter einmaischen und eine Stunde Gummirast halten. Ist vielleicht etwas aufwändig, aber ich hatte mit Roggenrohfrucht und -Malz schon eine ausgewachsene Läuterkatastrophe (Wackelpudding!).

Viel Erfolg

Philipp


____________________
Wer flötet hell und plappert munter
Im Netz kopfüber und kopfunter
Den bittren Trunk verschmäht sie nicht
und hämmert bis die Schale bricht?

Die Braumeise
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philthno2
Beiträge: 455
Registriert: 5.9.2012
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 9.10.2012 um 12:01  
Ok, ich sehe schon, in welche Richtung eure Antworten gehen, vielen Dank dafür! Ich melde mich hier wieder, wenn der Sud steht und auch durch ist.
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philthno2
Beiträge: 455
Registriert: 5.9.2012
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 28.10.2012 um 20:17  
Soooo, der Sud ist durch und ich trinke gerade die erste Flasche. Zur Schüttung:
  • 72% Pale Ale
  • 9,9% Roggenschrot (Rohfrucht)
  • 4,5% Caramalt hell
  • 6,7% Röstgerste unvermälzt
  • 4,5% Röstmalz (Carafa Spezial II)
  • 2,4% Caramalz dunkel
  • mit Galena (75%, 90 Min) und Cascade (25%, 10 Min.) auf 36 IBU eingestellt

Vergoren mit einer US-05 in zweiter Führung, abgefüllt eine Woche nach dem Brautag. Tiefschwarz, wie sollte es bei der Schüttung auch anders sein. Schaumbildung: Fast keine, wenn man geschickt einschenkt, bekommt man eine feinporige Schicht in's Glas, die aber nur wenige Minuten anhält. Der Hopfen kommt im Nachtrunk als leichte Bitterkeit durch, Hopfenaromen sind kaum schmeckbar. Das Röstaroma entspricht genau meinem Geschmack: es kommt deutlich durch, aber ist nicht so aschenbecherig-plump wie z.B. bei Guinness sondern recht fein. Das Bier ist nicht besonders malzig und macht seinem Namen alle Ehre. Außergewöhnlich ist vielleicht, dass das Bier zwar nicht ausgesprochen süß ist, aber nach dem Trinken ein süßer Geschmack auf der Lippe zurückbleibt -- sehr lecker! Insgesamt ein sehr erfreuliches Ergebnis, ich habe das eher als Experiment betrachtet (hab mir noch nie ein Guinness gekauft und werde es auch nicht tun) und vorher auch nur einmal ein Stout in einer Kneipe getrunken (Vogelbräu-Stout) -- hätte nicht gedacht, dass mir das so zusagt! Ich kann das Rezept bisher wirklich empfehlen und bin gespannt, welche Änderungen sich in den nächten Wochen noch ergeben.


[Editiert am 28.10.2012 um 21:53 von philthno2]
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philthno2
Beiträge: 455
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red_folder.gif erstellt am: 20.12.2013 um 07:57  

Zitat von Braumeise, am 9.10.2012 um 11:49

bei deinem Rezept hätte ich an 2 Stellen leichte Bauchschmerzen: Röstmalz/Röstgerste und Roggen.

1) Röst-
(...)

2) Roggen

(...)


Mittlerweile ist der 2. Sud durch und verkostet. Deine 2 Ratschläge haben wir teilweise beherzigt, also nicht alles Röst- zu Beginn eingemaischt, aber wie in einem anderen Thread geschrieben wurde: hat man die Läuterkatastrophe, dann isses wirklich egal, ob man gleich zu Beginn alles einmaischt oder erst nach und nach. Katastrophe heißt hier, dass es gute zwei Stunden oder länger gedauert hat, so genau weiß ich das nicht mehr. Das Röstaroma ist zwar lecker, aber viel mehr dürfte es nicht sein, ohne dass der Gesamteindruck leidet.

Das Bier ist wieder ganz gut, geteilt vergoren mit US-05 und WPL Britisch Ale, über den direkten Vergleich kann ich leider nichts sagen, nur ein Unterschied zum vorherigen Sud: der suße Geschmack auf den Lippen ist leider nicht mehr da ...

Wenn man ggf. mit längeren Läuterzeiten leben kann, ist das Rezept echt zu empfehlen!
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