Senior Member Beiträge: 460 Registriert: 22.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.10.2012 um 20:53 |
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Habe ein Bier (aventinus clone), der ganz leicht sauer ist. Riecht aber
voll gut und die Hefe war auch fett am arbeiten ( schöne kräusen, vielam
blubbern). Kann es ungesund sein das Bier zu trinken?
Grüße, Phil
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.10.2012 um 21:08 |
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Beschreibe doch mal die Säure. Eher essigsauer oder eher milchsauer ? Sind
schon leicht schimmelige Nuancen dabei ?
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 739 Registriert: 14.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.10.2012 um 21:17 |
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Sehr interessant...
Ich habe auch einen Aventinus-Clone der leicht saure Noten aufweist. Auch
nach einem Jahr lagern hat sich da nix dran getan. Vermutlich würde ich
nicht daran sterben, aber geschmacklich ist das nicht der Hammer und
demnächst ladet es auf dem Friedhof der vergeigten Sude...
Welche Hefe hast Du eingesetzt?
Gruß
J.
____________________ Ein gutes Bier, maßvoll genossen, schadet auch in großen Mengen nicht...
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Antwort 2 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.10.2012 um 21:33 |
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Vielleicht ist das normal? ich habe ein La Gouda (schlag mich tot) in der
Kühlung (Biere de Garde) gekauft im Elsas. Das ist auch ziemlich sauer, ist
wohl gewollt so. Meins ist es nicht und ich schütte es weg. Wenns halt
nicht schmeckt nicht trinken. Obs giftig ist weiß ich nicht, ich denke aber
nicht.
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 856 Registriert: 22.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.10.2012 um 21:46 |
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@HerrChimay
baut es auch weiter Druck auf, dann ist es wahrscheinlich eine Milchsäure
Infektion. Das kannst du problemlos trinken! Du solltest es aber schnell
tun, da der Druck und die Säure zunehmen. Zum Schluss wirds dann schon
gräuslig sauer. brrrr
aber der Schaum steht dann wie ne eins.
Hat aber den selben Effekt wie Actimel, hat mir zu mindest ein Braumeister
versichert. ____________________ Allzeit gut Sud
Michael
And special greetings to our American and English "Friends" who are reading
along ;-)
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 460 Registriert: 22.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.10.2012 um 21:46 |
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Also der Sud wurde aufgeteilt auf 2 Fässer. Eins der Gärfässer war halt am
Ende leicht säuerlich. Hab trotzdem ein paar Flaschen vom sauren Bier
abgefüllt. Kräusen waren massiv vorhanden.
Das säuerliche hat definitiv milchsauren Charakter. Das werden dann
Milchsäurebakterien sein? Werden einige Bier enicht sogar damit
vergoren?
Hab es gerade probiert und es schmeckt richtig gut! Schon fast besser, als
das normale. Seltsame Sache. Hätte ich mal merh davon abgefüllt, habe einen
Großteil weggeschüttet.
[Editiert am 29.10.2012 um 21:50 von HerrChimay]
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Antwort 5 |
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Junior Member Beiträge: 31 Registriert: 12.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.10.2012 um 21:53 |
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im bier wachsen keine pathogenen keime da der pH-Wert zu tief ist...also
krank wird man davon nicht
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.10.2012 um 21:55 |
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... oh, oh, oh ... du hast Trashis Gebot: "Nie, niemals etwas wegschütten
..." mißachtet. Dafür kommst du in die homebrewhell und wirst bei 63°C 35
Minuten gekocht.
Oder einfacher: Schade um den Sud. Daraus hätten die Belgier ein
Jahrhundertbier gemacht.
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 460 Registriert: 22.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.10.2012 um 21:56 |
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Super Info Chris. Darf ich aus Neugierde nach der Quelle fragen?
@Erlenmeyer
Ich finde es echt krass wie gut das Bier schmeckt! Ohne Spaß, es schmeckt
mir besser, als das nicht-saure.
Ich ärger mich gerade wirklich, dass ich es weggekippt habe. Ich sollte
Trashhunters Buch lesen.
[Editiert am 29.10.2012 um 22:23 von HerrChimay]
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 679 Registriert: 9.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.10.2012 um 22:05 |
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Gut, das du mir eine Flasche saures reserviert hast - bin gespannt!
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 1163 Registriert: 25.6.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.10.2012 um 07:40 |
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Antwort 10 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 30.10.2012 um 08:15 |
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@Herr Chimay: z.B. hier.
Ich muss allerdings zugeben, dass die steile Aussage so, wie sie getätigt
wurde, schon recht mutig ist. Zumindest ist bei einem tiefen pH-Wert wie im
Bier das Wachstum pathogener Keime deutlich erschwert (von den
bakteriostatischen Eigenschaften der Hopfeninhaltsstoffe mal abgesehen).
Pathogene Keime fliegen aber nicht massenweise in der Luft herum. Wenn man
sich also nach dem Klogang die Hände vernünftig wäscht und der tätige
Brauer keine eitrigen Wunden oder sonstige ansteckenden bzw. „pathogenen“
Krankheiten hat, ist die Wahrscheinlichkeit einer Infektion mit pathogenen
Keimen extrem unwahrscheinlich.
Gruß
Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 455 Registriert: 5.9.2012 Status: Offline
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erstellt am: 30.10.2012 um 08:28 |
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Kapitel 3, Abschnitt 25 aus dem Ratgeber "Lust auf Bier verlieren in 25
Sekunden":
Zitat von tauroplu, am 30.10.2012 um
08:15 | (...) nach dem Klogang die Hände
vernünftig wäscht und der tätige Brauer keine eitrigen Wunden oder sonstige
ansteckenden bzw. „pathogenen“ Krankheiten hat, ist die Wahrscheinlichkeit
einer Infektion (...) |
[Editiert am 30.10.2012 um 08:29 von philthno2]
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Antwort 12 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 30.10.2012 um 08:35 |
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Mooooment...soooo weit hergeholt ist das nicht, denn 1. ist prinzipiell
alles möglich...und 2. kann z.B. sowas hier auch mal passieren. ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 704 Registriert: 7.8.2008 Status: Offline
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erstellt am: 30.10.2012 um 09:21 |
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Von anderen möglichen, aber unwahrscheinlichen Keimen abgesehen, sollte das
Trinken von saurem Bier nicht schädlich sein.
Es gibt ja Bierstile die speziell darauf ausgelegt sind, auch gibt es Leute
die zur Kur Essig trinken da es Mineralien und Vitamine mitbringt. Hatte
auch selber schon mal ein saures Erlebnis aber die Flaschen trotzdem nicht
weggeschüttet da es auszuhalten war...
Hans
[Editiert am 30.10.2012 um 09:22 von HansMeiser]
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Antwort 14 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 30.10.2012 um 11:30 |
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Na ja, eine deutliche Infektion mit den "kalten" Lactos, die das Bier in
der Lagerung immer saurer werden lassen, weil sie die Dextrine verspeisen,
kann die Verdauung schon in unerwünschter Weise beschleunigen.
...oder war das mit dem "Joghurtling" gemeint?
Auf die Darmflora und mithin auf das Organ selbst wirkt das also schon
irgendwie "krankmachend" ( pathogen).
Uwe
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Antwort 15 |
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Senior Member Beiträge: 460 Registriert: 22.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.10.2012 um 11:35 |
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Also ich habe das Bier hervorragend vertragen und finde es so lecker, dass
ich sogar daran denke, demnächst diverse Biere etwas mit Michsäurebakterien
zu impfen; oder zumindest einen der Gäreimer. Aventinusklon leicht mit
Lactobazillus ist jedenfalls traumhaft lecker.
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Antwort 16 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 30.10.2012 um 12:55 |
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Dannn schließe Dich doch mal mit dem Rene (flying) kurz, der ist einer der
Experten für Sauerbiere!
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 410 Registriert: 31.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.10.2012 um 13:33 |
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Solange es Bier ist, kann man sich nicht mit irgendwelchen Krankheiten
anstecken.
Der niedrige pH des Bieres ist nur ein Selektionsmerkmal. Der
Alkoholgehalt, der CO2-Gehalt ohne Sauerstoff, die Hopfenbitterstoffe, die
verstoffwechselten leicht vergärgbaren Zucker und nicht zuletzt das
Vorhandensein der Hefe macht ein Wachstum von Krankheitserregern unmöglich!
Diese glückliche Kombination war ein Grund für den Siegeszug des Bieres.
Man könnte daher aus dem fürchterlichsten Ententümpelwasser Bier brauen,
ohne Gefahr zu laufen, pathogene Keime zu züchten! Auch wenn man wollte,
ginge das nicht.
Probleme mit dem flotten Otto können auch bei zu jungem Bier mit hohem
Hefegehalt auftreten. Eine kurzweilige Verdauungsschwierigkeit stellt keine
Krankheit dar. Daher ist es auch nicht als pathogen zu bezeichnen.
Schlimmstenfalls schmeckt es nicht.
Gruß, Ludwig
[Editiert am 30.10.2012 um 13:34 von Kubus]
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 697 Registriert: 11.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.10.2012 um 16:10 |
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Hanghofer aus dem Kopf zitiert: "saures Bier ist sehr gesund".
IMHO ist's immer Geschmackssache - ich habe schon Bier weggeschüttet, aber
wenn möglich versuche ich, es zu verwerten.
Gestern hab ich endlich ein Faß mit saurem Export leer bekommen, an dem ich
lange getrunken habe, zusätzlich war da auch noch etwas Brett drin, das
bekommt man im Gegensatz zur reinen Lacto-Infektion nicht mit Limonade
überdeckt, mit Aperol war's aber gut trinkbar.
Ich kann's nur immer wieder sagen: mit saurem Bier kann man astreines
Radler machen.
Gruß, Alex.
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Antwort 19 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.10.2012 um 19:03 |
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Hi Phil,
ich stimme Kubus voll zu! Es gibt wohl Bierschädlinge aus dem Reich der
Enterobacteriaceae (zu denen auch E. Coli, Salmonella oder Klebsiella
gehören), die zu einer gemischten Säuregärung fähig sind. Dabei können
größere Mengen an Essigsäure, Milchsäure und Bernsteinsäure entstehen. Eine
Infektion mit Solchen ist aber sehr unwahrscheinlich und der Geschmack wäre
dann auch nicht gut, sondern vermutlich eher ekeleregend...?
Wenn es gut schmeckt ist es wahrscheinlich eine leichte
Milchsäureinfektion...? Möge der probiotische Schluck wohl bekommen.. ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 20 |
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Senior Member Beiträge: 410 Registriert: 31.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.10.2012 um 20:25 |
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Bierschädliche Organismen gibts natürlich genug, die sind aber nicht
pathogen.
Ich hab mal einige Vertreter zusammengeschrieben:
Wildhefen:
Saccharomyces diastaticus, S. ellipsoideus, S. pastorianus, S. exiguus,
Brettanomyces bruxellensis, Debaryomyces nicotianae, Kloeckera apiculata,
Candida tropicalis, Pichia membranaefaciens, Hansenula anomala. Je nachdem
ob ober- oder untergärig gebraut wird, kann auch eine untergärige oder eine
obergärige Hefe eine Infektion verursachen und nicht vorgesehene Aromen
produzieren.
Bierschädlinge Bakterien:
Lactobacillus brevis, L. brevisimilis, L. frigidus, L. coryniformis, L.
plantarum, L. lindneri, L. brevis var. frigidus, L. rossiae, L. casei, L.
backii, Zymomonas mobilis, Micrococcus kristinae, Pantoea agglomerans,
Obesumbacterium proteus, Pediococcus inopinatus, P. clausenii, P. damnosus
(Sehr außergewöhnlich! Der kann nur in Bier, nicht einmal in Würze, wachsen
und wurde noch nie in der Natur gefunden!), Pectinatus cerevisiiphilus, P.
frisingensis, Megasphaera cerevisae, Leuconostoc mesenteroides, L.
paramesenteroides, Lactococcus lactis, L. raffinolactis.
Das sind eine ganze Menge, aber alle nicht pathogen, also nicht
krankheitserregend.
Sie können zu unterschiedlichen Zeiten und in verschiedenen Bereichen der
Bierherstellung aktiv werden und richten unterschiedlichste Schäden an.
@ flying: Die von dir genannten spielen nur in unvergorener Würze als
Würzeverderber (wenn auch eine geringe, da seltene) Rolle. Sobald die
Gärung einsetzt ist deren Lebensbedingung empfindlich gestört und das
Wachstum stellt sich ein. Salmonella gehört meines Wissens nicht zu den
Bierverderbern.
Gruß, Ludwig
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Antwort 21 |
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Senior Member Beiträge: 391 Registriert: 3.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.10.2012 um 22:25 |
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Guten Abend allerseits,
Zitat von Kubus, am 30.10.2012 um
20:25 | Die von dir genannten spielen nur in
unvergorener Würze als Würzeverderber (wenn auch eine geringe, da seltene)
Rolle. Sobald die Gärung einsetzt ist deren Lebensbedingung empfindlich
gestört und das Wachstum stellt sich ein.
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Richtig, die Enteros spielen z.B. bei der
Lambic Herstellung eine Rolle. Bevor Saccharomyces cerevisiae
richtig ankommt wachsen unterschiedliche Enterobacterien in der Würze.
S. cerevisiae senkt jedoch bei der Gärung den pH und führt zum
Absterben der Enterobakterien. Daher sollten eigentlich keine lebenden
Enteros in Bier vorhanden sein.
Wenn man sich mal Bier als Medium anschaut (sauer, Hopfen, Alkohol etc.)
ist es eigentlich kein gutes Medium zum Wachstum von Mikroorganismen...
E. Gindreau, E. Walling and A.
Lonvaud-Funel (2001): Direct polymerase chain reaction detection of ropy
Pediococcus damnosus strains in wine, Journal of Applied Microbiology 2001,
90, 535 - 542, ( http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11309064).
Zitat aus dem Paper: "The method proved to be effcient for the early and
sensitive detection of ropy Ped. damnosus strains during
wine-making". P. damnosus kommt also auch im Wein vor...
Cheers, Samuel
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Antwort 22 |
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Senior Member Beiträge: 410 Registriert: 31.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.10.2012 um 00:42 |
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Dass P. damnosus auch im Wein vorkommt, hatte ich mal am Rande gehört. Ich
war mir dann aber nicht mehr sicher.
Dann ist wahrscheinlich die wichtigste Wachstumsbedingung die Vitamine der
Hefe. In Würze wächst P. damnosus wie gesagt nicht...
Wäre mal eine tolle Sache herauszufinden, obs den wirklich nicht in der
Natur gibt. Irgendwoher muss er ja kommen
Danke für den Hinweis!
Gruß, Ludwig
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Antwort 23 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.10.2012 um 09:06 |
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Hi Leute,
ja, die Enteros spielen in der professionellen Brauerei keine große Rolle
und sind nur als Würzeverderber bekannt (bei Klebsiella bin ich mir nicht
sicher). Nur sind diese Forschungen ja immer auf Brauereien bezogen. Für
Hobbybrauer mit ihren kleinen Eimerchen könnten eventuell andere Regeln
gelten..? Besonders wer sein Gärfass schön mit dem Mixer bearbeitet. Wenn
dann schön Luft untergeschlagen wird und es zufällig noch in der Nähe des
Mülleimers steht...
Es ging ja um krankmachende Keime und die Enteros können unter Umständen
krankmachend sein. Normalerweise erzeugen diese Keime eher nur unangenehme
Gerüche (2,3-Butandiolgärung) aber sie sind auch einer "gemischten
Säuregärung" fähig.
Wikipedia schreibt:
Ihr Stoffwechsel ist fakultativ anaerob, daher können sie sowohl über
Oxidation unter Anwesenheit von Sauerstoff Stoffe abbauen, als auch unter
anaeroben Bedingungen (kein Sauerstoff) Gärung betreiben. Zwei wichtige
anaerobe Stoffwechselwege, die zur Unterscheidung der einzelnen Gattungen
genutzt werden, sind die 2,3-Butandiolgärung und die gemischte Säuregärung
(mixed acids fermentation). Bei der gemischten Säuregärung treten als End-
und Nebenprodukte vorwiegend Säuren, wie Essigsäure, Milchsäure und
Bernsteinsäure (Succinat), aber kein Butandiol auf. Bei der
2,3-Butandiolgärung entstehen aus der Gärung von Glucose als End- und
Nebenprodukte geringere Mengen von Säuren, aber vor allem in großen Mengen
der Alkohol 2,3-Butandiol. Ein weiteres Merkmal der 2,3-Butandiolgärung ist
das Zwischenprodukt Acetoin und die wesentlich höhere Gasproduktion (CO2).
Man findet Butandiolgärung z. B. bei Enterobacter, Klebsiella, Erwinia und
Serratia. Gemischte Säuregärung nutzen u. a. Gattungen wie Escherichia
coli, Salmonella und Proteus.
Ich finde es daher etwas seltsam, dass sie bei einem Abfall des pH-Wertes
sofort den Löffel abgeben, wo bei der gemischtes Säuregärung doch
überwiegend Säuren produziert werden..? Wie schon erwähnt sind auf
Hobbybrauerverhältnisse bezogen keine empirischen Studien bekannt.
Zumindest mir nicht.
Wenn denen der pH-Wert nicht den Garaus macht, macht es eben mit ziemlicher
Sicherheit der Alkohol oder der Hopfen...
Ist vielleicht reine Paranoia meinerseits bezogen auf die Enteros, weil es
bei denen einige wirklich krankmachende Gesellen gibt...
Nicht irre machen lassen
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 24 |
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