Senior Member Beiträge: 311 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.1.2013 um 12:52 |
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Hallo erstmal ins Forum,
Ich bin neu hier und möchte mich kurz vorstellen:
Also ich heiße Andreas, bin 28 Jahre alt und lebe derzeit in Mannheim. Ich
bin gelerneter (bzw. studierter) Biotechnologe und promoviere derzeit auf
einem molekularbiologischen Thema, bin also sowohl der Technologie als auch
der Mikrobiologie nicht ganz fremd. Die Idee Bier selbst zu brauen verfolgt
mich schon eine Weile, wurde aber aufgrund von Platzmangel bisher nicht in
die Tat umgesetzt. Doch nach dem letzten Umzug im Oktober, ist die Küche
nun groß genug und ich fing wieder an mich näher mit dem Thema zu
beschäftigen und die nötigen gerätschaften zu besorgen.
Ich habe jetzt also einen Einkocher, zwei 30L Gäreimer, eine
Panzerschlauchkonstruktion, ein Refraktometer, div. Messbecher,
Maischeholz, Schläuche und was man halt sonst noch zum Anfang alles braucht
besorgt, und letzte Woche meinen Ersten Sud gebraut, der mittlerweile dem
Ende der Hauptgärung entgegengeht.
Der erste Sud war ein etwas abgewandeltes Klosterbier, um für den Anfang
mal eine Art Baseline zu schaffen von der aus man sich dann
experimentierender Weise wegbewegen kann.
Somit sind wir auch schon mitten in der Überlegung für das nächste Bier
drinnen, denn Experimentieren ist was ich gerne mache.
Jetzt zur eigenltichen Problemstellung:
Ich möchte also gerne ein Whisky-Bier brauen, von dem ich dann 10L mit und
10L ohne Whisky in die Nachgährung geben würde.
Nun stellt sich die Frage nach dem Rezept, denn hier fehlt mich noch die
Erfahrung und das nötige Fingerspitzengefühl um frei zu improvisieren.
Zudem findet man hier im Forum durchaus unterschiedliche Meinungen zum
Schüttungsanteil den das Whisky-Malz ausmachen sollte.
Das reicht von "keinesfalls über 10%" bis hin zu "50% sind OK".
Zur Einordung meines Geschmacks, sollte ich vielleicht sagen, dass der
Laphroaig zu meinen Lieblingswhiskys zählt, ich also eine gewisse Torfnote
durchaus zu schätzen weiß.
Im Auge habe ich das Whisky-Malz von HuM,
was ja als "wenig getorft" angeboten wird. Hier wird es aber als
"mittel stark" getorft beschrieben...
Weiterhin finde ich im Forum bei den meisten Whisky-Bier-Rezpten eine
Kombirast von 90 min bei 67 °C, ist das einfach nur bequemer oder hat es
andere Vorteile gegenüber zwei Rasten bei 64 und 72 °C?
Den restlichen Teil der Schüttung würde ich gerne recht hell halten also
vielleicht 2/3 Wiener und 1/3 Pilsener Malz, da bin ich aber offen für
Empfehlungen.
Ebenso bei der Hopfung, wie bitter sollte so ein Bier sein, dass es nicht
ganz im Torfaroma untergeht? und gibt es Hopfen, der besonders gut mit
Whisky-Malz zusammen geht? (ich bin kein Fan von Citrus-Hopfen-Aromen)
Die Hefe sollte eine obergärige sein, denn ich habe bis auf Weiteres keine
möglichkeit kalt zu vergären.
Schonmal vielen Dank fürs lesen bis hierher und natürich auch für all die
Ratschläge die ich in den vergangenen Wochen soch aus dem Forum aufsaugen
konnte.
Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir ein wenig zur Seite steht und mich
an eurer Erfahrung teilhaben lasst.
[Editiert am 7.1.2013 um 13:01 von Phalanx]
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Posting Freak Beiträge: 739 Registriert: 14.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.1.2013 um 13:32 |
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Hallo Phalanx...
...und willkommen im Forum. In Kürze meine Meinung zu dem Thema, und damit
Du meine Antwort besser einordnen kannst etwas über mich:
Laphroaig ist mein Lieblingswhisky (alles was weniger raucht als der
10-Jährige kommt nicht ins Glas)
1. Whiskymalz erzeugt im Bier ein völlig anderes Aroma als Du es vom Whisky
her kennst. Dieses Aroma ist im Bier etwas woran ich mich erst gewöhnen
musste. Ich habe jetzt verschiedene Whiskymalz-Biere getrunken, kenne und
schätze den Geschmack aber für jeden Tag ist das definitv nichts.
2. Lange Reifezeit: Ich habe von einem Forumsmitglied (ich glaube auch
Laphroaig-Trinker) 3 Flaschen von einem 10% W-Malzbier bekommen die er
eigentlich wegen untrinkbar in die Tonne kippen wollte. Das erste habe ich
sofort verkostet und nicht sehr genossen, das 2. ca ein halbes Jahr später:
Lecker!
3. 2012 von mir gebrautes Weihnachtsbier mit ca 5% W-Malz wird definiv vor
Winter 2013 nicht getunken werden. Neben den Gewürzen sticht das W-Malz
recht unrund hervor. Ich schätze das wird sich mit der Zeit ändern...
4. Frage:
Habe ich Dich richtig verstanden, daß Du 10 Liter mit richtigem Whisky
aufgießen willst? Oder machts Du 2 Sude a 10 Liter wobei nur in einen Sud
das W-Malz kommt? Wenn Du wirklich Whisky reinschütten willst, dann achte
darauf dass Du Dir nicht mit zu hohem Alkoholgehalt die Hefe für die
Nachgärung plättest.
Ansonsten hast Du in mir einen dankbaren Testtrinker ;-)
Gruß und viel Erfolg (bitte berichte über den weiteren Verlauf des
Bieres)
J.
____________________ Ein gutes Bier, maßvoll genossen, schadet auch in großen Mengen nicht...
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 311 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.1.2013 um 13:57 |
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Zitat von Wizzzz, am 7.1.2013 um
13:32 |
4. Frage:
Habe ich Dich richtig verstanden, daß Du 10 Liter mit richtigem Whisky
aufgießen willst? Oder machts Du 2 Sude a 10 Liter wobei nur in einen Sud
das W-Malz kommt? Wenn Du wirklich Whisky reinschütten willst, dann achte
darauf dass Du Dir nicht mit zu hohem Alkoholgehalt die Hefe für die
Nachgärung plättest.
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Hallo Wizzzz, also ich
dachte mir das so, dass ich 20 L Braue und dann vor dem Abfüllen in die
Flaschen das Jungbier in 2x 10 L teile die eine Hälfte noch mit 0,5 Liter
Whisky versetze, das müsste dann etwa bei rund 7%vol. rauskommen und sollte
daher für eine durchschnittliche Hefe noch zu packen sein.
Danke für deine Hinweise, ja das mit der Lagerzeit ist mir eigenltich klar,
es reizt mich aber trotzdem sehr das auszuprobieren... vielleicht sollte
ich für das Experiment doch nur 10L Ausschlag einplanen und alles nochmal
durch zwei teilen, um nicht den Keller über Jahre mit untrinkbarem Bier zu
blockieren... ____________________ #+- This line is intentionally left blank
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 151 Registriert: 7.10.2012 Status: Offline
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erstellt am: 7.1.2013 um 15:20 |
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Hi
Hab mittlerweile 3 Whiskybiere gemacht und mich vom ersten Rezept kaum
wegbewegt, weils überall gut angekommen ist.
30% Münchner
10% leicht getorftes Whiskeymalz
15% Cara Red oder Cara Amber
45% Pilsner
Alles vom Weyermann,
60min 62° Rast 30min 72°Rast
mit der S04 vergoren Bitterhopfen: EasKentGoldings bitterung und mit viel
Williamette Aromagehopft
Das diente als Basis --> nur eine rauchige Note und ein fein süffiges
Bierchen, welches allerdings ins dunkelrötliche geht.
Dazu verschiedene Versuche mit verschiedenen Mengen und verschiedenen
Whiskys (alles singlemalts)
Am besten fand ich pro Liter 3-7cl rauchigen Whiskey in die Nachgärung:
Lagavulin, Bruichladdich Bowmore Laproaig u.ähnliches.
Der Alkohohlgehalt geht da um 1-2% rauf.
Bei den Versuchen mit mehr, hat es ein wenig Zeit gebraucht bis die
Nachgärung abgeschlossen war. Allerdings auch sehr fein geworden nach 3
Monaten.
Gruss
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 1206 Registriert: 26.5.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.1.2013 um 16:04 |
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Zitat von Wizzzz, am 7.1.2013 um
13:32 | Hallo Phalanx...
...
2. Lange Reifezeit: Ich habe von einem Forumsmitglied (ich glaube auch
Laphroaig-Trinker) 3 Flaschen von einem 10% W-Malzbier bekommen die er
eigentlich wegen untrinkbar in die Tonne kippen wollte. Das erste habe ich
sofort verkostet und nicht sehr genossen, das 2. ca ein halbes Jahr später:
Lecker!
...
Gruß und viel Erfolg (bitte berichte über den weiteren Verlauf des
Bieres)
J. |
Ja damit bin ich wohl gemeint. Ich liebe Laphroaig, Big Peat, Lagavulin
usw. Nach über ein Jahr Lagerzeit ist das Whiskybier lecker und gut
trinkbar. Ab und zu trinke ich ein oder zwei Flaschen davon und dann warte
ich wieder ein Monat. Je älter es wird desto runder wird es im Geschmack.
Bin froh das ich es damals nicht weg gegossen habe!!!! Wenn ich es
irgendwann nochmal braue, würde ich max 6% nehmen. Man will ja nicht ewig
warten bis man es genießen kann.
Auch ich würde mich als Testtrinker anbieten
MfG
Marco
[Editiert am 7.1.2013 um 21:44 von Biertrinker]
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 311 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.1.2013 um 17:56 |
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@Kusi: Super, das ist doch mal etwas woran man sich halten kann
Eine Gabe von 5 cl pro Liter entspricht ja dem was ich mir auch gedacht
hatte und dunkelrot ist eigenlich auch nicht schlecht.
Hast du als Anhaltspunkt vielleicht noch eine IBU-Zahl für mich? ansonsten
würde ich mal so um die 30 ansetzen.
Wie lange musste das "ungespritzte" denn Lagern, biss es gut trinkbar war?
ich lese da heraus, dass das dann schon < 3 Monate war, das klingt ja
vielversprechend...
@Biertrinker: auch dir vielen Dank für deine Erfahrungen
...ich denke eine Reduktion des Ausschalges auf 10 L ist doch nicht
angebracht, sonst können am Ende nicht alle Testtrinker ausreichend
verköstigt werden. ____________________ #+- This line is intentionally left blank
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 311 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.1.2013 um 12:45 |
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Also derzeit sieht der Plan wie folgt aus:
Whiskybier nach Kusi
Stammdaten:- Stammwürze: 13.2°P
- Ausschlagmenge: 20l
- Bittere: 30 IBU
- Farbe: 22 EBC
Schüttung und Wasser:- Hauptguss:
16.69l
- Nachguss: 15.19l
- 0.46kg (10 %) - Whisky Malz (3 EBC)
- 2.09kg (45 %) - Pilsner Malz (4 EBC)
- 1.39kg (30 %) - Münchner Malz (22 EBC)
- 0.7kg (15 %) - Carared® (45 EBC)
Maischplan:- 60°C - Einmaischen
- 62°C - 60 Minuten (Maltoserast)
- 72°C - 30 Minuten (Verzuckerung)
- 78°C - 0 Minuten (Abmaischen)
Hopfung:- 60 Minuten - East Kent Golding(5.9 %
α-Säure): 26.5g (60%)
- 15 Minuten - East Kent Golding(5.9 % α-Säure): 17.7g (40%)
- Dauer Hopfenkochen: 90 Minuten
- Nachisomerisierungszeit: 15 Minuten
Hefe:
Nach der Hauptgärung wird dann wie gesagt die hälfte noch mit 5cl/L Single
Malt versetzt, bevor es dann in 0,33 L Flaschen geht.
Ich habe jetzt mal für Bitterung und Aroma den selben Hopfen vorgesehen,
gibt es da zu den Prozenten vielleicht noch einen Kommentar? Ich kann das
mangels Erfahrung noch nicht so recht einschätzen, ob das Sinnvoll ist oder
nicht.
[Editiert am 15.1.2013 um 23:30 von Phalanx]
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 151 Registriert: 7.10.2012 Status: Offline
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erstellt am: 8.1.2013 um 23:10 |
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Hi
Freut mich, dass du es nachbraust. Wundert mich ob du es gleichermassen gut
findest :-)
Ich fand die nackte Version bereits nach 4-6Wochen Kaltreifung sehr gut
trinkbar Wie gesagt nur eine Nuance des Torfrauchs.
Das Bier insgesamt eher spritzig und frisch. Mit Whisky dauerte es
vielleicht 2-3 Wochen länger, die mit 10cl/L noch länger (fand ich dann
auch viel zu sprittig) Kannst ja Testweise verschiedene Mengen und Sorten
Whisky in die Flaschen vor dem abfüllen geben.
Hab grad meine 3 Rezepte vor mir.
Hatte immer zwischen 13-14°P Stammwürze, und um die 4°P Restextrakt
(gespindelt)
Da ich einen kleinen Topf und grossen Durst, habe ich sehr dick
eingemaischt
ca. 5.5 bis 6kg auf 15l Hauptguss, und nur soweit Nachguss genommen, bis
der Hopfenkoch-Topf wieder voll war.
Danach die Anstellwürze auf 24L verdünnt.
habe gerade gerechnet 40-45 IBU laut diesem Rechner: http://www.maischemalzundmehr.de/index.php?inhaltmitte=tool
siburechner
Finde davon merkt man aber nicht sehr viel. Jedesmal 110g Williamette als
Aromagabe in den ca 95°C heissen Whirlpool gegeben.
Kannst sicher auch andere Hopfen nehmen und schon 15 min vor Kochende
zugeben.
Ich denke es kommt sehr stark aufs Whiskeymalz drauf an. Desshalb die
vielen Meinungen über den Schüttungsanteil.
hab über das von mir verwendete nicht viel gefunden, habs von hier:
http://www.brauundrauchshop.ch/100/con_liste.asp?prono=1641
&ica=0&vSearch=whisky&nCurPage=&sStartPageNext=
Gut Sud, und lass mich wissen wies wird :-)
[Editiert am 8.1.2013 um 23:11 von Kusi]
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 311 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.1.2013 um 13:02 |
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Ok, dann mal Danke für die Info... Da hab ich ja noch etwas luft nach oben,
werde wohl dann doch eher 35-40 IBU anpeilen.
Ich halte dich (euch) auf dem laufenden, aber bevor ich das brauen kann
muss ich erst noch ein paar Flschen leeren
Ich kann es kaum erwarten wie das wohl wird ____________________ #+- This line is intentionally left blank
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Antwort 8 |
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Member Beiträge: 73 Registriert: 20.1.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.1.2013 um 22:48 |
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Meine Variante :
Jojo´s Whiskybier
Rund 25 Liter
Zutaten:
0,5 kg Whiskymalz (HUM)
0,5 kg Münchner Malz
3 kg Pilsener Malz
1000 g Weizenflocken (kernige)
500 g Maisgries
HG 14 l
Hefe:
Trockenhefe Safeale S-04
15 min bei 55°
90 min bei 67°
Abmaischen bei 76°
90 min Kochen
11 g Magum 15% nach Kochbeginn (für 90Minuten)
55 g Fuggels 4,2% für die letzten 15 Minuten
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 311 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.1.2013 um 18:46 |
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So, die Bestellung ist heute angekommen und wenn nichts dazwischen kommt,
wird am Wochenende gebraut...
Das leicht getorfte Whiskymalz hat nur eine dezente Torfnote, mal sehen ob
sich das im Bier auch wiederfindet.
Was aber viel erstaunlicher ist, ist die Angabe von 350 - 450 EBC auf der
Packung
Das würde dem Kleinen Brauhelfer zufolge dann auf 78 EBC rauslaufen... also
nix mehr mit "Dunkelrot"... naja jetzt ist es da und wird verbraut, mal
sehen wies wird.
Achja, das Malz ist laut HuM von Brewferm, hat das schonmal jemand gehabt
und kann die dunkle Farbe bestätigen?
[Editiert am 21.1.2013 um 18:46 von Phalanx]
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 1277 Registriert: 15.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.1.2013 um 19:09 |
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Da bin ich aber mal gespannt, berichte unbedingt weiter.
Was mich persönlich angeht, trinke ich auch sehr gerne Whisky (i.d.R
nicht-rauchige Whiskys, am liebsten mit Sherryfass-Reifung und einem Alter
>15J, beispielsweise den Aberlour 18; aber auch die ein oder andere
Rauchbombe darf es gerne mal sein, da muss ich aber in Stimmung sein).
Was mir persönlich bis jetzt aber noch NIE geschmeckt hat, sind Biere mit
Whiskymalz/Rauchmalz. Irgendwie will das in meinem Kopf nicht harmonieren.
Deshalb habe ich bis heute auch noch nie mit Whiskymalz o.Ä gebraut und
werde es in Zukunft auch nicht tun.
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Whiskymalz und Rauchmalz? Die
Dosierung des Rauches?
Mit der Geschmacksbeschreibung torfig kann ich (weder bei Malz noch bei
Whisky) was anfangen, für mich riecht Torf nach gemähtem Gras mit
modrig-säuerlicher Note.
Aber wie immer sind die Geschmäcker verschieden und vermutlich bekommst du
durch die Direktzugabe von Whisky (also quasi Whisky-Stopfen) wieder neue
Aromen.
Welchen Whisky willst du denn überhaupt zugeben?
Grüße, der saarmoench
____________________ Wer selbst braut, trinkt bewusster. (saarmoench)
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Antwort 11 |
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Senior Member Beiträge: 151 Registriert: 7.10.2012 Status: Offline
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erstellt am: 21.1.2013 um 20:48 |
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für mich klingt die Beschreibung relativ gleich, wie die von mir
verwendetem Malz:
http://www.brauundrauchshop.ch/100/con_liste.asp?prono=1641
&ica=0&vSearch=whisky&nCurPage=&sStartPageNext=
Allerdings hatte das EBC-Werte wie ein Pilsner Malz.
Aber 350-450 EBC find ich grad ein wenig viel.
Solltest aber an der Farbe des Malzes schnell sehen, ob du den Angaben auf
der Packung glauben schenken darfst.
Muss zugeben, dass ich Adelscott u.ä. Whiskeybiere auch nicht so mag.
Darf für mich einfach nicht zu sprittig schmecken. Desshalb auch weniger
Whiskeyzugabe, dafür einen rauchigen :-)
Bei der rohen Variante, find ich den Whiskeymalz-geschmack stark im
Hintergrund.
Mancher Verkoster bemerkte den Geschmack auch erst nachdem ichs erwähnt
hatte.
Bei meinem ersten Versuch hatte ich 5% zugegeben, nach 20min Maltoserast
war ich bei Geschmacksproben ein wenig enttäuscht, so hab ich nochmals 3%
mehr zugesetzt.
Beste Grüsse vom Kusi der grad 50L ''belgisches'' Starkbier und 15L
Belgisches Schwachbier abfüllt :-)
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 311 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.1.2013 um 19:34 |
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So, heute war dann endlich wieder Brautag
Mit der Farbe, das muss ein Tippfehler auf dem Etikett sein, das Malz
ähnelt in der Farbe sehr dem PiMa mit EBC 4.
Auf dem Bild von links nach rechts: Whisky, Pilsener, Münchner und in der
Schüssel Carared.
Ich habe dem Rezept noch eine Bittergabe Perle hinzugefügt um rechnerisch
bei 35 IBU zu landen.
Die Farbe der Stammwürze ist wirklich ein sattes rotbraun, also alles wie
geplant. Nach Torf oder Rauch schmeckt die Würze zwar (noch?) nicht, aber
probieren geht ja bekanntlich übr studieren… wird fürs nächste mal eben
stärker getorftes Malz besorgt. Jetzt kühlen 20,5 L Stammwürze mit 12,9 °P
langsam ab und Morgen wird dann die S-04 ihre Arbeit aufnehmen.
@saarmoench: Ich dachte an 10 jährigen Laphroig, denn eine 2/3 Flasche 18
jährigen mit Bier zu verschneiden bringe ich glaube ich nicht übers Herz
Ich halte euch auf dem Laufenden sobald es was zum probieren gibt
[Editiert am 26.1.2013 um 19:39 von Phalanx]
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Antwort 13 |
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Senior Member Beiträge: 311 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.2.2013 um 14:35 |
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Es gibt ein Update zu meinem Whiskybier:
Gestern habe ich den Sud mit einem Restextrakt von 3,7 °P abgefüllt. (sEVG
72%)
Der torfig-rauchige Geschmack war im Jungbier (im Vergelich zur Stammwürze)
nun deutlich(er) wahrnehmbar aber nicht zu aufdringlich.
Der Sud wurde wie geplant geteilt und 10 L mit 50 cL 10 jährigem Laphroig
versetzt. Einen Schluck probiert und:
ich musste mich echt zusammenreißen, den Eimer nicht direkt auszutrinken.
Das Bier und der Whisky gehen wirklich sehr gut Hand in Hand und wenn das
durch die Carbonisierung und Lagerung NOCH besser wird, dann war das sicher
nicht das letzte mal, dass ich das gebraut habe.
[Editiert am 7.2.2013 um 14:36 von Phalanx]
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Antwort 14 |
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Senior Member Beiträge: 196 Registriert: 13.1.2012 Status: Offline
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erstellt am: 7.2.2013 um 18:12 |
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Warum nimmst du den 10-jährigen Laphroiag.
Das viele Wasser da drin würd mich ganz nervös machen. ;-)
Nein im Ernst. Der ist doch schon recht apothekenmässig mit Salz Tang Teer,
usw.
Denkst du nicht, daß der 18 besser wäre. Für mich die beste Neuentwiklung
der letzten 10 Jahre. Oder ist der wiede rzu mild um damit 10 Litern bier
einen ordentlich phenolischen Dreh zu geben.
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Antwort 15 |
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Senior Member Beiträge: 311 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.2.2013 um 11:37 |
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Ich muss gestehen, das hatte in erster Linie monetäre Gründe, der
volljährige kostet ja gut das Doppelte vom 10 jährigen und da er ja eh 1:20
mit Wasser (äh Bier) verschnitten wird, bin ich mir nicht sicher, ob es
tatsächlich einen so großen mehrwert haben würde. Und dazu kommt natürlich
immernoch die Angst vorm totalausfall... was wenn das garnicht so schmeckt
wie ich es mir vorstelle und ich dann 10 L Torf-Plörre runterwürgen muss
weil ich Whisky für 40 € reingeschüttet habe...
Wenn dieses Experiment den gewünschten Erfolg zeigt, werde ich beim
nächsten Mal vieleicht etwas mutiger und probiere auch mal ein paar teurere
Tropfen aus. ____________________ #+- This line is intentionally left blank
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Antwort 16 |
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Senior Member Beiträge: 151 Registriert: 7.10.2012 Status: Offline
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erstellt am: 8.2.2013 um 14:17 |
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Schön, Dann drück ich dir die Daumen, dass es bald trinkbar ist.
Hatte letztes Wochenende ein 9monatiges Whiskeybier ohne zusatz aufgemacht.
Ist noch super gut, obwohl die Hopfenaromen leicht nachgelassen haben. Ich
denk durch den hohen Cara-Anteil sind die ganz schön lang haltbar.
Zum experimentieren: könntest ja einen teuren in eine Flasche oder zwei,
vorlegen und das jungbier mit Zucker einfüllen.
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 739 Registriert: 14.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.2.2013 um 15:01 |
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Zitat von saarmoench, am 21.1.2013 um
19:09 | Was ist eigentlich der Unterschied
zwischen Whiskymalz und Rauchmalz? Die Dosierung des Rauches?
Mit der Geschmacksbeschreibung torfig kann ich (weder bei Malz noch bei
Whisky) was anfangen, für mich riecht Torf nach gemähtem Gras mit
modrig-säuerlicher Note. |
Ist bestimmt ein wenig eine Frage des Blickwinkels (oder der Gewohnheit
(auf Islay sieht man das bestimmt anders)) aber in unserem Sprachgebrauch
ist das so:
Rauchmalz: gedarrt bzw geräuchert mit Buchenholz (Erinnert vom Geruch
sofort an Räucherschinken)
Whiskymalz: gedarrt bzw. geräuchert über Torf (Aroma völlig anders als
Räucherschinken, wenn Du mal einen Laproaig getrunken hast weist Du was
phenolig torfig meint... )
Gruß
J.
@Phalanx: Mich wundert, dass Dein Bier nach so kurzer Lagerung schon
schmeckt. Entweder bist Du echt hart im Nehmen, oder Dein W.-Malz ist eher
mild. Mein Weihnachtsbier (gebraut Nov 12, 5% W.-Malz) ist jetzt noch
vorstechend W.-Malzig. Wahrscheinlich ist es Weihnachten 2013 gut... ____________________ Ein gutes Bier, maßvoll genossen, schadet auch in großen Mengen nicht...
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Antwort 18 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.2.2013 um 18:17 |
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Mein letztjähriges Rauchbier mit 20% Whiskeymalz und 40% Rauchmalz war nach
5 Monaten gut trinkbar und wurde von Monat zu Monat besser.
Im März werde ich einen ähnlichen Sud wieder brauen, dann untergärig und
das wird dann mein Weihnachtsbier.
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 19 |
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Senior Member Beiträge: 311 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.2.2013 um 14:25 |
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@Wizzzz: Ich denke das steht und fällt mit dem Whisky-Malz. Meines war
wirklich nicht sehr torfig, also wenn man die Nase in die Tüte gesteckt
hat, konnte man es schon riechen, aber ich habe hier auch schon Berichte
von Leuten gelesen, bei denen es duch mehrere Plastiktüten durchgerochen
hat. Die Stammwürze hat mMn fast garnicht mehr nach dem Torf-Rauch
geschmeckt. Der Geschmack ist im Jungbier jetzt schon wieder deutlich
wahrnehmbar aber weit weg davon "dominant" zu sein.
@Erlenmeyer: Ich hatte ja nur 15% leicht getorftes Wisky-Malz, bei dir
waren es ja dann insgesammt 60% geräuchertes Malz…
Ich kann es kaum erwarten die erste Flasche aufzumachen, zumal mein
Biervorrat von meinem ersten Sud langsam aber sicher zur Neige geht… ____________________ #+- This line is intentionally left blank
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Antwort 20 |
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Senior Member Beiträge: 311 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.2.2013 um 20:28 |
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Nach einwöchiger Nachgärung wurde heute die erste Flasche des ungespritzten
Whisky-Biers geköpft.
Die Flasche wurde auf dem Fensterbrett für etwa 3 h bei -1 °C
"expressgekühlt".
Ich versuche mich dann mal einer "professionellen" Geschmacksbeschreibung,
auch wenn ich eigentlich keine Ahnung habe, was das verkosten von Bier
angeht.
Die Farbe hätte ich etwas rötlicher erwartet, aber 22 EBC kommt denke ich
schon ganz gut hin.
Die Carbonisierung ist relativ hoch, aber nicht überschäumend.
Der Schaum ist weiß, feinporig und mittelmäßig stabil.
Der Geruch ist süßlich und die Torfnote ist auch schon wahrnehmbar.
Der Antrunk ist spritzig und frisch und leicht malzig-süß.
Im Abgang ist der Hopfen wahrnehmbar, aber da könnte noch mehr sein.
Im Nachgang bleibt der torfige Rauchgeschmack noch für ein paar Sekunden
auf der Zunge liegen (wie man es auch von rauchigem Whsiky kennt)
Alles in Allem natürlich noch etwas unrund aber so ganz ohne Lagerung wäre
das auch wirklich zuviel verlangt.
Ich bin jedenfalls soweit zufrieden, und morgen kommt das gespritzte
dran.
Für die schlechte Bildqualität bitte ich um Entschuldigung, aber die
Energiesparlampen vertragen sich nicht so gut mit meinem Handy…
Edit: Kusi, mach doch mal deinen PM Button an, oder schick mir deine
Adresse für die Verkostungsprobe…
[Editiert am 12.2.2013 um 20:30 von Phalanx]
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flickr
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Antwort 21 |
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Posting Freak Beiträge: 739 Registriert: 14.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.2.2013 um 20:14 |
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Da denkt man sich nix Böses und plötzlich schleicht sich da was heimlich in
meine Packstation:
Nunja, da ich ja kein Unhold bin habe ich den Beiden erstmal ein Heim bei
mir angeboten. So hübsch wie sie aussehen und mit meinem Lieblingswhisky
verfeinert hätte ich eh nicht anders gekonnt.
Vermutlich dürfen sie noch eine Weile reifen und dann....
Vielen Dank an den edlen Spender! Ich melde mich sobald ich verkostet
habe
Gruß
J. ____________________ Ein gutes Bier, maßvoll genossen, schadet auch in großen Mengen nicht...
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Antwort 22 |
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Posting Freak Beiträge: 1206 Registriert: 26.5.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.2.2013 um 00:53 |
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Hi Wizzzz, ich habe auch eine Probe bekommen. vielen Dank an dieser Stelle
an Phalanx, das ich auch verkosten darf
Wann erfolgt bei euch die Verkostung. Das Bier ist ja eigentlich noch recht
jung.
MfG
Marco
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Antwort 23 |
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Posting Freak Beiträge: 739 Registriert: 14.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.2.2013 um 10:40 |
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Das ist im Augenblick echt mein Problem. Es kribbelt mich in den Fingern
das leckere Zeugs zu kosten, aber irgendwas sagt mir das es bestimmt noch
besser wird wenn ein halbes Jahr reifen darf...
____________________ Ein gutes Bier, maßvoll genossen, schadet auch in großen Mengen nicht...
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Antwort 24 |
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