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Autor: Betreff: Whisky-Malz - Rezeptentwicklung
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Phalanx
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red_folder.gif erstellt am: 7.1.2013 um 12:52  
Hallo erstmal ins Forum,
Ich bin neu hier und möchte mich kurz vorstellen:

Also ich heiße Andreas, bin 28 Jahre alt und lebe derzeit in Mannheim. Ich bin gelerneter (bzw. studierter) Biotechnologe und promoviere derzeit auf einem molekularbiologischen Thema, bin also sowohl der Technologie als auch der Mikrobiologie nicht ganz fremd. Die Idee Bier selbst zu brauen verfolgt mich schon eine Weile, wurde aber aufgrund von Platzmangel bisher nicht in die Tat umgesetzt. Doch nach dem letzten Umzug im Oktober, ist die Küche nun groß genug und ich fing wieder an mich näher mit dem Thema zu beschäftigen und die nötigen gerätschaften zu besorgen.
Ich habe jetzt also einen Einkocher, zwei 30L Gäreimer, eine Panzerschlauchkonstruktion, ein Refraktometer, div. Messbecher, Maischeholz, Schläuche und was man halt sonst noch zum Anfang alles braucht besorgt, und letzte Woche meinen Ersten Sud gebraut, der mittlerweile dem Ende der Hauptgärung entgegengeht.
Der erste Sud war ein etwas abgewandeltes Klosterbier, um für den Anfang mal eine Art Baseline zu schaffen von der aus man sich dann experimentierender Weise wegbewegen kann.
Somit sind wir auch schon mitten in der Überlegung für das nächste Bier drinnen, denn Experimentieren ist was ich gerne mache.

Jetzt zur eigenltichen Problemstellung:
Ich möchte also gerne ein Whisky-Bier brauen, von dem ich dann 10L mit und 10L ohne Whisky in die Nachgährung geben würde.
Nun stellt sich die Frage nach dem Rezept, denn hier fehlt mich noch die Erfahrung und das nötige Fingerspitzengefühl um frei zu improvisieren. Zudem findet man hier im Forum durchaus unterschiedliche Meinungen zum Schüttungsanteil den das Whisky-Malz ausmachen sollte.
Das reicht von "keinesfalls über 10%" bis hin zu "50% sind OK".
Zur Einordung meines Geschmacks, sollte ich vielleicht sagen, dass der Laphroaig zu meinen Lieblingswhiskys zählt, ich also eine gewisse Torfnote durchaus zu schätzen weiß.

Im Auge habe ich das Whisky-Malz von HuM, was ja als "wenig getorft" angeboten wird. Hier wird es aber als "mittel stark" getorft beschrieben...
Weiterhin finde ich im Forum bei den meisten Whisky-Bier-Rezpten eine Kombirast von 90 min bei 67 °C, ist das einfach nur bequemer oder hat es andere Vorteile gegenüber zwei Rasten bei 64 und 72 °C?
Den restlichen Teil der Schüttung würde ich gerne recht hell halten also vielleicht 2/3 Wiener und 1/3 Pilsener Malz, da bin ich aber offen für Empfehlungen.
Ebenso bei der Hopfung, wie bitter sollte so ein Bier sein, dass es nicht ganz im Torfaroma untergeht? und gibt es Hopfen, der besonders gut mit Whisky-Malz zusammen geht? (ich bin kein Fan von Citrus-Hopfen-Aromen)

Die Hefe sollte eine obergärige sein, denn ich habe bis auf Weiteres keine möglichkeit kalt zu vergären.

Schonmal vielen Dank fürs lesen bis hierher und natürich auch für all die Ratschläge die ich in den vergangenen Wochen soch aus dem Forum aufsaugen konnte.

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir ein wenig zur Seite steht und mich an eurer Erfahrung teilhaben lasst. :thumbup:


[Editiert am 7.1.2013 um 13:01 von Phalanx]



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Wizzzz
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red_folder.gif erstellt am: 7.1.2013 um 13:32  
Hallo Phalanx...
...und willkommen im Forum. In Kürze meine Meinung zu dem Thema, und damit Du meine Antwort besser einordnen kannst etwas über mich:
Laphroaig ist mein Lieblingswhisky (alles was weniger raucht als der 10-Jährige kommt nicht ins Glas)

1. Whiskymalz erzeugt im Bier ein völlig anderes Aroma als Du es vom Whisky her kennst. Dieses Aroma ist im Bier etwas woran ich mich erst gewöhnen musste. Ich habe jetzt verschiedene Whiskymalz-Biere getrunken, kenne und schätze den Geschmack aber für jeden Tag ist das definitv nichts.

2. Lange Reifezeit: Ich habe von einem Forumsmitglied (ich glaube auch Laphroaig-Trinker) 3 Flaschen von einem 10% W-Malzbier bekommen die er eigentlich wegen untrinkbar in die Tonne kippen wollte. Das erste habe ich sofort verkostet und nicht sehr genossen, das 2. ca ein halbes Jahr später: Lecker!

3. 2012 von mir gebrautes Weihnachtsbier mit ca 5% W-Malz wird definiv vor Winter 2013 nicht getunken werden. Neben den Gewürzen sticht das W-Malz recht unrund hervor. Ich schätze das wird sich mit der Zeit ändern...

4. Frage:
Habe ich Dich richtig verstanden, daß Du 10 Liter mit richtigem Whisky aufgießen willst? Oder machts Du 2 Sude a 10 Liter wobei nur in einen Sud das W-Malz kommt? Wenn Du wirklich Whisky reinschütten willst, dann achte darauf dass Du Dir nicht mit zu hohem Alkoholgehalt die Hefe für die Nachgärung plättest.

Ansonsten hast Du in mir einen dankbaren Testtrinker ;-)

Gruß und viel Erfolg (bitte berichte über den weiteren Verlauf des Bieres)
J.


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Ein gutes Bier, maßvoll genossen, schadet auch in großen Mengen nicht...
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Phalanx
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red_folder.gif erstellt am: 7.1.2013 um 13:57  

Zitat von Wizzzz, am 7.1.2013 um 13:32

4. Frage:
Habe ich Dich richtig verstanden, daß Du 10 Liter mit richtigem Whisky aufgießen willst? Oder machts Du 2 Sude a 10 Liter wobei nur in einen Sud das W-Malz kommt? Wenn Du wirklich Whisky reinschütten willst, dann achte darauf dass Du Dir nicht mit zu hohem Alkoholgehalt die Hefe für die Nachgärung plättest.

Hallo Wizzzz, also ich dachte mir das so, dass ich 20 L Braue und dann vor dem Abfüllen in die Flaschen das Jungbier in 2x 10 L teile die eine Hälfte noch mit 0,5 Liter Whisky versetze, das müsste dann etwa bei rund 7%vol. rauskommen und sollte daher für eine durchschnittliche Hefe noch zu packen sein.

Danke für deine Hinweise, ja das mit der Lagerzeit ist mir eigenltich klar, es reizt mich aber trotzdem sehr das auszuprobieren... vielleicht sollte ich für das Experiment doch nur 10L Ausschlag einplanen und alles nochmal durch zwei teilen, um nicht den Keller über Jahre mit untrinkbarem Bier zu blockieren...


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Kusi
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red_folder.gif erstellt am: 7.1.2013 um 15:20  
Hi

Hab mittlerweile 3 Whiskybiere gemacht und mich vom ersten Rezept kaum wegbewegt, weils überall gut angekommen ist.

30% Münchner
10% leicht getorftes Whiskeymalz
15% Cara Red oder Cara Amber
45% Pilsner

Alles vom Weyermann,
60min 62° Rast 30min 72°Rast
mit der S04 vergoren Bitterhopfen: EasKentGoldings bitterung und mit viel Williamette Aromagehopft

Das diente als Basis --> nur eine rauchige Note und ein fein süffiges Bierchen, welches allerdings ins dunkelrötliche geht.
Dazu verschiedene Versuche mit verschiedenen Mengen und verschiedenen Whiskys (alles singlemalts)

Am besten fand ich pro Liter 3-7cl rauchigen Whiskey in die Nachgärung: Lagavulin, Bruichladdich Bowmore Laproaig u.ähnliches.
Der Alkohohlgehalt geht da um 1-2% rauf.
Bei den Versuchen mit mehr, hat es ein wenig Zeit gebraucht bis die Nachgärung abgeschlossen war. Allerdings auch sehr fein geworden nach 3 Monaten.

Gruss
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Biertrinker
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red_folder.gif erstellt am: 7.1.2013 um 16:04  

Zitat von Wizzzz, am 7.1.2013 um 13:32
Hallo Phalanx...
...
2. Lange Reifezeit: Ich habe von einem Forumsmitglied (ich glaube auch Laphroaig-Trinker) 3 Flaschen von einem 10% W-Malzbier bekommen die er eigentlich wegen untrinkbar in die Tonne kippen wollte. Das erste habe ich sofort verkostet und nicht sehr genossen, das 2. ca ein halbes Jahr später: Lecker!
...
Gruß und viel Erfolg (bitte berichte über den weiteren Verlauf des Bieres)
J.


Ja damit bin ich wohl gemeint. Ich liebe Laphroaig, Big Peat, Lagavulin usw. Nach über ein Jahr Lagerzeit ist das Whiskybier lecker und gut trinkbar. Ab und zu trinke ich ein oder zwei Flaschen davon und dann warte ich wieder ein Monat. Je älter es wird desto runder wird es im Geschmack. Bin froh das ich es damals nicht weg gegossen habe!!!! Wenn ich es irgendwann nochmal braue, würde ich max 6% nehmen. Man will ja nicht ewig warten bis man es genießen kann.

Auch ich würde mich als Testtrinker anbieten ;)

MfG
Marco


[Editiert am 7.1.2013 um 21:44 von Biertrinker]
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red_folder.gif erstellt am: 7.1.2013 um 17:56  
@Kusi: Super, das ist doch mal etwas woran man sich halten kann :thumbup:
Eine Gabe von 5 cl pro Liter entspricht ja dem was ich mir auch gedacht hatte und dunkelrot ist eigenlich auch nicht schlecht.

Hast du als Anhaltspunkt vielleicht noch eine IBU-Zahl für mich? ansonsten würde ich mal so um die 30 ansetzen.

Wie lange musste das "ungespritzte" denn Lagern, biss es gut trinkbar war? ich lese da heraus, dass das dann schon < 3 Monate war, das klingt ja vielversprechend...

@Biertrinker: auch dir vielen Dank für deine Erfahrungen :)

...ich denke eine Reduktion des Ausschalges auf 10 L ist doch nicht angebracht, sonst können am Ende nicht alle Testtrinker ausreichend verköstigt werden.


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Phalanx
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red_folder.gif erstellt am: 8.1.2013 um 12:45  
Also derzeit sieht der Plan wie folgt aus:

Whiskybier nach Kusi

Stammdaten:
  • Stammwürze: 13.2°P
  • Ausschlagmenge: 20l
  • Bittere: 30 IBU
  • Farbe: 22 EBC

Schüttung und Wasser:
  • Hauptguss: 16.69l
  • Nachguss: 15.19l
  • 0.46kg (10 %) - Whisky Malz (3 EBC)
  • 2.09kg (45 %) - Pilsner Malz (4 EBC)
  • 1.39kg (30 %) - Münchner Malz (22 EBC)
  • 0.7kg (15 %) - Carared® (45 EBC)

Maischplan:
  • 60°C - Einmaischen
  • 62°C - 60 Minuten (Maltoserast)
  • 72°C - 30 Minuten (Verzuckerung)
  • 78°C - 0 Minuten (Abmaischen)

Hopfung:
  • 60 Minuten - East Kent Golding(5.9 % α-Säure): 26.5g (60%)
  • 15 Minuten - East Kent Golding(5.9 % α-Säure): 17.7g (40%)
  • Dauer Hopfenkochen: 90 Minuten
  • Nachisomerisierungszeit: 15 Minuten

Hefe:
  • S-04 (obergärig)


Nach der Hauptgärung wird dann wie gesagt die hälfte noch mit 5cl/L Single Malt versetzt, bevor es dann in 0,33 L Flaschen geht.

Ich habe jetzt mal für Bitterung und Aroma den selben Hopfen vorgesehen, gibt es da zu den Prozenten vielleicht noch einen Kommentar? Ich kann das mangels Erfahrung noch nicht so recht einschätzen, ob das Sinnvoll ist oder nicht.


[Editiert am 15.1.2013 um 23:30 von Phalanx]



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Kusi
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red_folder.gif erstellt am: 8.1.2013 um 23:10  
Hi

Freut mich, dass du es nachbraust. Wundert mich ob du es gleichermassen gut findest :-)
Ich fand die nackte Version bereits nach 4-6Wochen Kaltreifung sehr gut trinkbar Wie gesagt nur eine Nuance des Torfrauchs.
Das Bier insgesamt eher spritzig und frisch. Mit Whisky dauerte es vielleicht 2-3 Wochen länger, die mit 10cl/L noch länger (fand ich dann auch viel zu sprittig) Kannst ja Testweise verschiedene Mengen und Sorten Whisky in die Flaschen vor dem abfüllen geben.

Hab grad meine 3 Rezepte vor mir.
Hatte immer zwischen 13-14°P Stammwürze, und um die 4°P Restextrakt (gespindelt)
Da ich einen kleinen Topf und grossen Durst, habe ich sehr dick eingemaischt
ca. 5.5 bis 6kg auf 15l Hauptguss, und nur soweit Nachguss genommen, bis der Hopfenkoch-Topf wieder voll war.
Danach die Anstellwürze auf 24L verdünnt.

habe gerade gerechnet 40-45 IBU laut diesem Rechner: http://www.maischemalzundmehr.de/index.php?inhaltmitte=tool siburechner
Finde davon merkt man aber nicht sehr viel. Jedesmal 110g Williamette als Aromagabe in den ca 95°C heissen Whirlpool gegeben.
Kannst sicher auch andere Hopfen nehmen und schon 15 min vor Kochende zugeben.

Ich denke es kommt sehr stark aufs Whiskeymalz drauf an. Desshalb die vielen Meinungen über den Schüttungsanteil.
hab über das von mir verwendete nicht viel gefunden, habs von hier:
http://www.brauundrauchshop.ch/100/con_liste.asp?prono=1641 &ica=0&vSearch=whisky&nCurPage=&sStartPageNext=

Gut Sud, und lass mich wissen wies wird :-)


[Editiert am 8.1.2013 um 23:11 von Kusi]
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Phalanx
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red_folder.gif erstellt am: 9.1.2013 um 13:02  
Ok, dann mal Danke für die Info... Da hab ich ja noch etwas luft nach oben, werde wohl dann doch eher 35-40 IBU anpeilen.

Ich halte dich (euch) auf dem laufenden, aber bevor ich das brauen kann muss ich erst noch ein paar Flschen leeren ;)

Ich kann es kaum erwarten wie das wohl wird :)


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jojo
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red_folder.gif erstellt am: 10.1.2013 um 22:48  
Meine Variante :

Jojo´s Whiskybier

Rund 25 Liter

Zutaten:
0,5 kg Whiskymalz (HUM)
0,5 kg Münchner Malz
3 kg Pilsener Malz
1000 g Weizenflocken (kernige)
500 g Maisgries

HG 14 l

Hefe:
Trockenhefe Safeale S-04

15 min bei 55°
90 min bei 67°
Abmaischen bei 76°

90 min Kochen
11 g Magum 15% nach Kochbeginn (für 90Minuten)
55 g Fuggels 4,2% für die letzten 15 Minuten
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Phalanx
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red_folder.gif erstellt am: 21.1.2013 um 18:46  
So, die Bestellung ist heute angekommen und wenn nichts dazwischen kommt, wird am Wochenende gebraut...

Das leicht getorfte Whiskymalz hat nur eine dezente Torfnote, mal sehen ob sich das im Bier auch wiederfindet.
Was aber viel erstaunlicher ist, ist die Angabe von 350 - 450 EBC auf der Packung :o

Das würde dem Kleinen Brauhelfer zufolge dann auf 78 EBC rauslaufen... also nix mehr mit "Dunkelrot"... naja jetzt ist es da und wird verbraut, mal sehen wies wird.

Achja, das Malz ist laut HuM von Brewferm, hat das schonmal jemand gehabt und kann die dunkle Farbe bestätigen?


[Editiert am 21.1.2013 um 18:46 von Phalanx]



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saarmoench
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red_folder.gif erstellt am: 21.1.2013 um 19:09  
Da bin ich aber mal gespannt, berichte unbedingt weiter.

Was mich persönlich angeht, trinke ich auch sehr gerne Whisky (i.d.R nicht-rauchige Whiskys, am liebsten mit Sherryfass-Reifung und einem Alter >15J, beispielsweise den Aberlour 18; aber auch die ein oder andere Rauchbombe darf es gerne mal sein, da muss ich aber in Stimmung sein).

Was mir persönlich bis jetzt aber noch NIE geschmeckt hat, sind Biere mit Whiskymalz/Rauchmalz. Irgendwie will das in meinem Kopf nicht harmonieren. Deshalb habe ich bis heute auch noch nie mit Whiskymalz o.Ä gebraut und werde es in Zukunft auch nicht tun.

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Whiskymalz und Rauchmalz? Die Dosierung des Rauches?
Mit der Geschmacksbeschreibung torfig kann ich (weder bei Malz noch bei Whisky) was anfangen, für mich riecht Torf nach gemähtem Gras mit modrig-säuerlicher Note.

Aber wie immer sind die Geschmäcker verschieden und vermutlich bekommst du durch die Direktzugabe von Whisky (also quasi Whisky-Stopfen) wieder neue Aromen.
Welchen Whisky willst du denn überhaupt zugeben?

Grüße, der saarmoench


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Wer selbst braut, trinkt bewusster. (saarmoench)
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Kusi
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red_folder.gif erstellt am: 21.1.2013 um 20:48  
für mich klingt die Beschreibung relativ gleich, wie die von mir verwendetem Malz:
http://www.brauundrauchshop.ch/100/con_liste.asp?prono=1641 &ica=0&vSearch=whisky&nCurPage=&sStartPageNext=

Allerdings hatte das EBC-Werte wie ein Pilsner Malz.
Aber 350-450 EBC find ich grad ein wenig viel.
Solltest aber an der Farbe des Malzes schnell sehen, ob du den Angaben auf der Packung glauben schenken darfst.

Muss zugeben, dass ich Adelscott u.ä. Whiskeybiere auch nicht so mag.
Darf für mich einfach nicht zu sprittig schmecken. Desshalb auch weniger Whiskeyzugabe, dafür einen rauchigen :-)

Bei der rohen Variante, find ich den Whiskeymalz-geschmack stark im Hintergrund.
Mancher Verkoster bemerkte den Geschmack auch erst nachdem ichs erwähnt hatte.

Bei meinem ersten Versuch hatte ich 5% zugegeben, nach 20min Maltoserast war ich bei Geschmacksproben ein wenig enttäuscht, so hab ich nochmals 3% mehr zugesetzt.

Beste Grüsse vom Kusi der grad 50L ''belgisches'' Starkbier und 15L Belgisches Schwachbier abfüllt :-)
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Phalanx
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red_folder.gif erstellt am: 26.1.2013 um 19:34  
So, heute war dann endlich wieder Brautag :)

Mit der Farbe, das muss ein Tippfehler auf dem Etikett sein, das Malz ähnelt in der Farbe sehr dem PiMa mit EBC 4.


Auf dem Bild von links nach rechts: Whisky, Pilsener, Münchner und in der Schüssel Carared.

Ich habe dem Rezept noch eine Bittergabe Perle hinzugefügt um rechnerisch bei 35 IBU zu landen.

Die Farbe der Stammwürze ist wirklich ein sattes rotbraun, also alles wie geplant. Nach Torf oder Rauch schmeckt die Würze zwar (noch?) nicht, aber probieren geht ja bekanntlich übr studieren… wird fürs nächste mal eben stärker getorftes Malz besorgt. Jetzt kühlen 20,5 L Stammwürze mit 12,9 °P langsam ab und Morgen wird dann die S-04 ihre Arbeit aufnehmen.

@saarmoench: Ich dachte an 10 jährigen Laphroig, denn eine 2/3 Flasche 18 jährigen mit Bier zu verschneiden bringe ich glaube ich nicht übers Herz ;(

Ich halte euch auf dem Laufenden sobald es was zum probieren gibt :D


[Editiert am 26.1.2013 um 19:39 von Phalanx]



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Phalanx
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red_folder.gif erstellt am: 7.2.2013 um 14:35  
Es gibt ein Update zu meinem Whiskybier:

Gestern habe ich den Sud mit einem Restextrakt von 3,7 °P abgefüllt. (sEVG 72%)
Der torfig-rauchige Geschmack war im Jungbier (im Vergelich zur Stammwürze) nun deutlich(er) wahrnehmbar aber nicht zu aufdringlich.
Der Sud wurde wie geplant geteilt und 10 L mit 50 cL 10 jährigem Laphroig versetzt. Einen Schluck probiert und: :o ich musste mich echt zusammenreißen, den Eimer nicht direkt auszutrinken.

Das Bier und der Whisky gehen wirklich sehr gut Hand in Hand und wenn das durch die Carbonisierung und Lagerung NOCH besser wird, dann war das sicher nicht das letzte mal, dass ich das gebraut habe. :thumbup:


[Editiert am 7.2.2013 um 14:36 von Phalanx]



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fass
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red_folder.gif erstellt am: 7.2.2013 um 18:12  
Warum nimmst du den 10-jährigen Laphroiag.

Das viele Wasser da drin würd mich ganz nervös machen. ;-)
Nein im Ernst. Der ist doch schon recht apothekenmässig mit Salz Tang Teer, usw.
Denkst du nicht, daß der 18 besser wäre. Für mich die beste Neuentwiklung der letzten 10 Jahre. Oder ist der wiede rzu mild um damit 10 Litern bier einen ordentlich phenolischen Dreh zu geben.
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Phalanx
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red_folder.gif erstellt am: 8.2.2013 um 11:37  
Ich muss gestehen, das hatte in erster Linie monetäre Gründe, der volljährige kostet ja gut das Doppelte vom 10 jährigen und da er ja eh 1:20 mit Wasser (äh Bier) verschnitten wird, bin ich mir nicht sicher, ob es tatsächlich einen so großen mehrwert haben würde. Und dazu kommt natürlich immernoch die Angst vorm totalausfall... was wenn das garnicht so schmeckt wie ich es mir vorstelle und ich dann 10 L Torf-Plörre runterwürgen muss weil ich Whisky für 40 € reingeschüttet habe...

Wenn dieses Experiment den gewünschten Erfolg zeigt, werde ich beim nächsten Mal vieleicht etwas mutiger und probiere auch mal ein paar teurere Tropfen aus.


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Kusi
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red_folder.gif erstellt am: 8.2.2013 um 14:17  
Schön, Dann drück ich dir die Daumen, dass es bald trinkbar ist.
Hatte letztes Wochenende ein 9monatiges Whiskeybier ohne zusatz aufgemacht. Ist noch super gut, obwohl die Hopfenaromen leicht nachgelassen haben. Ich denk durch den hohen Cara-Anteil sind die ganz schön lang haltbar.

Zum experimentieren: könntest ja einen teuren in eine Flasche oder zwei, vorlegen und das jungbier mit Zucker einfüllen.
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Wizzzz
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red_folder.gif erstellt am: 8.2.2013 um 15:01  

Zitat von saarmoench, am 21.1.2013 um 19:09
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Whiskymalz und Rauchmalz? Die Dosierung des Rauches?
Mit der Geschmacksbeschreibung torfig kann ich (weder bei Malz noch bei Whisky) was anfangen, für mich riecht Torf nach gemähtem Gras mit modrig-säuerlicher Note.


Ist bestimmt ein wenig eine Frage des Blickwinkels (oder der Gewohnheit (auf Islay sieht man das bestimmt anders)) aber in unserem Sprachgebrauch ist das so:
Rauchmalz: gedarrt bzw geräuchert mit Buchenholz (Erinnert vom Geruch sofort an Räucherschinken)
Whiskymalz: gedarrt bzw. geräuchert über Torf (Aroma völlig anders als Räucherschinken, wenn Du mal einen Laproaig getrunken hast weist Du was phenolig torfig meint... ;) )

Gruß
J.

@Phalanx: Mich wundert, dass Dein Bier nach so kurzer Lagerung schon schmeckt. Entweder bist Du echt hart im Nehmen, oder Dein W.-Malz ist eher mild. Mein Weihnachtsbier (gebraut Nov 12, 5% W.-Malz) ist jetzt noch vorstechend W.-Malzig. Wahrscheinlich ist es Weihnachten 2013 gut...


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Ein gutes Bier, maßvoll genossen, schadet auch in großen Mengen nicht...
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Erlenmeyer
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red_folder.gif erstellt am: 8.2.2013 um 18:17  
Mein letztjähriges Rauchbier mit 20% Whiskeymalz und 40% Rauchmalz war nach 5 Monaten gut trinkbar und wurde von Monat zu Monat besser.

Im März werde ich einen ähnlichen Sud wieder brauen, dann untergärig und das wird dann mein Weihnachtsbier.

Hans


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"Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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red_folder.gif erstellt am: 9.2.2013 um 14:25  
@Wizzzz: Ich denke das steht und fällt mit dem Whisky-Malz. Meines war wirklich nicht sehr torfig, also wenn man die Nase in die Tüte gesteckt hat, konnte man es schon riechen, aber ich habe hier auch schon Berichte von Leuten gelesen, bei denen es duch mehrere Plastiktüten durchgerochen hat. Die Stammwürze hat mMn fast garnicht mehr nach dem Torf-Rauch geschmeckt. Der Geschmack ist im Jungbier jetzt schon wieder deutlich wahrnehmbar aber weit weg davon "dominant" zu sein.

@Erlenmeyer: Ich hatte ja nur 15% leicht getorftes Wisky-Malz, bei dir waren es ja dann insgesammt 60% geräuchertes Malz…

Ich kann es kaum erwarten die erste Flasche aufzumachen, zumal mein Biervorrat von meinem ersten Sud langsam aber sicher zur Neige geht…


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red_folder.gif erstellt am: 12.2.2013 um 20:28  
Nach einwöchiger Nachgärung wurde heute die erste Flasche des ungespritzten Whisky-Biers geköpft.

Die Flasche wurde auf dem Fensterbrett für etwa 3 h bei -1 °C "expressgekühlt".

Ich versuche mich dann mal einer "professionellen" Geschmacksbeschreibung, auch wenn ich eigentlich keine Ahnung habe, was das verkosten von Bier angeht. :cool:

Die Farbe hätte ich etwas rötlicher erwartet, aber 22 EBC kommt denke ich schon ganz gut hin.
Die Carbonisierung ist relativ hoch, aber nicht überschäumend.
Der Schaum ist weiß, feinporig und mittelmäßig stabil.
Der Geruch ist süßlich und die Torfnote ist auch schon wahrnehmbar.
Der Antrunk ist spritzig und frisch und leicht malzig-süß.
Im Abgang ist der Hopfen wahrnehmbar, aber da könnte noch mehr sein.
Im Nachgang bleibt der torfige Rauchgeschmack noch für ein paar Sekunden auf der Zunge liegen (wie man es auch von rauchigem Whsiky kennt)

Alles in Allem natürlich noch etwas unrund aber so ganz ohne Lagerung wäre das auch wirklich zuviel verlangt.
Ich bin jedenfalls soweit zufrieden, und morgen kommt das gespritzte dran.



Für die schlechte Bildqualität bitte ich um Entschuldigung, aber die Energiesparlampen vertragen sich nicht so gut mit meinem Handy…

Edit: Kusi, mach doch mal deinen PM Button an, oder schick mir deine Adresse für die Verkostungsprobe…


[Editiert am 12.2.2013 um 20:30 von Phalanx]



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Wizzzz
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red_folder.gif erstellt am: 16.2.2013 um 20:14  
Da denkt man sich nix Böses und plötzlich schleicht sich da was heimlich in meine Packstation:


Nunja, da ich ja kein Unhold bin habe ich den Beiden erstmal ein Heim bei mir angeboten. So hübsch wie sie aussehen und mit meinem Lieblingswhisky verfeinert hätte ich eh nicht anders gekonnt.
Vermutlich dürfen sie noch eine Weile reifen und dann....

Vielen Dank an den edlen Spender! Ich melde mich sobald ich verkostet habe
Gruß
J.


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Ein gutes Bier, maßvoll genossen, schadet auch in großen Mengen nicht...
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red_folder.gif erstellt am: 17.2.2013 um 00:53  
Hi Wizzzz, ich habe auch eine Probe bekommen. vielen Dank an dieser Stelle an Phalanx, das ich auch verkosten darf :redhead:
Wann erfolgt bei euch die Verkostung. Das Bier ist ja eigentlich noch recht jung.

MfG
Marco
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Wizzzz
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red_folder.gif erstellt am: 17.2.2013 um 10:40  
Das ist im Augenblick echt mein Problem. Es kribbelt mich in den Fingern das leckere Zeugs zu kosten, aber irgendwas sagt mir das es bestimmt noch besser wird wenn ein halbes Jahr reifen darf...


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