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Autor: Betreff: Oettinger-Bier
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 13.3.2013 um 15:32  

Zitat von rattenfurz, am 13.3.2013 um 15:28
ich finde den DLG-Test suspekt.

Bei den Wiezenbieren z.B.
http://www.dlg-verbraucher.info/de/testergebnisse/bier/hefe -oder-kristall-weizenbiere-im-dlg-test.html
konnten von 195 Bieren 168 prämiert werden (141 davon mit gold....).

Wenn etwas "Gold" macht, heißt es nicht, dass es das beste eingereichte Produkt war.

Zu den Prüfkriterien:
http://www.dlg-verbraucher.info/de/testergebnisse/bier/hefe-o der-kristall-weizenbiere-im-dlg-test/testverfahren-weizenbiere.html

Sucht man in der Datenbank nach Oettinger findet man übrigens als Gold prämiert nur das Weißbier alkoholfrei und das Kellerbier. Das Helle ist noch silber prämiert.

Das Pils gar nicht mehr...



Nein, bei DLG heisst gold nur das es dem sortentypischen Standard entspricht. DLG prüft gegen einen Standard ab und zählt im Grossen und Ganzen nur wie viele "Verstöße" es gegen diesen Standard gibt.

Ein absolut langweiliges Pils ohne Fehler wäre Gold, ein Pils mit feinsten Aromen und komplexestem Malzkörper mit zu geringer Karbonisierung und leichter Oxidation würde wahrscheinlich leer ausgehen.

Gruß

Jan
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rattenfurz
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red_folder.gif erstellt am: 13.3.2013 um 15:34  
Kurz noch ein Nachtrag zum Thema DLG:

Was bedeutet eigentlich "DLG prämiert"?

http://www.dlg-verbraucher.info/de/dlg-testzentrum/dlgpraem iert.html

"Gold" bedeutet: Entspricht den Qualitätserwartungen.

Dort geht es also nicht darum, dass ein Bier einwandfrei ist, sondern quasi nur stilgerecht und analytisch und sensorisch keine Fehler aufweist.


Edit: Ups: JanBr war schneller ;-)


[Editiert am 13.3.2013 um 15:35 von rattenfurz]



____________________
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/pageview/181 7246

Im neuen Forum als 'philipp' bekannt.
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 13.3.2013 um 15:54  
http://www.dlg.org/fileadmin/downloads/food/DLG_Pruefbestimmu ngen_2012.pdf

Ab Seite 49 sind die Kriterien für Bier gelistet.

Jan
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knutole
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red_folder.gif erstellt am: 13.3.2013 um 15:56  
Das Thema "Oettinger" hat doch letztlich kaum was mit dem Bier in der Flasche zu tun. Genauso, wie der Otto-Normal-Verbraucher Krombacher, Bitburger etc. konsumiert, da es scheinbar eines der besten Pilse auf dem Markt ist, wird der selbsternannte, prätentiöse Bierconnaisseur das Oettinger meiden, da es konnotativ mit billig, schlechte Rohstoffe, schlechtes Brauhandwerk usw. besetzt ist. Um den tatsächlichen Inhalt in der Flasche geht es primär nicht - und ich bin ehrlich: ich meide das Oettinger aus eben diesen Gründen, welche sicherlich zumeist unbewusst ablaufen. Ich kann mich de facto gar nicht an mein letztes Oettinger erinnern, weiß aber noch, dass ich im Moment des Trinkens einen gewissen Ekel verspürte, eben weil ich wusste (!), dass ich Oettinger trinke.

Hätte man mir drei Bierkrüge mit Oettinger, Bitburger und einem lokal gebrauten Pils aus einem Familienbetrieb gereicht, hätte ich sicherlich nicht das gleiche empfunden.

Das Trinkvergnügen geht nicht nur von dem Geschmackskörper aus, der sich auf der Zunge bildet. Man "trinkt" gleichermaßen die Vorstellung mit, die man von dem Bier hat. Und bei einem Oettinger ist diese Vorstellung nun mal negativ und aus diesem Grund wird mir vermutlich auch nie ein Oettinger schmecken. Dass dies nichts mit dem Bier als Flüssigkeit zu tun hat, ist mir bewusst, abstellen wird man diese psychischen Prozesse aber wohl kaum.

Letztlich bleibts: jedem das seine!
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 13.3.2013 um 16:00  
Sag ich doch, das hirn trinkt mit :)

Nicht umsonst verkostet man in neutralen, braunen Gläsern.

Jan
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Bergbock
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red_folder.gif erstellt am: 13.3.2013 um 16:00  
:goodpost:

Frank

Merde, Jan war zu schnell, ich meinte Knutoles Post.


[Editiert am 13.3.2013 um 16:01 von Bergbock]
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uckel
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red_folder.gif erstellt am: 13.3.2013 um 17:23  

Zitat von knutole, am 13.3.2013 um 15:56


Hätte man mir drei Bierkrüge mit Oettinger, Bitburger und einem lokal gebrauten Pils aus einem Familienbetrieb gereicht, hätte ich sicherlich nicht das gleiche empfunden.



Letztlich bleibts: jedem das seine!


In Bierkrügen entfaltet sich der Geschmack allerdings auch nicht richtig. Wäre es nicht besser eine Blindverkostung tatsächlich blind, also mit verbundenen Augen durchzuführen? Dann aber aus anständigen Verkostungsgläsern (ähnlich den Weingläsern).
Mir persönlich schmeckt Bier nicht aus so nem Steinkrug etc.
Und natürlich trinkt das Gehirn mit. Wenn ich mir Oettinger kaufe, kann dieses bei Blindverkostungen 100 mal gut abgeschnitten haben, ich habe die 1-2 mal Kater durch dieses Gesöff beim trinken im Kopf. ;) Oder halt positiv umpfundenen Werbung ala Krombacher mit dem schönen Gewässer...

Blindverkostungen sind daher ein Stück weit realitätsfremd.


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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 13.3.2013 um 17:28  

Zitat:
In Bierkrügen entfaltet sich der Geschmack allerdings auch nicht richtig. Wäre es nicht besser eine Blindverkostung tatsächlich blind, also mit verbundenen Augen durchzuführen? Dann aber aus anständigen Verkostungsgläsern (ähnlich den Weingläsern).


Verkostungsgläser für Blinverkostungen sind in der Regel braun, damit man die Farbe des Bieres nicht in seine Sinnesempfindung aufnimmt. Ausserdem wird i.d.R. ohne Schaum eingeschenkt. In unseren Kabinen kann man zusätzlich noch rotes Licht einschalten, damit ist eine Farbwahrnehmung unmöglich.

Gruß

Jan
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Bierjunge
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red_folder.gif erstellt am: 13.3.2013 um 17:40  

Zitat von uckel, am 13.3.2013 um 17:23
Blindverkostungen sind daher ein Stück weit realitätsfremd.

Andererseits sind sie bestens geeignet, wirklich einmal den Kopf von allen Klischees und Voreindrücken freizubekommen, und sich mal wirklich nur auf die Sache zu konzentrieren.

Mir hat da die jüngste, von Rattenfurz organisierte Stout-Blindverkostung echt die Augen geöffnet. Tun wir denn hier nicht alle so, als sei unser Hobbybier die Krone an Bierqualität? Und fiel nicht in Bezug auf den "Riesen aus dem Ries" hier mehrfach der Begriff untrinkbar?
Na gut, bei der genannten Hobbybrauer-Blindverkostung waren von 7 Einsendungen 2 Biere infiziert oder so daneben, dass man sie wegschütten musste. Das war untrinkbar. Das sind immerhin fast 30% der Einsendungen! :o
Und der Rest war zwar OK, aber z.T. eben auch derart extrem interpretiert, oder mit dem einen oder anderen kleinen off-flavor behaftet, dass so richtig rund und ausgewogen keines davon war. Hätte ich das Zeug im Laden gekauft, ich hätte mich schön aufgeregt! Manche von uns sollten echt mal von ihrem Ross herunterkommen.

Sollte so etwas demnächst mit UG-Bieren wiederholt werden, den Spaß wäre es wert, ein Oettinger in eine neutrale Bügelflasche umzufüllen, ggf. noch mit etwas Hefe einzutrüben, und einzusenden. Ich wäre echt gespannt...
Umgekehrt, ich bin überzeugt, würde ich ein umgefülltes Ötti beim Münchner Brauerstammtisch als Helles aus dem eigenen Hobbykeller ausgeben, man würde mir auf die Schulter klopfen und loben, wie gut, sauber und stilecht ich das hinbekommen hätte.

Moritz


[Editiert am 13.3.2013 um 18:19 von Bierjunge]



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Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren werden.
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Waconia
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red_folder.gif erstellt am: 13.3.2013 um 17:57  
Ich kann Dir folgendes dazu berichten Moritz.

Das Oettinger Dunkle Weizen würde bei jeder Blindverkostung immer eine gute Figur machen.
Also im Vergleich der üblichen Weizen die so in Supermärkten rumstehen und mind. das Doppelte kosten.


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red_folder.gif erstellt am: 13.3.2013 um 18:24  
Zu diesem Thema finde ich folgenden Beitrag seh interessant...
http://www.wdr.de/tv/vorkoster
Hier geht's unter anderem um die Blindvekostung von Billigindustriebier und Premiumindustriebier. Die Testeindrücke der zwei Tester sind natürlich sehr subjektiv und halten wahrscheinlich einer wissenschaftlichen Studie nicht stand. Da müsste man wahrscheinlich 100 Personen oder mehr unter gleichen Voraussetzungen testen lassen. Unbestechlich sind aber die Laborwerte zum Linalool im Bier. Siehe da, kaum Unterschiede. Und da würde ich von einem Premiumbier mehr erwarten.
Schade, dass der Testbiergruppe kein handwerklich gebrautes Bier einer kleinen Brauerei angehörte. Hätte mich interessiert ob es da Unterschiede gegeben hätte.
Ich verstehe das schon als Nachweis, dass es keinen signikanten Unterschied zwischen Premium und Billig gibt. Der größte Unterschied ist eingebildet und wird massiv durch Werbung beeinflusst.
Es gibt keinen Grund über Oettinger explizit her zu ziehen. Ist halt ein Massenbier unter vielen Anderen. Und der Erfolg gibt Ihnen recht.
Ich kenne wirklich viele die beim Biertrinken genauso ticken wie beim Essen:
Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht.
Deshalb greifen so viele lieber zu Industrieware als zu den handwerklich erzeugten Sachen. Wir könnten uns an dieser Stelle genauso gut über Fleischwurst unterhalten. Die gibt's auch vom Metzger an der Ecke, von Herta/Zimbo und von Aldi/Lidl mit ähnlichen geschmacklichen und preislichen Abstufungen. Und auch da gibt es Leute die auf den Geschmack und Herkunft des Produktes schauen und Andere nur auf den Preis.

Grüße
Jörg
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argusdata
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red_folder.gif erstellt am: 13.3.2013 um 18:46  

Zitat von JanBr, am 13.3.2013 um 15:28

Zitat von argusdata, am 13.3.2013 um 13:50
Ich kenne keine Bergriffe, ich kenne nur Unterwasserriffe, wie z.B. das great barrier reef vor Australien. Aber ich kenne mich da ja nicht so aus.
Gruß
JM


Vielen Dank für deinen extrem hilfreichen Beitrag. Werde mich in Zukunft bemühen auch deinem feinem Sprachempfinden genüge zu tun. Ich wollte deine Augen nicht mit meinen sprachlichen Unzulänglichkeiten beleidigen.

Allerdings kennt der Duden im Deutschen das great barrier reef nicht sondern nur das Great Barrier Reef. Aber ich weiss was du meinst, kann aber verstehen das du bei "Begriff" natürlich den Sinn des Satzes nicht mehr erfassen kannst.

Gruß

Jan


@JanBr es ist schon merkwürdig, wenn man die Leute an der richtigen Stelle "kitzelt", dann fangen sie an "persönlich" zu werden. Die beleidigende Art in deinem letzten Satz beweist das wieder mal zu deutlich. Auf dein Niveau möchte ich mich aber nicht begeben. Stänkert ruhig noch ein bischen miteinander, es amüsiert mich.

Mit dieser Aussage kann ich aber wirklich nichts anfangen:
"Allerdings kennt der Duden im Deutschen das great barrier reef nicht sondern nur das Great Barrier Reef."
:ahh:
Gruß
JM


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Ohne Bier wäre das Leben nicht mal halb so schön.
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 13.3.2013 um 19:23  

Zitat:
Ich verstehe das schon als Nachweis, dass es keinen signikanten Unterschied zwischen Premium und Billig gibt. Der größte Unterschied ist eingebildet und wird massiv durch Werbung beeinflusst.


Das habe ich exakt so erlebt. Eine der Brauerei für die ich gearbeitet habe hat einige Sorten "am Etikettierer" gemacht. D.h. es wurde ein und das selbe Bier unter verschiedenen Namen abgefüllt. In dem Fall als ein normales Helles, ein "Edelhelles" und als ein normales Helles einer anderen Brauerei.

Ich hab immer wieder mit Leuten regelrecht gestritten, die behauptet haben das eine Bier wäre um Klassen besser als das andere und das eine könnte man quasi gar nicht trinken. Reine Einbildung.

Aber der Konsument will ja exakt diese Geschichte, das Image, verkauft bekommen. Er will kein 0815 Bier, er will ein nordisch frisches Bier das so ist wie das Land oder ein Bier das noch mit der Kutsche auf die Alm gefahren wird.

Um jetzt die Kurve zu bekommen, Oettinger verkauft halt keine Geschichte weil sie keine Werbung machen. Das Image das sie haben ist zusätzlich noch negativ behaftet. Dieser Markel haftet halt oft den größeren an. Die werden dann als Leichenbier bezeichnet weil die Quellfassung unterm Friedhof liegt und der gleichen.

Gruß

Jan
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Knaecke
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red_folder.gif erstellt am: 13.3.2013 um 19:57  

Zitat von JanBr, am 13.3.2013 um 19:23
Die werden dann als Leichenbier bezeichnet weil die Quellfassung unterm Friedhof liegt und der gleichen.



Eichbaum :D
Das das Wasser natürlich von Quellgebieten unterhalb der Tonschicht gezogen wird ist da völlig wurscht!
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 13.3.2013 um 20:06  
Kaiserdom Bamberg auch, selbes Spiel. Erstaunlich es sind dabei immer die grösseren denen solche Geschichten Anhaften.

Jan
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Schlupfer
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red_folder.gif erstellt am: 13.3.2013 um 20:30  

Zitat von JanBr, am 13.3.2013 um 19:23
...
Das habe ich exakt so erlebt. Eine der Brauerei für die ich gearbeitet habe hat einige Sorten "am Etikettierer" gemacht. D.h. es wurde ein und das selbe Bier unter verschiedenen Namen abgefüllt. In dem Fall als ein normales Helles, ein "Edelhelles" und als ein normales Helles einer anderen Brauerei.

Ich hab immer wieder mit Leuten regelrecht gestritten, die behauptet haben das eine Bier wäre um Klassen besser als das andere und das eine könnte man quasi gar nicht trinken. Reine Einbildung..


Hihi. Das kann ich so unterschreiben. In meinem Fall waren es Pilsener "Mild" und Pilsener "Herb" und der Unterschied bestand auch nur in den Etiketten. Und na klar war das Eine besser als das Andere. Hat jedenfalls die Kundschaft behauptet. Sehr lustig :D

Michael
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maxwells78
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red_folder.gif erstellt am: 13.3.2013 um 22:35  
Oettinger als Billigbier mag ich persönlich nicht so sehr, dafür aber das Paderborner Pils, ist ebenfalls ein Billigbier, aber dafür wohlschmeckend für meinen Geschmack.

Probiert es mal aus, sofern es bei euch verkauft wird.


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Ein Pessimist ist ein Optimist mit Erfahrung
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Bergbock
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Zitat von Bierjunge, am 13.3.2013 um 17:40

Zitat von uckel, am 13.3.2013 um 17:23
Blindverkostungen sind daher ein Stück weit realitätsfremd.

Andererseits sind sie bestens geeignet, wirklich einmal den Kopf von allen Klischees und Voreindrücken freizubekommen, und sich mal wirklich nur auf die Sache zu konzentrieren.

Mir hat da die jüngste, von Rattenfurz organisierte Stout-Blindverkostung echt die Augen geöffnet. Tun wir denn hier nicht alle so, als sei unser Hobbybier die Krone an Bierqualität? Und fiel nicht in Bezug auf den "Riesen aus dem Ries" hier mehrfach der Begriff untrinkbar?
Na gut, bei der genannten Hobbybrauer-Blindverkostung waren von 7 Einsendungen 2 Biere infiziert oder so daneben, dass man sie wegschütten musste. Das war untrinkbar. Das sind immerhin fast 30% der Einsendungen! :o
Und der Rest war zwar OK, aber z.T. eben auch derart extrem interpretiert, oder mit dem einen oder anderen kleinen off-flavor behaftet, dass so richtig rund und ausgewogen keines davon war. Hätte ich das Zeug im Laden gekauft, ich hätte mich schön aufgeregt! Manche von uns sollten echt mal von ihrem Ross herunterkommen.

Sollte so etwas demnächst mit UG-Bieren wiederholt werden, den Spaß wäre es wert, ein Oettinger in eine neutrale Bügelflasche umzufüllen, ggf. noch mit etwas Hefe einzutrüben, und einzusenden. Ich wäre echt gespannt...
Umgekehrt, ich bin überzeugt, würde ich ein umgefülltes Ötti beim Münchner Brauerstammtisch als Helles aus dem eigenen Hobbykeller ausgeben, man würde mir auf die Schulter klopfen und loben, wie gut, sauber und stilecht ich das hinbekommen hätte.

Moritz


:goodpost: - Besser kann man es nicht ausdrücken...
Vor allem der Passus "Manche von uns sollten echt mal von Ihrem Ross herunterkommen" spricht mir aus der Seele.

Frank
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JanBr
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Zitat von Bierjunge, am 13.3.2013 um 17:40

Zitat von uckel, am 13.3.2013 um 17:23
Blindverkostungen sind daher ein Stück weit realitätsfremd.

Andererseits sind sie bestens geeignet, wirklich einmal den Kopf von allen Klischees und Voreindrücken freizubekommen, und sich mal wirklich nur auf die Sache zu konzentrieren.

Mir hat da die jüngste, von Rattenfurz organisierte Stout-Blindverkostung echt die Augen geöffnet. Tun wir denn hier nicht alle so, als sei unser Hobbybier die Krone an Bierqualität? Und fiel nicht in Bezug auf den "Riesen aus dem Ries" hier mehrfach der Begriff untrinkbar?
Na gut, bei der genannten Hobbybrauer-Blindverkostung waren von 7 Einsendungen 2 Biere infiziert oder so daneben, dass man sie wegschütten musste. Das war untrinkbar. Das sind immerhin fast 30% der Einsendungen! :o
Und der Rest war zwar OK, aber z.T. eben auch derart extrem interpretiert, oder mit dem einen oder anderen kleinen off-flavor behaftet, dass so richtig rund und ausgewogen keines davon war. Hätte ich das Zeug im Laden gekauft, ich hätte mich schön aufgeregt! Manche von uns sollten echt mal von ihrem Ross herunterkommen.

Sollte so etwas demnächst mit UG-Bieren wiederholt werden, den Spaß wäre es wert, ein Oettinger in eine neutrale Bügelflasche umzufüllen, ggf. noch mit etwas Hefe einzutrüben, und einzusenden. Ich wäre echt gespannt...
Umgekehrt, ich bin überzeugt, würde ich ein umgefülltes Ötti beim Münchner Brauerstammtisch als Helles aus dem eigenen Hobbykeller ausgeben, man würde mir auf die Schulter klopfen und loben, wie gut, sauber und stilecht ich das hinbekommen hätte.

Moritz


Wie wahr wie wahr.

Hobbybrauerbier und Hausbrauerbier ist per definition gut. Dabei wird auch kein Widerspruch geduldet.

Ich hab schon so oft erlebt das ich gezwungen wurde Bier mit grausamsten Fehlern zu verkosten, die dann als Hausgeschmack oder Besonderheit verkauft/ tituliert wurden.

Grausigstes Beispiel war ein WB bei dem Maische total angebrannt war. Der Hobbybrauer hat mir aber erzählt wie erstaunlich gut das ist und er in zukunft diesen Rauchbiereffekt gezielt nutzen will :o Das Bier hat mit verlaub gesagt einfach Oberkacke geschmeckt.

Ich hab schon Biere von Hobbybrauern aber auch gasthausbrauereien erlebt, die hatten so viel Diacetyl, die hätte man sich als Butterersatz aufs Brot schmieren können. Häufig schmecken aber die betreffenden Brauer, so sie nicht vom Fach sind, Diacetyl gar nicht als Diacetyl sondern verwechseln es zusammen mit den fruchtigen Hopfenaromen mit fruchtigen Ester der Gärung.

Drittes, häufig beobachtetes Problem, das Bier enthält Sauerstoff das man wahrscheinlich dait Tauchen gehen könnte, bzw. es hat Oxidationsgeschmack (Cardboardflavor) das man das Gefühl hat ein Stück Wellpappe zu lutschen. Der wird sehr häufig von ungeübten zusammen mit malzigen Caranoten ins Reich des komplexen Malzkörpers verschoben.

Was mir auch auffällt, sehr viele Hobbybrauerbiere sind sehr wenig ausgewogen. Es gibt eine alte brauerweisheit, die sagt: "Viel hilft viel". Da stimmt aber nur beim Reinigen, nicht aber bei Zutaten. Ich stell immer wieder fest das es so einige Hobbybrauer nicht schaffen die handwerklichen Basics unter Kontrolle zu bekommen, dann aber anfangen selbst mit exotischten Malzen und Hopfen zu arbeiten. Das Problem dabei ist, habe ich keine Referenz für den selbskreierten Biertyp und dann wird es schwer Fehlaromen rauszuschmecken.

Das ist übrigen auch mein Verdacht warum IPA so beliebt sind. Diese Mengen an Hopfenaroma maskieren halt so einiges. Mir fällt es aber immer wieder auf, blended man den Hopfen gedanklich aus, schmeckt man alles mögliche von Diacetyl, über Oxidation bis zu Infektionen.

Last but not least, manche Hobbybrauerbiere sind eigentlich Hefeemulsionen. Man könnte so manch eine Halbliterflasche direkt zum Anstellen von mehreren hl Bier benutzen. Dabei wird dann oft auf die gesundheitsfördernde Wirkung von Hefe hingewiesen und das diese Jungbrunnen bei der Industrieplörre je sträflicherweise entfernt wird.



Ich bekomme schon Magenschmerzen wenn mir der stolze Brauen schon vor dem ersten Schluck erklärt welche Fehlgeschmäcker ich mir beim Verkosten "wegdenken" müsse.

Aber wer gibt schon gerne zu das das eigene Bier ein Problem hat? Würde ja auch keiner sagen, ja, mein baby ist hässlich und verschrumpelt.

Gruß

Jan
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Waconia
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red_folder.gif erstellt am: 14.3.2013 um 08:45  
Jan, da kann ich mich Deinem Post vollumfänglich anschließen.

Ich habe seit Beginn meiner Hobbybrauertätigkeit vor gut 12 Monaten ca. 40 Sude hinter mir. Davon ca. 30 im Vollmaischeverfahren.
Von einigen habe ich noch ein paar Flaschen im Keller, die ich ab und an verkoste.

In der Nachbetrachtung muss ich gestehen, dass bei manchen davon einiges im Argen liegt.
Das hätte ich seinerzeit selbstverständlich nie und nimmer eingeräumt und sie gegen Massenbiere verteidigt bis aufs Messer.

Ich habe anfangs so viel gebraut um in möglichst kurzer Zeit auch möglichst viel zu lernen.
Dieser Vorteil hatte in der Nachbetrachtung natürlich auch einen entscheidenden Nachteil,
ich habe manchmal oberflächlich gearbeitet und wichtige Basics,
die ich mir erst mit der Zeit angeeignet habe, außer Acht gelassen.

Aber zugegeben, dass da auch mal ein grottenschlechtes Bier dabei war hätte ich niemals.

Heute lasse ich da die Kirche im Dorf.


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red_folder.gif erstellt am: 14.3.2013 um 09:15  
@Jan :goodpost:


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Prost! B.
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uli74
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Da kann ich Jan nur recht geben... Was mir sehr oft auffällt: Anfänger, die noch nie einen Sud gebraut haben fragen nach exotischen Rezepten. Dabei wäre es doch viel vernünftiger, sie würden einfach mal versuchen ein Ale gescheit hinzubekommen. Das sollte für jemand der noch nie oder fast nie gebraut hat Herausforderung genug sein.


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Gruss Uli
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red_folder.gif erstellt am: 14.3.2013 um 09:47  
Ich hab da nen guten Trick .. An Braumeister und mehrere Profiverkoster verschenken.
Wenn die das nochmal haben wollen ...Alles OK
B.


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Prost! B.
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JanBr
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Das ist wie mit Coach Wooden, einem Basketball Coach der 10 mal NCAA champion geworden ist. Die erste Trainingsstunde jeder Saison begann er mit der selben Lektion:

Wie ziehe ich meine Socken richtig an und wie binde ich meine Schuhe!

Diese Lektion gab er wohlgemerkt einem Team einer extrem erfolgreichen Universität. Fast Profis.

Was er damit sagen will, wenn du gut Basketball spielen willst, muss es am Fundament, an den Bascis stimmen und dazu gehört es richtige ausgerüstet zu sein.

Genau das selbe empfinde ich beim Brauen. Um ein gestopftes IPA mit Dekoktion und selbsgemälztem Tennenmalz zu brauen, das dann mit 7 verschiedenen Hefen im Portweinfass reift, sollte man erstaml ein Weissbier brauen können.

Allerdings sind wir hier auch nicht unschuldig. Ich hab oft erlebt das Anfänger fragen mit was sie anfangen sollen und statt zu sagen mach ein Weissbier 50% Weizen, 50% WiMa und vergär mit 3068, werden Rezepte mit Hermann Verfahren, zig verschiedenen Spezialmalzen und zig hopfen vorgeschlagen.

Man muss erst stehen können bevor man einen Marathon läuft.

Gruß
Jan
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Na, das kann ich alles unterschreiben.

Und um den Ring zu schließen sage ich auch: Wenn ich jedes Mal beim Pils brauen ein so durchschnittlich gutes Ergebnis hätte, wie es Oettinger im Megamaßstab hinbekommt, dann ginge ich mit Hut ins Bett.

Das schaffe ich aber nicht, weil ich die technischen Voraussetzungen nicht habe. Ich schaffe es nicht mal, ein von der Gärführung anspruchsloses Kölsch wiederholt in gleicher Qualität herzustellen.
Oettinger könnte das, ist aber im Bayern zu Hause (Was für ein Glück für Köln). O.K., ich mache mich gerade unbeliebt.

Hans


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"Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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