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Autor: Betreff: Wyeast #3068 stinkt...schon wieder.
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Dave1987
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red_folder.gif erstellt am: 22.4.2013 um 14:38  

Zitat von Ladeberger, am 22.4.2013 um 14:33
Ich zitiere mich mal aus einem älteren Thread:

"Die Hefe reduziert ständig schwefelhaltige Würzebestandteile zu diesem nach faulen Eiern riechenden Schwefelwasserstoff (H2S). Damit bastelt sie sich dann zusammen mit Aminosäuren der Würze neue, schwefelhaltige Aminosäuren, die sie für ihre Zellmembrane braucht. Wenn nun die gut assimilierbaren Aminosäuren ausgegangen sind, läuft die Reduktion zu H2S trotzdem weiter, kann aber nicht mehr zu schwefelhaltigen Aminosäuren umgebaut werden. Daher reichert sich H2S an und muss letzlich ausgeschieden werden. Das riecht man dann, weil es mit dem CO2 ausgetrieben wird."

Weizen hat einen niedrigen Gehalt an freiem assimilierbarem Stickstoff, mit dem die Würze schon bei reinen Gerstensuden gerne mal unterversorgt ist. Ich würde daher bei Weizen eine Eiweissrast bei ca. 55°C machen, um die Würze mit zusätzlichen Aminosäuren zu versorgen. Schaden tut es auf jeden Fall nicht und ich hatte in bisher 8 Suden mit der 3068 noch keine faulen Eier.

Ich würde jetzt auf jeden Fall nicht abfüllen, denn dann konservierst du das für eine ganze Weile. Lieber stehen lassen damit es durch das CO2 ausgetrieben wird.

Alles was in der Bude stinkt, ist schließlich nicht mehr in der Würze ;)


Eine Eiweissrast bei 55°C ist ab jetzt bei jedem Weizen notiert. Danke.
Mir war bisher noch nicht klar, dass eine Eiweissrast auch noch andere Dinge als nur den Schaum beeinflusst.


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AxelK
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red_folder.gif erstellt am: 22.4.2013 um 15:03  

Zitat:
Bei welchen Temperaturen vergärst du?
Bei mir sind durch stürmige Gärung die Gärtemperaturen im Gäreimer oft 5-6°C oberhalb der Raumtemperaturen. Das macht es mir schwer nicht über die 24°C zu rutschen (vorallem über Nacht, wenn man sie nicht kontrollieren kann).


Bei mir liegt die Raumtemperatur bei ca. 19 Grad. Im Gärfass habe ich noch nicht über 23 Grad gemessen (das auch nur kurzzeitig), wobei die Messung sicherlich nicht genau ist (Klebethermometer). Einzige Ausnahme war halt der (komplett ekelhafte) Sud, bei dem ich aus Versehen die Heizung im Keller angelassen hatte. Ich war nicht zu Hause, um die Temperatur abzulesen, aber da die Raumtemperatur bei ca. 25 Grad lag, dürfte die im Gärfass schon heftig hoch gewesen sein ...

Edit: Die 2. und 3. Führung der 3068 vergären bei mir übrigens immer wesentlich "ruhiger" als die 1. - ich weiß aber nicht, ob das normal ist ...


[Editiert am 22.4.2013 um 15:08 von AxelK]
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Dave1987
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red_folder.gif erstellt am: 22.4.2013 um 15:33  
Ich bin mir noch unschlüssig ob ich die Hefe ernten soll oder nicht. Vielleicht sollte ich doch einfach die Hefe wechseln und hoffen, dass sich das Problem damit erledigt hat.


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"Unverhopft kommt oft."
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Kurt
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red_folder.gif erstellt am: 22.4.2013 um 16:24  
Ja gibt´s das? Ich habe auch grade ein Weizen mit dem 68er Stamm in der Lagerung, dass stark "schwefelt" - zum ersten Mal! WYeast schreibt ja, dass sich der Geruch abbaut ... ich hoffe schnell genug, denn in gut 3 Wochen soll das Bier verschenkt werden :(

Eine Eiweißrast habe ich gemacht, allerdings war die Gärung recht warm.


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Dave1987
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red_folder.gif erstellt am: 22.4.2013 um 16:29  

Zitat von Kurt, am 22.4.2013 um 16:24
Ja gibt´s das? Ich habe auch grade ein Weizen mit dem 68er Stamm in der Lagerung, dass stark "schwefelt" - zum ersten Mal! WYeast schreibt ja, dass sich der Geruch abbaut ... ich hoffe schnell genug, denn in gut 3 Wochen soll das Bier verschenkt werden :(

Eine Eiweißrast habe ich gemacht, allerdings war die Gärung recht warm.


Also scheint es doch ein Problem der Temperatur zu sein. Werde das nächste mal bei niedrigeren Temperaturen anstellen und die Gärtemperatur besser überwachen.
Was war denn dein Temperaturmaximum während der Gärung? (also im Gäreimer)

Verschenken kannst du es sicher, ist nur die Frage ob man es bald trinken kann. Meiner Erfahrung nach hält sich der Geruch je nach Anfangsmenge relativ lange. Das beste wäre, wenn du sagst das Bier muss noch 12 Wochen reifen. Dann bist du auf der sicheren Seite. ;)
Aber schade ist es schon, weil keine Ester mehr drin sind. Und die machen für mich ein gutes Weizen aus.


[Editiert am 22.4.2013 um 16:34 von Dave1987]



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Kurt
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red_folder.gif erstellt am: 22.4.2013 um 16:47  
Ich würde sagen die Temperatur ging bei der Hitze vor zwei Wochen auf locher 25°C hoch. Das war aber sonst nie ein Problem bei der 3068 - im Gegenteil! In Amerikanischen Foren wird sich auch recht ausgiebig über die Schwefelneigung der 3068 ausgelassen. Mitunter wird hier auch eine HÖHERE Gärtemperatur als Lösungsansatz genannt ... seltsam.
Wie lager ich denn jetzt am besten? Warm oder kalt?


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Dave1987
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red_folder.gif erstellt am: 22.4.2013 um 18:02  

Zitat von Kurt, am 22.4.2013 um 16:47
Ich würde sagen die Temperatur ging bei der Hitze vor zwei Wochen auf locher 25°C hoch. Das war aber sonst nie ein Problem bei der 3068 - im Gegenteil! In Amerikanischen Foren wird sich auch recht ausgiebig über die Schwefelneigung der 3068 ausgelassen. Mitunter wird hier auch eine HÖHERE Gärtemperatur als Lösungsansatz genannt ... seltsam.
Wie lager ich denn jetzt am besten? Warm oder kalt?


Sehr interessant die ganze Geschichte. Da es bei mir immer kurz nach einer hohen Gärtemperatur aufgetreten ist, werde ich diese eher nicht erzwingen. Kann mir nicht vorstellen, dass das helfen soll.

Mit der Lagerung kann ich dir leider nicht helfen. Hatte mein erstes "Schwefel-Weizen" bei etwa 10°C im Keller und der Abbau war eher langsam (mehrere Monate). Ich werde den Gärbehälter jetzt noch eine Woche stehen lassen und hoffe, dass der Schwefel sich von allein verflüchtigt und nicht mit in die Flaschen kommt.

Meine Idee wäre eventuell noch das Jungbier im Gärbehälter richtig zu rühren, damit der Schwefelwasserstoff den Weg nach draußen findet. Und danach wieder ein paar Tage warten um die Hefe setzen zu lassen. Bin mir nur nicht sicher ob der Sauerstoffeintrag das Ganze wert ist.


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red_folder.gif erstellt am: 22.4.2013 um 21:06  
Ich schließe mich Ladeberger an.
Wenn die Versorgung mit FAN nicht gegeben ist kommt es zu ungewollten Nebenprodukten.
Gerade bei Weizen ist es wichtig, da dieser einen höheren Proteingehalt hat als Gerste.
50- 55° C, 10- 20 Minuten. Da sollte es auch keine Probleme mit dem Schaum geben.

Aber was kann Dave 1987 jetzt machen?
Ausstinken lassen.
Sofern möglich in ein Keg schlauchen und fallend spunden, zusätzlich mit CO2 spülen.
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red_folder.gif erstellt am: 22.4.2013 um 21:27  
Ich habe erst den 2, Sud mit der 3068 hinter mir und hatte keine unangenehmen Gerüche.
Ich finde es eher angenehm :) 30min. bei 50 Grad


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Gruß
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Albert Einstein
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Dave1987
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red_folder.gif erstellt am: 23.4.2013 um 11:47  

Zitat von helderup, am 22.4.2013 um 21:06
Ich schließe mich Ladeberger an.
Wenn die Versorgung mit FAN nicht gegeben ist kommt es zu ungewollten Nebenprodukten.
Gerade bei Weizen ist es wichtig, da dieser einen höheren Proteingehalt hat als Gerste.
50- 55° C, 10- 20 Minuten. Da sollte es auch keine Probleme mit dem Schaum geben.

Aber was kann Dave 1987 jetzt machen?
Ausstinken lassen.
Sofern möglich in ein Keg schlauchen und fallend spunden, zusätzlich mit CO2 spülen.


Mir bleibt nur das Ausstinken übrig. Kegs sind noch in ferner Zukunft, hab bis jetzt nur Flaschengärung/-reifung.
Ich werde berichten wie sich die ganze Sache entwickelt und bei dem nächsten Sud eine Eiweißrast einlegen.
Was mich eben bei der ganzen Geschichte wundert ist die Tatsache, dass bei vielen Weizenrezepten die Eiweißrast weggelassen wird (siehe MMUM). Da hat anscheinend keiner das Problem gehabt, also kann es nicht nur an der Rast liegen. Meine Meinung.


[Editiert am 23.4.2013 um 12:05 von Dave1987]



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BrauFuchs
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red_folder.gif erstellt am: 25.4.2013 um 14:24  
Ich hab am Wochenende auch ein Weizen mit der gleichen Hefe gebraut und folgenden Eckdaten

Schüttung: 4,85 kg Maischeführung:
Weizenmalz (hell) 2400g Einmaischen: 47°C
Wienermalz 1450g Ferulasäurerast: 44°C 15 min
Melanoidinmalz 500g Eiweißrast: 57°C 10 min
Cara Hell 250g Maltoserast: 62°C 35 min
Pilsener Malz 250g Verzuckerung: 72°C 30 min


Habe in der Nacht Samstag – Sonntag angestellt und vergäre halb offen, Deckel geschlossen kleines Loch in der Mitte mit dem Handtuch abgedeckt bei 20° plus/minus 1°C.
Im Raum roch es nicht sonderlich streng nach Schwefel o.ä.
Als ich den Deckel vorhin öffnete um die Stammwürze zu messen, allerdings extrem aufdringlich im ganzen Raum. Als ich eben noch einmal daran roch, war es nicht mehr deutlich wahrzunehmen, eher im Hintergrund. Es riecht jetzt säuerlich, wie Sauerteig, durch die Hefe eben und nach reifen Bananen.

Natürlich mach ich mir jetzt auch Sorgen, dass der Geruch wieder auftritt...? Ich bin jetzt bei knapp unter 5°P und will auch lieber bis Sonntag mit dem Abfüllen warten, ggf. noch länger? Ich hab
3,5 L Speise abgefüllt und 21L im Bottich. Entstehen dann Probleme wenn ich zu lange mit dem Abfüllen warte? Ich wollte die Hefe eigentlich auch ernten, aber wenn ich dass hier so lese?!
Wollte nach dem Abfüllen die Kisten 1 Woche warm stehen lassen (20°C) und dann versuchen ein kaltes Eckchen zufinden, hab leider keinen Keller draussen wird es auch endlich wärmer und keinen Kühlschrank über. Meint ihr das könnte ein großen Problem werden, wenn die Kaltreifung nicht 100% vonstattengeht auch im Bezug auf das Aroma?

Mit bestem Gruß
Lukas
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Kurt
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red_folder.gif erstellt am: 25.4.2013 um 16:20  
Update: Nach einer Woche im Kühlschrank ist kaum noch Schwefel-Muff wahrnehmbar. Es wird also besser.


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Dave1987
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red_folder.gif erstellt am: 25.4.2013 um 16:32  
Bin aktuell leider nicht in der Nähe meines Bieres, werde aber am Wochenende wieder davon berichten. Dann werde ich entscheiden ob ich abfülle oder doch noch 1-2 Wochen warte.

Ich habe heute auch nochmal den Narziß durchforstet, aber werde nicht komplett schlau daraus. Aber wie hier schon mehrfach gesagt wurde ist die Aminosäure, die bei der Eiweißrast erzeugt wird, eine wichtige Komponente für die Hefe. Ohne diese wird die Qualität des Bieres beeinträchtigt, mehr Fuselöle erzeugt und und und. Ob dies nun unmittelbar mit der Menge und Erzeugung des Schwefelwasserstoffs zu tun hat, ist mir noch nicht ganz klar.
Auf jedenfall hab ich gelernt, dass man die Eiweißrast nicht weglassen sollte, da sie nicht nur das Schaumverhalten beeinflusst sondern auch den Geschmack und die Arbeit der Hefe.

@FrauFuchs:
Ich finde es interessant das du eine Eiweißrast gemacht hast (wenn auch relativ kurz), aber trotzdem wahrnehmbare Schwefelerzeugung hast. Und laut deinen Angaben waren die Temperaturen nicht im Ansatz an meinen erhöhten Werten dran.
Also ist es doch noch eine andere Komponente die entscheidend ist?
Ich würde an deiner Stelle mit dem Abfüllen warten, bis du gar keinen Schwefelgeruch mehr wahrnimmst. Hatte damals den Fehler gemacht und hab zu zeitig abgefüllt. Was daraus geworden ist weißt du ja.

Fast vergessen:
Ich habe außerdem gelesen, dass sich die leicht flüchtigen Schwefelwasserstoffe auch durch Rühren entfernen lassen. Das bedeutet aber, dass man sein Bier aufoxidiert. Finde ich persönlich aber nicht so tragisch, da ich es sowieso jung trinken will. Ansonsten würde auch eine metallische Reaktion mit Kupfer (Kupferkessel oder Kupferlöffel) den Bösewicht vertreiben. Leider habe ich weder das eine, noch das andere.^^


[Editiert am 25.4.2013 um 16:35 von Dave1987]



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Gambrinus zu Borbetomagus
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red_folder.gif erstellt am: 25.4.2013 um 16:54  
Also meine Pils schwefeln auch wie Sau.... was normal ist. Das Jungbier schmeckt meistens auch nach Schwefelwasser... aber in der Reifung verschwindet das komplett.


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AxelK
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red_folder.gif erstellt am: 25.4.2013 um 16:54  
Hallo,

Zitat:
Wollte nach dem Abfüllen die Kisten 1 Woche warm stehen lassen (20°C) und dann versuchen ein kaltes Eckchen zufinden, hab leider keinen Keller draussen wird es auch endlich wärmer und keinen Kühlschrank über. Meint ihr das könnte ein großen Problem werden, wenn die Kaltreifung nicht 100% vonstattengeht auch im Bezug auf das Aroma?


Meiner Meinung nach macht das beim Hefeweizen keinen großen Unterschied. Ich trinke meine Weizen normalerweise immer nach ca. 1 Woche Hauptgärung und ca. 1 Woche Nachgärung. Danach kommen die Flaschen zum Kühlen noch 1 bis 2 Tage in den Kühlschrank und - es schmeckt. ;)
Eine echte Kaltreifung mache ich beim Hefeweizen also gar nicht mehr ...

Viele Grüße
Axel


[Editiert am 25.4.2013 um 16:54 von AxelK]
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Dave1987
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red_folder.gif erstellt am: 25.4.2013 um 18:10  

Zitat von AxelK, am 25.4.2013 um 16:54
Hallo,

Zitat:
Wollte nach dem Abfüllen die Kisten 1 Woche warm stehen lassen (20°C) und dann versuchen ein kaltes Eckchen zufinden, hab leider keinen Keller draussen wird es auch endlich wärmer und keinen Kühlschrank über. Meint ihr das könnte ein großen Problem werden, wenn die Kaltreifung nicht 100% vonstattengeht auch im Bezug auf das Aroma?


Meiner Meinung nach macht das beim Hefeweizen keinen großen Unterschied. Ich trinke meine Weizen normalerweise immer nach ca. 1 Woche Hauptgärung und ca. 1 Woche Nachgärung. Danach kommen die Flaschen zum Kühlen noch 1 bis 2 Tage in den Kühlschrank und - es schmeckt. ;)
Eine echte Kaltreifung mache ich beim Hefeweizen also gar nicht mehr ...

Viele Grüße
Axel



Das kannst du aber eben nur, wenn es nicht nach Schwefelwasserstoff stinkt. Das Zeug muss vorher komplett raus sein, ich weiß wovon ich rede.

Zum Pils: Da ist eine lange Reifedauer ja sowieso gewünscht (außer man hat es gestopft). Da interessiert einen das Warten nicht. Würde man beim Weizen solange warten, wären keine Ester mehr vorhanden und dann ist es für mich kein gutes Weizen mehr. Dann kann man auch eins kaufen.


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Dave1987
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red_folder.gif erstellt am: 26.4.2013 um 15:47  
Heutiges Update (seit 6 Tagen in der Hauptgärung):

Endlich konnte ich heute meine Weizen, dass immernoch in der bei 22°C im Gäreimer im Zimmer steht, begutachten. Der Schwefelgeruch hat nachgelassen, ist aber noch nicht verschwunden. Darauf hin habe ich mit einem desinfizierten Schneebesen und später mit einem Stück Kupfer behutsam gerührt. Der Schwefelgeruch wurde sofort stärker. Es steckt also noch eine Menge H2S im Bier, dass seinen Weg nach draußen noch finden muss. Ich werde den Vorgang die nächsten Tage noch mehrmals wiederholen. Immerhin ist alles was man dabei riecht nicht mehr im Bier. Ich gebe die Hoffnung noch nicht auf.

Eine Idee für alle mit Kegs:

Um den Schwefelwasserstoff weiter abzubauen, bevor man in die Falschen abfüllt ist, ist mir heute eine Idee gekommen. Alle die das Problem auch haben und eine Flasche CO2 rumstehen haben, könnten eine Badspülung machen. Am einfachsten wäre der Anschluss am Auslaufhahn vom Gärfass oder ein dünner Schlauch den man auf den Grund des Gäreimers legt. Dann einfach mit CO2 spülen. Durch die Durchgasung wird der Schwefelwasserstoff rausgetrieben und findet seinen Weg nach draußen. Durch die Aufsteigenden Blasen kommt es zur einer erzwungenen Konvektion und ihr müsst nicht rühren. Außerdem kommt kein schädlicher Sauerstoff an das Bier.

Wenn es jemand mal versucht, dann schreibt bitte ob es geholfen hat. Würde mich freuen.


[Editiert am 26.4.2013 um 16:00 von Dave1987]



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red_folder.gif erstellt am: 26.4.2013 um 21:39  
Hallo Dave 1987,

das war ungefähr auch mein Gedankengang beim CO2- Spülen.
Fallende Spundung ist ein ähnliches Verfahren.
Natürlich nur bei geschlossenen "Lagertanks". Da startet man mit einem hohen Spundungsdruck und lässt diesen auf den gewünschten Wert fallen.
Vorteil ist, man erreicht die gewünschte Carbonisierung und hat auch ein austreiben von ungewünschten "Aromen".

LG helderup
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red_folder.gif erstellt am: 26.4.2013 um 21:45  
So lange das Jungbier noch im einem "Bottich" liegt, könnte man auch mit einem Stechdegen/ Belüfterstein arbeiten.
Wichtig ist ja nur "steril" und kontrolliert zu arbeiten.
Natürlich muss man dann das erneute Sedimentieren der Hefe abwarten.
Und sich vielleicht Gedanken zur "Speisung" machen.

Alles nicht einfach.
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Dave1987
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red_folder.gif erstellt am: 6.5.2013 um 19:01  
Update meines Weizen Bieres:

Hier wie versprochen die Neuigkeiten zu meinem "Schwefel-Weizen". Ich hatte das Bier nach einer Woche Hauptgärung abgefüllt, wobei die Gärung in den ersten 4 Tagen durch war. Das Bier durfte dann 3 Tage in den Flaschen nachgären (bei rund 22°C Zimmertemperatur). Danach kam es bei 6°C in den Kühlschrank, indem es jetzt seit ungefähr 5 Tagen ist.
Ich hatte gerade eine Kostprobe genommen, weil ich hoffte das Bier könnte Donnerstag trinkbar sein. Lieder ist es das nicht. ;(
Der schweflige Geruch ist zwar etwas zu riechen, aber auszuhalten. Viele würden ihn wahrscheinlich nicht mal bemerken. Jedoch gibt es andere Untertöne im Geschmack, die das Bier nicht wirklich trinkbar machen. Ich kann sie nicht beschreiben, könnten Jungbieraromen sein. Was aber richtig schade ist, ist die Tatsache das keinerlei Bananenaroma drin ist. Weder im Geruch noch im Geschmack. Das ist wirklich enttäuschend. Hatte wirklich fast alle Tipps befolgt um Banane zu kriegen (Wyeast #3068, 13°P, hohe Gärtemperaturen, kein Hopfenaroma).

Fazit:
Man sollte etwas Geduld mitbringen, wenn die Hefe während der Gärung Schwefelwasserstoff produziert. Dann einfach ein paar Tage länger im Raum stehen lassen, bis es kaum noch zu riechen ist. Je später man abfüllt, desto eher ist es später trinkbar. Eventuell spülen mit CO2. Danach heißt es Geduld haben bei der Lagerung.
Ich werde mir wohl in Zukunft eine andere Weizen-Hefe suchen müssen, oder ich versuch mein Glück nochmal mit einer Eiweißrast. Aber ehrlich gesagt bin ich es leid schlechte Weizenbiere zu brauen. Da vergeht mir irgendwie die Lust...

Ich hoffe ich konnte vielleicht dem einen oder anderen damit helfen. Ich werde den Geschmack auch weiter im Auge behalten und berichten, ob es doch irgendwann noch lecker wird.


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red_folder.gif erstellt am: 6.5.2013 um 19:33  
Hallo
Gib der Hefe nicht die schuld, überarbeite deine Rastenzeiten, die kommen mir etwas kurz vor.
Ja sie ist etwas nach Banane, aber stell dir nicht vor das du Banane kaust und dazu Weizenbier trinkst.
Die Hefe macht das Bier, aber dann muss die Würze stimmen.
Gib nicht auf und versuche es noch mal :thumbup: .

Probiere mal
Einmaischen bei 45°C
1.Rast bei 50°C für 30 min
2.Rast bei 60°C für 50 min
3.Rast bei 70°C für 40 min
Abmaischen bei 78°C


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Gruß
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red_folder.gif erstellt am: 8.5.2013 um 08:34  
Also ich habe gestern eine Probe aus meinem 10L Stichfass (wird ein Mitbringsel) mit dem 3068er Weizen gezogen. Der Schwefelgeruch ist mittlerweile unter der Wahrnehmungsgrenze. Banane ist trotzdem noch reichlich vorhanden. WYeast´s Beschreibung, das sich der Schwefelgeruch bei der Lagerung abbaut stimmt also.


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red_folder.gif erstellt am: 8.5.2013 um 09:30  
Servus Dave, also ich benutze nur den W68 ob nun die WLP300 oder die 3068. Aktuell habe ich die 3068 in der NG. Ich will jetzt nicht sagen deine Sensorik ist schlecht. Es ist nur so und ich kenne das zu gut man hat was in der Nase und man schmeckt es deutlich. Später geht dieser Geschmack deutlich zurück und gehört schlussendlich zum Geschmacksprofil des Bieres. Ich wirke dem ganzen etwas entgegen in dem ich auch mal ein gekauftes trinke. Man ist mit den eigenen Bier kritischer.

Zu dem Bananenaroma ich kann es nur immer wieder sagen es ist eine Nuance und erinnert an Banane. Gegenfrage wer möchte ein Bier das wie Bananensaft schmeckt. Der Geschmacksinn ist sehr komplex und viele Daktoren können die Wahrnehmung beeinträchtigen. Medikamente, Erkrankungen, Rauchen und andere Genussmittel ja sogar Geschmacksverstärker. Die Trinktemperatur und die Karbonisierung spielen noch eine der größeren Rollen. Wenn ich Gärfehler erkennen möchte trinke ich über 10 grad. Dann ist das Spektrum der einzelnen Geschmacksauszüge größer und sie lassen sich leichter zuordnen. Das ein Bier unrund schmeckt im Groben das heißt gallig, mastig, malzig kann zum einen an der Lagerzeit/Reifung liegen oder im Sudhaus wurde Mist gebaut. Die Rohstoffe taugen nix oder Das Rezept muss überarbeitet werden....


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Radin
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red_folder.gif erstellt am: 8.5.2013 um 10:11  
Hoi,

ich habe mir nicht alles durchgelesen, aber doch das Meiste.. ;)

Vorweg, die 68iger ist nicht mein Lieblingshefestamm und ich hatte meinen einzigen sauren Sud mit der Hefe. Ich bin aber heute sicher, dass dies damals genauso wenig mit der Hefe zu tun hatte, wie der angenommene Umstand, diese Hefe könne "Schuld" sein, an schlechten Weizenbieren.

Derzeit ist ein Sud in der Nachgärung, welcher null - absolut nichts - an Schwefelton entwickelt hat, während der Hauptgärung. Angestellt mit der WLP300 - was aber der selbe Stamm ist. Ich hatte diese Schwefeltöne schon, aber noch nicht bei einer Flüssighefe der 38er oder 68er Stämme. Aber es wird auch bei diesen Hefen enstehen könnne, bei mir ist das vorwiegend bei Trockenhefen der Fall.

Zur Sensorik: schon in der Gärung des oben erwähntes Sudes, war eindeutig Banane zu riechen und zu schmecken. (Ich koste den Sud fast täglich, auch während der Hauptgärung)

Interessant wäre, eines deiner Weissen zu verkosten - ob da deinem Urteil eine unerfüllbare Erwartungshaltung zu Grunde liegt (wie Gambrinus vielleicht zur Recht? vermutet) - oder ob es wirklich irgendwo anders hakt. Diese Hefe ist sicherlich nicht jedermanns Lieblingshefe, aber sie macht ohne jeden Zweifel mit die besten Hefeweissen der Welt.


[Editiert am 8.5.2013 um 10:15 von Radin]
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red_folder.gif erstellt am: 8.5.2013 um 12:53  
Radin ich gebe dir recht, bei mir riecht es auch immer nach überreifen Bananen. Aber eben auch nach Alkohol/Hefe und ein Laie riecht meist eher letzteres. Ich hatte schon Leute da die sagten hier riecht es nach überreifen Bananen andere rochen da gar nix. Ich habe das erste mal einen Aktivator am Start also 3068 sonst hatte ich die WLP300 (:D Naja ich habe eine Bank und besorge mir nur einmal im Jahr neue Reinzucht) Ich vernahm ebenfalls deutlich Schwefelwasserstoff, was ich aber zumindestens meine auch bei der WLP300 hatte. Am WE verkoste ich und hänge mich mit an den Thread.


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