Junior Member Beiträge: 45 Registriert: 8.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.7.2013 um 21:39 |
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Hallo,
ich habe hier einige Themen gefunden bei denen normaler Haushaltszucker
karamellisiert wird und dann beim Hopfenkochen zugegeben wird. Wird dieses
Karamell denn dann überhaupt vergoren wie gewöhnlicher Haushaltszucker also
zu 100 %. Oder kann die Hefe da nichts mehr vergären und das Kamell bringt
somit sehr viel Süße ins Bier.
Gruß
Jörg
[Editiert am 26.7.2013 um 06:57 von bockie72]
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.7.2013 um 22:35 |
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Moin,
Haushaltzucker ist üblicherweise zu 100% vergärbar.
Durch das Karamellisieren ändert sich lediglich die Form der
Zuckerkristalle, welche miteinander verschmelzen.
Wenn ich Alles richtig verstanden habe, ist also auch karamellisierter
Haushaltszucker komplett vergärbar.
Was ihn vom normalen Haushaltszucker unterscheidet und somit für das Brauen
interessant macht, ist dass durch die starke Hitze ein Teil des Zuckers
verbrennt und dadurch die typischen Aromen entstehen. Diese Aromen gibt der
Zucker im Verlauf der Gärung / Nachgärung an das Bier ab.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 283 Registriert: 15.5.2010 Status: Offline
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erstellt am: 25.7.2013 um 22:44 |
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 402 Registriert: 21.12.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.7.2013 um 22:54 |
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Moin!
In dem Thread gehts aber um Caramell Malz, und das hat ja ne
Maillardreaktion drin, dh durch die Proteine in Verbindung mit dem Zucker
und der Hitze entstehen auch unvergärbare Zucker.
Ich meine, das ist bei reinem Haushaltszucker nicht der Fall (keine
Proteine) ...zumindest finde ich nichts, was dagegen spricht.
Wird wohl (da sich der Zucker nicht zu längeren ketten verbindet) fast
genauso vergärbar sein wie der unbehandelte.
Die Karamellanteile selbst sind natülrich nicht vergärbar
Bringen ja aber Geschmack und keine Süße rein, eher noch etwas Bittere.
So, das wars von mir
Felix
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.7.2013 um 22:57 |
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Zitat von ftr123_2, am 25.7.2013 um
22:54 | Moin!
In dem Thread gehts aber um Caramell Malz, und das hat ja ne
Maillardreaktion drin, dh durch die Proteine in Verbindung mit dem Zucker
und der Hitze entstehen auch unvergärbare Zucker.
Ich meine, das ist bei reinem Haushaltszucker nicht der Fall (keine
Proteine) ...zumindest finde ich nichts, was dagegen spricht.
Wird wohl (da sich der Zucker nicht zu längeren ketten verbindet) fast
genauso vergärbar sein wie der unbehandelte.
Die Karamellanteile selbst sind natülrich nicht vergärbar
Bringen ja aber Geschmack und keine Süße rein, eher noch etwas Bittere.
So, das wars von mir
Felix |
Ich stimme Dir zu Felix.
Es ist ein erheblicher Unterschied, ob man von Cara-Malzen oder
karamellisiertem Zucker spricht.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
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Antwort 4 |
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Gast
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erstellt am: 25.7.2013 um 22:58 |
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@ braufux
da geht es um Cara-Malze = andere Baustelle
Karamell-Zucker hat in England eine lange Tradition und wurde regelmäßig
"in kleinen Dosen" zugegeben.
Er vergärt fast zu 100 % , hinterlässt aber seinen Eigengeschmack.
Kann man zu Hause sehr leicht selbst machen, muss aber höllisch aufpassen ,
dass er nicht "verbrennt".
Einfach Zucker ( ohne Wasser !) in Topf geben, mittlere Hitze , rühren und
warten -wenn er flüssig wird und eine hellgelbe Farbe bekommt, schnell auf
ein Backblech zum Abkühlen - das wars schon.
In Deutschland wird der Karamell-Geschmack z.B. beim Steinbier durch Zugabe
extrem heisser Granitsteine erzeugt, die in die Würze gegeben werden, die
dann teilweise "karamellisiert".
Gruß
Jürgen
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.7.2013 um 22:59 |
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Zitat von TrashHunter, am 25.7.2013 um
22:35 | Moin,
Haushaltzucker ist üblicherweise zu 100% vergärbar.
Durch das Karamellisieren ändert sich lediglich die Form der
Zuckerkristalle, welche miteinander verschmelzen.
Wenn ich Alles richtig verstanden habe, ist also auch karamellisierter
Haushaltszucker komplett vergärbar.
Was ihn vom normalen Haushaltszucker unterscheidet und somit für das Brauen
interessant macht, ist dass durch die starke Hitze ein Teil des Zuckers
verbrennt und dadurch die typischen Aromen entstehen. Diese Aromen gibt der
Zucker im Verlauf der Gärung / Nachgärung an das Bier ab.
Greets Udo |
Öh, nicht ganz. Während der Karamellisation ändert sich der Zucker
teilweise auch chemisch. Es findet eine Vielzahl an Oxidations-,
kondensations-, Inversions-, Polymerisations- und Umlagerngsreaktinen
statt. Die meisten Produkte dieser Reaktionen, (Polymere, Ketone, Aldehyde)
snd nicht vergärbar. Es hängt halt immer davon ab wie dunkel das Karamell
ist.
Gruß
Jan
[Editiert am 25.7.2013 um 23:00 von JanBr]
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.7.2013 um 23:06 |
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Ist schon richtig Jan
So einfach ist es, aneinander vorbei zu reden.
Das was Du so detailliert beschreibst, ist das was ich in meiner Antwort
als den Teil bezeichne, welcher die zusätzlichen Aromen trägt.
Subtrahieren wir aber diese Anteile aus der Masse, verbleibt meines Wissens
durchweg vergärbarer Zucker >98% (hab ich irgendwo mal gelesen). Das
bedeutet, der Zucker an sich ist im Prinzip komplett vergärbar und trägt
nicht zur Restsüße bei.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.7.2013 um 23:09 |
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Zitat von TrashHunter, am 25.7.2013 um
23:06 | Ist schon richtig Jan
So einfach ist es, aneinander vorbei zu reden.
Das was Du so detailliert beschreibst, ist das was ich in meiner Antwort
als den Teil bezeichne, welcher die zusätzlichen Aromen trägt.
Subtrahieren wir aber diese Anteile aus der Masse, verbleibt meines Wissens
durchweg vergärbarer Zucker >98% (hab ich irgendwo mal gelesen). Das
bedeutet, der Zucker an sich ist im Prinzip komplett vergärbar und trägt
nicht zur Restsüße bei.
Greets Udo |
Es hängt auch wie gesagt davon ab wie stark man karamellisiert. Übertreibt
mans, bekommt man Wasser und Kohlenstoff. Richtig, beides trägt nicht zur
Restsüße bei
Jan
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Antwort 8 |
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Junior Member Beiträge: 42 Registriert: 13.6.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.7.2013 um 23:10 |
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Ohne Anspruch auf Vollständigkeit (und ich lasse mich gerne eines besseren
belehren):
Bei der Karamellisierung von Zucker (und ich rede von normalem Zucker,
nicht von Caramalzen) kommt zu einer Dehydrierung und Bildung von
Kondensations,- Isomerisierungs- und Fragmentierungsprodukten sowie ein
Auftreten von Doppelbindungen (Farbigkeit) innerhalb der Zuckermoleküle
(Furane). [das hat TH auch schon erwähnt] Es entstehen die typischen
Caramelaromen (Caramelan (C24H36O18), ein bitteres Farbpigment, das
Pyranonderivat Maltol, 4-Hydroxi-2,3,5-hexantrion,
4-Hydroxy-2,5-Dimethyl-3-Furanon,) sowie bei höheren, thermischen
Belastungen flüchtigen Verbindungen wie Diacetyl,- Essig- und
Aminosäuren.
Und folgendes hat TH auch schon geschrieben: Je dunkler das Karamell wird,
desto weniger vergärbare Zucker sind später auch enthalten (wird aber auch
ekelhaft bitter, vgl. Zuckercouleur)
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 283 Registriert: 15.5.2010 Status: Offline
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erstellt am: 25.7.2013 um 23:13 |
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Nabend nochmal,
ich mag nicht gern dumm sterben: Karamelmalz ist doch enzymatisch teilweise
verzuckertes Malz, dessen Zucker dann karamellisiert wird, oder nicht?
Wenn das so ist: Woher weiss der Zucker ob er aus Stärke gespalten wurde
oder aus einer Rübe extrahiert ist? Wieso verhält sich Zucker im K.malz
beim karamellisieren anders als Rübenzucker?
Braufux
____________________ Was wäre, wenn dein bester Kumpel dir sagen würde, sie wäre lieber
deine beste Freundin?
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Antwort 10 |
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Junior Member Beiträge: 45 Registriert: 8.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.7.2013 um 23:30 |
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Ist in dem K. Malz nicht Stärke die durch die Enzüme beim Maishen erst zu
Zucker umgewandelt wird. Und beim Mälzen bereitz teilweise unvergärbare
Zuckermoleküle entstehen.
Bitte korrigieren wenn ich da völlig falsch liege.
Gruß
Jorg
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.7.2013 um 23:33 |
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Moin Braufux
Die Antwort auf die Frage liegt in der Art des Zuckers.
Siehe hier.
Haushaltszucker und die im Malz enthaltenen Zuckerarten (Maltose, Dextrine
und Grenzdextrine) sind unterschiedliche Zuckerarten.
Das erklärt die Unterschiede.
Darüber hinaus erlaube mir anzumerken, dass in der von Dir verlinkten
Antwort von Bestmalz in Michaels Thread schon die Antwort steht. Zitat: | Grundsätzlich kommt es
hier natürlich sowohl auf den Karamellmalz Typ an, denn je dunkler die
Farbe ist desto weniger gesamter Extrakt steht für eine Vergärung noch zur
Verfügung, als auch auf das Einsatzverhältnis des Karamellmalzes. Nimmt man
beispielsweise ein sehr dunkles Karamellmalz mit 300 EBC und versucht es zu
100% zu verarbeiten, so findet hier mangels Enzymen kaum eine Verzuckerung
statt, dennoch bekommt man ca. 30% Extrakt in die Würze gelöst. Von diesen
30% Extrakt sind ca. 25% vergärbar, also hätte man auf die gesamte
Malzschüttung bezogen nur ca. 7,5% vergärbaren Extrakt in diesem Malz
enthalten. |
Das bedeutet, das durch die Karamellisierung des Malzes vor Allen für die
Verzuckerung notwendige Enzyme abgebaut UND typische Aromaträger generiert
werden.
Karamellisiertes Malz ist also nicht mit karamellisiertem Zucker
vergleichbar. Es handelt sich lediglich um eine "Begriffsverwandschaft".
Greets Udo
Edith sagt: Und Jorg's Ansage spielt natürlich auch mit in das Thema
hinein, denn aufgrund der komplexen Vorgänge während des Mälzens werden -
meines Wissens - tatsächlich bereits Teile der vorhandenen Stärke in
Zucker umgewandelt, welche nicht vergärbar sind.
Daraus resultiert, das Karamellmalze neben den gewünschten Farb- und
Aromastoffen als Restsüße verbleibende Zucker in das Bier bringen.
Man korrigiere mich bitte, wenn ich Etwas falsch interpretiert habe. Ich
bin lernfähig
[Editiert am 25.7.2013 um 23:46 von TrashHunter]
____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.7.2013 um 23:58 |
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Hallo Jörg,
das ist ja wirklich ein interessantes Thema, aber mit dem "Fred Titel" wird
es halt nicht mehr gefunden, wenn man es in ein paar Monaten mal sucht.
Bitte ändern!
Weiß denn jemand wie das mit dem groben, braunen Kandiszucker ist, den man
überall kaufen kann. Kommt da offiziell Geschmack ins Bier? Ich bilde mir
ja ein, dass das so ist.
Gruß
Peter
Edith: ein Gruß genügt.
[Editiert am 26.7.2013 um 00:25 von gulp]
____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 13 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.7.2013 um 00:19 |
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Nabend,
Zitat: | ... aber mit dem "Fred
Titel" wird es halt nicht mehr ... |
Oh ja, bitte korrigiere den fredtitel, denn, wenn ich Haushaltszucker
kamelisiere, dann bricht das Trampeltier nach der dritten Düne in sich
zusammen, da die Viecher eher karge als hochkalorische Kost gewohnt
sind.
Hans ____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 14 |
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Senior Member Beiträge: 138 Registriert: 17.12.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.7.2013 um 00:29 |
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Ich hab letztens einen Versuch gemacht und verschiedene Zuckerarten
karamellisieren lassen bzw es probiert.
Manche Zucker ließen sich gar nicht erst karamellisieren, sondern
verbrannten nur (Kandiszucker) bzw wurden hart (Laktose). (Unraffinierten)
Rohrzucker kann man karamellisieren und es schmeckt auch ganz gut. Hatte
leider nur Fruktose, Laktose, Kandiszucker sowie Haushaltszucker und
raffinierten sowie unraffinierten Rohrzucker zur Verfügung.
Das ganze wäre mit Maltose noch witzig gewesen.
Gordon Strong schreibt von einer absichtlichen Karamellisierung der Würze
(Topf vorheizen und Vorlauf in den heißen Pott laufen lassen) und empfiehlt
es besonders bei starken Bieren (Scotch Ale, Barley Wine).
Es gibt noch viel zu experimentieren
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Antwort 15 |
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Senior Member Beiträge: 475 Registriert: 12.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 26.7.2013 um 00:37 |
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Wer ist Fred?
Jetzt bin ich frustriert dass mein deutsch nicht besser ist aber ich
verusche einfach zu erklären.
haushalts zucker = sucrose (lange kette zucker) - gut essbar für Hefe
sucrose aufgeheizt = eventuel die kette brickt ins fructose und glucose -
schneller zu fressen für hefe (auch invert zucker genannt und die ganze
process geht schneller mit etwas zitron/lactic säure)
Langer kochen und etwas unfressbare zucker entwickelt und lasst ein
geschmack dahinter.
Kandiszucker = unraffinieerte haushaltszucker (sucrose) hat ne farbe aber
ist nicht viel anders als normale haushaltszucker, ist auch gut essbar aber
lssst keine besondere geschmack hinterher wenn es aufgefressen ist.
Will selber was belgisches bald brauen und wird sowas machen.
http://hopwild.com/2009/04/07/make-your-own-belgian-candi-s
yrup/
Phew!
[Editiert am 26.7.2013 um 00:51 von Shenanigans]
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 1425 Registriert: 22.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.7.2013 um 06:34 |
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Antwort 17 |
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Junior Member Beiträge: 45 Registriert: 8.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.7.2013 um 06:58 |
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So, habe den Titel geändert, hoffe der passt jetzt besser
Gruß
Jörg
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Antwort 18 |
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