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Autor: Betreff: Unfallweizen... Vergleich S23 und W34/70 oder warum schmeckt es mit 81% Vergärgrad noch süß?
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Bierman
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red_folder.gif erstellt am: 11.10.2013 um 13:15  
Ich wollte heute eigentlich ein Weizenbier brauen. Lief auch ganz gut an, bis ich festgestellt habe, daß ich den falschen Malz-sack aufgemacht hab. Hab jetzt statt Weizen also Bohemian-Pils im Topf. Wer kann mir auf die schnelle nen Tip geben, was ich draus machen kann?

Es sollte das Anfängerweizen werden.

5kg Weizenmalz
3kg Münchener
2kg Pilsener (weil ich kein Wiener habe)
Einmaischen bei 56°C
30 min Rast bei 62°C
30 min Rast bei 72°C
90 min kochen mit Saphir (VW und nach 20 min)
=45l Unfallbier

Tja, das kann ich jetzt vergessen, da ich statt des Weizenmalzes eben Bohemian Pilsener genommen hab... dabei wollte ich mir das doch für was ganz spezielles aufheben ;(

Also, was würdet Ihr draus machen? Das Maischeprogramm lass ich mal so. Für die angesetzte Hefe werde ich dann am Montag noch mal das original kochen. Für diesen Sud hätte ich noch an Hefe:
- Brewferm Lager
- W 34/70
- S 23
- S 04
leider nur je ein Päckchen, werd also den Sud auf 2x22l aufteilen müssen

Hopfen ist noch da:
- Saphir
- Saazer
- Hersbrucker
- Magnum
- Cascade
- Perle
kleinere Mengen EKG, Summit, Spalter Select.

Irgendwelche Ideen? Bin grad bei der ersten Rast
Hoffnungsvolle Grüße, Christian


[Editiert am 4.12.2013 um 01:14 von Bierman]



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Bierjunge
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red_folder.gif erstellt am: 11.10.2013 um 13:24  
Entweder du lässt alles nach Plan, incl. Hefe, und nennst es einfach Dampfbier.

Oder aber Du bitterst es mit einem traditionellen europ. Hopfen wie Saazer oder Hersbrucker auf gut 20 IBU, vergärst es kalt mit der W34/70 und freust Dich über ein schönes goldenes Märzen.

Oder aber...

Da lässt sich doch was draus machen!

Moritz

PS: Und Du hattest Dich nicht gewundert, dass der Weizen so komische Spelzen hatte?


[Editiert am 11.10.2013 um 13:27 von Bierjunge]



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Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren werden.
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Rudiratlos
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red_folder.gif erstellt am: 11.10.2013 um 13:32  
Ziele auf gute 12°P und ungefähr 24-26 IBU, vergäre kalt mit der W34/70 und freu dich über ein gutes Lager. Eventuell die 63°C Rast um 5-10min verlängern. Hopfen würde ich Saazer nehmen, reine VWH oder VWH und eine späte Gabe.

Du könntest deine drei untergärigen Hefen ja vielleicht auch mischen, dann musst du den Sud nicht aufteilen.
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Kurt
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red_folder.gif erstellt am: 11.10.2013 um 13:33  
Ist doch nicht schlimm! Ist eh grad kühl draußen, da würde ich den Sud 50:50 teilen und mit der W34/70 und der S 23 anstellen. Hopfen mit was klassischem auf 25 IBU bei P12.


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aegir
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red_folder.gif erstellt am: 11.10.2013 um 13:42  
Kein Problem, mach ein Maerzen drauss. Stammwuerze 13,5%, eventuell eine oder 2 Dekoktionen, 50gr Hersbrucker 10min. kochen, auf 27 IBU mit Magnum auffuellen.

Gruss Hotte


[Editiert am 11.10.2013 um 13:44 von aegir]
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Bierman
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red_folder.gif erstellt am: 11.10.2013 um 15:42  
Danke für die schnelle Hilfe. Bin jetzt beim Läutern. Das ganze war ne Aktion zwischen Tür und Angel. Hab heute morgen noch provisorisch das Brauhaus zusammen gebaut, da ich gerade umgezogen und in 3 Wochen ist Einweihungsparty. Hatte kein Nerv mehr, noch groß zu rechnen, dann kam auch noch Ärger mit dem Durchlaufkühler dazu... Arg.

Hab mich jetzt für die Märzen-Variante mit Saazer entschieden und werde gleich noch die W34/70 und die S23 anrühren und dann zwei Sude draus machen.

@Bierjunge: Ich hab noch nie Weizenmalz in den Fingern gehabt, deshalb hab ichs nicht erkannt... naja.. und die Hektik heute morgen. Aber man lernt ja aus Fehlern ;)

Danke jedenfalls für Eure Hilfe :thumbup:


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Bierman
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red_folder.gif erstellt am: 15.10.2013 um 12:08  
Juhu, der zweite Versuch des Anfängerweizens hat ohne Zwischenfälle geklappt und riecht schon sehr vielversprechend. In zwei Wochen ist Einweihungsparty, freu mich schon.

Das "Dampfbier" steht jetzt im Keller bei 10 °C und braucht wohl noch ne Weile, das gibts dann als After-Show-Bier :) Mal schauen, was draus wird, die Unfallbiere werden ja oft ganz gut.

LG, Christian


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manny15
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red_folder.gif erstellt am: 15.10.2013 um 12:20  
:D Ja das Traurige ist, kann man es wieder Nachbrauen?


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Gruß
Manny
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Das, wobei unsere Berechnungen versagen, nennen wir Zufall.
Albert Einstein
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Bierman
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red_folder.gif erstellt am: 15.10.2013 um 13:43  
Man muß auch loslassen bzw. austrinken können ;)


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Bierman
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red_folder.gif erstellt am: 4.12.2013 um 01:11  
Hiho,
das Unfallweizen-Dampfbier ist jetzt seit 8 Tagen in der Reifung und ich hab gerade das zweite mal gezwickelt. Schmeckt eigentlich ganz gut, aber noch nicht so 100%. Und da ich ja aus meinen Fehlern lernen will, könnt Ihr mir vielleicht noch mal den einen oder anderen Tip geben, was woran liegt?

Ich hatte den Sud geteilt und mit der S23 bzw. W34/70 bei 10-12°C vergoren.

1. Eine Besonderheit ist, daß die S23 nur einen scheinb. Vergärgrad von 61% erreicht hat, die W34/70 aber 82%, Kann das sein, oder habe ich mich vermessen? Hab allerdings oft gemessen.

2. S23 riecht und schmeckt milder und fruchtiger als W34/70, das ist ja wohl normal, nachdem, was ich so gelesen haben, Aber W34/70 schmeckt zwar herber und kerniger, aber auch süßer, trotz des höheren Vergärgrades :puzz: Je wärmer es wird, desto süßer. Woran kann es liegen? Zu lange Dextroserast? Zu wenig Hopfen? Nicht zuende Nachvergoren?

Hier nochmal das Rezept:

5kg Bohemian Pilsner
3kg Münchner dunkel
2kg Pilsner
30min bei 62°C
60min bei 72°C (aus versehen, hab getrödelt)
-> 45l Ausschlagwürze mit 13°P
Saazer 130g 90min
Saazer 20g 20min
-> 24 IBU
Carbonisiert auf 5,5g/l mit 6,6g/l Haushaltszucker, 2 Wochen Nachgärung
3 Tage Diacetylrast 19°C
Seit 8 Tagen bei 0-2°C

Fragende Grüße,
Christian


[Editiert am 4.12.2013 um 01:35 von Bierman]



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red_folder.gif erstellt am: 4.12.2013 um 07:37  

Zitat von Bierman, am 4.12.2013 um 01:11



2. :puzz: Je wärmer es wird, desto süßer. Woran kann es liegen? Zu lange Dextroserast? Zu wenig Hopfen? Nicht zuende Nachvergoren?



Ich würde da auf Diacetyl tippen. Warum nennst du das Unfall oder Gar Steambier? 10-12 Grad. Das ist do ein super UG.

Stelle es mal warm und schüttel die Hefe gut auf. Ansonsten hilft nur warten. Diacetyl kann wiederlich süß schmecken, man müsste das auch deutlich riechen. pääh


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BerndH
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red_folder.gif erstellt am: 4.12.2013 um 07:45  
UG vergoren wirds doch kein Dampfbier?


Grüsse

Bernd
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Ladeberger
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red_folder.gif erstellt am: 4.12.2013 um 10:31  

Zitat von Bierman, am 4.12.2013 um 01:11
Ich hatte den Sud geteilt und mit der S23 bzw. W34/70 bei 10-12°C vergoren.

1. Eine Besonderheit ist, daß die S23 nur einen scheinb. Vergärgrad von 61% erreicht hat, die W34/70 aber 82%, Kann das sein, oder habe ich mich vermessen? Hab allerdings oft gemessen.

Die beiden Hefen sollten annährend den gleichen Endvergärungsgrad haben. 11g untergärige Hefe sind für 22L sehr, sehr wenig. Fermentis empfiehlt bei 10°C satte 275g/hl, also für deinen Fall 60g. Das kann je nach Hefezustand, Nährstoffbedarf der Hefe, etc. gerne mal zu Gärstockungen führen. Zudem halte ich die S-23 nicht für gleichermaßen niedrigtemperaturtauglich wie die W34/70. Meine bescheidene Vermutung wäre daher, dass der S23 Sud einfach noch nicht durch ist.

Gruß,
Andy


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Bierman
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red_folder.gif erstellt am: 5.12.2013 um 01:10  
So, ich hab grad noch mal nachgemessen, das ist ja echt komisch. Vor dem Abfüllen war der S23-Sud bei 8 Brix (4,9°P) und der W34/70 bei 6,3 Brix (2,2°P) scheinbarer Restextrakt.
Jetzt, also nach Aufzuckern, Nachgärung, Diacetylrast und über einer Woche Kaltreifung ist es genau umgekehrt. S23 ist gesunken auf 7,0 Brix (3,3°P) und W34/70 ist gestiegen auf 7,1 Brix (3,5°P)
Ergibt Vergärgrade von 73,8 bzw, 72,5%

Hm, vorrausgesetzt, ich habe mich nicht vermessen hieße das für mich, daß es wohl noch weiter runter geht (denn die W34/70 war ja vor dem carbonisieren schon bei 2,2°P). Was auch zu dem süßen Geschmackseindruck passen würde.
Ist aber schon komisch, denn ich hatte beide Sude ja 3 Tage bei 19°C stehen, allerdings unter Druck. Nunja, ich werd sie wohl noch mal aus dem Kälteschlaf holen und noch ne Woche drinnen stehen lassen und schauen, was passiert.

Soll ich ein bißchen Druck ablassen (dann wird's auch Dampfbier, zumindest nach der einen Erklärung ;) ) Oder einfach im Keg unter Druck lassen und warten, ob noch was gärt?

@Gambrinus
Unfallweizen, weil ich ja eigentlich ein Weizenbier brauen wollte (vgl. erstes posting)
Und Dampfbier, weil ich nach Bierjunges Antwort fälschlicherweise dachte, daß "einfach Dampfbier" alles heißen kann, was keinem anderen Stil entspricht. Hab mich aber jetzt schlau gelesen :D


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uli74
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red_folder.gif erstellt am: 5.12.2013 um 08:41  
Dampfbier ist ein UG Bier, das bei OG Temperaturen vergoren wird.


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Gruss Uli
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Horsti
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red_folder.gif erstellt am: 5.12.2013 um 08:56  

Zitat von uli74, am 5.12.2013 um 08:41
Dampfbier ist ein UG Bier, das bei OG Temperaturen vergoren wird.


Jein,

das stimmt natürlich für das amerikanische Dampfbier ("Steam beer"). Ein deutsches Dampfbier ist ein OG vergorenes Bier mit Gerstenmalz. Das war früher ein arme Leute Bier. Also für diejenigen, die sich kein teures Weizenmalz leisten konnten (durften?) und von den Weißbierbrauerein die Hefe bekommen haben, soweit ich weiss.

Siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Dampfbier

Gruß Simon


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Ladeberger
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red_folder.gif erstellt am: 5.12.2013 um 11:11  

Zitat von Bierman, am 5.12.2013 um 01:10
So, ich hab grad noch mal nachgemessen, das ist ja echt komisch. Vor dem Abfüllen war der S23-Sud bei 8 Brix (4,9°P) und der W34/70 bei 6,3 Brix (2,2°P) scheinbarer Restextrakt.
Jetzt, also nach Aufzuckern, Nachgärung, Diacetylrast und über einer Woche Kaltreifung ist es genau umgekehrt. S23 ist gesunken auf 7,0 Brix (3,3°P) und W34/70 ist gestiegen auf 7,1 Brix (3,5°P)
Ergibt Vergärgrade von 73,8 bzw, 72,5%

Selbst wenn garnichts vergoren wurde vom zusätzlichen Zucker läge der Anstieg bei höchstens 0,6°P. Bei drei Tagen @ 19°C unwahrscheinlich. Alles andere sind Mess- und/oder Rechenfehler.

Ich steige aber auch durch dein Vorgehen nicht ganz durch. Was ist bei dir denn Nachgärung, bei welcher Temperatur, wie lange und auf welcher Grundlage hast du sie für beendet erklärt? Gibt es eine Schnellvergärungsprobe der beiden Sude? (Bei UG an sich obligatorisch wenn man noch keine längere Brauerfahrung hat)

Was ist bei dir Reife und bei welcher Temperatur erfolgt sie?

Was die KEGs angeht wäre es wohl das beste sind mit Spundapparaten zu versehen, dann wirst du eine definierte Menge CO2 im Bier haben.

Gruß,
Andy


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Bierman
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red_folder.gif erstellt am: 5.12.2013 um 13:58  
Hi Andy,


Zitat von Ladeberger, am 5.12.2013 um 11:11

Selbst wenn garnichts vergoren wurde vom zusätzlichen Zucker läge der Anstieg bei höchstens 0,6°P. Bei drei Tagen @ 19°C unwahrscheinlich. Alles andere sind Mess- und/oder Rechenfehler.

Ja, mit der Messung hatte ich so meine Probleme. Nachdem ich notgedrungen für den Sud mehrere verschiedene Hefe-Tütchen verwenden musste (siehe erste Postings in diesem Fred) hat mich dann interessiert, wie wohl der Gärverlauf sich unterscheidet. Daher habe ich wärend der Gärung immer wieder den Restextrakt gemessen und festgestellt, daß das digitale Refraktometer von Milwaukee wärend der Gärung sehr unzuverlässig arbeitet. Gegen Ende der Hauptgärung ging es aber wieder. Ich bin mir also mit meinen Messwerten nicht wirklich sicher. Hier, dieser Fred (Antwort 40) gehört dazu.


Zitat von Ladeberger, am 5.12.2013 um 11:11

Ich steige aber auch durch dein Vorgehen nicht ganz durch. Was ist bei dir denn Nachgärung, bei welcher Temperatur, wie lange und auf welcher Grundlage hast du sie für beendet erklärt? Gibt es eine Schnellvergärungsprobe der beiden Sude? (Bei UG an sich obligatorisch wenn man noch keine längere Brauerfahrung hat)

Was ist bei dir Reife und bei welcher Temperatur erfolgt sie?

Eine Schnellvergärprobe habe ich leider nicht genommen. Daher habe ich die Hauptgärung bei 10-12°C ziemlich lange stehen gelassen, bis sich nichts mehr am Restextrakt geändert hat und dann noch eine Woche zur Sicherheit. Insgesamt 4 Wochen.

Dann habe ich gezuckert, abgefüllt in CC-Kegs und 14 Tage bei 10-12°C nachgären lassen. Habe zu dem Zeitpunkt nicht mehr gemessen, sondern einfach angenommen, daß die NG nach 2 Wochen durch ist.

Danach habe ich die Kegs noch 3 Tage bei 19°C vor der Heizung stehen lassen. Spätestens hier müsste die NG ja fertig geworden sein, oder?

Zur Kaltreifung habe ich die Kegs jetzt seit 10 Tagen im Kühlschrank bei 0-2°C. Das ist doch nach meinem Verständniss ein Kaltreifung, die man bei UG Bieren so 2-4 Wochen durchhalten sollte, bevor man sich das Bier zu Gemüte führt bzw in den Lagerkeller stellt, oder?

Hier noch mal zur Übersicht:
- HG 4 Wochen bei 10-12°C im Gärfass
- Aufzuckern mit 6,6g/l Haushaltszucker auf 5,5g/l CO²
- NG 2 Wochen bei 10-12°C im CC-Keg
- Diacetyl-Rast 3 Tage bei 19°C
- Reifung bisher 10 Tage bei 0-2°C

Sind in dieser Vorgehensweise irgendwo Fehler (außer, daß ich keine Schnellvergärprobe genommen habe)?

Zitat von Ladeberger, am 5.12.2013 um 11:11

Was die KEGs angeht wäre es wohl das beste sind mit Spundapparaten zu versehen, dann wirst du eine definierte Menge CO2 im Bier haben.

Hab ich auf Dauer auch vor. Hab aber gerade erst mit Kegs angefangen und noch keinen Spundapperat. Davon ab müsste es aber mit Zucker-berechnung doch auch gehen?!

Gruß, Christian


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knutole
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red_folder.gif erstellt am: 5.12.2013 um 14:12  
Nein, bei deiner Vorgehensweise sind keine Fehler zu erkennen (außer die Schnellvergärprobe, welche aber bei einer Vierwochengärung auch bei einem untergärigen Sud eigentlich nicht nötig ist).

5,5g/L CO2 erachte ich bei einem Untergärigen dieses Biertypus' etwas hoch angesetzt. Ist aber wohl Geschmackssache. Die Kaltreifung kann durchaus auch etwas länger als vier Wochen betragen, das Bier wird dadurch nur besser/runder (habe mal gelesen, dass bei einem klassischen untergärigen Lager [daher der Name] 12 Wochen Kaltreifung jetzt nichts ungewöhnliches sind).

Grüße
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Gambrinus zu Borbetomagus
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red_folder.gif erstellt am: 5.12.2013 um 16:25  
Ganz ehrlich, ich hätte dein Super Refraktometer schon längst zum Elektroschrott getragen ;). Ich hoffe ich tappe dir damit jetzt nicht auf die Füße.So ein Misst, wenn man sich nicht sicher sein kann was nun ist... das ist wie meine Lehrlinge, wie soll ich arbeiten, wenn mir einer zuruft, "ist Spannungsfrei...jetzt nicht mehr", dabei habe ich gar nichts gemacht Ich persönlich halte recht wenig von der rechnerei mit dem Alkoholfehler. Ich habe hier noch 2 Spindeln von 0-7 und von 7-14 Plato incl. Tempkorrektur. Da kann ich mich drauf verlassen, da die auch etwas wuchtiger sind verändern die CO2 Blasen nur sehr wenig das Erebnis.

Auf der anderen Seite messe ich fast gar nicht mehr. Die SVP mache ich nur um früher zu wissen wo die Reise hin geht. Ich arbeite mit der Kellerfee 0-0.8 Bar, das Manometer geht bis 1,6 und soweit kann man sie auch sehr gut regeln. Die hänge ich nach dem Grünschlauchen drauf. Wenn nicht mehr blubbert ist der Sud durch. Ich bin sehr oft erstaunt wie unterschiedlich lange so eine HG dauern kann. Gut, mag sein, dass der Sud 2-3 Tage vorher schon durch ist und die Bläschen noch zu viel gelöstes CO2 im Jungbier verursachen. Das ist aber egal, du weißt eben, das Zeug ist definitiv durch. Und diacetyl sollte dann auch abgebaut sein, ach ja vorher mal auf 14 Grad gehen reicht. Dann Probieren, wenn die Butterblume da ist (wenns nach Hausbrauerei schmeckt :P :D ) ist Dacetyl drauf, dann noch stehen lassen.

Diacetyl habe ich bemerkt kommt sehr häufig bei mir durch ungedult ins Bier. Biere die ich ewig auf dem Spunder bei HG Temperatur stehen lies, weil mal wieder der 0 Grad Kühltruhe voll war, hatten nie ein Problem mit dem ekelhaften Butterzeugs. Es kann wie gesagt in hoher konzentration auch sehr ekehaft (am Gaumen pabend) süß schmecken. Allem vorran riecht es unangenehm vor, süßlich und in niedriger Konzentration nach Butter. Wenn man das mal drinne hat und dann Kalt stellt..... :mad: kannste ewig warten, das gute daran, irgendwann ist es weg. Das schlechte, man kann nicht auf Flaschen umdrücken und man bekommt die Fässer nicht frei.

Die Werte, die du nennst, schmecken nicht süß. Gut lass das mal noch reifen. Normalerweise werden die Biere noch wesentlich trockener wärend der Reifung.


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red_folder.gif erstellt am: 5.12.2013 um 23:37  
@knutole
CO²... ich mag es spritzig ;)

@Jerome

Zitat von Gambrinus zu Borbetomagus, am 5.12.2013 um 16:25
Ich persönlich halte recht wenig von der rechnerei mit dem Alkoholfehler.

Und ich hatte kein Bock mehr auf's Abkühlen und Temperaturkorrektur :P
Nee, ist beides ein bißchen mühsam finde ich. Aber 1 ml kühlt eben schneller ab als 100.

Mit so ner Kellerfee oder Spundaparat kann man doch das Bier eigentlich direkt nach den Hochkräusen eintüten, oder? Oder muss man trotzdem noch den Zeitpunkt zum Grünschlauchen erwischen?

Ich weiß leider nicht, wie Diacety riecht oder schmeckt, werd hier noch mal ein bißchen suchen im Forum. Ranzige Butter? Oder geschmolzene Butter? Hast Du vielleicht ein Diacetyl-Bier, was Du mir im Tausch gegen eines von meinen Unfallweizen schicken würdest? Ich hab ein paar Liter in Flaschen. Allerdings weiß ich noch nicht, ob die genau so schmecken, wie die Fässer, ich hab noch keine aufgemacht.

Ich stell das Bier jetzt erst noch mal ein paar Tage wärmer und schau mal, ob sich am Restextrakt noch was ändert. Habs ein bißchen bewegt, damit das bißchen Hefe sich verteilt (Hab's nach der NG auch schon umgeschlaucht).

Wenn der Restextrakt gleich bleibt nehme ich an, daß der süßliche Geschmack am Diacetyl liegt und wenn er nach den paar Tagen Wärme nicht weg ist, gebe ich noch ein wenig Zucker zu, damit die Hefe wieder aktiv wird? Hab grad gelesen, daß man zum D-Abbau aktive Hefe braucht, die noch in der Gärung ist.

Und beim nächsten UG nehme ich mehr Hefe ;) Ich hatte zwar Starter gemacht, aber die hatten nur eine Nacht Zeit zu wachsen.


[Editiert am 6.12.2013 um 00:39 von Bierman]



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Nach nun weiteren 7 Tagen bei ca. 20°C hat sich am Restextrakt nichts mehr geändert. Kann also an dem Carbonisierungszucker nicht liegen.

Der süßliche Geschmack hat sich leicht gebessert, meine ich zu erkennen. Was soll ich tun? Noch länger warm stehen lassen und hoffen, daß es Diacetyl ist, was jetzt noch abgebaut wird? Oder doch lieber wieder kalt stellen und bei 0-2°C reifen lassen?

Ich hatte ja sogar schon überlegt, noch mal etwas Zucker rein zu geben, um die Hefe wieder in Schwung zu bringen, damit sie mehr Diacetyl abbaut. Ich hatte ja damals vor der Diacetylrast ziemlich lange gewartet, vielleicht war sie da einfach nicht mehr so gut drauf?!

Gruß, Christian


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Dale
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@Bierman:

Wenn du wissen willst, wie Diacetyl im Bier schmeckt, könnte das helfen:
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre ad&tid=19333

Kauf einfach mal ein Pilsner Urquell und probier's etwas wärmer.

Grüße,
Dale.
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red_folder.gif erstellt am: 13.12.2013 um 15:10  
Jo, das mach ich mal. Urquell hab ich früher gerne getrunken, aber in letzten Zeit hat es mir irgendwie nicht mehr geschmeckt. Wird mal wieder Zeit für eins :)

Aber was mache ich denn nun mit meinem Nicht-Dampfbier?
Warm stehen lassen oder lieber wieder kalt stellen? Wo hab ich die größeren Chancen, daß sich der vermutliche Diacetyl-Geschmack verflüchtigt? Die Hefe ist ja nicht mehr aktiv. Oder noch Zucker rein, um sie wieder anzufüttern?


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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 13.12.2013 um 16:08  
Diacetyl wird in der Wärme aus seinem Precursor Acetolactat gebilldet und dann von der Hefe abgebaut.
Also warm stellen.
Die Hefe schläft höchstens und wird in der Not das Diacetyl zum 2,3 Butandiol reduzieren.

Stefan
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