Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2013 um 13:24 |
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Hallo Freunde,
mittlerweile jetzt schon das zweite mal fiel mir beim Kochen von einem
Weizensud etwas ungewöhnliches auf.
Während des Hopfenskochens, ca. 30 min vor Kochende, gab ich in ca. 40
Liter kochende gehopfte Würze ca. 4Liter zurück behaltenes Glattwasser
hinein um die Verdampfungsverluste auszugleichen.
Das Glattwasser war bestensfalls noch lauwarm gewesen, wenn nicht gar
kalt.
Direkt nach der Zugabe geronn die Würze wirklich extrem so das ich richtig
große Eiweißflocken erhielt.
Vor der Zugabe des Glattwassers waren die Eiweißflocken sehr klein und fein
verteilt und die Würze wirkte noch leicht trüb.
Nach der Zugabe des kalten Glattwassers entstanden richtig fette
Eiweissfetzen und die Würze um die Flocken herum wirkte sehr klar.
Ich hoffe ich habe damit nicht zuviel Eiweiß ausgeschieden. Ein bisschen
soll ja noch für den Schaum bleiben ?
Grüsse
Bernd
[Editiert am 7.11.2013 um 16:28 von BerndH]
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2013 um 16:37 |
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Hier noch ein Foto das zeigt was ich meine.
Das gezeigte entstand bei einem zurück liegenden Weizensud.
Beim derzeitigen Weizensud waren die Flocken eher doppelt so groß.
Sieht ein bisschen nach Nudelsuppe mit Eierstich aus.
Habt ihr so etwas auch schon mal beobachtet ?
Ich weiß nicht so recht ob ich das als positiv, negativ, oder als egal
einschätzen soll.
Grüße
Bernd
[Editiert am 7.11.2013 um 16:55 von BerndH]
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 7.11.2013 um 16:48 |
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Nicht dass ich mir einbilde zu wissen warum das ist, aber ich denk mal dass
das davon kommt dass das Glattwasser mit einem Schlag auf nahezu
Kochtemperatur gebracht wird und deshalb das ganze Eiweiss auf einmal
ausflockt, während die Würze hochgeheizt wird und das Eiweiss nach und nach
zu flocken beginnt.
____________________ Gruss Uli
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2013 um 16:53 |
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Hallo Uli,
ich denke eigentlich nicht das die ganzen Flocken nur aus dem Anteil
schlagartig erhitzten "geronnenen Glattwasser" stammen.
Ich denke eher das das komplette Eiweiß des Sudes auf einen Schlag auf
diese Weise ausfällt sobald ich das Glattwaser zugebe.
Grüße
Bernd
[Editiert am 7.11.2013 um 16:56 von BerndH]
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 7.11.2013 um 17:09 |
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Die Flocken entstehen, weil die Zugabe des kalten Glattwassers eine
schlagartige Abkühlung der gesamten Würze bewirkt. Dabei flockt dann
schlagartig viel Eiweiss aus, daher kann es auch zu solch großen Flocken
"koagulieren".
Es ist also nicht verspäteter "Würzebruch" der Proteine im Glattwasser,
sondern verfrühter "Heißtrub" der Proteine der gesamten Würze.
Grüße
[Editiert am 7.11.2013 um 17:10 von DerDennis]
____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2013 um 17:28 |
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Würzebruch ist sicherlich die
Voraussetzung, aber Heißtrub fällt doch permanent während des Würzekochens
an und koaguliert gegen Kochende zunehmend. Es wäre mir zumindest neu, wenn
Heißtrub erst beim Abkühlen entstehen würde. Was beim Abkühlen entsteht ist
der Kühltrub, aber m.W. erst unter 70°C und das auch in eher feinen
Partikeln.
Gruß,
Andy ____________________
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 7.11.2013 um 17:35 |
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(off-topic an)
Würzebruch: Eiweiss denaturiert kurz nach Erreichen der Kochtemperatur und
flockt aus
Heisstrub: das Eiweiss, dass nach Koch-Ende ausfällt
(Kalttrub: entsteht, wenn vermeintlich klare Würze auf unter
Zimmertemperatur gekühlt wird)
Du hast natürlich Recht, prinzipiell flockt ständig Eiweiss aus - ich
wollte damit ja auch nur sagen, dass die Flocken bei BerndH nicht aus dem
Glattwasser stammen und durchs Erhitzen entstehen, sondern dass sie aus der
gekochten Würze stammen, die abgekühlt wird.
(off-topic aus)
Grüße
____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2013 um 17:49 |
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Dann haben wir unterschiedliche Definitionen oder ich steh auf dem
Schlauch. Ich halte mich hierbei an Narziss:
Kapitel 8.1.3: Ausscheidung des Heißtrubs
"Der Heißtrub oder auch Kochtrub genannt wird durch die Hitzekoagulation
von hochmolekularen Stickstoffsubstanzen gebildet."
Kapitel 8.1.4: Der Kühltrub
"Hierdurch werden jene Ausscheidungen verstanden, die sich beim Abkühlen
einer heißen Würze bilden und zwar bei Temperaturen unter 70–55�C, also
von deren „Kühltrübungspunkt“ an bis hin zur Anstelltemperatur."
Dass direkt nach Kochende irgendetwas ausfallen würde, kann ich den
Kapiteln nicht entnehmen. Bitte ggf. um entsprechende Literaturhinweise.
Gruß,
Andy
____________________
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 7.11.2013 um 18:03 |
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So wie Andy habe ich es auch verstanden.
Kalttrub ist m.W. die Trübung, die bei sehr kalter Lagerung
ensteht.
Wird solches Bier wärmer, klärt sich dieser Kalttrub wieder, er löst sich
auf.
Macht das Bier mehrere Abkühl- und Aufwärmphasen durch, kann der Kalttrub
auch permanent werden, er löst sich bei Erwärmung nicht mehr
(vollständig).
Bei Wheeler&Protz z.B. wird das Phänomen als " chill haze"
bezeichnet.
Uwe
Edit: Vertipper
[Editiert am 7.11.2013 um 18:05 von Uwe12]
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2013 um 18:17 |
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Wenn du auf 40l 100° heiße Würze 4l Glattwasser mit sagen wir 25° gibst,
dann hat das danach immer noch 92°. Mit Kalttrub hat das also sicher nichts
zu tun.
Zitat: | Sieht ein bisschen nach
Nudelsuppe mit Eierstich aus.
Habt ihr so etwas auch schon mal beobachtet ?
Ich weiß nicht so recht ob ich das als positiv, negativ, oder als egal
einschätzen soll. |
Ich würde das als "egal" einschätzen.
Gruß
Peter ____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 7.11.2013 um 19:01 |
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Zitat von Ladeberger, am 7.11.2013 um
17:49 | Dann haben wir unterschiedliche
Definitionen oder ich steh auf dem Schlauch. Ich halte mich hierbei an
Narziss:
Kapitel 8.1.3: Ausscheidung des Heißtrubs
"Der Heißtrub oder auch Kochtrub genannt wird durch die Hitzekoagulation
von hochmolekularen Stickstoffsubstanzen gebildet."
Kapitel 8.1.4: Der Kühltrub
"Hierdurch werden jene Ausscheidungen verstanden, die sich beim Abkühlen
einer heißen Würze bilden und zwar bei Temperaturen unter 70–55�C, also
von deren „Kühltrübungspunkt“ an bis hin zur Anstelltemperatur."
Dass direkt nach Kochende irgendetwas ausfallen würde, kann ich den
Kapiteln nicht entnehmen. Bitte ggf. um entsprechende Literaturhinweise.
Gruß,
Andy |
Habe keine Literaturhinweise. Habe aber genau das schon des öfteren
beobachten können: direkt nach Beginn des Abkühlens flockt plötzlich
ziemlich viel Eiweiss(?) aus, zwar nicht so viel wie bei BerndH aber schon
gut sichtbar und in relativ großen Flocken.. und da hat die Würze definitiv
noch keine 70°C sondern eher 80-90°C.
Habe aber trotzdem kapiert, dass es sich da trotzdem um Kühltrub (!=
Kalttrub) handelt.
Grüße ____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2013 um 20:55 |
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Vielen Dank für eure Beiträge.
Ob Kalt oder Heiss lasse ich mal dahingestellt weil es für mich eigentlich
auch nicht so wichtig ist.
Mir ist eher wichtig ob da etwas passiert was ich besser vermeiden sollte ?
Fällt da vielleicht zuviel Eiweiß aus ?
Sollte man vielleicht besser gar kein Glattwasser nachschütten, nur
Trinkwasser ?
Was mich auch wundert, ihr schüttet doch sicher auch Wasser oder
Glattwasser nach um die
Verdampfungsverluste zu korrigieren, zumindest viele von euch.
Hat denn diesen Effekt noch keiner so dramatisch beobachten können wie ich
nun bereits 2 mal ?
Grüsse
Bernd
[Editiert am 7.11.2013 um 21:41 von BerndH]
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Antwort 11 |
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Senior Member Beiträge: 133 Registriert: 9.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 7.11.2013 um 22:41 |
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Also so einen Trub hab ich auch noch nie erlebt. Ich schütte aber
regelmäßig Glattwasser in meinen Einkocher nach, allerdings sammle ich es
im Kochtopf und koch es am Induktionsherd innerhalb weniger Minuten kurz
auf und gebe es dann hinzu bis 30min. vor Kochende, was ich auch dir
empfehlen würde. Dann ist die ganze IBU Rechnung durchs Kochen usw. nicht
gleich hinüber wenn dann die Würze schlagartig auf zb. 92°C fällt.
____________________ In Gärung/Nachgärung: Mild Ale, Polaris Pils, Pale Ale (fresh hop
gestopft)
Reifung: Farmhouse India Pale Ale (Saison-IPA), Fruchtbiere - Kirsch,
Himbeer, Heidelbeer, Westvleteren XII
Planung: Simarillo Belgian Wit IPA, Westvleteren XII 2. Jahrgang.
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 893 Registriert: 25.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2013 um 23:04 |
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Mal ein wenig Stammtisch-Logik-Spekulation dazwischen:
Geht man mal davon aus, daß sich das Ganze in etwa wie ein Spiegelei in der
Pfanne verhält ...
Das vorhandene Eiweiss in der Würze ist gleichmässig verteilt und wird dann
nach und nach zum Kochen gebracht und "wird hartgekocht" (oder koaguliert,
oder ...) => Es bildet sich - ähnlich wie beim Spiegelei zuerst an der
Unterseite (Pfanne)- eine verhärtete Schicht, was wohl relativ kleine
Eiweiss-Tröpfchen ergibt. Diese harte Hülle klebt nicht mehr recht gut mit
den anderen Tröpfchen zusammen und werden langsam nach innen hin weiter
fest (durch). Die Tröpfchen werden aber dadurch nicht mehr größer und sind
durch die Konvektion in der Würze weiterhin relativ gleich verteilt.
Jetzt kommt plötzlich frische Würze mit frischem Eiweiss dazu, das noch
"Klebekraft" hat. Bevor das jetzt schlagartig fest wird, verklebt es noch
die kleineren Tröpfchen, auf die es beim Absinken in die heisse Würze
trifft und verklebt die eben zu grösseren Klumpen...
Also ich würde das nicht als dramatisch empfinden, sondern eher als egal.
All das, was in Klumpen vorliegt, landet nicht im Gärfass, sondern wird
schon im Whirlpool abgeschieden. Wen juckt es, wie gross die Klumpen dabei
sind?
Und diejenigen Eiweisse, die dann nachher zur Schaumbildung beitragen, sind
wohl ganz andere, die sich weder durch noch so lange Kochzeiten noch durch
schlagartige Abkühlung zu einer Trubbildung hinreissen lassen. Sonst wären
sie ja der "Gefahr" ausgesetzt, bei unseren Profi-Kollegen in irgendeinem
Filter hängenzubleiben.
just my 5ct,
Harry
P.S. Das war nur ein Gedanke von mir, der mir so beim Lesen dieses Freds
aufgedrängt hat. Ich habe mich da chemisch, wissenschaftlich oder anders
fachlich nicht näher damit beschäftigt, sondern wollte einfach mal evtl.
einen Denkanstoss geben. Vielleicht liege ich mit dieser
Banal-Prosa-Version ja garnicht mal so falsch ____________________ Ich kann allem widerstehen, außer der Versuchung (Oscar Wilde)
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.11.2013 um 08:41 |
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Hallo Bernd,
Das ist
ein ganz wunderbarer Bruch - schöne große Eiweißflocken und dazwischen
feurig klare Würze - so muss das aussehen, so soll das sein.
Dieses Bild gehört in ein Lehrbuch und mit der Überschrschrift:
"Kochende: die Bruchbildung" versehen.
In deinem Fall " vorverlegt" durch die Zugabe von kaltem Glattwasser.
Dennis bringt es auf den Punkt:
Zitat von DerDennis, am 7.11.2013 um
17:09 | Die Flocken entstehen, weil die Zugabe
des kalten Glattwassers eine schlagartige Abkühlung der gesamten Würze
bewirkt. Dabei flockt dann schlagartig viel Eiweiss aus, daher kann es auch
zu solch großen Flocken
"koagulieren". |
Allerdings flockt durch diesen
Vorgang nicht zusätzlich Eiweiß aus, sondern es lagert sich das bereits
ausgeflockte und durch die Kochkonvektion
fein verteilte Eiweiß zusammen(die von Dennis angesprochene
Koagulation). Flankierend kommt der ohnehin schon vorhandene aber
bis dato
unsichtbare und unterhalb der Kochtemperatur unlösliche Eiweißanteil
schlagartig zum Vorschein [1] - ein Vorgang den man
sich in der Zeit zwischen
Kochende und Whirpool wünscht( Stichwort: Bruchbildung abwarten,
siehe hier, Antwort 32)
Das man das hier so schön sieht liegt am Weizenmalz. Der Weizen bringt mehr
Eiweiß mit und zusätzlich ist das Eiweiß des Weizen anders
fraktioniert als das Eiweiß der Gerste.
Am Ende besteht kein Grund zur Sorge. Sollte Dir dennoch unwohl
sein, gib das Glattwasser, das übrigens kaum mehr Eiweiß
enthält da stark verdünnt, in Teilen zu, die den Kochvorgang nicht
beenden.
[1] Ein ähnliches Verhalten kann man auch im Rahmen einer
Kältetrübung beobachten. Für einen Test diesbezüglich eignet sich ganz
besonders Kristallweizen( surprise,surprise). Kauf Dir zwei Flaschen
davon und eine legst Du für 3-4 Stunden in das 0°C Fach, während die andere
bei Zimmertemperatur verbleibt.
Schenke im Anschluß beide ein und Du wirst feststellen, dass die
0°C-Fach-Probe trüb oder opal geworden ist oder zumindest deutlich tyndallisiert( ugs.).
In diesem Szenario kommt auch der bis 0°C unlösliche Eiweißanteil als
Trübung zum Vorschein und wird wieder unsichtbar, wenn sich das Bier
erwärmt(ist nicht beliebig wiederholbar. Nach mehreren kalt/warm
Phasen wird die Trübung irreversibel.
Gruß
Oli ____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
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Posting Freak Beiträge: 2512 Registriert: 11.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 8.11.2013 um 09:20 |
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Ich werfe auch mal meine Kristallkugel an:
Wenn mein Sud kocht, kocht der richtig. Ich kann mit dem Auge gar nicht
mehr verfolgen, wass da an Trub rumschwimmt. (Im Normalfall kommt der durch
die Konvektion nicht einmal nach ganz oben.
Wenn ich da Kaltwasser nachkippe, bleibt die Würze quasi stehen und das
Eiweiß steigt nach oben. Dadurch kann ich es besser sehen. ____________________ Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter
den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/pageview/181
7246
Im neuen Forum als 'philipp' bekannt.
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 1002 Registriert: 27.7.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.11.2013 um 11:07 |
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Ein weiterer Aspekt ist der, dass Glattwasser relative viele Gerbstoffe
enthält welche nunmal eiweißfällend sind.
Michael
____________________ Don´t worry - Brew happy
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.11.2013 um 11:21 |
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Hallo Schlupfer,
schon, allerdings ist die Menge die durch die kleine Menge an Glatwasser
hinein kommt im Vergleich zu der Menge die bereits vorhanden ist
verschwindend gering.
Gruß
Ol ____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.11.2013 um 12:09 |
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Na dann ist ja alles bestens wenn das, so wie es im Foto zu sehen ist, gut
ausschaut.
Der Kälteschock lässt also den feinen "Eiweißgries" zu dicken Flocken
verklumpen.
So extrem funktioniert das bei mir übrigens nur bei einem Weizensud.
Rein "verfahrenstechnisch" ist das sogar von Vorteil den die dicken Klumpen
sinken schnell auf den Grund und
bilden einen prima stabilen Kegel nach dem Whirlpool.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 8.11.2013 um 12:09 von BerndH]
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 1002 Registriert: 27.7.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.11.2013 um 14:19 |
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Zitat von olibaer, am 8.11.2013 um
11:21 | Hallo Schlupfer,
schon, allerdings ist die Menge die durch die kleine Menge an Glatwasser
hinein kommt im Vergleich zu der Menge die bereits vorhanden ist
verschwindend gering.
Gruß
Ol |
Hi Oli,
interessant. Ich wäre an Werten interessiert.
Grüße
Michael ____________________ Don´t worry - Brew happy
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Antwort 19 |
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Junior Member Beiträge: 42 Registriert: 3.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 8.11.2013 um 15:17 |
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Das ist relativ simpel zu erklären...
Im Glattwassser hast du einen sehr hohen Polyphenolgehalt, welcher durch
die Auslaugung der Spelzen erklärt wird.
darüber hinaus hat dein Sud ja bereits Kochtemperatur. Durch die hohe Menge
an Polyphenolen koaguliert das Eiweiß schlagartig und dadurch entstehen
große Eiweißpartikel aus kleineren und noch gelöstem Eiweiß. Würdest du die
gesamte Würze erhitzen so fällt dies kontinuierlich aus und es entstehen
kleinere Flocken. Die Menge an ausgefallenem Eiweiß ist quasi die gleiche,
vll unbedeutend mehr...Aber der Whirlpool funktioniert besser
Ist doch auch was...Hoffe das hatte jetzt noch keiner geschrieben, bin die
Antworten bisher nur überflogen
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Antwort 20 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 8.11.2013 um 18:08 |
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@olibaer:
(du solltest deinen Nick in "Erklärbär" ändern! ) ____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 21 |
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.11.2013 um 22:50 |
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Hallo Michael,
Ich habe mich auf die Suche nach
verwertbaren Werten rund um dieses Beispiel gemacht - erfolglos. Wie schon
angedeutet sind wir uns einig
über die Gehalte von Gerbstoffen in Glattwasser. Für meine Antwort habe ich
Erfahrungen interpoliert und habe mir folgendes
Szenario vorgestellt - ein Gedankenmodell:
I.) die letzten 4 Liter
Nachguss die sich bereits in der
kochenden Würze befinden wurden im Vorfeld in einem Meßbecher
aufgefangen
II.) die ersten 4 Liter
Glattwasser die sich (noch) nicht in
der kochenden Würze befinden wurden ebenfalls aufgefangen
In den Proben I. + II. wird der Gerbstoffanteil
bestimmt und es liegt die Vermutung nahe, dass sich in diesen beiden
Proben
kein grosser Unterschied an Gerbstoffkonzentrationen ermitteln lässt -
zumal die meisten hier und anderer Stelle veröffentlichten
Rezepte Glattwasserkonzentrationen von ~ 3-6 %mas vermuten lassen(->
Gussführung -> nicht wirklich Glattwasser im Rahmen
meiner technologischen Wahrnehmung ).
Weiter habe ich mir vorgestellt, dass in den Proben I. und
II. doch ein Unterschied in der Gerbstoffkonzentration(zu
Gunsten von Probe II.)
bestehen könnte und habe dieses (kleine)Delta der schieren Masse an bereits
vorhandenen Gerbstoffen in der kochenden Würze
gegenübergestellt. Der Schluß lag nahe, dass der Gerbstoffeintrag durch das
Glattwasser in diesem Kontext keinerlei Bedeutung hat.
Gruß
Oli
[Editiert am 8.11.2013 um 22:53 von olibaer]
____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
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Posting Freak Beiträge: 1425 Registriert: 22.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.11.2013 um 10:20 |
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Für mich gehört Glattwasser nicht zur ende der Kochung sondern eher zur
nächdten Sud vorm Kochem. Wieso Laüterste nicht etwas mehr und Kochst das
DMS raus?
Oder hab ich was falsch verstanden?
B.
____________________ Prost! B.
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Antwort 23 |
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Posting Freak Beiträge: 1905 Registriert: 7.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.11.2013 um 16:17 |
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Hallo,
komisch das die klarst Antwort hier wohl nicht gelesen oder verstanden
wird: #15.
Nach dem Läutern sammelt sich bei mir auch immer noch so 2-4L die ich in
einem Topf auffange und in die Würze kippe die nun schon 15 Min. kocht und
da gibt es eben diesen kurzen Stillstand im Sudkessel und man kann sehen
was da drin passiert, nichts schlimmes, es sei den man ist Eiweiß.
Cheers, Jörg
____________________ Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von
AD512 (Dokument ging leider verloren).
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Antwort 24 |
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