So,
hier nun die versprochene Bilderserie
Gestern war es endlich soweit, wir haben bei der Brauerei Faust in
Miltenberg gebraut. Da wir im Vorfeld nicht zu viel Einfluss nehmen
wollten, ließen wir den Brautag einfach auf uns zukommen und ließen uns
überraschen, was die Braumeister von Faust mit uns vor haben werden.
Morgens zeigte sich Miltenberg noch von seiner schönen Seite. Die Kirche
erstrahlt im Sonnenschein und rechts im Bild ist auch schon der
Brauereiturm (der hässliche Betonklotz) zu sehen.
Im Herzen der Altstadt Miltenbergs, dem so genannten Schwarzviertel, liegt
die Brauerei Faust.
Bei unserer Ankunft, kurz vor zehn, war gerade einer der örtlichen
Landwirte dort, um den Treber der letzten 24 Stunden abzuholen. Dabei
werden die Treber durch eine unscheinbarer Öffnung in der Fassade direkt in
den Anhänger „verladen“.
Nach einer kurzen Runde, bei Kaffee und / oder Bier haben wir den Sud
festgelegt. Dabei waren von den Braumeistern 6 Sude vorgegeben. Wir
entschieden uns für ein Märzen mit 14°P und Tettnanger, Spalter und
Hallertauer Aromahopfen. Die Schüttung war recht umfangreich: 10,8kg PiMa,
6,1kg MüMa, 1,5kg Melanoidin, 200g CaraFa II und schließlich 400g
CaraAroma. Getauft haben wir unser Bier Dorotheenmärzen. Wieso, dazu später
mehr
Udo und Ruthard beim abwiegen der Basismalze.
Unter dem prüfenden Blick von Altbraumeister Paul wiegt Udo das Malz ab.
Das Malz wurde in einer, für ihre Größe recht langsamen und leisen Mühle,
geschrotet.
Zusammen mit Ruthard habe ich das Brauprotokoll geschrieben.
Kritisch wird die Qualität des Malzes begutachtet. Das Malz wurde feiner
ausgemahlen als wir es gedacht hätten. Man lernt halt immer was dazu!
Ein Bruchteil des bereits geschrotetem Malz.
Ein Teil des Malzes ist bereits eingemaischt. Es sollte noch viel mehr Malz
folgen!
Wer viel misst, misst Mist. Also wurde schnell noch mal gemessen, wie viel
Maische nun im Kessel sind. Es waren gute 95l.
Markus musste als Antrieb für das Rührwerk her halten.
Männer, die auf Braukessel starren. Vor lauter Anstrengung kamen einige
ganz schön ins Schwitzen.
Wer viel braut, muss auch viel Essen, also gab es Erstmal ein ordentliches
Weißwurstfrühstück.
Nach der Stärkung war es an der Zeit, die Maische zur Verzuckerungsrast
aufzuheizen.
Während der Verzuckerungsrast wurden die Hopfengaben diskutiert und
festgelegt.
Dabei galt bei uns der Grundsatz: Add more hops
Auf der „antiken“ Schnellwaage wurde die insgesamt fünf Hopfengaben
abgewogen.
Am Ende waren gut 250g Hopfen bereit, dem Bier seinen Geschmack zu
geben.
Keith bedient hat in der Zwischenzeit das Rührwerk übernommen.
Die Jodprobe, für viel war es die erste seit langem, war negativ, oder
positiv, je nach Betrachtungsweise. Auf jeden Fall waren wir mit dem
Ergebniss zufrieden.
Nach dem Ende der Maischarbeit strömt die Maische aus dem Braukessel in den
Läuterbottich. Selbst die Anlage für 1hl Sude ist mit einem professionellem
Läuterboden und Hackwerk ausgestattet.
Nach zehn minütiger Läuterruhe läuft die Vorderwürze von Anfang an recht
klar und dunkel.
Auch wenn das Bild täuscht, die Würze war wirklich klar
Nach den ersten Nachgüssen wurde auch die Würze heller.
Eine Probe der Vorderwürze im Zylinder steht zum Kühlen im Wassereimer.
Routiniert versenkte Paul die Spindel in der Probe.
Die Vorderwürze hatte gut 18,1°P bei 22°C also knapp 18,3 °P, umgerechnet
auf 20°C
BeimWürzebruch schäumte die Würze wild auf
Scheinbar hatte keiner der Teilnehmer, vorher jemals kochende Würze
gesehen...
Der Treber nach dem das Läutern beendet wurde
Der Treber wird aus dem Läuterbottich entfernt. Fast wie bei den Großen.
Treber im freien Fall
Langsam ist kommt der Läuterboden wieder in Sicht
Die erste Hopfengabe erfolgte durch unseren Hopfenprinz Markus
Da es schon länger nichts mehr zu Essen und zu Trinken gab, musste dringend
eine Stärkung her, bestehend aus frisch gezapftem Hellen...
… und einer deftigen Brotzeit
Die nächsten Hopfengaben wurden von unserer Hopfenfee Dorothee gegeben,
daher auch der Name des Suds.
Und schon ist aller Hopfen im Sud versenkt.
Wallendes Hopfenkochen, wie man es sich wünscht
Die letzte Hopfengabe wurde im Whirlpool vorgelegt.
Eine Probe unseres Suds direkt nach dem Hopfenkochen, noch voller
Trubstoffe.
Auf dem Braukessel schießt die Würze, beschleunigt durch eine Pumpe, in den
Whirlpool. Ein weiteres „andrehen“ war nicht notwending.
Der Whirlpool formt sich
Durch einen PWT... geht es direkt in zwei 50l Kegs in denen das Bier
vergoren wird.
... geht es direkt in zwei 50l Kegs in denen das Bier vergoren wird.
Braumeister Paul stellt das Bier mit gut einem Liter dickbreiger,
untergäriger Hefe an.
Beide Kegs bekommen einen ordentlichen „Schluck“ Hefe
Zum Schluss wurde noch die, vor dem Anstellen gezogene, Probe gespindelt.
14,4 statt der erwarteten 14°P und 100l statt erwarteter 94l
Ausschlagmenge. Wir waren zufrieden
Zum Schluss kam dann noch das allseits beliebte Putzen.
Aber dank gefliestem Boden und einem Bodenablauf, war es nicht zu
anstrengend.
Das waren ein „paar“ Impressionen von unserem Brautag bei Faust.
Grüße,
Max
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redaktionellen Gründen wird lediglich die männliche Form verwendet.