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Autor: Betreff: Anstellen größerer Mengen Würze (über 50l)
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Tim
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red_folder.gif erstellt am: 22.1.2014 um 20:58  
Hallo zusammen,

da ich demnächst etwa 70-80l Würze an zu stellen habe, habe ich mich auch mit dem Thema Starter noch einmal auseinandergesetzt, hier im Forum und auf der Seite von Herrn Malzig.

Wenn man da solche Mengen eingibt, kommen schon recht putzige Zahlen heraus (entweder 98 von den nicht eben günstigen Flüssighefepäckchen oder drölf Liter Starter). Um hier keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen: denn Sinn der Aktion habe ich verstanden, da ich in der Vergangenheit auch schonmal (leicht) zu niedrige EVG hatte, ohne daß ich den Eindruck gehabt hätte, das es an der Maischearbeit gelegen hat (auch das ist natürlich schon vorgekommen).

Trisman schrieb hier vor einigen Tagen, daß er für sein Pilsener Urquell die Hefe über mehrere Tage mit einer mehr oder weniger gleichbleibenden Menge Würze gefüttert und die verbrauchte Würze abgegossen hat.

Wenn ich den Artikel oben (mr.malty) richtig verstanden habe, ist das eigentlich nicht ideal (nicht böse sein Stephan: bei dem EVG perlt das bestimmt ab, wie an Teflon ;)). Empfohlen wird stattdessen, die Hefe in 2l Würze zu vermehren, um nach 12-18 h eine Verdoppelung der Zellzahl zu erreichen (entsprechende Belüftung vorausgesetzt) und damit an zu stellen.

Ca. 20l Würze... .

Für 80l Würze müsste man mit drei oder vier Päckchen einen Starter von 17-18l herstellen (oder so, da gibt es ja diverse Kombinationsmöglichkeiten).

Ist es da nicht praktischer, tags zuvor mit einem (großen) Päckchen einen 2l-Starter an zu stellen, mit diesem nach dem Kühlen in einem kleinen Gärfass nur um die 20l Würze an zu stellen (den Rest kühl zu stellen) und DAMIT am anderen Tag die Hauptwürzemenge?

Letztendlich sollte diese dann doch schneller ankommen/zügiger durchgären, als wenn ich direkt aber mit einer zu kleinen Hefemenge anstelle, oder? Mache ich einen Denkfehler? Hat gar jemand praktische Erfahrung :)?

Edit: blöder Fehler; in der Vergangenheit hatte ich - mutmaßlich aufgrund underpitching - natürlich leicht zu niedrige EVG, nicht, wie da bisher stand: zu hohe... . :redhead:


[Editiert am 18.4.2014 um 14:03 von Tim]



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knutole
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red_folder.gif erstellt am: 22.1.2014 um 21:49  
Hallo,

die Startermengen dünken mir doch etwas sehr hoch zu sein. Am einfachsten empfand ich es immer, beim Anstellen von ca. 100l Würze entweder Hefe bei einer Brauerei frisch zu holen (habe bisher bei jeder Brauerei Hefe gekommen) oder aber bei braupartner.de die Hefemenge ebenfalls frisch zu beziehen (bspw. 500ml für obergärig oder 1000ml für untergärig). Einen Starter habe ich selbst noch nicht gemacht (für obergärig reichen ja bspw. 5-6 Päckchen einer Trockenhefe wie Notti oder US-5 kurz vorher rehydriert), aber auch für UG sollte doch ein kleinerer Starter reichen.

Grüße
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KaBl
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red_folder.gif erstellt am: 22.1.2014 um 23:07  
Hi,

willst du ober- oder untergärig vergären ? Obergärig würde ich mir überhaupt keine Sorgen machen. Malzbierstarter im Erlenmeyerkolben und ein paar Tage durch Belüften, Nachgiesen und ggf abgießen vermehren. Hefenahrung von Wyeast hilft.
Ich als Geizhals nehme dazu immer nur ein Päckchen Trockenhefe (bzw. einmal 2 Flaschen Gutmann). Das ist bei mir noch nie schief gegangen.

Letztes Wochenende habe ich es dann etwas übertrieben. Spontaner Brauanfall. Freitags das letzte Päckchen US-05 gestartet, Samstag abends in ca. 90l Würze angestellt. Leichtes "Underpitching". Die Würze hat etwas mehr als 48h gebraucht um anzukommen.....

Mit untergärigen Hefen habe ich keine Erfahrung. Könnte mir aber vorstellen, dass es genauso gut funktioniert - Vorausgesetzt die resultierende Menge stimmt.

Grüße
Tim
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knutole
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red_folder.gif erstellt am: 22.1.2014 um 23:35  

Zitat von KaBl, am 22.1.2014 um 23:07
Hi,

willst du ober- oder untergärig vergären ? Obergärig würde ich mir überhaupt keine Sorgen machen. Malzbierstarter im Erlenmeyerkolben und ein paar Tage durch Belüften, Nachgiesen und ggf abgießen vermehren. Hefenahrung von Wyeast hilft.
Ich als Geizhals nehme dazu immer nur ein Päckchen Trockenhefe (bzw. einmal 2 Flaschen Gutmann). Das ist bei mir noch nie schief gegangen.

Letztes Wochenende habe ich es dann etwas übertrieben. Spontaner Brauanfall. Freitags das letzte Päckchen US-05 gestartet, Samstag abends in ca. 90l Würze angestellt. Leichtes "Underpitching". Die Würze hat etwas mehr als 48h gebraucht um anzukommen.....

Mit untergärigen Hefen habe ich keine Erfahrung. Könnte mir aber vorstellen, dass es genauso gut funktioniert - Vorausgesetzt die resultierende Menge stimmt.

Grüße
Tim


Hallo,

an den 6-8 Euro würde ich aber jetzt nicht unbedingt sparen, durch das Underpitching versaut man sich ja mitunter einen ganzen Sud (wenn man ein schönes trockenes Pale Ale haben will bspw.). Für den nächsten 100l Sud habe ich z.B. 6 Päckchen US-5 für 13e (?) gekauft - ne halbe Stunde vorher rehydrieren und es sollte ein schöner neutral vergärter Sud werden!

Grüße,
Carsten
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KaBl
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red_folder.gif erstellt am: 23.1.2014 um 06:49  

Zitat von knutole, am 22.1.2014 um 23:35


Hallo,

an den 6-8 Euro würde ich aber jetzt nicht unbedingt sparen, durch das Underpitching versaut man sich ja mitunter einen ganzen Sud (wenn man ein schönes trockenes Pale Ale haben will bspw.). Für den nächsten 100l Sud habe ich z.B. 6 Päckchen US-5 für 13e (?) gekauft - ne halbe Stunde vorher rehydrieren und es sollte ein schöner neutral vergärter Sud werden!

Grüße,
Carsten


Ich schrieb ja nicht: "Underpitching ist kein Problem". Sondern wenn du den Starter rechtzeitig machst, reicht ein Päckchen. Außerdem wage ich zu bezweifeln, dass man Fruchtnoten, die durch leichtes Underpitching entstehen, herausschmeckt. Gerade bei der US-5. Man muss ja nicht unbedingt ein trockenes Päckchen auf 100l verwenden.

Grüße
Tim
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Tron
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red_folder.gif erstellt am: 23.1.2014 um 07:25  
Mal anders gefragt....


was passiert denn wenn man zu viel Hefe zugibt? Ich möchte demnächst mein 34/70 auch erneut verwenden.... daher wäre es eventuell sinnvoll lieber einen großen Starter zu bauen als später probleme zu haben.


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Gruß

Mario
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knutole
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red_folder.gif erstellt am: 23.1.2014 um 09:53  

Zitat von Tron, am 23.1.2014 um 07:25
Mal anders gefragt....


was passiert denn wenn man zu viel Hefe zugibt? Ich möchte demnächst mein 34/70 auch erneut verwenden.... daher wäre es eventuell sinnvoll lieber einen großen Starter zu bauen als später probleme zu haben.


In der Theorie sollte nichts Ungewünschtes passieren: je mehr vitale Hefe der Würze zugefügt wird, desto schneller und neutraler wird die Gärung verlaufen. In einem anderen Thread wurde davon berichtet, dass nach Anstellen von - ich glaube - 70l Würze mit 3l dickbreiiger W34/70 Hefe der Sud nach 1 Woche Hauptgärung bei 11 Grad komplett durchgegoren war (Spitzenzeit für untergärig!). In diesem Zusammenhang wurde aber auch davon berichtet, dass das Bier wesentlich trüber war als zuvor gebraute und mit der W34/70 vergorene Biere. Meiner Meinung nach resultiert viel Hefe nicht zwangsläufig in einem trüberen Bier, sondern die Sedimentation der Hefe dauert ungleich länger. Vermutlich hätte in diesem Fall das Jungbier noch mehrere Tage auf der Hefe stehen müssen, bis man ein recht klares Bier abziehen konnte.

Grüße
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red_folder.gif erstellt am: 23.1.2014 um 10:40  
Hallo zusammen,

von meinem letzten Märzensud (untergärig) kann ich nur berichten, dass ich 25 g W 34/70 Trockenhefe nach Vorschrift angesetzt und zu 40 Litern Würze gegeben habe. Der Sud war in 1 Woche durch. Für 70 L würde ich 40-45 g Trockenhefe nehmen ...

Viele Grüße,
Norbert


[Editiert am 23.1.2014 um 11:12 von Bike_NW]



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Trisman
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red_folder.gif erstellt am: 23.1.2014 um 11:51  

Zitat:
(nicht böse sein Stephan: bei dem EVG perlt das bestimmt ab, wie an Teflon ;))


Ich bin nicht böse, und muss sagen, für 70-80 Liter hätte ich dann auch keine Lust mehr gehabt in meinem 2Liter Kolben zu vermehren, da wäre ich ja noch 3 Monate dran geblieben. Denn am Anfang wächst die Hefezahl noch ransant an, aber mit jedem abgießen und neu auffüllen, kommen weniger Hefezellen hinzu. Ich vermute fast, dass man mit der Methode aus einem Wyeastpäckchen gar nicht genug Hefe für 70-80 Liter züchten kann, weil der Starter einfach zu klein ist.

Vor meinem Urquell Sud habe ich mich über das richtige pitching auch informiert und hatte dort eine Seite gefunden, wo ein Amerikaner mal das Experiment gemacht hat einen Sud drei zu teilen. Ein Teil wurde mit underpitching angestellt, einer korrekt gepitched und einer overpitched. Am Ende wurden die Geschmäcker verglichen:

http://sciencebrewer.com/2012/03/02/pitching-rate-experiment- part-deux-results/


[Editiert am 23.1.2014 um 11:53 von Trisman]
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Tron
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red_folder.gif erstellt am: 23.1.2014 um 11:56  
Bei Trockenhefe kein Problem... da kann ich das auch nach Tabelel dosieren... wie sieht es aus wen ich nun die Ernte der ersten wieder verwenden möchte???

Da kann ich ja nicht einfach abwiegen....... geht schon aber we ist dann das Verhältnis der Gewichte zwischen Trockenhefe und der "nassen" aus der ersten Führung.


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Gruß

Mario
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Ladeberger
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red_folder.gif erstellt am: 23.1.2014 um 12:07  

Zitat von Tron, am 23.1.2014 um 11:56
Bei Trockenhefe kein Problem... da kann ich das auch nach Tabelel dosieren... wie sieht es aus wen ich nun die Ernte der ersten wieder verwenden möchte???

Da kann ich ja nicht einfach abwiegen....... geht schon aber we ist dann das Verhältnis der Gewichte zwischen Trockenhefe und der "nassen" aus der ersten Führung.

Die Hefe vollzieht durch den Kontakt mit nasser Würze tatsächlich einen Paradigmenwechsel von trockener Hefe zu flüssiger Hefe und wird dann entsprechend nach Volumen statt Gewicht dosiert. Hierbei hilft wie immer Mr. Malty unter dem Reiter "Repitching from Slurry". Als Faustformel für erntefrische Hefe taugt auch ein halber Liter dickbreiiger Hefe pro Hektoliter Bier für obergärig, für untergärig das doppelte. Ist die Hefe älter empfiehlt es sich wiederum einen Starter damit anzusetzen.

Gruß,
Andy


[Editiert am 23.1.2014 um 12:08 von Ladeberger]



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Tim
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red_folder.gif erstellt am: 23.1.2014 um 16:43  
Vielen Dank für Eure Antworten! Ich habe aber den Eindruck, daß ich den Kern meiner Überlegungen nicht deutlich genug gemacht habe: etwas zugespitzt fasse ich den Tenor der bisherigen Kommentare mal mit:

"einfach von Anfang an mehr Hefe nehmen"

zusammen (bitte korrigiert mich, falls ich das mißverstanden habe). Das mag bei der Verwendung der relativ günstigen Trockenhefe oder von Hefe aus der Brauerei um die Ecke ja gehen, ich möchte aber Flüßighefe verwenden - und da würde das ziemlich ins Geld gehen.

Wie Trisman selbst schrieb, kommt man mit einem 2l-Starter schnell an seine Grenzen. Eine Verdoppelung der Zellenzahl ist wohl drin, bei Idealvoraussetzungen auch eine Verdreifachung, aber mehr nicht, da irgendwann die Menge an aktiver Hefe nicht mehr steigt, weil schlicht nicht genug Ressourcen vorhanden sind (der Bodensatz würde wohl weiter wachsen, aber in erster Linie um die abgestorbenen Hefezellen).

Deshalb meine Überlegung, eine Art Kaskaden- oder besser Lawineneffekt auf zu bauen, in dem man erst einen Teil der Würze in einem kleineren Gärbehälter anstellt (gut belüftet) und diesen auf dem Höhepunkt der Vermehrung nach 12-18 Stunden auf den Hauptteil der (wiederum gut belüfteten) Würze ablässt. Oder auch andersherum, wenn es der Gerätepark hergibt.

Natürlich steigt die Infektionsgefahr, wenn ich die Würze über Nacht stehen lasse, aber gerade bei UG Führung sollte das daraus entstehende Risiko doch deutlich geringer sein, als wenn ich durch (gehöriges!) Underpitching eine stockende Gärung riskiere (von den sonstigen negativen Folgen einer zu geringen Hefegabe mal ganz abgesehen).

Hat jemand hier so etwas schonmal versucht?

Edit: zwei Kerne waren dem Pudel zuviel ;)


[Editiert am 23.1.2014 um 16:45 von Tim]



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Ladeberger
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red_folder.gif erstellt am: 23.1.2014 um 17:48  
Was denn der Höhepunkt der Vermehrung? Und wie kommst du auf 12-18h?

Gruß,
Andy


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KaBl
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red_folder.gif erstellt am: 23.1.2014 um 20:39  

Zitat von Tim, am 23.1.2014 um 16:43
Vielen Dank für Eure Antworten! Ich habe aber den Eindruck, daß ich den Kern meiner Überlegungen nicht deutlich genug gemacht habe: etwas zugespitzt fasse ich den Tenor der bisherigen Kommentare mal mit:

"einfach von Anfang an mehr Hefe nehmen"

zusammen (bitte korrigiert mich, falls ich das mißverstanden habe).
[...]


Korrektur :
- Ich habe sinngemäß geschrieben, nimm es nicht so genau mit der Hefemenge, insbesondere bei OG.
- Im Post von Trismann war ein Link. In dem Bericht wurde klar, Underpitching schmeckt man bei kaltem Bier so schwer heraus. Wenn es warm ist eher. Overpitching vernichtet Geschmack. Underpitching verursacht Fruchtester (schmeckbar im warmen Bier). Getestet mit einer belgischen (!) Hefe.

Fazit : Wenn du ein schlankes Bier braust, dass du warm und am liebsten schal trinkst, pass auf, dass du genug Hefe nimmst - ansonsten gärt es länger.

Grüße
Tim

P.S. : In deiner Versuchsanordnung machst du nichts anderes als einen großen Starter. (mit Würze statt mit Malzbier und Oxidations- und Infektionsgefahr)
P.P.S.: Um richtig Frucht ins Bier zu bekommen, musst du die Temperatur zusätzlich noch kräftig erhöhen.


[Editiert am 23.1.2014 um 20:41 von KaBl]
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Seed7
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red_folder.gif erstellt am: 23.1.2014 um 22:44  

Zitat von Tim, am 23.1.2014 um 16:43

Deshalb meine Überlegung, eine Art Kaskaden- oder besser Lawineneffekt auf zu bauen, in dem man erst einen Teil der Würze in einem kleineren Gärbehälter anstellt (gut belüftet) und diesen auf dem Höhepunkt der Vermehrung nach 12-18 Stunden auf den Hauptteil der (wiederum gut belüfteten) Würze ablässt.


Du kannst entweder deine hefe in eine immer groessere menge wurze geben, oder nach jedem schritt kuehlen und das "supernatant" (ueberstand?) abgiessen und neue wuerze dazu geben, das wachstum ist dan aber beschraenkt.

Die dritte moeglichkeit (die ich benuetze) ist einen starter zu machen und dem im hoehepunkt kuehlen, einen theeloeffel hefe heraus nehmen und damit wieder einen starter machen usw biss man genuegend hat. Braucht so seine zeit und einiges an planung.

Ingo


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Tim
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red_folder.gif erstellt am: 23.1.2014 um 22:51  

Zitat von Ladeberger, am 23.1.2014 um 17:48
Was denn der Höhepunkt der Vermehrung? Und wie kommst du auf 12-18h?

Wyeast says starters reach their maximum cell density within 12-18 hours, which sounds about right to me. Some sources suggest that maximum cell densities are not achieved until 24 hours and others as much as 36, but the return on waiting that long is minimal. Let's just say that the bulk of the yeast growth is done by 12-18 hours. I like to pitch starters while they're still very active and as soon as the bulk of reproduction is finished, usually within 8 to 18 hours. (...) If you're making a smaller starter, it is better to just pitch the entire active starter within about 6 to 12 hours of pitching the yeast into the starter. Quelle: Yeast Pitching Rates and How to Make Proper Starters

Oder auch:

Doss says a starter made from an XL pack of yeast into 2 liters of wort will reach its maximum cell density within 12-18 hours. If you're starting with a very small amount of yeast in a large starter, it can take 24 hours or more to reach maximum cell densities. For the average starter, let's just say that the bulk of the yeast growth is done by 12-18 hours.

I like to pitch starters while they're still very active and as soon as the bulk of reproduction is finished, usually within 12 to 18 hours. This is really convenient, because I can make a starter the morning of the brew day or the night before and it is ready to go by the time the batch of wort is ready.
Quelle: Fourteen Essential Questions About Yeast Starters: At what point do I pitch the starter into the wort?

Edit: richtig ist, daß dort wörtlich nicht vom "Höhepunkt der Vermehrung" die Rede ist, sondern vom Zeitpunkt der höchsten Dichte (aktiver) Zellen - aber da kommen wir dann langsam in den Bereich der Wortklauberei (nicht böse gemeint).


[Editiert am 23.1.2014 um 22:57 von Tim]



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Ladeberger
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red_folder.gif erstellt am: 23.1.2014 um 23:45  
Das war keine rhetorische Frage. Mit Zelldichte kann ich jetzt was anfangen, mit Vermehrung davor nicht.

Ein geschüttelter oder sogar belüfteter und gerührter Starter bietet im Vergleich zu einem 30L Sud deutlich aerobere Bedingungen, die das Wachstum nicht nur vervielfachen, sondern auch deutlich beschleunigen. Hinzu kommt der Crabtree-Effekt. Solange deine Hefe nicht den Großteil der Glucose aus 30L Würze aufgebraucht hat, wird die Atmung unterdrückt und es tut sich vermehrungstechnisch nicht viel. Die Glucose ist bei der höheren Anfangszelldichte in einem Starter natürlich wesentlich schneller verbraucht und die Hefe kann schneller Energie aus der deutlich ergiebigeren Atmung gewinnen. Energie gleich Wachstum.

In einem 30L Sud kann alleine schon die lag phase 6-12h dauern, also die Phase, in der Hefe vor allem Nährstoffe assimiliert und etwa mit Sauerstoff ihre Sterole für das spätere Wachstum synthetisiert. Dass dort nach 12-18h eine maximale Zelldichte vorliegt muss ich daher schwer bezweifeln. Wie lange es individuell dauert bis dieser Punkt erreicht ist, kann ich nicht sagen. Das wird auch enorm von der Hefe abhängen und den verfügbaren Nährstoffen. Wenn die Hautgärung so richtig in Fahrt kommt, ist sie ja erstmal dabei sich vernünftig zu vermehren - und das mit logaritmischem (begrenzten) Wachstum. Da hilft dann jede Stunde mehr zu Warten.

An einem Starter kommt man ohne Ernte-/Brauereihefe oder dicken Geldbeutel wohl nicht vorbei.

Gruß,
Andy


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Basti_H
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red_folder.gif erstellt am: 24.1.2014 um 00:05  
Hallo!
KaBl hatte es schon kurz erwähnt, aber wie sind denn eure Meinung zu Hefenahrung, wie zum Beispiel von Wyeast. Lohnt es sich, sowas bei einem Starter zu nutzen (wenn der Starter für größere Hefemengen angesetzt wird)?


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Zitat von Basti_H, am 24.1.2014 um 00:05
Hallo!
KaBl hatte es schon kurz erwähnt, aber wie sind denn eure Meinung zu Hefenahrung, wie zum Beispiel von Wyeast. Lohnt es sich, sowas bei einem Starter zu nutzen (wenn der Starter für größere Hefemengen angesetzt wird)?


Genau diese Frage hat mich die letzten Wochen auch beschäftigt. Dazu gibt es auch einige Tröts. Die Quintessenz ist für mich derzeit: ja, es lohnt sich. Dosierung: ruhig großzügig (im Starter); ca. eine Messerspitze. Die Starterwürze damit kurz aufkochen, abkühlen lassen und dann wie gewohnt weitermachen. Soll einen sehr guten Effekt haben. Ich habe das Zeug jetzt mal bestellt (ist gestern angekommen).

Gruß

Gerald
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red_folder.gif erstellt am: 24.1.2014 um 09:45  

Zitat von Basti_H, am 24.1.2014 um 00:05
Hallo!
KaBl hatte es schon kurz erwähnt, aber wie sind denn eure Meinung zu Hefenahrung, wie zum Beispiel von Wyeast. Lohnt es sich, sowas bei einem Starter zu nutzen (wenn der Starter für größere Hefemengen angesetzt wird)?


Ja, das lohnt sich. Neben natuerlich DAP ist besonders das zink wichtig da es einer der wenigen puren ist die es in der wuerze nicht gibt.

Wenn mann die naehrung zu dem starter gibt braucht es nicht mehr zur wuerze gegeben zu werden. Die menge die in dem starter geht is die gleiche die man der wuerze gegeben haette.

Das ziehl bei einem starter ist nich nur mehr hefe, aber auch besonders fitte hefe und das bekommt man mit guter naehrung und belueftung.

Das belueften geht am einfachsten mit einem geruehrten starter wo die luft ueber ein steril fliter in den vortex geblasen wird, der luftschlauch beruehrt dabei den starter nicht und es gibt kein schaumbad.

Ingo


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Hi Ingo,

Zitat:
Das belueften geht am einfachsten mit einem geruehrten starter wo die luft ueber ein steril fliter in den vortex geblasen wird, der luftschlauch beruehrt dabei den starter nicht und es gibt kein schaumbad.


Das verstehe ich nicht ganz. Was ist zum Beispiel ein "vortex"?

Gruß

Gerald
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Zitat von Beerbrouer, am 24.1.2014 um 10:29

Das verstehe ich nicht ganz. Was ist zum Beispiel ein "vortex"?


Vortex:


Der luftschlauch haengt etwa einen cm ueber den wirbel und hat keinen belueftungsstein. Durch den wirbel wird die luft in den starter gesogen. Nimmt men einen beluftungsstein in den starter dan schaumt es enorm, da hilft kein olivenoel.

Ingo


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Beerbrouer
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Aha, alles klar. Vielen Dank für die Info. Dieser Wirbel entsteht aber doch sicher nicht bei einem Magnetrührer, oder? (Sorry für die Frage, ich habe so ein Ding noch nicht in Aktion gesehen).

Gruß

Gerald
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Zitat von Beerbrouer, am 24.1.2014 um 11:19
Aha, alles klar. Vielen Dank für die Info. Dieser Wirbel entsteht aber doch sicher nicht bei einem Magnetrührer, oder?


Ja doch, der magnetruehrer sollt schon einen deftigen wirbel machen.

beispiel

Ingo


[Editiert am 24.1.2014 um 11:41 von Seed7]



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red_folder.gif erstellt am: 24.1.2014 um 11:41  
Doch, durchaus.

Meiner schaft das. Ich hab auch ne zeitlang mit Magntrührer und belüftung experimentiert.
Mein, für mich bestes und arbeitsfreundlichstes Ergebnis ist:
Luftschlauch ohne belüftungsstein in die Würze (so schäumtes kaum) und Magnet rührer auf mittlerer Stufe rühren lassen, sofern man ihn regeln kann.

Für meine Sudgrößen von 60l, beginn ich mit der Zucht ca. 7-10 Tage vorher. Das bezieht sich allerdings nur auf UG. Für OG reicht es auch 4-5 Tage vorher anzuzüchten. Für UG-Starter koch ich mir tatsächlich 10l Würze und frier es mir Portionsweise ein. Ich starte im 1l Kolben, gieße ab und erhöhe das Volumen auf 2l, danach wird die gewonnene Hefe auf 2 *5l Gärballons aufgeteilt und dauerhaft belüftet. So komm ich auf ca. 600 - 700 ml, dickbreiige Hefe. Wenn man diversen Rechnern glauben schenkt, ist diese Hefe menge immer noch knapp bemessen.

Ich hoffe ich konnte etwas helfen.

Grüße
Chris


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