Member Beiträge: 60 Registriert: 2.2.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.2.2014 um 23:44 |
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Hallo,
ich bin schon seit ein-zwei Monaten im Forum am Lesen und war auch schon
ein-zwei mal aktiv. Nun wollte ich mich aber mit meinem ersten Sud ganz
offiziell vorstellen.
Gerne trinke ich Pils (Jever, Budweiser u.ä.) oder auch Guinness (bloß
nicht zu kalt!). Auch vielen andere ausländische Biere (vornehmlich Lager)
fand ich schon gut.
Leider fehlt noch die Ausrüstung für UG Brauen und es ist jawohl auch nicht
der beste Einstieg in die Materie. Da es also quasi ein OG Bier sein musste
und ich mit Weizen bisher noch nicht so richtig warm geworden bin habe ich
mich für eine Hanghofers "Domquell Kölsch" entschieden. Malzmühle gibt's
noch nicht, blieb nur punktgenaues bestellen bei HuM. Da vieles nicht da
war hier meine "Interpretation" des Rezeptes:
Menge 20 Liter @ 12 °P mit 27 IBU
Bohemian Pilsner Malz 3.439 Kg 82%
Weizenmalz hell 0.587 Kg 14%
Sauer Malz 0.168 Kg 4%
Gesamt 4.193 Kg
Hopfen
VWH Tettnanger (Pellets) 3.7 % Alpha 15.1 g 90min
Northern Brewer (Pellets) 15 % Alpha 9,8 g 70min
HG 13L
NG 14L
Den Sauermalzgehalt habe ich leicht erhöht um mein fast 8 dh RA
abzufangen.
Jetzt also zu den Bildern...:
Die Zutaten (naja keine Blumen...)
12:00h - Beim Einmaischen gab es kräftig Hilfe.
Der Silvercrest heizte sehr gemütlich, hielt aber die Rastemperaturen trotz
ausgeschalteter Heizung sehr gut. Nur bei den späteren beiden Rasten musste
ich in der Mitte kurz Nachheizen.
13:24h - Maltosesrast erreicht.
Nach meinem Gefühl wurde die Maische immer "leichter", will sagen weniger
dickflüssig. Dafür (natürlich) immer klebriger....
14:30h - Maischen fertig und schon nach 10 Minuten in der Endverzuckerung
ist es Jodnormal
... trotzdem lieber noch etwas länger warten ... wer weiß...
Da der Silikonschlauch nicht an den Silvercrestausguss passte
musste gekippt werden -> viel Schaum -> viel Sauerstoff!
14:43h - Läuterruhe im 30 Liter Eimer mit eingebauter Läuterhexe und
Spontanisolierung.
Parallel mal ein paar Gedanken über die Hefe und die Sterilisation
machen...
Beim ersten Mal Wasser abkochen wurde ich zum x-ten Mal daran erinnert das
unsere Kölner Wasser verdammt viel Kalk enthält....
alles weg und neu mit Britta Wasser... danach sah es gut aus.
Leider war ich die Tage vor dem Brautag krank und konnte nicht wie geplant
Sterilisationsmittel (bevorzugt 70% Isopropanol) in der Sprühflasche
besorgen. Einziger im Haus vorhandener hochprozentiger Alkohol war geerbter
Stroh 80 Rum. Zusätzlich fehlte unserer Sprühflaschen leider das Unterteil,
das wird wohl erst im Sommer unter 1 Tonne Sand wieder auftauchen...
jedenfalls musste ich improvisieren:
Ging soweit gut, roch aber unangenehm süßlich ... (Sorry an die
Österreicher! ) .... also doch lieber alles auf null und mit dem
ungeliebten "Not-Oxi" desinfiziert.
15:30h - Die ersten paar Liter Vorderwürze sind durch und ich finde die
"Brühe" sieht klar aus:
15:31h - Abläutern in den Silvercrest mit vorgelegten Hopfenpellets
(vielleicht doch nicht ganz so klar... )
16:07h - Mist! Es wäre auch noch klarer gegagen... Wie war das noch?
"Geduld ist ..."
Gegen 16:45h ging's los mit Hopfenkochen. Nach eine gefühlten Ewigkeit bei
100°C mit Schaum aber keiner echten Bewegung, habe ich panisch den Chat
angeschmissen: HILFE, keine Eiweißbruch...
Kaum vom Computer weg und wieder raus - Hurra es schneit
(Da fehlte sie wieder die Geduld)
-> Zweite Hopfengabe rein und 70 Minuten kochen... Dann Whirlpool und
Kinder ins Bett bringen...
Nach 30 Minuten Whirlpoolruhe (so lange hat das Zähneputzen und Buch
gedauert ) passte der Schlauch immer noch nicht an den Hahn des
Silvercrests ... Diesmal von oben abgeschlaucht. War
vielleicht auch besser, gab einen -meiner Meinung nach- wunderschönen
Trubkegel.
~20:00h Der Sputnikfilter (isses überhaupt einer) hatte eigentlich nichts
zu tun... aber ist das nicht zu dunkel ?
21:00h Kühlung mit normalen Leitungswasser aus dem Schlauch und etwas
krakeliger Kühlspirale (~60 cent Wassergebühren)
Insgesamt sind es 19.3 Liter mit 13,7 °P (Refrak) also verdünnt mit
abgekochtem Wasser auf 21 Liter @ 12,3 °P.
Laut Brauhelfer habe ich eine Sudausbeute von 64.5 %... Klingt gut, sagt
mir aber gar nichts...
21:30 Dann das ganze bei 16°C im GästeWC mit der Colonia F (10g) angesetzt.
Am nächsten Tag morgens gab's leichte Blubber im Gärröhrchen. Jetzt am
Abend geht's schon sekundenweise...
Abends habe ich dann auch die Kräusen abgesammelt... Morgen wohl
nochmal...?
Richt nach Malzbier und schmeckt irgendwie -naja- "bierartig"... mal
abwarten...!
Die Einkaufsliste für Verbesserungen steht auch schon.
An erste Stelle bessere Desinfektion und ein neuer Hahn für den
Silvercrest! ;-)
Über Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge freue ich mich.
Grüße,
Jan
Hier gibt's das erste Update über den Gärverlauf: http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthread
&tid=22071&page=2#pid291277
Hier gibt's Bilder vom Abfüllen... http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthread
&tid=22071&page=2#pid292733
[Editiert am 11.2.2014 um 23:23 von JanZurLok]
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Member Beiträge: 85 Registriert: 30.11.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.2.2014 um 01:11 |
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Schade um den Strohrum, der gehörg wirklich in die Kehle.
Sieht aus als ob du einen erfolgreichen Brautag hattest.
Bier wirds immer.
Der Eintauchkühler sieht echt abenteuerlich aus
[Editiert am 3.2.2014 um 01:13 von purudin]
____________________ ____________________________________________________________
Schönen Gruß
Juri
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 854 Registriert: 1.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.2.2014 um 01:22 |
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Super, scheint ja alles geklappt zu haben. Willkommen im Club.
____________________ ---
Brauer & Mälzer - Jahrgang 1994
Mediendesigner seit 2000
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Antwort 2 |
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Member Beiträge: 60 Registriert: 2.2.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.2.2014 um 09:01 |
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Hallo,
@Purudin: Das war ein ganz schönes geacker den Kühler ohne irgendwelches
Werkzeug zu biegen (mache sonst nur Holz). Habe dann immer um einen
Laternenpfahl gehebelt. Ging soweit, aber immer wenn man ein wenig zu
ungeduldig war gab's halt Knicke...
Egal er funktioniert meiner Meinnung nach hervorragend. Ich mache mal ein
extra Bild, für die anderen Anfägner hier um die "Angst" vor zu perfekten
Gerätschaften zu nehmen. Obwohl ich mittlerweile wohl eher einen aus
Wellrohr basteln würden. Das ist wohl leichte zu biegen ... und auch günstiger.
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Antwort 3 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 3.2.2014 um 11:36 |
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Hallo Jan!
Schöner Bericht - und schon wieder: Kinderarbeit!
Wäre mal interessant, welchen Einfluß dieses etwas spezielle
Desinfizierspray auf das Bier hätte.
...allerdings halte ich den Stroh-Rum für keinen besonders guten Vertreter
dieser Destillate - zum Backen (wie ihn Mutter verwendet) ist er in
Ordnung.
Ist Dir bei dem "ungewöhnlichen" Auslaß vom Kühler-Heißwasser nicht etwas
am Rohr entlang zurück gesickert?
> aber ist das nicht zu dunkel
Die Würze ist nach dem Kochen dunkler. Mit dem pH-Sturz in der Gärung und
Ausscheidung von Harzen wird sie heller.
Das sieht man schon ein bißchen beim letzten Bild mit den Kräusen.
Wegen dem harten Brauwasser: probiere mal mit Milchsäure zu arbeiten. Das
ist sehr leicht dosiert.
Wenn Du fürs Brauen beim Sauermalz bleiben möchtest, ist die Milchsäure
vielleicht zumindest für den Ansatz von Starterlösungen interessant.
Uwe
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Antwort 4 |
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Member Beiträge: 60 Registriert: 2.2.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.2.2014 um 15:51 |
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Hallo Uwe,
naja die kleine fressen einem ja auch die Haar vom Kopf können Sie ruhig
auch mal ein wenig schaffen ;-)
Ich habe den Strohrum nur geerbt und hatte ihn vorher nie aufgemacht.
Riecht mir persönlich ja viel zu süß - und ja erinnerte mich auch stark an
das Dr. Oettker Rum Aroma
Der ungewöhnliche Auslass war auch meiner vorgehenden "Krankheit"
geschuldet (nichts schlimmes, nur halt keine Chance mehr auf Baumarkt nach
Arbeit und Kinder). Eigentlich sollte da eine Kupplung mit Gartenschlauch
dran. War aber gut so, Ich konnte direkt mit dem Brauthermometer die
Kühlflüssigkeitstemperatur messen (einfach in den Schlauch gesteckt ->
erstaunlich hoch!) und durch die Kinderbadewanne auch die Menge die ich
verbraucht habe gut abschätzen (~2,2 Badewannen).
Ich hatte eigentlich vor den Nachguss mit Milchsäure zu bearbeiten.
Sauermalz war schon im Ursprungsrezept und daher dachte ich das Erhöhen ist
da einfacher.
Nachdem ich die ersten 7 Liter NG mit Milchsäure bearbeitet hatte, ist mir
allerdings wieder der Kölner Kalk aufgefallen (Ich habe das Wasser gekocht
und dann mit kalten auf 78°C verschnitten, da ist eine Menge
ausgefallen)
Nachdem mir aufgegangen war dass ich damit wohl die RA auch
irgendwie verändert hatte, habe ich beim zweiten 1/2 Nachguss auf
weitere Milchsäure verzichtet...
Grüße,
Jan
[Editiert am 3.2.2014 um 16:16 von JanZurLok]
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.2.2014 um 16:09 |
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Mach Dir mal keinen Kopf wegen der klaren Würze nach dem Läutern.
Ich weiß, dass das viele extrem eng sehen, aber das, was Du hier zeigst,
wär für mich mehr als ok.
Ansonsten ist Milchsäure natürlich viel besser zu dosieren als
Sauermalz.
Und ich bin mal wieder positiv überrascht, wie ein Erstsud so gut klappen
kann (ganz im Gegensatz zu mir damals).
Glückwunsch!
Stefan
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Antwort 6 |
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Member Beiträge: 60 Registriert: 2.2.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.2.2014 um 16:18 |
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Hallo Boludo,
naja, damals gab es vielleicht nicht so ein großartiges Forum?
Trotzdem, mal abwarten ob es auch ein _leckeres_ Bier wird und nicht
einfach nur ein alkoholhaltiger WC-Reiniger...
Grüße.
Jan
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 597 Registriert: 16.12.2013 Status: Offline
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erstellt am: 3.2.2014 um 18:17 |
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Das sieht doch ganz gelungen aus. Wenn die Hefe angekommen ist und die 16C
Gärtemperatur gehalten werden, steht einem Erfolg fast nichts mehr im Weg!
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Antwort 8 |
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Member Beiträge: 58 Registriert: 12.12.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.2.2014 um 18:54 |
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 134 Registriert: 12.10.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.2.2014 um 19:10 |
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Sieht doch gut aus,jedenfalls besser als mein
erster Sud .
Glückwunsch Mike
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.2.2014 um 19:49 |
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Moin Jan
Ich bin begeistert und habe (fast) Nix zu mosern. Das Alles sieht für mich
nach einem Bilderbuch-Start aus. Sauber gelaufen.
Ich hab nur eine Frage.... warum schöpfst Du die Kräusen ab ? Das ist
meines Erachtens nicht notwendig, wenn Du nicht die in den Kräusen
schwebenden Hefezellen ernten möchtest. Zudem fuhrwerkst Du mit irgendeinem
Schöpfgerät im Gärfass herum und zerstörst dadurch die über dem Jungbier
liegende Schutzschicht aus CO 2 und entfernst gleichzeitig den
das Jungbier gegen Eindringlinge schützenden Schaumteppich.
Kräusen abschöpfen kann man, wenn man untergärig fährt und eine konstant
niedrige Umgebungstemperatur garantieren kann, welche fliegenden Feinden
des Bieres die Existenzgrundlage entzieht. Für eine obergärige Führung
erachte ich das Abschöpfen der Kräusen als potentiell unnütz und
hinsichtlich der Verunreinigung durch Krabbelviecher auch als
gefährlich.
Ansonsten.... willkommen bei den Infizierten
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 11 |
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Member Beiträge: 60 Registriert: 2.2.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.2.2014 um 20:42 |
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Hallo,
@ThomasWi: Nein so sah das nicht aus, meine Kühl"spirale" hat mehr Ecken
@Trahshunter: Mmmhh.... Ich hatte Hanghofer auf Seite 56/57 so verstanden,
das man die erste Schaumdecke, die auch Hopfenharze und und
Verunreinigungen enthält komplett entfernt...
Gleich nochmal gucken wies jetzt aussieht ;-)
Grüße,
Jan
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Antwort 12 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.2.2014 um 20:59 |
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Ich weiß, das ist ein Glaubensfrage, aber bei Doemens wurde uns
ausdrücklich geraten, die Kräusen abzuschöpfen.
Wer einmal Kräusen probiert hat und weiß, wie die schmecken, der will so
was nicht wirklich im Bier haben.
In der Industrie gibt es wohl auch diverse technische Umsetzungen, um die
Kräusen los zu werden.
Und die machen das sicher nicht aus Langeweile.
Ich hab schon sehr viele Kräusen abgeschöpft und es ist nichts passiert.
Dazu nehm ich einen Schaumlöffel, den ich mit 70% Isopropanol vorher
einsprühe.
Kräusen gibt es ja nur während die Gärung in vollem Gang ist und da hat
sich das CO2 Polster sofort wieder gebildet, insofern es überhaupt zerstört
wurde.
Letztendlich muss das jeder selber wissen, davon abraten würde ich auf
keinen Fall.
Stefan
Edit: Bei extremer Fruchtfliegenplage muss man natürlich tierisch
aufpassen. Ich schieß die Viecher immer im Flug mit dem Isoprop Spray ab,
die kommen dann schnell ins Trudeln
[Editiert am 3.2.2014 um 21:02 von Boludo]
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 756 Registriert: 8.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.2.2014 um 21:09 |
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Na lass dich mal nicht aufhalten Jan. Das ist schon gut so. Die Kräusen
enthalten eckelhafte ausgefallene Hopfenharze. Probier das Zeug und Du
weißt, warum Du es loswerden solltest.
@Udo: Wieviele Infektionen hattest Du schon durch das Abschöpfen der
Kräusen?
Ich habe gerade meinen Sud Nr 27 im Gärbottich und immer die Kräusen
abgeschöpft. Ich hatte noch nicht eine schlechte Flasche. ____________________ Grüße
Maddin
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Antwort 14 |
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Member Beiträge: 79 Registriert: 1.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.2.2014 um 21:09 |
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Ich kann mich an keine andere Aussage von Michael Zepf erinnern, bei der er
so bestimmt und eindeutig in seiner Meinung war...
Das Infektionsrisiko, das mich bisher auch immer vom Abschöpfen abgehalten
hat, hat er als in der Praxis nicht relevant bezeichnet. Der Löffel müsse
nur sauber sein, noch nicht mal desinfiziert. Hab' ich so zumindest in
meiner Mitschrift stehen....
Gruß,
Oliver
[Editiert am 3.2.2014 um 21:10 von Dekobier]
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.2.2014 um 21:27 |
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Zitat von djmoehre, am 3.2.2014 um
21:09 |
Na lass dich mal nicht aufhalten Jan. Das ist schon gut so. Die Kräusen
enthalten eckelhafte ausgefallene Hopfenharze. Probier das Zeug und Du
weißt, warum Du es loswerden solltest.
@Udo: Wieviele Infektionen hattest Du schon durch das Abschöpfen der
Kräusen?
Ich habe gerade meinen Sud Nr 27 im Gärbottich und immer die Kräusen
abgeschöpft. Ich hatte noch nicht eine schlechte Flasche.
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Null Weil ich noch nie abgeschöpft habe.
Bezüglich der "Ausscheidungen" in den Kräusen und deren üblen Geschmacks.
Ich habe mich seinerzeit von Tauroplu belehren lassen, dass einmal
ausgeschiedene Hopfenharze nicht mehr in Lösung gehen und mit dem
Zusammenfall der Kräusen im Hefesediment versinken. Sie nehmen also keinen
Einfluss mehr auf den Geschmack des Bieres. Ich hatte bislang nur einen
verseuchten / infizierten Sud und bei dem war es eindeutig eine Schwankung
in der Wasserqualität aufgrund einer wartungstechnischen Veränderung bei
unserem Wasserversorger.
Ansonsten habe ich noch nie die Kräusen abgeschöpft, noch keinr negativen
Einwirkungen auf den Geschmack des Bieres festgestellt und mich immer auf
der sicheren Seite gefühlt, weil ich das CO 2-Polster auf meinem
Jungbier unbeeinträchtigt gelassen habe.
Aber das scheint wirklich eine der fundamentalen Glaubensfragen zu sein.
Bei der Brauerei Faust in Miltenberg werden die Kräusen grundsätzlich
abgeschöpft (Motto: Was das Bier raus schmeißt, wollen wir nicht im Bier
haben), deren Gärraum hat aber auch eine konstante Temperatur um die 8°C.
Ich habe die Kräusen bislang nicht abgeschöpft und trotzdem immer sehr gut
schmeckende Biere produziert, welche immer wieder wohlwollende bis gute
Kritiken erhalten haben.
Eine Glaubensfrage halt.
Ich für meinen Teil erachte es als potentielles Risiko und rate davon ab,
vor allen bei obergäriger Führung den natürlichen Schutzschild des
Jungbieres zu entfernen.
Die Betonung liegt dabei auf "ich rate davon ab". Man möge meine Aussage
bitte nicht mal wieder als von mir postulierte Direktive, sondern lediglich
als das, was sie ist... meine persönliche Empfehlung werten.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 16 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.2.2014 um 21:32 |
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Das mit dem CO2-Polster halte ich, wie gesagt für sekundär, da es sich
sofort wieder bildet.
So schnell sind die Essigsäurebakterien, falls vorhanden, dann auch wieder
nicht
Problematischer sind natürlich Fruchtfliegen.
Reingeflogen ist mir aber noch keine, vielleicht wissen die auch, dass die
im CO2 nicht lange leben.
Bei unangegorener Würze kennen die aber kein Pardon.
Stefan
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 756 Registriert: 8.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.2.2014 um 21:34 |
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Tja Udo, das klingt schon anders. Persönliche Meinung ist eins, Anfängern
Angst vor Infektionen machen ist das Andere. Und das vor allem auf einer
Basis, die gar keine ist.
0 Sude mit abgeschöpften Kräusen sind dann wohl nicht sehr repräsentativ.
Ich werfe auch mal eine persönliche Erfahrung dazu ins Rennen: die
Hopfenharze sinken nicht vollständig zu Boden. Am Ende hat man im
Gärbottich unten Schmock der nicht ins Bier soll und oben drauf auch. Und
nun? Schach matt ! Aus der Mitte schlauchen und die Hälfte wegwerfen?
____________________ Grüße
Maddin
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.2.2014 um 21:48 |
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Warum man beim Abschöpfen zwischen unter- und obergärig unterscheiden
sollte ist mir ein Rätsel. In Andechs schöpfen sie das Weißbier jedenfalls
ab.
Die ersten paar Sude habe ich das auch gemacht, inzwischen schöpfe ich
nichts mehr ab. Unterschied? Ja, weniger Arbeit.
Gruß
Peter ____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 19 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.2.2014 um 21:57 |
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Weißbier wird sogar oft offen vergoren.
Da rutschen dann die Kräusen auf so ner Rutsche ab und man kann gleich Hefe
ernten.
Oder halt Handarbeit:
(Das ist ein Hefeweizen)
Und selbst da ist ein CO2 Polster vorhanden.
Stefan
[Editiert am 3.2.2014 um 22:04 von Boludo]
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Antwort 20 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.2.2014 um 22:02 |
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Aha, Peter ist also ein Ungläubiger
Stefan
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Antwort 21 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.2.2014 um 22:23 |
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Wie, wo, was, warum? Werde ich jetzt exkommuni biert?
Peter ____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 22 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.2.2014 um 22:33 |
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Und ich bleibe ein Ungläibiger
ich lebe in ländlicher Gegend und - vor allen nach diesem sehr milden
Winter - fürchte ich Drosophila als ärgsten Feind meines Bieres.
Und daher kommt das Abschöpfen der Kräusen für mich partout nicht in
Frage.
Aber wie gesagt... ich denke, das ist eine Glaubensfrage und ich möchte
meine Frage an Jan auch bitte nur als Frage nach dem "Warum" verstanden
haben.
Ich bin NICHT der Guru des Brauens und mein Wort ist nicht Gesetz.
Mag sein, dass ich in meiner Ausdrucksweise zuweilen so wirke, als erhebe
ich den Anspruch der Guru zu sein. Das liegt aber dann nur an meiner
Ausdrucksweise und Euer Fähigkeit, diese zu interpretieren.
Ich erhebe also nicht den Anspruch, die Weißheit mit Löffeln gefressen zu
haben ! Erlaube mir aber trotzdem, vor allen bei obergäriger Führung, wegen
unserer fliegenden Feinde, vom Abschöpfen der Kräusen abzuraten.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 23 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.2.2014 um 22:36 |
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Hast Du momentan wirklich Fruchtfliegen daheim?
Und warum nur bei obergärig?
Versteh ich nicht.
Stefan
[Editiert am 3.2.2014 um 22:41 von Boludo]
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Antwort 24 |
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