Senior Member Beiträge: 340 Registriert: 18.4.2004 Status: Offline
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erstellt am: 5.3.2014 um 22:49 |
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Hallo Leute,
jetzt ist eigentlich die Zeit, an das Brauen einer Berliner Weisse zu
denken, eigentlich fast schon zu spät für den nächsten Sommer.
Es scheint ja auch ein sehr komplexes Thema zu sein. Ich plane, eine
Weisse, Berliner Art, zu brauen. Jetzt habe aber ein paar Fragen an die
Spezialisten. Ich hoffe, dass mir jemand weiterhelfen kann.
1. Hat jemand schon definitiv herausgefunden, ob es die Ferularast,
Eiweißrast etc. bei der BW bringen, oder ob es eine Standardkombirast
genauso gut ist?
2. WYEAST empfiehlt 60 - 90 minütiges Kochen der Würze. Ich halte das für
eine BW eher für nicht sinnvoll, weil Hopfen kaum eine Rolle spielt und auf
5 - 10 IBU kommt man schon fast, wenn man ein paar Dolden daneben legt.
Kann jemand etwas dazu sagen?
3. Die Reihenfolge der Zugabe der "Freunde " ist mir unklar. Viele starten
mit Milchsäurestarterkultur und geben dann die og-Hefe mit den Brett-Hefen
dazu. Das erscheint mir sinnvoll. Andererseits hemmt ein zu saures Medium
die Hefe. Das kann man ja noch in den Griff kriegen, wenn man nicht zu spät
die Hefe dazu gibt. Woher kriegt aber die Hefe den Sauerstoff, wenn den die
Lactos schon am Vortag verfrühstückt haben? Kann ich dann einfach noch mal
belüften?
Das wär´s für´s Erste. Es folgen aber bestimmt noch weitere Fragen.
Gruß
Heinrich
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 5.3.2014 um 23:35 |
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1. Was soll es bringen? Ich mache eine standard 63 -73 maische und habe
keine probleme. Der schaum ist fuer ein sauerbier gut, das heisst es ist
genuegend da aber relativ schnell wieder weg.
2. Ich koche nicht(s) und mache maisch-hopfen. (Sollte eigentlich eine
Decoktion machen, bin zu Faul)
3. Ich gebe alles auf einmal dazu. Habe die letzten drei eine Wyeast
Packung weitergefuert, normalerweise habe ich drei separte Starter. Der
Hefestarter ist wo die Hefe seinen Sauerstoff holt und dann etwas aus der
Wuerze.
Resultate sind wechselnd, besonders das fangen des L.brevis ist nicht
leicht, habe ihn aber jetzt in ein Tiere pro-biotik Produkt gefunden aber
noch nicht benuetzt.
Ingo
____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 340 Registriert: 18.4.2004 Status: Offline
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erstellt am: 6.3.2014 um 00:02 |
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Zu 1.: Gut, werde ich auch machen. Ich habe nur irgendwo im Forum gelesen,
dass eine Rast bei 47-49° einen besonderen Sinn macht, weiß aber nicht
mehr, wo. Vermutlich wegen der Ferualsäuren, die besonders im Weizenmalz
sind.
Zu 2.: Maisch-Hopfung finde ich auch sinnvoll, vielleicht eine Kochmaische
mit etwas Aromahopfen.
Zu 3.: Ich denke, dass ich erst einen "Standard" entwickeln muss. Im Moment
ist meine Brett-Kultur noch nicht sehr weit. Zunächst werde ich nach
folgendem Schema vorgehen: Zuerst Lactos mit Starter bei ca. 40 °C, dann
nach 2 Tagen Kölschhefe mit Bretts bei ca. 20 °C. Erst, wenn der erste Sud
durch ist, kann ich das Hefe/Lactos/Brett-Gemisch weiterführen.
[Editiert am 6.3.2014 um 00:04 von Hieronymus]
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 6.3.2014 um 07:56 |
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Wie immer führen viele Wege nach Rom. Die mehreren hundert Berliner
Weißbierbrauereien hatten wahrscheinlich auch fast genausoviele
Brau-Varianten.
Die sichere Variante (die ich bisher auch bevorzugt habe) ist, die Säuerung
direkt nach dem Maischen für ca. 2-3 Tage bei Anfangs ca. 45C zu fahren,
dann kurz aufzukochen (nureinige Minuten), und mit der Brett-Hefe-Mischung
weiterzugären. Das sorgt für eine definierte Säuerung mit sicherem Ende.
Die Hefe muss dann halt mit dem sauren Milieu klarkommen, die Bretts haben
aber bei der Lagerung alle Zeit, die Reste zu verarbeiten.
Authentischer dürfte eine Mischgärung mit Lactos, Hefe und Brett
gleichzeitig sein. Es ist aber extrem schwierig, den Grad der Säuerung zu
steuern und eine stabile Kultur zu erreichen, insbesondere dann, wenn man
nur unregelmäßig braut. Von Andreas (Bogkbier) weiß ich, dass er, obwohl er
relativ regelmäßig braut, auch ab und zu auf eine frische, gelagerte Kultur
aus einem gelungenen Süd zurückgreifen muss, wenn die Produktionskultur zu
weit aus dem Ruder läuft. Sprich ihn doch mal direkt an, dann kann er dir
sicher ein paar Tips zur Gärführung geben. Seine Weiße ist jedenfalls
wirklich ein Traum.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 3 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.3.2014 um 08:15 |
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Hi Hieronymus,
eine Ferulasäurerast macht schon Sinn. Ferulasäure ist übrigens mehr im
Gerstenmalz vorhanden. Brettanomyces ist im Gegensatz zur normalen Hefe in
der Lage Phenolsäuren wie die Ferulasäure nicht nur zu Vinylphenolen,
sondern weiter in Ethylphenole umzuwandeln.
Bei der Ferulasäure heißt das umwandlung in - 4-Vinylguaiacol (Nelke)
--> 4-Ethylguaiacol (Rauchig).
Es entstehen also neue Aromen. Wenn diese gewollt sind, kann eine solche
Rast nicht schaden. Ich habe mal eine Berliner Weisse mit Brett. getrunken,
die deutlich nach Zimt schmeckte...?
http://www.ahaconference.org/wp-content/uploads/presentations
/2008/GregDoss_BrettBrewing.pdf
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 340 Registriert: 18.4.2004 Status: Offline
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erstellt am: 6.3.2014 um 08:51 |
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Danke für die Antworten.
@Berliner
Die durch Lactos angesäuerte Würze wollte ich eigentlich nicht kochen. Das
ist zwar sicherer wegen des dann konstant eingestellten pH-Werts. Man
verliert aber dadurch auch schon eine Menge Aroma. Interessant ist die
Frage wodurch sich Lactos beeinflussen lassen. Sicherlich ist eine tiefere
Tempratur wichtig. Ich denke, dass ich nach der Ansäuerung (1 oder 2 Tage)
auf vielleicht 18 °C runtergehe.
Gruß
Heinrich
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 2512 Registriert: 11.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 6.3.2014 um 09:06 |
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 6.3.2014 um 09:21 |
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Ich zitiere hier mal Carlie Bamforth aus Food, Fermentation and
Micro-organisms:
Zitat: | Lactic acid bacteria
involved in fermentation of vegetables.
Homofermentative
- Enterococcus faecalis
- Lactobacillus bavaricus
- Lactococcus lactis
- Pediococcus pentosaceus
Heterofermentative
- Lactobacillus brevis
- Leuconostoc mesenteroides
Mixed
- Lactobacillus plantarum [1]
[1] This organism uses hexoses homofermentatively but pentoses
heterofermentatively.
Lactic acid bacteria constitute a relatively small proportion of the total
bacterial count and comprise five major species: Enterococcus faecalis,
Leuconostoc mesenteroides, Lactobacillus brevis, Pediococcus cerevisiae and
Lb. plantarum. Despite their low levels, these organisms represent the most
significant contributor to the fermentation. A low salt concentration (ca.
2%) and the low temperature (18◦C) favour heterofermentative
organisms. Conversely, a high salt content (3.5%) and high temperature
(32◦C) promote homofermentative fermentation. The normal sequence is
heterofermentation first, followed by homofermentation. The main sugars in
cabbage are glucose and fructose and, to a lesser extent, sucrose. They are
converted to acetic acid, mannitol and ethanol in the first week, together
with CO 2 which is important for establishing anaerobiosis. After a week or
so, the brine becomes too acidic for the heterofermentative organisms and
the fermentation is continued by the homofermenters, notably Lb. plantarum.
Production of lactic acid continues until all the sugars are consumed and
the pH has dropped from around 6 to 3.4. |
Es geht zwar ueber sauerkraut, es ist aber die aehnliche microbiologie die
wir benuezen wenn Lactobacillus aus dem Malz geerntet wird.
Ziel ist das fangen der L.brevis da die eine symbiose mit der hefe angehen
kann wobei die hefe die einfachere zucker zu sich nimmt und der Brevis die
komplexere (so functioniert es jedenfalls im sauerteig) und es ist der der
sich gegen hopfen haerten kann, aber nicht der einzige der das kann.
Wenn die ganze wuerze bei einer hohen temperatur steht haben viel andere
bacterien die umgebung um sich zu entwickeln und koennen die bruehe eine
schlechtn geschmack und geruch geben. Die Weissen die ich mit dieser
methode gemacht habe waren irgendwie nie ganz frisch. Auch kann es so sauer
werden das es die L. inaktiviert und es ist viel weniger einfacher zucker
fuer die hefe uebrich die es durch den niedrigen pH auch schon schwer
hat.
Mittlerwele versuche ich jetzt immer einen starter fuer die L. zu machen
den ich leicht hopfe und leicht ansuaere. Nach einiger zeit ein muster
ziehe und damit wieder einen starter mache mit etwas mehr hopfen und etwas
kalk um den pH zu puffern. Dann das gleiche noch mal und wenn es dann noch
sauer wird dann mache ich den starter groesser fuer einen sued. Ich mache
den starter etwa zwei mal so gross wie der hefestarter (wuerze volumen).
Alles in so fern moeglich ohne sauerstoff.
Diese methode hat mir letztes jahr das beste ergebniss gebracht, besser als
mit die Wyeastmischung dieses jahr.
Ingo ____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 340 Registriert: 18.4.2004 Status: Offline
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erstellt am: 6.3.2014 um 10:08 |
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@Ingo
Verstehe ich das jetzt richtig? Du lässt die Würze normal abkühlen auf ca.
20 °C und kippst dann einen Lactostarter und einen Hefestarter zusammen
rein?
Viele impfen ja die Würze bei ca. 40 °C, halten die Temperatur und warten
bis sich deutlich Aktivität zeigt. Nach weiterem Abkühlen wird dann die
Hefe dazu gegeben.
Heinrich
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 6.3.2014 um 10:20 |
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Idealtemperatur für die Lactos ist eigentlich ca. 45°C. Problematisch ist
aber, dass bei dieser Temperatur auch viele andere Mikroorganismen ideale
Bedingungen vorfinden und das Jungbier leicht verderben kann (ist mir schon
passiert). Wenn Du eine Mischkultur benutzen willst, und entsprechend
länger säuern musst, solltest Du wahrscheinlich besser unter 20°C bleiben.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 9 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.3.2014 um 10:21 |
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Das Temperaturhochhalten dient zur Selektion. Lactobacillus delbrueckii
subspecies bulgaricus ist thermophil, hat sein Optimum bei 42° und fühlt
sich bei 45° auch noch wohl. Hefen arbeiten da nicht mehr, wohl aber noch
andere thermophile Schädlinge..?
Arbeitet man jedoch mit einer Mischkultur ist das alles nicht nötig, da
Hefen und Bakterien bei einer niedrigeren Temperatur zusammen arbeiten.
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 10 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 6.3.2014 um 10:24 |
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Hier habe ich übrigens einige aktuelle und historische
Quellen zur Berliner Weißen zusammengetragen.
[Editiert am 6.3.2014 um 10:24 von Berliner]
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 11 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.3.2014 um 10:33 |
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Hi Jörg,
mit "Brettanomyces-Bakterien" hast Du Dich sicher verschrieben..?
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 12 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 6.3.2014 um 10:38 |
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Ja, schon korrigiert.
Übrigens: weiß jemand die Lebensdaten von Schönfeld? Wenn er schon >70
Jahre tot ist, könnte man ja mal sein og-Buch in's Netz stellen.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 13 |
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Senior Member Beiträge: 340 Registriert: 18.4.2004 Status: Offline
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erstellt am: 6.3.2014 um 10:48 |
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Hallo René,
eben da sehe ich auch das Problem. Bei 40°C kann man sich ganz schön fiese
Gesellen heranzüchten. Hat man das Problem aber nicht auch beim Herstellen
des Lactostarters? Der wird ja auch 2 - 3 Tage bei hoher Temperatur
gehalten.
Beim Rezept von Doerfel/Groterjan wird übrigens auch erst bei tiefer
Temperatur angestellt.
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 6.3.2014 um 10:50 |
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Ja 18-19°C.
auch den lacto starter kuehl, 18°C ansetzten, das favorisiert die hetero
fermentative bacterien u.a. L.brevis
Ingo
[Editiert am 6.3.2014 um 11:04 von Seed7]
____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 15 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.3.2014 um 11:05 |
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Seltsamerweise steht im Netz immer nur ein abgehacktes "Franz Schönfeld
1866 - " ? In der VLB dürften sie den Sterbetag wissen. In der US-Version
von Google-Books soll die "Die Herstellung obergähriger Biere" zu finden
sein?? ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 16 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.3.2014 um 11:05 |
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Noch mal zu Ingos Methode. Wenn Du die L. brevis einfängst..? L. brevis
gehört zu den heterofermentativen Milchsäurebakterien. Es entsteht neben
der Milchsäure noch CO2 und Alkohol. L. Delbrueckii ist homofermentativ und
macht nix außer Milschsäure. Bezeichnend für L. Delbrueckii ist auch noch
das Fehlen von Proteasen. Mit Eiweiß können die nichts anfangen..
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 17 |
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Senior Member Beiträge: 340 Registriert: 18.4.2004 Status: Offline
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erstellt am: 6.3.2014 um 11:43 |
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Das könnte man ja noch mal tTesten, ob man L. brevis hat, wenn man den
Ansatz einfach in einer verschließbaren Flasche macht. Wenn´s zischt war´s
brevis.
Oder ist das zu einfach?
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Antwort 18 |
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Member Beiträge: 78 Registriert: 7.12.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.3.2014 um 12:05 |
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Schönfeld ist soweit ich weiß 1940 verstorben.
Hier kurz mein Ansatz bei der Produktion. Habe versucht die verschiedenen
Hinweis, insb. von der VLB aufzugreiben und einen Prozess für mich zu
finden der (a) gut zu wiederholen ist und (b) die Kontamination meines
Equipments vermeidet:
1. Maische aus leicht untermodifiziertem Flurmalz (Weizen und Pilsner)
sowie Spitzmalz
2. Temperaturrasten bei 50°, 66°, 72° (keine Dekoktion)
3. Erhitzen der abgeläuterten Würze auf 80° für 30 Min um den Großteil der
Keime abzutöten
4. Beigabe des Lacto-Starters bei ~45-46° um u.a. Clostridium Butyricum
inaktiv zu halten. Einstellen des pH <4,8 wenn nötig durch Beigabe von
Milchsäure (soll Schaumstabiltät verbessern)
5. Befüllung des Totraums der geschlossenen Würzepfanne mit CO2 um
Essigsäureproduktion zu vermeiden
6. Kurzes Aufkochen mit Hopfen nachdem Ziel-pH erreicht wurde
7. Vollständige Vergärung mit OG Hefe bei leichter Belüftung durch umfüllen
in den Gärbehälter (niedriger pH i.d.R. ohne signifikanten Effekt bei
großem Starter; US-05 ist zwar nicht historisch korrekt, funktioniert aber
gut)
8. Impfung mit Brett in der Flasche für die Nachgärung um Kontamination zu
vermeiden
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Antwort 19 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 6.3.2014 um 12:47 |
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Zitat von Hieronymus, am 6.3.2014 um
11:43 | Das könnte man ja noch mal tTesten, ob
man L. brevis hat, wenn man den Ansatz einfach in einer verschließbaren
Flasche macht. Wenn´s zischt war´s brevis.
Oder ist das zu einfach? |
Leider ja. Neben bazillen sind auch hefen auf dem malz und die bekommt man
nicht heraus ohne einen rheinstrich zu machen.
Zur weiteren selction der bacterien in einem zweiten schritt kann mann dan
aber eine zweischichtige platte machen, die erste Schicht ein agar mit
viel hopfen und auf einer schraegen platte auf gegossen. Die zweite eine
'normale' agar auf die gleiche platte aber flach liegend. So bekommt man
einen schoenen "hopfen agar keil" an dem man die hopfen resistenz den
bacterien beurteilen kann.
Mad Fermentationist hat mit einem hetero fermentativen L. eine 100% lacto
"Weisse" gemacht.
Ingo ____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 20 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 6.3.2014 um 13:01 |
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Zitat: | Schönfeld ist soweit ich
weiß 1940 verstorben. |
Hast Du eine Quelle dazu? ____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 21 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.3.2014 um 13:20 |
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Antwort 22 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 6.3.2014 um 14:07 |
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Dann sollten seine Bücher seit 2010 frei sein (70 Jahre nach dem Tod des
Autors).
Ich bastele dann mal ein Buch aus den Einzelscans zusammen.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 23 |
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Senior Member Beiträge: 340 Registriert: 18.4.2004 Status: Offline
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erstellt am: 6.3.2014 um 18:28 |
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Zitat von Seed7, am 6.3.2014 um
12:47 | Zitat von Hieronymus, am 6.3.2014 um
11:43 | Das könnte man ja noch mal tTesten, ob
man L. brevis hat, wenn man den Ansatz einfach in einer verschließbaren
Flasche macht. Wenn´s zischt war´s brevis.
Oder ist das zu einfach? |
Leider ja. Neben bazillen sind auch hefen auf dem malz und die bekommt man
nicht heraus ohne einen rheinstrich zu machen.
Zur weiteren selction der bacterien in einem zweiten schritt kann mann dan
aber eine zweischichtige platte machen, die erste Schicht ein agar mit
viel hopfen und auf einer schraegen platte auf gegossen. Die zweite eine
'normale' agar auf die gleiche platte aber flach liegend. So bekommt man
einen schoenen "hopfen agar keil" an dem man die hopfen resistenz den
bacterien beurteilen kann.
Mad Fermentationist hat mit einem hetero fermentativen L. eine 100% lacto
"Weisse" gemacht.
Ingo |
Stimmt, ist ja eigentlich auch klar, dass man die wilden Hefen dann
mitzüchtet. War mal wieder so ein Versuch, sich die Welt schön einfach zu
machen. Hat leider nicht geklappt.
Diese Methode, die du beschreibst klingt sehr spannend. Ich finde sie aber
auch sehr umständlich. Außerdem verstehe ich nicht, warum du nach
Hopfenresistenz selektierst?
Ich habe eine andere Idee für einen Lactostarter, die vielleicht aber auch
vollkommen unsinnig ist. Dazu folgende Überlegungen:
- L. delbrueckii mag es warm, ca. 40 °C, produziert aber nur Milchsäure.
(Temperaturangabe nur so ungefähr)
- L. delbrueckii ist bei tieferer Temperatur dagegen etwas lahm.
- L. brevis mag es lieber kühler, ca. 15 - 20 °C, ist aber für die BW die
eigentlich Interessantere.
- wilde Hefen mögen es a) nicht warm und b) nicht zu sauer
Wie wäre es einen Lactostarter mit Malz bei 40 °C zu starten, nach genügend
Milchsäureentwicklung abzukühlen auf unter 20 und dann in das saure Milieu,
vielleicht etwas verdünnt, erneut Malz hinzugeben. Dann hätte man ein gutes
Milieu für für L. delbrueckii.
Während ich das so schreibe, fällt mir jetzt auf, dass das auch einfacher
geht: Würze + Milchsäure + Malz bei ca. 20 °C!
Na gut, ich stelle es jetzt trotzdem rein. Vielleicht hat jemand janoch
eine Idee dazu.
Heinrich
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Antwort 24 |
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