Nachdem ich es schon eine Weile als stiller Beobachter in diesem Forum
unterwegs bin und in den vergangen Wochen auch einige Beiträge kommentieren
konnte, würde ich ganz gerne die Gelegenheit nutzen, mich und meine kleine
Brauküche einmal persönlich vorzustellen:
Mein Name ist Jörg, genannt 'schloemi', ich bin 43 Jahre alt und wohne im
nördlichen Speckgürtel von Berlin. Was die Braukunst anbelangt, so würde
ich mich als Quereinsteiger und Hobbybrauer bezeichnen - und das ist auch
gut so. Seit 2008 bin ich nun glücklicher Besitzer eines 20 Liter Speidel
Braumeisters. Für nächstes Jahr ist ein Upgrade auf eine 50-70l Brauanlage
geplant, die meisten Utensilien und Komponenten wurden bereits bestellt und
geliefert, liegen jedoch aufgrund chronischer Zeitnot noch auf Lager.
Dies vorausgeschickt, würde ich ganz gerne als Einstieg mit einer
bebilderten Braudokumentation fortfahren: wohl ein ganz pragmatischer Weg
des Kennenlernens.
An diesem Wochenende konnte ich zwei Sude fertigstellen. Als erstes,
inspiriert durch die wunderbaren Braudokumentationen von der
TrashHunter (
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre
ad&tid=24059#pid ) und und
Unfiltered (
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre
ad&tid=24672#pid ), konnte ich bei meiner letzten Bestellung bei
Amiopfen.com nicht widerstehen und habe das SNPA - Paket erworben.
Sonntags war das Wetter hier bei uns wirklich miserabel, so dass meine
geplante Freizeitbeschäftigung ins Wasser fiel. Kurzerhand habe ich mich
entschlossen, ein wenig zu experimentieren. Im Zuge der oben genannten
Bestellung war ich unter anderem auf interessante australischer
Hopfensorten aufmerksam geworden. Diese gepaart mit der dem Red X Malz
sollten eigentlich ein recht gutes IPA abliefern können, dachte ich. Da ich
bislang noch keine Erfahrung mit dem Brauen von Starkbieren mit dem BM habe
sammeln können, lag die Herausforderung darin, unter den Restriktionen
dieser Anlage eine Stammwürze jenseits der 14° Plato Plato bei gescheiter
Ausbringung zu erreichen. Zudem wollte ich gerne parallel mit zwei
verschiedenen Hefen anstellen. Zusammengefasst:
Samstag: SNPA - Paket
Sonntag: Down Under Double Red
SNPA - Paket
Ja, ich muss zugeben ich war immer ein Freund von Brau-Paketen ( Bitte
nicht mit Fertigextrakten verwechseln), insbesondere wenn man nur mit einer
sehr kleinen Anlage ausgestattet ist, kann es sehr vorteilhaft sein, sich
nicht alle Spezialmalze und Hopfen ins Lager legen zu müssen. Um es vorweg
zu nehmen, dieses Paket gehört meines Erachtens auf alle Fälle zu den
Besseren. Beim Öffnen der Packung strömt einem schon der charakteristische
Geruch des Cascade-Hopfens angenehm in die Nase. Alle Zutaten sind darüber
hinaus übersichtlich beschriftet und Alles gut dokumentiert. Super!
Lediglich die anvisierten 13,1° Plato bei einer Ausbringungsmenge von 20l
haben bei mir ein wenig Kopfschmerzen ausgelöst, da ich zum einen nach der
Hauptgärung in ein
20 Liter Fass abfüllen wollte, d.h. ich bräuchte aufgrund von Verlusten
schon mehr an Würze (22-23 l). Zudem schien mir dies ohnehin beim BM mit
lediglich 4,05 kg Malz ein sehr sportliches Unterfangen. Ich habe ein wenig
mit mir gehardert, da ich ja das Paket in seiner Originalform testen
wollte, auf der anderen Seite hatte ich meine eigenen Anforderungen.
Zielkonflikt. Um das Risiko zu minimieren habe ich mich letztendlich
entschlossen mit zusätzlich 420g Pale Ale sowie 30g hellem Caramalz ein
wenig aufzustocken.
Das Rezept sieht entweder eine Kombirast in einem Thermobehälter vor oder
aber ein klassisches Maische Verfahren mit zwei Induktionsstufen. Ich habe
mich im Hinblick auf den Braumeister für Letzteres entschieden.
Down Under Double Red
Für diesen Namen hatte ich etwa eine Tag Zeit. Die Idee zu diesem Rezept
kam mir relativ spontan kurz nach dem Aufstehen. Bei ersten Blick aus dem
Fenster und der ersichtlichen Wettersituation wurde mir schnell klar, dass
ich heute nicht Golfen werde. Mein zweiter Blick galt natürlich den Sud von
gestern, ob dieser in der Nacht angekommen war. Freudig konnte ich
feststellen, dass dieser fröhlich vor sich hin blubberte. Der Duft des
Hopfens lag noch in der Luft und erinnerte mich an Sonne, Tropenfrüchte und
Cocktail am Meer. Dieses wollte ich an heutigen Tag noch übertreffen. Mir
schwebte ein schweres, stark gehopftes Und gleichzeitig sommerliches Bier
vor, was man gerne beim Sonnenuntergang am Stand genießen würde. Das Thema
Australien schien mir willkommen. Tolle Hopfen, Zitrusfrüchte, Hitze und
roter Sand/Landschaft. Ich hatte noch nicht das Vergnügen dort gewesen zu
sein ...
Ziele:
- ausschließliche Verwendung von australischen Hopfensorten
- Red X Malz
- mindestens 18° Plato Stammwürze
Um die Stammwürze mit dem Braumeister zu erreichen, blieb mir eigentlich
nur die Wahl der doppelten Maische-Führung. Am sinnvollsten erschien mir
eine Kombirast, damit sich die Würze nicht nach der ersten Läuterung wieder
abkühlen muss.
Pause:
Wow eine solche Doku ist anstrengender und zeitraubender als gedacht. Ich
glaube ich schieße jetzt einfach die Bilder hoch und editiere / kommentiere
diese gegebenenfalls später, ansonsten werde ich wohl heute gar nicht mehr
fertig. Sorry ;-) Mit der Bitte um Nachsicht
schloemi
[Editiert am 15.9.2014 um 17:59 von schloemi]