Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 9.8.2006 um 19:17 |
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Ich frage mich schon länger, wie man es beim Ausschank von Hefeweizen aus
dem Fass hinbekommt, dass die Hefe gleichmässig verteilt ist. Die Wirte
können die Fässer doch nicht ständig schütteln, wie ich das mit meiner
Flasche beim eingießen mache
Eine Version, die ich gehört habe, meint, die Hefeweizen-Fässer stehen zur
Lagerung auf dem Kopf und werden erst beim Anstechen wieder auf die Füße
gestellt. Ist da was dran ? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das die
Hefe gleichmäßig und dauerhaft verteilt. ____________________ Gruß vom Berliner
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Posting Freak Beiträge: 813 Registriert: 21.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.8.2006 um 19:48 |
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Ja, so sagt's das Erdinger-Lehrvideo. Bringt aber wohl nur was, wenn man so
ein Fass an einem Abend leer zuzelt, also in gut besuchten Kneipen, denk
ich mal... wobei die Hefe ja lange brauch um sich komplett abzusetzen...
naja, einfach mal ausprobieren.
[edit]
Egal, wie man zu Edringer steht, das Video von deren Seite ist nicht
schlecht: http://www.erdinger.de/biere/popup_filme.php?filename=frisch_
vom_fass.rm
Und nochmal 'n Edit, weil das Video plötzlich abbricht - hier geht's
weiter: http://www.erdinger.de/biere/popup_filme.php?filename=perfekt
.rm
[/edit]
[Editiert am 9.8.2006 um 20:12 von Jakobus]
____________________ Interpunktion und Orthographie des Postings ist frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein
zufällig und ist nicht beabsichtigt.
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 175 Registriert: 30.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.8.2006 um 09:18 |
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Würde es sonst helfen, das Steigrohr mit einem kurzen Schlauch zu
verlängern damit man immer was von der Hefe mitbekommt? Oder geht das
Steigrohr schon ganz herunter?
____________________ Beer: It's not just for breakfast anymore (Anonymous)
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 879 Registriert: 23.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.8.2006 um 19:14 |
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Hallo Eduard!
Also, ob die Lösung mit dem Schlauch etwas bringt, kann ich dir nicht
sagen, aber das Steigrohr beim BierKEG reicht nicht bis ganz nach unten,
sonst köntest du dir ja das Umdrücken von einem Faß zum Nächsten sparen (du
würdest dabei das [oder die?] Geläger mit ansaugen).
Auch bliebe nicht immer ein kleiner Rest im Faß.
Beste Grüße
Jens
____________________ Den besten Trunk, den einer kennt,
wird hausgebrautes Bier genennt. (frei nach Martin Luther)
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.8.2006 um 20:48 |
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Hi,
in meinem Keg ist unten extra ein 'Pumpensumpf' für das Steigrohr, das geht
da fast bis auf den Boden - da ist kaum Luft. Ich glaube auch aus einem
anderen Grund, das ein Verlängern des Steigrohres nicht viel bringen wird -
ich vermute, es bildet sich ein Kanal und dann läuft das Bier wieder blank.
Wie das die Gaststätten machen weiss ich leider auch nicht. Mein Hefeweizen
ist von Haus aus ziemlich trüb, ich schiebe das mehr auf das Weizenmalz als
auf die Hefe. Vielleicht ist das im Großen auch so und das was wie Hefe
aussieht ist gar keine ?
Grüße
Tino
____________________
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Antwort 4 |
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Gast
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erstellt am: 10.8.2006 um 21:30 |
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Hallo, also das Steigrohr geht beim Bierkeg fast bis ganz nach unten, da
bleiben auch nur ein paar Milliliter im Fass zurück. Wie das nun ganz genau
in Gaststätten gehandhabt wird kann ich nicht sagen. Nur 2 Dinge:
Erstens ist die obergärige Hefe relativ lange in Schwebe uns setzt sich
nicht sofort ab. Also vorausgesetzt das Fass steht nicht über mehrere Tage
kommt da auch immer relativ viel Hefe mit beim zapfen.
Zweitens: Im neu erbauten Paulaner am Nockherberg (wer kennt den nicht...)
gibt es einen großen Weißbiertank mit Pipeline zu den Zapfhähnen. In diesem
Tank ist so eine Art Rührwerk das sich ständig ganz langsam dreht um die
Hefe in schwebe zu halten. Aber in Fässern ist sowas sicherlich nicht drin
Und trüb ist so ein Weißbier ja auch mit weenig Hefe immernoch.
Gruß
Waginga
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.8.2006 um 22:28 |
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Immer diese Hefe im Weißbier
Mit dem Steigrohr kann man da nichts machen. Keg's sind so entworfen, dass
sie nahezu restlos entleert werden können.
Das mit dem Umdrehen des Fasses ist aber eine relativ gute Lösung. Auch in
einem 30er Keg dauert es eine gewisse Zeit, bis sich die Hefe komplett
absetzt. Wenn das Fass relativ "durchgerüttelt" vom Verleger kommt kann man
es auf dem Kopf stellen. Es wird dann warscheinlich innerhalb von maximal
10 Tagen gebraucht. Zu dem Zeitpunkt hat sich die Hefe warscheinlich fast
vollständig, aber noch locker abgesetzt. Das drehen wirbelt also sehr viel
wieder auf. So hat man eine gewisse Zeit, das Weizen hefetrüb zu zapfen.
Aus Erfahrung hier vom Niederrhein weiß ich, dass das nicht immer so goldig
funktioniert. In meiner Stammkneipe (neben König, Diebels und
Feldschlösschen Malz auch Erdinger vom Fass, 30er Keg) weiß ich, dass die
Wirtin bei einem zu blanken Weizen immer in den Keller geht und mal
ordentlich ein "Fass rüttelt". Ich hab es hier in der Gegend aber auch
schon erlebt, ein mehr als Kristallweizen zu bezeichnendes Hefeweizen zu
bekommen.
Meiner Neigung nach muss ein Weizen flaschennachgegoren sein. Eben ein
Flaschenbier, das nur aus dem Glas genossen werden sollte (da genehmige ich
auch außnahmsweise ein 0,5l Glas
)!
[Editiert am 10.8.2006 um 22:31 von Malte]
____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 813 Registriert: 21.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2006 um 17:02 |
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Nun, der Mundart des Sprechers nach zu schließen, ist das Video auch nicht
unbedingt für den Niederrhein gedacht... Vermutlich bekommt man in meiner
Gegend durch den Trick des Fassdrehens immer ein Hefetrübes Weißbier, weil
hier so ein Fass schneller leer ist wie bei euch...Man hat halt nach der
Drehung nur begrenzte Zeit, das Fass leer zu machen. Oder man schüttelt
eben von Zeit zu Zeit. Ob das dem Bier gerade gut tut...andere Frage.
____________________ Interpunktion und Orthographie des Postings ist frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein
zufällig und ist nicht beabsichtigt.
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2006 um 17:19 |
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Hey folks,
in Fruchtsäften werden die Feststoffe mit spez. Enzymen in der Schwebe
gehalten. Diese müssen nicht als Inhaltsstoffe deklariert werden. Ich
hoffe, dass ist beim Bier nicht so (Reinheitsgebot).
Grüße,
Markus
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 813 Registriert: 21.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2006 um 17:47 |
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Durch Enzyme in der Schwebe gehalten? Das kann ich mir grad nicht so ganz
vorstellen, wie das gehen soll.
Hast du da zufällig eine Quelle zu diesem Thema? Würd mich interessieren!
____________________ Interpunktion und Orthographie des Postings ist frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein
zufällig und ist nicht beabsichtigt.
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2006 um 18:30 |
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Zitat: | weil hier so ein Fass
schneller leer ist wie bei euch... |
Das denke ich wohl auch, ist hier ja nur "Randsorte"; frühestens an der
dritten Leitung. Trotzdem denke ich, dass durch das Fassdrehen das Bier
relativ lange hinreichend trüb bleiben wird. Ich werd' da mal beim nächsten
Kneipenbesuch nachfragen...
Das rüttel des Fasses wird dem Bier nicht viel ausmachen, grade wenn man
mal überlegt, dass es ja auch irgendwie von Erdingen zum Niederrhein kommen
musste! Außerdem ist Erdinger doch eh filtriert, da kann ja eh nix mehr
passieren ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.8.2006 um 16:06 |
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Antwort 11 |
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Gast
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erstellt am: 13.8.2006 um 20:36 |
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Hihi, da liest man mal wieder Sachen...
Durch Enzyme kann man garnix in Schwebe halten, und Hefe schon mal
garnicht.
Durch Lagern auf dem Kopf bleibt die Hefe auch nur unwesentlich länger in
Schwebe. Oder anders gesagt: Sie setzt sich sowieso niemals so richtig fest
am Kegdeckel ab.
Das schütteln eines KEGs ist dem darin befindlichen Bier total egal, das
beruhigt sich innerhalb weniger Minuten wieder. Es macht also dem Bier
garnix wenn man ein Weißbier mal eben kräftig durchschüttelt um die Hefe
aufzuwirbeln.
Und der allergrößte Blödsinn den ich auch bei anderen Brauerein schon
desöfteren wiederlegen konnte:
Zitat: | Außerdem ist Erdinger
doch eh filtriert, da kann ja eh nix mehr passieren
|
Alles Volksverarsche. Manche Menschen verstehen
den Unterschied zwischen einem Separator und einer Filtrieranlage einfach
nicht....
Aber Erdinger würde ich trotzdem nicht trinken, auch wenn ich gerade mal
30km von Erding entfernt wohne...
Gruß
Waginga
Edit: Noch ein kleiner Gedankenanstoß: Bei allen aderen Biersorten ist man
bemüht die Trübstoffe hinauszubekommen und trotzdem ist das Bier im
Hobbybrauerbereich immer zu trüb. Bei Weißbier ist es auf einmal andersrum
Denkt mal darüber nach.
[Editiert am 13.8.2006 um 20:45 von Waginga Hausbrau]
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Posting Freak Beiträge: 879 Registriert: 23.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.8.2006 um 22:33 |
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Hallo Waginga!
Vielleicht erklärst du uns Unwissenden mal den Unterschied zwischen einem
Filter und einem Separator.
Warum will ich bei einem Weißbier viel Hefe im Glas haben?
Na, wegen des Geschmacks (der Hefe)!
Beste Grüße
Jens ____________________ Den besten Trunk, den einer kennt,
wird hausgebrautes Bier genennt. (frei nach Martin Luther)
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Antwort 13 |
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Gast
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erstellt am: 13.8.2006 um 22:52 |
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Hallo Waginga,
Zitat: | Manche Menschen
verstehen den Unterschied zwischen einem Separator und einer Filtrieranlage
einfach nicht.... |
Dafür haben wir doch jetzt
Dich
Grüße
Wolfgang
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.8.2006 um 23:23 |
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Unterschied zwischen Separatoren und Filterlinien?
Ganz einfach, das hier sind Separatoren:
Da werden mit einer Art "Teller" im Inneren, der sich zwischen 4000 und
5000 Umdrehungen in der Minute dreht Stoffe mit höherer Dichte (Hefe) von
Stoffen mit niedrigerer Dichte (Bier) getrennt. Die Trennwirkung ist
allerdings relativ grob und nicht auf einen bestimmten Trübungswert
einstellbar (Separatoren müssen von Zeit zu Zeit "Abschießen" bzw.
"Abschlammen", also die ausseparierten Stoffe entfernen. Das passiert bei
einem bestimmten Trübungswert. Trübungen darüber können demnach im
separierten Bier ausgeschlossen werden, aber es gibt keine Untergrenze für
die Trübung.).
Das hier ist der Kieselgur-Kerzenfilter der Erdinger Weissbräu:
Einer meiner Meister in meinem Ausbildungsbetrieb hat früher einmal bei
Erdinger gearbeitet und mir mal die damalige Arbeitsweise beschrieben: Das
Jungbier aus den Gärtanks wurde damals (beim Hefeweizen) direkt drucklos
über die Filterstraße gejagt, anschließend in Puffertanks mit Hefe
(untergärig) und Würze verschnitten und dann in Fässer und Flaschen
abgefüllt. Also zumindest bis vor ein paar Jahren wurde bei Erdinger die
Gebindegärung noch durchgeführt! Leider aber MIT Filtration. Meiner Meinung
nach reicht dafür eine Separation völlig aus. Aber die Filtration bring
eine höhere biologische Betriebssicherheit. Na ja, Schneider vergärt offen
und separiert nur. Scheint völlig zu reichen! ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 15 |
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Gast
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erstellt am: 13.8.2006 um 23:44 |
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Ok ich erklärs gerne, auch wenn ich gerade ins Bett gehen wollte.
aufgepasst:
Zitat: | Warum will ich bei einem
Weißbier viel Hefe im Glas haben?
Na, wegen des Geschmacks (der Hefe)! |
Diese
Antwort hört sich verdammt logisch an. Aber ist sie nicht, wenn man sich
mit Bier auskennt. Wer sich nicht auskennt, naja, ich hätte noch 10 Liter
Hefe zum kosten. Mit Weißbier hat das garnix gemeinsam. Der Hefegeschmack
an sich ist ein reiner Oxidationsgeschmack, Weißbier schmeckt nicht nach
der Hefe sondern nach den Nebenprodukten.
Ok zum Thema:
Separator: Man stelle sich einen zylindrokonischen Gärbehälter vor an dem
so lange "Bier" abgelassen wird bis die Flüssigkeit einen gewissen
Trübungsgrad unterschritten hat. Es ist immernoch Hefe und Trub vorhanden.
Und zwar nicht wenig.
Filter: Hm das erklär ich jetzt nicht, Filter kennt wirklivh jeder.
[Editiert am 14.8.2006 um 00:21 von Waginga Hausbrau]
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Gast
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erstellt am: 14.8.2006 um 00:19 |
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Mann, jetz is die ganze Antwort quf Malte gelösch. Gibts dann morgen oder
besser später. Freu mich schon drauf :-)
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Gast
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erstellt am: 14.8.2006 um 00:28 |
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Hallo Waginga,
Zitat: | Mann, jetz is die ganze
Antwort quf Malte gelösch. Gibts dann morgen oder besser später. Freu mich
schon drauf :-) |
Die Antwort scheint mir durch
Alkoholkonsum, was die Orthographie und auch den Inhalt anbetrifft, schon
sehr getrübt zu sein
Grüße und guts Nächtle
Wolfgang
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Gast
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erstellt am: 14.8.2006 um 00:40 |
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Gott sei Dank gibt es unseren Wolf, der is immer wenn ich da bin online und
macht nie Fehler. Tut mir echt verdammt leid dass ich nicht mehr antworten
will, durch Alkoholismus, durch Wolfismus, durch was weiß denn ich Ismuß,
vieleicht Orthographismus?
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.8.2006 um 07:02 |
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Nun komm, ein bisschen Spaß darf doch sein ?????
Wer austeilt sollte auch etwas einstecken können, oder ?
[Editiert am 14.8.2006 um 08:07 von tinoquell]
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Antwort 20 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 14.8.2006 um 07:29 |
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@Waginga:
Zitat: | ...wenn man sich mit
Bier auskennt... |
Warum diese Polemik ? Du solltest davon ausgehen, dass es in diesem Forum
eine Menge Leute gibt, die sich mit Bier nicht so gut auskennen wie Du (ich
hoffe wenigstens, dass ich nicht allein bin). Und da macht es sich doch
besser, Dinge zu erklären als mit Bemerkungen wie oben abzubügeln.
Also zum Thema: bisher war ich immer der offensichtlich irrigen Meinung,
dass das Zeug, was sich in Weißbierflaschen am Boden sammelt, zum größten
Teil Hefe ist. Und dass das Zeug den Geschmack beeinflusst, kann man ganz
einfach feststellen, wenn man mal bei einer Flasche die Hefe nicht
aufschüttelt.
Andererseits dachte ich bisher, dass die Nebenprodukte der Hefe, wie Ester,
im Bier gelöst sind und daher im Bodensatz auch nicht in wesentlich
größerer Konzentration vorkommen als im Bier.
Jetzt klär mich doch bitte jemand auf, was davon stimmt und was nicht. ____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 21 |
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Gast
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erstellt am: 14.8.2006 um 10:43 |
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Zitat: | ein bisschen Spaß darf
doch sein ????? |
Gegen Spass hab ich ja nix, aber
gegen solche offensichtlichen und absichtlich geäußerten Beleidigungen sehr
wohl. Naja aber an der Formulierung erkennt man zumindest dass es nicht
ganz ernst gemeint war. Also vergessen wirs.
@Berliner: Jeder hier im Forum kennt sich mit Bier aus. Das war so gemeint
dass man, wenn man hin und wieder mal ein Weißbier trinkt auch weiß wie und
nach was es schmeckt. Und dass Hefe an sich nicht gerade eine Delikatesse
ist, das weiß auch fast jeder behaupte ich jetzt einfach mal. Hat schon mal
einer von euch ein Weißbier bekommen das so trüb war wie Milch? Ist mir mal
in einer Gaststätte (war übrigens zufällig in Erding) passiert. Kommentar
der Gastwirtin: Hefe macht schön. Ich kann euch versichern: Das schmeckt
alles andere als lecker.
Das Zeug was sich am Flaschenboden sammelt ist Hefe und Kalttrub. In
geringen Mengen unterstützt das auch den Geschmack des Bieres. Aber wie
gesagt, wenns mal richtig milchtrüb wird (man braucht nur ein wenig mehr
Hefe dazu) dann hat der Hefegeschmack mit Weißbier absolut garnix mehr
gemeinsam.
Die Ester sind natürlich im Bier gelöst. Aber viele dieser Nebenprodukte
werden von der Hefe langsam wieder abgebaut. Umso mehr Hefe in der Flasche
umso schneller geht das.
Zu Malte sag ich später was, jetz gibts erst mal Mittagessen
Gruß
Waginga
[Editiert am 14.8.2006 um 10:45 von Waginga Hausbrau]
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Gast
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erstellt am: 14.8.2006 um 11:21 |
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So, Zitat aus der Erdinger-Homepage:
Zitat: | Im Filterkeller wird das
Jungbier von allen unedlen Trübstoffen befreit. Für die traditionelle
Flaschengärung setzen wir anschließend frische Würze und Reinzuchthefe
zu. |
Das Jungbier wird beim Erdinger (für die Flaschengärung!) filtriert und
anschließend mit Würze wieder verschnitten. Dazu kommt dann
untergärige Hefe. Daraus lernen wir 2 Sachen:
1. Das Erdinger aus der Flasche hat garkeine obergärige Weißbierhefe drin,
der Geschmack kommt in diesem Fall also nicht von der Hefe sondern von den
Nebenprodukten
2. Das Endprodukt ist nicht filtriert sondern naturtrüb mit noch lebender
Hefe. Aber leider untergärig.
Dem aufmerksamen Leser ist aufgefallen dass die Filtration nur für
Flaschengärung verwendet wird. Fassbier wird nicht filtriert. Sinn dieser
Maßnahme ist einzigst die Verlängerung der Haltbarkeit. Erdinger exportiert
schließlich den größten Teil des Bieres ins warme Ausland.
Bei den meisten anderen Brauereien wird das Bier separiert, das Fassbier
beim Erdinger auch. Macht auch keinen Sinn das Bier erst zu filtrieren und
anschließend wieder mit Hefe und Würze zu verschneiden.
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 14.8.2006 um 11:27 |
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Hat man denn bei der Flaschengärung eine Chance, die Hefemenge zu steuern ?
Ich finde auch, dass bei mir immer etwas zu viel Hefe in der Flasche ist.
Und beim Einschenken mehr oder weniger Hefe einzugießen, ist schwierig zu
dosieren. Doch die Hefevermehrung kann man ja kaum beeinflussen, höchstens
über die Speisemenge; aber da der CO2-Gehalt gerade richtig (oder
jedenfalls nicht zu hoch) ist, kann ich auch nicht weniger zugeben.
Würde es denn helfen, bei der Karbonisierung mit untergäriger Hefe zu
arbeiten ? Vermehrt die sich weniger ? Und müsste man vorher die obergärige
Hefe komplett ausfiltern ? Wie könnte man die Hefemenge dosieren ?
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 24 |
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