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Autor: Betreff: Neues Maischverfahren??
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red_folder.gif erstellt am: 20.12.2008 um 16:13  
Hallo zusammen,

nach einigen Suden mit Extrakt - Die Ergebnisse gären noch - möchte ich zwischen den Jahren die ersten Versuche mit Maischen anstellen. Die geläufigen Methoden sind mir ja bekannt, aber jetzt bin ich im Net auf ein " Quasi-Dekoktionsverfahren " gestoßen wo man nur einen Kessel braucht.

Das schreibt der Autor:

Im Prinzip ist es eine Abwandlung des historischen Kesselmaischverfahren, bei dem ein Teil der unverzuckerten Maische zurückgestellt wird, um damit eine Kochmaische später endzuverzuckern. Aufgund der geteilten Schüttung bietet dieses Verfahren jedoch wesentlich mehr Möglichkeiten.

Das Verfahren eignet sich sehr gut, um per Infusions-Sudwerk ein dekoktionsähnliches Bier herzustellen. Bis zu 75% der Maische können dabei gekocht werden.

Durch das Kochen einer verzuckerten Maische werden weitere Stärke, Melaniodin und Gerbstoffe sowie Schaumbildner aus dem Malz herausgelöst, welche den Charakter des Bieres hauptsächlich in Bezug auf die Trübungs- und Schaumstabilität, jedoch auch im Geschmack positiv beeinflussen. Diese Kochmaische wird später in einem zweiten Maischgang endverzuckert.

Zu beachten sei eine mögliche Erhöhung der Sudhausausbeute, der erhöhte Wasser- sowie Energieverbrauch und die im Verhälltniss zum Infusionsverfahren um bis zu 2,5 Stunden verlängerte Maischzeit.


So funktioniert´s

Eigentlich ganz einfach: Zunächst wird die Schüttung in zwei Teile geteilt [Malz I] und [Malz II], wobei [Malz I] bis zu 75% der Gesamtschüttung betragen kann. Ebenso wird das Maischwasser in etwa 2 gleichgroße Teile halbiert ([Guß I] :[ Guß II] => ~1:1). Nach Maischen des ersten Teil Malz mit dem ersten Teil Maischwasser [Malz I] + [Guß I] und anschließender Verzuckerung per aufsteigender Infusion, wird diese Maische 5 bis 40 Minuten lange gekocht. Nun wird durch Vermischen mit dem zweiten Teil Wasser [Guß II] in dem selben Kessel diese Kochmaische auf Einmaischtemperatur heruntergekühlt. Hierhinein erfolgt mit dem restlichen Malz [Malz II] die zweite Schüttung, wonach die Gesamtmaische nun per aufsteigender Infusion endverzuckert und danach abgemaischt wird.

Was haltet Ihr davon? Könnte es nicht sein, dass die erste Hälfte der Schüttung zu lange gemaischt wird und sich unerwünschte Stoffe aus dem Malz lösen?? Oder bringt das vielleicht sogar Vorteile?

Ich will ja auch nicht gleich meinen ersten Maischversuch versemmeln.

Gruß

Jürgen


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red_folder.gif erstellt am: 20.12.2008 um 16:34  
Apropos Maischen.................

hab´mal ein Protokoll in EXEL erstellt und da auch gleich die Thematik mehrerer Hopfengaben sowie Vorderwürzehopfung aufgegriffen und eingebaut. Einfach mal runterladen.

http://www.weingalerie-soest.de/brau

Die grün hinterlegten Felder müssen ausgefüllt werden, damit Exel was errechnen kann, die rosa unterlegten nicht ausfüllen, das sind die Ergebnisse.

Vielleicht schaut Ihr Euch das einfach mal an - Verbesserungsvorschläge sind erwünscht.

Gruß

Jürgen


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red_folder.gif erstellt am: 20.12.2008 um 20:33  
Hallo Jürgen,
prima Brauprotokoll hast Du da. Es gibt zwar viele Projekte mit dem selben Zweck. Aber viele sind mir persönlich etwas zu mächtig. Wenn ich braue will ich nicht noch ein Haufen ausfüllen.
Deine Datei gefällt mir. Noch ein paar Vorschläge: Die Stammwürze kann man ein zwei mal verlinken ( z.B. Zelle A1 hat die Formel: =b15). Auf einem zweiten Tabellenblatt könnte man Druckvorlagen mit obiger Formel ausfüllen lassen: z.B. Anhängeschildchen für Fässer, Ausdrucke für das Braubuch, evtl Steueranmeldungen, Brauanzeigen fürn Zoll, ect.

Ich Persönlich nutze dies hier in der Linuxfassung. http://www.usermode.org/code.html

Gruß Markus

PS. Das Maischverfahren ist mir im Netz auch schon über den Weg bzw über den Bildschirm gelaufen. Werd ich bei Gelegenheit mal ausprobieren.
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red_folder.gif erstellt am: 20.12.2008 um 22:19  
Hallo Jürgen,

dieses Verfahren stammt von Earl, einem User hier im Forum. Ich praktiziere es schon eine ganze Weile und zwar ausschließlich. Ich kann es nur empfehlen.
Probiere es aus und bilde Dir Dein eigenes Urteil.

Grüße
Wolfgang
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azmo
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red_folder.gif erstellt am: 21.12.2008 um 02:25  
Für welche Biertypen empfiehlt sich diese Methode?


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Man kann die Erkenntnisse der Medizin auf eine knappe Formel bringen: Wasser, mäßig genossen, ist unschädlich.
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red_folder.gif erstellt am: 21.12.2008 um 21:08  
azmo:

ich denke diese Methode eignet sich für Biere, wo ein Dekoktionsverfahren gefordert ist, also Pilsbiere, einige Lagerbiere bayerischen Typs u.a., man aber keinen 2. Kessel für Teilsude hat oder eben einfach Alles in einem Kessel bewekstelligen möchte.
Aber wir können Earl ja mal fragen, denn er hat´s ja konzipiert.

@Markus:
ich hab das Protokoll mal eben zwischen Tür und Angel gebastelt, und wollte eigentlich auf viel Schnickschnack verzichten.
In erster Linie ging es mir um die Hopfung mit mehreren Hopfengaben und ggf. auch Vorderwürzehopfung.
Rein rechnerisch passt das - in der Praxis hab´ich das auch noch nicht ausprobiert. Da komme ich aber nächste Woche zu.

Die Idee mit weiteren Tabellenblättern werd´ich aufgreifen. Zumindest was die Brauanzeigen anbetrifft.

Gruß

Jürgen


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red_folder.gif erstellt am: 23.12.2008 um 13:03  

Zitat von Brauerchen von Soest, am 21.12.2008 um 21:08
... ich denke diese Methode eignet sich für Biere, wo ein Dekoktionsverfahren gefordert ist, also Pilsbiere, einige Lagerbiere bayerischen Typs u.a., man aber keinen 2. Kessel für Teilsude hat oder eben einfach Alles in einem Kessel bewekstelligen möchte.


Ja, genau so ist es. Dieses Verfahren eignet sich übrigends auch noch besonders gut, wenn Rohfrucht, z.B. Mais mit im Spiel ist und Du keine kochstabielen Amylasen zur Hand hast.

Ich maische fast ausschließlich nur mit diesem Verfahren, standartmäßig meistens so:

- Einmaischen bei 62°C
- erste ß-Amylase 30 Minuten bei 62°C
- ersta a-Amylase 30 Minuten bei 72°C
- 15-20 Minuten kochen
- zweite ß-Amylase 30 Minuten bei 62°C
- zweite a-Amylase 45 Minuten bei 72°C
- 15 Minuten abmaischen bei 78°C
Die Maischarbeit dauert nach diesem Verfahren etwa 230 Minuten.


Natürlich gehts auch anders, die Möglichkeiten bei diesem Verfahren sind unheimlich groß. Z.B. kann man aufsteigende und absteigende Infusion in einem Maischverfahren verbinden, und dazwischen einen Teil der Maiche mal eben kurz kochen. Ob dies jedoch einen Sinn macht, kann ich nicht sagen, das habe ich noch nicht ausprobiert. Aber Du siehst, der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Experimentieren kann man zudem mit der Größe und Zusammensetzung der beiden Teilschüttungen, der Maischekochdauer, mit den Rasten (z.B. Grenzdextrinase)...usw..

Ich bevorzuge dieses Verfahren hauptsächlich deshalb, weil ich den Dekoktionsgeschmack liebe und das Verfahren so simpel ist (Es ist so simpel, dass man es schon fast automatisieren könnte.). Die Biere werden viel runder und vollmundiger im Geschmack. Einen kratzigen Geschmach durch ausgekochte Gerbstoffe konnte ich bislang noch nicht feststellen; auch dann nicht, wenn der Malzanteil der Kochmaische mal 80% der Gesamtschüttung betrug.

Nach der ersten a-Amylase abmaischen, das ist für mich so gut wie ausgeschlossen. Da wird geheizt, bis die Maische kocht :D .

Grüße

Earl


[Editiert am 23.12.2008 um 13:26 von Earl]



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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 23.12.2008 um 14:20  
Was ich bei der Malzkocherei immer wieder merke ist, daß viel größere Mengen Vorderwürze wieder auf den Treber aufgegossen werden müssen, bis es halbwegs klar wird.
Es muß mit dem Malz zusammenhängen, denn größere Mengen gekochten Maisbruchs machen das nicht.
Das ist ein Grund, warum ich Malz nicht gerne kochen.
Bei einer "normalen" Infusion reichen meist 1,5-3l, dann läuft es bereits schön klar. Bei viel gekochtem Malz sind das schon eher 3-4x soviel.

Man kann aber mit der Methode schön auch sonst ungenutzte Enzyme zum Einsatz kommen lassen, wie eine Maltase um den Glukoseanteil in der Würze zu steigern ("Angärzucker" und fördert die "Banane" beim Weizen). Oder auch die Grenzdextrinase.

Uwe


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red_folder.gif erstellt am: 23.12.2008 um 15:28  
Hallo Uwe,

vielleicht könnte es etwas bringen, wenn Du das Malz etwas grober schrotest. Die Sudhausausbeute wird ja ohnehin durch´s Maischekochen etwas erhöht, was eine schlechtere Ausbeute durch´s grobere Schroten möglicherweise wieder kompensiert.

LG

Earl


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red_folder.gif erstellt am: 25.12.2008 um 17:54  
Wie dem auch sei, diese Maischmethode scheint mir echt sinvoll wenn man ansonsten keine Möglichkeit hat ein Dekoktionsvefahren durchzuführen.
Weiterer Vorteil: Die lästigen Berechnungen der Teilmaischen fallen flach und mit den Möglichkeiten die Schüttungen zu variieren kann man schon ziemlich viel ausprobieren. :thumbup:

Meine Bedenken, es könnten zuviel Gerbstoffe ins Bier gelangen hat Earl mir ja genommen.

Danke nochmal an Earl für die Ausführungen.

Jürgen


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Tobcom
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smilies/thumbup.gif erstellt am: 26.12.2008 um 13:04  

Zitat von Brauerchen von Soest, am 20.12.2008 um 16:13

So funktioniert´s

Eigentlich ganz einfach: Zunächst wird die Schüttung in zwei Teile geteilt [Malz I] und [Malz II], wobei [Malz I] bis zu 75% der Gesamtschüttung betragen kann. Ebenso wird das Maischwasser in etwa 2 gleichgroße Teile halbiert ([Guß I] :[ Guß II] => ~1:1). Nach Maischen des ersten Teil Malz mit dem ersten Teil Maischwasser [Malz I] + [Guß I] und anschließender Verzuckerung per aufsteigender Infusion, wird diese Maische 5 bis 40 Minuten lange gekocht. Nun wird durch Vermischen mit dem zweiten Teil Wasser [Guß II] in dem selben Kessel diese Kochmaische auf Einmaischtemperatur heruntergekühlt. Hierhinein erfolgt mit dem restlichen Malz [Malz II] die zweite Schüttung, wonach die Gesamtmaische nun per aufsteigender Infusion endverzuckert und danach abgemaischt wird.


:redhead: Ja hallo Jürgen!
Ich glaube das mit deiner Idee: zuerst teil 1 zum kochen bringen und dann wieder auf einmaischtemp. bringen, und wieder auf 62°, 72°, 78° erwärmen scheint mir ein riesen energie verlust zu sein! Und unterschätze nicht die dauer bist du die ganze maische auf 98° zum kochen bringst. :cool:
Du besteigst schliesslich auch nicht am vortag den Mt. Everest zuerst nur um das Zelt schon zu platzieren, und gehst wieder runter und kommst den nächste tag wieder hoch? :o
Und das frische Malz2 mit den schon komplett mit zucker aufgelöste maische1 zu vermischen, ist vielleicht auch nicht gerade eine gute idee. (aber vielleicht spielt es ja keine rolle...)
Ich braue auch nur noch nach dem Dekoktionsverfahren, nur selten per infusion. So viellicht wenn ich ein Stout braue oder irgend ein mildes bier.
Auf Hubert's Hanghofer buch hat es viele rezepte mit dekoktionsverfahren.(kesselinfusion)
Du brauchst nur ein gut isolierte behälter, sehr vorteihaft wenn er auch ein läuterboden hat!! :P
Und eine ca. 1/2 oder 1/3 vom Hauptböttich kleinere pfanne. Die muss beheizbar sein und am besten auch gut isoliert. Wenn du in der 20-30 liter kategorie braust, geht auch so eine grosse Spaghetti pfanne. Und die kostet nicht viel.
Ich machs dann so:
Sagen wir ich mache eine einfache dekoktion.
Auf 6,5 kg Schüttung maische ich mit ca. 12l wasser von .....° ein. Mache zum beispiel eine rast 45° 10min.
In der zwischenzeit steht die pfanne auf den Herd oder was auch immer, und wird auf kochtemp. geheizt.
Rast 45° vorbei, gebe ich die genaue, nach rechnungstabelle (zbeispiel hanghofer's buch), wassermenge dazu,
natürlich unterm ständigem rühren. (Das ist eigentlich sprichwörtlich echte infusion).
Da habe ich zum beispiel die 55°er rast erreicht. Und muss jezt nicht mehr rühren. Kann die Maische einfacht stehen lassen. Vielleicht nur ab un zu mal. Unterdessen mache ich schon die nächste ladung kochendes wasser parat. Vielleicht sind es jezt nur noch 8 liter um die nächste stufe 63°zu erreichen. Das ganze wird eben schon am vortag genau berechnet, mit den rechnungstabellen. Es ist schon ein wenig rechneaufwand aber auch nicht so schlimm wie das ständig rühren und überwachen der temperatur wie beim aufwärmverfahren(das sogenannte infusion was eben falsch ist. aufwärmverfahren sagt man dem). :P
Einmal die 63°er rast erreicht entnehme ich normailerweise so nach ca. 10minuten rast, ein gewissen teil dickmaische, zum beispiel 8liter maische mit viel malz, und heize es nun mal auf dem herd auf 72° um es zuerst verzukern. Geht normalerweise ziemlich schnell. Iodprobe positiv, bringe ich die teilmaische so schnell wie möglich zum kochen. Da ist es eben wichtig die pfanne zu isolieren. Ich will ja nicht die rast 63°im Hauptböttich auf eine stunde verlängern. Sonst bleiben dann keine B-amylansen (unvergärbaren zucker) mehr übrig, was zu einem trokenem bier führt.
Lass dann je nach rezept, die teilmaische oder die dekoktion 5min kochen, und schütte sie dann vorsichtig in den Hauptböttich zurück, und immer untem ständigem rühren, sonst gehen die enzyme kaputt. Dadurch erreiche ich die nächste rast. Die 72°er. Jezt wie üblich rasten.
Je nach rezept kommt jezt noch die lezte teilmaische. Und zwar eher eine läutermaische, also ziemlich flüssig mit wenig malz. diese wird wiederum zum kochen gebracht und dann zurück im Hauptböttich um die 78° zu erreichen.
Das ist jezt zwar ein tipisches Märzen beispeil.
Ich selber heize bei der lezte rast 72°-78° die ganze maische auf 78°. Ich mache das ganze gemischt. Ein wenig infusion, dekoktion, und aufwärmen. Ich maische in einem einkochautomat 29l. Und mit zu viel infusionen(wasser dazu) ist es eben schnell mal am rande voll das ganze! Von 72° auf 78° heize ich kurz auf.
Es kling wiellicht ein wenig kompliziert. Hat aber seine vorteile.
Und eben wenn mann echte kernige schmackhafen biere will........ dann muss man schon zur dekoktion zurückgreifen! :thumbup:
Bilder folgen dann noch!

Gruss aus der Schweiz


[Editiert am 26.12.2008 um 18:45 von Tobcom]
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red_folder.gif erstellt am: 26.12.2008 um 13:51  

Zitat:
Ich glaube das mit deiner Idee: zuerst teil 1 zum kochen bringen und dann wieder auf einmaischtemp. bringen, und wieder auf 62°, 72°, 78° erwärmen scheint mir ein riesen energie verlust zu sein! Und unterschätze bitte nicht die dauer bist du die ganze maische auf 98° zum kochen bringst.
Du besteigst schliesslich auch nicht am vortag den Mt. Everest zuerst nur um das Zelt schon zu platzieren, und gehst wieder runter und kommst den nächste tag wieder hoch?


Hi Tobcom,

Deine Aussage scheint mir nicht durchdacht zu sein, eher so ein Schuss aus der Hüfte! Ich glaube sogar, dass Du Dir das nicht einmal in groben Zügen überlegt hast :P .

Daher meine Frage: Kannst Du das mal etwas genauer erörtern, z.B. indem Du eine energetische und zeitliche Gegenüberstellung des Verfahren zum vergleichbaren 3-Maischverfahren erarbeitest und hier veröffentlichst?

Earl


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Tobcom
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red_folder.gif erstellt am: 26.12.2008 um 18:38  
;)
Hallo Earl.
Also ja....stimmt eigentlich habe ich nicht wirklich so gründlich, dein ursprünglichen text, nachgelesen. Habe eben gelesen so wie du beschrieben hast: dass von kochtemperatur dann wieder auf einmaischtemperatur das ganze nochmals quasi wiederholen. Dann habe ich mich gedacht dass es vielleicht ein wenig eben....
Aber da ja du von nur 1 Maischkessel schreibst, und kein pfannen drum und dran, dann ist ja den fall klar. Dann geht mein verfahren ja gar nicht.
Respect!
Habe deine super Brauanlage gesehen. Da sage ich nichts mehr! ;(
Also bei mir geht es so, und ein vergleich will ich gar nicht machen da ich es gar nicht auprobiert habe und keinen sinn darin sehe jezt da anfangen zu rechnen. Muss da nichts beweisen.
Und eben....vielleich findet ja Jürgen, den wollte ich ja schreiben, damit auch noch eine anregung aus meinem maisch-dekoktionsverfahren. Wenn nicht auch keine problema. :thumbup:
Nichts für unguet.

Gruss!!

Da ist übrigens gerade auch noch so ein bericht http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre ad&tid=6486&page=1#pid62527


[Editiert am 26.12.2008 um 19:00 von Tobcom]
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red_folder.gif erstellt am: 26.12.2008 um 19:51  
Hallo Arco-Fan,


Zitat von Arco-Fan

Um für die gesamte Maische die gleiche Voraussetzung zu schaffen müssten wir hier bei Deinem Verfahren die Kochmaische dreimal auf Einmaischtemperatur abkühlen und alle Rasten erneut durchfahren.

Das verstehe ich nicht ganz. Hieße das auch dreimal kochen und dreimal auf Einmaischtemperatur (ist 62°C) abkühlen lassen. Was hätte das für einen Sinn?

Grüße
Wolfgang
Antwort 13
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red_folder.gif erstellt am: 27.12.2008 um 02:13  
Hi Arco-Fan und alle, die sich für dieses Verfahren interessiern,

ja, eigentlich hast Du Recht, mein Verfahren sollte dem 1-Maischverfahren überlegen sein. Schließlich wird beim 1-Maischverfahren ein verhältnismäßig kleiner Teil der Maische gekocht, anders als beim 3-Maischverfahren, oder wie es bei meinem Maischverfahren möglich ist.

Die Tatsache, dass mit meinem Verfahren bis zu 75% des Malz gekocht werden können (ich hatte sogar schon erfolgreiche Sude mit 80%), war der Grund, weshalb ich mit dem 3-Maischverfahren verglich. Es ging ja ursprünglich um den Energie- und Zeitaufwand.

Natürlich muß bei meinem Verfahren nur einmal gekocht werden, was ich extra erwähne, damit kein Missverständniss aufkommt :) .

Während beim 3-Maischverfahren 3 kleine Portionen gekocht werden, wird bei meinem Verfahren nur eine Portion von bis zu 75% der Schüttung gekocht. Allerdings wird beim 3-Maischverfahren unter Umständen das selbe Malz wiederholt gekocht und ich glaube, 75% des Malz werden beim 3-Maischverfahren daher nie erfasst. Man kocht dort also einen bestimmten Teil des Malz bis zu 3 mal und letztendlich daher sehr intensiv aus, während ein anderer Teil dafür zu kurz kommt. Anders ist dies, wie gesagt, bei meinem Verfahren, wo man bis zu 75% des Malz eine beliebige Zeit lang kochen kann, was meiner Meinung nach zusätzliche Vorteile aber auch einen höheren Wirkungsgrad mit sich bringt. Ein weiterer Vorteil ist also auch, dass die Größe der Kochmaische frei gewählt werden kann.

Wenn keine Rohfrucht mit im Spiel ist, sollte mein Verfahren jedoch nie bis zu Ende durchgezogen werden, wenn man merkt, dass die Maische schon nach der ersten alpha-Amylase nur sehr schwerlich iodnormal wurde. Dann bringt das Malz leider zu wenig gesunde Enzyme mit, und man kann davon ausgehen, dass letztendlich ein Blausud bei rauskommen wird. Es ist zu bedenken, dass die Gesamtmaische viel dünner ausfällt als die Kochmaische und zudem hier nur noch 25% der Enzyme zur Verfügung stehen. Auch sollte man stets für eine gute Temperaturverteilung in der Maische sorgen. Ist Rohfrucht mit im Spiel, sollte das enzymstärkste Malz der Schüttung (z.B. der PiMa-Anteil) Hauptbestandteil der zweiten Schüttung sein.

LG

Earl


[Editiert am 27.12.2008 um 03:23 von Earl]



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red_folder.gif erstellt am: 6.1.2009 um 14:52  
Ich finde das Verfahren durchaus sinnvoll - vor allem wenn kein 2. Kessel verfügbar ist um Teilmaischen zu kochen.
Ich sehe das doch richtig, dass das Wichtigste beim Dekoktionsverfahren das Kochen der Teilmaischen ist ?

Und somit ist hier ein Verfahren aufgeführt, was diese Vorgehensweise wesentlich vereinfacht.

Gruß

Jürgen


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Bergbock
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red_folder.gif erstellt am: 16.2.2009 um 16:29  
Nachdem ich bei meinem letzten Bockbieransatz mit Kochteilmaische auch wieder gesehen habe, wie umständlich das mehr oder weniger gleichzeitige Handeln von Haupt- und Kochmaische ist, habe ich mir über das hier beschriebene Verfahren ein paar Gedanken gemacht, die ich (zur Diskussion) mal so in den Raum stellen möchte :

a) Der "Nachteil" des Earlschen Verfahrens - wenn ich das jetzt mal so nennen darf - ist doch, dass ich quasi 2x hintereinander maische, der Zeitbedarf ist damit recht hoch (ich vergleiche jetzt wohlgemerkt nicht gegen ein Dreimaischverfahren).

b) Der Vorteil ist, dass ich mit einem Gefäss eine recht grosse Kochmaische bewältigen kann, der Dekoktionsgeschmack dürfte also beträchtlich sein, sicherlich mehr als bei einem Einmaischverfahren.

c) Wenn ich nun nach vielleicht 15 min 72 °C-Rast eine noch zu definierende Menge Dünn- oder Läutermaische entnehme, in einem separaten Gefäss zwischenlagere (muss ja nicht zwingend bei 72 °C sein), den ganzen Rest auf Kochtemperatur erhitze, ca. 10 min koche, abkühle auf 75 °C, die Dünnmaische dann wieder zugebe und mit den Enzymen dieser Dünnmaische dann bis zur Jodnormalität verzuckere ?
Nachteil : ein zusätzliches Auffanggefäss
Vorteil : enorme Zeitersparnis, der komplette 2. Maischedurchgang fiele weg
Voraussetzung : Die Enzyme der Dünnmaische reichen, um die durch das Kochen noch frei gewordene Stärke zu verzuckern.

d) Alternative zu c) : Wer keine Vorbehalte gegen technische Enzyme hat : Den Gesamtsud unter Zugabe einer kleinen Menge HT-Amylase zum Kochen bringen und wieder auf Läutertemperatur abkühlen.

e) Alternative zu d) : Gesamtsud zum Kochen bringen, nach der Kochzeit auf ca. 75 °C abkühlen, dann "normale" alpha-Amylase zugeben, veweilen bis jodnegativ, dann abläutern.

Überall sollte der Dekoktionsgeschmack vergleichbar zum Earlschen Verfahren sein, die Zeitersparnis aber signifikant.

Nein, ich will niemanden zu technischen Enzymen bekehren, wer sie nicht verwenden will, wird es auch nicht tun. Aber eine interssante Variante scheint dies doch zu sein.

Frank
Profil anzeigen Antwort 16
Gast

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red_folder.gif erstellt am: 16.2.2009 um 18:35  
Hallo Frank,

zunächst mal spielt für mich Zeit beim Brauen keine Rolle, deshalb ist der größere Zeitaufwand beim Earlschen Verfahren für mich kein Problem.
Eine spannende Sache finde ich ist Punkt c): Ich würde vorschlagen, eine Läutermaische nach Ende der Beta-Amylase-Rast zu entnehmen. Nachdem die Treber sich abgesetzt haben, die überstehende Flüssigkeit abschöpfen. Ich würde soviel Maische entnehmen wie sich entnehmen läßt.
Bei meinem nächsten Sud werde ich das mal ausprobieren.
Technische Enzyme einzusetzen habe ich kein Problem. Ich habe das bei der Herstellung von glutenfreien Bieren und bei Bieren aus Rohfrucht schon gemacht, halte es aber hier nicht für notwendig.

Grüße
Wolfgang
Antwort 17
Gast

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red_folder.gif erstellt am: 20.2.2009 um 16:10  
Hallo an alle,

morgen werde ich das unter Punkt c) von Frank (Bergbock) vorgeschlagene Verfahren ausprobieren.
Heute noch wird kalt eingemaischt. Morgen werde ich dann nach Ende der Maltoserast Läutermaische d.h. dünne Maische entnehmen und nach 30minütigem Kochen und Abkühlen der Hauptmaische auf 72°C wieder zugeben.
Werde morgen über die Ergebnisse weiter berichten.

Grüße
Wolfgang
Antwort 18
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red_folder.gif erstellt am: 20.2.2009 um 18:32  
Wolfgang, da bin ich aber sehr gespannt, natürlich auch auf Deinen Bericht. Wenn alles gut klappt, werde ich es auf jeden Fall ausprobieren.

Ob es jedoch eine nennenswerte Zeitersparnis bringt, mag ich bezweifeln, da die Dickmaische um immerhin fast 30 °C heruntergekühlt werden muß und sich dann noch eine Restverzuckerung anschließt. Unter Überspringen der ersten a-Amylase und Weglassen der zweiten ß-Amylase (nach der zweiten Teilschüttung) hatte ich mal nach meinem Verfahren die kürzeste Maischdauer von 135 Minuten erreicht. Der Endvergärungsgrad dabei erreichte knappe 72%.

Auf jeden Fall drücke ich Dir für morgen ganz feste die Daumen und wünsche GUT SUD!


[Editiert am 20.2.2009 um 18:33 von Earl]



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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 20.2.2009 um 18:45  
Hallo Earl und wen es sonst noch interessiert,
Zitat:
Ob es jedoch eine nennenswerte Zeitersparnis bringt, mag ich bezweifeln

Zeit hat bei mir beim Brauen noch nie eine Rolle gespielt, aber Zeitersparnis bringt das sicher nicht. Dafür wird nahezu 100% der Schüttung ausgekocht.
Eingemaischt habe ich 1:2,5 und wenn sich das morgen auch ohne anzubrennen kochen läßt, werde ich nach dem Kochen zum Abkühlen noch entsprechend kaltes Wasser zusetzen.

Grüße
Wolfgang
Antwort 20
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red_folder.gif erstellt am: 20.2.2009 um 18:47  
Ich dachte mir, ich trage mal eine kleine schematische Darstellung über das von mir entwickelte Verfahren nach, damit das Ganze etwas verständlicher wird.



[Editiert am 20.2.2009 um 18:54 von Earl]



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red_folder.gif erstellt am: 20.2.2009 um 18:53  
Ja, da hast Du Recht. 100% der Schüttung zu kochen, das müsste mit der Idee vom Frank gehen! Ich hoffe sehr, dass Du Erfolg haben wirst, denn solch ein Bier möchte ich dann auch mal gerne brauen :) .

GUT SUD

Earl


[Editiert am 20.2.2009 um 18:55 von Earl]



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PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer :)
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Posting Freak
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Bergbock
Beiträge: 868
Registriert: 17.12.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
smilies/thumbup.gif erstellt am: 23.2.2009 um 11:12  
Ist das nicht fantastisch hier ? :thumbup:
Man macht sich ein paar Gedanken über ein Verfahren, das ein Forumsmitglied (Earl) entwickelt hat und eh man sichs versieht, greift es ein anderes Forumsmitglied (Wolfgang) auf und macht den Praxistest. Bin begeistert und gespannt aufs Resultat...

Frank
Profil anzeigen Antwort 23
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 23.2.2009 um 13:13  
Hallo,

als Fazit kann ich sagen, es funktioniert und das, obwohl ich eine leicht positive Jodprobe hatte, aber das lag an meiner grenzwertigen Schüttung: Zunächst hatte ich, um das Zeug endlich zu verbrauchen, 36% Spitzmalz drin und 2 selfmade Malzsorten, nämlich 15% Quinoamalz und 20% Carared Weizen. Der Rest, 29%, war helles Gerstenmalz. Insgesamt 4,5 kg.
Meine Vorgehensweise:
Am Freitag kalt einmaischen in 13,5 Liter Wasser. Am Samstag aufgeheizt auf 62°C, hier 1 Stunde Rast. Entnahme von 3,5 Liter Läutermaische, zusätzlich gesiebt. Weiter aufgeheizt auf 73°C, 45 Minuten Rast. 30 Minuten Kochen und Zugabe von 1 Liter Wasser.
Abkühlen auf ca. 78°C und Zugabe der Läutermaische. 45 Minuten Rast bei 73°C. Leicht jodpositiv. Mit technischer α-Amylase jodnegativ gemacht.
Bei meinem nächsten Sud werde ich eine weniger kritische Schüttung nehmen und ich bin überzeugt, dass das dann 100%ig funktioniert.

Grüße
Wolfgang
Antwort 24
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