Newbie Beiträge: 6 Registriert: 17.5.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.5.2009 um 19:51 |
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Hallo,
ich will mich erst mal kurz vorstellen. Ich bin der Kai 34 Jahre und habe
Bierbrauer gelernt bei der BBK Kaiserslautern falls das jemandem etwas
sagt.
So nun zu meinem eigentlichen Problem:
Ich habe einen Job angeboten bekommen der sehr gut bezahlt werden würde.
Allerdings müsste ich das Bier (Wein, Schnaps, Saft) brauen wie im
1300-1500 Jahrhundert. Damit mein (vielleicht) zukünftiger Chef das Projekt
auch bezahlt muss ich u.A. eine Kostenplanung abgeben. Was mir dazu fehlt
sind Quellen wie Bücher oder auch I-net (wobei ich selbst im I-net suche)
am besten vom Bierbrauen, Weinmachen und Schnapsbrennen. Saft wurde zu der
Zeit ja nur Frisch gepresst da es keine Möglichkeit gab ihn haltbar zu
machen.
Vielleicht kann mir ja jemand helfen.
Gruß
Kai
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Senior Member Beiträge: 268 Registriert: 5.5.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.5.2009 um 20:27 |
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 268 Registriert: 5.5.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.5.2009 um 20:31 |
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Hab gerade noch was gefunden
Bierbrauen im Mittelalter. In: Lindgren, U. (Hrsg.): Europäische Technik im
Mittelalter. 800 bis 1200. Tradition und Innovation. Ein Handbuch, Berlin
1996, S. 451-456.
Von Dr. Wolfgang Herborn. Er ist jedoch seit 2005 im Ruhestand, nachfragen
schadet aber sich nicht. Zusätzlich müsstest du natürlich noch präzisieren,
wonach die Methodik gerichtet werden soll. Heimbrauer, Kloster oder
Stadt...
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.5.2009 um 21:44 |
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Hallo Kai!
Zuerst mal, ich beneide dich um das Projekt. An so etwas mitarbeiten zu
dürfen ist sicherlich hochinteressant. Schau dich mal hier im Forum zum
Thema Grut-Bier um. Weiterhin brauche ich dir als Brauer sicherlich nicht
zu erklären das es zu der Zeit noch keine Reinzuchthefen gab. Das Thema
Lambics wurde hier im Forum ausführlich diskutiert. Zum Thema
Wirtschaftlichkeit. Ich denke das Bier oder Wein 1300-1500 anno nicht
verkaufbar sind.
Meine Roadmap wäre:
Ein obergäriges Bier mit ein wenig Rauchmalz. Gewürzt mit außergewöhnlichen
Zutaten. Da gebe ich dir jetzt keinen Tipp, weil die Möglichkeiten
vielfältig und die Gesetzeslage undurchschaubar ist.
Wein wurde im Mittelalter oft gewürzt. Ein Honig-Kräuter-Wein wäre gut.
Das wichtigste ist, die Leute wollen nicht verarscht werden. Wenn die
merken, das die Produkte nicht authentisch sind dann könnt ihr zur
Eröffnung gleich mal prophylaktisch Insolvenz anmelden.
Stehe mit Rat und Tat gerne zur Verfügung
Renè
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 3 |
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Newbie Beiträge: 6 Registriert: 17.5.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.5.2009 um 06:03 |
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Hallo,
erst mal danke für die Antworten.
Umso mehr ich mich in das Projekt vertiefe desto mehr Probleme tauchen auf.
Wenn ich alleine schon daran denke mit einer mittelalterlichen Maschinerie
immer die gleiche Qualität produzieren zu müssen und das bei etwa
1,5hl/Woche. Wie jeder weis ist die Bevölkerung ja gewohnt das immer alles
gleich schmeckt aber im Mittelalter gab es nun mal keine SPS-Anlagen oder
dergleichen. Da spielte halt noch viel die Natur mit rein. Das wird noch
ein recht langer Weg bis das Projekt steht. Ich werd jetzt erst mal
Weinstephan anschreiben und dazu noch Ulm und Dömnitz vielleicht kann ich
da mehr in erfahrung bringen.
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 268 Registriert: 5.5.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.5.2009 um 09:50 |
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Zitat von lautrer75, am 18.5.2009 um
06:03 | Hallo,
erst mal danke für die Antworten.
Umso mehr ich mich in das Projekt vertiefe desto mehr Probleme tauchen auf.
Wenn ich alleine schon daran denke mit einer mittelalterlichen Maschinerie
immer die gleiche Qualität produzieren zu müssen und das bei etwa
1,5hl/Woche. Wie jeder weis ist die Bevölkerung ja gewohnt das immer alles
gleich schmeckt aber im Mittelalter gab es nun mal keine SPS-Anlagen oder
dergleichen. Da spielte halt noch viel die Natur mit rein. Das wird noch
ein recht langer Weg bis das Projekt steht. Ich werd jetzt erst mal
Weinstephan anschreiben und dazu noch Ulm und Dömnitz vielleicht kann ich
da mehr in erfahrung bringen. |
Also immer den gleichen Geschmack erzielen kannst du sicher nicht, wenn du
authentisch bleiben willst. Die Hefe kam ja zufällig/wild dazu. Ausserdem
sind wohl viele Zutaten inzwischen lebensmitteltechnisch verboten. Aber ich
glaube kaum, dass ein Konsument dir das übel nehmen würde, wenn du das Bier
etwas in die heutige Zeit adaptierst...
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 576 Registriert: 8.5.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.5.2009 um 10:00 |
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Dieses Thema ist bestimmt sehr schwierig.
Aus Konsumentensicht kann ich dazu nur sagen, dass ich Bier aus dem 15.
Jhdt. nicht kaugfen würde, weil ich mir den Geschmack nicht so aufregend
vorstelle wg. den wilden Hefen usw.. Auf der anderen Seite würde ich kein
Bier wollen, das mit dem 15. Jhdt. beworben wird, dann aber mit modernen
Reinzuchthefen und modernen Mälzern gebraut wurde. Da käme ich mir
verarscht vor.
____________________
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Antwort 6 |
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Newbie Beiträge: 6 Registriert: 17.5.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.5.2009 um 10:10 |
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Hallo,
Zitat: | Ausserdem sind wohl
viele Zutaten inzwischen lebensmitteltechnisch verboten. Aber ich glaube
kaum, dass ein Konsument dir das übel nehmen würde, wenn du das Bier etwas
in die heutige Zeit adaptierst... |
da bleibt mir teilweise gar nichts anderes übrig. Ich muss ja auch die
heutigen Hygienevorschriften beachten.
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 268 Registriert: 5.5.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.5.2009 um 10:50 |
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Wo wird das Bier dann gebraut, bzw. wird es vermutlich international
verkauft werden?
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 169 Registriert: 7.11.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.5.2009 um 11:30 |
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Duplex meint sicher,
was in D gebraut wird und Bier heißen soll,
darf nur die üblichen Zutaten haben.
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Antwort 9 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.5.2009 um 11:31 |
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Ich bin zwar kein Spezialist auf dem Gebiet, könnte mir aber gut
vorstellen, dass ein nach Orginalrezept und Methoden gebrautes Bier nur an
sehr hartgesottene Mittelalterfanatiker vermittelbar ist.
Ich denke mal, zumindest bei der Hefe sollte man Kompromisse machen und auf
eine wilde Gärung verzichten.
Stefan
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 268 Registriert: 5.5.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.5.2009 um 11:44 |
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Hoffe ich habe dich richtig verstanden:
Ich meinte in der Tat, wie lautrer75 verstanden hat, das viele Zutaten
heute aus Gesundheitsaspekten oder wegen ihrer Wirkungen verboten wurden.
Kreuzdorn wäre glaub ein Beispiel.
Des weiteren ist es doch auch so, dass laut Bestimmungen festgehalten ist,
was als Bier gilt. Und ein MA Bier wäre doch ein Bierähnliches Getränk.
Aber mit der Gesetzeslage in D bin ich natürlich nicht gut vertraut
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 1163 Registriert: 25.6.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.5.2009 um 13:07 |
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Antwort 12 |
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Newbie Beiträge: 6 Registriert: 17.5.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.5.2009 um 13:12 |
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Das Bier soll vertrieben werden wie in einer Hausbrauerei nur das die recht
Groß ist. Nähere Angaben mache ich mal nicht zum Betrieb sonst bekomme ich
noch Mitbewerber.
Das Reinheitsgebot im eigentlichen Sinn gibt es nicht mehr. Seit etwa 10
Jahren kann auch in Deutschland jeder sein Bier brauen (und es auch so
deklarieren) wie er will er es darf halt dann nur nicht auf dem Etikett
stehen "Gebraut nach dem deutschen Reinheitsgebot".
Das sich das Bier nicht verkaufen lässt wenn ich ein original Rezept
verwenden würde kann ich mir gut vorstellen. Ich soll mich nur so nah wie
möglich an ein originalrezept anlehnen. Was aber wichtiger ist das, dass
Brauverfaren (Machinen, Einrichtung) so nah wie möglich am Mittelalter
angelehnt ist.
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 1027 Registriert: 3.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.5.2009 um 17:34 |
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Zitat von lautrer75, am 18.5.2009 um
06:03 | Hallo,
Umso mehr ich mich in das Projekt vertiefe desto mehr Probleme tauchen auf.
Zitat: | Wenn ich alleine schon
daran denke mit einer mittelalterlichen Maschinerie immer die gleiche
Qualität produzieren zu müssen und das bei etwa 1,5hl/Woche. Wie jeder weis
ist die Bevölkerung ja gewohnt das immer alles gleich schmeckt aber im
Mittelalter gab es nun mal keine SPS-Anlagen oder
dergleichen |
.
Hallo Lauterer75
ich glaube da habt ihr einen falschen Ansatz.
Auf mittelalterliche Art Bier herzustellen heisst ja gerade kein
"stromlinienförmiges" sps-gestütztes Bier herzustellen.
Ich seh zwar ziemlich alt aus,habe aber damals noch nicht gelebt!
Bei etwas Überlegung kommt man aber darauf,dass das Bier vermutlich nicht
hell war,weil Vermälzmethoden noch
nicht technisiert waren (Heissluft) sondern über offenen Feuern passierte.
Das führte sicherlich auch dazu,dass alle
Biere ein mehr oder weiniger starkes Raucharoma hatten
(Qualmentwicklung).
Die Grut variierte nicht nur von Ort zu Ort sondern auch nach den
Jahreszeiten,da Kräuter nicht ständig und überall
verfügbar waren und es nach meinen eigenen Erfahrungen deutliche
Unterschiede zwischen frischen und getrockneten
Kräutern gibt.
Auch die Wasserbeschaffenheit dürfte damals eine Rolle gespielt haben und
nicht zuletzt die Form der Braumeister!
Also: Kreuz beweisen! Mut zum eigenen Tun! Ihr seid eine
Spezialitätenbrauerei und müsst euch nicht an Industrienormen
messen (lassen)!
Gleichwohl sehe ich einen gewissen Erklärungsbedarf. Der Kunde/Gast muss
informiert sein,was ihn erwartet.
Halt uns auf dem Laufenden und alles Gute bei dem Projekt!
aus Dortmund
Gerd |
____________________ "...besser der Arsch leidet Frost als der Hals Durst!" (Martin Luther)
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Antwort 14 |
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Newbie Beiträge: 2 Registriert: 2.3.2003 Status: Offline
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erstellt am: 18.5.2009 um 18:34 |
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hallo zusammen, hallo lauterer....
ist zwar nicht zum thema direkt, wollte aber mal kundtun das ich ebenfalls
in kaiserslautern zuhause bin.
gruss
frank
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Antwort 15 |
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Newbie Beiträge: 6 Registriert: 17.5.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.5.2009 um 16:00 |
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Zitat: | Also: Kreuz beweisen!
Mut zum eigenen Tun! Ihr seid eine Spezialitätenbrauerei und müsst euch
nicht an Industrienormen
messen (lassen)! |
Ich habe Heute noch mal mit ihm Telefoniert. Das Problem ist wenn schon
eigenes Bier dann will er auch eine Vollversorgung. Da muss er dann halt
nur Abstriche in der Autenzität machen.
Ich werde mich einfach mal durchkämpfen und ihm ein Konzept vorlegen. Was
dabei raus kommt werde ich hier dann schreiben.
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Antwort 16 |
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Senior Member Beiträge: 110 Registriert: 6.5.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.5.2009 um 21:30 |
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Hallo Lauterer75,
interessantes Projekt was Du da vor hast. Lass dich mal hier inspirieren http://www.kruenitz1.uni-trier.de/background/entries_vol005a.
htm
dort den links mit Bier folgen und nach "Bier=Brauen" suchen.
Mein Vorschlag: Die einzelnen Raststufen mit zubrühen von kochendem Wasser
und/oder kochender Maische (Dekoktion?) erreichen, mit Hopfen würzen und
die Farbe nicht zu hell aber auch kein Altbier. obergährige Hefe zusetzen
und sich ansonsten an das ursprüngliche Reinheitsgebot halten. Nicht zuviel
CO2 und naturtrüb. Da darf auch ein bisschen Gerste-Rohfrucht mit rein.
*Klugscheißer an*
Da steht nämlich:
Zitat:
Wir wollen auch sonderlichhen dass füran allenthalben in unsern stetten
märckthen un auf dem lannde zu kainem pier merer stüchh dan allain gersten,
hopfen un wasser genommen un gepraucht solle werdn.
Zitat ende
Quelle www.wikipedia.de
Wieviel Gerste in der Schüttung erst in Malz vermälzt werden muß steht da
nicht.
Desweiteren sind die deutschen Brauer nur an das vorläufige
Biersteuergesetz gebunden nicht mehr an das Reinheitsgebot.
*Klugscheißer aus*
Eine Verordnung der Stadt Weimar aus dem Jahr 1348 besagt unter anderem,
dass kein Brauer etwas anderes als Malz und Hopfen zu seinem Bier tun soll.
Also gab es Hopfen auch schon im 14.Jahrh.
Mit Kräuterzusätzen würde ich nur kleinere Sude zum Austesten des
Geschmackes ansetzen.
Bierkonsumenten sind manchmal sehr konservativ.
Gut Sud und viel Glück bei diesem Projekt
Gruß Markus
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Antwort 17 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.5.2009 um 21:37 |
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Wie wärs denn mit einen absteigenden Maischverfahren in einen großen
Holzbottich. Um die Rasten exakter zu steuern könntest du heiße Steine
zugeben. Kochen im Kupferkessel über offenen Holzfeuer kommt bestimmt auch
gut. Das reine Brauen lässt sich auch mit mittelalterlichen Methoden gut
bewerkstelligen. Das Problem ist, wie schon angesprochen die Gärung.
Weiterhin gabs zu der Zeit natürlich auch keine Kühlmöglichkeiten, außer
vielleicht einem tiefen Keller. Das Institut Weihenstephan soll eine
gigantische Hefebank haben. Frag doch da mal nach ob eine möglichst
ursprüngliche Kultur dabei ist. Das würden auch die Kunden akzeptieren.
Jeden Sud den Zufall zu überlassen geht glaub ich gar nicht. In Finnland
wird noch ein urtümliches Bier namens Sahti gebraut. Siehe hier: http://www.hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=view
thread&tid=6571#pid63613
m.f.g
Renè ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 18 |
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Senior Member Beiträge: 100 Registriert: 4.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.5.2009 um 21:51 |
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Was sicher ist, dass damals keine Thermometer genutzt wurden.
Ich würde daher mit einem Dekoktionsverfahren:
"Als es noch keine Thermometer gab und die Temperatur auf dem Holzfeuer
nicht reguliert
werden konnte, war mit der Methode des Aufbrühens (Dekoktionsverfahren) ein
gut
reproduzierbarer Temperaturverlauf erreichbar. Wird jeweils ein Drittel der
Gesamtmenge als
Teilmaische gezogen, erhöhen sich die Rasttemperaturen von 63-61°C
(Maltoserast) auf 72-
70°C (Verzuckerungsrast) und auf 79°C (Abläutertemperatur)."
Ich war gerade vor einer Woche 70km von Prag entfernt in einer Brauerei,
welche um 1300 gegründet wurde. Die brauen dort immer noch Bier für die
Gaststätte. Ich würde dort einmal nachfragen und vielleicht auch
besichtigen. http://www.krcmadetenice.cz/prohlidka_de.php
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Antwort 19 |
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Posting Freak Beiträge: 902 Registriert: 11.6.2006 Status: Offline
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erstellt am: 20.5.2009 um 07:23 |
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Hallo Kai,
interessante Sache, die du vorhast.
Schau doch mal in dem Buch von John Seymour (war wohl der erste
"Aussteiger" in England), dort wird Bier im Holzfaß mit Ginster/
Strohfilter gebraut. Kurz, abends heißes Wasser und Malz rein, morgens den
Spundstopfen gezogen und geläutert, mit heißem Wasser nachgespült, mit
Hopfen gekocht, abgekühlt und Hefe rein, nach 5-8 Tagen abgefüllt. Dieses
Läutern mit Ginster/ Stroh müßte eigentlich sein, wurde auch hier schon
diskutiert.
Übrigens wurde früher ein "gutes Bier" für Sonntags oder die hohen Herren
gebraut und der zweite Aufguß oder ein Dünnbier mit ca.2% wurde täglich in
großen Mengen von der arbeitenden Bevölkerung als Durstlöscher getrunken.
Dieses Bier war durch das Kochen wesentlich gesünder als das
Brunnenwasser.
Interessant wäre auch eine CD (hab ich mal im 3-2-1 ersteigert) mit dem "
Lehrbuch der rationellen Praxis der landwirtschaftlichen Gewerbe" Hier wird
die Bierbrauerei, Branntweinbrennerei, die Sprit, Hefe, Liqueur, Essig,
Senf, Cider und Obstweinbereitung usw. beschrieben. Das kopierte Buch ist
von 1859. Ist aber sehr 'umständlich' und langatmig geschrieben und nicht
einfach zu lesen.
Ansonsten viel Glück zu deinem Projekt und wenn's klappt, komme ich mal zur
Bierprobe
Gruß hufpfleger ____________________ Gruß hufpfleger,
der immer noch einen Pächter sucht!
Infos unter dem button "Bierbrauer werden?" in der Navigationleiste
http://hämmscher-bier.de
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Antwort 20 |
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