Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2009 um 19:55 |
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@ Jörg (Biermann): Ich glaube, man bedient sich da heutzutage der HPLC. Ein
sehr teures Gerät, das sich wohl nur große Unternehmen und spezielle
Untersuchungslabors leisten können. Dem entsprechend kostet dann auch solch
eine Analyse, ich glaube so um die 40 Euro.
@ Flying:
Zitat: | Es müsste also, je nach
dem ürsprünglichen alpha-Säure Gehalt, ein messbarer Unterschied im ph-Wert
der wässrigen Lösungen feststellbar sein. |
hmmm, das kann ich Dir leider nicht sagen. Das käme auf einen Versuch
an.
Ich habe mir zum Thema aber noch etwas ganz einfaches überlegt, quasi eine
Methode für den Ottonormal-Verbraucher.
Ich schildere mal kurz wie ich mir das vorstelle (0815-Methode):
- 4 bis 5 Gramm getrocknete Hopfendolden werden mit 100 ml Wundbenzin
(Kp.40°C/60°C bis 80°C), Aceton oder acetonhaltigem Nagellackentferner
unter CO2-Atmosphäre im Schraubdeckelglas etwa 1 Stunde mazeriert.
- das Extrakt filtrieren und 50 ml davon (evt. mit Spritze genau abmessen)
in ein offenes Gefäß geben, welches zuvor auf 0,01 Gramm genau gewogen
wurde (Tarabestimmung mit Feinwaage).
- das Gefäß an einem gut gelüfteten Ort (am besten im Freien) offen stehen
lassen, bis das Lösungsmittel und die Aromen vollständig verdampft sind.
- rückwiegen des Gefäß mit dem Harz-Rückstand.
So, jetzt hat man also die a- und ß-Säuren. Wenn man nun die ß-Säuren
abzieht, so erhält man, wenigstens in etwa den a-Anteil. Das Verhältnis von
a- zu ß-Säuren ist von Hopfensorte zu Hopfensorte verschieden, aber für
jede Hopfensorte in etwa gleich. Das habe ich in der Sortenmappe der CMA
gesehen pdf hier.
Beim Magnum sind es z.B. durchschnittlich 31,5 % ß-Säure von a+ß.
Man muß also seine Sorte wissen, um den Alpha auf diesem Weg zu
ermitteln.
Das ist aber alles noch Hypothese. Ob´s geht, das werde ich erst
herausfinden, sobald ich Zeit habe für eine konduktometrische
Vergleichsbestimmung. Dann kann ich auch in etwa sagen, ob diese
0815-Methode überhaupt geeignet ist und wie genau sie geht.
Gruß
Earl
EDIT:
- 4 Gramm wurde ersetzt durch "4 bis 5 Gramm"
-Waschbenzin (Feuerzeugbenzin) wurde ersetzt durch "Wundbenzin
(Kp.40°C/60°C bis 80°C), Aceton oder acetonhaltigem Nagellackentferner ".
[Editiert am 27.9.2009 um 08:30 von Earl]
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2009 um 20:24 |
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Hi Earl,
Ich habe mir auch eine 08/15 Methode ausgedacht.
Eine bestimmte Menge vom eigenen Hopfen in destillierten Wasser 1 h kochen.
Eine unbestimmte Menge a-Säuren isomeriert und löst sich im Wasser. Die
Lösung dann mittels Kieselgurfiltration von den kolloidalen b-Säuren und
Hartharzen befreien.
Jetzt kann man an der Lösung eine Messung durchführen(ph-Wert oder
Säurezahl). Dabei erhält man einen Wert der an sich nichts aussagt.
Allerdings kann man ihn mit bekannten Hopfen vergleichen, wenn man den
Versuch identisch ausführt. Dann den schon erwähnten Dreisatz
einsetzten..u.s.w.
m.f.g
Renè
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 26 |
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2009 um 20:42 |
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Hi Flying,
das hört sich sehr interessant an.
Stimmt, die Rücktitration mit Lauge scheint mir auch ein einfacher Weg zu
sein. Zum Kochen würde ich dann destilliertes Wasser nehmen.
Ich schlage vor, wir probieren mal beide Methoden aus und schauen uns dann
die Ergebnisse an. Es muss ja nicht auf´s Zehntel genau stimmen.
Sobald ich das Bleiacetat habe, werde ich unsere Ergebnisse
konduktometrisch vergleichen.
Das wäre doch toll, wenn wir für unsere Hopfenpflanzer, zu denen übrigens
auch ich zähle, einen einfachen, ungefähren Weg für die Hopfenbestimmung
finden könnten.
Gruß
Earl
[Editiert am 24.9.2009 um 20:46 von Earl]
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Senior Member Beiträge: 412 Registriert: 18.12.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2009 um 20:50 |
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@Flying: Soweit ich weiss kann eine Filtration mit Kieselgur den pH-Wert
verändern. Wahrscheindlich nur in geringem Masse, aber du willst ja auch
kleine Werte messen
Lg PaThos
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Antwort 28 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2009 um 20:55 |
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Stimmt Pathos,
Vielleicht wäre eine Ausfällung mit Irish Moos oder diesem künstlichen
Polymer besser.
@Earl,
Das wäre wirklich toll, wenn eine einfache Methode dabei herauskäme. Wenn
so auf plusminus 10% herausläuft, könnte ich damit leben.
[Editiert am 24.9.2009 um 21:01 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 29 |
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.10.2009 um 19:02 |
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Hi,
so, die erste Doppelbestimmung nach Doppelmeters Anleitung ist gemacht.
Beide Ergebnisse waren identisch. Danach kommt mein Magnum auf einen
Alphasäure-Gehalt von 15,65%. Das sind immerhin 1,7% mehr als ich
ursprünglich für diesen Hopfen angenommen hatte.
Die Bestimmung ist doch recht aufwändig und dauert etwa knapp 3 Stunden
(mit Mazerieren, Versuchsaufbau, Versuchsabbau, Reinigung der Geräte,
u.s.w.). Da ich gerade kein Bleiacetat hatte, musste ich es zudem selber
herstellen. Ich denke aber, wenn ich ein wenig Routine habe, wird so eine
Bestimmung bestimmt in 2 Stunden zu machen sein.
Laien sollten keines Falls versuchen, diese Bestimmung selbst
durchzuführen, da gefährliche Chemikalien zum Einsatz kommen, die unter
Einhaltung der Sicherheitsvorschriften zudem ein Arbeiten im Abzug
erfordern! Auch ist die Bestimmung mit einfachen Mitteln nicht
durchführbar, es sind teure Präzisionsgeräte wie z.B. eine Mikrobürette und
Analysenwaage erforderlich.
Nächste Woche probiere ich aus, ob eine einfache Methode, wie z.B. die
Verdunstungsmethode mit Wundbenzin als Lsm., wenigstens annähernd
akzeptable Werte bringt. Zuvor werde ich aber noch einige weitere
konduktometrische Bestimmungen mit weiteren Proben meines Hopfen
durchführen.
Hier mal ein Bild vom Kurvenverlauf:
Gruß
Earl
[Editiert am 1.10.2009 um 19:12 von Earl]
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Posting Freak Beiträge: 581 Registriert: 28.1.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.10.2009 um 19:54 |
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Applaus, applaus
Solche Männer braucht das Land. Weiter so!
Gruß
Christopher ____________________
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Antwort 31 |
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Posting Freak Beiträge: 1905 Registriert: 7.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.10.2009 um 19:02 |
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Hallo Earl,
kann ich Dir drei Proben zuschicken? Habe wie gesagt Nugget, Golding &
Mount Hood. Ich kann Ditr genug schicken wenn ich in Deutschland bin das Du
noch was zum Brauen hast so als Kostenausgleich.
Laß mich wissen, schick vielleicht eine PM.
Dank Dir, Jörg
____________________ Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von
AD512 (Dokument ging leider verloren).
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Antwort 32 |
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.10.2009 um 09:40 |
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Hi Jörg,
hast ne PM.
Gruß
Earl ____________________ PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer
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Posting Freak Beiträge: 950 Registriert: 19.9.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.10.2009 um 18:48 |
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Hi Earl
Respekt! Du hast Dir diese Arbeit echt angetan
Schöne Kurve
mfg Doppelmeter
[Editiert am 3.10.2009 um 18:49 von Doppelmeter]
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Antwort 34 |
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Senior Member Beiträge: 160 Registriert: 31.10.2007 Status: Offline
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erstellt am: 18.10.2009 um 22:00 |
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Moin,
klasse, dass das so gut hingehauen hat bei dir,. Earl! Ich habs auch mal
versucht (hatte glücklicher Weise ein Labor zur Verfügung). Wichtig war mir
die Bestimmung meiner tiefgefrorenen Dolden, die ich ungetrocknet
extrahiert und titriert habe. Jetzt weiß ich in etwa wieviel ich davon
brauche um Vergleichsbiere zu brauen (bin gerade dabei, aber das Abläutern
macht mir wieder einen Strich durch die Rechnung - wird wohl spät
werden...)
Ein paar Sachen sind mir ein- bzw. aufgefallen:
- Bei der Auswertung am besten wie in der Anleitung
beschrieben nur die ersten 4-5 Datenpunkte nach dem Äquivalenzpunkt zur
Auswertung heranziehen ["Bleiacetatlsg solange zugeben, bis mindestens 1
ml , vom Beginn des Anstiegs der Leitfähigkeit, zugesetzt worden sind"].
Das ergab bei einer Vergleichsmessung mit Hopfenpellets mit bekanntem
alpha-S-Gehalt die besten Ergebnisse (Abb. 1).
Abb. 1: Pb-acetat-Titration von Spalter Select (6,7%) ergab
6,8%.
- Alter Hopfen lässt sich nur noch schwer bestimmen auf Grund der
Alterungskomponenten die das Ergebnis verfälschen (Abb. 2).
Abb. 2: Pb-acetat-Titration von Target (älter als 3 Jahre, 10%) ergab
3%.
- Habe versucht die Formel nachzuvollziehen. Der Faktor 6,3 müsste
eigentlich ungefähr 10 sein und berücksichtigt vermutlich die beta-Säuren.
D.h. hier wird ein beta-Säurenanteil von ca. 1/3 angenommen. In der Arbeit,
auf die oben verwiesen wurde (http://www.student-online.net/Publikationen/194/) sind
Angaben von 20-40% zitiert. Letztlich ist die Pb-acetat-Methode also doch
nicht allzu genau, wenn ich das richtig verstanden habe.
- Wenn man nicht im Abzug sondern im Freien arbeitet, schwanken die
Konzentrationen der flüchtigen (!) Lösungen ggf. noch stärker wenn der Wind
mal richtig bläst. Ich hatte trotz Einwaage von 5.000 g auf 250.00 mL am
Ende eine Konzentration von K=2.1 statt 2.0 (habe aber auch immer schön in
Schutzgasatmosphäre gearbeitet und deshalb wohl viel "weggepustet").
- Ob CO2 so gut als Schutzgas geeignet ist? Könnte (je nach Löslichkeit
in Toluol) evtl. das Pb als Carbonat fällen und die Messung verfälschen.
Fazit: Hat Spaß gemacht und ich kann nun den ALDI-Hopfen und den Tettnanger
aus dem Garten direkt vergleichen - bin mal gespannt. Leider ist die
Methode recht zeitaufwändig.
Viele Grüße,
gillemann.
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Antwort 35 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.10.2009 um 23:06 |
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Hi Gilleman,
Du bist augenscheinlich vom Fach. Was sagst du zu meiner 08/15 Methode.
Bevor ich mir irgendwelche Mühe mache....
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 36 |
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Senior Member Beiträge: 160 Registriert: 31.10.2007 Status: Offline
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erstellt am: 19.10.2009 um 10:23 |
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Moin René,
habe zwar Chemie studiert, aber ein Brauingenieur könnte dir bestimmt
besser helfen.
Ich konnte nicht herausfinden, wie stark die Isohumolone bzw. Lupolone aus
(a-und b-Säuren) in Wasser dissoziieren, also welcher Anteil davon zur
pH-Änderung beiträgt. D.h. ich weiß nicht, wie genau das pH-Meter sein muss
um die pH-Änderung zu messen. Titration mit Kalilauge halte ich für zu
ungenau.
Ich würde zunächst mal auf die Filtration verzichten und schauen, ob du
reproduzierbare Ergebnisse für den Gesamtgehalt an a- und b-Säuren
bekommst. Dafür müsstest du dann sowieso den a-Säureanteil abhängig von der
Sorte berechnen (so wie Earl vorgeschlagen hat) und das reicht ja
vielleicht auch. Ich fürchte alles andere (Filtration) macht die ganze
Sache eher noch ungenauer.
Keine Ahnung, ob ich dir helfen konnte, aber wenn du das tatsächlich
ausprobierst, schreib doch mal ob's was taugt.
Viele Grüße,
gillemann.
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Antwort 37 |
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.10.2009 um 22:07 |
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Hi,
Klasse Gillemann, dass Du Dich auch damit beschäftigt hast. Ganz toll finde
ich die weitgehende Übereinstimmung der Alphawerte aus der
Vergleichsbestimmung mit einem bekannten Hopfen. Das zeigt doch, wie gut
die Pb(Ac)2-Methode funktioniert. Ich denke mir, 1-2 oder gar 3 Zehntel
Abweichung sollte für uns Hobbybrauer nicht so schlimm sein -da
Alphasäure-Umsatz für uns wohl eher sekundär ist-. Erstaunlich fand ich
aber den Einfluss der Alterung eines Hopfen auf den Alphagehalt. Da haben
sich in 3 Jahren doch tatsächlich 7% abgebaut!, wirklich erstaunlich was
das ausmacht. Jetzt denke ich mir, dass ich meinen Hopfen wohl
vierteljährlich nachmessen werde.
Mittlerweile habe ich schon einige Bestimmungen gemacht, und ich muss
sagen, mit jeder Bestimmung komme ich schneller und besser voran.
Allerdings sehen meine Kurven sehr unterschiedlich aus, was ich auf mein
"Konduktometer" (Widerstandsmessgerät) und die Elektrode zurückführe.
Leider habe ich keine richtige Konduktometer-Elektrode zur Verfügung,
sondern nur eine Selbstgebastelte aus kurzen, dünnen Kupferdrähten. Mit dem
Abstand der Drähte, der bei jeder Messung variieren kann, ändert sich das
Bild. Je weiter die Drähte auseinander sind, desto deutlicher wird der
Umschlag erkenntlich. Im Gegensatz zu einem Konduktometer arbeitet mein
Ohmmeter mit Gleichstrom. Ich habe aber festgestellt, dass an den
Elektroden - mit bewusst sehr kleiner Kupferoberfläche -kein Blei
abgeschieden wird (das Blei also in Lösung bleibt).
Wie du auch, habe ich festgestellt, dass sehr niedrige Alphawerte (kleiner
2,5%), mit dieser Methode nur schwer zu ermitteln sind. Der Kurvenverlauf
ist hier sehr flach und ich dachte zunächst an Störfaktoren wie
Kupfervitriol-Spritzmittel. Aber das hat sich dann doch nicht bestätigt.
Und dann habe ich noch festgestellt, das konzentrierte Mazerate schlechter
bestimmbar sind. So habe ich zum Beispiel bei 10 Gramm Hopfen auf 100 ml
Toluol fast keinen Äquivalenzpunkt mehr erkennen können. Ich arbeite daher
nur noch mit 5 g/100 ml.
Schutzgas steht mir leider nicht direkt zur Verfügung. Ich mazeriere in
einem Rundkolben, der, nachdem Hopfen und Toluol eingebracht wurde, einmal
geschüttelt und dann in einem Schutzbehälter kurz ausgeflammt, der
Sauerstoff also verpufft wird.
Die Pb(Ac)2-Lsg. setze ich in einem 100 ml Messkolben an. Die Rücktitration
mit Schwefelsäure ergibt bei genauer Einwaage aber auch oft einen um 0,05%
höheren Wert. Allerdings ist die Messpipette für die Schwefelsäure bei
weitem ungenauer als meine Analysenwaage und dann stellte sich mir noch die
Frage, ob der Titer der Schwefelsäure wirklich bei exakt 1,0000 liegt.
Verdunstung würde ich ausschließen, da beim Pipettieren quasi keine
Verdunstung stattfindet. Ich vertraue daher eher meiner Einwaage.
So, nun aber mal ein paar Diagramme:
Man sieht deutlich die unterschiedlichen Kurvenverläufe, bedingt durch
variierende Elektrodenabstände.
Ein Hood mit 3,6 % Alpha
Ein Golding mit 7,7% Alpha
Ein Nugget mit 12,7% Alpha
Ein Magnum mit 15,7% Alpha
Ein Hallertauer Aroma mit 2,1 % Alpha
(10 g Hopfen auf 100 ml Toluol)
Übrigens, mir hat die Sache auch richtig viel Spaß gemacht!
und, wenn die Anfragen jetzt nicht überhand nehmen, bin ich natürlich gerne
bereit, im Zweifelsfall Euren Hopfen zu bestimmen.
Danke auch nochmal an Dich, Doppel. Ohne Deine Hilfe hätte das wohl nie
geklappt .
So, jetzt gibt´s aber erst mal ein lecker Bierchen.
Gruß
Earl
[Editiert am 21.10.2009 um 23:14 von Earl]
____________________ PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer
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Member Beiträge: 51 Registriert: 3.7.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.9.2011 um 13:39 |
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Hi,
da dieses Thema ja zur momentanen Zeit passt, würde mich interessieren ob
jemand die "Wundbenzin-Methode" mal getestet hat. Habe nämlich auch ein
wenig Hopfen und der alpha gehalt würde mich doch interessieren.
Gruß Michi
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Antwort 39 |
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Senior Member Beiträge: 141 Registriert: 8.8.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.4.2013 um 10:52 |
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Hey,
ich mach den alten Thread mal wieder auf, weil ich den von Earl oben
beschriebenen Versuch mit Aceton durchgeführt habe.
Ich habe 10g Hopfenpellets der Sorte Magnum (15%-alpha) für eine Stunde in
100mL Aceton unter ständigen rühren (Magnetrührer) mazeriert.
Dann wurde die ganze grüne Suppe durch einen Kaffeefilter filtriert (ich
habe auch bessere Filter in meinem Hobbylabor, aber es soll ja alles
möglichst 'Haushaltsnahe' sein).
50 mL wurden entnommen und in eine Petrischale gegeben. Das ganze habe ich
über Nacht stehen lassen. Das Aceton ist komplett verdunstet (das merkt man
schnell, wenn man dran schnuppert ^^).
So schauts aus:
Der verbleibende Rest wiegt 2,34g. Also waren in den 100mL 4,68g Rückstand
drin. Das wären dann 46,68% des Hopfens. Da z.B. laut dieser Quelle (Seite 108) der Anteil von alpha+beta bei
Magnum 22,1% ist, ist offenbar die Annahme falsch, dass ich jetzt nur noch
Alpha- und Betasäuren habe?! Ich kenn mich mit den Hopfenbestandteilen
nicht so gut aus, deswegen brauch ich jetzt Hilfe von euch! Liegt es
vielleicht nur am zu grob gewählten Filter?
Gruß Jens ____________________
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Antwort 40 |
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.4.2013 um 11:52 |
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Hallo Kerki,
super, dass Du den Versuch mal gemacht hast .
Seit ich die Bleiacetat-Methode anwende, habe ich mich gar nicht mehr
weiter damit beschäftigt.
Schade, dass die Methode nicht funktioniert. Das wäre so einfach gewesen
unseren Gartenhopfen wenigstens grob zu bestimmen, aber das kann man dann
wohl leider vergessen .
Wie sich die 25% "Extraktüberschuss" zusammensetzen, dass kann ich leider
nicht sagen, dazu habe ich, was die genaue Hopfenzusammensetzung anbetrifft
nicht genug Wissen. Auf jeden Fall dürfte noch jede Menge Chlorophyll mit
im Öl sein, so schön grün wie es aussieht.
Falls Du das Öl noch hast, dann lasse es doch mal noch ein paar Tage
liegen, und/oder vielleicht mal mit nem Fön heiß drüberpusten. Vielleicht
ändert sich ja noch ein wenig.
LG
Earl ____________________ PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 20.4.2013 um 15:27 |
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@Kerki: Aceton ist ein polares Lösungsmittel (ähnlich Alkohol oder Wasser),
es löst nicht nur die Öle aus den Lupulindrüsen, sondern auch viele andere
wasserlösliche Substanzen. Nimm besser Feuerzeugbenzin, das ist nicht-polar
und löst selektiv nur die Fette und Öle, kein Chlorophyll o.ä. aus dem
Hopfen heraus.
Mir ist allerdings nicht ganz klar, was du damit bestimmen willst: den
Gesamtanteil der Öle im Hopfen am Gewicht? Weil den reinen
Alphasäure-Gehalt kannst du so definitiv nicht bestimmen, es gibt kein
Lösungsmittel das so selektiv wäre nur die Alphasäure zu lösen...
Edit: was ist mit präparativer Säulenchromatografie? Damit bekommt man
sicher sauber eine wiegbare Menge an Alphasäure vom restlichen Extrakt
getrennt
Grüße
[Editiert am 20.4.2013 um 15:48 von DerDennis]
____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 42 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.4.2013 um 15:53 |
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Das ginge sicher, einfacher wär aber wohl eine HPLC Analyse.
Nur wer hat so was daheim der Garage rumstehen?
Stefan
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Antwort 43 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.4.2013 um 15:57 |
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In der Garage nicht....
Jan
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Antwort 44 |
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Senior Member Beiträge: 141 Registriert: 8.8.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.4.2013 um 19:05 |
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Zitat von DerDennis, am 20.4.2013 um
15:27 |
Mir ist allerdings nicht ganz klar, was du damit bestimmen willst: den
Gesamtanteil der Öle im Hopfen am Gewicht? Weil den reinen
Alphasäure-Gehalt kannst du so definitiv nicht bestimmen, es gibt kein
Lösungsmittel das so selektiv wäre nur die Alphasäure zu lösen...
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Wir hatten uns ja erhofft, dass es durch die
Tatsache, dass die einzelnen Hopfensorten einen ziemlich konstantes
α/β-Verhältnis haben den Alpha Wert zu berechnen. Wenn jetzt also
bei diesem Versuch nur α+β übrig bleiben würde (nach der
Verdampfung) kann man den Alpha-Wert annähernd durch den
α/β-Faktor bestimmen.
Mathematisch so:
m=α+β (m ist dann der Rückstand in %, der in den 100ml Aceton
war)
F=β/α (Den Faktor F soll man dann nur noch aus der Tabelle
ablesen!)
Daraus folgt: β=F*α
Dies in die erste Gleichung eingesetzt: α+F*α=m
alpha ausgeklammert: α (1+F)=m
Somit kommen wir letztendlich zur Gleichung, mit der man Alpha ausrechnet:
α=m/(1+F)
Beispiel: Man findet 10g in den 50ml Aceton, d.h. in den 100ml waren dann
20g das sind dann 20% (von den 10g eingewogenen Hopfen). In der Tabelle
findet man für Magnum den Faktor=F=0,46.
Der Alpha-Wert wäre dann α=20/(1+0,46)=13,7 .
Ich glaube so hatte es sich auch damals Earl gedacht, oder?
Ich weiß, dass ist alles ein bisschen schwammig, aber ich will ja auch
nicht den Alphawert Komma-genau haben!
Habe gerade den Versuch nochmal gemacht und dabei gemerkt, dass meine
Feinwaage falsche Werte anzeigt(defekt). Der oben beschriebene Versuch
ist deshalb Mumpitz!
Habe alles genau so nochmal gemacht, nur mit einer anderen Waage(, die dann
aber leider nicht ganz so genau ist- nur 0,1 Stellen).
Ergebnisse gibt es dann nach der Verdunstung ;-)
Tschuldigung für die Verwirrung
Gruß vom Kerk ____________________
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Antwort 45 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.4.2013 um 19:18 |
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Hi Kerki,
warum hast Du die Gesamtsäuren nicht per Säurezahlbestimmung (Titration mit
KOH und Phenolphthalein als Indikator) festgestellt? Klar sagt der Wert
erst mal nicht viel aus aber durch Vergleichmessungen an bekannten Hopfen
lässt sich eine Formel basteln...
Bleibt natürlich das Alpha-Beta Verhältnis. Da kann man nur auf die Angaben
vertrauen.
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 46 |
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Senior Member Beiträge: 141 Registriert: 8.8.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.4.2013 um 19:37 |
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Zitat von flying, am 20.4.2013 um
19:18 |
warum hast Du die Gesamtsäuren nicht per Säurezahlbestimmung (Titration mit
KOH und Phenolphthalein als Indikator) festgestellt? Klar sagt der Wert
erst mal nicht viel aus aber durch Vergleichmessungen an bekannten Hopfen
lässt sich eine Formel basteln...
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Könnt ich auch mal machen, aber Eine Titration
ist glaub ich nicht jedermanns Sache (so mal an die anderen gedacht).
Werds trotzdem mal probieren ____________________
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Antwort 47 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.4.2013 um 19:57 |
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Ok, stimmt? Vielleicht eine Vereinfachung..Man könnte in Aceton eine
bestimmt Menge Hopfen heiß mazerieren. Das geht schneller. Dann das Mazerat
mit Alkohol auf eine bestimmte "geeichte" Menge auffüllen und somit
abkühlen. Ein paar Tropfen Phenolphtalein dazu und mit stark verdünnter
KOH-Lösung neutralisieren. Der Indikator zeigt dann durch Farbumschlag an.
Die Lösung jeweils vorher und nachher auswiegen.
Eine Laborwaage aufs Tausendstel braucht man aber sicher.
[Editiert am 20.4.2013 um 19:58 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 48 |
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Senior Member Beiträge: 141 Registriert: 8.8.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.4.2013 um 20:03 |
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Ich titriere morgen mal die gleiche Lösung,die ich grade zum ausdampfen
rausgestellt habe (ist noch nen bisschen was übrig) .
Dann können wir mal die Ergebnisse vergleichen!
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Antwort 49 |
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