Junior Member Beiträge: 20 Registriert: 4.10.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.10.2009 um 21:54 |
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Hallo Liebe Hobbybrauer,
da ich neu hier im Forum bin (zumindest angemeldet) möchte ich mich erst
kurz vorstellen und auf diesem Wege danke für diese tolle Community sagen.
Ich bin 28, leidenschaftlicher Biertrinker- und Genießer und seit gut einem
Jahr auch stolzer Besitzer einer Braueule und habe schon an die 10 - 12
Sude aufgesetzt. Leider muss ich sagen, dass nur eines davon zumindest
einigermaßen anständig geschmeckt hat. Da es aber beim Bierbrauen 10000
verschiedene Einstellungsmöglichkeiten gibt, wundert mich das auch nicht.
Ich habe schon mehrmals euer Forum durchwälzt, habe aber keine Antwort auf
die Frage der Abschöpfung der Kräusen gefunden. Deshalb meine Fragen:
Ich habe im Braubuch gelesen, dass man beim obergärigen Bier die Kräusen,
die in den ersten 2 Tagen während der Hauptgärung entstehen, abschöpfen
sollte, da hier die Hopfenreste etc drin schwimmen und diese braunen
Kräusen, werden sie nicht abgeschöpft, auch dem Bier einen unangenehmen
Hefestich geben können. Dies passt zu meinen bisherigen Erfahrungen, da ich
oft ein hefestichiges und bitteres Bier hatte, obwohl ich zum Schluss immer
die Hopfenmenge sehr gering dosiert hatte.
Nun zur eigentlichen Frage: Ich habe mir vor kurzem einen ziemlich großen
Kühlschrank gekauft, damit ich endlich mein lang ersehntes Pils brauen
kann, mit konstanter Einhaltung der Temperaturen (dies ist nämlich genau
immer an dem Punkt gescheitert - verscuht habe ich es trotzdem ein paar
mal..). Ich habe die Hefe Saflager W37 genommen und das Jungbier riecht es
super, aber auf der Oberfläche haben sich auch ein paar dieser braunen
Kräusen gebildet. Hätte ich diese abschöpfen sollen? Bei obergärigen
Bieren, kann man ja generell eine stärkere Schaumentwicklung beobachten.
Jetzt habe ich mich bie dem Untergärigen nicht ran getraut, weil ich oft
gehört habe, dass man Untergäriges am besten auch die ganze Zeit
geschlossen gären lassen sollte. Deshalb bin ich da von ausgegangen, dass
man hier auch nichts abschöpfen muss etc. Kann mir hier vielleicht jemand
mit dieser Problematik weiter helfen? Schonmal vielen Dank für eure
Antworten.
Jetzt wo ich gerade so am Tippen bin hätte ich auch noch eine weitere
Frage. Auf der Packung der Trockenhefe Saflager W37 11,5g steht drauf, dass
diese für 20-30 Liter Würze reicht. In dem Gärungsverhalten und in anderen
Beschreibungen steht aber, das dies nur für 10 Liter reicht?! Was stimmt
nun? Und ist es denn nicht so, dass sich die Hefe sowieso vermehrt, wenn
die Bedingungen stimmen? Habe ich jetzt zu wenig Hefe genommen? Auch hier
nochmal vielen Dank, für eure Hilfe.
Viele Grüße
Phil
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Senior Member Beiträge: 204 Registriert: 4.8.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.10.2009 um 07:51 |
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Herzlich Willkommen hier im Forum Phil !
Die Kräusen bei der untergärigen Vergärung werden meines Wissens genauso
behandelt wie bei Obergärigem, also weg damit.
Saubere, bzw. desinfizierte Gerätschaften sind natürlich Pflicht, beim
Abschöpfen!
Zu der Hefe kann ich jetzt nichts sagen, hatte bisher nur die S-23 probiert
von den untergärigen Trockenhefen. Da hatte ich ebenfalls nur 1x 11,5Gr.
zur Verfügung. Habe damit 23 Liter bei etwa 20°C angesetzt und nach dem
Ankommen auf 11- 13°C runtergekühlt, dies hat sehr gut geklappt und es gab
keine Verzögerungen bei der Gärung.
Viel Erfolg bei deinem ersten Pilsversuch.
Thomas
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 139 Registriert: 5.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 5.10.2009 um 08:39 |
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Hallo Klarette,
aber nach Möglichkeit nicht die ganze Schaumschicht abschöpfen, nur die
braunen Flecken.
Gruß, Thomas
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.10.2009 um 09:10 |
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Antwort 3 |
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Junior Member Beiträge: 20 Registriert: 4.10.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.10.2009 um 10:52 |
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Hallo Allerseits,
schonmal vielen Dnak für eure Antworten und insbesondere für die Links
(sorry für den doppel Beitrag.. ). Laut den Beiträgen dort, scheint es ja
geschmacklich wirklich nicht viel auszumachen, ob man nun Abschöpft oder
nicht. Ich werde einfach meinen nächsten obergärigen Sud mal mit einer
anderen Hefe probieren. Habe bis jetzt immer für obergäriges Bier die
Brewfem TOP Hefe genommen (war die Günstigste). In einem meiner Ansicht
nach sehr guten Buch für Hobbybrauer und durch dieses wunderbare Forum hier
(und zuletzt durch den miesen Geschmack meiner Biere ) muss ich doch diese Hefesache nocheinmal überdenken und
auch eingestehen, dass der hefestichige Geschmack des Bieres vielleicht
einfach an dieser o.g. Hefe liegt. Oh Mann man sagt nicht umsonst, dass
Bierbrauen eine Hohe Kunst ist..
Nochmal vielen Dank für eure schnellen Antworten.
Viele Grüße
Phil
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.10.2009 um 11:08 |
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Antwort 5 |
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Junior Member Beiträge: 20 Registriert: 4.10.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.10.2009 um 11:14 |
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Zitat: | Wenn Du Dir schon den
ganzen Streß mit dem Bierbrauen machst, dann spar auf keinen Fall an der
Hefe. |
Da stimme ich dir voll und ganz zu. Mir war am Anfang einfach nicht so
bewusst wie wichtig die richtige Hefe ist und insbesondere nicht, dass die
Hefe so den Geschmack eines Bieres beeinflussen kann. Und es ist echt
ärgerlich 4-5 Wochen zu warten und immer wieder enttäuscht zu werden.
Deswegen werde ich auch in Zukunft nie wieder an Hefen sparen.
Den von dir genannten Beitrag habe ich auch gelesen. Sehr interessant wie
ich finde!
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.10.2009 um 20:25 |
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Hallo nochmal,
hefestichig und sehr bitter - so schmeckt das Bier auch, wenn es noch zu
jung ist. 4-6 Wochen solltest du einem Obergärigen zum Reifen schon geben,
wenn möglich auch recht kalt. Dabei klärt sich das Bier und auch die
Hopfenbittere harmonisiert sich.
Ansonsten empfehle ich gerade für den Anfang mal den Gang zu einer Brauerei
in der Nähe. Wenn man vorher anruft und gleich auch ein geeignetes Gefäß
(am besten eine gut schließende "Tupperdose") mitbringt, kann man oftmals
echte Brauereihefe ergattern. Damit klappt es dann bestimmt.
Erst später ist es zunehmend interessanter, auch die Nuancen der
verschiedenen Hefestämme auzuloten.
denn Der Brauer macht die Würze, aber die Hefe macht
das Bier! (oder so ähnlich)
Gute Nacht
Tino ____________________
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 395 Registriert: 4.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.10.2009 um 20:35 |
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Hallo,
ich wiederhole nochmal meine Anfrage, da ich befürchte, im Trockenhefeforum
geht sie unter:
ich habe mich als Hefetester bereit erklärt und habe jetzt ein Problem: die
Hefe hat hat sehr schnell von 18,5° auf 1,5° gegärt. Aber das Sediment ist
total stark. Kann ich ganz Ganze vor dem Schlauchen nochmal filtern? Das
Bier sieht jetzt auch wie Pfirichnektar, komplett undurchsichtig.
Danke für Hinweise
Frank
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.10.2009 um 21:22 |
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Hallo gambas,
ich weiß nicht, ob ich Dir eine kompetente Antwort geben kann, aber ich
befürchte, die Chance beim Hefeabfiltrieren verrückt zu werden, ist
ziemlich groß.
Wenn man mal schaut, welche apparativer und auch zeitlicher Aufwand in
Brauereien betrieben wird, um selbst relativ gut sedimentiertes Bier zu
filtrieren, dann glaub ich kaum, dass Du da mit Hobbymitteln viel erreichen
kannst.
Ist aber nur so ne Vermutung.
Falls Du an einen sogenannten Sputnik Filter rankommst, dann könntest Du
eventuell Erfolg haben, der filtert echt gut, aber Hefe hab ich damit
natürlich auvh noch nie gefiltert.
Wobei der eine Porengröße von 100µ hat und Hefezellen wesentlich kleiner
sind.
Ich würd´s lieber mit einer langen Kaltlagerung versuchen.
Stefan
Edit: Ich sehe grad, der Uwe hat Dir im anderen Beitrag ja schon was
ähnliches gesagt.
Ansonsten unter "Erfahrung" abhaken und einfach trübe trinken...
[Editiert am 5.10.2009 um 21:27 von Boludo]
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 395 Registriert: 4.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.10.2009 um 21:31 |
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Hallo Stefan,
..lange Kaltlagerung .. ist so ein Problem. Ich müsste das Bier dann doch
in Flasche abfüllen und in den Kühlschrank stellen und hoffen, das es etwas
transparenter wird.
Danke + schöne Grüße
Frank
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Antwort 10 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.10.2009 um 07:17 |
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Wenn es zwar übel aussieht, aber ganz passabel schmeckt, hilft vielleicht
ein Steinkrug
Stefan
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Antwort 11 |
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Junior Member Beiträge: 20 Registriert: 4.10.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.10.2009 um 13:43 |
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Auch wenn es sich langsam vom Thema entfernt hätte ich auch nochmal eine
Frage und hoffe natürlich dass diese nicht schon etliche Male gestellt
wurde: Je länger ich das Bier lagere, desto klarer wird es zwar, aber desto
größer ist der Absatz am Flaschenboden. Selbst mit geschickter
Einschenktechnik ist es mir bisher noch nicht optimal gelungen, gerade den
letzten viertel Liter ohne Teile dieses Absatzes mit ins Glas zu bekommen.
Der erste halbe Liter ist immer super, dann wirds immer trüber und oft kann
ich einen sehr guten Schluck des aufwendig selbst gebrauten Bieres
wegschütten (zum Glück waren meine Biere bis jetzt nie so der Hammer, aber
ansonsten hätte es mir wahrscheinlich das Herz gebrochen). Mache ich da
irgendwas falsch? Kommt beim Schlauchen zu viel Hefe mit in die Flasche?
Schlauche ich zu früh? Selbst kleinere Hausbrauereien haben ja nicht die
Filtertechiken wie die Großen und verkaufen auch trübes Bier in Flaschen,
doch hatte ich da noch nie so einen Absatz in der Flasche. Danke für eure
Antworten.
Viele Grüße
Phil
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 252 Registriert: 4.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.10.2009 um 14:05 |
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Hallo Phil,
teste ein mal eine andere Hefe zb S-04 und die Trübstoffe setzen sich gut
ab.
Mit etwas größeren Aufwand könnte man den Sud in Keg`s abfüllen und nach
der Nachgärung mit einem Gegendruckabfüller das Bier in Flaschen füllen.
Lg Manfred
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Antwort 13 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.10.2009 um 14:09 |
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Das kommt wirklich sehr auf die Hefe drauf an, teilweise sitzt die so fest
in der Flasche, da kann man ganz normal einschenken und es kommt so gut wie
klar.
Wenn man mit Zucker karbonisier, wird´s so viel ich weiß auch weniger
Bodensatz.
Und vor dem Abfüllen ruhig ein oder zwei Tage das endvergorene Bier noch im
Gärbehälter in Ruhe stehen lassen und dann ohne dran zu rütteln
abfüllen.
Stefan
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Antwort 14 |
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Senior Member Beiträge: 229 Registriert: 11.2.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.5.2010 um 19:34 |
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Hallo ringsum,
nochmal zum Thema Kräusen abschöpfen:
Ich habe gerade etwas zwischen Export und Märzen am gären und habe schon 2x
den Kräusen abgeschöpft. Neugierig wie ich bin habe ich den Schaum mal
pro-bier-t. Das Zeug ist so extrem bitter, dass ich mich frage, ob ich dem
Sud nicht einen Gutteil der Bitterung entziehe?
Mein vorletztes Bier (ca. 10 Wochen alt) war ein Kellerpils mit Rauchmalz,
da ist die Bitterung mittlerweile kaum mehr erkennbar. Bei diesem habe ich
den Kräusen durchaus öfters abgeschöpft. Zusammenhang?
Ich weiss dass der Tenor lautet, dass das Abschöpfen keine Auswirkungen
hat. Aber vielleicht hat ja jemand mal einen Parallelversuch gemacht? Bei
mir gebrichts hierzu leider an der Zahl der Gärgefäße.
Schönen abend,
Frank
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Antwort 15 |
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Gast
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erstellt am: 22.5.2010 um 19:38 |
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Hallo,
es gehen klar Bitterstoffe dadurch verloren, aber der Schaum besteht zu
vielen teilen aus Gerbstoffen, also nur gut wenn du die dadurch
rauskriegst.. Seitdem ich Kräusen abschöpfe hab ich rundere Biere
Mfg Julian
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.5.2010 um 06:58 |
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Hallo,
ich selbst lasse zwar - wie schon geschrieben - meine Kräusen in Ruhe, habe
aber kürzlich einen interessanten Artikel in der Brauindustrie über die
Trumer Privatbrauerei gelesen:
Die haben im Gärkeller neue ZKT eingebaut, die oben offen sind, gerade
damit sie die Kräusen abschöpfen können. Die Biere wären 'weicher und
runder' durch das Entfernen der Bitterstoffe.
Die Trumer 'schöpfen' aber nicht den Kräusen ab, sondern saugen ihn mit
einer Art rießigen Naßsauger ab. Eine gute Idee, wie ich finde (für solch
große Kessel).
Braumeister in dieser Brauerei ist übrigens Axel Kiesbye - der Bieraculix.
Grüße
Tino
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Antwort 17 |
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