Senior Member Beiträge: 139 Registriert: 15.2.2011 Status: Offline
|
|
erstellt am: 16.2.2011 um 00:28 |
|
|
Hallo liebe Braugemeinde,
bin neu hier und in der Welt des Bier brauens. Nach einigen Tagen lesen
hier im Forum und einigem Problem bei meinem Brauversuch würde ich gern
Eure Hilfe in Anspruch nehmen.
Mein Sud entwickelt nach dem Abfüllen in Flaschen keine Kohlensäure. Hab
auch schon einige Ideen, woran es liegen könnte, aber ich würde gern Eure
Meinungen dazu hören und vor allem wissen, was ich machen kann, um es noch
zu retten.
So hab ich angefangen:
Schüttung 3kg Pilsener Malz + 1,2kg Münchener Malz
auf 15l Wasser
Einmaischen bei 53 Grad
1. Rast bei 53 Grad 30min
2. Rast bei 63 Grad 20 min
3. Rast bei 74 Grad 60 min (zu lange, weiß ich jetzt. hatte kein Jod)
dann 5 min bei 78 Grad
Abgeläutert durch ein Bettlaken
Insgesammt habe ich 9l an Nachguß draufgekippt in mehreren Portionen. Auch
hier Fehler gemacht, Treber trocken laufen lassen.
Die Stammwürze lag nach dem Läutern bei 13,5% bzw 1055 SG (Meine Spindel
hat keine Stammwürzeskala)
Ich hab dann den Sud aufgeteilt und mit Hopfen, verschiedenen Kräutern und
komplett ohne Hopfen experimentiert. Aber ich erzähl mal nur vom Hopfensud
weiter:
6l Sud mit besagten 13,5% SW 60min gekocht.
10g Hallertauer Perle mit 7,8% Alphasäure 60min mitgekocht
10g Hallertauer Hersbrucker mit 3,7% 15min vor Ende dazu gegeben.
Nach dem kochen waren nur noch 3l im Topf, die ich mit weiteren 3l kaltem
Wasser aufgegossen habe. Ergebniss:
6l Sud mit 9% Stammwürze. (jaja, immer fein gemessen) Und nach dem Filtern
(wieder Bettlaken) schon fast die richtige Tempereatur für die Hefe.
Nachdem die Temperatur auf ca 25 Grad war, habe ich die Hefe
dazugegeben:
Fermentis S-04 (obergergärige Trockenhefe) nach Packungsanweisung (in
warmes Wasser steuen, rühren, 1Päckchen auf 20l usw)
Der Sud stand dann bei 20 Grad, hat schön angefangen zu schäumen aber schon
nach 1,5 Tagen wieder aufgehört und auf dem Boden eine sehr dicke Schicht
gebildet. Nach meinem ersten Versuch (beim Braukurs mit untergäriger
Flüssighefe) hatte ich eine längere Zeit erwartet.
Nach insgesamt 5 Tagen (nachdem also 3 Tage nicht mehr passiert war) bin
ich auf die Idee gekommen, noch mal zu spindeln. Es waren noch 1010 SG (ca.
2% Stammwürze?)
Hab dann auf Plopflaschen abgefüllt und die stehen jetzt seit 6 Tagen bei
ca 12 Grad im Treppenhaus, ohne das was passiert. Die Hälfte hab ich mit
Zucker gefüttert (12g/l), die andere Hälfte nicht.
Beide hab ich heute Abend proBiert, schmeckten beide süß und hatten keine
Kohlensäure.
Hab jetzt nach langem stöbern im Forum eineige Fehler schon erkannt. Ich
vermute, die Hefe ist tot oder eingeschlafen, also was meint Ihr, kann man
da noch was tun? Mehr Hefe? Wärmer stellen?
Liebe Grüße, Christian
PS: Zu welchem Zeitpunkt sollte ich die Nachgärung in der Flasche beginnen
und bei welcher Temperatur soll ich nachgären?
|
|
Posting Freak Beiträge: 1791 Registriert: 6.7.2004 Status: Offline
|
|
erstellt am: 16.2.2011 um 01:03 |
|
|
Bei der S04 kann es schon ein bischen dauern bis die Nachgärung einsetzt,
da sie wahrscheinlich schon im Gärfass gut sedimentiert ist. Warte einfach
noch ab.
|
|
Antwort 1 |
|
Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 16.2.2011 um 01:04 |
|
|
Hallo Christian!
Hmm, Du startest 6l bei 13,5% und hast nach dem Kochen und Auffüllen auf
wiederum 6l nur 9%?
Hast Du die Spindelprobe abgekühlt (auf 20°C sind die meisten Spindeln
geeicht)?
Die S-04 ist als sehr stark sedimetierende Hefe bekannt. Dir ist beim
Abfüllen wahrscheinlich zu wenig Hefe mit in die Flaschen gekommen.
Tot ist sie nach so kurzer Zeit lange noch nicht. Wenn Du noch Hefe von der
Gärung aufgehoben hast, mach Dir einfach eine Aufschlämmung und gebe in
jede Flasche
ein wenig davon, dann sollte die Nachgärung los gehen.
Sonst ist es auch günstig, die Flaschen immer mal aufzuschütteln, damit die
wenige Hefe wieder schön verteilt wird.
Bei nur 2°P Restextrakt (also die Flaschen ohne Zuckergabe) würde ich kaum
noch Nachgärung erwarten. Denen kannst Du auch noch etwas Zucker
spendieren.
Die 12g/l sind ein wenig zuviel. Je nach Hauptgärtemperatur kommst Du da
bei bis 8g/l CO2 raus: ein frohes Abröhren wünsche ich da!
Mit der Hälfte kommst Du etwa auf moderate 5g/l CO2.
Bei mir merke ich nach der Abfüllung oft eine Verzögerung des Druckaufbaus
von 1-2Tagen. Es hängt natürlich von mehreren Faktoren ab (wie weit
endvergoren, Staub- oder Bruchhefe, wie warm). Nach 10 Tagen betrachte ich
die Nachgärung als beendet, hatte aber auch schon Katastrophen, nämlich
eine ebenso stark sedimentierende Hefe, wo das Procedere 8 Wochen in
Anspruch nahm.
Nachgärtemperatur ist üblich die der Hauptgärung, wobei ich aber auch
Untergärige inzwischen bei Raumtemperatur nachgäre.
Uwe ____________________
|
|
Antwort 2 |
|
Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 16.2.2011 um 01:04 |
|
|
Hallo Christian,
willkommen im Forum !
Zitat: | 1010 SG (ca. 2%
Stammwürze?) |
eher 2,5 % (die letzten beiden
zahlen geteilt duch vier)
Zitat: | Hab jetzt nach langem
stöbern im Forum eineige Fehler schon erkannt. Ich vermute, die Hefe ist
tot oder eingeschlafen, also was meint Ihr, kann man da noch was tun? Mehr
Hefe? Wärmer stellen? |
das hast du ja schon selber beantwortet: wärmerstellen. Üblicherweise
erfolgt die Nachgärung bei der selben Temperatur wie die Hauptgärung.
Zitat: | Zu welchem Zeitpunkt
sollte ich die Nachgärung in der Flasche
beginnen |
hast du auch richtig gemacht. Wenn sich 2, 3 Tage nichts mehr tut gehts ab
in die Flasche.
Wenn sich bei den Flaschen ohne Zucker nichts tut kannst du ja nachzuckern.
Bei der Flaschengärungsgeschichte ist ein Flaschenmanometer sehr hilfreich.
Gruß
Peter
Edit sagt: Ich bin einfach zu langsam.
[Editiert am 16.2.2011 um 01:06 von gulp]
____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
|
|
Antwort 3 |
|
Senior Member Beiträge: 326 Registriert: 25.8.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 16.2.2011 um 03:50 |
|
|
Denke auch, dass es der S-04 bei 12 Grad viel zu kalt ist. Ab in die
Wohnung damit.
|
|
Antwort 4 |
|
Senior Member Beiträge: 332 Registriert: 21.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 16.2.2011 um 07:29 |
|
|
Morgen Christian,
Was auch immer die Gründe für dein Elend sind, am besten Abhilfe schaffst
du folgendermaßen:
Hebe die vollen Flaschen bei Lagertemperatur auf. Wenn du das nächste mal
braust, dann entnimmst du während der Gärung zum Zeitpunkt der höchsten
Hefevermehrung (wenn ca. 1/5 - 1/4 des Extrakts vergoren ist) etwas gärende
Würze. Diese gibst du in die unkarbonisierten Flaschen. Die Menge sollte
ca. 15% des Flascheninhalts betragen. (Die 15 % des unkarbonisierten Bieres
natürlich wieder in Flaschen abfüllen und auch so anstellen).
Nach 10 Tagen solltest du wunderbares Bier haben.
Übrigens kannst du auch geschmacklich tolle Experimente auf diese Weise
machen. (Weizenbier mit Märzenwürze aufkarbonisiern oder mit Pils ..... ?
)
schöne Grüße Christian
____________________ ältestes Bierlager: Bieramiden in Ägypten . . ..
|
|
Antwort 5 |
|
Posting Freak Beiträge: 1163 Registriert: 25.6.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 16.2.2011 um 07:56 |
|
|
Zitat von Bierman, am 16.2.2011 um
00:28 | ........................................
Hab dann auf Plopflaschen abgefüllt und die stehen jetzt seit 6 Tagen bei
ca 12 Grad im Treppenhaus, ohne das was passiert. Die Hälfte hab ich mit
Zucker gefüttert (12g/l), die andere Hälfte nicht.
................................ |
WOW, 12g/l
zucker sind definitiv zu viel. als faustformel gilt bei endvergorenem bier
(2ºP) 6g/l zucker.
die flaschen mit den 12g/l zucker must du sicher entlüften (teste nach etwa
einer woche eine flasche, wenn sie sich mit einem lauten knall öffnet und
dir sofort bier entgegenschäumt ist entlüften angesagt) d.h. jede flasche
ganz kurz öffnen und sofort wieder schliessen. diesen vorgang jeden tag /
zweiten tag so lange wiederholen bis sich die flaschen mit einem "normalen"
plopp öffnen. ____________________ Gruss aus der Schweiz, Dave aka Vade
meine 50l Anlage Biersektenmitglied 697 Schweizer
Brauereien
|
|
Antwort 6 |
|
Senior Member Beiträge: 332 Registriert: 21.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 16.2.2011 um 08:22 |
|
|
Hi,
habe was vergessen, da du die Flaschen so stark aufgezuckert hast, würde
ich nur 5% gärende Würze nehmen ..........
LG CH.
____________________ ältestes Bierlager: Bieramiden in Ägypten . . ..
|
|
Antwort 7 |
|
Posting Freak Beiträge: 1307 Registriert: 1.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 16.2.2011 um 10:26 |
|
|
Saugeile Idee Christian, macht bestimmt auch nochmal Spass so zu probieren,
aber dann braucht das Zeug ja wieder 4 Wochen Nachgärung bis man dran darf
Grüsse
Chris
|
|
Antwort 8 |
|
Senior Member Beiträge: 332 Registriert: 21.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 16.2.2011 um 10:39 |
|
|
Hallo Chris,
Ich bin ganz ehrlich, ich setze die gärende Würze dann zu, wenn ich sie
habe. Ich halte einfach die Insgesamtreifezeit ein, aber ab Würzezugabe
mindestens 10 Tage.
Bisher war ich mit den Ergebnis wirklich zufrieden.
Und Weizenbier auf diese Art zu karbonisieren (mit Märzenwürze und entspr.
Märzenhopfung) ergibt immer mein angeblich beste Weizen.
(- behaupten die Trinker ).
Grüße Christian
____________________ ältestes Bierlager: Bieramiden in Ägypten . . ..
|
|
Antwort 9 |
|
Senior Member Beiträge: 139 Registriert: 15.2.2011 Status: Offline
|
|
erstellt am: 20.2.2011 um 00:55 |
|
|
Hey, danke für eure vielen Tips. Ging ja echt schnell.Ich hatte leider die
letzten Tage nur ne schlechte WLAN Verbindung, daher erst jetzt meine
Reaktion.
Der Fehler kam durch eine missverständliche Brauanleitung zustande. Hier
war nämlich Nachgärung und Lagerung zusammengefasst und da die Lagerung ja
um die 0°C stattfindet (damit mehr CO² im Bier gebunden werden kann, wie's
da stand), dachte ich, das CO² entsteht auch bei der kalten Temperatur.
Hatte nicht bedacht, daß die Hefe da ja gar nicht mehr arbeiten kann.
Ich hab das Bier jetzt wärmer gestellt (18-20°) und nach 2 Tagen merkt man
auch tatsächlich schon etwas Druck auf den Flaschen. Ich kontrollier ab und
zu mal. Auch bei den Flaschen ohne Zuckerzugabe. Werd morgen noch mal
spindeln und schauen, ob ich denn da auch noch Zucker rein mach.
Hm tja, wie der komische Stammwürzeunterschied vor und nach dem Kochen
zustande kommt, kann ich nicht mehr nachvollziehen. Hatte die Würze vor dem
Spindeln auf 20° abgekühlt.
Wie ist denn das bei dieser gut sedimentierenden Hefe, muß man da n bißchen
von dem Hefeschlamm mit in die Flasche bringen, wenn die Hefe schon
tagelang auf dem Boden liegt? Oder sind das am Boden nur abgestorbene
Hefezellen?
Und wird das CO² tatsächlich besser gelöst, je kälter das Bier ist? Bzw,
was passiert, wenn man's nach der Nachgärung zu warm lagert?
____________________ Ich trink Bier, was macht Ihr?
|
|
Antwort 10 |
|
Senior Member Beiträge: 318 Registriert: 22.1.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 20.2.2011 um 11:10 |
|
|
Hi Bierman!
Also die Hefe die sich abgesetzt hat ist sicher nicht tot...die müsste auch
für eine Nachgärung ausreichen...vielleicht nochmal kurz aufwirbeln dann
sollte das kp sein.
Je kühler eine Flüssigkeit ist um so besser und mehr Gas kann sie binden.
Ob Wasser oder Bier macht nur einen sehr geringen unterschied. Du kannst
also die CO2-Sättigungstabelle benutzen, die du sofort findest wenn du es
bei Google eingibst.
Wenn du das Bier nach der Nachgärung zu warm lagerst...bzw schon während
der Nachgäruing zu warm lagerst kann es passieren (gerade wenn du viel CO2
im Bier haben möchtest und deshalb viel Zucker bzw. Speise gegeben hast),
dass dir die ein oder andere Flasche um die Ohren fliegt...oder spätestens
beim Öffnen hemmungslos überschäumt. Wenn du also mit Zucker oder Speise
arbeitest dann immer warten bis dein Bier endvergoren ist! Die Menge der
Speisegabe hängt vom EVG der Hefe und natürlich vom gewünschten CO2-gehalt
den du später im Bier haben möchtest. Bei Pils oder Hellem sind 4,5-5,5 g/l
normal.
Als Fausformel nach Balling kannst du dir merken, dass in etwa pro Gramm
Zucker ein Gramm CO2 und ein Gramm Alkohol entsteht.
Wenn du also 5g/l CO2 haben möchtest und 0,5l Flaschen Bier hast dann
ergibt das pro Flasche eine Zuckergabe von 5g.
Das ist aber nur pauschal und der idealfall...Bier ist aber kein Produkt,
dass sich immer ideal verhält deshalb wirst du deine Erfahrungen sammeln
müssen...aber das macht ja auch einen gewissen Reiz aus oder?
Grüße,
KliTscH
|
|
Antwort 11 |
|
Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 20.2.2011 um 14:26 |
|
|
> pro Gramm Zucker ein Gramm CO2 und ein Gramm Alkohol entsteht.
Hmm, das kann nicht ganz stimmen...eventuelle biblische Effekte mal nicht
berücksichtigt.
Habe mal gestöbert - auch weil mich interessiert hat, warum man "weniger"
Haushaltszucker zu derselben Carbonisierung braucht, als Traubenzucker.
Bei der alkoholischen Gärung wird 1 Molekül Glucose zu je 2
Molekülen Ethanol und CO2 gespalten.
Die Molekülmasse von Glucose (C6H12O6) ist 180, Ethanol (C2H5OH) ist 46 und
CO2 ist 44.
Aus 1g Glucose werden 1/180 * 2 * 46 = 0,51g Alkohol und 1/180 * 2 * 44 =
0,49g CO2.
Haushaltszucker (= Saccharose, Sucrose) C12H22O11
(Molekülmasse 342) wird durch Invertase zu Glucose und
Fructose
gespalten. Da beide dieselbe Molekülmasse haben. Dabei wird offenbar ein
Molekül Wasser "gebraucht".
Aus 1g Sucrose wird "mehr" Alkohol und CO2 gebildet, nämlich:
1/342 * 4 * 46 = 0,54g Alkohol und 1/342 * 4 * 44 = 0,51g CO2.
Umgerechnet für Carbonsierung braucht man für 1g CO2 also 2,04g Glucose und
1,96g Sucrose.
Alles rein theoretische Werte ohne Gärnebenprodukte oder anderen
Schwund.
Und hoffentlich habe ich da jetzt keinen Blödsinn verzapft!
Uwe ____________________
|
|
Antwort 12 |
|
Senior Member Beiträge: 139 Registriert: 15.2.2011 Status: Offline
|
|
erstellt am: 21.2.2011 um 22:53 |
|
|
Hm, also nach Uwes Rechnung müsste ich doch dann mit meinen 12g/l Zucker
auf ca 6g/l CO² kommen und nicht auf 8g, wie Du weiter oben schreibst..
oder seh' ich das falsch?
Vorgestern hab ich die Hefe noch mal aufgeschüttelt und jetzt gehts
tatsächlich gut los. Ich hab grad noch ne Flasche aufgemacht und es schäumt
schon sehr schön, ich bin froh, das Bier kriegt doch noch Kohlensäure
Die Messung zeigt allerdings keinen Unterschied zur letzten. Die Flaschen
stehen jetzt 6 Tage bei 20°C und haben gerade mal 1SG (=1 Oe =1/4°P?)
weniger, als vorher. Vorausgesetzt, ich hab genau gemessen. Hab aber auf
Temperatur geachtet und auch die Kohlensäurebläschen von der Spindel
abgedreht.
Gibt es bei den Spindeln eigentlich verschieden große Skalen? Bei meiner
kann man jedenfalls sehr schlecht ablesen, da die Einteilung sehr eng
ist.
Achja, eine Frage noch: Woran merke ich denn, wann die Nachgärung zu ende
ist und Lagertemperatur angesagt ist? Bei 2°P?
Und Danke für den freundlichen Empfang im Forum ____________________ Ich trink Bier, was macht Ihr?
|
|
Antwort 13 |
|
Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 21.2.2011 um 23:36 |
|
|
Ich habe mir eine Spindel 0-7°P zugelegt (heimbrau.de), die pro Grad Plato
vielleicht 1cm Skalenlänge und 0,1er Strichlein hat.
Das Ende der Nachgärung kann man am ehesten mit einem Manometer sehen, wenn
sich der Druck nicht weiter erhöht.
Bei ausreichend Hefe kann man es auch an der Trübung in der Flasche
ablesen, die dann merklich nachläßt.
Sonst wirst Du es einfach abschätzen müssen, bzw. immer mal eine
Probeflasche leeren (=incorporieren).
...hmm, bist Du jetzt Jörg oder Christian?
Uwe ____________________
|
|
Antwort 14 |
|
Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.2.2011 um 09:01 |
|
|
Zitat von Bierman, am 21.2.2011 um
22:53 | Hm, also nach Uwes Rechnung müsste ich
doch dann mit meinen 12g/l Zucker auf ca 6g/l CO² kommen und nicht auf 8g,
wie Du weiter oben schreibst.. oder seh' ich das falsch?
|
Ich erlaub mir mal darauf zu antworten:
Im Jungbier bleibt schon durch den Umgebungsluftdruck etwas CO2 hängen.
Bei deinen 20°C sind das etwa 1,7g/l. Die musst du noch zu den 6g/l
addieren. Wobei, zumindest laut fabier.de Speiserechner, pro 2g
Haushaltszucker ein klein wenig mehr als 1g CO2 entsteht. Sodass am Ende
insgesamt ca. 8g/l CO2 entstehen sollten, wie Uwe richtig bemerkt hatte.
Gruss
Matthias
|
|
Antwort 15 |
|
Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 22.2.2011 um 12:37 |
|
|
Diese 0,51g Ethanol bzw. 0,49g CO2 sind theoretische Werte.
Ich bin ins grübeln gekommen, als ich auf der Fruchtweinkeller-Seite etwas von 2,6g Zucker für 1g
Ethanol gelesen habe.
Darauf habe ich Andreas (Chef vom Fruchtweinkeller) gefragt. Er schreibt,
daß dieser Wert für die Gärung von Traubenmost gut hin kommt.
Ein Teil des Zuckers wird dabei für den Zellaufbau "verbraucht". Dabei
bleibt aber unklar, ob die CO2-Produktion davon vielleicht unbeeinflußt
wäre.
Und in Bierwürze mögen die Verhältnisse auch wieder anders sein (vorwiegend
Maltose und weniger Sucrose bzw. Fructose).
Vielleicht hat jemand belastbarere Informationen?
Uwe ____________________
|
|
Antwort 16 |
|
Senior Member Beiträge: 318 Registriert: 22.1.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.2.2011 um 13:16 |
|
|
Also an der TU-München /Weihenstepahn wird gelehrt, dass aus 2,0665g
Extrakt (in Bierwürze) genau 1g Ethanol, 0,11g Hefe und 0,9565g CO2
entstehen. Dies ist auch Berechnungsgrundlage für sämtliche
Bieranalysen...sollte also stimmen ;D
Auf der anderen Seite ist dies sicher auch nur die Theorie und in der
Praxis kann es ja immer anders aussehen. Die beste Wissenschaft bringt ja
nichts wenn die Erfahrungen etwas anderes besagen...aber deshalb können wir
ja froh sein, dass wir uns hier austauschen können.
Grüße,
KliTscH
|
|
Antwort 17 |
|
Senior Member Beiträge: 139 Registriert: 15.2.2011 Status: Offline
|
|
erstellt am: 24.2.2011 um 01:19 |
|
|
Also ich bin Christian... gibts noch nen Bierman? Ist ja auch n blöder Nick
in einem Bierforum
Ich habe heute 2 Flaschen incorporiert und beide haben sehr lecker
geschmeckt. Ich war sehr erstaunt, war mein zweiter Sud erst. Macht Lust
auf mehr. Die mit Zucker zugefüttert war hatte auch ne Menge CO2, die
andere war eher ein bißchen schaal. Ich werd mal die ohne Zucker noch mal
nachzuckern, den anderen geb ich noch 2 Tage, dann kommen sie in die
Kühlung.
Ist es denn schlimm, wenn die 1-2 Tage zu lange warm stehen? Die Nachgärung
stoppt doch irgendwann von alleine oder? Die muß ich ja nicht durch kalt
stellen künstlich beenden?!
Auf jeden Fall danke für die vielen Tips. Das Forum ist super
Fühle mich auf dem richtigen Weg ____________________ Ich trink Bier, was macht Ihr?
|
|
Antwort 18 |
|
Posting Freak Beiträge: 1791 Registriert: 6.7.2004 Status: Offline
|
|
erstellt am: 24.2.2011 um 02:42 |
|
|
Hallo,
wenn die Flaschen zu etwas länger warm stehen ist das kein Problem.
Gruß
Udo
|
|
Antwort 19 |
|
Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 24.2.2011 um 08:37 |
|
|
Hallo Christian!
Habe Dich mit Biermann (zwei 'n') verwechselt!
Schön, daß es jetzt mit der Nachgärung klappt.
Manchmal ist man auch gezwungen, eine Nachgärung lange zu führen, wie ich
am Anfang ja schon geschrieben habe.
Ich habe Bier auch schon im Sommer bei 20°C im Schuppen "gelagert" und
keine negativen Einflüsse gemerkt, optimal ist das dann aber sicher auch
wieder nicht.
Uwe ____________________
|
|
Antwort 20 |
|