Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.12.2011 um 16:37 |
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Zwischenbericht:
Eben gemessen 6,8°Brix, entsprechend Earl's Tabelle 3,7°P, SVG = 67,43%
Das ist mir noch zu wenig.
Die großblasige Schaumdecke, mit nur wenigen Löchern drin, spricht
ebenfalls gegen das Abfüllen.
Das Blubbern, inzwischen im Minutentakt, spricht ebenfalls dafür, der Hefe
noch ein wenig Spaß zu lassen.
Ich werd dem Pitter Kölsch also noch bis nach Weihnachten Ruhe gönnen und
die Temperatur weiter auf 19°C halten.
Der Rest der kleinen Probe aus der Pipette wurde natürlich verkostet. Holla
die Waldfee, wäre da nicht die noch sehr erhebliche Süße von Unvergorenem,
würde ich spontan auf ein Kölsch der etwas stärkeren Hopfung in Richtung
Richmodis oder Gaffel tippen.
Scheint, als hätte ich das typische Kölsch getroffen
Die Bitterung ist noch Etwas hoch, aber die wird sich im Verlauf der Reife
ja noch abbauen.
Die Farbe ist bei ca. 7EBC und damit kann ich zufrieden sein. ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 25 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.12.2011 um 17:44 |
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So ist es denn vollbracht...
Natürlich ist das Neuweilnauer Küchenbier - Pitter KEIN Kölsch
Weil um ein Kölsch zu sein, muß es innerhalb der Stadtgrenzen der Stadt
Köln und nach traditioneller Art gebraut sein.
Ich bin zwar Kölner, aber das reicht dann wohl nicht um irgendwelchen
Ständeköppen genug zu sein.
Also ist es ein Bier nach Kölscher Art und so wird es auch auf den
Halskrausen der Flaschen stehen.
Aber verdammt will ich sein, wenn das was die getreue Braumagd Vicky heute
zumindest zur Hälfte in Flaschen füllte - nach 30 Flaschen hatte sie das
Näschen voll und ich durfte den Rest selber abfüllen - nicht so schmeckt
wie das Bier meiner Heimat.
Klar, es ist noch ungehobelt, zumal grün geschlaucht bei 2,8°P, auch noch
recht trüb,
aber wenn das, was das Jungbier verspricht, am Ende aus der Flasche kommt,
dann will ich es zufrieden sein
Die Werte:
Stammwürze 11,3°P
Abgefüllt bei 2,81°P
SVG 82,2%
TVG 66,6%
Alc 4,7 Vol%
Sudhausausbeute 60,7% (ned so berühmt)
Die Flaschen bleiben jetzt noch 7 Tage bei HG-Temperatur stehen, kommen
danach in die Kaltreifung. Drei davon werden allerdings nach der NG den Weg
zu Gulp, dem Namensgeber gehen und dort bei ihm reifen dürfen. ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 26 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.1.2012 um 23:07 |
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Voll in die Hose gegangen (?)
Heute war die erste Wöchnerin des Pitter dran. Nachgärungsdauer bei
Raumtemperatur 7 Tage. Abgefüllt am 31.12.2011
Ich hab das Pitter gemäß der Berechnungen mit dem kleinen Brauhelfer bei
2,81°P grün geschlaucht. Da ich kaum glaube, daß im Programm ein Fehler
steckt, denke ich wohl eher, daß ich im Vorfeld einen gravierenden
rechnerischen Fehler gemacht habe, welcher mich jetzt vor ein Problem
stellt.
Die Situation:
Farbe 6-7EBC
Trübung wie bei einem Hefeweizen
Geschmacklich durchaus als ein Bier nach Kölsch-Art zu erkennen, aber noch
immer extremer Jungbiergeschmack.
Absolut keine Schaumentwicklung
Dennoch Kohlensäure, wenn auch sehr verhalten, vorhanden.
Meine These:
Grünschlauchzeitpunkt war zum Zeitpunkt des Abfüllens schon lange
überschritten und ohne die Zuckergabe setzte nie die Nachgärung ein. In den
Flaschen ist lediglich die HG langsam ausgelaufen und letztlich
eingeschlafen.
Frage:
Flaschen zurück in Gärbottich, mit Zucker aufspeisen und wieder abfüllen
Was würdet Ihr tun
[Editiert am 7.1.2012 um 23:13 von TrashHunter]
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Antwort 27 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.1.2012 um 23:22 |
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Wie hast Du denn den Abfüllzeitpunkt berechnet? Gab es eine
Schnellvergärprobe? Oder mit dem EVG aus dem Datenblatt? Falls letzteres
könnte ich mir vorstellen, das durch die zu hohe erste Rast zu wenig
vergärbare Zucker entstanden sind und der EVG unter den Erwartungen
zurückbleibt.
Edit:
Zu retten wie beschrieben: Zurück in den Abfülleimer, aufspeisen und
nochmals abfüllen.
[Editiert am 7.1.2012 um 23:31 von Kurt]
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Antwort 28 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.1.2012 um 23:27 |
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Letzteres Kurt. Es gab keine SVG-Probe und darin lag wohl der Fehler.
Dementsprechend stimmte der Zeitpunkt / Vergärungsgrad für's Grünschlauchen
nicht.
Soweit hab ich das schon begriffen.
Nur ist es müssig über die Ursachen nach zu denken.
Die eigentliche Frage ist, wie kann ich es noch retten ?____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 29 |
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Posting Freak Beiträge: 1478 Registriert: 3.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.1.2012 um 23:32 |
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Zitat: | Die eigentliche Frage
ist, wie kann ich es noch retten ? |
Nabend Udo,
nun, ich würde mir eine Zuckerlösung herstellen und mit einer Einwegspritze
aus der Apotheke in jede Flasche ein paar ml geben. Die Frage der Fragen
ist nur, wieviel. Da du schreibst, es ist schon Kohlensäure vorhanden,
hilft eigl. in dem Fall nur ein Gefühlswert. Kronkorken oder Bügelflaschen?
(eigentlich egal, 1. ist nur ärgerlicher und aufwendiger)
Hoffe, du kannst es noch ordentlich hinbiegen. Das zurückführen in den
Gäreimer wär für mich nichts, warum weiss ich aber nicht
lg Dominic, der wieder mal froh über seine Kegs ist ____________________ Viele Grüße
Dominic
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Antwort 30 |
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Posting Freak Beiträge: 511 Registriert: 10.6.2009 Status: Offline
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erstellt am: 7.1.2012 um 23:43 |
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Hoi Trashhunter
Zuerst: Relax, dont worry, have a homebrew!
Du musst nicht jezt reagieren, es kann nichts schief gehen.
Ich würde noch eine Woche warten und das Bier wieder verkosten. In einer
Woche sollte es richtig endvergoren sein und erst dann solltest du
abschätzen, wie viel Kohlensäure fehlt. Sonst baust du dir vielleicht
Flaschenbomben.
Falls in einer Woche noch Kohlensäure fehlt würde ich den fehlenden Zucker
in jede Flasche einzeln dosieren mit einer Spritze (Zuckerlösung in ca. 5
ml Portionen). Die Konzentration der Zuckerlösung musst du entsprechend
einstellen, nachdem du erfahren hast, wieviel Kohlensäure fehlt.
Aber, wie gesagt: Ruhe bewahren, es kann nicht schief(er) gehen, du bist
das einzige was das Problem zum eskalieren bringen kann
Gruss, BE
[Editiert am 7.1.2012 um 23:44 von BlaueEule]
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Antwort 31 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.1.2012 um 23:48 |
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Jo, da hast DU wohl recht BE
Ich denke, ich werd mich drauf einlassen und das Bier kurzerhand noch ne
Woche so wie es ist stehen lassen und dann entscheiden.
Wie Du schon sagtest, ich muß wohl noch nicht reagieren. Und morgen möchte
ich erst mal das LGT abfüllen. In die Rettung des Pitter einzusteigen,
würde mich nur unter Druck setzen.
Danke, das war die Stimme der Vernunft, welche ich wohl benötigte ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 32 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.1.2012 um 00:20 |
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Hallo Udo, ich leide mit, immerhin hast du das Bier ja mir gewidmet. Die
Kollegen haben dich ja schon auf den richtigen Weg gebracht. Wenns in einer
Woche immer noch nicht prickelt kannst du ja noch nachimpfen.
Und es muss nicht sein, dass sich alle Flaschen gleich verhalten.
Vielleicht hast du ja die Murphy-Flasche aufgemacht?
Für die Zukunft noch ein Tipp: immer eine durchsichtige Flasche (Limo oder
was auch immer) mit einem Manometer bestücken. So hast du alles im Blick, den
Druck und das Verhalten der Hefe, die Bierfarbe...Geht wohl auch mit einer
Petflasche, bläht sich angeblich, wenns zu viel Druck wird, habe aber damit
keine Erfahrung.
Also Kopf hoch, wird schon noch werden.
Gruß
Peter
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Antwort 33 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 8.1.2012 um 08:30 |
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Bei Obergärigem würde ich eigentlich gar nicht grün schlauchen.
Zum einen kann man da eine Schnellvergärprobe (in meinen Augen die
Voraussetzung für grün schlauchen) kaum vernünftig machen, da die
Hauptgärung schon recht flott sein kann und im schlimmsten Falle die SVP
überholt!
Zum anderen ist das Abpassen des richtigen Schlauchzeitpunkts bei obergärig
schon recht schwierig, da es dabei schon um "Stunden" gehen kann.
Untergäriges ist da unkritischer und da funktioniert die SVP auch viel
besser. Aber die Temperaturdifferenz Gärung zu SVP nicht zu groß
wählen. Ich habs selbst noch nicht beobachtet, andere Hobbybrauer haben
aber davon berichtet, daß bei zu warmer SVP der Gärendpunkt mit der
Hauptgärung nicht mehr übereinstimmt.
Das ist wegen der vermehrt gebildeten Gärnebenprodukte auch irgendwie
einleuchtend.
Bei Flaschenabfüllung würde ich eigentlich ganz auf Grünschlauchen
verzichten. Da die Gärung dabei noch recht aktiv ist, hat man (je nach
Hefetyp) noch recht viel Hefe in Schwebe, die dann ein entsprechend hohes
Sediment in der Flasche ausmachen kann. Bei Verwendung von Kegs ist das
unproblematischer, da man dabei mit entsprechend gekürztem Degen oberhalb
des Sediments zapft oder die Hefemenge durch Umdrücken noch mal reduzieren
kann bzw. bedarfsweise dann mit Gegendruckabfüller hefearm in Flaschen
abfüllen kann.
Ich denke auch, daß noch etwas Abwarten nicht schaden kann, würde mich aber
schon mal auf Aufspeisen mit definierter Zuckerlösung (gerne auch aus
Trockenmalzextrakt oder Traubenzucker) vorbereiten.
Du kannst aber vielleicht schon jetzt Probeflaschen mit definierten
Zuckermengen moderat aufspeisen um nach einer jetzt weiteren Woche ggf.
schon mal schauen zu können, wieviel Zucker Du bei der Hauptmenge pro
Flasche brauchen wirst.
Du hast bei etwa 23°C Gärtemperatur (aus Deinem obersten Beitrag) etwa
1,5g/l CO2 schon im Jungbier, für moderate 4,5g/l (sind dann eher 5g/l wenn
man die Erkenntnisse aus dem Speiserechnerthread einbezieht) fehlen noch
etwa 6,8g Traubenzucker bzw. je nach Deiner Flaschengröße eben 3,4g für
0,5er.
Wenn Du Dir eine definierte Traubenzuckerlösung von z.B. 100g auf 100ml
aufgefüllt machst (heißes Wasser), dann hast Du pro ml aus einer Spritze 1g
Traubenzucker und kannst die Probenflaschen geeignet beimpfen. Ist halt
schade, daß von der Zuckerlösung der größte Teil dann weggeworfen wird,
weil sich diese Lösung sicher kaum lange lagern läßt.
...oder Du nimmst 50g Traubenzucker auf 100ml aufgefüllt, dann verdoppeln
sich die Mengen und es ist dann auch leichter zu dosieren.
Gutes Gelingen!
Uwe
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Antwort 34 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.1.2012 um 11:21 |
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Wenn man die obergärige SVP auf dem Magnetrührer rührt, dann ist die in der
Hälfte der Zeit der Hauptgärung durch.
Ich würde aber trotzdem nicht grünschlauchen wie Uwe sagt wegen der vielen
Hefe in der Schwebe bei OG.
Das mit der Spritze und der Zuckerlösung hab ich auch schon mal gemacht,
das geht einwandfrei.
Im schlimmsten Fall musst Du halt anschließend wieder belüften bis es
passt.
Stefan
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Antwort 35 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.1.2012 um 12:23 |
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Ich hab bisher leider auch keine besonders guten Erfahrungen mit der SVP
gemacht. Irgendwie passte da der EVG von der Probe und dem Sud nie
übereinandern. Ich arbeite bei Flaschenabfüllung mittlerweile nur noch mit
Speise. Beim Fass schlauche ich auf Verdacht (mit geschätztem EVG) grün und
Spunde.
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Antwort 36 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.1.2012 um 12:58 |
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Meine Erkenntnis Grünschlauchen ist nur Etwas für
wirklich erfahrene HBs und dazu zähle ich mich noch ned
Ich habe eben drei Flaschen 0,5L des Pitter präpariert:
Zuckerlösung angesetzt 100g auf 100ml Wasser entspricht 1ml = 1g Zucker
Spritze für den Test == 1ml
Flasche 1 = 1 Spritze, problemlos neu verkorkt (Kronkorken)
Flasche 2 = 2 Spritzen, ich musste mich mässig beeilen
Flasche 3 = 4 Spritzen, ich musste mich wirklich beeilen weil eine extreme
Schaumbildung eintrat.
Die Flaschen sind entsprechend markiert.
Jetzt werd ich einfach abwarten und die Flaschen eine weitere Woche stehen
lassen. Nächsten Sonntag mache ich sie und eine der Ungeimpften dann auf
und vergleiche die Ergebnisse.
Entsprechend der Beobachtungen werde ich dann die übrigen Flaschen impfen
und hoffen, so eine akzeptable Carbonisierung einzustellen.
Das Folgende richtet sich an die Mitglieder, welche auf meine Berichte mit
Kommentaren reagierten, welche mir gratulierten, weil bei mir immer Alles
so gut klappt:
Wie Ihr seht, klappt auch bei mir nicht immer Alles so toll auf Anhieb
und das empfinde ich unterm Strich sogar als wohltuend, denn es beweist daß
ich nicht der Über-HB,
sondern auch nur ein Anfänger bin
Zwei, nach Aussagen der Verkoster hervorragende Bier (TfaG HoPo und
Flying-Weizen) und ein - im Augenblick - nicht den Erwartungen
Entsprechendes, ergeben eine Erfolgsquote von 2:1. Und diese scheint sich
sogar noch gegen 2:2 zu verschieben, da es den Anschein hat, daß die
Blanche der hohen StW von 20,2°P des LGT nicht gewachsen ist. ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 37 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.1.2012 um 13:26 |
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100g Zucker auf 100ml ergibt aber nicht 1g Zucker pro ml Lösung!
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Antwort 38 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.1.2012 um 13:27 |
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Du könntest das LGT immer noch auf eine vernünftige Stammwürze auch während
der Gärung mit abgekochtem Wasser verdünnen, sagen wir mal so 18°P, da
freut sich die Hefe sicher und du hast mehr Bier
Die Menge kann man sich ja einfach ausrechnen.
Und das mit dem Grünschlauchen war jetzt halt Lehrgeld, wobei Du das Bier
ganz sicher noch retten kannst.
Stefan
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Antwort 39 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.1.2012 um 14:14 |
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Stimmt Kurt, danke Kleiner Denkfehler, habe das Volumen des
Zuckers nicht berücksichtigt.
100g Zucker + 100ml Wasser ergeben 180ml. Ergo 1g/1,8ml
d.h. in Flasche 3 befinden sich jetzt ca. 2,2g Zucker in Lösung.
2,2g auf 0,5L Jungbier dürften wohl noch etwas schwach sein, ergo habe ich
noch zwei weitere Flaschen präpariert.
Flasche 4 mit 6ml
Flasche 5 mit 8ml
@Stefan:
Verdünnen werde ich das LGT auf keinen Fall. Die im Verlauf des Vormittages
gemachten Beobachtungen implizieren einen anderen, erfolgversprechenden
Lösungsweg.
1. Nach dem erneuten Abschöpfen des wieder entstandenen, dichten Teppichs
aus Hefeschlamm kam erneut Dynamik im Jungbier auf. Ich vermute, daß die
Drucksitutation im Gäreimer die Hefe stresst und durch das Abschöpfen des
Hefeschlamms der Druck verringert wird.
2. In einer vor ca. 45min durch den Ablasshahn genommenen Probe messen ich
9,7°Brix gegenüber 11,5°Brix mit der Pipette von oben gezogen.
Diese Beobachtung führt mich wieder zur Theorie der Schichtenbildung im
Gärbehälter. Die Konsequenz daraus ist, daß ich den Inhalt des Gäreimers
kurzerhand mit dem Braupaddel kräftig durchgerührt habe.
3. Alles ist besser als ein Bier nachträglich mit Wasser zu verdünnen ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 40 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 8.1.2012 um 15:43 |
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Hihi, deshalb schreibe ich immer: "...z.B. 100g auf 100ml aufgefüllt"!
Habs vorhin vergessen: das Bier ggf. für diese Nachspeisung mal 'nen Tag
abkühlen. Dann ist es braver beim Einfüllen der Speise.
Uwe
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Antwort 41 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.1.2012 um 16:17 |
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Zitat von TrashHunter, am 8.1.2012 um
14:14 |
@Stefan:
Verdünnen werde ich das LGT auf keinen Fall. Die im Verlauf des Vormittages
gemachten Beobachtungen implizieren einen anderen, erfolgversprechenden
Lösungsweg.
1. Nach dem erneuten Abschöpfen des wieder entstandenen, dichten Teppichs
aus Hefeschlamm kam erneut Dynamik im Jungbier auf. Ich vermute, daß die
Drucksitutation im Gäreimer die Hefe stresst und durch das Abschöpfen des
Hefeschlamms der Druck verringert wird.
2. In einer vor ca. 45min durch den Ablasshahn genommenen Probe messen ich
9,7°Brix gegenüber 11,5°Brix mit der Pipette von oben gezogen.
Diese Beobachtung führt mich wieder zur Theorie der Schichtenbildung im
Gärbehälter. Die Konsequenz daraus ist, daß ich den Inhalt des Gäreimers
kurzerhand mit dem Braupaddel kräftig durchgerührt habe.
3. Alles ist besser als ein Bier nachträglich mit Wasser zu verdünnen
|
Eine Hefezelle kann angeblich viele hundert Bar Druck aushalten, glaub
nicht, dass sich da so eine Hefeschlammschicht irgend wie auswirkt.
Wenn dem so wäre, dann hättest Du außerdem ganz schlechte Karten für die
Nachgärung in der Flasche.
Die Frage ist außerdem, in wie fern eine schwimmende Hefeschicht in der
Lage ist, einen Druck aufzubauen.
Das mit dem Umrühren ist natürlich eine gute Idee.
Wenn die Hefe die Stammwürze nicht packt, dann ist Verdünnen auf jeden Fall
besser als wegkippen.
Auf jeden Fall viel Erfolg!
Stefan
[Editiert am 8.1.2012 um 16:38 von Boludo]
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Antwort 42 |
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Posting Freak Beiträge: 678 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.1.2012 um 16:34 |
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fast richtig...
Zitat von tauroplu, am 19.8.2011 um
08:36 | Moin,
mit der Volumenformel V = m/rho und der Dichte von Saccharose = 1,57 g/ml
ergeben sich: 100 g/1,57 g/ml = 63,7 ml
100 ml Wasser + 100 g Zucker ergeben somit knapp 164 ml Zuckerlösung.
Gruß
Michael
|
____________________
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Antwort 43 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.1.2012 um 17:12 |
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@Stefan:
Du erschreckst mich bis ins Mark Du
hast das Nie-Wort verwendet "wegkippen"
Ich werde Alles tun, notfalls mastig süßes Bier mit 4,4% vol.Alc. trinken
oder an meine Leute verschenken und behaupten es sei ein "Bier-Likör
Light", aber WEGKIPPEN
NEVER !
Es gibt für mich nur einen einzigen Grund, einen Sud zu entsorgen:
Konzentriertes Rückwärtsessen in Folge des Genußes eines Bieres und
Bestätigung des Anfangsverdachtes durch konzentriertes Rückwärtsessen in
Folge des Genußes einer Vergleichsflasche ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 44 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.1.2012 um 22:09 |
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Hallo Trash,
schade!!!!
ich gebe mal meinen Senf dazu:
Also nach einer Woche Warmphase brauchst du gerade bei obergärigen, wenn
ich das richtig quer gelesen habe, nicht länger zu warten, denn da ist der
Rest schon auf jeden Fall durch.
Das Aufkräusen mittels Zucker scheint richtig zu sein, auch wenn die
erneute O2 Einbindung supotimal sein wird. Ich würde das Bier also nicht
wieder in den Gäreimer kippen, sondern deine Spritzenmethode bevorzugen.
Wenn alles daneben geht..... hast du schon mal das Brennen probiert?
Wenn ich nicht so einen Schiss vom Methyl hätte, hätte ich das wohl schon
längst ausprobiert. Doppel
Gut, ich würde die Flaschen jetzt auf jeden Fall kalt stellen und die
nächsten drei Wochen nicht mehr anrühren. Also nicht wieder in einer Woche
einen Test machen und so. Letzte Anmerkung: Ich war ein Mal in Kölle und
habe versucht, mich an das Kölsch zu gewöhnen, das Einzige was bei mir
einigermaßen gefunzt hat war das "Mühlenkölsch" was offenbar dort einen
relativ guten Ruf hat, dass eben nicht! nach typischen Kölsch schmecken
soll. Aber dasw wissen die Kölsche Jungs wohl besser. Wäre über deren
Meinung dankbar. In einer der B&B (Nummer weiß ich nicht) wurde auch eine
Gasthausbrauerei vorgestellt, evtl kannst du von der, eine original
Kölschhefe ergattern. Evtl liegt es auch an der.
Beste Grüße
Holger ____________________
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Antwort 45 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.1.2012 um 22:35 |
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Die Hefe war schon ok Holger. War ja die hier im Forum wiederholt als
Top-Kölsch-Hefe bezeichnete Colonia-F, welche Peter mir geschickt hatte.
Der Fehler lag ausschließlich bei mir. Zuviel auf einmal im Kopp, ned
richtig gerechnet oder hingesehen und batsch... Grünschluachzeitpunkt um
Faktor x verpasst und ergo Jungbier zur Nachgärung in die Flaschen gegeben,
dessen Hefe Nix mehr zu futtern hat.
Hab ich selbst versaubeutelt. Das steht außer Frage.
Ich hab also jetzt meine 5 Test-Impf-Flaschen und werde die genau
beobachten und Ende der Woche dann anhand dieser Flaschen entscheiden, mit
welche Zuckerkonzentration ich die übrigen Flaschen dann impfe um die NG
wieder in Gang zu bringen. Bis dahin stehen die Testflaschen bei
Zimmertemperatur und die übrigen Etwas kühler um das Impfen zu
vereinfachen.
Wird Alles wieder gut ! Noch sind Hopfen und Malz beim Pitter ned verloren
____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 46 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.1.2012 um 18:35 |
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Es wird werden,
Flasche 4 und 5 zeigen deutliche Klärung und einen feinen Kranz von
CO2-Bläschen zwischen Glas und Bieroberfläche.
Ich schätze, ich werde letztlich alle Flaschen mit jeweils 3,5g Zucker in
Lösung impfen, drei Tage warm stehen lassen und dann in die Kühlreifung
stellen.
Ich bin ein sehr eomtionaler Mensch, deshalb reagiere ich zuweilen Etwas
heftig.
Unterm Strich aber denke ich, daß die Panik unbegründet war.
Das Pitter ist nicht verloren... ich habe durch das verfehlte
Grünschlauchen lediglich eine Woche bis zur Genießbarkeit verloren
[Editiert am 11.1.2012 um 18:36 von TrashHunter]
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Antwort 47 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.1.2012 um 23:43 |
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Flasche 4 und 5 haben sich drei Tage nach der Impfung und bei
Raumtemperatur als deutlich nachgärend gezeigt und heute, nach zwei Tagen
in der Kälte verhielt sich Flasche 4 beim Öffnen, wie man es erwartet.
Flasche 5 reagierte Etwas heftig.
Beide zeigten schon deutliche Klärung und Bodensatz. Also so, wie
erwünscht. Und beide schmeckten auch hervorragend und allen Befürchtungen
zu Trotze tatsächlich wie ein Kölsch. (Schade, daß ich keine Buddel
Richmodis als Referenz hier hatte, hätte mich stark interessiert)
Die Flaschen 1, 2 und 3 der Versuchsimpfung dürften dementsprechend
wahscheinlich untercarbonisiert sein.
Konsequenz daraus:
Ich habe die übrigen Flaschen, die ich schon heute Morgen aus der Kälte
geholt hatte, eine nach der anderen entkorkt und mit 3,5g Zucker in
Wasserlösung geimpft; danach sofort wieder verkorkt.
Alle reagierten zwar mit geringer Schaumbildung durch die Impfung, aber es
kam nicht zum Überschäumen
Solcherart geimpft stehen die Flaschen also jetzt wieder bei Raumtemperatur
um die verspätete Nachgärung zu fahren. In drei bis vier Tagen kommen sie
dann zurück in das kalte Zimmer.
Unterm Strich dürfte mein Fehler bezüglich des verpassten
Grünschlauchtermines also lediglich Nerven, nicht aber das Bier gekostet
haben.
Das Pitter ist gerettet und wird ein gutes Bier nach Kölscher Art. Gulp
darf sich auf ein gutes Bier mit seinem Namen zur Verkostung freuen
[Editiert am 15.1.2012 um 23:44 von TrashHunter]
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Antwort 48 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.1.2012 um 07:14 |
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Ich würde die mindestens 1 Woche oder besser 10 Tage im Warmen nachgären
lassen und vorher noch mal kontrollieren.
Kann sein, dass die Hefe etwas braucht, um wieder aus dem Winterschlaf zu
erwachen.
Stefan
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Antwort 49 |
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