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Autor: Betreff: The Darkening, Resteverwertung vor der Sommerpause
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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 24.5.2012 um 16:06  
Ja nü Michael,

eigentlich hatte ich ja "nur" 12,5°P angepeilt. Wenn's jetzt tatsächlich ein Böckchen / Stout wird, freut mich das sicher. Aber, es enttäuscht mich nicht, wenn dem so nicht ist, bzw. wenn die vielen Platos sich nicht vergären lassen und als Restsüße im Bier verbleiben.... vielleicht hab ich dann ja endlich das Bier, mit welchem ich meine GöGa zum Bier bekehren kann ;)

Das Ganze war ein experimenteller Sud. Entgegen meiner eigenen Unkenrufe ließ sich das Läutern trotz des hohen Rohfruchtanteiles super an. Der Sud hat also jedes Recht, Bier zu werden. Irgendwem wird es sicher schmecken.... im Zweifel mir, weil ich keinen Sud verloren gebe nur weil er nicht dem angepeilten Ziel entspricht :)

Ich werde weiter berichten. Wir sind bei 54°C in der Würze, die Hefe ist hungrig und quicklebendig...


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red_folder.gif erstellt am: 24.5.2012 um 19:58  
Sodele, es ist angerichtet, öhh, angestellt :)
Die Hefe ist im Gärfaß und darf gerne loslegen, die final gemessenen 14,5°P weg zu knabbern.

Wieder einmal hat es sich bewiesen, daß es Lötzinn ist, heiße Würze zu messen. Denn auch mit Moritz' Methode landete ich noch bei 17°P (Alle Werte nach Umrechnung von Brix auf Plato)

Ich halte also die zweimal gemessenen 14,5°P als StW dieses Sudes fest.

Den Rest wird die Hefe richten. Und somit ist die HG des Restesudes vor der Sommerpause eröffnet.
Ich denke, vor Mitte Juli werde ich jetzt nicht mehr brauen. Keine Zeit, keine Kohle. Im Juli werde ich dann nochmal ein Weizen ansetzen, welches zu meiner Geburtstagsfeier wohl fertig sein dürfte.

Das Alles bedeutet aber nicht, daß ich mich aus dem Forum zurück ziehe :P Ich bin und bleibe dabei und der Eine oder Andere wird mich ja auch persönlich in Gauerstadt, Dortmund oder auch Trier erleben :)

Ich danke allen Mitgliedern dieses Forums für die tatkräftige Unterstützung während dieses, meines ersten Jahres als Brauer. Denn, dieses neigt sich dem Ende zu. Letztes Jahr im Juni braute ich mein erstes Bier.


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red_folder.gif erstellt am: 24.5.2012 um 21:25  
Richtig, Udo, ich nehme die StW. auch nur noch nach dem Pwt. im Einlauf zum Gärfass.
Gemessen mit den Refraktometer sind die Werte bei 30 Grad realistischer, wie bei 90 Grad nach dem Whirlpool.

Volco
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2012 um 16:10  
So, wer das noch nicht gemerkt hat.... ich stehe seit je her mit der Mattetick auf Kriegsfuß :puzz:
Irgendwo hier im Forum war es wohl schon einmal erwähnt, aber ich finde es nicht mehr und steh deshalb auf dem Schlauch und ich hoffe, Ihr könnt mir weiter helfen.

The Darkening ging - wie schon beschrieben - mit 14,5°Plato an den Start.
Und weil der Geruch schon so abartig genial rüber kam, bekamen die 21 Liter seither drei Gaben à 800g Rohrzucker spendiert. Eine vierte Gabe, wiederum 800g ist für Morgen geplant.

Irgendwann dann wird das Bier dann ausgegoren sein und ich werde einen Restextrakt messen. Und den gegen die Stammwürze verrechnet, erhalte ich ja die Umdrehungen, welche das Bier dann hat.
Nur... ich bin mit der Mattetick wie gesagt auf Kriegsfuß und erinner mich nicht mehr dran, wie ich die durch die Zuckergaben hoch getriebene Stammwürze berechnen soll.

Könnt Ihr mir bitte helfen ?

StW 14,5°P
Aufkräusung mit insgesamt 3.200g Rohrzucker


[Editiert am 4.6.2012 um 16:29 von TrashHunter]



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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2012 um 16:26  
Wieviel Liter sind in deinem Gärgefäß?
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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2012 um 16:29  
Beim Anstellen waren es präzise 21 Liter.
Die konnte ich noch im zylindrischen Kessel messen.


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hoepfli
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2012 um 16:42  
1Grad Plato = 1g Zucker in 100ml
1Grad Plato = 10g Zucker in 1000ml
1Grad Plato = 210g Zucker in 21000ml
14,5Grad Plato = 3045g Zucker in 21000ml

+3200 Zucker ergibt:

29,74 Grad Plato = 6245g Zucker in 21000ml

Ich hoffe es hat sich alles aufgelöst und du hast nicht zusätzlich Flüssigkeit zugegeben.
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2012 um 16:48  
Null zusätzliche Flüssigkeit Volco.
Ich möchte die Grenzen der unbenannten - vom Boludo Stefanus Special schon bekannten - Portwein-Hefe ausloten und dazu schien mir dieser unkonventionelle Experiamental-Sud bestens geeignet.

Bislang hält die Hefe tapfer mit und rödelt ohne Ende. Basierend auf Deinen Zahlen wäre das dann ein ziemlich heftiges Double-Stout :puzz:

Danke Volco :)



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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2012 um 18:49  
Da hast Du die Hälfte der Stammwürze mit hochvergärendem Zucker erzeugt.
Bei den Belgiern sind das bis 20% und das sind zum Teil schon recht hochvergorene Alkoholgranaten.
Wenn das mal keine Spritbombe wird (falls die Hefe durchhält).
Aber ein interessantes Experiment allemal.

Stefan
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red_folder.gif erstellt am: 5.6.2012 um 15:11  
So, die letzten 800g sind soeben im Sud gelandet.

Wir sind also jetzt bei den von Volco errechneten 29,74°P angekommen.

Bislang brauchte die Hefe nach der erneuten Zuckergabe jeweils 30min bis sie wieder in die Gänge kam und dann rödelte sie gut 48 Stunden.
Sollte die Hefe also jetzt vor Ablauf der 48 Stunden die Arbeit einstellen, ist klar daß sie zu betrunken ist.... bzw. dem Alkoholgehalt nicht mehr gewachsen ist.

Nehmen wir an, die Portweinhefe würde die Grätsche machen und der Restextrakt läge zu diesem Zeitpunkt bei 6°P, dann wären wir rechnerisch bei einem Volumen-Alkohol von 12,5%. Ich denke, für eine Weinhefe dürfte das eine recht niedrige Toleranz sein. Daher hoffe ich, daß sie es noch ein wenig weiter in Richtung der 3°P schafft. 14,0vol%-Alc. sollte eine Weinhefe meines Erachtens knacken können. Oder :question:

Es wird also spannend.

Sollte die Hefe vorzeitig die Grätsche machen, habe ich folgende Optionen:

Restextrakt belassen wie er ist und hoffen, daß es für die Nachgärung reicht.
Oder
Eine andere, für hohe Alkoholtoleranz bekannte Hefe rekrutieren um den Restextrakt zu knacken. Stellt sich nur die Frage, ob eine solche Hefe verfügbar ist. Immerhin hat die im Einsatz befindliche Hefe schon Erhebliches geleistet und ich bin gespannt, welcher Volumen-Alkohol sich rechnerisch ergibt, wenn sie die Grätsche macht.

Edit: Zumindest hat die Hefe jetzt noch nicht vor, den Dienst zu quittieren. Sie hat erneut losgelegt und knabbert sich mit Elan durch den Zucker. :)


[Editiert am 5.6.2012 um 15:55 von TrashHunter]



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red_folder.gif erstellt am: 7.6.2012 um 10:47  
Die letzte Rohrzuckergabe ist seit 45 Stunden im Gärfaß.
Die Hefe scheint noch lange keine Lust zu haben, sich zur Ruhe zu begeben oder gar wegen zu hohen Alkoholgehalts im Jungbier die Grätsche zu machen. Es blubbert weiterhin im Sekundentakt im Meßbecher.

Meine Sorge, ich müßte eventuell für die Nachgärung mit zusätzlicher, toleranterer Hefe einsteigen, scheint ergo unbegründet. Trotzdem werde ich eine Art Gärprobe vornehmen. Wenn die Gärung beendet ist und es unter normalen Umständen an der Zeit wäre, das Jungbier zu speisen und abzufüllen, werde ich zunächst eine kleine Menge davon in ein Glas geben und durch Rühren das CO2 austreiben. Danach werde ich ein Wenig in abgekochtem Wasser aufgelösten Zucker dazu geben und beobachten, ob erneute Gäraktivität einsetzt. Ist dies der Fall, ist belegt, daß noch ausreichend aktive Hefezellen im Jungbier sind, welche die Nachgärung übernehmen werden.
Passiert Nichts, habe ich zunächst ein kleines Problem, denn dann kann ich davon ausgehen, daß es keine, bzw. nur eine verminderte Nachgärung zur Bildung des benötigten CO2 in der Flasche geben dürfte.
Wie ich dann vorgehe, weiß ich noch nicht wirklich.
Bislang allerdings geben der Gärverlauf und die anhaltende Aktivität der Hefe Anlass dazu, vom Besten auszugehen.

Ich vermute, daß es im Verlauf des Tages letztlich zum Erliegen der Gäraktivität kommen wird und ich demgemäß dann am Samstag abfüllen werde. Bis dahin hat das Jungbier dann 17 Tage auf dem Geläger verbracht. Ich bin gespannt auf das Volumen des Hefesedimentes.


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red_folder.gif erstellt am: 7.6.2012 um 17:22  

Zitat von TrashHunter, am 7.6.2012 um 10:47


Ich vermute, daß es im Verlauf des Tages letztlich zum Erliegen der Gäraktivität kommen wird .....


Pustekuchen sag ich da nur. Die ganze Rechnerei und Erfahrungswerte interessieren die Hefe anscheinend kein Deut. Frequenz, akustisch wahrgenommener CO2-Austoß und augenscheinliche Größe der Gasblasen im Meßbecher sind unverändert. :cool: Die Hefzellen scheinen keine Lust zu haben, das Futtern einzustellen. Ich richte mich mental schon drauf ein, erst am Sonntag in die Abfüllung zu gehen.


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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 7.6.2012 um 17:49  

Zitat:
Passiert Nichts, habe ich zunächst ein kleines Problem, denn dann kann ich davon ausgehen, daß es keine, bzw. nur eine verminderte Nachgärung zur Bildung des benötigten CO2 in der Flasche geben dürfte.
Wie ich dann vorgehe, weiß ich noch nicht wirklich.
Bislang allerdings geben der Gärverlauf und die anhaltende Aktivität der Hefe Anlass dazu, vom Besten auszugehen.




Nur mal so als Denkanstoss. Wenn die Hefe wirklich am Anschlag ist weil der Alkoholgehalt an der Toleranzgrenze ist, koenntest du dir ueber Balling ausrechnen wie weit du mit deiner Zuckerloesung (oder einem 'normalen' Bier) das Bier verduennen musst um auf einen Alkoholgehalt zu kommen der dir genug Raum nach oben gibt um den angestrebten CO2 Gehalt zu erzeugen.

Also grob bekommst du pro 2g Extrakt 1g Alkohol und 1g CO2. Muesste heissen wenn du z.B. 4.5g CO2/ l willst muss der Alkoholgehalt um 4.5g/l unter der Alkoholtoleranzgrenze der Hefe liegen.

Gruss

Jan
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red_folder.gif erstellt am: 7.6.2012 um 19:04  
Schreib ich mir hinter die Ohren Jan :)
Und hoffe, daß es nicht notwendig werden wird.
Der aktuellen Aktivität der Hefe zu Folge, wird es das auch nicht werden. Die Freunde von der Schlauchpilzfraktion sind schier unermüdlich.


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red_folder.gif erstellt am: 8.6.2012 um 15:15  
Etwas über 73 Stunden nach der letzten Rohrzuckergabe.... die Hefe ist nicht klein zu kriegen. Unverändert drückt das CO2 im Sekundentakt durch den Schlauch in den Meßbecher. Von Müdigkeit oder gar Alkoholvergiftung keine Anzeichen.
Ich bin inzwischen sehr guter Hoffnung, daß die Hefe dem Alkoholgehalt gewachsen ist und ich ein schön endvergorenes Extreme erhalte, welches auch noch mit den paar Gramm Zucker in der Nachgärung zurecht kommen dürfte. :)

Natürlich halte ich ab und an die Nase in den Meßbecher und nehme einen tiefen Zug um zumindest nasal einen Eindruck davon zu erhalten, was sich hinsichtlich der Aromen im Jungbier abspielt.
Die letzte Probe förderte Aromen von Kaffee, Schokolade und Sherry - fast schon Brandy - an meine Geruchsrezeptoren. Ich vermute aufgrund dieser Geruchsprobe, daß sich das Bier in Richtung eines kräftigen Stout entwickelt. Angesichts der hohen Stammwürze dürfte das dann aber eher als "Extreme Stout" zu definieren sein.

Langsam werde ich ungeduldig, ich möchte probieren, analysieren. Aber ich habe mir selber auferlegt, erst dann wieder den Deckel des Faßes zu öffnen, wenn es an's Abfüllen geht. :puzz:

Edit: Mein Großer ist am 8.Mai 19 Jahre alt geworden. Ich werde es ihm widmen.
Der volle Name wird dann "The Darkening - Arius Storm Extreme Stout" lauten. :)


[Editiert am 8.6.2012 um 15:16 von TrashHunter]



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red_folder.gif erstellt am: 9.6.2012 um 16:05  
Über 96 Stunden nach der letzten Rohrzuckergabe und TH versteht mal wieder die Welt nicht mehr.

Die erste Rohrzuckergabe erfolgte nachdem offensichtlich die Hauptgärung durch war. Die Aktivität im Meßbecher (Equivalent zum Gärröhrchen) war nahe Null.
Nach dieser ersten Rohrzuckergabe, wurde die Hefe binnen 30 Minuten wieder höchst aktiv und rödelte gut 40 Stunden mit hoher Aktivität. Danach ging die Blubbfrequenz erneut zurück und war letztlich bei 48 Stunden wieder praktisch Null.

Bei der zweiten und dritten Rohrzuckergabe lief der Prozess ebenfalls so ab.
Rohrzuckergabe
30 Minuten später die Arbeitsaufnahme
40 Stunden rödeln
8 Stunden später wieder Ruhe im Saal.

Die drei Rohrzuckergaben zeigten also allesamt für jeweils 48 Stunden Wirkung.

Und dann ist Irgendetwas passiert, was sich mir entzieht. Meine - für mich bislang plausibelste - Erklärung ist eine sponate Mutation in der Hefepopulation, welche es der Hefe ermöglicht, auch die Anteile des Restextraktes zu verknuspern, welche vorher für sie unverdaulich (Unvegärbare Extraktanteile) waren.

Fakt ist, basierend auf den Erfahrungen mit den drei ersten Rohrzuckergaben hätte am Donnerstag Nachmittag gegen 15:00 Uhr eigentlich wieder Ruhe eintreten müßen.
Inzwischen aber sind schon über 96 Stunden seit der vierten Rohrzuckergabe verstrichen und die Blubbfrequenz hat sich gegenüber gestern Nachmittag nur unmerklich reduziert. Noch immer sind wir bei gut 2 Sekunden zwischen 2 Blubbs.

Die Rohrzuckergaben als Solche verliefen alle nach identischem Schema.
Rohrzuckertüte aufschneiden
Deckel vom Faß schrauben
Rohrzucker großflächig auf das Jungbier streuen
Deckel wieder aufschrauben

Es wurde in keinem Fall gerührt und auch keine zusätzliche Flüssigkeit eingebracht.

Das Alles bedeutet, daß die Hefe augenscheinlich nicht daran interessiert ist, meinen Befürchtungen folgend die Grätsche aufgrund des hohen Alkoholgehaltes zu machen, sondern sich anscheinend hoch motiviert über Restextrakt hermacht, welchen sie vorher entweder nicht mochte, oder aber nicht erreichen konnte (? Schichtenbildung).

Es beunruhigt mich auch nicht. Im Grunde genommen bin ich sehr gelassen. Aber halt verwundert und ein wenig verwirrt. Abgesehen davon, daß ich eigentlich heute abfüllen wollte und ich das - so wie es im Moment aussieht - wahrscheinlich sogar Morgen noch nicht kann. Und das führt dazu, daß ich irgendwann im Lauf der Woche Abends nach der Arbeit werde abfüllen müßen. Denn kommendes Wochenende bin ich in Dortmund. Das Verhalten der Hefe strapaziert also meine Geduld und Nerven. Sorgen mache ich mir hingegen keine, wäre allerdings an einer Erklärung sehr interessiert.


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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 9.6.2012 um 16:28  
Bei so einem eigenartigen Gärverhalten würde ich das Bier lieber noch mal 2 Wochen stehen lassen (bei dem vielen Alkohol passiert da sicher nichts) und es dann abfüllen.

Stefan
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red_folder.gif erstellt am: 10.6.2012 um 14:36  
120 Stunden sind seit der letzten Rohrzuckergabe vergangen.
So langsam nähern wir uns wohl dem Ende. Die Blubbfrequenz ist auf gut 4 Sekunden zurück gegangen.

Anscheinend war es die Schichtung im Jungbier, welche es nach der dritten Rohrzuckergabe der Hefe nicht ermöglichte an die noch verfügbaren Extraktreserven zu gelangen. Vermutlich wurde diese Schichtung dann mit der vierten Rohrzuckergabe durcheinander gebracht. Vielleicht habe ich den Zucker ja schneller in das Jungbier prasseln lassen (?) Und somit konnte die Hefe dann doch noch an die verbliebenen Zuckerreserven gelangen.

Da hätte sie ruhig ein wenig mehr Gas geben können :mad: Heute langt's zum Abfüllen sicher nicht mehr und da bedeutet entweder nach Feierabend im Verlauf dieser Woche oder erst am über nächsten Wochenende.
Das Schwarze ist jetzt schon einer der Spitzenreiter auf dem Geläger (17 Tage), Samstag in zwei Wochen, wäre es dann satte 31 Tage im Gärfass.
Das Ganze wird immer interessanter und ich immer gespannter auf das Ergebnis. Ich habe weiterhin dem Drang widerstanden, den Deckel vom Faß zu schrauben um eine Meßung zu machen und in deren Verlauf ein Gläschen zu verkosten. :redhead: Ich kann also absolut nur ahnen, was da im Werden ist.


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red_folder.gif erstellt am: 10.6.2012 um 18:49  
Hallo Udo,

warum willst Du denn nicht mal messen?
Eine Infektion bei solchen Alkbomben halte ich in dem Stadium der Gärung für extrem unwahrscheinlich.
Ohne Messen ist das eher Kaffeesatzleserei.

Stefan


[Editiert am 10.6.2012 um 19:08 von Boludo]
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red_folder.gif erstellt am: 11.6.2012 um 16:26  
Moin Stefan,
mit Kaffeesatz-Lesen hat meine Vorgehensweise eigentlich Nichts zu tun :)

Denn ich mache nichts Anderes als bei anderen Bieren auch. Ich lasse es endvergären, messe DANN um die notwendigen Berechnungen durchführen zu können und fülle ab.
Ob das Bier endvergoren ist, enscheide ich üblicherweise schlicht anhand der Gäraktivität, bzw. der Blubbfrequenz.

Der einzige Unterschied zu den vorherigen Suden liegt darin, daß ich nicht zwischendurch in das Gärfaß sehe um ein Pröbchen zu nehmen und aus purem Interesse aber ohne reellen Hintergrund eine Zwischenmessung zu machen. (Zwischenmessungen habe ich früher gemacht und Du / Ihr erinnerst Dich / erinnert Euch, wie ich zuweilen aufgrund verwirrender Zwischenmessungsergebnisse ziemlich aus der Spur geriet.)

Und dieses Verhalten - nicht in das Gärfaß zu sehen - hat einen sehr einfachen Grund.
Ich lebe in einem Dorf, mitten im Hochtaunus, ringsherum stehen alte Fachwerkhäuser und Scheunen. Zahlreiche Obstgärten, der nahe Wald und die Obstweisen unten an der Weil umgeben uns. Das Wetter ist warm und feucht...

...und SIE


(Quelle Wikipedia: "Dieses Werk darf von dir verbreitet werden – vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden" )

lebt im Moment auf seeeehr großem Fuß.

Hoher Alkoholgehalt hin oder her, ich möchte keine Drosophila-Kadaver in meinem Bier haben :)

Greets Udo

P.S. Seit gestern Abend ist die Blubbfrequenz beträchtlich zurück gegangen und seit ich um 17:00 eben von der Arbeit kam, hat es nicht ein einziges Mal mehr geblubbert. Bleibt das so, werde ich wohl am Mittwoch Spätnachmittag abfüllen und dann natürlich auch messen um aussagen zu können, was die massiven Rohrzuckergaben unterm Strich gebracht haben.


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red_folder.gif erstellt am: 12.6.2012 um 14:48  
:o

Die Temperatur ist heute mässig, das Fenster geschlossen und die zwei drei Mistviecher, welche ich doch noch fand, habe ich gnadenlos erschlagen um kein Risiko einzugehen.

172 Stunden nach der letzten Rohrzuckergabe habe ich es nicht mehr ausgehalten und das Faß doch geöffnet um wenigstens einmal dran zu schnuppern.

Einfach Umwerfend, es riecht als hielte man die Nase in einen Brandy :cool:

Und weil das Faß nun mal schon offen war, hab ich kurzerhand auch die Pipette genommen und eine kleine Meßprobe gezogen.

Nach doppeltem Meßgang ist das Ergebnis der ersten Messung bestätigt. Das Jungbier wird mit 9,2° Brix gemessen.

Diesen Wert in den kleinen Brauhelfer getippselt und dann nicht schlecht gestaunt.
Als Restextrakt berechnet das Programm basierend auf den 29,74°P Stammwürze jetzt nämlich 0°Plato :o
Auf der rechten Hälfte des Bildschirms erscheinen zugleich die berechneten Ergebnisse:

Alkoholgehalt 15,3vol.% Alc.
Scheinbarer EVG 86,6 %
Tatsächlicher EVG 70,1%

Die berechnete Sudhausausbeute ist infolge der Aufzuckerungen nicht relevant. Das ist klar.

(Earls Refrakto SP kommt damit aufgrund seiner internen Beschränkungen nicht mehr zurecht)

Laut kleinem Brauhelfer benötige jetzt satte 42g/L Haushaltszucker um in der Nachgärung die geplanten 6g CO2/L einzustellen. Dieser Wert ist zweifelsohne nicht korrekt, denn bei der Aufspeisung mit Haushaltszucker ist der Restextrakt im endvergorenem Bier nicht relevant weil der Restextrakt aus unvergärbaren Zuckern besteht und es ist nur zu berechnen, wieviel Zucker notwendig ist um die gewünschte Menge CO2/L zu erzeugen. Bei einer Jungbier- und NG-Temperatur von 20°C sind das nach meiner Berechnung (und auf der Fabier-Seite annähernd bestätigt) 8,6g Zucker/Liter.


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red_folder.gif erstellt am: 15.6.2012 um 16:49  
Seit gestern Abend ist das Schwarze in den Flaschen... mit Zuckergabe laut Fabier.

Ich hab mir mal Gedanken gemacht, warum der kleine Brauhelfer mir solch absurde Zahlen liefert und dazu auch nochmal mit Refrakto SP herum gespielt.
Und da sieht man dann ganz genau, wie es zu den hohen Werten für die Speisung für die Nachgärung kommt....

beim hohen Stammwürzegehalt UND der Eingabe des Refraktometerwertes für den Restextrakt, berechnet Earls Programm einen negativen Restextrakt (!)

Und hier liegt augenscheinlich das Problem. Der kleine Brauhelfer berechnet anscheinend ebenfalls einen negativen Restextrakt und zeigt dann zwar als Restextrakt 0°P an weil ein negativer Zuckergehalt physikalisch nicht möglich wäre, bei der Berechnung der notwendigen Zuckermenge berücksichtigt er dann den negativen Wert aber doch. Er berechnet also die Menge Zucker, welche notwendig ist vom Negativwert auf 0°P zu kommen und addiert dazu die Menge Zucker, welche zur Aufspeisung notwendig ist.

Da ich keinen Nachgärtest gemacht habe, weiß ich nicht, ob die Hefe für die Nachgärung überhaupt noch vital genug ist. Ausreichend Hefezellen sind beim Umschlauchen auf jeden Fall mit gekommen, das Bier in den Flaschen ist hinreichend trüb.
Im Gärfaß verblieb nach dem Umschlauchen ein gut 2cm dicker, zäher Hefeschlick.
Augenscheinlich war die Luft in der Küche ziemlich alkoholisch.... nach dem Abfüllen hatte ich tatsächlich Einen kleben :puzz:

Bin gespannt, was das wird und spiele mit dem Gedanken, ein paar Buddeln davon zum Tauschen mit nach Dortmund zu nehmen.


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smilies/sad.gif erstellt am: 21.6.2012 um 21:06  
Viel zu wenig CO2
Alkohol erschlägt Aroma
Restsüße zu hoch, Hefe hat wohl klein bei gegeben
Dediziertes Brandy-Aroma ist dem Geschmack eines billigen - wirklich billigstem - Single Malt gewichen. Ich sage bewusst Geschmack, weil Aroma ist das nicht.
;( ;( ;(

Aber die blöde Essigfliege umkreist den Humpen hartnäckig :puzz:

Ich werde dem Stoff noch ein paar Monate geben, Morgen geht's in die Kühlung. Aber ich hab wenig Hoffnung, daß sich DAS noch zu einem guten Bier wandelt.

Aktueller Stand der Dinge ist: Experiment ging in die Hose. :thumbdown:


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hoepfli
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red_folder.gif erstellt am: 21.6.2012 um 21:10  
Zu wenig CO2, lass es mal noch 2 Wochen warm stehen und dann erst in die Kühlung (du hattest doch erst 1 Woche Carbo.)

GEDULD
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red_folder.gif erstellt am: 21.6.2012 um 21:15  
Ok Volco, ich lasse es nochmals 14 Tage so stehen, hoffend daß Dein Tip Wirkung zeigt. Bislang haben meine Biere höchstens 8 Tage in der NG gestanden und das reichte allemal.
Aber vielleicht ist bei dem hohen Alkoholgehalt wirklich eine andere Zeitrechnung notwendig.

Fatal für mich ist:
Zwischenzeitlich habe ich meinen Großen - den Stout-Liebhaber - verkosten lassen und der sagte, daß es gut schmecke, aber im Abgang etwas kratzig sei. Zog letztlich ein positives Resumé.

Status ist also :thumbup: 1 : 1 :thumbdown:


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