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Board Index > > Hobbybrauer allgemein > 5. Mitteldeutsches Hobbybrauertreffen und 1. hobbybrauer.de Wettbewerb |
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Member Beiträge: 73 Registriert: 10.6.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.7.2012 um 06:31 |
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Kürzlich gab es eine ähnliche Veranstaltung in Österreich:
http://www.bierig.org/?mid=9
Aufgeteilt nach Kleinbrauer & Hobby-Hausbrauer
Die Biere waren in 10 Kategorien unterteilt.
mfg
Siedlerbräu ____________________ mfg Mike
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Antwort 25 |
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Senior Member Beiträge: 267 Registriert: 2.9.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.7.2012 um 08:57 |
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Zitat von Basti_H, am 27.7.2012 um
23:35 | Ich habe mir nochmal ein paar Gedanken
gemacht. Mein Vorschlag wäre es am Anfang mit drei Kategorien zu starten.
Ein Untergäriges, ein Obergäriges und eine Kategorie Freestyle, damit die
kreativen Rezepte wie Sambas Pale Ale auch zugelassen werden können. Wie
die Bewertung aussieht, entscheiden wir, wenn Volker den Verkostungsbogen
übersetzt hat. Bei der Freestyle Kategorie wird die Bewertung dann
subjektiver, da sortentypische Bewertungen wegfallen.
Eine andere Idee wäre noch, dass wir für jedes eingereichte Bier einen
kleinen Obolus in Höhe von 50Cent bis einem Euro verlangen. Von dem Geld
werden dann Verkostungsgläser besorgt, die die Verkoster als Dankeschön
dann geschenkt bekommen.
Könnte jemand, der schonmal bei einem Hobbybrauer Wettbewerb dabei gewesen
ist, einen kleinen Überblick schildern wie so der Ablauf war? Speziell,
wieviele Verkoster teilen sich eine Probe, wird sich vor der Bewertung über
das Bier unterhalten, wieviele verschiedene Proben testet ein Verkoster
(bevor er nicht mehr objektiv sein kann )
und eventuelle Besonderheiten, was wurde zur Neutralisastion gereicht etc.
Ein weiterer Punkt, der mir noch einfällt ist, dass wir eine korrekte
Kühlung benötigen, die das Bier auf der richtigen Temperatur hält.
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Eine Menge Fragen...
In den Hausbrau-Wettbewerben, die ich bisher als Verkoster mitgemacht bzw.
selber organisiert habe, haben wir die Anzahl der Biere pro Kategorie auf
15 beschränkt. Diese 15 Biere werden von mindestens drei, höchstens fünf
Verkostern getestet. Jedes Bier wird einzeln (und natürlich anonymisiert)
serviert, die Verkoster nehmen sich etwa 10 Minuten Zeit, das Bier zu
testen und ihre Bewertung auf dem Verkostungsbogen zu notieren. Sie
unterhalten sich dabei nicht - jeder gibt seine eigene Bewertung ab.
Nach sieben oder acht Bieren macht man zwanzig Minuten Pause, danach folgen
die nächsten sieben oder acht Biere - eines nach dem anderen, immer nur
eines gleichzeitig. Dauert also insgesamt so zweieinhalb bis drei Stunden,
und danach ist man k.o.
Sind pro Kategorie mehr als 15 Biere eingereicht worden, macht man ein paar
Tage vorher mit etwa drei Verkostern eine Eliminierung. Dabei wird von
jedem eingereichten Bier eine Flasche geöffnet und alle Biere mit
offensichtlichen Fehlern (Gushing, sofort auffällige Geruchs- oder
Geschmacksfehler oder völlig falsche Farbe - blond für ein Schwarzbier,
alles schon vorgekommen) disqualifiziert. Alle weiteren Biere werden von
den Verkostern gemeinsam auf einem verkürzten Bogen grob bewertet. Ist man
durch die Disqualifikation schon auf unter 15 Biere gekommen, ist alles
okay, ansonsten werden die Biere gemäß der verkürzten Vor-Verkostung
gereiht und die 15 besten qualifiziert. Auch die Vor-Verkostung findet
natürlich anonymisiert statt.
In der Praxis haben wir die Biere mit Zahlen gekennzeichnet und in einer
Excel-Datei erfasst. Derjenige, der die Biere ins Glas einschenkt, weiß,
welches Bier es ist, sagt aber nur die Nummer weiter. Der, der die Gläser
serviert, kennt nur die Nummer und hat die Flasche nicht gesehen (denn die
könnte ja sehr individuell sein). Die Verkoster erfahren nur die Nummer.
(Sehr aufwändig, aber so machen wir es in Polen. Die VHD ist da etwas
weniger streng - da gibt's aber auch hinterher immer Diskussionen. Und es
gibt immer welche (es sind eigentlich immer die gleichen), die versuchen,
hinter die Kulissen zu kucken, und es gibt immer welche, die meinen, alles
wissen zu dürfen, weil sie nicht verkosten, und die dann hinter den
Verkostern stehen und Kommentare geben.)
Zum Verkosten selbst: eine Flasche wird geöffnet und das Bier vorsichtig -
ohne Schaum und ohne Bodensatz (bei Hefeweizen mit!) - in drei bis fünf
Gläser eingeschenkt, die den Verkostern serviert werden. Plastikbecher
gehen nur, wenn es Hartplastik ist. In Polen bewerten die Verkoster auch
Farbe und Trübung, in Deutschland bei der VHD werde braune Gläser genommen,
und die Farbe und Trübung werden (hinter den Kulissen von irgendjemandem)
separat bewertet. Für den Schaum wird in Polen eine zweite Flasche geöffnet
und mit Schwung in ein großes Halbliterglas eingegossen, das zwischen die
Verkoster gestellt wird. Bei der VHD erfolgt die Bewertung des Schaums
ebenfalls separat, nicht von den Verkostern.
So oder so benötigt man von jedem eingereichten Bier drei
Halbliterflaschen. Zwei für den Wettbewerb selbst, eine für eine eventuelle
Vorverkostung.
So, genug jetzt erstmal, hab' noch was zu tun, sorry. Gerne aber mehr bei
Gelegenheit.
Volker
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Antwort 26 |
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Posting Freak Beiträge: 505 Registriert: 30.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.7.2012 um 09:23 |
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ich find die beschreibung von volker super.
das ist in jedem fall super fair ____________________ gruss
frank
____________________________
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Antwort 27 |
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Posting Freak Beiträge: 532 Registriert: 30.12.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.7.2012 um 10:38 |
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Hallo Volker!
Erstmal vielen Dank für diese Top Antwort! Besser hätte ich sie mir kaum
wünschen können.
Zitat: | In den
Hausbrau-Wettbewerben, die ich bisher als Verkoster mitgemacht bzw. selber
organisiert habe, haben wir die Anzahl der Biere pro Kategorie auf 15
beschränkt. Diese 15 Biere werden von mindestens drei, höchstens fünf
Verkostern getestet. Jedes Bier wird einzeln (und natürlich anonymisiert)
serviert, die Verkoster nehmen sich etwa 10 Minuten Zeit, das Bier zu
testen und ihre Bewertung auf dem Verkostungsbogen zu notieren. Sie
unterhalten sich dabei nicht - jeder gibt seine eigene Bewertung
ab. |
Die Beschränkung auf eine gewisse Anzahl pro Kategorie ist sicher sinnvoll.
Je nachdem, auf wieviele Kategorien wir uns einigen, müssten wir auch die
Zahl der Erlaubten Biere anpassen. Dass sich die Tester vor der Bewertung
nicht unterhalten, finde ich gut, das sollten wir auch so übernehmen.
Zitat: | Nach sieben oder acht
Bieren macht man zwanzig Minuten Pause, danach folgen die nächsten sieben
oder acht Biere - eines nach dem anderen, immer nur eines gleichzeitig.
Dauert also insgesamt so zweieinhalb bis drei Stunden, und danach ist man
k.o. |
Also kann man sagen, dass sich eine Verkostergruppe eine Kategorie vornimmt
und diese komplett abarbeitet. Deshalb auch die Beschränkung auf 15 Biere,
pro Kategorie, oder? Macht Sinn.
Zitat: | Sind pro Kategorie mehr
als 15 Biere eingereicht worden, macht man ein paar Tage vorher mit etwa
drei Verkostern eine Eliminierung. Dabei wird von jedem eingereichten Bier
eine Flasche geöffnet und alle Biere mit offensichtlichen Fehlern (Gushing,
sofort auffällige Geruchs- oder Geschmacksfehler oder völlig falsche Farbe
- blond für ein Schwarzbier, alles schon vorgekommen) disqualifiziert. Alle
weiteren Biere werden von den Verkostern gemeinsam auf einem verkürzten
Bogen grob bewertet. Ist man durch die Disqualifikation schon auf unter 15
Biere gekommen, ist alles okay, ansonsten werden die Biere gemäß der
verkürzten Vor-Verkostung gereiht und die 15 besten qualifiziert. Auch die
Vor-Verkostung findet natürlich anonymisiert
statt. |
Bei einer großen Veranstaltung mit mehreren hundert Bieren und
zweistelligen Kategorien macht so eine Vorauswahl sicher Sinn. Allerdings
werden wir beim ersten Wettbewerb nicht sollche Zahlen erreichen. Meinst
du, es gibt eine sinnvolle Lösung um mehr als 15 Biere pro Kategorie
zuzulassen, ohne dass die Verkoster überstrapaziert werden? Mir schwebt da
schon eine Idee im Kopf, allerdings kann ich ohne Erfahrung nicht
beurteilen, wie sinnvoll diese ist. Ich werde sie in eine extra Antwort
verfassen, damit es hier nicht zu unübersichtlich wird.
Zitat: | In der Praxis haben wir
die Biere mit Zahlen gekennzeichnet und in einer Excel-Datei erfasst.
Derjenige, der die Biere ins Glas einschenkt, weiß, welches Bier es ist,
sagt aber nur die Nummer weiter. Der, der die Gläser serviert, kennt nur
die Nummer und hat die Flasche nicht gesehen (denn die könnte ja sehr
individuell sein). Die Verkoster erfahren nur die Nummer. (Sehr aufwändig,
aber so machen wir es in Polen. Die VHD ist da etwas weniger streng - da
gibt's aber auch hinterher immer Diskussionen. Und es gibt immer welche (es
sind eigentlich immer die gleichen), die versuchen, hinter die Kulissen zu
kucken, und es gibt immer welche, die meinen, alles wissen zu dürfen, weil
sie nicht verkosten, und die dann hinter den Verkostern stehen und
Kommentare geben.) |
Ich bin der Meinung, dass man so ein Wettbewerb von Anfang an so
professionell wie möglich gestalten sollte. Denn nur mit der nötigen
Seriosität wird man ernst genommen und macht sich vorallem für etwaige
Sponsoren interessant.
Zitat: | Zum Verkosten selbst:
eine Flasche wird geöffnet und das Bier vorsichtig - ohne Schaum und ohne
Bodensatz (bei Hefeweizen mit!) - in drei bis fünf Gläser eingeschenkt, die
den Verkostern serviert werden. Plastikbecher gehen nur, wenn es
Hartplastik ist. In Polen bewerten die Verkoster auch Farbe und Trübung, in
Deutschland bei der VHD werde braune Gläser genommen, und die Farbe und
Trübung werden (hinter den Kulissen von irgendjemandem) separat bewertet.
Für den Schaum wird in Polen eine zweite Flasche geöffnet und mit Schwung
in ein großes Halbliterglas eingegossen, das zwischen die Verkoster
gestellt wird. Bei der VHD erfolgt die Bewertung des Schaums ebenfalls
separat, nicht von den Verkostern. |
Eine seperate Bewertung von Schaum und Farbe/Trübung halte ich für wenig
transparent. Ich bin der Meinung, wir sollten dem polnischem Vorbild folgen
und die Verkoster die komplette Bewertung vornehmen lassen.
Zitat: | So oder so benötigt man
von jedem eingereichten Bier drei Halbliterflaschen. Zwei für den
Wettbewerb selbst, eine für eine eventuelle
Vorverkostung. |
Das sollte kein Problem sein.
Zitat: | So, genug jetzt erstmal,
hab' noch was zu tun, sorry. Gerne aber mehr bei Gelegenheit.
Volker |
Auch an dieser Stelle nochmal vielen Dank! Lass dich bei Antworten nicht
hetzen, wir haben noch soo viel Zeit
Ciao Basti
[Editiert am 28.7.2012 um 10:39 von Basti_H]
____________________ Wetterauer Hausbräu
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Antwort 28 |
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Posting Freak Beiträge: 3929 Registriert: 10.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.7.2012 um 12:44 |
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Moin,
Volker, das klingt sehr vernünftig. Ich teile auch die Meinung von Basti,
dass die Prüfungskriterien und das Verfahren so professionell wie möglich
sein sollten.
Die Trennung der Optik von Geschmack und Geruch scheint psychologisch Sinn
zu machen. Ich denke, es ist schon eine Beeinflussung der anschließenden
sensorischen Bewertung, wenn der erste optische Eindruck besonders positiv
oder negativ ist. Ich glaube, dem kann man sich bei allen Bemühens um
Objektivität nicht entziehen.
Wo ich Basti insbesondere in Betracht der völlig ungesicherten finanziellen
Situation nicht folgen mag, ist eine derartig geringe sagen wir
Anmeldegebühr für die Einreichung. Diese ist offen gestanden ja noch nicht
einmal den Verwaltungsaufwand wert.
Wenn die Polen gerne bereit und in der Lage sind 10 oder 20 € (genau weiß
ich es nicht mehr) Anmeldegebühr zu entrichten, sollte ein solcher Betrag
es den hiesigen Teilnehmern erst recht wert sein.
Letztlich könnte hier auch der Wert der ausgelobten Preise mit eine Rolle
spielen. Hier wäre es sicherlich ein starker Anreiz, wenn das Siegerbier in
größeren Mengen vielleicht sogar in Kleinbrauereien in D, Ö und der Schweiz
nachgebraut und dort erhältlich wäre.
Hier sind doch genug Kleinbrauer aus den benannten Ländern. Wer von euch
wäre denn grs. bereit dazu und hätte womöglich ein entsprechendes
Vertriebssystem?
Um einem vorweg zu greifen: Ich glaube eine nationale Diskussion in diesem
Zusammenhang erübrigt sich. hobbybrauer.de ist das deutschsprachige Forum für Hobbybrauer mit
Sitz in D.
Das scheint mir klar erkennbar zu sein, wenn man die vielen aktiven
Forumsmitglieder aus Österreich und der Schweiz, insbesondere unter
Berücksichtigung der Populationsverhältnisse betrachtet.
Beste Grüße
Hagen
____________________ Besten Gruß
Hagen
------------------------------
Taumelkäfer Hausbräu - honi soit qui mal y pense!
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Antwort 29 |
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Posting Freak Beiträge: 1307 Registriert: 1.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.7.2012 um 14:07 |
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Das hört sich in der Art der Verkostung schonmal sehr gut an. Bei Schaum
und Trübung bin ich mir nie ganz sicher in wie weit man da ja Punkte
vergeben kann/soll.
Erstens kannst du als Hobbybrauer Klärmittel einsetzen (Irish Moos,
Hausenblase, Filterelemente) zweitens gibt es genug Produkte zur
Schaumstabilisierung. Nun würde ich ein Hobbybrauer-Bier das trübe ist
nicht direkt abwerten, da es ja oft auf einfachste Weise gebraut wurde.
Beim Schaum gibt es Stile die definitiv eine Abwertung beim Schaum erhalten
sollten, aber hier ist natürlich eine gewisse Ehrlichkeit der Brauer
notwendig.
Da hätte ich mal eine kurze Frage an den professionellen Verkoster:
Schmeckst du raus wenn einer in einem stilechten Pilsner eine Handvoll
Weizen zur Schaumförderung reingibt?
Dann haben wir zum Bodensatz noch die Thematik des Abfüllens und der Hefe.
Ein Brauer der seine "Haushefe" liebt, dies aber ein Stamm ist der schlecht
klärt, der wird sich echt schwertun eine andere zu nehmen die das Bier
vielleicht total verändert.
Dazu kommen noch diejenigen die die Möglichkeit besitzen Gegendruckfüllung
zu betreiben.
Wie kann man hier eine Unterscheidung einführen, oder grenz man dan einfach
aus?
Dies sind keine Kritiken an der Verkostung, wir sollten aber frühzeitig
klarstellen welche Biere eine Chance haben und welche "vielleicht"
nicht.
VG
Chris
____________________
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Antwort 30 |
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Posting Freak Beiträge: 532 Registriert: 30.12.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.7.2012 um 16:54 |
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Mich beschleicht das Gefühl, dass wir nicht in gleichen Größenmaßstäben
denken
Vielleicht hierzu erstmal die grundlegende Frage, mit wievielen Besuchern
und Testbieren würdet ihr beim ersten Wettbewerb rechnen? Oder andersrum,
wieviele Besucher und Testbiere wünscht ihr euch?
Ich würde beim ersten Wettbewerb die Anzahl überschaubar halten, eher
Tiefstapeln und Erfahrung in Organisation und Ablauf sammeln. Genauso würde
ich Sponsoren noch aussen vor lassen, Teilnahmegebühr so günstig wie
Möglich wählen, sodass sich der Wettbewerb (nicht das 5. Mitteldeutsche
Treffen) selbst finanziert und man kleine, eher symbolische Preise an die
Gewinner verteilen kann und eben wie schon vorgeschlagen, die
Verkostungsgläser als Geschenk an die Verkoster ausgibt. Sobald (viel) Geld
in die Hand genommen wird, muss man sich rechtlich Absichern, sich mit dem
Thema Fiskus auseinander setzen und eben auch etwas bieten können, damit
man sich für Sponsoren interessant macht.
Wir sollten eine solide Basis schaffen, indem wir uns auf den Wettbewerb
und den Ablauf konzentrieren, möglichst faire Bedingungen schaffen und
Erfahrung in der Organisation und Verkostung gewinnen. Den Sprung zur
Großveranstaltung zu wagen, halte ich für sehr riskant und schwierig.
Dies alles ist nur meine Meinung, ich möchte Argumente liefern, damit wir
diskutieren können. Deshalb gibt es ja diesen Thread auch ____________________ Wetterauer Hausbräu
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Antwort 31 |
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Posting Freak Beiträge: 1307 Registriert: 1.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.7.2012 um 17:00 |
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Eben wegen der Unterscheidung frage ich ja, entweder rein Hobbybrauer, oder
auch welche mit Ambitionen.
____________________
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Antwort 32 |
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.7.2012 um 22:54 |
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Als Hobbybrauer würde ich lieber an einem Treffen zum Erfahrungsaustausch
teilnehmen, als an einem voll durchorganisiertem Wettbewerb.
Wer dieses will, kann ja jetzt schon seine Biere in alle Welt verschicken
und sich Kröhnen lassen.
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Antwort 33 |
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Senior Member Beiträge: 267 Registriert: 2.9.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.7.2012 um 08:35 |
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Zitat von Basti_H, am 27.7.2012 um
23:35 | Ich habe mir nochmal ein paar Gedanken
gemacht. Mein Vorschlag wäre es am Anfang mit drei Kategorien zu starten.
Ein Untergäriges, ein Obergäriges und eine Kategorie Freestyle, damit die
kreativen Rezepte wie Sambas Pale Ale auch zugelassen werden können. Wie
die Bewertung aussieht, entscheiden wir, wenn Volker den Verkostungsbogen
übersetzt hat. Bei der Freestyle Kategorie wird die Bewertung dann
subjektiver, da sortentypische Bewertungen wegfallen.
Eine andere Idee wäre noch, dass wir für jedes eingereichte Bier einen
kleinen Obolus in Höhe von 50Cent bis einem Euro verlangen. Von dem Geld
werden dann Verkostungsgläser besorgt, die die Verkoster als Dankeschön
dann geschenkt bekommen.
Könnte jemand, der schonmal bei einem Hobbybrauer Wettbewerb dabei gewesen
ist, einen kleinen Überblick schildern wie so der Ablauf war? Speziell,
wieviele Verkoster teilen sich eine Probe, wird sich vor der Bewertung über
das Bier unterhalten, wieviele verschiedene Proben testet ein Verkoster
(bevor er nicht mehr objektiv sein kann )
und eventuelle Besonderheiten, was wurde zur Neutralisastion gereicht etc.
Ein weiterer Punkt, der mir noch einfällt ist, dass wir eine korrekte
Kühlung benötigen, die das Bier auf der richtigen Temperatur hält.
|
So, noch ein paar weitere Anmerkungen zu den obigen Fragen:
Drei Kategorien, das ist für den Anfang schon verhältnismäßig viel - da
brauchen wir, um objektiv zu sein, drei mal vier Verkoster, also schon
zwölf erfahrene Biertrinker, die nicht nur in der Lage sind,
Fehlgeschmäcker und -gerüche zu identifizieren (das kann mit ein wenig
Übung und Konzentration eigentlich jeder), sondern sie auch zu benennen, zu
beschreiben, zu Papier zu bringen. Das ist erfahrungsgemäß weitaus
schwieriger, weil uns im allgemeinen schlicht der Wortschatz fehlt, gewisse
Sinnesempfindungen aus der Geruchs- und Geschmackswelt zu beschreiben. Oder
manchmal sind wir auch zu zurückhaltend, die richtigen Worte zu wählen.
Beispiel: Man kann einen dumpfen, muffigen Geruch durchaus so beschreiben:
"Dat riecht wie Omma seine Schublade mit den ollen Perlonstrümpfen drinne!"
Eigentlich ist das sogar schon sehr okay, denn jeder hat dann eine gewisse
Vorstellung von diesem Sinneserlebnis. Der Fachmann würde "Anisol" sagen,
das ist kürzer, beschreibt aber eigentlich das Gleiche.
Noch ein Beispiel: Katzenpisse. Wenn ich das in einen Verkosterbogen
schreibe, ist der Bier-Einreicher beleidigt. Schreibe ich stattdessen, dass
mich der Geruch an die Blätter eines Strauches schwarzer Johannisbeeren
erinnert, das ist der Einreicher zufrieden. Objektiv betrachtet ist es die
gleiche Chemikalie, die die dominante Komponente in Katzenurin und in
Johannisbeerblättern darstellt. Je nach persönlichem Erfahrungshorizont
denkt der eine Verkoster primär an das eine, der andere an das andere. Da
es für die verschiedenen Geruchs- und Geschmackskomponenten ein sogenanntes
Verkoster-Rad gibt (das ist hier irgendwann schon einmal veröffentlich
worden, ich muss nachher mal suchen), wo die Speichen des Rades mit den
sensorischen Empfindungen durchnummeriert sind, könnte man neutral auch
0810 sagen. Klingt besser als Katzenpisse.
Also, worauf wollte ich hinaus: Wir sollten zuerst versuchen, eine
ausreichend große Gruppe halbwegs geschulter Verkoster zusammen zu bringen
(das Seminar im September (anderes Diskussionsthema hier im Forum) ist
sicherlich ein guter Schritt in die richtige Richtung). Dann können wir
kucken, wieviele Verkoster wir sind, die auch verkosten wollen (es versteht
sich meiner Meinung nach von selbst, dass die, die verkosten, kein Bier im
Wettbewerb einreichen, um jedem Hauch einer Schummelei vorzubeugen), und
dann können wir festlegen, wie viele Kategorien möglich sind.
Bei dem ersten von mir organisierten Wettbewerb in Stettin haben wir mit
nur zwei Kategorien angefangen: Märzen und - angesichts der Tatsache, dass
der Wettbewerb am St. Patrick's Day stattfand - Grünbier. Die zweite
Kategorie hatten wir allerdings unzulänglich definiert - die Hälfte der
Einreicher hat einfach grüne Lebensmittelfarbe in ein normales Helles
getan, die andere Hälfte plagte sich mit Kiwi, Pfefferminz, Melone und
solchen Zutaten herum... Aber ich weiche ab...
Also, meine Empfehlung:
Lieber klein (nur zwei Kategorien), aber dafür möglichst solide
("professionell") anfangen. Wachsen kann man immer noch.
Volker
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Antwort 34 |
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Senior Member Beiträge: 267 Registriert: 2.9.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.7.2012 um 08:41 |
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Antwort 35 |
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Posting Freak Beiträge: 958 Registriert: 9.6.2007 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 29.7.2012 um 08:56 |
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Antwort 36 |
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Senior Member Beiträge: 267 Registriert: 2.9.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.7.2012 um 10:07 |
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Zitat von Basti_H, am 27.7.2012 um
23:35 | Ich habe mir nochmal ein paar Gedanken
gemacht. Mein Vorschlag wäre es am Anfang mit drei Kategorien zu starten.
Ein Untergäriges, ein Obergäriges und eine Kategorie Freestyle, damit die
kreativen Rezepte wie Sambas Pale Ale auch zugelassen werden können. Wie
die Bewertung aussieht, entscheiden wir, wenn Volker den Verkostungsbogen
übersetzt hat. Bei der Freestyle Kategorie wird die Bewertung dann
subjektiver, da sortentypische Bewertungen wegfallen.
Eine andere Idee wäre noch, dass wir für jedes eingereichte Bier einen
kleinen Obolus in Höhe von 50Cent bis einem Euro verlangen. Von dem Geld
werden dann Verkostungsgläser besorgt, die die Verkoster als Dankeschön
dann geschenkt bekommen.
Könnte jemand, der schonmal bei einem Hobbybrauer Wettbewerb dabei gewesen
ist, einen kleinen Überblick schildern wie so der Ablauf war? Speziell,
wieviele Verkoster teilen sich eine Probe, wird sich vor der Bewertung über
das Bier unterhalten, wieviele verschiedene Proben testet ein Verkoster
(bevor er nicht mehr objektiv sein kann )
und eventuelle Besonderheiten, was wurde zur Neutralisastion gereicht etc.
Ein weiterer Punkt, der mir noch einfällt ist, dass wir eine korrekte
Kühlung benötigen, die das Bier auf der richtigen Temperatur hält.
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Ach, jeh,
ich glaube, ich habe immer noch nicht alle Fragen beantwortet. Also, auf
geht's:
Kosten: Damit sich die Verkosterei nicht zu lange hinzieht und um Pausen
für's Gläserspülen zu optmimieren, braucht man etwa 50 Verkostungsgläser
(oder Becher aus Hartplastik, die sollte man aber vorher ausprobieren - es
gibt Hartplastikgläser, in denen aufgrund der Kunststoffoberfläche das Bier
tierisch aufschäumt, und das will man ja gerade nicht) in einer Größe von
höchstens 200 ml. Dazu kommen noch etwa 10 normale Gläser (500 ml) für die
Bewertung von Farbe, Klarheit und Schaum (unabhängig davon, ob das die
Verkoster machen, oder ob das hinter den Kulissen abläuft). Dazu ein paar
Kästen stilles Mineralwasser (mineralarm, möglichst ohne Eigengeschmack)
und einige Pakete Matzen, das ist ein jüdisches Gebäck ohne Eigengeschmack.
Wenn man sich für Glas entscheidet, braucht man für eine Erstausstattung
schon den einen oder anderen Euro. Mit 50 ct Startgebühr ist es dann
definitiv nicht getan.
Wir hatten im März in Stettin einen Sponsor, deswegen haben wir die
Teilnahme umsonst machen können - normal ist in Polen eine Gebühr zwischen
10 und 20 PLN, das heißt, zweieinhalb bis fünf Euro pro eingereichter
Biersorte. Aber auch das deckt nicht immer alle Kosten. Je nachdem, wie
professionall man es machen möchte, soll es ja auch etwas zu gewinnen
geben, und wenn der Gewinner nicht vor Ort ist (in Polen war das die Regel,
da machen viele per Post mit), dann muss der Gewinn ja auch noch zugesandt
werden.
Ich habe keine Ahnung, wie das Sponsoring in Deutschland rechtlich
aussieht. In Polen ist es unkompliziert. Da haben wir viele freiwillige
Sponsoren (Arbeitgeber eines der Organisatoren, lokale Biergeschäfte und
Getränkemärkte, mittelständische Brauereien oder Gasthausbrauereien, in
einem Fall sogar einen Braukonzern, Internet-Brau-Geschäfte, und, und,
und...), da können wir (zum Teil) den Verkostern auch Spesen für Anreise
und Übernachtung erstatten - je nach Wettbewerb.
Aber auch das ist etwas, was wir vielleicht eher auf der Zeitachse
betrachten sollten. Erstmal klein und solide anfangen.
Kühlung: Ja. Unbedingt. Gut, wenn man einen Getränkemarkt oder eine
Gastwirtschaft als Sponsor hat und die Kühlschränke oder gar Kühlräume über
das Wochenende nutzen darf.
Volker
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Antwort 37 |
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Senior Member Beiträge: 267 Registriert: 2.9.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.7.2012 um 10:08 |
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Zitat von hoepfli, am 28.7.2012 um
22:54 | Als Hobbybrauer würde ich lieber an
einem Treffen zum Erfahrungsaustausch teilnehmen, als an einem voll
durchorganisiertem Wettbewerb.
Wer dieses will, kann ja jetzt schon seine Biere in alle Welt verschicken
und sich Kröhnen lassen. |
Das eine schließt doch das andere nicht aus. Ab mittags beginnend die
offizielle Verkostung für den Wettbewerb, ab nachmittags / abends ein
fröhliches und unbeschwertes Beisammensein, bei dem auch die Verkoster froh
sind, jetzt endlich ein Bier zischen zu dürfen, ohne gleich pro Glas eine
DIN A 4 Seite ausfüllen zu müssen...
Volker
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Antwort 38 |
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Senior Member Beiträge: 267 Registriert: 2.9.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.7.2012 um 11:48 |
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Zitat von Hagen, am 28.7.2012 um
12:44 | Die Trennung der Optik von Geschmack
und Geruch scheint psychologisch Sinn zu machen. Ich denke, es ist schon
eine Beeinflussung der anschließenden sensorischen Bewertung, wenn der
erste optische Eindruck besonders positiv oder negativ ist. Ich glaube, dem
kann man sich bei allen Bemühens um Objektivität nicht
entziehen. |
Bis jetzt habe ich all diese Dinge neutral beschrieben, wie sie in Polen
und bei der VHD gehandhabt werden / wurden, möchte jetzt aber auch mal
meine eigene Meinung dazu geben (jawohl, ich habe eine!):
Bier trinken ist eigentlich immer eine ganzheitliche Angelegenheit. So
wenig, wie man Geschmack, Vollmundigkeit und Bittere voneinander
hundertprozentig trennen kann (das eine beeinflusst immer auch das andere,
und es gibt mit Sicherheit Grauzonen der sensorischen Evaluation, wo
beispielsweise ein Geschmackserlebnis nicht nur als reiner Geschmack,
sondern auch untrennbar gepaart mit Bittere auftritt), so wenig kann man
Geruch und Geschmack voneinander trennen. Es möge jeder mal probieren, mit
zugehaltener Nase den Geschmack eines Getränks detailliert zu erfassen -
ich glaube, es ist unmöglich. Und spätestens, wenn man versucht,
retronasale Komponenten (also das, was man zu schmecken / riechen glaubt,
wenn man unmittelbar nach dem Schlucken durch die Nase ausatmet) eindeutig
dem Geruch oder dem Geschmack zuzuordnen, merkt man, dass diese Trennung
unmöglich ist.
Gleiches gilt meines Erachtens auch, wenn auch in etwas geringerem Maße,
für die Trennung von optischen Eindrücken einerseits und
geruchlich-geschmacklichen andererseits. Kein Verkoster wird sich davon
frei sprechen können, ein Bier, das ganz einfach unappetitlich aussieht
(graustichige Farbe, Klümpchen, Hopfen vielleicht, oder was auch immer, die
darin herumschwimmen, bunt schillernde Schaumblasen, groß und farbig wie
Seifenblasen), nicht mit Höchstnoten bei Geschmack und Geruch versehen zu
können / wollen. Das spräche für eine Trennung der Bewertung von Schaum,
Farbe und Klarheit vom Verkosterteam.
Andererseits sind Schaum, Farbe und Klarheit Faktoren, die nur als wenige
unter vielen, und vielleicht nicht als die Wichtigsten, in die
Gesamtbewertung einfließen. Und jetzt konstruieren wir mal einen Fall, bei
dem das Bier die falsche Farbe hat und keinen Schaum entwickelt, klumpig
trüb anstatt fast klar ist, also richtig eklig aussieht. Wenn alle anderen
Faktoren stimmen, könnte es in der Verkostung aus dunklen Gläsern immer
noch eine Gesamtnote bekommen, die es auf's Podium katapultiert, sagen wir
mal, auf den dritten Platz. Und dann wird dieses drittplatzierte Bier
freudig am Hausbrauerabend ausgeschenkt, und wenn die trübe Lacke dann im
klaren Glas steht, werden die Hausbrauer sagen: Wie bitte, dieses Bier hat
den dritten Platz belegt? Waren die Verkoster so schlecht, oder waren
wirklich alle anderen Biere noch schlechter als diese Brühe?
Nur ein konstruiertes Beispiel, sicherlich, aber eines, dem man bei einer
Verkostung aus dunklen Gläsern nur vorbeugen könnte, wenn man den Einfluss
von Schaum, Farbe und Klarheit signifikant steigert - zu Lasten von
Geschmack, Geruch, Bitterkeit, Vollmundigkeit. Hm!
Mir persönlich ist es dann lieber, wenn ein um Objektivität bemühter
Verkoster bei einem wirklich gräßlich ausehenden Bier auch bei Geruch,
Geschmack, oder schließlich bei der Bewertung des Gesamteindrucks
geringfügige Abzüge ("in der B-Note", gewissermaßen) vornimmt und somit
verhindert, dass dieses Bier auf's Podium kommt.
Wie gesagt, als Verkoster bemühe ich mich um Objektivität, aber ich möchte
gleichwohl auch das letzte Wort für den gesamtheitlichen Eindruck des
Bieres haben können - da es ein "ganzheitliches Sinneserlebnis" ist.
Ich plädiere daher dafür, aus klaren Gläsern zu verkosten und auch Schaum,
Farbe und Klarheit vom Verkosterteam bewerten zu lassen. Sollte hier einer
der Verkoster subjektiv werden, wird das ja dadurch nivelliert, dass es
mindestens drei, besser vier, optimal fünf Verkoster in der gleichen Gruppe
sind, die dafür sorgen, solche Abweichungen auszugleichen.
Volker
[Editiert am 29.7.2012 um 18:33 von Brunnenbraeu]
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Antwort 39 |
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Senior Member Beiträge: 267 Registriert: 2.9.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.7.2012 um 11:51 |
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Meine obige Antwort ist vielleicht besser zu verstehen, wenn deutlich ist,
dass Schaum und Farbe / Klarheit nur einen Teil der Gesamtbewertung
ausmachen (in Punkten ausgedrückt) - es ist daher wohl an der Zeit, den
übersetzten Verkosterbogen mal zu veröffentlichen:
http://www.brunnenbraeu.de/Bilder/Verkostungsbogen.pdf
Ring frei nun also für die Diskussion darüber, wie wir diesen Bogen für
unsere Zwecke anpassen sollten. (Das Logo rechts oben habe ich natürlich
nur als Platzhalter eingefügt.)
Volker
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Antwort 40 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 29.7.2012 um 11:53 |
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Zitat von Basti_H | Ich würde beim ersten Wettbewerb die Anzahl überschaubar
halten, eher Tiefstapeln und Erfahrung in Organisation und Ablauf
sammeln. |
Zitat von
Brunnenbräu | Erstmal klein und solide
anfangen. |
Da stimme ich voll und ganz zu. Wie man am Umfang dieses Threads sieht,
gibt es 1001 Dinge zu Bedenken, und wir werden ganz sicher nicht alles
gleich beim ersten mal perfekt lösen. Das ist, wenn man zu groß anfängt,
nicht nur peinlich, sondern kann auch finanziell ganz böse nach hinten
losgehen.
Überhaupt zum Thema Finanzen: auch wenn wir klein anfangen, muss ja Geld
eingenommen und ausgegeben werden, und seien es zunächst auch nur ein paar
Euro. Wie regeln wir das denn rechtlich? Kann man das noch als Privatperson
stemmen? Oder braucht's da irgendeine Form von Organisation? ____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 41 |
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Posting Freak Beiträge: 954 Registriert: 1.5.2011 Status: Offline
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erstellt am: 29.7.2012 um 12:17 |
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Ich weiß nicht, ob es so sinnvoll ist, Geschmackskategorien zum Ankreuzen
zu haben. Zumal der Unterschied zwischen DMS und Gemüse für mich völlig
unklar ist, und Sherry kein Oxidations- sondern ein Autolysegeschmack ist.
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Antwort 42 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 29.7.2012 um 12:36 |
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Hier in der Schalander-Sonderausgabe Bierverkostung 2.0 von 2007 gibt
es auf Seite 8 bis 10 die VHD-Verkostungsbögen. Sieht auf den ersten Blick
recht ausführlich aus. Ist auch sonst ganz interessant mit vielen
Informationen rund um die Bierverkostung.
Edit:
Zur Frage der Optik gibt es da eine salomonische Lösung: die volle
Punktzahl gibt es für "Farbe sortentypisch, völlig klar oder Trübe sehr gut
verteilt".
[Editiert am 29.7.2012 um 12:44 von Berliner]
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 43 |
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Posting Freak Beiträge: 532 Registriert: 30.12.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.7.2012 um 12:41 |
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Zitat von Berliner, am 29.7.2012 um
11:53 | Überhaupt zum Thema Finanzen: auch
wenn wir klein anfangen, muss ja Geld eingenommen und ausgegeben werden,
und seien es zunächst auch nur ein paar Euro. Wie regeln wir das denn
rechtlich? Kann man das noch als Privatperson stemmen? Oder braucht's da
irgendeine Form von Organisation? |
Ich weiß zwar nicht, ob es rechtlich haltbar ist, bei einem anderen Hobby
haben wir bei Treffen eine Spendenkasse eingerichtet, wodurch die
(allerdings überschaubaren) Kosten immer gedeckt wurden. Der Überschuss
wurde im Anschluss einer gemeinnützigen Organisastion zugeführt, um zu
verhindern, dass der Eindruck der (persönlichen) Bereicherung entsteht.
Allerdings sind wir hier in einem sehr großen Forum, da wird es doch
bestimmt jemanden geben, oder jemand wird einen kennen, der dazu etwas
sagen kann.
Wenn Volker und auch die Anderen nichts dagegen haben, würde ich mal
Versuchen alle wichtigen Informationen in einem Text zu Sammeln und zu
Ordnen. So fällt es uns leichter, Punkte zur Verbesserung zu Bennen und
auch fehlende Punkte zu Ergänzen.
@Andreas, wenn ich den Bogen richtig verstehe, soll man nicht Ankreuzen,
sondern von eins bis drei bewerten. Je nachdem halt, ob und wie stark der
Fehlgeschmack vorhanden ist. ____________________ Wetterauer Hausbräu
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Antwort 44 |
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Senior Member Beiträge: 267 Registriert: 2.9.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.7.2012 um 12:52 |
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Zitat von andreas23, am 29.7.2012 um
12:17 | Ich weiß nicht, ob es so sinnvoll ist,
Geschmackskategorien zum Ankreuzen zu haben. Zumal der Unterschied zwischen
DMS und Gemüse für mich völlig unklar ist, und Sherry kein Oxidations-
sondern ein Autolysegeschmack ist. |
Hm, sie sind nicht zum Ankreuzen gedacht, sondern zum Bewerten auf einer
Skala von eins bis drei.
Die Auswahl entspricht den typischen Geschmäckern, die bei
unterschiedlichen Herstellungsfehlern im Brauprozess auftreten können, und
die auch im Rahmen von Verkosterschulungen bzw. bei der Ausbildung von
QS-Personal in kommerziellen Brauereien im Mittelpunkt stehen. Im
Allgemeinen werden sie mit Fehlgeschmäckern assoziiert, aber eben nur im
Allgemeinen. Ein phenolischer Geschmack findet sich in jedem Rauchbier und
ist dort extrem erwünscht, sonst wäre es keines. In anderen Bieren ist er
meistens verpönt. Obwohl - die Gewürznelken-Noten in Weißbier sind auch
wiederum phenolisch...
Ich habe Hausbrau-Wettbewerbe erlebt, wo ich in einer ganzen Sitzung nicht
eine einzige Ziffer in die linke Spalte eingesetzt habe, andere, bei denen
ich bei jedem zweiten Bier typische Geschmäcker markiert habe. Hängt sehr
von der jeweiligen Kategorie ab. Wie gesagt, es geht nicht um
FEHL-Geschmäcker, sondern um typische Aromen / Geschmäcker, die häufig in
Bieren auftreten.
Letztendlich dient es nur der Effizienz beim Ausfüllen des Bogens - es ist
schneller eine 1 oder 2 links eingetragen, als ein Wort oder ein
Satzbaustein rechts hingeschrieben. Es soll auf keinen Fall den Verkoster
auf die links genannten Gerüche / Geschmäcker eingrenzen, sondern nur
unterstützen - und so wird es auf dem Kurs auch ausgebildet.
Die Unterscheidung zwischen DMS und Gemüse ist in der Tat eine sehr
schwierige, und wir befinden uns derzeit in der Diskussion, diese
Unterscheidung aus dem Verkosterbogen herauszunehmen, da die Masse - auch
der zertifizierten - Verkoster den Unterschied nicht benennen kann. Eine
frisch geöffnete Konservendose mit Mais (sehr typisch für DMS) und eine mit
Erbsen (sehr typisch für den Gemüsegeschmack) riechen halt doch
verhältnismäßig ähnlich. Insofern gebe ich Dir da gerne recht und bin
ebenso gerne bereit, dies anzupassen.
Bezüglich Sherry und Autolyse stimme ich Dir allerdings nicht zu. Autolyse
(reine Autolyse, ohne Oxidation) erzeugt meistens (nicht immer)
fleischartige Geschmäcker, wie Fleischkonserven, stark mit Glutamat
gewürzte (chinesische?) Gerichte, manchmal (in extremis, allerdings)
identifiziert man auch fast schon gummiartige Aromen, wie heíßgelaufene
Bremsen oder eine wegrauchende Kupplung beim Burn-Out, gelegentlich wirkt
Autolyse aber auch wieder wie ein hoher Eisengehalt auf der Zunge, man hat
das Gefühl, Blut zu schmecken.
Das schließt nun nicht aus, dass es auch Sherry-Sorten gibt, die solche
Geschmackskomponenten aufweisen (auch da hat ja schließlich die Hefe am
Beginn des Gärungsprozesses gestanden und kann gegebenenfalls auch
autolysiert sein, insbesondere, wenn man in Betracht zieht, welch geringe
Bedeutung der Hefe bei der Weinproduktion zugestanden wird), typischerweise
ist das Aroma eines richtig trockenen Amontillados aber in oxidierten
Bieren häufig anzutreffen. Speziell bei gefilterten Bieren kann man
Autolyse ja eigentlich ausschließen - wenn ein solches einmal oxidiert ist,
kommen aber häufig deutliche Sherry-Noten durch.
Versteh' mich bitte nicht falsch: Geruchs- und Geschmackserlebnisse sind
sehr subjektiv, und es ist sehr schwer, einen gemeinsamen Zeichenvorrat
dafür zu schaffen, weil jeder individuelle Assoziationen mit bestimmten
Sinneseindrücken verbindet. Daher erhebe ich keinen Absolutheitsanspruch.
Wer wäre ich denn auch...
Oftmals hilft wirklich nur die Reduktion auf bestimmte Chemikalien, die
dann aber wieder Bezeichnungen haben, die Otto Normalverbraucher nicht
kennt, die ihm wenig sagen, und die er sich nicht merken kann. "Alte
Socken" ist immer einfacher als "Isovaleriansäure", und dergleichen Dinge
mehr, je nach Art der alten Socken ist aber die Spannweite des ersten
Begriffs doch ein wenig größer. Es mag ja jetzt albern klingen, aber nasse
alte Socken und trockene alte Socken riechen durchaus unterschiedlich,
grins!
In diesem Sinne können wir jetzt die Diskussion für eröffnet erklären.
Volker
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Antwort 45 |
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Senior Member Beiträge: 267 Registriert: 2.9.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.7.2012 um 12:54 |
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Zitat von Basti_H, am 29.7.2012 um
12:41 | Wenn Volker und auch die Anderen
nichts dagegen haben, würde ich mal Versuchen alle wichtigen Informationen
in einem Text zu Sammeln und zu Ordnen. So fällt es uns leichter, Punkte
zur Verbesserung zu Bennen und auch fehlende Punkte zu
Ergänzen. |
Um Himmels Willen, was sollte ich dagegen haben? Ganz im Gegenteil! Nur zu!
Das könnte eine hervorragende Grundlage für die Diskussion bilden!
Volker
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Antwort 46 |
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Posting Freak Beiträge: 1307 Registriert: 1.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.7.2012 um 14:09 |
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@Volker, könntest du bitte auf meine Fragen weiter oben eine Antwort
finden?
VG
Chris
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Antwort 47 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 29.7.2012 um 14:31 |
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Chris,
ich halte der Vorgehensweise im VHD-Bogen für gut: gut geklärtes Bier wird
mit gleichmäßig getrübtem gleichgestellt.
Eine ungleichmäßige Trübung (Schleier, Bröckchen) halte ich für einen
Fehler, der eine Abwertung gerechtfertigt.
Biere mit Flaschengärung müssen entsprechend gehandhabt werden
(vorsichtiges Einschänken) - da müssen die Verkoster entsprechend
eingewiesen werden.
Zu lockeres Sediment, dass trotz vorsichtigen Einschänkens aufwirbelt und
zu ungleichmäßiger Trübung führt, ist m.E. auch ein Fehler.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 48 |
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Posting Freak Beiträge: 1307 Registriert: 1.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.7.2012 um 14:52 |
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Was ist mit schaumstabilisierenden Mitteln und schmeckt man den Einsatz von
Weizen oder Flocken heraus bei Sorten wie Pils?
Ich will das ganze nur verstehen. Klar ist das die ersten Wettbewerbe nicht
das an Qualität der Verkostung abliefern werden was andere Nationen schon
als Mindestmaß verstehen, es geht mir lediglich um die Qualität einer
Verkostung wenn sie von jemand mit Erfahrung durchgeführt wird, der schon
in der Lage ist dezidiert auf Fehlgeschmäcker hinweisen zu können.
Erkennt dieser Jemand dann auch entsprechende Hiflsmittel oder beschränkt
sich die Verkostung rein auf den Geschmack in Referenz zu XXX.
Vielen Dank
[Editiert am 29.7.2012 um 14:59 von tazzyminator]
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Antwort 49 |
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