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Autor: Betreff: Nicht deklarierungspflichtige Zusatzstoffe beim industriellen Brauen
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jiverjoe
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smilies/shocked.gif erstellt am: 25.2.2014 um 12:26  
Hallo Hobbybrauer!

Ich habe letztens irgendwo gelesen dass Großbrauereien über 60 nicht deklarierungspflichtige Zusatzstoffe beim Brauen verwenden dürfen, die während des Brauvorgangs wieder abgezogen werden (Wassernetkalker, Klärungsbeschleuniger, etc.)

Leider finde ich den Artikel nicht mehr und google spuckt auch nichts Brauchbares aus. Hat jemand eine schöne Quelle zu dem Thema?

Danke und besten Gruß!
-Jörg
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braugnom
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red_folder.gif erstellt am: 25.2.2014 um 12:36  
Hallo!

Ja, aber lass das Wörtchen Großbrauereien weg. Das ist tendenziös und falsch. Die Hilfsstoffe dürfen nämlich von allen Brauereien, also auch kleinen Gasthausbrauereien oder Craftbeer-Brauereien verwendet werden. Die Verordnung unterscheidet da nicht.
Eines der prominentesten Beispiele dürfte PVPP sein. Eine schöne Liste mit allen Zusatzstoffen habe ich auch nicht.Grüße,
Max


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Dieser Text gilt gleichermaßen für Männer, Frauen und Vegetarier. Nur aus redaktionellen Gründen wird lediglich die männliche Form verwendet.
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red_folder.gif erstellt am: 25.2.2014 um 12:40  
Habe auch gerade gegoogelt, ganz schön kritische Texte findet man da, Bsp:
http://www.besser-bier-brauen.de/so-siehts-aus/das-reinheit sgebot-die-reine-wahrheit

Was interessant sein könnte (Liste mit etwas über 60 zusatzstoffen vom Bundesministerium für Ernährung und Verbraucherschutz):
http://www.brunnenbraeu.de/Bilder/Reinheitsgebot18.pdf
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Ladeberger
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red_folder.gif erstellt am: 25.2.2014 um 12:47  
Ich nehme an du meinst das:

http://www.brunnenbraeu.de/Bilder/Reinheitsgebot18.pdf< br />

Viele Punkte halte ich aber für fragwürdig, böswillig aus dem Kontext gerissen oder sogar schlicht falsch.

Gruß,
Andy


[Editiert am 25.2.2014 um 12:48 von Ladeberger]
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braugnom
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red_folder.gif erstellt am: 25.2.2014 um 13:41  
Asbest, da darf Asbest rein :o


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Stormageddon
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red_folder.gif erstellt am: 25.2.2014 um 13:46  

Zitat von braugnom, am 25.2.2014 um 13:41
Asbest, da darf Asbest rein :o


Ja, und aus gutem Grund! Hast du schon mal versucht ein Bier anzuzünden? Das wird nur durch die Magie verhindert die sich Asbest nennt! :D


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Wombat-Brewing
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red_folder.gif erstellt am: 25.2.2014 um 13:55  
Auch wenn sich Asbest natürlich echt schlimm anhört, ist es nicht so dass die gesundheitsschädliche Wirkung nur durch Einatmen entsteht?
Dann dürften ja selbst etwas größee Spuren im Bier Auswirkungen haben.

Lg
Michael
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red_folder.gif erstellt am: 25.2.2014 um 14:03  
Asbest wurde in grauer Vorzeit als Filterhilfsmittel verwendet und ist seit einigen Jahrzenten in deutschen Brauereien verboten und wird auch weltweit kaum mehr eingesetzt! Die Massefiltration wurde durch die Anschwemmfiltration mit Kieselgur ersetzt. Die Gur ist allerdings in staubförmigem Zustand ebenfalls lungengänig und wird heute zunehmend zurch die filterhilfsmittelfreie Crossflow Membranfiltration abgelöst
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philippst
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red_folder.gif erstellt am: 25.2.2014 um 14:31  
Interessant finde ich, dass Hirserohfrucht erlaubt ist!? Wie sich das wohl rechtfertigen lässt? Wer weiß was?

lg P


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Mei Bier is ned deppat!
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Gast

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red_folder.gif erstellt am: 25.2.2014 um 14:33  
Eine ebenfalls interessante Aufstellung über Zusatzstoffe im Bier findet man bei Udo Krause bei satkau.de.... Sehr lesenswert.



Prost.


[Editiert am 25.2.2014 um 14:34 von koenigsfeld]
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jiverjoe
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red_folder.gif erstellt am: 25.2.2014 um 15:14  
Super Beträge, vielen Dank!
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hutschpferd
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red_folder.gif erstellt am: 25.2.2014 um 15:19  

Zitat von philippst, am 25.2.2014 um 14:31
Interessant finde ich, dass Hirserohfrucht erlaubt ist!? Wie sich das wohl rechtfertigen lässt? Wer weiß was?

lg P

Warum verwundert dich das so?
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 25.2.2014 um 15:26  
Vermutlich, weil Rohfrucht normalerweise verboten ist.
Ich halte diese Liste für zum Teil sehr veraltet.

Stefan
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 25.2.2014 um 16:56  
Man, Ihr müsst bei den potentiellen RHG Tröts schon mindestens 2 Tage Zeit dazwischen lassen, sonst kann ich keine Popcorn nachkaufen....

Ausserdem kann ich mich schon wieder dermaßen aufregen..... warum zerrt man eigentlich immer wieder PVPP hinterm Ofen vor? Was ist so schlimm an PVPP. Das Zeug fresst Ihr bei jeder zweiten Tablette die Ihr zu euch nehmt mit, tropft es euch in Augentropfen ins Auge oder lasst es euch bei Operationen in die Venen jagen, aber im Bier, in dem es zudem noch wieder rausgefiltert wird, ist es der Belzebub persönlich :mad:

Es sollen ja auch Stoffe wie Dihydrogeniumoxid und Methylcarbinol im Bier erlaubt sein :puzz:


[Editiert am 25.2.2014 um 16:57 von JanBr]
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 25.2.2014 um 17:11  
Hallo Jan,

PVPP ist nicht schlimm, da geb ich Dir Recht.
Wenn man aber behauptet, seit 500 Jahren keinerlei Chemie ins Bier zu kippen und macht dann sowas, dann ist das schon blöd.
Es geht nicht um PVPP, sondern um die Augenwischerei.

Glaub genau die selben Argumente haben wir schon mal ausgetauscht :puzz:

Stefan


[Editiert am 25.2.2014 um 17:13 von Boludo]
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 25.2.2014 um 17:29  
Ich hab halt meine Probleme mit der Aussage man kippe Chemie ins Bier. Das tut man nämlich bei einem Filterhilfstoff eben nicht. Sei es die Stabilisierung mit PVPP oder die Filtration mit Gur, ohne die Filtration von Bier fast nicht möglich wäre, so gib ich diesen Stoff dazu um bestimmte Inhaltsstoffe erst filtriebar zu machen, weil sie Agglumerate bilden, und filter sie dann wieder raus.

Es hat doch scheinbar auch keiner ein Problem das ich einen Filter benutze? Auch der sind Zellulosefasern mit mehr oder weniger Kunststoffanteil. Den gebe ich halt vorher nicht als Fasern dazu und filter Ihn dann über ein feines Sieb wieder raus (würde genauso gehen), sondern diesen Prozess des Anschwemmens und der Ausbildung einer Filterschicht, mache ich halt schon vorher im Filterwerk

Das das RHG in seine jetzigen Form fragwürdig ist, OK, aber deshalb hinter jedem Hilfstoff gleich einen Skandal zu vermuten geht zu weit.

Jan
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 25.2.2014 um 17:34  
Liegt vielleicht auch daran, dass PVPP so einen extrem chemischen Namen hat.
Polyvinylpolypyrrolidon hört sich halt schon sehr nach Teufelschemie an, zumindest wenn man nicht weiß, was es ist.
"Filter" klingt da wesentlich harmloser ;)
Mir ist das ziemlich wurst, man sollte halt ehrlich sein und zugeben, dass da manchmal ein wenig mehr als im Jahre 1516 im Spiel ist.

Stefan


[Editiert am 25.2.2014 um 17:36 von Boludo]
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jiverjoe
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red_folder.gif erstellt am: 25.2.2014 um 17:44  

Zitat von JanBr, am 25.2.2014 um 16:56
Dihydrogeniumoxid und Methylcarbinol


Ich hab's tatsächlich gegoogelt und laut aufgelacht ;)


[Editiert am 25.2.2014 um 17:45 von jiverjoe]
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DerDennis
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red_folder.gif erstellt am: 25.2.2014 um 17:47  
Das Problem ist, dass es nicht auf dem Etikett stehen muss, wenn im Bier technisch unvermeidbare, gesundheitlich unbedenkliche (wer bestimmt eigentlich was "unbedenklich" ist?) Rückstände von Filterhilfsstoffen nachweisbar sind.

Backwaren müssen z.B. den Aufdruck "kann Spuren von Nüssen enthalten" tragen, wenn auch nur die Möglichkeit besteht, das dem so ist (Produktion von nusshaltigen Nahrungsmitteln in der selben Fertigungsstraße).

Ein Bier, bei dem ziemlich sicher PVPP zugegeben wurde, muss aber nicht dahingehend deklariert werden, obwohl man sich darüber im Klaren ist, dass das PVPP sehr wahrscheinlich nicht vollständig (will heißen: unterhalb der Nachweisgrenze) entfernt werden kann.

Klar sind Nüsse für einen Allergiker gefährlicher, als PVPP für einen durchschnittlichen Biertrinker.
Aber es geht um den Etikettenschwindel - einerseits RHG und andererseits Hilfsstoffe verschweigen passt nicht (oder doch?) zusammen.

Grüße,
Dennis (der Irish Moss und Milchsäure zum Brauen benutzt, ohne es zu deklarieren ;))


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*Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 25.2.2014 um 17:48  

Zitat von JanBr, am 25.2.2014 um 17:29
Ich hab halt meine Probleme mit der Aussage man kippe Chemie ins Bier. Das tut man nämlich bei einem Filterhilfstoff eben nicht. Sei es die Stabilisierung mit PVPP oder die Filtration mit Gur, ohne die Filtration von Bier fast nicht möglich wäre, so gib ich diesen Stoff dazu um bestimmte Inhaltsstoffe erst filtriebar zu machen, weil sie Agglumerate bilden, und filter sie dann wieder raus.

Es hat doch scheinbar auch keiner ein Problem das ich einen Filter benutze? Auch der sind Zellulosefasern mit mehr oder weniger Kunststoffanteil. Den gebe ich halt vorher nicht als Fasern dazu und filter Ihn dann über ein feines Sieb wieder raus (würde genauso gehen), sondern diesen Prozess des Anschwemmens und der Ausbildung einer Filterschicht, mache ich halt schon vorher im Filterwerk

Das das RHG in seine jetzigen Form fragwürdig ist, OK, aber deshalb hinter jedem Hilfstoff gleich einen Skandal zu vermuten geht zu weit.

Jan


Ist doch im Prinzip ganz einfach:
Tabletten werden nicht mit dem "deutschen Tablettenreinheitsgebot" vermarktet. Dass da viel unnützes Zeug drin ist, wird wohl jedem bewusst sein - ich für meinen Teil nehme auch genau aus diesem Grund keinerlei Tabletten zu mir (...solange es der allgemeine Gesundheitszustand noch zulässt - mit 70 geht das sicher los... :D ).

Beim Bier ist eben das "Problem", das die Reinheit als oberstes Gebot verkauft wird. Natürlich ist jedem klar, dass der Begriff "Reinheit" absolut subjektiv ist. Ich persönlich habe überhaupt kein Problem mit dem RHG, im Grunde eine schöne Sache die, wie so oft, schlicht Opfer der Effizienz wurde. Zusatzstoffe innerhalb des RHG im Bier brauche ich nur, wenn ich mich in gewisser Weise über die natürlichen Prozesse im Brauvorgang hinweg setzen möchte und da liegt meiner Meinung nach der eigentliche Hund begraben.
Das Ganze beginnt und endet im Bewusstsein eines jeden einzelnen Brauers. Wer nicht akzeptieren kann, dass ein gutes Bier Zeit braucht, trüb sein kann und öfter mal heute etwas anders schmeckt als gestern, der hat für mich ganz einfach den grunlegenden Sinn und die Seele von "Bier" nicht verstanden.

Some do it for the money, others do it for the love. Ist doch mit allem so - Musik, Film, Bier, Bildende Kunst, Wein, Brot - jegliche Arbeit mit kreativer Komponente wird früher oder später von einem bestimmten Personenkreis "ausverkauft". Ich glaube, man muss da, selbst als Betroffener, direkt drüber weg sehen - keiner zwingt einen dazu, das Zeug zu trinken, zu hören, zu essen - die Alternativen liegen vor der Haustür, man muss halt nur den Arsch hoch kriegen und raus gehen...

[/wortzumdienstag]
Antwort 19
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Seed7
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red_folder.gif erstellt am: 25.2.2014 um 18:11  

Zitat von DerDennis, am 25.2.2014 um 17:47

Aber es geht um den Etikettenschwindel - einerseits RHG und andererseits Hilfsstoffe verschweigen passt nicht (oder doch?) zusammen.


Lesefutter: VERORDNUNG (EU) Nr. 1169/2011 D ueber Google der erste hit.


Bier und wein sind die ausnahmen in der etikettierung und deklarationen, aendert sich aber bald.

Ingo


[Editiert am 25.2.2014 um 18:20 von Seed7]



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DerDennis
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Der Link passt immer noch nicht, Ingo

edit:

ich seh das Problem :)

edit2 so gehts: http://bit.ly/1ftj3Lg


[Editiert am 25.2.2014 um 18:27 von DerDennis]



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Ladeberger
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Zitat von twisted, am 25.2.2014 um 17:48
Zusatzstoffe innerhalb des RHG im Bier brauche ich nur, wenn ich mich in gewisser Weise über die natürlichen Prozesse im Brauvorgang hinweg setzen möchte und da liegt meiner Meinung nach der eigentliche Hund begraben.
Das Ganze beginnt und endet im Bewusstsein eines jeden einzelnen Brauers. Wer nicht akzeptieren kann, dass ein gutes Bier Zeit braucht, trüb sein kann und öfter mal heute etwas anders schmeckt als gestern, der hat für mich ganz einfach den grunlegenden Sinn und die Seele von "Bier" nicht verstanden.


Fassen wir den "natürlichen Prozess" doch mal zusammen:
- Ich baue ein über Jahrtausende domestiziertes und zurechtgezüchtetes Getreide in Monokultur an.
- Ich simuliere einen Keimvorgang, schwelke und darre das ganze in komplexen Vorgängen zu Malz ab
- Ich mische mir mein Wasser mit diversen Chemikalien zurecht
- Ich maische das ganze über ausgeklügelte Kochmaischverfahren oder temperatursensitive Rasten
- Ich koche das ganze mit einem über Jahrhunderte selektierten Hanfgewächs kräftig durch
- Und schütte seit dem 15. Jhd eine auf kalte Gärung spezialisierte S. bayanus Hybride und spätestens von Hansen reingezüchtete Hybride einer S. cerevisae und eingeschleppte S. eubayanus aus Patagonien unter kontrollierten Temperaturbedingungen in die Würze

Könnten glatt Primaten auf die Beine stellen. Vielleicht steckt das hinter "Affenbräu"?

Aber wehe es wird filtriert! Das wollte die Natur nie so haben....

Gruß,
Andy
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delete.


[Editiert am 25.2.2014 um 18:21 von Seed7]



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Zitat von Ladeberger, am 25.2.2014 um 18:18

Zitat von twisted, am 25.2.2014 um 17:48
Zusatzstoffe innerhalb des RHG im Bier brauche ich nur, wenn ich mich in gewisser Weise über die natürlichen Prozesse im Brauvorgang hinweg setzen möchte und da liegt meiner Meinung nach der eigentliche Hund begraben.
Das Ganze beginnt und endet im Bewusstsein eines jeden einzelnen Brauers. Wer nicht akzeptieren kann, dass ein gutes Bier Zeit braucht, trüb sein kann und öfter mal heute etwas anders schmeckt als gestern, der hat für mich ganz einfach den grunlegenden Sinn und die Seele von "Bier" nicht verstanden.


Fassen wir den "natürlichen Prozess" doch mal zusammen:
- Ich baue ein über Jahrtausende domestiziertes und zurechtgezüchtetes Getreide in Monokultur an.
- Ich simuliere einen Keimvorgang, schwelke und darre das ganze in komplexen Vorgängen zu Malz ab
- Ich mische mir mein Wasser mit diversen Chemikalien zurecht
- Ich maische das ganze über ausgeklügelte Kochmaischverfahren oder temperatursensitive Rasten
- Ich koche das ganze mit einem über Jahrhunderte selektierten Hanfgewächs kräftig durch
- Und schütte seit dem 15. Jhd eine auf kalte Gärung spezialisierte S. bayanus Hybride und spätestens von Hansen reingezüchtete Hybride einer S. cerevisae und eingeschleppte S. eubayanus aus Patagonien unter kontrollierten Temperaturbedingungen in die Würze

Könnten glatt Primaten auf die Beine stellen. Vielleicht steckt das hinter "Affenbräu"?

Aber wehe es wird filtriert! Das wollte die Natur nie so haben....

Gruß,
Andy


Jup, Prozess gut zusammengefasst.
Aber dass das Produkt dann - trotz der Komplexität und dem menschlichen/künstlichen Aspekt der Herstellung - einem ständigen naturbedingten Wandel unterworfen ist, ist trotzdem der natürliche Lauf der Dinge, und ein Versuch, einen bestimmten als ideal erachteten Zustand der Reife durch Pasteurisation und Filtration möglichst lange konservieren zu wollen, nimmt dem Produkt viel seines ursprünglichen Reizes (wie übrigens bei allen fast allen Lebensmittel-Konserven der Fall). Es hält halt länger, schmeckt aber mit hoher Wahrscheinlichkeit schlechter (Stichwort: filtriertes Weizen mit toter UG-Hefe).

Ich bin da ganz bei twisted - aber Filtration kann man ja auch positiv sehen, bei einem Pils z.B. eine klasse Sache wie ich finde.

Grüße


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