Senior Member Beiträge: 160 Registriert: 5.5.2013 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 25.2.2014 um 12:26 |
|
|
Hallo Hobbybrauer!
Ich habe letztens irgendwo gelesen dass Großbrauereien über 60 nicht
deklarierungspflichtige Zusatzstoffe beim Brauen verwenden dürfen, die
während des Brauvorgangs wieder abgezogen werden (Wassernetkalker,
Klärungsbeschleuniger, etc.)
Leider finde ich den Artikel nicht mehr und google spuckt auch nichts
Brauchbares aus. Hat jemand eine schöne Quelle zu dem Thema?
Danke und besten Gruß!
-Jörg
|
|
Posting Freak Beiträge: 995 Registriert: 17.9.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 25.2.2014 um 12:36 |
|
|
Hallo!
Ja, aber lass das Wörtchen Großbrauereien weg. Das ist tendenziös und
falsch. Die Hilfsstoffe dürfen nämlich von allen Brauereien, also auch
kleinen Gasthausbrauereien oder Craftbeer-Brauereien verwendet werden. Die
Verordnung unterscheidet da nicht.
Eines der prominentesten Beispiele dürfte PVPP sein. Eine schöne Liste mit allen Zusatzstoffen habe
ich auch nicht.Grüße,
Max ____________________ Konverter Kleiner Brauhelfer ⇒ Forum
Dieser Text gilt gleichermaßen für Männer, Frauen und Vegetarier. Nur aus
redaktionellen Gründen wird lediglich die männliche Form verwendet.
|
|
Antwort 1 |
|
Senior Member Beiträge: 183 Registriert: 22.1.2014 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 25.2.2014 um 12:40 |
|
|
|
|
Antwort 2 |
|
Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 25.2.2014 um 12:47 |
|
|
|
|
Antwort 3 |
|
Posting Freak Beiträge: 995 Registriert: 17.9.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 25.2.2014 um 13:41 |
|
|
Asbest, da darf Asbest rein ____________________ Konverter Kleiner Brauhelfer ⇒ Forum
Dieser Text gilt gleichermaßen für Männer, Frauen und Vegetarier. Nur aus
redaktionellen Gründen wird lediglich die männliche Form verwendet.
|
|
Antwort 4 |
|
Senior Member Beiträge: 332 Registriert: 22.10.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 25.2.2014 um 13:46 |
|
|
Ja, und aus gutem Grund! Hast du schon mal versucht ein Bier anzuzünden?
Das wird nur durch die Magie verhindert die sich Asbest nennt! ____________________ Meine Webseiten:
damn-fine-beer.de
heidsiek.eu
|
|
Antwort 5 |
|
Senior Member Beiträge: 205 Registriert: 4.11.2013 Status: Offline
|
|
erstellt am: 25.2.2014 um 13:55 |
|
|
Auch wenn sich Asbest natürlich echt schlimm anhört, ist es nicht so dass
die gesundheitsschädliche Wirkung nur durch Einatmen entsteht?
Dann dürften ja selbst etwas größee Spuren im Bier Auswirkungen haben.
Lg
Michael
|
|
Antwort 6 |
|
Member Beiträge: 77 Registriert: 13.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 25.2.2014 um 14:03 |
|
|
Asbest wurde in grauer Vorzeit als Filterhilfsmittel verwendet und ist seit
einigen Jahrzenten in deutschen Brauereien verboten und wird auch weltweit
kaum mehr eingesetzt! Die Massefiltration wurde durch die
Anschwemmfiltration mit Kieselgur ersetzt. Die Gur ist allerdings in
staubförmigem Zustand ebenfalls lungengänig und wird heute zunehmend zurch
die filterhilfsmittelfreie Crossflow Membranfiltration abgelöst
|
|
Antwort 7 |
|
Senior Member Beiträge: 228 Registriert: 2.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 25.2.2014 um 14:31 |
|
|
Interessant finde ich, dass Hirserohfrucht erlaubt ist!? Wie sich das wohl
rechtfertigen lässt? Wer weiß was?
lg P
____________________ Mei Bier is ned deppat!
|
|
Antwort 8 |
|
Gast
|
|
erstellt am: 25.2.2014 um 14:33 |
|
|
Eine ebenfalls interessante Aufstellung über Zusatzstoffe im Bier findet
man bei Udo Krause bei satkau.de.... Sehr lesenswert.
Prost.
[Editiert am 25.2.2014 um 14:34 von koenigsfeld]
|
|
Senior Member Beiträge: 160 Registriert: 5.5.2013 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 25.2.2014 um 15:14 |
|
|
Super Beträge, vielen Dank!
|
|
Antwort 10 |
|
Posting Freak Beiträge: 776 Registriert: 8.11.2013 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 25.2.2014 um 15:19 |
|
|
Warum verwundert dich das so?
|
|
Antwort 11 |
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 25.2.2014 um 15:26 |
|
|
Vermutlich, weil Rohfrucht normalerweise verboten ist.
Ich halte diese Liste für zum Teil sehr veraltet.
Stefan
|
|
Antwort 12 |
|
Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 25.2.2014 um 16:56 |
|
|
Man, Ihr müsst bei den potentiellen RHG Tröts schon mindestens 2 Tage Zeit
dazwischen lassen, sonst kann ich keine Popcorn nachkaufen....
Ausserdem kann ich mich schon wieder dermaßen aufregen..... warum zerrt man
eigentlich immer wieder PVPP hinterm Ofen vor? Was ist so schlimm an PVPP.
Das Zeug fresst Ihr bei jeder zweiten Tablette die Ihr zu euch nehmt mit,
tropft es euch in Augentropfen ins Auge oder lasst es euch bei Operationen
in die Venen jagen, aber im Bier, in dem es zudem noch wieder rausgefiltert
wird, ist es der Belzebub persönlich
Es sollen ja auch Stoffe wie Dihydrogeniumoxid und Methylcarbinol im Bier
erlaubt sein
[Editiert am 25.2.2014 um 16:57 von JanBr]
|
|
Antwort 13 |
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 25.2.2014 um 17:11 |
|
|
Hallo Jan,
PVPP ist nicht schlimm, da geb ich Dir Recht.
Wenn man aber behauptet, seit 500 Jahren keinerlei Chemie ins Bier zu
kippen und macht dann sowas, dann ist das schon blöd.
Es geht nicht um PVPP, sondern um die Augenwischerei.
Glaub genau die selben Argumente haben wir schon mal ausgetauscht
Stefan
[Editiert am 25.2.2014 um 17:13 von Boludo]
|
|
Antwort 14 |
|
Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 25.2.2014 um 17:29 |
|
|
Ich hab halt meine Probleme mit der Aussage man kippe Chemie ins Bier. Das
tut man nämlich bei einem Filterhilfstoff eben nicht. Sei es die
Stabilisierung mit PVPP oder die Filtration mit Gur, ohne die Filtration
von Bier fast nicht möglich wäre, so gib ich diesen Stoff dazu um bestimmte
Inhaltsstoffe erst filtriebar zu machen, weil sie Agglumerate bilden, und
filter sie dann wieder raus.
Es hat doch scheinbar auch keiner ein Problem das ich einen Filter benutze?
Auch der sind Zellulosefasern mit mehr oder weniger Kunststoffanteil. Den
gebe ich halt vorher nicht als Fasern dazu und filter Ihn dann über ein
feines Sieb wieder raus (würde genauso gehen), sondern diesen Prozess des
Anschwemmens und der Ausbildung einer Filterschicht, mache ich halt schon
vorher im Filterwerk
Das das RHG in seine jetzigen Form fragwürdig ist, OK, aber deshalb hinter
jedem Hilfstoff gleich einen Skandal zu vermuten geht zu weit.
Jan
|
|
Antwort 15 |
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 25.2.2014 um 17:34 |
|
|
Liegt vielleicht auch daran, dass PVPP so einen extrem chemischen Namen
hat.
Polyvinylpolypyrrolidon hört sich halt schon sehr nach Teufelschemie an,
zumindest wenn man nicht weiß, was es ist.
"Filter" klingt da wesentlich harmloser
Mir ist das ziemlich wurst, man sollte halt ehrlich sein und zugeben, dass
da manchmal ein wenig mehr als im Jahre 1516 im Spiel ist.
Stefan
[Editiert am 25.2.2014 um 17:36 von Boludo]
|
|
Antwort 16 |
|
Senior Member Beiträge: 160 Registriert: 5.5.2013 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 25.2.2014 um 17:44 |
|
|
Ich hab's tatsächlich gegoogelt und laut aufgelacht
[Editiert am 25.2.2014 um 17:45 von jiverjoe]
|
|
Antwort 17 |
|
Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
|
|
erstellt am: 25.2.2014 um 17:47 |
|
|
Das Problem ist, dass es nicht auf dem Etikett stehen muss, wenn im Bier
technisch unvermeidbare, gesundheitlich unbedenkliche (wer bestimmt
eigentlich was "unbedenklich" ist?) Rückstände von Filterhilfsstoffen
nachweisbar sind.
Backwaren müssen z.B. den Aufdruck "kann Spuren von Nüssen enthalten"
tragen, wenn auch nur die Möglichkeit besteht, das dem so ist (Produktion
von nusshaltigen Nahrungsmitteln in der selben Fertigungsstraße).
Ein Bier, bei dem ziemlich sicher PVPP zugegeben wurde, muss aber nicht
dahingehend deklariert werden, obwohl man sich darüber im Klaren ist, dass
das PVPP sehr wahrscheinlich nicht vollständig (will heißen: unterhalb der
Nachweisgrenze) entfernt werden kann.
Klar sind Nüsse für einen Allergiker gefährlicher, als PVPP für einen
durchschnittlichen Biertrinker.
Aber es geht um den Etikettenschwindel - einerseits RHG und andererseits
Hilfsstoffe verschweigen passt nicht (oder doch?) zusammen.
Grüße,
Dennis (der Irish Moss und Milchsäure zum Brauen benutzt, ohne es zu
deklarieren ) ____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
|
|
Antwort 18 |
|
Gast
|
|
erstellt am: 25.2.2014 um 17:48 |
|
|
Zitat von JanBr, am 25.2.2014 um
17:29 | Ich hab halt meine Probleme mit der
Aussage man kippe Chemie ins Bier. Das tut man nämlich bei einem
Filterhilfstoff eben nicht. Sei es die Stabilisierung mit PVPP oder die
Filtration mit Gur, ohne die Filtration von Bier fast nicht möglich wäre,
so gib ich diesen Stoff dazu um bestimmte Inhaltsstoffe erst filtriebar zu
machen, weil sie Agglumerate bilden, und filter sie dann wieder raus.
Es hat doch scheinbar auch keiner ein Problem das ich einen Filter benutze?
Auch der sind Zellulosefasern mit mehr oder weniger Kunststoffanteil. Den
gebe ich halt vorher nicht als Fasern dazu und filter Ihn dann über ein
feines Sieb wieder raus (würde genauso gehen), sondern diesen Prozess des
Anschwemmens und der Ausbildung einer Filterschicht, mache ich halt schon
vorher im Filterwerk
Das das RHG in seine jetzigen Form fragwürdig ist, OK, aber deshalb hinter
jedem Hilfstoff gleich einen Skandal zu vermuten geht zu weit.
Jan |
Ist doch im Prinzip ganz einfach:
Tabletten werden nicht mit dem "deutschen Tablettenreinheitsgebot"
vermarktet. Dass da viel unnützes Zeug drin ist, wird wohl jedem bewusst
sein - ich für meinen Teil nehme auch genau aus diesem Grund keinerlei
Tabletten zu mir (...solange es der allgemeine Gesundheitszustand noch
zulässt - mit 70 geht das sicher los...
).
Beim Bier ist eben das "Problem", das die Reinheit als oberstes Gebot
verkauft wird. Natürlich ist jedem klar, dass der Begriff "Reinheit"
absolut subjektiv ist. Ich persönlich habe überhaupt kein Problem mit dem
RHG, im Grunde eine schöne Sache die, wie so oft, schlicht Opfer der
Effizienz wurde. Zusatzstoffe innerhalb des RHG im Bier brauche ich nur,
wenn ich mich in gewisser Weise über die natürlichen Prozesse im
Brauvorgang hinweg setzen möchte und da liegt meiner Meinung nach der
eigentliche Hund begraben.
Das Ganze beginnt und endet im Bewusstsein eines jeden einzelnen Brauers.
Wer nicht akzeptieren kann, dass ein gutes Bier Zeit braucht, trüb sein
kann und öfter mal heute etwas anders schmeckt als gestern, der hat für
mich ganz einfach den grunlegenden Sinn und die Seele von "Bier" nicht
verstanden.
Some do it for the money, others do it for the love. Ist doch mit allem so
- Musik, Film, Bier, Bildende Kunst, Wein, Brot - jegliche Arbeit mit
kreativer Komponente wird früher oder später von einem bestimmten
Personenkreis "ausverkauft". Ich glaube, man muss da, selbst als
Betroffener, direkt drüber weg sehen - keiner zwingt einen dazu, das Zeug
zu trinken, zu hören, zu essen - die Alternativen liegen vor der Haustür,
man muss halt nur den Arsch hoch kriegen und raus gehen...
[/wortzumdienstag]
|
|
Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
|
|
erstellt am: 25.2.2014 um 18:11 |
|
|
Lesefutter: VERORDNUNG (EU) Nr. 1169/2011 D ueber Google der erste hit.
Bier und wein sind die ausnahmen in der etikettierung und deklarationen,
aendert sich aber bald.
Ingo
[Editiert am 25.2.2014 um 18:20 von Seed7]
____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
|
|
Antwort 20 |
|
Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
|
|
erstellt am: 25.2.2014 um 18:14 |
|
|
Der Link passt immer noch nicht, Ingo
edit:
ich seh das Problem
edit2 so gehts: http://bit.ly/1ftj3Lg
[Editiert am 25.2.2014 um 18:27 von DerDennis]
____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
|
|
Antwort 21 |
|
Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 25.2.2014 um 18:18 |
|
|
Zitat von twisted, am 25.2.2014 um
17:48 | Zusatzstoffe innerhalb des RHG im
Bier brauche ich nur, wenn ich mich in gewisser Weise über die natürlichen
Prozesse im Brauvorgang hinweg setzen möchte und da liegt meiner
Meinung nach der eigentliche Hund begraben.
Das Ganze beginnt und endet im Bewusstsein eines jeden einzelnen Brauers.
Wer nicht akzeptieren kann, dass ein gutes Bier Zeit braucht, trüb sein
kann und öfter mal heute etwas anders schmeckt als gestern, der hat für
mich ganz einfach den grunlegenden Sinn und die Seele von "Bier" nicht
verstanden. |
Fassen wir den "natürlichen Prozess" doch mal zusammen:
- Ich baue ein über Jahrtausende domestiziertes und zurechtgezüchtetes
Getreide in Monokultur an.
- Ich simuliere einen Keimvorgang, schwelke und darre das ganze in
komplexen Vorgängen zu Malz ab
- Ich mische mir mein Wasser mit diversen Chemikalien zurecht
- Ich maische das ganze über ausgeklügelte Kochmaischverfahren oder
temperatursensitive Rasten
- Ich koche das ganze mit einem über Jahrhunderte selektierten Hanfgewächs
kräftig durch
- Und schütte seit dem 15. Jhd eine auf kalte Gärung spezialisierte S.
bayanus Hybride und spätestens von Hansen reingezüchtete Hybride einer S.
cerevisae und eingeschleppte S. eubayanus aus Patagonien unter
kontrollierten Temperaturbedingungen in die Würze
Könnten glatt Primaten auf die Beine stellen. Vielleicht steckt das hinter
"Affenbräu"?
Aber wehe es wird filtriert! Das wollte die Natur nie so haben....
Gruß,
Andy
|
|
Antwort 22 |
|
Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
|
|
erstellt am: 25.2.2014 um 18:20 |
|
|
delete.
[Editiert am 25.2.2014 um 18:21 von Seed7]
____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
|
|
Antwort 23 |
|
Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
|
|
erstellt am: 25.2.2014 um 18:25 |
|
|
Zitat von Ladeberger, am 25.2.2014 um
18:18 | Zitat von twisted, am 25.2.2014 um
17:48 | Zusatzstoffe innerhalb des RHG im
Bier brauche ich nur, wenn ich mich in gewisser Weise über die natürlichen
Prozesse im Brauvorgang hinweg setzen möchte und da liegt meiner
Meinung nach der eigentliche Hund begraben.
Das Ganze beginnt und endet im Bewusstsein eines jeden einzelnen Brauers.
Wer nicht akzeptieren kann, dass ein gutes Bier Zeit braucht, trüb sein
kann und öfter mal heute etwas anders schmeckt als gestern, der hat für
mich ganz einfach den grunlegenden Sinn und die Seele von "Bier" nicht
verstanden. |
Fassen wir den "natürlichen Prozess" doch mal zusammen:
- Ich baue ein über Jahrtausende domestiziertes und zurechtgezüchtetes
Getreide in Monokultur an.
- Ich simuliere einen Keimvorgang, schwelke und darre das ganze in
komplexen Vorgängen zu Malz ab
- Ich mische mir mein Wasser mit diversen Chemikalien zurecht
- Ich maische das ganze über ausgeklügelte Kochmaischverfahren oder
temperatursensitive Rasten
- Ich koche das ganze mit einem über Jahrhunderte selektierten Hanfgewächs
kräftig durch
- Und schütte seit dem 15. Jhd eine auf kalte Gärung spezialisierte S.
bayanus Hybride und spätestens von Hansen reingezüchtete Hybride einer S.
cerevisae und eingeschleppte S. eubayanus aus Patagonien unter
kontrollierten Temperaturbedingungen in die Würze
Könnten glatt Primaten auf die Beine stellen. Vielleicht steckt das hinter
"Affenbräu"?
Aber wehe es wird filtriert! Das wollte die Natur nie so haben....
Gruß,
Andy |
Jup, Prozess gut zusammengefasst.
Aber dass das Produkt dann - trotz der Komplexität und dem
menschlichen/künstlichen Aspekt der Herstellung - einem ständigen
naturbedingten Wandel unterworfen ist, ist trotzdem der natürliche Lauf der
Dinge, und ein Versuch, einen bestimmten als ideal erachteten Zustand der
Reife durch Pasteurisation und Filtration möglichst lange konservieren zu
wollen, nimmt dem Produkt viel seines ursprünglichen Reizes (wie übrigens
bei allen fast allen Lebensmittel-Konserven der Fall). Es hält halt länger,
schmeckt aber mit hoher Wahrscheinlichkeit schlechter (Stichwort:
filtriertes Weizen mit toter UG-Hefe).
Ich bin da ganz bei twisted - aber Filtration kann man ja auch positiv
sehen, bei einem Pils z.B. eine klasse Sache wie ich finde.
Grüße ____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
|
|
Antwort 24 |
|